Werte von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 2: Die Obrigkeiten -------------------------- Ba-bumm.   Ba-bumm. Ba-bumm.   Das einzige Geräusch, das an ihre Ohren dringt, ist der stete Schlag ihres Herzens. Ganz regelmäßig. Ganz sacht. Es schlägt in ihrer Brust mit gemächlichem Tempo. Leise. Endlos lang andauernd. Aufgeregt hat sie sich schon vor einiger Zeit. Geweint. Gebrüllt. Versucht aus jedem Raum, in den man sie gebracht hat, herauszukommen. Nichts hat geholfen. Nichts...würde helfen.   Sie ist eine Gefangene. Nein...eine Gefangene würde man einfach weiter im Kerker versauern lassen, bis man mit ihr Gnade hat, oder man doch entscheidet ihrem erbärmlichen Leben ein Ende zu bereiten. Sie ist keine Gefangene. Nur noch ein Objekt. Etwas, wofür man Geld bezahlt und umso mehr Geld gezahlt wird, desto höher ist ihr Wert. Nicht dass die Dinge, die man wohl mit ihr vorhat als 'wertvoll' anzusehen sind. Nein – ganz im Gegenteil. Ba-dumm, Ba-dumm, Ba-damm. Sie schluckt. Beißt sich auf die Lippe und krallt sich in ihre Oberschenkel. Wieder stoßen ihr die verschiedenen, perversen Gedanken auf, die mit Hänsels Erklärung einhergegangen sind. Ein leises Schluchzen folgt. Doch es ist aussichtslos – keiner würde sie hier hören. Sie ist ganz allein. Hofft, dass zu jeder Sekunde ein Loch in die Wand geschlagen wird und ihr, mit Strohhut bekleidete, Kapitän hineingestürmt kommt. Sie befreit und ohne jede Frage wieder mit sich auf sein Schiff nimmt. Doch...er kommt einfach nicht. Keiner ihrer neuen Freunde.   Hastig greift sie zu der Serviette, die vor ihr – fein säuberlich gefaltet – auf dem Teller liegt, tupft sich die Tränen aus den Augen. Sie hat Angst. Nicht diese gewisse Angst, die sie immer verspürt, wenn sie einem viel zu starken Feind gegenüber steht. Diese Angst, die sie – gemeinsam mit Lysop und Chopper – einfach fliehen lässt, sodass starke Leute sich darum kümmern können. Nicht so eine Angst, die ihr am Ende doch das Adrenalin in die Adern schießen lässt, sodass sie doch aufsteht und kämpft. Nein...es ist eine ganz andere Angst. Eine, die sie lähmt. Bei der ihr kalt wird und sie zittern lässt. Eine Angst, die keine Hoffnung verheißt. Ein erneutes Schluchzen und sie zieht hastig den viel zu dünnen, mit Spitze besetzten Mantel enger um ihren Körper, versucht nur umso mehr den Mangel an Kleidern darunter zu verbergen, auch wenn sie weiß, dass man durch den Stoff eh ihre Bekleidung sieht. Es ist zwecklos – sie wird hier präsentiert, wie Ware im Schaufenster und die Leute hier scheinen genau das zu wollen... Nami stockt plötzlich der Atem, hört, wie die Tür am anderen Ende des Saales sich öffnet und legt schnellstens die Serviette wieder auf ihren Platz zurück. Legt die Hände auf ihre Knie, richtet den Blick nach unten. Hänsel hatte ihr doch schließlich gesagt, dass sie nur aufblicken darf, wenn man es von ihr verlangt. Nur sprechen, wenn ihr Gegenüber auf eine Antwort wartet. Tun, was sie von ihr wünschen. Schließlich mag der Adel doch keinen Ungehorsam und Nami fürchtet sich vor den Konsequenzen. Ihr Herz schlägt wieder schneller und unanständig laut, während sie hört, wie die Tür sich wieder schließt und Schritte sich ihren Weg zu ihr und dem Tisch bahnen. Gefolgt von einem sanften, fröhlichem Summen – das Summen einer Frau.   Es wird immer lauter, übertönt das Gewitter ihres eigenen Herzens. Ist betörend schön und so beruhigend. Doch noch immer wagt sie es nicht, aufzusehen, wartet bis man ihr etwas sagt. „Oh, hallo~“, kommt dann in der Tat auch eine Reaktion auf ihre Anwesenheit und Nami merkt, dass die Frau schon sehr nah neben ihr stehen muss. „Dich haben sie also aufgegabelt?“ Die Frau setzt sich auf den Stuhl zu ihrer Linken und Nami erschrickt etwas, als sie plötzlich eiskalte Finger an ihrem Kinn merkt, welche ihr Gesicht wieder nach oben drücken. „Du brauchst keine Angst vor mir haben. Ich tue dir nichts...So – jetzt lass dich doch erst einmal anschauen...“ Ihr Gesicht wird von der einen zur anderen Seite gedreht, schnell aber vorsichtig, sodass Nami kaum Zeit hat, einen Blick auf ihre Sitznachbarin zu werfen. „Ja, du bist ja eine Süße...“, kichert die Frau, hält Namis Kinn erhoben, sodass sie zur Decke starrt. „...mhm...vielleicht ein bisschen zu dünn. Aber du hast ja bestimmt schon einige Zeit nichts Vernünftiges mehr gegessen, richtig? Und was für Beine~“ Nami presst ihre Lippen aufeinander. Am liebsten hätte sie etwas Schnippisches geantwortet, doch noch immer weis sie nicht, mit wem sie es hier zu tun hat. „Sieht doch auf dem ersten Blick alles ganz gut aus. Ach-“ Endlich lässt sie von ihrem Kinn los, sodass Nami ihren Kopf wieder senken kann. „- und ich bin Reiju. Ich nehme an, dass wir uns hier öfter sehen werden.“ „B-bist du auch eine...du weißt schon?“ Vor ihr sitzt eine Frau, die nicht viel älter als sie selbst sein konnte. Mit einer schönen, hellen Haut, pinken Haaren und tief blauen Augen. Ihre Augenbrauen sind sonderbar zu einer Spirale an einem Ende verdreht, was ihr Gesicht aber nur interessant macht, ihrer Schönheit aber nichts aberkennt. Ein sanftes Lächeln liegt auf ihren vollen Lippen und sie kichert erneut, als sie Namis Worte vernimmt. „Nicht doch. Ich gehöre zu den Vinsmokes.“ Nami schluckt. „Ihr seid die Prinzessin!“ Ihr Hand schnellt zu ihrem Mund, ihr Herz rast, als würde es einen Marathon laufen, während sie sich versucht daran zu erinnern, wie viele Vergehen sie gerade auf einmal begonnen hat: Sie hat ohne Befehl gesprochen, die Prinzessin angesehen und angenommen, dass sie auch eines der Lustobjekte ist. Wenn man sie nicht gleich köpfte, würde das Nami doch überraschen. Reiju aber lächelt weiter, verschränkt ihre Arme vor der Brust und lehnt sich in dem Stuhl zurück, bis sie gegen dem weichen Polster ruhen kann. „Keine Angst – wie ich bereits gesagt habe – ich tue dir nichts. Ich war einfach zu neugierig und wollte wissen, wen sie da dieses Mal für meine Brüder gefunden haben. Jetzt guck nicht so schockiert – du darfst mit mir reden, mich ansehen und ich werde dir nicht den Kopf abreisen. Ich könnte – ich bin dazu trainiert worden, aber ich werde es nicht tun.“ „A-aber...ich habe Euch beleidigt...“ „Du konntest doch nicht wissen, wer ich bin. Also – mach dir nichts draus! Nur...“ Reju senkt ihren Blick, bevor sie sich näher an Nami heran lehnt und flüstert: „...versuch die Regeln vor meinem Vater und meinen Brüdern einzuhalten. Die könnten anders reagieren, je nachdem, wie sie heute drauf sind...“ Nami nickt vorsichtig, greift in den Saum ihres Mantel und ihre Hände versteifen sich zu Fäusten, bis die Knöchel weiß werden. Sie schluckt erneut, bevor sie die schöne Prinzessin anblickt und vorsichtig ihre Stimme erhebt: „...ist...ist es denn so schlimm? Was sie mit mir machen werden?“ Reiju legt ihren Kopf schief und ihre Mundwinkel fallen zum ersten Mal nach unten. Sie langt nach einer von Namis Händen, berührt sie zaghaft. Runzelt die Stirn. „...das kann ich dir nicht sagen...“ „...toll...! Noch mehr Geheimnisse...“ „Nein, das meinte ich nicht. Ich weis es nämlich nicht. Aber von was ich gehört habe, gewöhnen sich die meisten nach einiger Zeit daran...“ „Daran gewöhnen?! Wie soll ich mich denn bitte daran gewöhnen, dass irgend ein wildfremder Kerl – egal, ob er ein Prinz ist oder nicht – mit mir machen darf, was er will!“ „Es könnte dich schlimmer treffen?“ „Na toll – alle Prinzen auf einmal, oder wie?!“ Da sind sie wieder – diese widerwärtigen, brechreizverursachenden, abartigen, angsteinflößenden Bilder in ihrem Kopf. Von ekelhaften Männern, wie sie ihren Körper benutzen, wie sie wollen! Wie sie mit ihr Dinge machen, von denen sie doch gar keine Ahnung hat! Und ihr Herz beginnt wieder wie verrückt zu schlagen. Schneller und schneller, bis es ihr fast den Atem nimmt.   Badummbadummbadummbadumm~   „Wärst du nicht bis hierher gekommen, so hätten sie dich auch direkt verkaufen können. An irgendwelche Sklavenhändler. Oder an ein Bordell...“   „...was...?“ „Vater ist das ganz egal. Wer am Meisten bietet, hätte dich dann bekommen... Aber du hast Willensstärke gezeigt. Und deine Genetik scheint auch sehr wertvoll zu sein, deswegen darfst du meine Brüder kennenlernen.“   Ist das Reijus Ernst? Sie lässt es so klingen, als wäre all das hier eine simple Kleinigkeit! Aber was weiß sie schon? Sie ist doch nur eine Prinzessin und musste sich noch nie in ihrem Leben beweisen! Wie kann Nami denn dann verlangen, dass sie weis, wie sich die junge Frau fühlt.   Doch Nami kann keine weitere Frage über ihre Lippen bringen, denn schon öffnet sich die Tür erneut.   Sofort lässt die Prinzessin von ihrer Hand ab, räuspert sich leise, sodass Nami weis, dass sie wieder ihren Kopf zu senken hat. Das macht sie auch sofort, setzt sich wieder gerade hin, während sie den Atem anhält. Wissend, dass dies nun wirklich die Prinzen – wahrscheinlich auch der König selbst – sein müssen.   Und diese sind gewiss nicht so einsichtig, wie die Prinzessin neben ihr.   Die Schritte um sie herum sind laut und stet, fast so, als würden sie wie Soldaten marschieren. Zur gleichen Zeit halten sie alle an und es muss irgendein Zeichen gegeben haben, sodass sie sich setzen. Die Stühle kratzen über den Boden. Sie setzen sich mit erfreuten Seufzern. Rutschen an den Tisch heran. Stimmen werden laut – Gespräche über Kriege, Kämpfe und das Essen, welches nur Augenblicke später serviert wird. Duftende Speisen, die hereingetragen werden und ihren Platz auf der Tafel finden. Sofort wird danach gegriffen. Es wird sich aufgetan und geschmatzt. Getrunken und gerülpst. Laut gelacht und irgendwer schmeißt ein Stück Steak nah an ihrem Kopf vorbei. Es klatscht hinter ihr an die Wand, bleibt dort kleben. Also...von Manieren kann man da wirklich nicht sprechen. Doch ein wenig erschreckender für die junge Frau ist es, dass noch keiner der Männer auf sie reagiert hat, auch wenn sie Zweifel daran hat, dass dies ein unbedingt gutes Zeichen ist. Doch vielleicht ist es ja wirklich besser so...   Noch immer starrt sie auf ihre Hände, die auf den Knien liegen, traut sich dann aber, ganz vorsichtig, die Prinzessin aus den Augenwinkeln zu beobachten: Sie lacht. Schüttelt den Kopf, bevor sie sich selbst ein Stück Braten zurecht schneidet und es mit einer goldenen Gabel zu ihren Lippen führt. Noch im Kauen bemerkt Reiju dies und mit einer winzigen Bewegung ihres Kopfes deutet sie der jungen Frau an, sich schnell wieder auf ihre Hände zu konzentrieren – was Nami auch gleich wieder tut, aus Angst, von noch jemand anderen der Obrigkeiten bemerkt zu werden. Doch diese scheinen von ihr noch immer keine Notiz zu nehmen. Genießen einfach ihr Festmal weiter, während sich Namis Magen einmal vor Schmerz und Hunger zusammen zieht. Vielleicht hätte sie doch mehr von den Früchten beim Baden essen sollen... Aber eigentlich will sie auch nichts essen, schließlich weis sie doch genau, warum sie hier ist und da vergeht ihr doch schnell wieder der Appetit. Doch...nur einen Schluck trinken...viel zu wenig hat sie die letzten Tage getrunken. Aber wer weis schon, ob man sie hier aus Belustigung einfach Verhungern und Verdursten lassen würde. Doch...sind diese Adligen hier wirklich solche Unmenschen, oder- Plötzlich schlägt jemand mit seiner flachen Hand genau vor ihr auf den Tisch. Die Gläser und Teller klirren, das Besteck scheppert. Nami erschrickt, springt fast aus ihrem Stuhl, doch eine Hand auf ihrer Schulter kann sie aufhalten. „Na hallo, Süße. Wen haben sie uns da denn Schnuckliges gebracht?“, dringt es an ihr Ohr, während der Griff fester wird, bevor die Hand sich unter ihr Gewand schlängelt, hinunter zu ihrem Schulterblatt und die Finger sich da über ihre Haut spreizen. Es ist abartig – behandelt zu werden wie ein Stück rohes Fleisch! „Hey – schau mich an!“ Widerwillig gehorcht sie, blickt hinauf zu dem grinsenden Gesicht eines jungen, hübschen Prinzen mit blauen Haaren, die er in einer gegelten Frisur trägt. Wie auch die Prinzessin hat er eine sonderbar gedrehte Augenbraue. Und zwar sind seine Augen hinter einer dunklen Sonnenbrille versteckt. Und doch spürt Nami genau, wie sein Blick sie bereits jetzt auszieht. „Boar, Niji! Kannst du nicht bis nach dem Essen warten?!“, fragt jemand von der anderen Seite des Tisches. „...ist ja abartig...!“ „Halt die Fresse, Nummer 3! Ich will mir die Ware nur mal ansehen! Außerdem suche ich nach meinem Steak...ach...da ist es ja~“ Auch wenn seine eisigen Finger beim Entfernen noch über ihren Hals wandern, so lässt der junge Mann mit dem Namen Niji zumindest von ihr ab und sticht mit voller Wucht in das Steak, das noch immer hinter ihr an der Wand klebt, mit seiner Gabel. So hält er es – wie eine Trophäe – hoch in die Luft, sodass es alle sehen können. „Man, das ist ja wie eine Schuhsohle! So einen Fraß werfen die uns vor?! Wi-der-lich! Passt ja fast zu deinem Gesicht, Nummer 3!“ Zwei andere lachen darüber – Nami traut sich allerdings nicht, ihren Blick zum Tisch und zu den anderen Männern an diesem zu richten. „Lass das liegen, Sohn. Das wird dann schon sauber gemacht...“   „Und der Koch soll für den Scheiß ausgepeitscht werden!“, verlangt noch jemand, nachdem der König gesprochen hat. „Ausgepeitscht?“, gackert noch ein anderer. „Das hätte man mal mit dem Steak machen sollen. Dann wäre es zumindest zart gewesen...“ „Yonji, Ichiji – jetzt ist gut.“ „Ich bin eher für einen rollenden Kopf! Wird eh Zeit, dass wir einen neuen Koch bekommen!“, erwidert Niji, lässt Steak samt Gabel einfach auf den Boden fallen und läuft wieder an seinen Platz zurück, während Nami schnell wieder den Blick senkt. „Fein...“, brummt da wieder der König „..., ich lass den Koch hinrichten. Gibt genug, die besser sind.“ Nami erstarrt bei diesen Worten. Erschrocken darüber, dass man hier anscheinend ganz leicht über ein Leben entscheidet. Viel zu leicht... Diese Königsleute hier sind ganz anders, als Vivi und ihr Vater! So etwas wäre den Nefeltaris nie in den Kopf gekommen! „Hey, Püppchen...“, spricht da plötzlich wieder jemand zu ihr und erneut richtet sie ihren Blick auf, sieht den rothaarigen Prinzen, der ihr gegenüber sitzt und sie streng durch seine dunkle Sonnenbrille ansieht. „...kannst du kochen?“ Sie schluckt. Darf sie wirklich antworten? „...ich...“, flüstert sie „Lauter! Lass mich dein schönes Stimmchen hören!“ „...das, was ich koche, ist nicht s-so besonders“, antwortet sie wahrheitsgemäß.   „Mhm...“, summt, da ein anderer Prinz „...die Stimme darf gern meinen Namen rufen! Hey, Baby – wie heißt du denn?!“ Ihr Blick wandert weiter – hinüber zu dem Prinz mit grünen Haaren – komplett nach hinten gegelt, sodass seine beiden Augen sichtbar sind. Als dieser merkt, dass sie ihn ansieht, wackelt her mit seinen beiden, gekringelten Augenbrauen anreizend und schlürft aus seinem Glas. „Nami...“ „Heiß~ Ich bin Yonji. Merk dir das schon mal, denn für den Rest der Nacht wirst du das wieder und wieder schreien.“ „Du hast genug. Sollen die doch deinen Namen schreien!“, beschwert sich Niji und wirft eine handvoll Erbsen nach ihm. „Du doch auch~ Der einzige, der heute Abend wohl wieder nicht zum Stich kommt, wird Sanji sein, nicht?“ Ihr Blick fällt automatisch auf den einzigen Prinzen, der sich aus der ganzen Sache raus hält – dieses Mal ein Blonder. Er isst genüsslich die Speisen vor ihm, trinkt einen Schluck und zuckt dann mit den Schultern. Nur kurz wandern seine blauen Augen dabei zu ihr – eines versteckt hinter seinem Pony – und seine ebenso kringeligen Augenbrauen wandern dabei nach oben. Wobei seine in eine andere Richtung, als die seiner Brüder gekringelt sind.   „Wir werden sehen...“, murmelt er, wendet sich dann dem Stück Braten auf seinem Teller wieder zu.   „'Wir werden sehen'...“, wiederholt Yonji in einer herablassenden Art „...du Pfeife! Du weist doch gar nicht, wie es ist, in einer Frau zu-“ „Yonji, wir sind noch immer beim Essen!“ „Tut mir Leid, Vater! Nummer 3 hat schon wieder Schwäche gezeigt.“   „Das sehe ich... Und wenn ihr alle so gierig nach dieser Frau hier seit, dann würde ich vorschlagen, dass ihr euch beeilt, damit wir mit der Versteigerung anfangen können!“ Die Stimme des Königs hat etwas Gefährliches. Sie ist donnernd, drückend, wie ein Gewitter. Und wahrscheinlich ist dies auch der Grund, warum sie es sich einfach nicht traut, zu diesem Mann hinüberzublicken. „Ich bin satt!“, brüllen Ichiji, Niji und Yonji im Chor, die Teller noch bis zum Rande gefüllt, während Sanji noch in Ruhe zu Ende isst. „Mach hin. Wir haben heute noch etwas vor!“, knurrt Ichiji den Blonden an.   „Ja – mit ihr~“, raunt Yonji und Nami hätte sich bei diesen Worten fast übergeben.   „Lasst ihn doch in Ruhe essen...“, ermahnt Reiju ihre Brüder, die sofort zu der Prinzessin mit eingeschnappten Mienen hinüberblicken und grimmig brummen.   „Wir haben halt auf etwas ganz anderes Appetit!“, kann man Niji nur noch leise murmeln hören, während der Klang von Sanjis Besteck auf dem Teller über sie hinweg spült und es wieder Warten heißt.   Wobei Nami hofft, dass der blonde Prinz einen ebenso großen Hunger verspürt, wie auch ihr Kapitän – der ganz gewiss im nächsten Moment durch die Tür gestürmt kommt!   Doch sie wird enttäuscht, als Sanji schon wenige Augenblicke später seine Gabel und das Messer zur Seite legt, der Teller bis auf den letzten Krümel blank gegessen. Er greift zu seiner Serviette, wischt sich vornehm den Mund ab und blickt hinüber zu seinem Vater. Nickt. Und die anderen Brüder beginnen sich zu freuen wie Kinder an ihrem Geburtstag.   „Nun gut. Mädchen – steh auf. Präsentiere dich...“, verlangt der König.   Ihr Herz setzt einen Schlag auf, als sie das hört und ihr Atem bleibt in der Kehle stecken. Jetzt beginnt es also...   „Steh auf...“, flüstert Reiju, legt ihre Hand auf Namis Rücken und drückt, bis die junge Frau sich erhebt. Wie Geier, die auf ihr Aas warten, beäugen die Prinzen sie – auch Sanji, der vorher noch so reserviert ihr gegenüber schien. Auch wenn er es ein wenig versucht zu verstecken, indem er erneut zu seinem Glas greift und trinkt.   „Zieh den Lappen aus!“, fordert Niji und deutet auf die Robe. „Ja! Lass uns sehen, was du für hübsche Dinger mitbringst!“   Sie schüttelt den Kopf. Nein – das will sie nicht! Kann sie nicht! Sie haben kein Recht, das von ihr zu verlangen! „Mach!“, knurrt da aber der König, lässt ihren Körper vor Angst erbeben. Mit zittrigen Händen greift sie zu dem Spitzengürtel an ihrer Hüfte, entknotet ihn. Lässt den Stoff von ihren Schultern gleiten, hinab auf den Boden, sodass sie nur noch in Reizwäsche vor der Obrigkeit steht. Ihr Gesicht glüht vor Scharm. Ihre Arme verschränkt sie schnell vor ihrer Brust und sie schließt die Augen. Hofft, dass alles schnell vorbei ist und sie aufwachen darf, um festzustellen, dass alles nur ein Traum war.   „100 Berry!“, kann sie Yonji rufen hören. „100?! Willst du sie beleidigen?!“, antwortet Ichiji voller Empören. „Du hast wohl nicht mehr alle?! Keine Sorge, Püppchen! Wie das hier aussieht, wirst du wohl zu einem echten Mann kommen. Ich sag 10.000!“ Irgendwer pfeift beeindruckt. „10.000? Ernsthaft? Du weißt doch gar nicht, was die alles kann! Außerdem sage ich 20.000!“, kommt es nun yon Niji. „Ich stehe ja so auf Frauen mit orangenen Haaren! Und ihr wisst, was man sagt – 'Rost auf dem Dach, immer feuchter Keller!'“ Sie lachen. So widerwärtig, ekelhaft und schallend. Machen weitere, perverse Witze, die Nami immer mehr wünschen lassen, dass sie schrumpft und einfach verschwindet.   „He – Baby. Umdrehen. Umdreh- Ja genau! Mhm~ Das nenne ich doch mal ein nettes Gerät!“, brüllt Yonji Sie dreht sich um. So können sie immerhin nicht sehen, wie ihr Tränen über die Wangen fließen. Ihre Hände schnellen zu ihrem Mund. Schluchzt in diese hinein, sodass die Männer es nicht hören. „50.000! 60.000! Sofort und sie gehört mir!“, fügt der Grünhaarige noch hinzu. „75.000. Du bekommst sie nicht! Ich meine – seht euch nur ihre Kurven an! Und dabei habe ich keine Bremse!“, kommt es wieder von Ichiji. „80.000! He, Süße! Du schuldest mir Kohle – du hast eine Beule in meine Hose gemacht!“ „Oh nein...ich glaube sie weint...Hey – Baby, sei doch nicht so zerknittert, ich bügle auch mehr als einmal über dich drüber~“ „90.000! So weibliche Gefühle lösen in mir irgendwie immer etwas aus! Darf ich dein Daddy sein und dich trösten?“   „100.000!“   „120.000!“   „Ach komm, 300.000!“ „...Ihr seid richtige Schweine, wisst ihr das?“, murmelt Reiju neben ihr finster.   Ihre Gebote sind einfach nur noch ein eiskaltes Rauschen. Sie hört die Zahlen nicht mehr. Ihre Sprüche. Will einfach nur weg. Hofft, dass sie es sich doch anders überlegen und einfach aufhören.   So bemerkt sie nicht, wie der grünhaarige Prinz aufgestanden ist und zu ihr geht, ihr direkt einen kräftigen Klaps auf den Po gibt. Aus Reflex dreht sie sich um und schlägt ihn als Antwort mit ihrer flachen Hand direkt ins Gesicht. Ihre Augen werden weit. Sie sieht ihren Handabdruck – rot und flammend – auf seinem Gesicht.   Und das Klatschen schallt gefühlt noch ewig nach.   Sie...hat einen Prinzen geschlagen! Das würde ihr Ende sein! „Wow...“, flüstert Niji hinter ihr. „..., ich steh ja so auf zickige Frauen...“ „Temperamentvoll! Heiß~“, ergänzt Ichiji noch. Yonji aber beginnt zu grinsen. Ein wildes, bestialisches Grinsen, was ihr nur noch mehr Angst macht. Er ergreift ihr Hand, verdreht sie, bis es schmerzt und sie leise keucht. „500.000 Berry...Und dich nehme ich gleich hier, auf dem Tisch!“   Er lehnt sich näher. Seine Lippen kommen in Kontakt mit der Innenseite ihres Unterarmes. Küsst sie dort. Beißt in ihr Fleisch, während sich sein Blick in sie bohrt. Feurig und erregt. Bereit, sie ohne Gnade zu nehmen. Gleich dort, auf dem Tisch, wenn es sein muss... „Eine Million...“ „...bitte was?“, fragt Yonji erstaunt und lässt von ihr ab, blickt über seine Schulter. „Du hast mich richtig gehört. Eine Million Berry.“ Diese Worte kommen von Sanji. Sein erstes Gebot. „So viel Asche hast du doch gar nicht!“, beschwert sich Yonji, lässt Namis Hand abrupt los, welche danach aber noch weiter schmerzt. „Doch. Habe ich. Also...bietest du noch mehr?“ Hastig greift Yonji in seine Hosentasche und holt ein fette Rolle mit Berry-Scheinen hervor. Er zählt sie. Schnell. Flucht. Wiederholt das Zählen erneut. „Ich habe noch mehr auf dem Zimmer!“ „Du weißt, wie die Regeln sind. Nur das, was wir in den Taschen haben!“, berichtigt Sanji seinen Bruder. „Du hast doch niemals eine Million Berry hier!“   „Stimmt. Es sind zwei...“   „Ach verdammt...“, brummt erst Niji, der enttäuscht gegen die Lehne seines Stuhles sackt und dann flucht auch noch Ichiji, der ebenfalls sein Geld durchgezählt hat. „Vater, der kann doch nicht wirklich das Mädchen bekommen, oder?!“ Ein kurzer Moment der Stille, dann: „...wie viel bietest du denn jetzt für sie, Sanji?“ Sanji blickt in die Richtung seines Vaters, zuckt den mit den Schultern und holt sein eigenes Geldbündel aus seiner Tasche. Es ist beachtlich größer als das seines grünhaarigen Bruders.   „2 Millionen, wenn es sein muss.“ „Kann einer überbieten?“ Die drei Brüder knurren nur. „Zum ersten, zweiten und dritten. Glückwunsch, das Mädchen gehört dir!“ „Buuuh!“, beschweren sich Niji und Yonji, während Ichiji feixt: „Naja, da kommt wohl doch mal endlich jemand zum großen Stich!   Glückwunsch!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)