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Tanz mit mir

…wenn du dich traust
von

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Der neue Krieg zwischen Sasuke und Naruto ging schon seit einigen Wochen. Bis jetzt war noch total unklar wie das Ganze ausgeht. Auf Sasukes Siegeskonto ging einiges: er konnte die günstige Platzkonstellation im Klassenraum behalten. Fast jeden Anmachspruch konnte er in eine sinnvolle Unterhaltung verwandeln. Er gewann weiterhin jeden akademischen Wettbewerb, auch manche sportliche Wettbewerbe. Obwohl Naruto für seine siebzehn überdurchschnittlich trainiert war, konnte er weder treffsicher werfen und noch fangen. Zu seinem Riesenunglück war das Thema des jetzigen Semesters Basketball und Sasuke spielte früher sehr erfolgreich für die schulische Basketballmannschaft. Sasuke fand witzig, dass so eine tollpatschige Person wie Naruto überhaupt ein Tänzer sein konnte. Und außerdem — endlich! — konnte der Uchiha besser Narutos penetrantes Starrten ertragen. Die Anglotzspielchen machten ihn nicht mehr so doll fertig wie vor drei Monaten. Es fing sogar an, Spaß zu machen, denn endlich gewann auch Sasuke ab und zu. Letzte Woche gewann er sogar ganze vier Mal. Sasuke versuchte trotzdem mit dieser neuen Macht vorsichtig umzugehen. Narutos Augen hatten eine komische Wirkung auf den schwarzhaarigen Oberschüler. Manchmal wollte man diese himmelblauen Tiefen nicht verlassen. Bei einem von diesen vier Male gewann der Uchiha nur, weil er beim Starren einfach die Zeit vergaß.
 

Der Uzumaki bekam nicht so viele Punkte zusammen wie der Uchiha. Dafür waren sie schwerwiegender. Naruto verkündete auf der Webseite des Naruto-Clubs, dass er auf Sasuke steht, und dass er dabei ein wenig Unterstützung von der Community braucht. Manche nahmen es viel zu ernst. Sasuke bekam nämlich mit, dass nur wenige Stunden nach der Ankündigung ein Zirkel innerhalb des Naruto-Clubs entstand, welcher dem Blonden zu eifrig in dieser Angelegenheit verhelfen wollte. Sie bezeichneten sich als „NaruSasu-Shipper“. Sie führten einen Blog mit Zeichnungen und Geschichten darüber, wie Naruto und Sasuke zusammenkommen. Diese schreckliche Entwicklung ließ den Uchiha etwas paranoid werden. Er handelte ab jetzt viel bewusster und vorsichtiger. Schließlich wollte er Narutos verrückten Minions nicht noch mehr Stoff zum Austoben geben. Sasuke fragte sich, ob Naruto nicht gleich über eine ganze Armee von solchen Minions verfügt, die nur auf seine Befehle wartet. Wenn ja, dann blieb sie Gott sei dank bis jetzt inaktiv, aber ihre mögliche Existenz war an sich sehr beängstigend. Der Blonde verwandelte diese stinknormale langweilige Schule in ein Irrenhaus. Deswegen schloss Sasuke sogar so etwas verrücktes nicht aus. Man kann ja nie wissen.
 

Narutos anderer großer Sieg bestand darin, dass Sasuke schlussendlich doch im Tanzkurs landete. Obwohl Uzumaki die Veranstaltung als freiwillig bezeichnete, war sie am Ende doch eher verpflichtend. Die Klassenlehrer baten alle Abiturienten darum. Sowas übersetzte sich in ein „Muss“ und jeder wusste es. Außer Naruto, der immer noch davon überzeugt war, dass der Kurs nur aus Interesse und Freiwilligkeit so gut belegt war. Dieser Ausländer kannte eben keine ungeschrieben Regel. Sasuke bezweifelte, dass sich das überhaupt noch ändert. Selbst nach drei Monaten Aufenthalt in diesem Land gab es keine Fortschritte: Naruto war immer noch in allen Hinsichten viel zu direkt. Das konnte man immer wieder während des Tanzkurses gut beobachten. Mit Bemühungen des Naruto-Clubs konnten insgesamt sechs Tanzlehrer gefunden werden, um dem Ansturm gerecht zu werden. Man konnte also Naruto mit erfahrenen Lehrkräften direkt vergleichen. Trotzdem musste Sasuke zugeben, dass Naruto als Lehrer nicht so ganz übel war. Der Oberschüler stellte sich Uzumakis Unterricht schlimmer vor als ein Weltuntergang. Etwas lief allerdings nicht ganz nach Narutos Plan. Sasukes Tanzpartnerin wurde schlussendlich Sakura Haruno. Der Schwarzhaarige war zwar unheimlich froh, dass er doch nicht mit Naruto tanzen muss, aber Sakura-Alternative war eigentlich nicht so viel besser. Wenn man den Uzumaki ausgeschlossen hätte, wäre genau dieses Mädchen Sasukes am wenigsten erwünschte Tanzpartnerin. Sakura war genau das, was Naruto zu sein vorgab: sie war in den Schwarzhaarigen verknallt. Harunos Art war zum Glück nicht so unausstehlich wie die von Naruto. Ihre Annäherungsversuche waren weniger offensiv, weniger häufig und viel angebrachter. Und dazu war sie wirklich verknallt und hat nicht nur so getan. Deswegen konnte man Sakuras nerviges Verhalten wenigstens nachvollziehen.
 

Heute war die nächste Tanzstunde angesetzt. Das hieß, der Uchiha trifft sich gleich mit seiner Tanzpartnerin. Als der Schwarzhaarige bei der Aula auftauchte, war Sakura bereits da. Sie begrüßten sich und gingen hinein.
 

Die heutige Tanzstunde verlief total unspannend. Naruto war heute alleine und musste immer zwischen denen ohne Rhythmusgefühl und denen, die das Rhythmusgefühl und das Karree drauf hatten, hin und her wechseln. Er verbrachte die meiste Zeit bei der ersten Gruppe. Also mussten Sakura, Sasuke und der Rest von der Gruppe zwei nach einer fünfminütigen Demonstration das Karree in eine Rechtsdrehung verwandeln. Der Uchiha war mit dieser Aufgabe schon lange fertig. Sakura brauchte ein bisschen, aber mittlerweile klappte es ganz gut. Sogar im Paar lief es nicht schlecht. Sasuke wollte am liebsten unauffällig abhauen um mit dem Aufsatz für die nächste Literaturstunde fertig zu werden. Sie haben ja schon alles drauf. Aber leider war heute einer der Klassenlehrer anwesend. Deswegen war das Abhauen keine Option. Und nun steckte der Uchiha bei einer richtig unproduktiven freiwillig-verpflichtenden Unterrichtsstunde in der stickigen Aula mit dem nervigsten Mädchen dieser Schule, das gleichzeitig in ihn verknallt war. Super Nachmittag, was! Aber es war ja nur halb so wild. Die Stunde ist gleich vorbei. Danach holt sich Sasuke seinen ekligen Lieblingskaffee aus dem Automaten und geht aufs Dach um ungestört am Aufsatz zu schreiben. Ja, das wäre der perfekte Abschluss dieses bis jetzt nicht so gelungenen Tages.
 

„Sasuke-kuuuun…“
 

Das rosahaarige Mädchen sprach ihn an. Sasuke seufzte. Sie will bestimmt ein Date und der Uchiha muss sich gleich ein elegantes Abwehrmanöver basteln. Wie uncool.
 

„Hast du nach der Stunde was vor?“, fing Sakura aus der Ferne an. Ja, es endet eindeutig mit einer Dateanfrage.

„Ja“, Gott sei dank musste der Uchiha nicht lügen.

„Ich hab mich gefragt, ob du vielleicht mit mir Eis essen gehen würdest… aber wenn du schon sagst, du bist verplant, vielleicht könnten wir es irgendwann sonst einrichten“, Gott sei dank hackte sie nicht weiter nach!

„Tja, sorry… vielleicht könnten wir es ein anderes Mal einrichten…“

„Sakura, es wird nichts“, der Blonde tauchte wie aus dem Nichts auf. „Er füttert dich mit ausweichenden Antworten, die schwammig und ungenau sind, weil er einfach nicht nein sagen kann“, oh Gott, dieser Ausländer ist hoffnungslos! Er wird nie dazu lernen! „Sakura, verschwende bitte deine Zeit nicht mit diesem Kerl. Sorry, dass ich es so direkt sage, aber du tust mir leid. Du hast was besseres verdient. Zum Beispiel jemanden ehrlichen.“

„Uzumaki, man mischt sich nicht in fremde Angelegenheiten ein. Halt dich daraus, okay?“ Eine unangenehme Spannung tränkte sofort die gesamte Luft durch. Sasuke wusste, dass diese Auseinandersetzung in was schlimmes ausartet.

„Ach wirklich? Wer hat denn das gesagt?!“

„Das weiß halt jeder!“

„Pfff, scheiß auf deine Höflichkeitsegeln! Hör auf zu heucheln! Hör auf ihr Hoffnungen zu machen! Das kotzt mich einfach an!“ Oh ja, es wird definitiv explosiv werden.

„Nach deiner Meinung hat hier keiner gefragt!“

„Pfff!“

„Misch dich nicht in fremde Angelegenheiten ein!“

„Das hast du schonmal gesagt! Hast du noch ein anderes Argument, warum du sie weiter anlügen musst, ha?!“
 

Sasuke wurde langsam richtig sauer. In Gegenwart von diesem dummen Schwachkopf konnte er sich nicht leider überhaupt nicht beherrschen. Diese Tatsache fachte seine Wut noch mehr an.
 

„Ich lüge sie ja auch nicht an! Ich hab wirklich was vor!“ Das hat ja auch gestimmt.

„Das glaub ich dir sogar, aber der Kramm über „vielleicht nächstes Mal blablabla“ kann ich überhaupt nicht ab! Ist dir bewusst, dass du ihr das schon zum vierten Mal sagst?!“

„Woher weißt du es überhaupt?! Stalkst du mich etwa?!“

„Ja, verdammt! Ich bin halt in dich verknallt! Und da tue ich manchmal dumme Sachen! Tut mir halt leid, okay?“
 

Der Uchiha fand den Uzumaki so unverschämt, dass ihm die Luft im Rachen vor Wut stecken blieb. Er könnte schwören, er würde den Kerl mit bloßen Händen erwürgen, wenn alle diese Menschen nicht zugucken würden.
 

„Aber zurück zum Thema: du wimmelst sie ab, weil es einfacher ist als ein nein zu sagen! Hab ich recht oder liege ich richtig?!“

„Weder noch! Weil ich heute wirklich was vorhabe und weil ich am Wochenende mit Sakura ausgehen werde!“, schrie Sasuke den Uzumaki laut an.

„Ach wirklich?!“, schrie Naruto nicht weniger laut zurück.

„WIRKLICH!“, Sasuke explodierte buchstäblich vor Wut.

„Wirklich?“, spuckten Naruto und Sakura verblüfft zusammen aus.

„Ja, wirklich! Hört auf damit!“, warf Sasuke aufgeregt. Danach guckte er das Mädchen an und sagte etwas beruhigter zu ihr: „Sakura, ich geh mit dir aus, okay? Lass uns bitte nachher darüber unterhalten. Das hier ist viel zu verrückt. Außerdem ist die Stunde vorbei. Ich geh jetzt, weil ich ja noch zu tun hab“, das adressierte der genervte Uchiha an den Uzumaki, der ihn misstrauisch anstarrte. „Entschuldigt bitte allesamt. Ich hätte nicht so ausrasten dürfen. Diese Situation ist mir ausgesprochen peinlich.“
 

Mit diesen Worten entfernte sich der bloßgestellte Junge aus der Aula und verschanzte sich auf dem Dach in der Hoffnung noch ein bisschen schreiben zu können. Aber es war beinahe sinnlos, denn sein gesamtes Wesen brodelte vor Wut. Es ist nicht wirklich passiert, dass Naruto ihn als Lügner öffentlich beschimpf hat! Er ist ja gar kein Lügner! Was erlaubt sich dieser dumme Ausländer überhaupt?! Er kommt hierhin, macht die ganze Schule zu einem Irrenhaus, mischt sich in fremde Angelegenheiten ein und will sich kein Stück an die Kultur anpassen! Was soll das?! Außerdem bringt dieser Idiot Sasuke nach seinen Belieben zur Weißglut! Sasuke Uchiha, der sonst immer das Vorzeigebeispiel für Selbstbeherrschung war! Der Schwarzhaarige saß schon richtig lange nicht in so einer verrückten Gefühlsachterbahn. Was war das Letzte, das in ihm so ein mächtiges Gefühlsausbruch ausgelöst hat? Er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Er kann schon seit langem nicht sich über etwas aufrichtig freuen, oder so richtig traurig werden, oder sich mächtig über etwas aufregen. Wann hat er denn all das bloß verlernt? Plötzlich wurde der Junge viel zu nachdenklich um am Aufsatz zu arbeiten. Er packte seine Sachen und brach nach Hause auf.
 

Als er liegend im Bett den Mond anschaute, wirbelten alle möglichen Gedanken durch seinen Kopf. Im Eifer des Gefechts ließ er sich von seinen Gefühlen konsumieren und machte er einen großen Fehler. Jetzt ist sein Wochenende versaut. Aber es ist ja nur ein Date, nichts weiter. Er wird versuchen, trotzdem Spaß zu haben. Und dann wird er Sakura sagen, dass es nichts wird. Denn in diesem Punkt hatte Naruto eigentlich furchtbar recht. Also hat Sasuke Sakura doch angelogen? Er wusste es nicht.
 

Dass Naruto recht hatte, regte Sasuke immer noch auf. Das hier ging eindeutig auf Narutos Siegeskonto. Und das andere mit den unangenehmen Gedanken, die Sasuke auf dem Dach besuchten, vermutlich auch. Doch von diesem Sieg wird der Blonde nie erfahren. Sasuke wollte ihn für immer für sich behalten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2019-07-31T16:09:07+00:00 31.07.2019 18:09
Oh oh da gibt es ja richtig stunk zwischen den beiden. Hach ich freue mich schon auf das nächste Kapitel
Antwort von:  suugakusan
31.07.2019 19:21
Haha, ich freu mich, wenn es dir Spaß macht :) danke fürs fleißige Kommentieren, motiviert mich wirklich weiter zu schreiben


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