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Hello!Project Online

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Café Buono

Der November begrüßte die Bewohner des Havens mit Unwetterstürmen. Die Temperaturen, die sich noch lange in angenehmen Höhen gehalten hatten, sanken rapide ab. Der Regen prasselte mit einem sanften Trommeln gegen die Fensterscheiben der Bibliothek.

Reina war in den letzten Wochen öfter an diesem Ort zu finden gewesen. Einerseits hatte sie bereits seit ihrem Kenshuusei-Beitritt geplant, sich einmal ausgiebig den ganzen Schriften des Schlosses zu widmen. Dies blieb ihr lange verwehrt, da die Belastung der ersten Monate ihre gesamte Aufmerksamkeit gefordert hatte. Zum anderen konnte sie sich somit etwas von den anderen Kenshuusei distanzieren. Seitdem herausgekommen war, dass Reina bereits eine ausgiebige Grundausbildung in Sachen Klarheit erhalten hatte, wurde sie vom Großteil der Kenshuusei misstrauisch beäugt. Natürlich äußerte sich niemand direkt offen gegen sie, allerdings bemerkte Reina die auffällige Abneigung ihr gegenüber, wenn sie versuchte, sich in Gespräche einzuschalten oder sich überhaupt zu ihren Kameraden gesellte. Schlagartig endeten die Unterhaltungen und binnen weniger Minuten löste sich die Gruppe auf. Reina blieb dann allein zurück.

Das junge Mädchen konnte die Reaktionen, so verletzend sie waren, nachvollziehen. Manche von ihnen befanden sich bereits mehrere Jahre in der Ausbildung und bemühten sich jeden Tag aufs Neue, endlich einer Gruppierung beitreten zu dürfen. Da wirkte es wohl oder übel fragwürdig, wenn da ein vorlauter Neuling daherkam und plötzlich bevorzugt behandelt wurde.

Reina hatte versucht, zu erklären, warum Goto Maki sie gesondert behandelt hatte. Und augenscheinlich schien es auch den Ein oder Anderen überzeugt zu haben. Schließlich ging es um das Leben eines Menschen.

Dennoch hatte insbesondere Yuhane dagegen argumentiert, dass es dann doch viel besser wäre, wenn jeder von ihnen diese Unterweisung erhalten würde. Sie hatte mit aggressivem Unterton gefragt, ob Reinas Leben denn mehr wert sei als das ihrige. Darauf konnte die Ausgestoßene nichts erwidern.

Frustriert wuschelte sich Reina durch das Haar. Immer wieder verlor sie sich in Gedanken. Immer wieder dachte sie über ihre Situation nach. Doch letztendlich konnte sie im Moment nicht viel daran ändern.

Mit einem tiefen Seufzer schlug sie ein Buch mit dem Titel „Die Goldene Ära von Morning Musume“ zu. Ein schwaches Lächeln zierte ihr Gesicht. Zumindest war die Zeit allein nicht gänzlich verschwendet. Reina hatte einiges Wissenswertes über die Geschichte dieser Welt erfahren. Insbesondere die Historie von Morning Musume las sich eindrucksvoll.

Sie blickte sich achtsam um. Die gewaltige Anzahl an Holzregalen, allesamt gefüllt mit Büchern unterschiedlichster Farben und Formen, ließ Reina einen freudigen Schauder über den Rücken laufen. Sie wünschte, sie könnte einfach hier übernachten. Dann würde sie auch den unangenehmen Blicken der anderen ausweichen, dachte das Mädchen sich.

Die knarrenden Flügel der Bibliothekstür öffneten sich. Shiori und Ayano traten ein und sahen sich einen kurzen Moment suchend um. Als sie schließlich ihre  Generations-Kameradin entdeckten, hellten sich ihre Mienen auf und sie gingen auf sie zu.
 

„Reina, Reina! Hast du Lust mit uns in die Stadt zu gehen?“
 

Die strahlenden Augen von Shiori funkelten ihr entgegen. Ayano pflichtete der Frage mit erwartungsvoll nickendem Kopf bei. Die Angesprochene schaute reflexartig zum Fenster. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass es aufgehört hatte zu regnen. Sofort wandte sie sich den beiden Ankömmlingen zu und erwiderte neugierig:
 

„In die Stadt? Da waren wir noch nie. Icchan hat uns schon oft empfohlen, mal die Außenwelt zu besuchen.“
 

Mit einem breiten Grinsen nickte Shiori hastig mit dem Kopf.
 

„Genau! Außerdem verbringst du viel zu viel Zeit in diesem einsamen Kabuff. Du bist schon ganz grau.“
 

Reina stieß ein hohles Lachen aus. Es war ironisch, dass ausgerechnet die zarte Dreizehnjährige mit der engelsgleichen Haut solch ein Urteil über die leicht dunkler geratene Freundin ausspricht.

Doch die Jüngste der Drei erhielt Unterstützung von Ayano.
 

„Wir machen uns echt Sorgen um dich, Reina. Seit ein paar Tagen versteckst du dich komplett vor uns. Das kann gar nicht gesund sein. Lass uns lieber etwas zusammen unternehmen. Du bist doch unsere Freundin.“
 

Die Unterlippe ihrer Kameradin zuckte bei diesen Worten. Es dauerte einige Sekunden bis Reina eine Reaktion zeigte. Schließlich stand sie ohne ein Wort auf, trat auf die Größere zu und schloss sie in ihre Arme. Ayanos Augen weiteten sich vor Überraschung. Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet.

Shiori, die ebenfalls fassungslos die Szenerie beobachtet hatte, verspürte einen regelrechten Kloß im Hals, trat zu den anderen beiden und streichelte Reina sanft über die Schulter.

Der seltsame Moment hielt lange an. Schließlich trennte sich Reina von ihrer Freundin, schenkte auch der Jüngeren ein dankbares Lächeln und sagte dann mit brüchiger, aber fröhlicher Stimme:
 

„Lasst uns in die Stadt gehen. Hoffentlich schlägt das Wetter unterwegs nicht wieder um.“
 


 


 


 


 

Schnell bereute Reina ihre Worte. Als die Dreiergruppe sich auf den Weg machte und aus den Toren des Schlosses trat, brauten sich bereits neue graue Wolken am Himmel zusammen. Es dauerte nicht lang und schon waren sie pitschnass.

In schnellem Tempo rannten sie die Wiesenhügel, die auf den Park am Fuße des Havens folgten, hinunter. Obwohl der Weg sehr sauber gepflastert war, bildeten sich trotzdem nach kurzer Zeit große Pfützen und die drei Kenshuusei hatten Schwierigkeiten, nicht von Kopf bis Fuß mit Wasser und Schlamm vollgespritzt zu werden.

Schlussendlich gelang es ihnen, die Tore der Stadt zu erreichen. Die Wächter begrüßten sie unter brummendem Gelächter, denn sie konnten nicht ganz nachvollziehen, welche edlen Schlossbewohner sich diesem Wetter freiwillig aussetzten.

Schließlich fand sich die Truppe unter einem Vordach eines der hiesigen Gebäude wieder, um sich vor den Regenstürmen zu schützen.

Shiori seufzte frustriert:
 

„Was soll das? Als Ayano und ich dich abholten, sah es so aus, als würde das Unwetter weiterziehen. Warum haben wir den Sommer nicht genutzt?“
 

Reina wrang ihre Jacke aus, während sie antwortete:
 

„Wir waren viel zu fertig nach jeder Mitsubachi-Trainingseinheit, als dass wir noch Kraft gehabt hätten, hierher zu laufen.“
 

Ayano begann zu maulen:
 

„Ach Mensch! Da haben wir endlich mal ein ruhiges Wochenende vor uns und dann sowas. Ich hatte gehofft, wir können dieses tolle Restaurant suchen, das uns Icchan empfohlen hatte.“
 

Shiori stöhnte verzweifelt auf.
 

„Du hast Recht. Gebratene Krabben. Leckerer Reis. Oktopusbällchen. Jetzt habe ich Hunger.“
 

Die Größere hielt sich traurig den Bauch.
 

„Zähle doch nicht solche schmackhaften Sachen auf. Oder willst du, dass wir an dieser trostlosen Stelle eingehen.“
 

Reina hatte sich inzwischen umgedreht und blickte auf das Gebäude, unter dessen Vordach sie Schutz gesucht hatten.
 

„Ähm, Leute…“
 

Ayano kniete sich deprimiert auf den Boden.
 

„Wir werden in dieser schlammübersäten Sackgasse elendig zugrunde gehen.“
 

Shiori gesellte sich zu ihr auf die Knie.
 

„Das stimmt. Wenn der Regen nicht bald aufhört, müssen wir uns hier, an der Schwelle zur Hölle, schlafen legen.“
 

Noch immer versuchte Reina die Aufmerksamkeit ihrer Freunde zu gewinnen.
 

„Leute, ernsthaft! Dreht euch doch mal um.“
 

Mit müden Augen wandten die beiden Angesprochenen ihren Blick in die Richtung, auf die Reina wies.

Schlagartig richteten sie sich auf und starrten entsetzt auf das, was sich vor ihnen bot. Es war ein großes Schaufenster, welches einem Schlaraffenland glich. Vor ihnen präsentierten sich verschiedenste Speisen, Süß- und Backwaren, warme und kalte Getränke sowie ein herzliches Ambiente im Inneren mit einem reichlich pinken Touch. Über der Tür prangte groß die Aufschrift: Café Buono!

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sprangen Ayano und Shiori mit sabbernden Mündern an Reina vorbei auf die Tür zu. Das ignorierte Mädchen rief geschockt:
 

„Hey! Wartet!“
 

Doch es half nichts. Ihre beiden Kameradinnen schlugen die Tür auf und sofort kam ihnen ein süßlicher Geruch entgegen. Die Glocken an der Innenseite des Eingangs begannen zu klingeln. Es war das Zeichen, dass neue Besucher den Laden betraten.

Auf der anderen Seite des Raumes war ein Tresen aufgebaut, der die ganzen Leckereien, welche bereits im Schaufenster zu sehen waren, hinter einem länglichen Glas zum Verkauf darbot. Donuts mit Vanillefüllung. Pizza Margherita. Reis mit Omelette. Minze-Schokoladeneis. Café Latte. Die Neuankömmlinge konnten sich nicht satt sehen an dem Angebotenen.

Plötzlich ertönte eine helle Stimme.
 

„Ooooh! Wen haben wir denn da? Gäste? Euch habe ich hier noch nie gesehen. Was darf ich euch denn anbieten?“ 
 

Die junge Frau, die sich hinter dem Tresen präsentierte, starrte sie mit einem breiten Grinsen und weit offenen, aufgeregten Augen an. Obwohl sie weitaus älter als Reina und Ayano wirkte, war sie unfassbar klein geraten. Sogar Shiori schien größer zu sein. Und obwohl ihr Gesicht sehr markante, weibliche Züge besaß, hinterließen die beiden Mini-Zöpfe links und rechts einen außerordentlich kindlichen Eindruck. Außerdem hatte ihr eindringlicher Blick etwas Beunruhigendes an sich, während ihr Lächeln definitiv von Reina als ehrlich und bezaubernd eingestuft wurde. Diese Person war ein absolutes Paradoxon.

Ayano hingegen machte sich keine großen Gedanken über die Verkäuferin. Blitzschnell lief sie auf den Tresen zu und zückte dabei ihren Geldbeutel. Reina und Shiori taten es ihr gleich.

Sie hatten vor zwei Monaten erfahren, dass sie ein gewisses Taschengeld als Kenshuusei verdienten. Auch wenn Goto Maki sie mahnend darauf hingewiesen hatte, dass es nicht unbedingt nötig war, Geld für Essen auszugeben, da es im Haven drei Mahlzeiten am Tag gab, fiel es den drei Freunden nicht schwer, ihre Taschen mit den köstlich ausschauenden Süßigkeiten vollzustopfen.
 

„Danke für euren Einkauf! Die Pizza bringe ich euch an den Tisch, sobald sie fertig ist.“
 

Bepackt mit allerlei Esswaren und stark erleichtertem Portemonnaie balancierten sie ihre Tabletts in Richtung eines freien Tisches. Aufgrund des draußen herrschenden Sturms war die Kundschaft mehr als übersichtlich. Lediglich sechs weitere Personen saßen im Café. Darunter zählten ein kleines Mädchen, welches mit dem Rücken zu ihnen saß und mit einer Eisschokolade beschäftigt war, drei junge Männer, die in einer Ecke grölten und jauchzten sowie zwei Herren in dunklen Mänteln, die sich ihre Kragen tief ins Gesicht gezogen hatten und miteinander tuschelten.

Dass sie diesen Ort entdeckt hatten, war ein vollkommener Glücksfall. Die wohlige Wärme des nahen Ofens durchflutete ihre gefrorenen Körper. Die nassen Jacken durften sie über die Heizung hängen. Reina empfand das Café Buono mit seinen pinken Wänden und Bezügen und der heiteren Stimmung, die es automatisch versprühte, als sehr gemütlich. Auch die Bedienung schien sehr freundlich und gut gelaunt. Als diese die große, lecker duftende Pizza zum Tisch brachte, vollführte sie unterwegs eine kunstvolle Pirouette. Die drei jungen Mädchen klatschten vor Begeisterung mit den Händen. Die kleine Frau verbeugte sich anmutig und schritt dann schwingend von dannen.

Auch wenn ihnen zuvor das Wetter draußen übel mitgespielt hatte und der Ausflug beinahe zu Ende war bevor er überhaupt richtig begonnen hatte, genossen sie die Zeit an diesem Ort. Sie verbrachten mehrere Stunden an ihrem Tisch, lachten herzhaft über dies und das und unterhielten sich angeregt mit der Bedienung, die sich letztendlich als Tsugunaga Momoko vorstellte. Sie war eine schillernde Persönlichkeit und erzählte ausschweifend davon, dass sie es liebte, ihre Gäste im Café Buono zu bedienen.
 

„Ihr müsst unbedingt mal einen Mittwochmittag hierherkommen. Da bereiten wir immer Trüffelpasteten zu. Die sind unglaublich köstlich, kann ich euch sagen.“
 

Reina bemerkte überrascht:
 

„Oh, du bist hier nicht allein tätig?“
 

Die junge Frau namens Tsugunaga schüttelte überschwänglich mit dem Kopf.
 

„Nein, nein! Ich habe noch vier weitere helfende Hände an meiner Seite. All die Leckereien kann ich doch nicht allein produzieren.“ 
 

Shiori hielt sich den Bauch. Ein zufriedenes Säuseln begleitete ihre Stimme.
 

„Ich bin pappsatt. Eure Süßigkeiten sind der Wahnsinn. Ich fühle mich wie im siebten Himmel.“
 

Die Bedienung hielt einen Zeigefinger an die Schläfe und zwinkerte verschmitzt mit einem Auge als sie antwortete:
 

„Das freut mich zu hören. Ich stehe euch stets zur Verfügung.“
 

Mit einem Mal entstand Tumult in einer Ecke des Cafés. Ein lauter Ruf drang zu ihnen rüber.
 

„Hey Tsugunaga! Es ist unfair, wenn du uns die ganze Zeit ignorierst. Wir wollen auch Gesellschaft. Nicht nur diese kleinen Gören.“
 

Einer der grölenden Männer hatte seine Aufmerksamkeit auf die kleine Gruppe gerichtet. Die Angesprochene lächelte unschuldig.
 

„Heute widme ich mich unseren neuen Gästen. Ich will alles über sie erfahren. Ich hoffe auf euer Verständnis.“
 

Die Männer grummelten bei dieser Antwort. Sie waren eindeutig nicht zufrieden, fanden sich aber wohl oder übel mit der Situation ab.
 

Ayano flüsterte unsicher:
 

„W-Wir wollen keinen Ärger verbreiten bei Ihren Stammkunden.“
 

Doch Tsugunaga winkte grinsend ab:
 

„Die Kerle können auch mal ohne mich auskommen. Außerdem ist das hier doch alles Marketing für mich. Wenn ihr euch hier wohl fühlt, dann kommt ihr wieder. Und dann seid ihr genauso meine Stammkunden, nicht wahr?“
 

Über diese Aussage musste Ayano verwirrt nachdenken, doch Reina nickte fröhlich.
 

„Wir werden auf jeden Fall wiederkommen. Das Essen hier ist fantastisch, Frau Tsugunaga.“
 

Mit gespieltem Entsetzen schüttelte die selbstbewusste Frau die Hände wild gestikulierend umher.
 

„Bitte! Ich bin doch keine alte Frau. Wir müssen nicht so förmlich sein.“
 

Daraufhin ertönte eine süßliche Stimme.
 

„Momochi! Du siehst schon manchmal aus wie eine alte Frau. Du solltest dich deinem Schicksal fügen.“
 

Das kleine Mädchen mit der Eisschokolade hatte sich zu ihnen gewandt und blickte sie mit großen Augen an.

Doch Reina verschlug es den Atem. Es war gar kein Kind, das da nahe der Theke gesessen hatte. Die Person war ebenfalls eine junge Frau, schätzungsweise im gleichen Alter wie Tsugunaga. Ihr Körper wirkte jedoch wie das eines Kindes. Sie war fast genauso klein wie die Besitzerin des Cafés, hatte eine schmächtige Gestalt und besaß einen kindlichen Gesichtsausdruck. Ihr welliges, braunes Haar fiel ihr gerade so auf die Schultern und umrahmte in einer eleganten Form ihr Gesicht.

Tsugunaga verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und blies die Wangen auf.
 

„Hör auf so etwas zu sagen. Sonst fühle ich mich am Ende noch wirklich alt.“
 

Die drei Mädchen am Tisch mussten bei dieser Unterhaltung unwillkürlich lachen, auch wenn ihnen die neue Person gänzlich unbekannt war. Doch die Café-Besitzerin schuf schnell Abhilfe.
 

„Darf ich euch vorstellen, das ist Shimizu Saki. Sie ist mein treuster Kunde.“
 

Die Vorgestellte verbeugte sich förmlich.
 

„Nett euch drei kennen zu lernen.“
 

Reina, Ayano und Shiori verbeugten sich ebenfalls rasch und nannten ihre Namen.

Sie rückten am Tisch zusammen, damit sich Shimizu Saki dazusetzen konnte und schnell stellte sich heraus, dass sie und Tsugunaga Momoko augenscheinlich eine tiefe Freundschaft verband. Zumindest spürte Reina das gute Verhältnis zwischen den beiden. In ihren Erzählungen ergänzten sich beide nahezu perfekt.

Schließlich warf die Frau mit den Zöpfen ein Blick auf die Uhr an der Wand.
 

„Saki, wird es nicht langsam Zeit für deine Gäste? Es ist bereits nach 16 Uhr.“
 

Die Angesprochene zwinkerte.
 

„Wenn man vom Teufel spricht.“
 

Im selben Moment ging die Tür auf und die Glocken läuteten erneut. Eine kleine Anzahl an neuen Gästen schwärmte hinein, klatschnass von den inzwischen etwas abgeschwächten Regengüssen.

Beim Anblick der Personen erstarrte Reina. Ihr Inneres war wie betäubt. Vor ihnen standen ihre Kenshuusei-Kameraden: Icchan, Kurumi, Kaede, Hikaru, Mizuki, Kokoro, Dambara, Kotomi, Kizuki und seltsamerweise Yuhane. Für einen kurzen Augenblick waren die Ankömmlinge ebenfalls überrascht. Doch Shiori und Ayano, die keine Abneigungen zu spüren hatten, grüßten sie fröhlich mit winkenden Armen und Händen.

Tsugunaga schob mithilfe von Shimizu Saki einige Tische zusammen, damit alle Gäste Platz hatten. Yuhane warf Reina mehrere Male misstrauische Blicke zu bis sie schließlich fragte:
 

„Wurde sie auch eingeladen?“
 

Reina mochte den abwertenden Unterton überhaupt nicht. Was war nur mit Yuhane los? Sie kamen eigentlich so super miteinander aus. Wie hatte ihre Kameradin solch eine Abneigung in so kurzer Zeit entwickeln können?

Die angesprochene Shimizu Saki zog ihre Augenbrauen in die Höhe.
 

„Nun, da sie ebenfalls eine Kenshuusei ist, und wie ich hörte, sogar eine verdammt Hervorragende, gibt es keinen Grund, dass sie nicht auch teilnehmen dürfte.“
 

Reina blickte verwirrt in die Runde.
 

„Teilnehmen? Wobei denn?“
 

Plötzlich fiel ihr etwas auf.
 

„W-Wartet mal! Du kennst die Kenshuusei, Shimizu?“
 

Schallendes Gelächter kam seitens Tsugunaga.
 

„Natürlich kennt sie die Kenshuusei. Oder dachtest du, wir seien Gefäße? Saki ist von besonderer Wichtigkeit für euch. Sie ist gewissermaßen eure Eintrittskarte zu den großen Gruppierungen. Ihr könnt sie auch gerne Captain nennen.“



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