Liebe mich, auch dann wenn ich es am wenigsten verdient habe. von Fraufrieda ================================================================================ Kapitel 4: Offenbarung ---------------------- Kapitel 4   -Kagome- Langsam schlenderte ich meinen morgendlichen Schulweg entlang, die letzte Nacht saß mir noch immer in den Knochen. ‚Pass gut auf das Juwel der vier Seelen auf, bis zu dem Tag an dem ich zurück komme und es mir holen werde‘ Immer und immer wieder hallten die Worte des Unbekannten weißhaarigen in mir wieder, ließen mich unaufhörlich an die Ereignisse der letzten Nacht denken, an den Dämon der plötzlich aufgetaucht war, mich angreifen wollte- und nicht zuletzt an meinen Retter, der mir nicht einmal sein Gesicht zeigen, geschweige denn seinen Namen nennen wollte. Ich dachte an den langen roten Mantel zurück den er trug und der wie aus dem Mittelalter schien, an die langen Krallen die ihm irgendwie etwas animalisches gaben, die Hundeähnlichen Ohren die seinen mit langen weißen Haaren bedeckten Kopf zierten und nicht zuletzt an das Schwert welches den Dämonen einfach so erledigte. Hundeohren... Krallen, als wäre er ein Tier, aber dennoch hatte er den Körper eines Menschen. Was war er ? Und vor allem aber, war er ein Feind? Mein Feind?   Seufzend zog ich das rosa Juwel unter meiner Bluse hervor, welches ich mit Hilfe einer Kette um meinen Hals trug „Das Juwel der vier Seelen“ meine Stimme war ein flüstern, erneut betrachtete ich den kleinen Stein eindringlich, strich vorsichtig mit meinen Fingern über die Stelle an der ein Stück herausgebrochen war. Er hatte gesagt er würde es sich holen... Ich musste unbedingt herausfinden was es mit dem allem auf sich hatte.   Müde rieb ich mir über die Stirn, ließ mich stöhnend auf meinen Platz fallen während ich geduldig beobachtete wie sich der Klassenraum langsam füllte und immer mehr Schüler den Weg zum Unterricht fanden, auch Sango betrat mit Inuyasha im Schlepptau den Klassenraum dessen goldene Irden mich eindringlich musterten. Ich wich seinem Blick sofort aus, strich mir nervös eine Haarsträhne hinters Ohr. „Guten Morgen Kagome“ Lächelnd kam Sango auf mich zu, nahm neben mir Platz und begann ihre Schulbücher aus ihrer Tasche zu räumen „Guten Morgen Sango“ müde erwiderte ich ihr Lächeln „harte Nacht gehabt?“ Inuyasha der den Platz in der Reihe vor uns belegt hatte lehnte sich grinsend zu mir zurück, deutete flüchtig auf die Augenrinne die mein Gesicht zierten und an die beinahe Schlaflose Nacht erinnerten. Stumm sah ich ihn an „Sehr Gentlemenlike“ wandte Sango ein, deutete Inuyasha sich wieder umzudrehen.     Abwesend lauschte ich mehr oder weniger konzentriert dem Unterrichtsgeschehen, konnte die Gedanken an die letzte Nacht und die zahlreichen Fragen die sich in mir angestaut hatten einfach nicht beiseite schieben. Ich ließ meinen Blick vom Fenster in Richtung Tafel wandern, stockte allerdings als ich an Inuyashas Rücken hängen blieb „Weiße Haare“ erschrocken darüber dass ich das gerade wirklich laut ausgesprochen hatte hielt ich mir die Hand vor den Mund, hatte unsere Lehrerin davon glücklicherweise nichts mitbekommen, Sango jedoch sah mich fragend an. „Hab nur über etwas nachgedacht“ winkte ich schnell ab, ließ meinen Blick an Inuyasha vorbei wandern.     -Inuyasha-   „Wo warst du?“ augenrollend betrat ich gefolgt von Kikyou das Schulgebäude, wurde bereits von ihr erwartet „Du warst die ganze Nacht unterwegs!“ „Muss ich mich jetzt bei dir abmelden?“ skeptisch zog ich beide Augenbrauen hoch, hatte nun wirklich keine Lust mit ihr zu diskutieren. „Du weißt dass wir eine Mission haben, wir müssen das Juwel finden“ innerlich seufzte ich in mich hinein, hatte die ganze Nacht darüber nachgedacht ob ich Kikyou sagen sollte dass ich wusste wer das Juwel hatte, hatte mir den Kopf darüber zerbrochen wie ich Kagome einschätzen sollte und war noch immer zu keinem Ergebnis gekommen. „Ja, weiß ich Kikyou.“ meine Stimme war scharf, nun war es Kikyou die geschlagen seufzte, langsam auf mich zu kam, ihr Hände auf meine Brust legte und mich schlichtend ansah „Ich will mich nicht schon wieder mit dir streiten. Wir verbringen in letzter Zeit viel zu wenig Zeit miteinander, da sollten wir das bisschen Zweisamkeit nicht mit Streitereien vergeuden“ sanft hauchte meine Freundin mir einen Kuss aufs Kinn und lächelte mich verliebt an.       Der Unterricht war in vollem Gange, ich konnte allerdings eher schlecht als recht dem Geschehen vorne an der Tafel folgen. Ich schloss kurzzeitig die Augen, dachte an das Gespräch mit Kikyou vom Morgen zurück, ich war in letzter Zeit zunehmend genervt von ihr, von ihren Szenen, den andauernden Dramen für die sie verantwortlich war. Wir waren seit einer Ewigkeit ein Paar. Waren durch unsere gemeinsame Vergangenheit, dem Kampf gegen unzählige Dämonen und der Verteidigung des Juwels immer eine eingespielte Einheit gewesen, doch seitdem diese Kämpfe die wir gemeinsam bestritten hatten immer weiter in die Vergangenheit fielen, verschwand auch langsam das Band welches seit hunderten von Jahren zwischen uns war. Und die ganze Sache, dass das Juwel jetzt doch wieder aufgetaucht war und ich beim besten Willen nicht wusste wie ich Kagome einschätzen sollte machte es nur zunehmend schwerer.   Egal wie oft ich das Für und wieder es Kikyou zu sagen abwog, ich kam einfach zu keinem Ergebnis. Würde ich es ihr sagen und sich herausstellen dass Kagome keine Bedrohung für uns darstellte, würde ich Kagome damit unnötig in Gefahr bringen. Würde ich es Kikyou nicht sagen und Kagome verbarg etwas, könnte es eine Gefahr für uns alle bedeuten. Ich schloss die Augen, konzentrierte mich auf Kagomes ruhigen Herzschlag in der Reihe hinter mir. Wieso wollte ich sie nicht in Gefahr bringen? Ich kannte dieses Mädchen noch nicht einmal wirklich.   Mir war es immer egal gewesen was aus anderen wurde, nichts bedeutete mir mehr als das Juwel der vier Seelen, die Möglichkeit mich damit in einen vollwertigen Dämon verwandeln zu können hatte mich mein Leben lang gereizt, früher hätte ich ohne mit der Wimper zu zucken das Juwel an mich gerissen, hätte vermutlich den Dämonen seine Arbeit machen lassen und ihm nachdem er Kagome erledigt hätte das Juwel gestohlen, und jetzt?   Plötzlich war alles anders- und ich wusste nicht wieso. Warum hatte ich sie verschont? Warum hatte ich ihr das Juwel nicht sofort als ich erfahren hatte dass sie es bei sich trug abgenommen? Je länger ich über alles nachdachte, desto mehr Fragen schlugen sich mir auf und alles was ich wusste war, dass sie aus Gründen die für mich unerklärlich waren im Besitz des Juwels der vier Seelen war. Einem Gegenstand, der eigentlich immer zu mir gehört hatte.   Wieso also hatte ich es ihr gestern Nacht nicht einfach weggenommen? Es wäre ganz offensichtlich eine Leichtigkeit für mich gewesen das Juwel an mich zu bringen, aber ich hatte es bei ihr gelassen. Warum? Ein lautes Seufzen verließ meine Kehle, immerhin wusste sie nicht wer ich bin, das hätte mir vermutlich nur noch viele weitere unnötige Fragen  aufgehalst. Jetzt musste ich mir allerdings immer noch klar darüber werden wie ich weiter vorgehen sollte. Fakt war, ich musste Kagome jetzt, wo sie im Besitz des Juwels war und ich davon wusste beschützen. Die Gefahr dass weitere Dämonen die es auf das Juwel abgesehen hatten auftauchen würden war einfach zu groß- und Kagome machte weiß Gott nicht den Eindruck auf mich als dass sie sich in irgendeiner Art selbst verteidigen könnte- und das schon gar nicht vor dunklen Mächten. Fragte sich nur wie ich das den anderen, und vor allem Kikyou beibringen sollte.     „weiße Haare“ innerlich zuckte ich zusammen als ich Kagomes Stimme hinter mir wahrnahm. ‚Verdammt’ hatte sie eine Ahnung? Vorsichtig wandte ich mich zu ihr, bedacht darauf keine unnötige Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, sah sie aus dem Augenwinkel an. Ihr Blick lag fest auf mir, verwunderlich wenn man bedachte dass sie bisher nicht ein mal meinem Blick hatte stand halten können. Würden meine weißen Haare mich verraten?   „Entschuldigen Sie mich bitte Mrs Oshikawa“ irritiert sah ich Kagome hinterher die fluchtartig das Klassenzimmer verließ. „Was war das?“ Sango sah mich fragend an. Ich schluckte, diese Frage stellte ich mir auch. Wieso war sie so plötzlich weg gelaufen?   Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit, Unsicherheit. Unsicherheit darüber ob ich mich wirklich so bedeckt gehalten hatte wie ich dachte, darüber ob Kagome wirklich keine Ahnung hatte wer ich war. Und Unsicherheit darüber dass dieses dringende Bedürfnis ihr zu folgen gerade ins unermessliche stieg, in jeder Sekunde in der ich hier ohne sie sitzen blieb, ihr hinterher sah, wuchs das Verlangen danach ihr zu folgen, herauszufinden was mit ihr los war. Genervt schloss ich die Augen, wusste genau würde ich ihr jetzt hinterher gehen würde Sango Fragen stellen und dann würde es auch nicht allzu lange dauern bis das ganze bei Kikyou ankommen würde- und das war nun gerade eben das von dem ich nicht wusste ob ich es wollte. Auch wenn Sango und Kikyou weiß Gott nicht die besten Freunde waren, Sango würde ihre Vermutungen die sich zwangsläufig aufstellen würden mit den anderen teilen, also auch mit Kikyou.   Erneut sah ich zur Tür, warf Sango nochmals einen Blick zu und fluchte innerlich als ich trotz aller bedenken meinem Bedürfnis nachgab und Kagome aus dem Klassenzimmer folgte.         -Kagome-   Schwer atmend stütze ich mich an einem der Spinde ab, drückte meine Hand haltsuchend an das kühle Metall. Was war auf einmal los? Mein Herz raste, eiskalter Schweiß lief mir über die Stirn, das Gefühl meine Lunge würde zerspringen wuchs sekündlich an. Ein brennen lag auf meinem Brustkorb, meine Umgebung begann sich zu drehen als das Amulett um meinen Hals begann pulsierend zu leuchten und mir plötzlich schwarz vor Augen wurde. Meine Finger krallten sich verzweifelt an die Spinde, innerlich fand ich mich bereits damit ab gleich unsanft auf den Boden aufzuprallen als ich plötzlich am Arm nach oben gezogen wurde und mehr oder weniger sanft zurück auf die Füße gestellt wurde.   „Alles in Ordnung mit dir?“ Langsam klärte sich meine Wahrnehmung, blinzelnd sah ich zu Inuyasha der vor neben mir stand, mich noch immer mit einer Hand hielt und in der anderen Hand das Juwel der vier Seelen hielt. „Ich weiß nicht recht“ Seufzend ließ er mich los, ich hielt ihm die flache Hand hin, deutete ihm mir das Juwel zurück zu geben welches er interessiert musterte. „Hübsch, woher hast du das?“ „Das hab ich bei uns im Tempel gefunden“ „Gefunden.. so so“   Je intensiver ich Inuyasha beobachtete, desto stärker wurde meine Vermutung. Die Statue, die langen weißen Haare, die Stimme.. Bis auf die Kleidung, die Krallen und die Ohren stimmte alles...   „Du warst das gestern Abend, oder? Du hast dieses Monster erledigt, hast mich gerettet?!“ Sein Blick flackerte als er seine Irden von dem Juwel auf mich lenkte, sich ein verschmitztes Grinsen auf seine Lippen legte „Ich habe mir schon gedacht dass du eine Ahnung hast“ „Was hat es mit dem ganzen auf sich?“ Erneut griff er mich am Handgelenk, zog mich mit sich in eine kleine Kammer abseits der Unterrichtssäle in denen alte Bücher und Unterrichtsmaterialien aufbewahrt wurden. Leise schloss Inuyasha die Tür hinter uns, drehte fließend das Schloss um sodass uns niemand stören konnte und ließ meine Hand abrupt los. Erneut sah er mich eindringlich an. „Woher hast du das Juwel Kagome?“ „Wie bereits gesagt, ich habe es gefunden. Sag mir lieber wieso du es haben möchtest?“   „Weißt du was das gerade war? Ich meine deine Reaktion an den Spinden?“ Kopfschüttelnd sah ich ihn an „Du hast auf das Juwel reagiert“   Abwehrend ging ich einige Schritte zurück, spürte plötzlich die Wand in meinem Rücken, das hier ging in eine Richtung die mir ganz und gar nicht gefiel. Dass es mit diesem Juwel irgendetwas besonderes auf sich hatte, hatte ich mir bereits gedacht, wieso sonst sollten irgendwelche Dämonen hinter dem Ding her sein? Aber was um alles in der Welt sollte das jetzt wieder bedeuten? „Was meinst du damit?“ zitternd durchschnitt meine Stimme die Stille die sich zwischen Inuyasha und mich gelegt hatte, Hitze machte sich in mir breit „Das bedeutet dass das Juwel der vier Seelen, aus welchen Gründen auch immer mit dir verbunden ist.“ „Das ist mir alles zu bunt. Du kannst es behalten, du wolltest es dir doch eh zurück holen“ Ich wollte das nicht und ich konnte es nicht. Dämonen, Juwelen, das alles war nicht meine Welt und sollte es auch nicht werden. Eilig schob ich mich an ihm vorbei, wurde jedoch sofort zurück gezogen.   Unsicher sah ich zu seiner Hand die meine hielt, spürte eine angenehme Hitze auf meiner Haut, wie mir leicht die röte ins Gesicht schoss. „Das ist leider alles nicht so einfach Kagome“   „Ich sehe das Problem nicht, ich habe es will es aber nicht, du willst es, hast es aber nicht, also nimm du es und wir sind beide zufrieden. Es wird niemand erfahren, falls es dir darum geht- ich kann von mir aus auch sagen dass du es mir im Kampf abgenommen hast, was immer du willst, nur lass mich einfach daraus.“   „Das wäre absurd.“ Seine Miene war ernst, das Gold seiner Augen funkelte mir entgegen. Sarkastisch lachte ich auf, ja absurd das traf es gut. Das hier war alles völlig absurd. Abwehrend nahm ich die Hände hoch, sah ungläubig in Inuyashas goldene Irden „Warum? Was bist du Inuyasha?“   „Dein größter Feind“       ______ Hallo ihr Lieben :) Es bleibt spannend, welche Rolle spielt Kagome? Welche Rolle Inuyasha, und was ist mit Sango, Kikyou und Miroku? Ich versuche euch am Wochenende, spätestens aber Montag noch ein neues Kapitel hochzuladen und hoffe jetzt erst einmal dass euch das hier gefallen lasst. Freue mich wie immer über euer Feedback.   Liebe Grüße und ein schönes Osterwochenende FrauFrieda Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)