Liebe mich, auch dann wenn ich es am wenigsten verdient habe. von Fraufrieda ================================================================================ Kapitel 8: Die Geschichte des Shikon no Tama -------------------------------------------- Kapitel 8   -Kagome-   Schmerzend hielt ich mir den rechten Arm, versuchte verzweifelt das Blut welches meinen Arm hinunterlief zurück zu halten. Schwer atmend sah ich mich um, blickte in die pure Dunkelheit, mein Herz pochte unaufhaltsam gegen das Innere meines Brustkorbes. Immer wieder durchfuhr ein stechender Schmerz meinen Körper, meine Schulkleidung war völlig zerrissen, Blutverschmiert, das Juwel um meinen Hals leuchtete monoton zu meinem Herzschlag, erleuchtete ein wenig die dunkle Umgebung um mich herum. Ungläubig fiel mein Blick auf das Shikon no Tama, warum war es hier? Warum war es nicht bei Inuyasha?   Ein Knall durchbrach die Stille, erschrocken blickte ich auf, sah ein grell leuchtendes Licht auf mich zu rasen dem ich im letzten Moment ausweichen konnte. Abrupt wandte ich mich zu dem Gegenstand welches das grelle Licht verursacht hatte, blickte auf den roten Rücken des Mannes mit weißen Haaren. Kopfschüttelnd sah ich zu Inuyasha welcher sein Gesicht nun über seine Schulter zu mir drehte. Erneut schluckte ich als ich in die feuerroten Augen sah „Diesmal entkommst du mir nicht!“   Entsetzt ging ich einige Schritte zurück, starrte fassungslos auf das Gesicht des Hanyous welches überhaupt nicht mehr dem von Inuyasha glich. Mehrere lila Streifen durchfuhren sein Gesicht, waren in Höhe der Wangenknochen abgezeichnet, die sonst so goldenen Augen leuchteten Feuerrot, die spitzen Zähne blitzen mir bedrohlich entgegen.   Ich schluckte, griff blitzartig nach einem der Pfeile in meinem Köcher, spannte ihn in Sekundenschnelle in den Bogen und zielte auf den Hundedämon der sich erneut in Position brachte um mich anzugreifen. „Überleg es dir gut Kikyou“ Tonvoll brachte ich den Bogen in Spannung, ein leises zischen durch drang meine Ohren als der Pfeil mit voller Wucht auf Inuyasha zu flog...       Schlagartig riss ich die Augen auf, sah mich irritiert in meinem Zimmer um welches lediglich von dem Mondlicht erhellt wurde. Vorsichtig setzte ich mich auf, mein Herz raste, kalter Schweiß lief mir über die Stirn, vorsichtig rieb ich über meinen Brustkorb, versuchte irgendwie meinen Herzschlag wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen.   Wieder dieser Traum. Seit einigen Nächten war es immer der selbe Traum der mich jede Nacht aufs neue Heim suchte. Vier Wochen war es inzwischen her, dass ich nicht mehr im Besitz des Shikon no Tama war, vier Wochen seit dem letzten auftauchen eines Dämons. Vier Wochen in denen ich gehofft hatte, dass das Thema damit erledigt sei, und jetzt? Seit einer Woche diese Albträume. Jede Nacht, der selbe Traum. Jede Nacht kämpfte ich gegen Inuyasha.   Erledigt ließ ich mich zurück in die Kissen sinken, dachte wie jedes Mal fieberhaft darüber nach was dieser Traum bedeuten soll, wieso nannte er mich Kikyou? Und wieso wollte er mich umbringen?           Müde schlenderte ich die letzten Meter bis zum Schulhof, war heilfroh dass dieser Tag endlich ein Ende gefunden hatte, die Nacht saß mir immer noch in den Knochen. Den ganzen Tag, so wie auch jeden weiteren in der letzten Woche hatte ich fieberhaft überlegt, wieso Inuyasha mich in meinem Traum mit Midoriko ansprach, wieso er mich angriff, mich umbringen wollte. Das grelle Sonnenlicht erhitzte mein Gesicht als ich das Schulgebäude verließ, blinzelnd sah ich Hojo auf mich zu kommen „Hallo Kagome, na? Schon ausreichend für den Test zum Thema Reinkarnation morgen gelernt?“ „Was?“ irritiert sah ich zu meinem Mitschüler mit dem ich mich in der letzten Zeit häufiger getroffen hatte „Na zum Thema Reinkarnation, die Wiedergeburt halt.“ lachend sah er mich an, schien es mir beinahe anzusehen dass es mir gerade wie Schuppen von den Augen fiel.   ‚Vermutlich weil du Midoriko wie aus dem Gesicht geschnitten bist und somit liegt die Vermutung sehr nahe dass du ihre Wiedergeburt bist’   Ich war die Wiedergeburt von Midoriko, nannte Inuyasha mich deshalb bei ihrem Namen? Aber wenn, wieso wollte er Midoriko umbringen? Er hatte doch laut seiner Geschichte an ihrer Seite gekämpft... Ich schluckte, eine ungute Vermutung machte sich in mir breit, suchend blickte ich mich um, versuchte Inuyasha oder einen seiner Freunde zu finden, mein Herz begann erneut zu klopfen als ich Sango entdeckte.   „Tut mir leid Hojo, ich muss noch dringend etwas klären“ Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen eilte ich zu Sango       -Sango-   „Sango!“ Fragend sah ich zu der Stimme die mir durch die Menge meiner Mitschüler zu rief, erblickte Kagome die eilig auf mich zu gelaufen kam. Stumm blickte ich sie an, war überrascht dass sie auf mich zu kam. Nachdem Inuyasha ihr so einiges erzählt hatte, hatte sie uns allen den Rücken zu gekehrt, mit keinem von uns auch nur ein Wort mehr als notwendig gesprochen. „Kagome?“   Ruhig musterte sie mich, ich konnte die Aufregung die in ihr herrschte jedoch mehr als deutlich spüren. „Was kann ich für dich tun?“   Abschätzend sah sie mich an, schien fieberhaft zu überlegen wie sie anfangen sollte „Ich muss dich etwas fragen- und ich wäre dir wirklich dankbar wenn du mir die Wahrheit erzählst“ Zaghaft nickte ich ihr zu, deutete Kagome sich auf den freien Platz neben mich zu setzen, sah neugierig in ihre braunen Irden. „Was ist mit Midoriko passiert?“   „Was ist hier los?“ Aus einer Mischung von Erleichterung und Missmut nahm ich die Stimme von Kikyou hinter mir war, richtete meinen Blick auf die dunkelhaarige die sich nun direkt vor Kagome und mir platzierte.   „Ich will die Wahrheit wissen“ entschlossen erwiderte Kagome Kikyous kühlen Blick, verschränkte unterstreichend die Arme vor der Brust. Ruhig beobachtete ich die beiden, ließ einen Augenblick ihre Auren auf mich Wirken die sich so ähnlich waren. Und dennoch war die von Kagome schon jetzt um ein vielfaches intensiver als die von Kikyou, und das wusste letztere. Kikyou war sehr wohl bewusst, dass Kagome die Wiedergeburt von Midoriko war, dass Kagome somit den Platz der Hohen Priesterin einnehmen würde, würde sie nur erst einmal lernen was das bedeutete. Kagome war somit um ein vielfaches mächtiger als Kikyou, und jeder der Kikyou kannte wusste, dass sie nichts mehr hasste als wenn ihr jemand überlegen war. Und die Probleme die zwischen ihr und Inuyasha kursierten seitdem Kagome aufgetaucht waren taten ihr übriges zu dem Zwist bei.   „Das geht dich nichts an“ eisig durchbrach Kikyous Stimme meine Gedanken, kopfschüttelnd reagierte ich auf die Worte die ich soeben von Inuyashas Freundin vernommen hatte, sah kurz zu Kagome die sich davon scheinbar nicht einschüchtern lassen wollte. „Das denke ich schon, wenn ich wirklich die Wiedergeburt von ihr bin“ Ich schluckte, wechselte schnell den Blick von Kagome auf Kikyou die mich ebenso erschrocken ansah „Hast du ihr den Quatsch erzählt?“ Wütend funkelte sie mich an „Natürlich nicht!“ „Es spielt doch gar keine Rolle wer mir das erzählt hat, beantworte einfach meine Frage“   „Warum sollte ich das tun? Was genau gibt dir das Recht dich in Angelegenheiten einzumischen die dich nichts angehen?“ Kikyou lachte kalt auf, sah Kagome herablassend an die stumm ihre kälte erwiderte. „Seit dem du hier aufgetaucht hast gibt es nichts als Probleme“ „Meinst du ich hab mir das ausgesucht? Glaubst du ernsthaft ich wollte in eure kranke Welt hinein gezogen werden? Wollte von Dämonen angegriffen werden? Die Wiedergeburt von irgendeiner Priesterin sein gegen die ihr vor hunderten vor Jahren mal gekämpft habt? Oder auch nicht!“   Seufzend stand ich auf, ging einen Schritt zwischen die beiden, versuchte somit die Wogen die sich aufgetan hatten zu glätten, wollte vermeiden dass die Situation vollends eskalierte. Ich konnte Kagome nur all zu gut verstehen, vermutlich wäre ich an ihrer Stelle genauso überfordert gewesen. Für sie war das alles total wirr, man lebt ein normales Leben und ohne Vorwarnung tauchen Dämonen auf, man soll die Wiedergeburt einer Hohen Priesterin sein, zu großem bestimmt. „Das führt uns zu nichts“ kopfschüttelnd wandte Kikyou sich ab, warf Kagome jedoch nochmals einen scharfen Blick zu „Halte dich von uns fern, oder ich verspreche dir du wirst es bereuen“     „Was stimmt mit der eigentlich nicht?“ Ein schmunzeln schlich sich auf meine Lippen, war das immerhin eine der Fragen die ich mir selbst nur all zu oft stellte. „Sie ist eifersüchtig“ „Auf mich? Aus welchem Grund?“   Erneut schluckte ich, sah zu Inuyasha und Miroku die sich uns soeben näherten, mir leicht zu nickten. Wir alle wussten dass es an der Zeit war Kagome die Wahrheit zu erzählen, sie in das ganze einzuweihen, ihr die Chance zu geben ihre Kräfte zu nutzen. Und doch wusste ich nicht wie ich es ihr sagen sollte, wie ich ihr die ganze Wahrheit sagen sollte ohne Inuyasha und auch uns schlecht da stehen zu lassen.         -Inuyasha-   „Ich werde es dir erzählen“   Erschrocken wandte Kagome sich zu Miroku und mir, warf mir einen nichts sagenden Blick zu. „Bist du sicher dass du die Wahrheit parat hast?“ Stichelnd erklang ihre leise Stimme, erwartend schlug sie die Beine übereinander, ließ mich kurz schlucken. Bis jetzt war mir der Reiz ihrer nackten Haut kaum aufgefallen. Lässig ging ich einige Schritte, lehnte mich an den Baum der direkt gegenüber der Bank stand auf der Kagome und Sango saßen, fixierte Kagomes braune Augen.   „Teile der Geschichte wirst du bereits kennen, hör dir den Rest bitte erst einmal in aller Ruhe an“ stumm nickte mir die dunkelhaarige zu. „Vor vielen hundert Jahren herrschte Krieg im ganzen Land und Yókai verschlangen die Toten und Schwachen. Mönche und Mikos wurden rausgeschickt um die Yókai zu besiegen, die Erde vor ihnen zu schützen. Darunter auch die stärkste von ihnen, Midoriko. Sie hatte die Fähigkeit die Seelen der Yókai auszutreiben und zu reinigen. Oni und Ryu waren zwei davon, ein Drache und ein Monster. Die beiden vereinigten sich mit einer Vielzahl von Dämonen um den Kampf gegen Midoriko zu gewinnen. Der Kampf dauerte sieben Tage und sieben Nächte bis sie Midoriko endlich festhalten konnten.   Midoriko nutzte ihre letzten Kraftreserven um die Seelen der Yókai auszutreiben, es gelang ihr und sie konnte die Seelen der Dämonen in ihrem Herzen versiegeln. Sie stieß das Herz aus ihrem Körper ab und es formte sich das Shikon no Tama. Midoriko ist damals bei diesem Kampf gestorben, ihre Seele wurde von dem Juwel der vier Seelen aufgesogen.   Kikyou war damals, etwa hundert Jahre später als Priesterin für die Reinigung des Juwels zuständig und hat es vor dunklen Mächten die hinter dem Juwel her waren beschützt. Ich habe mich an Kikyou herangespielt, wollte an das Juwel kommen und es entbrannte ein ewiger Streit um das Shikon no Tama, den wir irgendwann beigelegt hatten, als wir uns ineinander verliebten. Ich gab mein Vorhaben das Juwel an mich zu bringen und seine Mächte zu nutzen auf, wollte es an Kikoyus Seite beschützen, bis wir arglistig getäuscht wurden.“   Ich hielt inne, sah in die Augen von Kikyou die sich soeben wieder zu uns gesellt hatte, mit etwas abstand der Geschichte lauschte. „Naraku war Jahrelang hinter dem Juwel her, hat Kikyou und mich gegeneinander ausgespielt, dafür gesorgt dass ich sie töte“ erschrocken sah Kagome mich an „Was meinst du damit?“   Ich schluckte, war das gewiss nicht der schönste Teil meiner Vergangenheit „Ein Kampf zwischen Kikyou und mir entbrannte, Naraku hat mich manipuliert und er hat Kikyou manipuliert so dass keiner von uns dem anderen mehr Vertraut hat, Kikyou dachte ich wolle ihr das Juwel entreißen, ich dachte sie wolle es mir vorenthalten und so entbrannte ein Kampf in dem ich sie tötete.   Es dauerte einige Jahre, das Juwel der vier Seelen war mit dem Tot von Kikyou verschwunden, ich überlebte, begab mich auf die Suche danach. In dieser Zeit lernte ich Miroku und Sango kennen, die mir bei der Suche nach dem Juwel halfen und Naraku... unser größter Feind erweckte Kikyou nach einigen Jahren wieder zum leben.   Es dauerte einige Zeit bis wir herausfanden was wirklich passiert war, bis wir wieder zueinander fanden, gemeinsam das Juwel finden und erneut schützen konnten.“   „Zum leben erweckt?“       -Kagome-   Überforderung machte sich in mir breit, die ganze Geschichte war so absurd. „Ich bin Seelenlos“ erschrocken wandte ich mich zu Kikyou die scheinbar einige Zeit hinter mir gestanden hatte. „Wie meinst du das?“ „Ich bin zwar wiederbelebt worden, jedoch nur mein Körper, meine Seele jedoch ist in einem neuen Körper auf die Erde geschickt worden.“   „Nur wenige Menschen können die spirituelle Kraft des Shikon no Tama nutzen. Nur Priesterinnen steht es in ihrer Macht, Midoriko konnte es einst, Kikyou kann es und auch du... Dafür zieht es jedoch Geister und Dämonen aller Art magisch an, weil sie ihnen gewaltige Macht verleiht. Das Juwel der vier Seelen war bis auf einen kleinen Splitter der sich in unserem Besitz befindet bis zu deinem Auftauchen verschwunden, eines Tages vor etwa 18 Jahren war es einfach weg. Jetzt bist du hier und mit dir ist auch das Juwel erneut auf der Bildfläche verschwunden, wurde von dir angesogen.   „Vor 18 Jahren?“ langsam lichtete sich der Nebel in meinem Kopf, ich schluckte, blickte erneut zu Kikyou die mich noch immer kühl ansah. „Vermutlich der Tag deiner Zeugung“ Kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn, mein Herz begann zu pochen bei der Frage die mir jetzt auf der Zunge lag „Wieso bin ich neben Midoriko und Kikyou die einzige die die Macht des Juwels nutzen kann?“   Die Antwort erwartend sah ich zu Inuyasha dessen goldene Irden mich gerade zu fesselten, kurz blickte er zu Kikyou die sich schweigend abwandte „Weil du meine Wiedergeburt bist“     Irritiert sah ich Kikyou nach, konnte nicht glauben was sie da gerade sagte „Das ist doch nur wieder eine Lüge?!“ Hilfe suchend sah ich zu Sango die sich die ganze Geschichte stumm angehört hatte, langsam kam Inuyasha auf mich zu, zog das Juwel unter seinem Shirt hervor, hielt es mir vor die Nase. „Das Juwel gehört zu dir, im Endeffekt bist du die Einzige die es vor der Dunkelheit schützen kann“   Zögernd nahm ich es, hielt es in der offenen Handfläche „Was ist mit euch?“ Unsicher blickte ich der Reihe nach zu Inuyasha, Miroku und Sango, letztere lächelte mir aufbauend zu „Natürlich werden wir das Juwel immer beschützen, dennoch bist du die Miko, die die Macht hat es zu nutzen, der durch das Juwel unsägliche Mächte zugeteilt werden. Du musst mit uns zusammen kämpfen, anders haben wir keine Chance die Welt vor der Dunkelheit zu beschützen.“   „Ich habe in den letzten Nächten immer den gleichen Traum gehabt, ich wurde angegriffen, von dir.“ Stumm sah Inuyasha mich an, nickte wage „Du hattest Feuerrote Augen, lila Streifen im Gesicht und wolltest mich töten... Warum? Warum habe ich seit fast einer Woche immer wieder den selben Traum?“     „Weil das die Zukunft sein könnte“       __________ Hallo :) Neues Kapitel, neuer Stoff :D Hoffentlich zu eurer Zufriedenheit. Lasst mir wie immer gern eure Meinung da, auch Kritik ist immer Willkommen.   Liebe Grüße FrauFrieda Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)