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Tanz mit mir

…wenn du dich traust
von

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Am Freitagabend war Sasuke doch aufgeregter als er sein durfte. Morgen war sein Date mit Sakura angesetzt und er machte sich deswegen irgendwie verrückt. Er konnte nicht aufhören daran zu denken, dass er Sakura vielleicht belogen hat. Obwohl das Mädchen unglaublich nervig war, waren ihre Gefühle trotzdem legitim, selbst wenn der Uchiha nicht damit einverstanden ist. Sasuke wollte Sakura überhaupt nicht daten. Naruto hat schon recht, er hat sie absichtlich aus Höflichkeit mit schwammigen Antworten gefüttert. Aber eigentlich macht man es doch so. Eine direkte Absage wird meistens als viel zu unhöflich empfunden. Sasuke wusste nicht, warum Sakura nicht schon längst selbst drauf kam, aber naja, wenn sie es nicht checkt, dann sollte sie darüber aufgeklärt werden. Sie direkt abzulehnen ist wahrscheinlich das Beste für alle Parteien. Hmmm, und was ist eigentlich mit Naruto? Er hat Sasuke auch ein Geständnis abgegeben oder sowas ähnliches… ähm, nein, es ist total anders! Dieser Schwachkopf täuscht Gefühle nur vor! Deswegen muss Sasuke in diesem Falle überhaupt nichts.
 

Am Samstag überlegte sich der Uchiha die Zusammenstellung seines Outfits gründlicher als sonst. Er kämmte sich die Haare fünf ganze Mal durch. Er machte sogar ein bisschen Haarwachs hinein. Er konnte nicht verstehen, warum ihn dieses Date so besorgt. Er mag ja Sakura nichtmal! Eigentlich will er ihr sagen, dass es nie was wird! Es machte ja so gar keinen Sinn, aber trotzdem… trotzdem war er aufgeregt.
 

Das Date sollte in einer Eisdiele stattfinden. Sasuke suchte sich eine neben der Schule aus, weil es ein ziemlich neutrales Territorium war. Für nachher hat er einen Spaziergang entlang des städtischen Flusses geplant. Deren Schule lag nicht weit vom Ufer. Deswegen hat sich das gut angeboten. Und dort wollte sich Sasuke mit Sakura unterhalten. Er wusste nicht, wie sie darauf reagiert. Deswegeb packte er vorsichtshalber Taschentücher ein. Man kann ja nie wissen!
 

Sasuke war 15 Minuten früher da als abgesprochen. Er kaufte sogar einen kleinen Blumenstrauß. Als ob Sasuke Sakura beeindrucken wollte! Naja, jetzt ist es zu spät. Ein Strauß Blumen gehört eh zu einem Date dazu. Außerdem wenn man schon eins hat, schmeißt man ihn ja nicht weg! In seinen Kopfhörern lief Musik und er hörte aufmerksam zu. Auf dem Horizont sah er plötzlich eine Person, die auf ihn zulief. Moment, waren es zwei? Was?!
 

Sakura tauchte tatsächlich nicht allein auf. Sie brachte Naruto mit. Was zum Henker geht hier ab?! Sasuke wurde angespannt. Denn wenn Naruto bei seinem Date mitmacht, weiß keiner wie es ausgeht.
 

„Hi!” Sakura begrüßte den verwirrten Uchiha. „Ich habe nachgedacht darüber, was Naruto während der Tanzstunde gesagt hat. Du magst mich offensichtlich nicht so wie ich dich und es tut mir leid, dass ich es trotzdem immer wieder versucht habe. Deswegen wollte ich nicht, dass unser heutiges Treffen romantisch angehaucht ist. Deswegen ist Naruto hier… er hat mir so gut geholfen mit der ganzen Sache… ich war ziemlich fertig, weißt du… von meiner ganzen Bekanntschaft hat er mit dem hier am meisten zu tun. Und er hatte am Samstag Zeit also… ich dachte halt, wir könnten zu dritt abhängen.“
 

Sasuke konnte nur tief seufzen. Auf sowas war er zugegeben nicht vorbereitet. Narutos Präsenz hat ihn natürlich gestört. Aber das darf er sich nicht anmerken lassen.
 

„Hier“, er drückte Sakura die Blumen in die Hand, „hoffentlich magst du sie.“

„Oh ja, danke!“

„Na dann, lass uns Eis essen gehen!“ Sasuke versuchte übertrieben positiv zu wirken.

„Du bist ja so erstaunlich unkreativ!“, warf Naruto hinein. „Lasst uns doch was anderes machen. Man kann im Park auch rollerbladen! Was haltet ihr davon, ha? Ich will halt nicht die ganze Zeit rumsitzen…“

„Ach Uzumaki, dich hat eigentlich niemand gefragt…“, warf Sasuke genervt. Er konnte doch nicht völlig gelassen sein. „Sakura, was sagst du? Worauf hast du Lust?“

„Also… ich finde die Idee mit dem Rollerbladen auch toll“, meldete sich die Rosshaarige. „Ich versuche nämlich auf mein Gewicht zu achten. Deswegen esse ich keine Süßigkeiten.“

„Na dann machen wir Demokratie!“, sagte Naruto laut an. „Wer möchte in den Park?“ Sakura und Naruto meldeten sich. „Na also!“
 

Sasuke wurde kurzerhand besiegt. Der Schwarzhaarige befürchtete, dass die Zeit mit den beidrn komplette Verschwendung wird, aber erstaunlicherweise fiel dieser Samstagnachmittag gar nicht so schrecklich aus. Verdammt, es machte sogar richtig Spaß! Sie waren fast drei Stunden im Park. Naruto meinte, man könnte vielleicht sowas wie Eiskunstlauf machen, aber auf Rollerblades und mit Walzer. Sakura und er versuchten es und es war schrecklich. Naruto stempelte die Idee somit als „viel zu doof“ ab. Ursprünglich wollte der Blonde mit Sasuke tanzen, aber daraus wurde nichts. Danach gingen sie in ein kleines Restaurant neben dem Park Sushi essen. Und dann entschieden sie sich für einen langen Spaziergang, um die Dame nach Hause zu begleiten. Sakura wohnte nämlich im Stadtzentrum. Vom Park aus müsste man etwas mehr als eine Stunde laufen. Da ging ein Teil des Sasukes ursprünglichen Plans doch in Erfüllung. Er unterhielt sich mit Sakura um deutlich zu machen, dass es nichts wird. Die Oberschülerin zeigte sich erstaunlich kooperativ, lächelte und verabschiedete sich von den beiden bis nächster Woche im Tanzkurs, als sie ihr Haus erreichten. Und nun blieben die zwei Jungs alleine.
 

„Wo musst du denn hin?“, fragte der Uzumaki.

„Zum Hauptbahnhof.“

„Dann komm ich mit.“

„Wollen wir uns vielleicht auch von einander jetzt verabschieden?“

„Ich nicht.“ Naruto lächelte ihn an.

„Und ich schon.“

„Dann lass uns eine Münze werfen. Wenn Kopf, dann laufen wir noch bis zum Bahnhof zusammen, wenn Zahl, dann nicht. Wie ist das?“

„Gibt es eine hundertprozentig sichere Methode dich loszuwerden?“

„Ha!“ Naruto ließ ein kurzes Gelächter ab. „Und ich will ja sicher mit dir zum Bahnhof. Du bist ja witzig, Muffin.“

„Pfff, dann wirf halt deine Münze“, ließ der Uchiha ab.
 

Es machte kurz und metallisch „bling“, die Münze flog in die Luft und Naruto fing sie auf.
 

„Ha! Kopf! Du hast verloren!“, rief Naruto siegreich.

„Zeig!“, forderte der Uchiha ihn auf.

„Nein.“ Der Uzumaki lächelte und versteckte die Münze vor Sasuke.

„Aha! Also hast du verloren! Okay, dann kann ich legitim Tschüss sagen. Tschüss, Naruto! Wir sehen uns am Montag.“ Mit diesen Worten brachte Sasuke entschlossen auf.

„Na guuut, ich hab verloren!“ Der Uzumaki eilte dem Schwarzhaarigen hinterher

„Wusste ich’s doch!“ Sasuke feierte sich innerlich.

„Aber wir müssen eh in dieselbe Richtung. Komm schon, es kostet dich doch nicht viel Kraft! Bitte lass mich mitkommen!“ Narutos blaue Augen blickten leicht verzweifelt auf den Uchiha hinauf.

„Nein!“ Sasuke war erfüllt von seinem Sieg und grinste.
 

Nun lief der Uchiha seit 15 Minuten stumm vor und Naruto folgte ihm genauso stumm hinterher. Der Blonde versuchte schon wieder die Distanz zwischen ihnen zu verkürzen.
 

„Nicht näher kommen!“, warf Sasuke zackig.

„Wollte ich auch nicht! Ich wollte dich überholen!“, warf der Uzumaki ebenso zackig.

„Na dann lauf vor!“ Sasuke blieb stehen.

„Nein…?“, ließ Naruto zögerlich ab und grinste.
 

Die Jungs standen fünf Minuten ohne sich zu bewegen. Sasuke wurde langsam ungeduldig.
 

„Ach, weißt du, ist mir egal, was du machst.“ Sasuke lief nun weiter.

„Kann ich also neben dir laufen?!“, fragte der Uzumaki aufgeregt.

„Pfff, von mir aus…“

„Juhuuu! Danke!“
 

Die beiden liefen nebeneinander ohne ein Wort zu sagen für weitere 15 Minuten.
 

„Ich fand gut, dass du dich mit Sakura ehrlich ausgesprochen hast…“, fing Naruto vorsichtig an.

„Hmmm, höre ich da etwa ein Lob kommen, oder was?“ ließ Sasuke ironisch ab.

„Ja.“

„Achso, wenn ich mit dir auch so eine ehrliche Nummer abziehe, haust du dann ab?“ Sasuke grinste.

„Nein.“ Naruto schaute kurz weg. „Außerdem ist es was ganz anderes.“

„Wieso denn? Du gibst auch vor, auf mich stehen, ohne mich zu kennen. Inwiefern unterscheidet sich das von Sakura?“

„Na, es ist einfach komplett anders!“

„Dann erklär‘s mir!“

„Kann ich nicht.“ Naruto schmunzelte.

„Aha, dann ist es doch nicht anders!“ Sasuke bewarf ihn mit einem bloßstellenden Blick.

„Doch! Du musst es spüren! Aber dafür bist du emotional viel zu unterentwickelt!“ Naruto lächelte breit. Irgendwie gefiel dem Uchiha dieses Lächeln.

„Haha, wie du sagst, Schwachkopf!“

„Ja, genauso sag ich es!“
 

Mittlerweile erreichten die Jungs den Bahnhof und warteten auf den Zug. Noch mehr stumme Minuten folgten.
 

„Du musst aber zugeben, dass du Sakura angelogen hast…“, sprach Naruto leise aus.

„Hä nein!“ Sasuke wurde von so einer direkten Aufforderung schon wieder genervt.

„Hä doch!“, plapperte der Uzumaki nach.

„Ich hab sie ja nicht angelogen! Ich hatte an dem Tag tatsächlich was vor und wir hatten ein Date! Wo ist hier bitte schön die Lüge?“

„Technisch gesehen gibt es keine. Aber du hast ihr andauernd falsche Hoffnungen gemacht. Somit hast du mit ihren Gefühlen gespielt!“

„Mach mich aber auch nicht für alles verantwortlich, okay? Sakura hat mich selbst andauernd auf irgendwelche Dates schleppen wollen!“

„Ja, aber du weißt was sich dahinter steckte! Du wusstest doch, dass sie auf dich steht!“

„Es ist nicht mein Problem. Ich hab nichts falsch gemacht!“

„Gib es zu!“

„Nein!“

„Gib es zu!“

„Nein! Außerdem selbst wenn, sie hat es jetzt kapiert. Heute haben wir alles geklärt und sind freundlich auseinandergegangen!“

„Gib es einfach zu!“

„Hör mal, die ganze Sache zwischen mir und Sakura betrifft dich null. Es ist nicht dein Problem! Warum mischst du dich da überhaupt ein?“

„Hä, wie nicht mein Problem?! Du machst doch genau dasselbe mit mir! Es verletzt mich ein bisschen…“ Plötzlich wurde Naruto leise, „oder so.“
 

Die peinliche Stille ergriff die Luft im gesamten Raum. Die lebhafte Unterhaltung hörte abrupt auf. Die beiden Jungs verstummten. Und plötzlich bekam Sasuke das Gefühl, Naruto könnte alles ernst meinen.
 

„Sorry, das war gerade echt schräg…“ Naruto entschuldigte sich schleunigst. Der Uzumaki schien sich ertappt zu fühlen.

„Ja, das war es irgendwie…“ Sasuke war die ganze Situation nicht weniger peinlich als dem Uzumaki selbst.

„Tun wir so, als hätte ich es nicht gesagt?“

„Gute Idee.“

„Okay…“
 

Die restlichen 10 Minuten saßen die beiden in völliger Stille. Als Sasukes Bahn anfuhr, wurde die Luft spürbar leichter.
 

„Meine Bahn kommt.“

„Na dann…“ Naruto stand auf, „heute war echt cool.“

„Tja, leider war heute wirklich cool.“

„Haha!“ Naruto lachte herzlich. „Kannst doch nicht alles hassen, was mit mir zu tun hat, was?“

„Nein, anscheinend nicht.“ Sasuke stieg in die Bahn ein.

„Na gut, dann einen schönen Abend noch, Muffin.“

„Haha, nicht gleichfalls!“

„Hey! Unfreundlich!“
 

Die Tür ging zu. Die Bahn brachte Sasuke weg vom winkenden lächelnden Naruto. Plötzlich fing sich Sasuke dabei, dem Uzumaki hinterher zu gucken. Der Junge lächelte außerdem vom ganzen Herzen.
 

Die Fahrt nach Hause in der halbleeren Bahn verlief sehr nachdenklich. Naruto wurde zum Schluss sehr unvorsichtig und hat wahrscheinlich eins seiner dunkelsten Geheimnisse offengelegt. Sasuke müsste eigentlich glauben, dass Uzumaki ein hervorragender Schauspieler ist, dass es alles gestellt ist, aber der Uchiha konnte es einfach nicht. Als ob er zum ersten Mal Narutos wahre Gesicht sah. War also dieser Junge wirklich in Sasuke verknallt? Komisch, aber diese Tatsache schien dem Uchiha immer noch überaus unglaubwürdig zu sein. Dennoch war dieser kleine Ausrutscher überaus wichtig. Er passte gar nicht zur Narutos üblichen Verhaltensweise. Als würde er etwas sehr grundlegendes über den Uzumaki verraten. Bloß was war das? Sasuke wusste es nicht. Er fühlte sich innerlich hin und her gerissen.
 

Du machst doch genau dasselbe mit mir! Es verletzt mich ein bisschen… oder so.
 

Dieser Naruto, ey! Er kann die Sprüche ablassen, die viel zu lange in Sasukes Kopf verweilen. Na und? Er lässt diesem Blonden nicht zu, nochmal seinen kostbaren Schlaf zu rauben. Er drehte sich um und machte die Augen zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Yuna_musume_satan
2019-08-04T20:42:25+00:00 04.08.2019 22:42
Der arme naru Saber das Kapitel ist dir wieder hervorragend gelungen


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