Setos Schutzengel von mausal ================================================================================ Kapitel 3: Arbeitsstress und andere Probleme -------------------------------------------- so... eigentlich hatte ich schon das nächste kapi hochgeladen, aba mexx will mal wieda nich so wie ich -.-° dann eben nochmal, aba in kurzfassung... weil es mehrere anfragen auf ne fortsetzung gegeben hat, hab ich mich endlich mal drangesetzt. das neue kapi is fast doppelt so lang und hat irgendwie noch... ach lest selbst. ich finds irgendwie doof, aba für den schluss entschuldige ich mich jetzt schon. wo die drei allein sind, is es echt lahm geworden. T.T das ende vor dem schluss gefällt mir aba irgendwie. ^^° nya, genug gelabert. ----------------------- Arbeitsstress und andere Probleme "Och menno! Arbeit, arbeit, arbeit! Ich komm zu gar nix mehr. ER hat Ferien und was ist mit mir? Nur weil er unbedingt mal wieder seine heiß geliebten Überstunden machen muss, heißt es doch nicht gleich, dass ich sie haben will!", jammere ich mal wieder und schaue auf meinen Schützling. "Nur weil mein doofer Bruder Kopernikus mich verpetzen musste, dass ich mich unter die Menschen gemischt habe, muss ich mich bei meinem Boss einschleimen, damit ich nicht doch noch ne Strafe krieg. Das selbe gilt für meine Mutter. Ätzend! >Das musste sein, Mum. Das ist mein Job, Mum.< Ich hab's echt satt. Ich mach gewissenhaft meine Arbeit und muss mich trotzdem rechtfertigen und auch noch ausschimpfen lassen. Da frag ich mich wirklich, wie Joey es mit ihm so lang ausgehalten, aber jetzt ist Schluss. Kein wunder bei dem gefühlskalten Eisblock mit Laptop! Weihnachten war soooooooo schön ruhig, aber jetzt... ich hab echt keinen Bock mehr. ICH BRAUCH URLAUB!", entkräftet knalle ich meinen Kopf mit voller Wut auf meinen vollgepackten Schreibtisch, der bei mir im Zimmer steht. >Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich schon so ziemlich an ihn gewöhnt hab. Ich weiß gar nicht, ob ich ihn wieder hergeben würde<, schob ich gedanklich nach. "Hallo Schwesterchen, wie geht's denn so?" "Verzieh dich Pestbeule!", schnauze ich sofort meinen jüngeren Bruder, der quietsch fidel ins Zimmer gehüpft kommt. "Was hab ich denn jetzt schon wieder angestellt?" "Du atmest mir den Sauerstoff weg!", blaffe ich ihn an. "Atmen? Seit wann atmen Engel denn? Außerdem ist der Sauerstoff hier viel zu dünn. Da würden Menschen nie überleben", kontert er. "Schon gut... was willst du?", frage ich ihn völlig genervt und blättere in einem dicken Stapel aus Papier. "Ich dachte, du willst was!", schweift er um das Thema herum. "Sag konkret was du willst, oder verzieh dich. Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin, also mach ne Fliege", belle ich ihn an, doch er bleibt ganz ruhig und grinst mich noch immer bescheuert an. "Was hast du denn genommen? Hör endlich auf mich so anzustarren und..." "Du wolltest doch Urlaub, oder hab ich mich verhört?", rückt er sofort mit der Sprache heraus, als ich aufstehe und ihm gefährlich nahe komme. "Ja, na und? Es gibt aber keine freien Tage, zumindest nicht für mich. Wer will schon den Sturschädl freiwillig für ne Zeit übernehmen?" "Ich wüsste da ja schon jemanden", meint er geheimnisvoll und dreht mir den Rücken zu. "Ja, logisch. Wer soll das bitteschön sein? Ein suizidgefährdeter Spinner, oder doch eher Modell Du-hast-ja-solches-Glück-dein-Schützling-ist-wenigstens-nicht-langweilig-und-sieht-außerdem-nicht-schlecht-aus?", werfe ich ihm ungläubig an den Hinterkopf. "Keins von beiden", sagt er noch immer mysteriös. "Raus mit der Sprache, oder ich sag dem Chef, dass du die Regeln brichst!", drohe ich ihm. "Ich missachte doch keine einzige!" "Und was ist mit der Regel: Achte deine älteren Geschwister, denn sie haben die längeren Zügel in der Hand?" "Was ist das für ne doofe Regel? Die hast du dir doch gerade erst ausgedacht!" "Nein, gar nicht. Die steht ganz genau so im >>Buch der Gesetzte und Pflichten<Ich hab ja nix falsches gesagt. Das steht wirklich so drinnen. Ich hab nur ein wenig die Kategorien vertauscht! Eigentlich heißt es ja: Achte deine älteren Geschwister, sowie du auch selbst geachtet werden willst... und... Gott ist das mächtigste Wesen, denn er hat die längeren Zügel in der Hand. Aber der Kleine muss das ja nicht wissen. Das ist nicht lügen, sondern nur das Verschweigen, oder verdrehen von Tatsachen.< "Ich will es trotzdem sehen!", fordert er aber nochmal und verschränkt die Arme. "Ganz wie du willst." Ich gehe hinüber zu meinem Schreibtisch, öffne eine Schublade an ihm und nehme einen Kiloschweren Wälzer heraus und blättere etwas darin herum. "Hier ist es, siehst du?", bestätige ich ihm und klappe das Buch zu, noch bevor er einen Blick hineinwerfen konnte. "Also, was ist mit meiner Vertretung?", bohre ich nach. "Ich dachte, ich könnte...", zögert er. "DU? Vergiss es, dass kann ich nicht mal Seto antun. So sehr geht er mir nun auch wieder nicht auf die Nerven", streite ich sofort ab und schiebe ihn vor mich hin. "Ach komm schon! Nur dieses eine mal. So schwer kann es doch gar nicht sein! Ich bemüh mich auch", bettelt er und wehrt sich nach Leibeskräften, nicht aus der Tür geschoben zu werden. "Ich habe nein gesagt!" "Bitte, bitte, bitte!", quengelt er wie ein kleines Baby. "Schau, dass du deine Arbeit am Valentinstag richtig machst und versuch nicht wieder so ein Chaos wie letztes mal anzurichten. Übe das Zielen. Dann könntest du auch mal was...", plötzlich stoppe ich mitten im Satz, schüttle dann aber doch nur den Kopf, um ihn von dieser blödsinnigen Idee frei zu bekommen und seufze erschöpft auf. "Was ist denn Schwesterherz?" Erstaunt, dreht er sich zu mir um, da er keinen Druck mehr ihm Rücken spürt. "Nix. Verzieh dich jetzt endlich!", blaffe ich ihn an, stoße ihn hinaus, knall die Tür zu und sperr ab. "ER und mir helfen. Lächerlich!", lache ich mich selbst aus. "Es sind drei Tage her, dass sich Joey und Seto zerstritten und getrennt haben, also wieso sollte ich sie dann wieder zusammenbringen, wenn sie nichts mehr von sich wissen wollen? Jeder der beiden geht anders damit um. Seto ertränkt sich mit Arbeit und Joey lässt sich total hängen und dennoch wollen die beiden nicht einsehen, dass es das Beste für alle wäre, wenn sie wieder zusammenkommen", seufze ich nochmal. "Aber vielleicht..." wie von der Biene gestochen hantiere ich am Schloss meiner Tür herum und reiße sie auf. "Kupo? Komm, mal her. Ich hab's mir anders überlegt. Du darfst einspringen!", rufe ich in die langen Korridore unseres riesigen Hauses. Meine Stimme hallt wieder, und ich höre mich doppelt und dreifach. "Is das wirklich dein ernst?", fragt der kleine und hüpft hinter einer Ecke hervor. "Ja, wirklich, aber nur ausnahmsweise! Ich habe nämlich einen Spezialauftrag für dich. Wenn du es schaffst, dass Seto mit Joey wieder zusammen kommt, dann kriegst du sogar noch ne Belohnung oben drauf! Es sei denn... du gewinnst eine kleine Wette." Überlegen schaue ich den Jüngeren an und mach ihn nur noch misstrauischer, als er eh schon ist, da er genau weiß, dass ich ihm meinen Job nicht ohne weiteres überlassen würde. "Welche Wette?" "Unsre beiden Streithähne, innerhalb eines Tages wieder zusammenzubringen." "Ist das alles?", fragt er noch prüfender. "Jep. Du verschaffst mir nen freien Tag und du darfst alles machen, was du willst." Ich halte ihm die Hand zur Besiegelung hin und er schlägt sogar auch noch ein. Wie leicht es doch ist, Kupo reinzulegen. Ich bin ja soooooooooo fies! "Is gebongt!", freut er sich. "Also, wenn Seto irgendwas passiert, bist du schuld! Ich werde meinen Kopf nicht für dich hinhalten und bevor ich's vergesse... wenn du fragen hast, komm nich zu mir." Vergnügt schlendere ich zur Tür. "Hey, warte! Wie wär's mit ner Einführung?", schauen mich nun zwei große Kulleraugen an. Mit zügigen Schritten komme ich zurück zu ihm und wuschle ihm die Haare. "Ach, das schaffst du schon allein. Du bist ja jetzt ein großer Junge. Da brauchst du meine Hilfe nicht!", trieze ich ihn und kneif ihm als Krönung noch in die Backe. "Das ist nicht fair. Was soll ich denn jetzt machen?" "Aufpassen, dass meinem Schützling nix passiert und dass du keinen Müll baust. Alles was du machst, kann sich auf Setos Leben auf der Erde auswirken. Und vergiss nicht unsere Wette!" "Was ist eigentlich der Einsatz?", fragte Kupo schon fast fordernd. "Naja, wie wär's mit Abwaschen?" "Nein. Ich hab noch für die letzten dreimal genug Geschirr. Denk dir was andres aus." "Denk doch selbst. Für was hast du denn nen Kopf? Erst fordern und dann meckern. So ham mas gern!" "Zimmer aufräumen?" "Ich lass dich bestimmt nicht an meine Akten. Am ende find ich gar nix mehr und muss nur alles unter meinem Bett und dem Schrank rausfischen. Vergiss es!" "Wer meckert denn hier?", vorwurfsvoll starrt er mich aus dem Blickwinkel an. "Ich hab's... du wolltest doch schon immer mal als Mensch auf der Erde sein. Ich verwandle dich und du regelst den Job von unten aus!", kommt mir die rettende Idee. Zögernd tritt er von einem Fuß auf den anderen. "Musst du aufs Klo, oder was soll das Rumgetänzle?" "Nein. Es ist doch verboten nach unten zu gehen und außerdem... wenn jemand mitkriegt, dass ich ein Engel bin, dann geht's mir an de Kragen!" "Selbst schuld. Bei mir hat's auch keiner gemerkt. Stell dich nicht so an!" "Na gut, aber auf deine Verantwortung", meinte er etwas unschlüssig. "Ich hab doch gesagt, dass ich meinen Kopf nicht dafür hinhalte!" "Aber..." "Hör auf mit diesem Dackelblick! Du kriegst mich nicht weich!" "BITTE!!!", klammert er sich auf einmal an mich. "Hör auf mit dem Scheiß Kupo! Du wolltest meine Arbeit, jetzt hast du sie und dann motzt du doch nur wieder rum!" "Kannst du mir nicht doch helfen?" Unsicher, worauf er sich wirklich eingelassen hatte schaut er zu mir auf. "Ok, aber fang jetzt nicht auch noch mit der Heulnummer an! Ich mach dich zum Menschen und steck dich mit Seto in eine Klasse. Morgen sind die Ferien aus und morgen wirst du auch gehen. Weiter musst du dir dann selbst helfen." "Aber er ist doch drei Jahre älter als ich." "Mir doch Wurscht! Dann mach ich dich eben etwas älter", zucke ich nur gleichgültig mit den Schultern. "Danke, du bist die Beste!", strahlt er und umarmt mich so stürmisch, dass ich beinahe nach hinten umfliege. "Schon gut, aber jetzt lass mich los. Ich hab noch ne menge Arbeit bis morgen. Und vergiss nie, keiner darf deine wahre Identität rausbekommen", erkläre ich, drücke ihn von mir weg und aus der Tür raus. "Auf was hab ich mich da nur wieder eingelassen", schüttle ich erschöpft den Kopf und schließe die Tür hinter meinem Bruder. ~~~~~als Kopernikus aufwacht, ist er nicht in seinem Bett, in dem er gestern eingeschlafen war, geschweige denn, war sein Zimmer irgendwo zu sehen.~~~~~ "Hätte sie mich nicht wenigstens vorwarnen können bevor sie mich nach unten beamt?" Verschlafen reibt er sich die Augen und gähnt herzhaft. "Ich arbeite und muss trotzdem in die Schule. So ein Scheiß! Na dann mal frisch ans Werk!" Freudig schlendert er die Straße hinab. "Hey, Junge! Wieso bist du nicht in der Schule?", fragt ein älterer Herr mit Gehstock. "Ich bin doch gerade auf dem Weg dorthin", erklärte Kupo lächelnd. Sein erster Mensch. Das war der erste Mensch mit dem er sich je unterhalten hatte. "Da bist du aber reichlich spät dran. Du könntest ja fast schon wieder nach Hause!" "WAS? WIE SPÄT IST ES?" "Junger Mann, ich muss doch sehr bitten. Ich bin zwar alt, aber noch lange nicht taub. Brüll gefälligst nicht so, wenn du etwas willst. Kein Respekt mehr die Jugend heutzutage. Zu meiner Zeit war alles ganz anders. Wenn man da einen älteren Herrn gesehen hat, grüßte man höflich und... Hey Jungchen, wo willst du hin? Ich bin noch nicht fertig! Kein Respekt die Jungend heutzutage!", murmelt er in seinen weißen Bart hinein und schimpfte noch weiter, obwohl Kupo schon längst über alle Berge und an seinem Klassenzimmer angekommen war. "Klasse 10 e. Dass muss sie sein, zumindest laut Stacy. Dann wolln wir mal." Vorsichtig klopfte er an der Tür, worauf ein gedämpftes >Herein< durchdrang. "Ah. Du muss der Austauschschüler sein, der nur für heute hier ist. Wieso bist du denn so spät dran?", fragt der Lehrer, der mit einer Kreide in der Hand, an der großen Tafel steht. "Ich... ähm..." >Gehirn überlastet. Notlüge kann nicht erstellt werden...< "Vielleicht stellst du dich der Klasse erst mal vor", fordert die Lehrkraft den Jungen auf. "Nun ja, ich heiße Kopernikus und bin nur hier, weil ich eine Aufgabe erfüllen muss", verplappert sich der aufgeregte Knabe. Durch die Reihen geht Lachen, Kichern und Gemurmel. "So so. Ist die die Aufgabe denn so wichtig, dass du meinen Unterricht versäumst?" "Ja", rutscht es ihm raus. Die ganze Klasse bricht in schallendes Gelächter aus, bis der Lehrer seine Schüler zum Schweigen bringt. "Ist ja interessant... und was wäre diese Aufgabe?" "Nicht so wichtig", versucht er auszuflüchten. "Du widersprichst dir Junge! Erst ist sie brennend und dann wieder doch nicht. Du bist aber ein komisches Bürschchen. Setzt dich. Drüben bei Seto ist noch ein Platz frei", deutet er zu den Fensterreihen. Kupo nickt nur und nimmt platz. "Kuckuck!" Erschrocken fliegt sein Kopf zu mir rüber. Lächelnd winke ich ihm zu. "Stacy, was machst du denn hier?", zischt er leise, dass es niemand hörte, außer Kaiba, da er schließlich zu ihm schaut. Prüfend zieht der aber nur eine Augenbraue hoch und wendet dann seine Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht zu. "Ich dachte, ich schau mal vorbei", grinse ich ihm fies zu. "Ich kann mir doch nicht entgehen lassen, wie dich vollends zum Deppen der Nation machst!" "Danke, sehr freundlich", grinst er gequält zurück und zieht eine Grimasse. Wieder wirft Kaiba dem Jungen einen flüchtigen Blick zu. "Hast du eigentlich nicht besseres zu tun?" "Tschuldige, war nicht an dich gerichtet", entschuldigt sich der Weißhaarige sofort, als er die Situation nach kurzem Überlegen versteht. GONG! Ohne ein Wort nahm der junge Firmenleiter seinen Koffer und verließ den Raum. "Seto warte mal!", ruft Kupo ihm hinterher, doch der Angesprochene würdigte ihn keines Blickes. So in der Art... Du hast schon genug meiner kostbaren Zeit vergeudet. "SETO!" Der Braunhaarige bleibt so abrupt stehen, sodass ihm der jüngere beinahe hinten draufknallt. "Für dich noch immer Kaiba!", zischt er. "Ich wollte nur..." "Meine Zeit verschwenden? Das hast du ja wohl dann geschafft", ergänzt er den Satz, eilt wieder davon und lässt Kupo wie einen begossenen Pudel stehen. "Und, wie läuft's? Er is doch n richtiges Sonnenscheinchen, gelle?!" Ich kann nur amüsiert zuschaun, wie mein Bruderherz ebenfalls an meinem Schützling abprallt und nicht zu ihm durchkommt. "Na warte. So schnell gebe ich nicht auf...", murmelt er, ballt die Hand zur Faust und läuft los. "Kupo, mach nichts unüberlegtes, das könnte noch böse enden", rufe ich ihm warnend hinterher, doch er ignoriert mich. "Sag nicht, dass ich dich nicht gewarnt habe!" Ich kann ihn doch jetzt nicht alleine lassen. Mist! Schuldgefühle. Sogar uns Engeln bleiben die nicht erspart. Ich seufze auf und begebe mich auf die Suche nach den Beiden, auf die ich ein Auge haben sollte. Dank meines siebten Sinnes, Seto aufzuspüren, nimmt das nicht all zuviel Zeit in Anspruch. "Kannst du nicht endlich jemanden andren nerven gehen. Ich muss zur Arbeit!", dreht sich Kaiba plötzlich um und funkelt Kupo finster an. "Das ist ja einer der Gründe, warum ich dich eben nicht in ruhe lassen kann!", versucht der Jüngere ihm klarzumachen. "Das wird nichts bringen", meine ich und stelle mich voller Vorfreude neben ihm auf. "Gründe? Es interessiert mich eigentlich nicht sonderlich, aber wenn du mich dann allein lässt, dann sag schon, welche Gründe das sein sollen!" "Ich muss dich wieder mit Joey zusammenbringen", quasselt er strikt heraus. "Hast du sie noch alle? Wieso sagst du ihm dass so direkt?" Fassungslos starre ich auf meinen Bruder. "Aha und wer hat dich dazu angestiftet? Etwa der Streuner selbst?" Kaiba schien nun doch Interesse zu entwickeln und zog eine Augenbraue nach oben. "Kopernikus... wehe...", drohe ich ihm mit einer leisen Vorahnung. "Nein. Meine Schwester war's", würgt er hervor. "KUPO! DU IDIOT! RED GEFÄLLIGST NICHT WEITER! HALT DIE KLAPPE, SONST KÖNNTEST DU NOCH ZU VIEL VERRATEN!", brülle ich ihn an, sodass er zusammenschreckt. "Aber ich kann doch nicht lügen", flüstert er, ohne die Lippen zu bewegen, sodass Kaiba, davon nichts mitbekam, sondern über das eben Gesagte nachdachte. "Ja, du kannst zwar nicht lügen, aber du musst doch nicht gleich die ganze Wahrheit erzählen. Schon mal was von verschweigen gehört?" Schnauze ich meinen Bruder an. "Aber was hätte ich denn sagen sollen?" "Pass einfach auf, dass du dich nicht verplapperst", versuche ich gelassen zu werden und massiere meine Schläfen. Eindeutig eine der Eigenschaften, die ich mir von Seto angeschafft habe. "Wer ist deine Schwester?", fragt Kaiba stutzig und versuchte Kupos Gesicht einzuordnen. "Sie heißt Stacy, du dürftest sie schon mal kennen gelernt haben." "Kopernikus, halt den Rand!" Innerlich bin ich schon längst nicht mehr so ruhig, wie ich mich darbiete. "Stacy... Stacy... war das nicht diese Nutte?", dachte Kaiba laut nach. "Verdammt nochmal, ich bin keine Nutte du Vollidiot!", schreie ich Seto an, was er natürlich nicht mitbekam. "Wie kommst du darauf? Das sie so etwas sein sollte?", fragt Kupo verwirrt, der mich ganz und gar nicht so einschätzt. Hoffe ich zumindest für ihn! "Wegen der Kleidung. Mitten im Winter läuft sie wie sonst wer rum... Ach vergiss es", wehrt mein Schützling ab und wendet sich zum Gehen. "Bleib hier, ich muss meinen Auftrag doch noch zu ende bringen!", haltet der Junge Seto an der Schulter fest, sodass er nicht abhaut. "Nimm sofort deine Finger da weg!", knurrte der Drachen. Manchmal frage ich mich echt, wer von den beiden der Köter sein soll. So, als hätte er sich verbrannt, zieht Kupo seine Hand reflexartig zurück und Kaiba macht sich auf seinen Weg. "Das hast du ja reichlich vermasselt", schüttle ich den Kopf und senke ihn. "Wolltest du nicht eigentlich Urlaub machen?" "Ja, aber erst, wenn ich sicher bin, dass du meinen Ruf nicht vollständig ruinierst." "Ich dachte, du hasst ihn sowieso." "Ähm... deine Definition von hassen ist da wahrscheinlich eine andere als meine." "So n Schmarrn! Erzähl doch nichts. Du hast immer betont, wie wenig du Seto leiden kannst!" "Stimmt doch auch! Schon vergessen? Ich kann auch nicht lügen!" "Und warum tust du dir dann das alles selbst an?", fragt er mich verständnislos. "Damit ich nicht ganz bescheuert vor Kyle dastehe", sage ich ihm direkt ins Gesicht. "Kyle?" "Ja, Kyle. Falls du's vergessen haben solltest... er ist mein stärkster Rivale und sitzt mir schon seit Jahren im Nacken. Er weiß wie schrecklich der Schützling ist, aber er will ihn trotzdem. Nur um mich fertig zu machen!" In meiner Stimme liegt ein Hauch purer Verachtung. "Höre ich da Angst in deiner Stimme?" "Quatsch!", gifte ich ihn an. "Ich will nur nicht, dass er meiner Kariere im Weg steht." "Du magst ihn", erkennt mein Bruder recht schnell, obwohl meine Augen nur so vor Missbilligung strotzen. Wie ich es hasse. Das hat er eindeutig von Mum geerbt. Was würde ich jetzt nicht alles geben, um eine kleine Notlüge... "Also hab ich Recht!", schließt Kupo aus meinem Schweigen. "Ach halt doch die Klappe! Das geht dich gar nichts an. Selbst wenn es so wäre. Was würde dich das denn interessieren? Wie kommst du eigentlich darauf?" "Es ist schon komisch, wie schnell deine Stimmung umschwankt, wenn sein Name fällt." "Weißt du was? Du kannst mich mal! Schau du, dass ich meinen Arbeitsplatz nicht verliere. Wenn etwas sein sollte, ich bin im Urlaub. Wage es ja nicht mich um Hilfe zu bitten!", entgegne ich ihm wütend und enttäuscht, dass ich mich jetzt so ertappt fühle und verzieh mich. ~~~~~mittlerweile bin ich in einem Ferienparadies auf Wolke sieben~~~~~ Wieso fühle ich mich jetzt nur so schlecht, obwohl er doch selbst Schuld ist? Das ist das Dumme am Schutzengeldasein. Och Mensch... Anstatt mir den Kopf zu zerbrechen, sollte ich lieber meinen Urlaub genießen, aber das klappt einfach nicht. Seufzend liege ich bäuchlings auf meiner bequemen, flauschigen Wolke und versuche jeglichen Gedanken an Arbeit, oder Probleme an mir vorbeigleiten zu lassen. "Na Engelchen, fühlst du dich gut?" Geschockt blicke ich auf und blinzle meinem Gegenüber entgegen, da ich den Besitzer der Stimme jetzt am wenigsten gebrauchen kann. "Oh, ähm... Kyle. Was für eine Überraschung. Was verschafft mir die (zweifelhafte) Ehre?", lächle ich abgeneigt. Wirklich. Was für eine unerwartete und äußerst unangenehme Überraschung. Erst jetzt erkenne ich, dass er ebenfalls in Badekleidung ist. "Du und Urlaub? Wie kommt's denn dazu? Ich dachte, dein Schützling ist so ein Arbeitstier", herausfordernd schaut er auf mich herab. "Ich habe eine Vertretung gefunden", antworte ich knapp und drehe mich auf die Seite, sodass ich ihn nicht ansehen muss. "Eine Vertretung? Wieso hast du mich nicht gefragt? Ich hätte das doch gerne gemacht", wirft er mich schon fast anschuldigend vor. "Langsam dürftest du mich besser kennen. Ich wurde regelrecht zu Urlaub gedrängt." "Ach ja? Wer ist denn der unglückselige Pechvogel?", grinst er mich unverhohlen an. "Wieso Pechvogel? Ich dachte, du willst meinen Job unbedingt haben", stichle ich zurück. "Ja, schon, aber dass jemand anderer sich freiwillig damit abgibt. Du weißt ja. Dein Seto hat nicht unbedingt den besten Ruf bei uns hier oben, daher bist du hier auch so angesehen. Immerhin hältst du's jetzt schon fünf Jahre mit ihm aus." "Es sind sechs Jahre, aber wer wird denn schon pingelig sein", gebe ich unbeeindruckt zurück. "Sag schon, wer ist es?" "Das geht dich gar nichts an!" "Wieso willst du es mir nicht sagen?" "Weil du es bestimmt sowieso schon weißt. Darum!" "Woher denn?" "Du hast doch überall deine Nase drin!" "Erwischt. Du bist einfach zu gut für mich Schätzchen", schüttelt er lächelnd den Kopf. "Nenn mich nicht Schätzchen!", fauche ich ihm entgegen, schaue ihn aber immer noch nicht an. "Was wär dir denn lieber? Honigpferdchen, Zuckerschnute, Herzblatt, Baby..." "Wenn du das sagst, dann kannst du dich warm anziehen!" Ruckartig drehe ich mich um und funkle ihm direkt in die Augen, da er sich zu mir heruntergelassen hat. "Dann müssen wir wohl doch bei Schätzchen bleiben", meint er provozierend und hebt abwehrend die Arme. "Mach doch, was du nicht lassen kannst!", zische ich und wende mich wieder ab. "Wie hat dein Brüderchen dich denn rumgekriegt?", fragt er interessiert und setzt sich ans Fußende meines Liegestuhls. "Frag ihn, aber lass mich endlich in Ruhe!" "Warum denn so zickig heute? Du solltest dich doch entspannen, wenn du schon nen freien Tag hast." "Würd ich vielleicht gern, aber ein schwarzhaariger, muskelbepackter und überaus nervender Engel, sitzt neben mir und macht mir das Leben schwer!" "Autsch. Das tut weh!", spielt er sich auf und klatscht eine Hand auf meinen Rücken, wo mein Bikini nicht mehr hinreicht. "Was machst du eigentlich hier, wenn du mir mal nicht gerade die Nerven frisst?", frage ich ihn und stoße seine Hand weg. "Ich bin auch nur ein ganz normaler Schutzengel, der sich einen schönen Tag machen will", antwortet er und tut sie wieder demonstrativ an ihren alten Platz. "Du und normal? Das ich nicht lache", grinse ich und vergrabe das Gesicht in meine verschränkten Arme, die vor mir liegen. "Wieso bist du nur immer so fies zu mir?" "Weil du nie merkst, wenn du jemanden störst!" Diese Tatsache bezieht sich weniger auf jetzt, als aufs Allgemeine. Immer kam Kyle in den ungelegensten Momenten. "Stimmt doch gar nicht!" "Doch!" "Wann denn bitteschön?" "Meistens wenn ich arbeite." "Aber du arbeitest doch fast immer!" "Na und? Das ist eben mein Job und ich habe nicht die geringste Neigung, ihn in nächster Zeit wegen gewissen Personen zu verlieren." "Ich würde doch nie etwas machen, dass deine Arbeit behindern könnte", lächelt er verschwörerisch. "Was ist eigentlich mit deinem Schützling?", frage ich, um das Thema abzulenken. "Was soll schon sein? Ach ja... du weißt es ja noch gar nicht. Ich bin versetzt worden", protzte er vor stolz. "Ach ja? Der arme Mensch...", murmle ich laut genug, dass er mich hören kann. "Wer ist es denn?" "Ich denke, du dürftest ihn gut kennen. Sein Name ist Joey Wheeler und er..." "WAS? Joey?", rufe ich erschrocken aus und springe auf, sodass die Liege kippt und Kyle auf dem Boden landet. "Hey, immer mit der Ruhe! Was ist denn?", beschwert er sich und schwingt sich wieder auf die Beine. "Ich wusste ja gar nicht, wie sehr du dich freuen kannst!", schiebt er hinten nach. "Wieso musst du mir das nur antun?", jammere ich und lasse mich auf den nächstgelegenen Stuhl fallen. "Freu dich doch. Jetzt sehen wir uns noch öfter", grinst er mich vorfreudig an. "Juhu", ist meine einzige, demotivierte Antwort. "Du könntest dich ruhig mal für mich freuen, immerhin hab ich jetzt auch endlich mal mehr zu tun. Der Kleine ist immer öfter in Schlägereien verwickelt. Es ist gar nicht so leicht mit ihm!", wirft er mir vor. "Och Mann. Was ist mit Mona? Sie war doch so zufrieden mit ihrem Schützling." "Na ja... ihr Sucht ist ihr wohl zum Verhängnis geworden", murmelt er zögerlich. "WAS? Spinnst ihr schon total? Ihr könnt doch nicht einfach um ihn wetten! Er ist ein Mensch und kein lebloser Gegenstand!", raste ich aus. "Beruhig dich doch. Immerhin hab ich meinen ja auch gesetzt." Ich schüttle nur verständnislos den Kopf. "Und wen hat Mona jetzt? Außerdem... was ist mit Odion?" "Man könnte sagen, wir haben getauscht. Odion war mir sowieso zu ruhig und Monalein hat sich auch nicht beschwert." "Das ist doch krank! Wir werden nicht umsonst unseren Schützlingen zugeteilt. Wir bekommen den, der unsere Fähigkeiten am meisten braucht! Und wie willst du Joey von den Schlägereien fern halten?" "Er prügelt sich halt manchmal. Was spricht schon dagegen, wenn er seinen Dampf ab und zu mal auslässt?" "Er könnte andere mit diesem Verhalten gefährden, oder sogar verletzen. Sag mal... wie bescheuert bist du eigentlich? Da frag ich mich wirklich, wie du meinen Job übernehmen wolltest!" "N Sesselpupser, der die ganze Zeit in seinem Büro sitzt und seine Computertastatur quält. Was soll daran schon ne große Sache sein?" "Hast du ne Ahnung...", seufze ich und stütze meinen Kopf auf die Hand. "Meinst du, es macht spaß, tagein, tagaus Bodyguard zu spielen? Er ist berühmt! Die ganzen Fans und diejenigen, die ihn am liebsten sonst wo sehen würden! Meinst du wirklich, dass das ein leichtes Leben ist?" "Ach, die paar..." "Hunderte... Tausende... was wolltest du sagen? Ich muss aufpassen, dass niemand Seto ernsthaft schaden zufügt. Ich darf nichtmal die kleinste Gelegenheit dazu bieten. Das ist echt kein Zuckerschlecken." "Du willst ihn mir aber trotzdem nicht geben?", meint er herausfordernd. "Vergiss es... Obwohl... heute muss Kupo sich an Seto behaupten. Du kannst ihm ja mal helfen. Der Tag ist noch lange nicht vorbei und die Nacht ist auch noch da. Natürlich nur, wenn es dir nicht zuviel wird, zwei Schützlinge auf einmal zu betreuen", sage ich, ohne darüber nachzudenken. "Ist das dein ernst?" "Warum denn nicht? Es heißt ja nicht gleich, dass du meinen Job kriegst. Es ist nur ein Test, ob du das Zeug dazu hättest." "Das wirst du nicht bereuen!", bedankt er sich, drückt mich flüchtig und verschwindet. "Was hab ich mir da nur eingebrockt?!", schüttle ich den Kopf und schaue ihm noch nach. ~~~~~bei Kupo~~~~~ "Mist, was soll ich nur noch alles probieren? Ich komm doch niemals in die KC. Was hab ich mir da nur eingebrockt?", seufzt er schwer und lehnt sich an die Mauer des riesigen Firmenkomplexes. "Hey, Kleiner. Na wie läuft's?" Mein Bruder wendet seinen Blick erschrocken zur dunklen Gasse, aus der eine Gestalt erscheint. Mittlerweile ist es bereits kurz vor fünf und es dämmert schon. "Wer ist d?", fragt er unsicher." "Hey, Kupo. Warum denn so schreckhaft?" Aus der Finsternis kommt nun Kyle und lächelt dem Jüngeren zu. "Du schaust älter aus, als ich erwartet hatte", gibt er zu und bleibt vor ihm stehen. "Kyle? Was tust du denn hier?" "Das selbe könnte ich dich auch fragen. Ich dachte, du übernimmst den Schützling, aber du bist ja offensichtlich regelwidrig unterwegs", stellt der Ältere Fest. "Bitte verpetz mich nicht. Stacy hat mich hergeschickt, aber woher weißt du..." "Ich bin doch nicht von gestern. Ich weiß alles!" "Und was tust du jetzt hier?", fragt Kopernikus noch einmal nach. "Dein Schwesterherz hat gesagt, ich darf dir helfen und als ich dich nicht in ihrem Zimmer gefunden habe, hab ich mal nach unten geschaut." "Du hast mit ihr gesprochen?" "Jep. Sie hat anscheinend mein Potential entdeckt", prahlt der schwarzhaarige. "Du bist ja ziemlich von dir überzeugt, aber wenn du schon mal hier bist... Seto lässt mich nicht an sich ran. Er ist schlimmer bewacht als Alcatraz!" Kyle schaut durch die Glastür der Kaiba Corp. und sieht als erstes zwei schwarzgekleidete Männer mit Sonnenbrillen. "Von denen wimmelt es da drinnen nur so", erklärt Kupo. "Dann könnte es sich als wirkliche Herausforderung stellen, da rein zu kommen", grübelt der andere. "Vielleicht sollten wir es mal von der anderen Seite probieren." "Keine Chance. Da is alles zugestellt. Sogar an der Feuerleiter sind Wachen postiert", macht Kopernikus seine Hoffnungen gleich wieder zunichte. "Und wie wäre es von der andren, andren Seite?" "Was? Könntest du dich klarer ausdrücke?" "Ich hab nur laut gedacht... aber das könnte gehen. Wir versuchen's über Joey!" "Joey? Aber der war heute nichtmal in der Schule. Er liegt mit Schnupfen zuhause!" "Macht ja nix. Wir können ihn ja trotzdem mal besuchen gehen." "Und was sollte das bringen? Er wird wohl kaum einen Zweitschlüssel für die doofe Tür, oder die Befugnis haben, uns dort rein zu lassen!" "Schon, aber wenn er uns mit in die Firma nimmt..." "Hast du was nicht mitbekommen? Er ist krank. Er wird nicht kommen. Außerdem ist er mit Seto zerkracht! Freiwillig bekommen wir ihn nicht hierher!", zweifelt der Jüngere. "Was für ein Glück, dass ich sein neuer Schutzengel bin. Im Nullkommanichts geht ihm wieder gut und er muss uns dann helfen." "Ist ja alles schön und gut, aber da gibt es so ein kleines Problem." "Und das wäre?" "Er darf doch nicht wissen, wer wir sind!" "Lass das nur mal meine Sorge sein", meint Kyle gutgelaunt und geht voraus. "Und was willst du ihm sagen? >Entschuldigung, aber wir müssen mal kurz in die Kaiba Corp. reinspazieren und deinen Ex wieder mit dir zusammenbringen, sonst reißt uns seine Schwester den Kopf ab!<", sagt Kupo und versucht mit ihm Schritt zu halten. "Mach dir nicht so viele Gedanken. Wir werden das Kind schon schaukeln." Als sie bei Joey ankommen, brennt kein Licht und auch ansonsten ist kein Lebenszeichen zu sehen, trotzdem gehen die Beiden zur Tür und klingelt. "Und was, wenn er doch nicht da ist?" "Wo soll er schon mit ner Grippe hingehn?", entgegnet der Ältere und wiederholte den Vorgang. Zögernd wird die Eingangstür nun einen Spalt weit geöffnet und ein einzelnes Rehbraunes Auge ist zu erkennen. "Ja, bitte?" Joeys Stimme klingt ziemlich heiser und angeschlagen. "Hallo. Erinnerst du dich noch an Stacy? Vor ungefähr einem Jahr dürftest du sie kennen gelernt haben. Ich bin ein Freund von ihr und das ist kleiner Bruder", begrüßt Kyle seinen Schützling und deutet auf Kupo. "Na klar erinnre ich mich. Ich würde euch ja gerne reinlassen, aber ich bin krank und will euch nicht anstecken", entschuldigt sich der Blonde und will die Tür zuziehen, doch Kopernikus schiebt schnell seinen Fuß dazwischen. "Nur nen Moment. Wir bleiben auch nicht lange", bettelt der Kleine. "Wir habe dir sogar was mitgebracht. Danach dürfte es dir gleich besser gehen", fügt Kyle hinzu. "Na wenn ihr meint, aber auf eure Verantwortung", hustet der Kranke und gewehrt ihnen Eintritt. Die Wohnung war noch unordentlicher, als ich letztes mal dort war und überall lagen Papiertaschentücher herum. "Wow, wenn mein Zimmer so aussehen würde, würde Mum mich killen!", staunt der Jüngste. "Sorry, aber es ist etwas unaufgeräumt", entschuldigt sich der Blonde. "Wollt ihr irgendwas trinken?" "Nein, lass mal gut sein, wir brauchen eigentlich nur deine Hilfe", verplappert sich der Weißhaarige. "Meine Hilfe?", wiederholt Joey überrascht. Kupo schlägt erschrocken die Hände auf den Mund und Kyle stößt ihn in den Rücken. "Vergiss was er gesagt hat. Iss erst mal das. Dann dürfte es dir gleich besser gehen", lächelt der Schwarzhaarige und reicht ihm ein Bonbon. Joey nimmt das Bonbon und steckt es sich zögernd in den Mund. "Was wollt ihr eigentlich?" "Och... nur ein bisschen mit dir plaudern! Wir sind auch gleich wieder weg", antwortet Kyle. "Weißt du vielleicht zufällig, ob es einen Geheimeingang in die Kaiba Corp. gibt, der nicht bewacht ist?", rutscht es Kupo plötzlich heraus. "Was? Wieso fragst du? Wollt ihr etwa in die KC einbrechen? Das könnt ihr voll vergessen und außerdem will ich nix mehr mit Kaiba zu tun haben!", meint Joey schon viel kräftiger. "Nein, nein. Beachte ihn besser gar nicht. Er ist etwas seltsam", entschuldigte sich Kyle für den Jüngeren und versuchte zu lächeln. "Wieso habt ihr euch eigentlich gestritten?", fragt Kopernikus wieder überstürzt. "Du bist ziemlich aufdringlich, hat dir das schon mal jemand gesagt? Du bist ja noch viel schlimmer als deine Schwester!", bemerkt der Blonde. "Halt doch mal den Rand Kupo!", blafft Kyle den kleineren an. "Vielleicht solltet ihr jetzt besser gehen!", meint Joey und schiebt die Beiden aus seiner Wohnung und auf die Straße. "Hey, warte doch mal kurz...", versucht der Schwarzhaarige seinen Schützling zu stoppen, aber ohne erfolg, da ihm die Tür direkt vor der Nase zugeschlagen wird. "Toll gemacht Kupo! Jetzt versteh ich, warum du keinen Erfolg hast." "Das war doch keine Absicht", entschuldigt sich der Jüngere. "Und was machen wir jetzt?" "wenn wir nicht rein kommen, müssen wir Kaiba wohl oder übel nach draußen locken", meint Kyle grübelnd. "Und wie hast du dir das vorgestellt?" "Wir brauchen einen Köder", denkt er laut nach. "Was?" "Wenn wir Joey dazu kriegen, ihn irgendwie raus zu bringen, dann haben wir's schon geschafft", feilt der Schwarzhaarige an seiner Taktik. "Sehr schlau, aber wie denn? Joey hat doch ausdrücklich gesagt, dass er nix mehr von Kaiba wissen will!" "Pustekuchen. Er lügt. Das ist der Vorteil am Schutzengeldasein." "Und an was hast du da gedacht?" "Lass mich mal kurz nachdenken... Dein loses Mundwerk ist vielleicht gar nicht so schlecht..." "Hä?" "Beeil dich und sag ihm, dass du gesehen hast, wie Kaiba einen anderen geküsst hat." "Aber das stimmt doch gar nicht!" "Na und? Es würde aber hundertpro anschlagen." "Aber Engel können nicht lügen. Schon vergessen?" "Mist. Das stimmt allerdings. Dann müssen wir uns was anderes überlegen, aber der Ansatz ist schon mal nicht schlecht." "Mir müssen quasi Joey anlügen, ohne selbst zu lügen." "So kann man's auch ausdrücken", stimmt der Ältere zu. "Aber wie?" Eine Weile vergeht, bis Kyle die rettende Idee kommt. "Ich hab's! Wenn wir ihm Fotos geben, sagen wir kein Wort und es hat vielleicht sogar einen größeren Effekt!" "Wir wollen sie zusammen und nicht noch mehr auseinander bringen!", verspricht Kupo. "Ja, aber Menschen sind unberechenbar. So wie ich Joey einschätze, müsste es klappen, aber sicher sein, kann man sich natürlich bei der Sache nicht sein." "Aber was machen wir, wenn alles voll nach hinten losgeht?" "Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist. Mach dir nicht so viele Sorgen. Es wird schon schiefgehn." "Wenn du meinst, aber woher sollen wir die Fotos herkriegen?", zweifelt der Kleinere. "Das ist wirklich das kleinste Problem. Hier...", meint keil und hat, wie aus dem Nichts, plötzlich ein Foto in der Hand. "Und das bringst du ihm jetzt", ordnet er an und drückt Kup das Bild in die Hand. "Aha und was soll ich sagen?" "Is mir egal, solange du ihm nicht gleich beichtest, dass das Foto nicht echt ist und du es von mir gekriegt hast, damit du es ihm gibst!" Der Jünger nickt nur und läuft zur Haustür zurück. Zögernd drückt er auf den Klingelknopf und wartet kurz ehe der Blonde wieder die Tür aufmacht. Joey wollte eigentlich sofort wieder schließen, doch zuvor hatte der Kleine ihm noch schnell das Foto durch den Spat geworfen. "Auftrag erledigt", sagt Kupo und war nun wieder bei Kyle. "Und was hast du gesagt?" "Gar nichts. Ich hab's nur durch den Schlitz geworfen und bin dann wiedergekommen. "Auch gut. Jetzt gehen wir zur Kaiba Corp. und warten ab. Die Beiden waren auch kurze Zeit später am Ziel und warteten in der dunklen Gasse, ob ihr Plan wirklich klappen würde. Joey kam tatsachlich, in einem Mantel eingehüllt und kam problemlos durch die Bewachung und zu den Fahrstühlen, um zu Kaibas Büro zu gelangen. "Läuft doch wie geschmiert. Wir haben Plätzen in der ersten Reihe." "Aber wir kommen doch gar nicht rein!" "Schon, aber wir gehen doch gar nicht rein, sondern schauen nur von oben zu", korrigiert der Schwarzhaarige und mit einem Fingerschnippen schweben die Beiden über dem Ort des Geschehens und warten gespannt auf Joeys Ankunft. "Hey, was macht ihr da?" Erschrocken und überrascht zugleich drehen sie sich um und schauen in mein fragendes Gesicht. "Ich habe dich doch nach unten geschickt." "Ja, aber Kyle hat uns gerade erst hochgebracht, damit wir alles sehen können", erklärt mein Bruder mir. "Was denn sehen?" "Ssssscht! Es geht los!", zischelt der Größte und deutet nach unten, wo ein bekannter blonder Junge, aufgelöst ins Büro meines Schützlings gestürmt kommt. "Warum weint er?" "Wirst du gleich sehen", speist Kyle mich ungehalten ab. "Ich hätte echt nicht gedacht, dass du so gefühlskalt bist Seto!" Verärgert, mit Tränen in den Augen kommt Joey auf Kaiba zu und hält ihm das Foto entgegen. "Was soll das? Bist du wirklich so schnell darüber hinweg?" In der Luft war klare Abneigung zu spüren. "Was ist das für ein Bild?", frage ich irritiert die beiden Jungs neben mir. "Nur eins von Seto..." "Und was ist da drauf? Kupo. Sag du's mir, wenn Kyle so bescheuerte Antworten gibt." "Eins, wo Seto jemand anderen küsst", meint er knapp. "WAS? Woher habt ihr das? Das kann gar nicht sein! Auch wenn ich nicht da war, hätte ich das gemerkt, immerhin sind wir miteinander verbunden!", entgegne ich fassungslos. "Kyle hat es mir ge..." "Kyle? KYLE? SPINNST DU SCHON VOLLKOMMEN? WEIßT DU, WAS DU IHNEN DAMIT ANTUST... WAS DU MIR DAMIT ANTUST? DIE GANZE SCHEIßE WIRD WIEDER AN MIR HÄNGEN BLEIBEN, WENN ETWAS PASSIERT!", schreie ich die Beiden ungehalten an und knalle dem Schuldigen einen auf den Deckel. "Beruhig dich mal, ja. Bis jetzt ist noch nichts passiert!" "Joey weint. Das reicht mir vollkommen! Ich hätte so an die Variante gedacht, dass Kupo nen Pfeil schießt und gut is!", versuche ich mich am Riemen zu reißen. "Wovon redest du?", fragt Kaiba überrascht, der diese Reaktion natürlich nicht verstehen kann, doch Joey sorgt schnell für Klarheit und hält ihm das Beweisfoto vors Gesicht. "Und, klingelt's?" "Nein", meint mein Schützling nur abweisend und noch immer verwirrt. "Woher hast du das Teil, Köter?" "Tu nicht so! Und wenn du mich noch einmal Köter nennst, dann knall ich dir eine", warnt der Blonde mit erhobener Faust vor. "Uh! Jetzt hab ich aber Angst! Der Köter droht mir. Soll ich jetzt lieber lachen, oder auch anfangen zu flennen!", höhnt er, doch im nächsten Augenblick hat er schon eine geballte Faust mit schmerzhaft knochigen Fingerknöcheln im Gesicht. "Und ich wollte dir echt noch verzeihen und zurückkommen..." Joey, rennen vereinzelt Tränen über die Wange, doch die kann Seto nicht sehen, denn er ist bereit nach draußen gelaufen und machte sich überstürzt auf den Weg zur Straße, oder sonstwo hin, Hauptsache weg. Als mein Schützling die Situation endlich realisiert, versucht er in noch zu erreichen und rennt ihm hinterher. "VERDAMMT! WAS HABT IHR NUR ANGESTELLT! ICH WUSSTE DOCH, DASS DAS NICHT GUT GEHEN KANN! ICH KANN FROH SEIN, WENN SIE WENIGSTENS NOCH MITEINANDER STREITEN!", brülle ich die anderen an komme mach mich auf den Weg nach unten. Die Straßen waren nur spärlich beleuchtet. Nur das Firmengebäude spendete Licht. Ich lande in der dunklen Nebengasse und verwandle mich schnellstens, um Joey noch zu erwischen. "Streuner, warte!", ruft Seto ihm hinterher, der gerade an mir vorbeisaust und nicht auf den Verkehr achtet, der um diese Uhrzeit zwar nicht mehr so rege war, aber doch noch teils fließend ist. Joey dreht sich tatsächlich um, aber nicht wegen dem Ruf, sondern wegen dem Geräusch quietschender Reifen dicht hinter ihm. Wie angewurzelt starrte er auf das Szenario, dass sich ihm bot. Der junge Firmenleiter wird von einem heftig bremsenden PKW in die Luft gerissen und nach hinten geschleudert. "SETO!", rufen, sowohl der Blonde, als auch ich, doch ich kann mich, im Gegensatz zu ihm, noch immer nicht bewegen. Er läuft zum leblos daliegenden Köper seines Ex-Freundes, kauert sich neben ihn hin und hebt dessen Kopf auf seine Knie. "Seto, sag doch was! Wach auf!", versucht Joey ihn aufzuwecken, da er die Augen geschlossen hat. Zögernd und mit einem leisen Stöhnen klappen seine Lieder nach oben, doch lassen keinen Blick seine eisblauen Augen zu, doch immerhin blinzelt er in die, des anderen. Eine Blutspur zieht sich von seiner Schläfe, bis auf die Hand de Blonden. Schürfwunden verunstalten nun das makellose, doch sonst immer so kalte Gesicht und ließ ihn sogar verletzlich wirken. "Geh nicht weg, Streuner", flüstert Kaiba und dreht seinen Kopf noch mehr zu Joey. "Keine Sorge, ich bleibe da", haucht der Schluchzende ihm zu und ließ die Bezeichnung außer Acht. Endlich habe auch ich mich gefangen und renne nun in das Firmengebäude. Sofort halten mich die Berge in schwarz auf, doch ich lasse mich nicht aufhalten und stoße sie aus dem Weg. "Da draußen liegt euer Chef auf der Straße und ist verletzt, also geht mir sofort aus dem weg!", brülle ich sie an. Obwohl der gesamte Komplex gut Schalldicht abgeschirmt ist, wundert es mich, dass nicht mal diese Kolosse am Eingang das Quietschen mitbekommen haben. Beharrlich halten sie mich jedoch fest. "Lasst mich endlich durch, oder ich zieh andere Seiten auf!", drohe ich und mein gesamtes Äußeres verfinstert sich, doch sie weichen nicht. Ich habe keine Zeit um lange mit den Schränken von Wächtern auseinanderzusetzen, deshalb ziehe ich beiden gekonnt die Beine weg und laufe zur Rezeption, an der keine Sekretärin mehr sitzt. Das Telefon, liegt zum Glück auf dem Tresen. Ich wähle schnellstens die Nummer des Notarztes und mache sämtliche Angaben. Schnellstens eile ich wieder zurück, doch die Security-Leute stehen nicht mehr an ihren Posten. Vielleicht haben sie's jetzt endlich geschnallt und sind raus. Draußen hat sich nichts verändert, außer, dass jetzt einige Autos stehen geblieben waren und Scheinwerfer zusätzlich, das nun verregnete Schauspiel beleuchteten. "Ich habe nen Krankenwagen gerufen", sage ich zu den beiden, die den Mittelpunkt der Szene bilden. Überrascht schaut Joey auf und auch Setos Blick schweift in meine Richtung. "Stacy? Was machst du hier?", fragt der Bonde. "Is doch jetzt egal. Hauptsache, ich bin hier", meine ich nur, knie ebenfalls hinunter und lege ihm eine Hand auf die Schulter. "Es wird schon wieder." "Stacy..." "Nicht sprechen Seto. Das ist jetzt nicht ratsam", mache ich ihm deutlich zu schweigen. "Tut mir leid... dass ich..." "Ist schon gut. Ich weiß was du meinst. Ich habe mich trotzdem nicht geändert", lächle ich ihm zu. Er erwidert es nur schwach und schließt die Augen wieder. Endlich treffen auch der Kranken-, sowie auch ein Polizeiwagen ein. Einige Männer in Uniform steigen aus und kümmern sich um den verletzten. "Haben Sie den Unfall gesehen?", fragt einer der Polizisten Joey, der noch immer neben Seto steht, da er nun auf einer Trage war. "Ja...", zögert er, wird aber von mir unterbrochen. "Sie könne mich verhören. Ich hab auch alles gesehen. Lassen sie ihn lieber mit ins Krankenhaus fahren." Der Blonde nickt mir nur dankbar zu und steigt, nachdem die Notärzte Seto verfrachtet hatten, ebenfalls in den Wagen ein. "Na gut, Miss..." "Stacy." "Ok. Stacy. Wenn Sie uns auf die Wache begleiten würden", sagt der Beamte und öffnet mir die Tür des Autos. "Natürlich." Ich steige ein und wir fahren los. Im Moment ist mir alles zuviel. Nur schwer kann ich die Situation glauben, oder verstehen, doch wie musste das alles erst für Joey sein? Ich bin Setos Schutzengel und so hart es auch klingt... ich habe versagt. Was ein freier Tag nur anrichten kann. Wenigstens stirbt er nicht. Das ist mein einziger Trost. ~~~~~Nach einiger Zeit, nachdem ich auf dem Präsidium war und wieder daheim bin~~~~~ "Ich bin wieder da!", rufe ich erledigt, als ich den Flur betrete und werde sofort von zwei Jungen in Empfang genommen. "Und, wies sieht's aus?" "Wie geht es dir?" Kyle und Kupo haben anscheinend die ganze Zeit nur gewartet, dass ich das Haus betreten würde, denn sie waren wie auf Kommando gekommen. "Ich werde wohl meinen Job los sein, aber ansonsten geht's, doch das ist nur Nebensache", erschöpft und noch nass und mit etwas Blut, von Seto an meinem weißen Kleid lasse ich mich auf einen Stuhl in der Küche fallen. "Nein, wirst du nicht. Ich hab gesagt, dass es meine Schuld war und deswegen wird es keine Konsequenzen für dich haben", sagt Kyle gequält lächelnd um mich aufzumuntern. "Dane, aber es ist schon meine Schuld. Ich hätte euch nie meine Arbeit zumuten dürfen." "Aber ich habe dich doch dazu gedrängt!" Mein Bruder wirft sich mir schluchzend um den Hals. Beruhigend lege ich ihm eine Hand auf. "Ich hätte niemals zustimmen müssen." "Wenn jemand Schuld hat, dann ich. Diese ganze bescheuerte Aktion war doch meine Idee." "Schon gut Kyle. Er überlebt's ja, aber was heißt das für dich?" "Ich bin gefeuert. Geschieht mir aber ganz recht. Soetwas muss bestraft werden." Obwohl er mir Leid tut, kann ich nichts dagegen sagen. So waren nunmal die Regeln und er hat sie verletzt und einen Menschen dadurch zu Schaden kommen lassen. "Aber irgendwie ist es unfair, dass du alles alleine ausbaden musst, immerhin hab ich nen faulen Lenz gemacht und euch freie Hand gegeben." "Mach dir jetzt keinen Kopf mehr, sondern freu dich. Immerhin haben wir die Mission erfüllt. Joey und Seto werden wieder zusammenkommen", meint Kyle und setzt sich mir gegenüber. "Sicher?" "Ja. Das war das letzte, dass ich von Joeys Gefühlen wahrgenommen habe." "Ach, Kyle." Ich schiebe Kupo sanft beiseite, stehe auf und umarme meinen Gegenüber aufmunternd. ------------------ falls manche doch noch nach diesem schrott weiterlesen will... für ideen bin ich imma offen. ^^ ich hoffe, ich hab jetzt auch nicht alle vertrieben und würde mich auch über n paar kommis freuen. bye, mausal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)