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Sanji

Sanji

 

Ihr Lachen hallt und hallt und hallt. Es ist laut. Schrill. Herablassend. Es ist beleidigend. Es hat einen eisigen Griff um mein Herz, zwängt es ein, lässt es schmerzen, bis es fast zerspringt. Es nimmt mir den Atem. Fühlt sich an, wie eiskalte Nadeleinstiche auf der Haut.
 

Dann...diese Blicke. Von oben herab und mit so viel Hass und Verachtung.
 

Sie nennen mich Schabe. Nummer 3. Schwächling.
 

Verletzen mich mit ihren Tritten und Schlägen, bis ich blute und weinend am Boden liege. Hoffend, dass es gleich vorbei ist. Dass sie aufhören und von mir ablassen. Doch nein – es wird schlimmer und immer schlimmer und dann, als ich aufblicke, kurz bevor alles vorbei ist, sehe ich den König – den Blick meines Vaters. Doch er wendet sich nur ab und geht. Lässt die Schande seines Lebens einfach hinter sich...
 

Und dann – ein Tritt gegen meinen Kopf und alles ist schwarz.
 

Ein Keuchen entkommt meiner Kehle. Laut und schmerzend. Ich richtet mich auf, in meinem eigenen Schweiß gebadet. Die Laken unter mir sind zerwühlt, die Decke irgendwie um meine Beine geschlungen. Die Haare kleben mir im Gesicht und in meinen Augen. Mein Herz bebt noch immer so schmerzlich, springt aber erleichtert, als ich merke, dass es nicht real gewesen ist.
 

Wieder war es nur ein Albtraum gewesen. So ein erbärmlicher – wie es mich schon viele Jahre heimsucht. Warum mein Geist so empfänglich für solche schwächlichen Vorstellungen ist, weis ich nicht. Ich habe diesbezüglich auch noch nie mit jemanden gesprochen. Sie sollen mich nicht für schwach halten – sie halten mich ohnehin schon für den schwächsten der Germa-Prinzen.

 

Daher fluche ich einfach, lasse mich zurück auf die weiche Matratze fallen und frage mich einmal wieder, wie ich es ihnen allen beweisen könnte. Meiner Schwester. Meinen Brüdern. Meinem Vater...
 

Denn egal was ich tat – wie sehr ich trainierte, wie viele Menschen ich zur Strecke brachte, oder wie sehr ich mich wie Ichiji, Niji und Yonji verhielt – es schien in deren Augen nicht auszureichen. Ich war einfach der Schwächling. Das schwarze Schaf der starken Vinsmoke-Familie und ich würde es auch immer bleiben.

 

Mit meinen Händen fahre ich über mein Gesicht und knurre leise.
 

Deswegen muss ich das wohl letzte Nacht getan haben – dieses Mädchen gekauft. Sie sollte meine erste sein – die erste Frau mit der ich schlafen wollte und meine erste Mätresse. Ganze 2 Millionen habe ich für sie hingeblättert – gutes Geld, welches ich erst im letzten Krieg verdient habe.
 

Und ich habe mir auch geschworen es durchzuziehen. Schließlich gehört sie jetzt mir und sie sollte mir zu den Füßen liegen, dankbar, dass sie nicht von Yonji gekauft wurde. Doch...als sie dann wieder geweint hat, konnte ich es einfach nicht. Nicht nur war es ein unglaublicher Stimmungskiller gewesen, aber ich hatte auch noch Mitleid mit ihr. Natürlich – meine Brüder hätte es nicht gestört und hätten einfach weitergemacht...Ich aber...ich war wieder schwach gewesen...
 

Doch für mich aber wäre es eine Vergewaltigung gewesen. Nichts anderes. Und das kann ich ihr nicht antun. Keiner Frau...Allein der Gedanke daran lässt mich schaudern.

 

Deswegen durfte sie gehen – auch wenn ihre Frechheit mir gegenüber sie normalerweise ihre Zunge gekostet hätte – in die ich zugegebener Maßen gern gebissen hätte. Ich hätte aber wissen sollen, dass sie versuchen wird, sich auf irgendeine Art zu wehren und da sie körperlich eindeutig schwächer ist als ich, hätte es mir klar sein müssen, dass sie es mit ihren Worten versuchen wird. Schließlich ist sie schlau...und das wissen wir beide.
 

Und ja...ich muss Ichiji recht geben – sie hat etwas sehr Temperamentvolles an sich, was ich ebenfalls sehr heiß finde.
 

Mal abgesehen davon, dass sie mir wirklich sehr gefällt.
 

Da kitzelt etwas an meinen Gedanken und ich erinnere mich, wie ich ihr angedroht habe, dass wir zusammen frühstücken wollen – und dieses Versprechen würde ich doch sehr gerne einhalten!
 

So schaue ich hastig auf die Uhr über der Tür, sehe, dass ich noch genug Zeit habe, bevor das morgendliche, königliche Training beginnt und springe schnell aus meinem Bett heraus. Hinüber zum Schreibtisch und drücke auf den Knopf, der mich mit einem Bediensteten verbindet.
 

„Guten Morgen, Eure Hoheit. Was wünscht Ihr an diesem Morgen?“, fragt die blecherne Stimme freundlich am anderen Ende, auch wenn ich weis, dass die meisten Diener ihre Angst vor allen Hoheiten hier nur mit ihrer aufgesetzten Freundlichkeit verbergen.

 

„Einmal Frühstück für zwei. Bringt es direkt in das Zimmer gegenüber von mir. Und weckt das Mädchen, wenn sie noch nicht wach sein sollte...“
 

„Wie Eure Hoheit wünscht.“

 

Oh ja...das wünsche ich. Schließlich soll sie sich doch an mich gewöhnen und an ihre neue Situation. Und das würde ich doch nur schaffen, wenn sie mich oft genug sieht – wenn ich dafür mit ihr zu jeder Mahlzeit essen soll, dann wird es ebenso sein!

 

Zufrieden nicke ich, nehme mir dann ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank und gehe zum Badezimmer – schließlich möchte ich ihr im angemessenen Zustand gegenüber treten und eine heiße Dusche ist genau das, was ich nach so einem Albtraum brauche.
 

Als ich dann einige Zeit später das Bad verlasse, sind meine Haare zwar noch nass, doch ich fühle mich wesentlich erfrischter. Und wer weis – vielleicht hat es ja etwas Charmantes, wenn ich ihr mit frisch gewaschenen Haaren gegenüber trete.

 

So eile ich aus meinem Zimmer hinaus, über den hell beleuchteten Gang, der unsere Zimmer trennt und zu ihrem. Der Schlüssel, mit welchem ich ihre Tür abgeschlossen habe, steckt noch im Schloss – für die Diener ist es aber kein Problem. Es gibt schließlich hier genug Gänge, durch welche sie sich bewegen können, ohne auf geschlossene Türen achten zu müssen.
 

Somit ist es auch kein Problem, dass sie meine Befehle vom Frühstück ausführen können.

 

Dennoch – auch wenn ich weis, dass sie dort bereits gewesen sind, den Tisch gedeckt und das Mädchen geweckt haben, so klopfe ich an, damit sie weis, dass ich hineinkomme.

 

Ich bin schließlich ein Gentleman und kein Monster.
 

Sie antwortet nicht, was mich ein wenig seufzen lässt. Vielleicht fällt es ihr je doch schwerer, sich an alles zu gewöhnen, als angenommen...
 

„Ich komme jetzt rein...“, rufe ich daher durch die Tür und schließe auf. Den Schlüssel stecke ich in meine Tasche.
 

Zwei Bedienstete huschen noch im Raum umher, als ich ihn betrete – öffnen die Gardinen, machen das Bett, decken den Tisch. Sie verbeugen sich tief, als sie mich sehen, nuscheln mir ihre Anerkennung entgegen.
 

Sie aber sitzt bereits auf einen der Stühle – blickt mich grimmig und voller Verachtung an. Die Arme hat sie vor ihrem reizenden Busen verschränkt, eines dieser endlosen Beine auf das andere geschlagen. Ihre flammenden Haare sehen noch recht zerzaust aus – wahrscheinlich wurde sie gerade erst geweckt.
 

Wenn sie überhaupt geschlafen hat – denn die tiefen Augenringe kann ich sehr gut auch vom weiten erkennen und ja – erneut seufze ich. Nicht zuletzt weil sie sich einen dicken Wollpullover und eine Hose übergezogen hat und diesen wundervollen Körper darunter versteckt.
 

„Guten Morgen, reizendes Fräulein...“ sage ich dennoch mit einem Lächeln und schreite zu ihr hinüber. Nehme ihre Hand, wie schon am Abend zuvor und küsse sie, um ihr meine Anerkennung und tiefste Verehrung zu zeigen. Sie aber zieht mir die Hand weg, versteckt beide nun unter dem Tisch vor ihr und blickt genau zur anderen Seite des Zimmers.
 

Oh Gott, ja...ich stehe auf zickige Frauen und diese hier muss ein ganz besonderes Exemplar sein...

 

Nur leider wirkt sie so verspannt – gerade jetzt, als ich an sie herangetreten bin. Und sie soll doch genaue Gegenteil sein – sie soll ich entspannen wenn ich bei ihr bin.
 

So stelle ich mich hinter die Lehne ihres Stuhls und lege die Hände auf ihre Schultern. Massiere ihre harten Muskeln. Sie aber versteift nur noch mehr und ihr Atem stockt.
 

Ich versuche es zu ignorieren – blicke zu den Bediensteten hinüber und frage mit fordernden Ton:
 

„Seit ihr jetzt fertig?! Das Zimmer könnt ich später auf Vordermann bringen! Ich will jetzt frühstücken!“
 

„Natürlich, natürlich!“, sagen sie hastig, verbeugen sich wieder und wieder und huschen in Richtung der geheimen Tür, durch welche sie gekommen waren. Doch einer verweilt noch kurz, greift nach einem silbernen Päckchen, dass er zur Seite gelegt haben muss und reicht es mir mit gesenktem Kopf.
 

„Das Geschenk, Eure Hoheit!“
 

„Sehr gut. Und jetzt – verzieht euch!“

 

Das machen sie auch gleich und die Tür schließt sich kaum hörbar hinter uns. Zu sehen bleibt nur noch die Wand, als ob nie etwas gewesen wäre.

 

Ich schüttle den Kopf, ein wenig genervt darüber, dass sie so lange gebraucht haben und lege das Päckchen auf den Tisch vor uns, beginne wieder ihre Schultern zu massieren.
 

„Entspann dich...“, flüstere ich „...ich habe versprochen, dass ich dir nichts tun werde und daran halte ich mich auch.“
 

„...hilft mir trotzdem nicht weiter...“, höre ich sie murmeln und dadurch lasse ich von ihr ab.
 

„...Du machst es für uns beide nur noch schwerer, weist du das?“
 

Sie blickt stumm über ihre Schulter und presst ihre Lippen aufeinander. Sie antwortet mir aber nicht, was ich sehr schade finde – denn irgendwie würde ich gern wissen, wie temperamentvoll so eine kleine, orangehaarige Piratin sein kann.

 

„Naja...mach dir nichts daraus“, sage ich und zucke mit den Schultern. Ich reiche mit meinen Händen wieder zu der Schachtel und tippe darauf. „Wir gewöhnen uns schon aneinander. Und das hier wird dabei helfen...“
 

„Ich bin nicht bestechlich...“
 

Ich weis, dass sie es ist. Schließlich hat sie während ihrer Befragung genug Informationen über sich preisgegeben, als dass die Verantwortlichen einen ausführlichen Bericht über sie verfassen konnten – den ich natürlich mit Interesse gelesen habe. Wie bei jeder anderen Frau, die sie uns hier anbieten...
 

Und so weis ich über Nami – Navigatorin der Strohhutpiraten, dass sie viele Jahre auch als Diebin tätig war, während sie noch für den Fischmenschen Arlong angeheuert hat. Und Diebe sind und werden immer bestechlich sein...
 

Wobei das, was sich in der Schachtel befindet, nicht in der Art, wie sie denkt, bestechend sein wird...
 

Daher schmunzle ich, nehme den Deckel ab und werfe ihn achtlos zu Boden. Darin befinden sich zwei metallene Armbänder und ein passendes Band für den Hals. Sie glänzen in der aufgegangenen Sonne – wobei ich glaube, dass das Mädchen einen anderen Glanz erwartet hat.
 

Ich nehme zuerst das stählerne Halsband heraus. Es wiegt schwer in meiner Hand und irgendwie bin ich auf eine morbide Art davon fasziniert. Schließlich ist dies das erste Mal, dass ich es in der in der Hand halte – meine Brüder haben schon einiges mehr an Erfahrung damit gehabt.
 

Ich tippe auf die kleine Leuchte, die sich auf der Außenseite befindet, bis sie weiß leuchtet.
 

„Name?“, fragt mich die robotische Stimme.
 

„Vinsmoke Sanji, dritter Sohn des Germa Königreiches.“
 

„Akzeptiert“, antwortet sie und verstummt dann vollkommen, bis plötzlich eine kleine Nadel sich in meine Hand rammt, die das Band noch hält.
 

Ein Tropfen Blut würde schließlich genügen, wurde mir immer gesagt.
 

Nami beobachtet mich genau – ein wenig mit Faszination, aber auch mit Schrecken, besonders als sie sieht, wie ein feiner Rinnsal von Blut über mein Handgelenk und meinen Arm hinab wandert.
 

„Haare zur Seite“, befehle ich ihr, stelle das Päckchen auf den Tisch und öffne das Halsband. Sie sieht mich aber mit Entsetzen weiter an, was mich fast schon ein wenig aus der Fassung bringt. „Ich habe dir einen Befehl gegeben!“
 

Unsere Augen treffen sich und ihre Hände zittern, als sie ihre Haare zurück streicht und hinter ihrem Kopf hochhält.
 

Ihr schöner, langer Hals liegt nun frei und ich führe das metallene Kleinod über eben diesen, schließe es wieder in ihrem Nacken. Dann greife ich nach einem der Armbänder, öffne es und deute auf die langen Ärmel ihres Pullovers.
 

„Hochziehen!“
 

Und so schnell hat sie auch die Armbänder im ihre zierliche Handgelenke geschnallt und die kleinen Leuchten an den metallenen Schellen blinken rhythmisch und rot.
 

Nun ist es offiziell – sie gehört mir und keiner kann sie mir nehmen.
 

Doch dann verweile ich für einen Moment, sehe etwas, was mir nicht gefällt, als sie sich die Schellen genau betrachtet.
 

Hastig greife ich nach ihrem Handgelenk, drehe den Arm – sanft – bis ich den roten Abdruck sehe, den Yonjis Zähne auf ihrer Haut am Abend zuvor hinterlassen haben.

 

„Tut das weh?“
 

„Was interessiert es dich denn?!“
 

„Tut das weh, habe ich gefragt?!“
 

Sie will ihren Arm wegziehen, doch mein Griff bleibt fest und ich lasse sie nicht los.
 

„Ich lasse nach dem Frühstück jemanden kommen, der sich darum kümmert! Ich will nicht, dass meine Frau eine Markierung meines Bruders an sich trägt!“
 

„Ich bin nicht deine Frau!“, knurrt sie wütend, als sie es endlich schafft, mir ihren Arm zu entreißen.
 

Meine Mätresse...“, korrigiere ich mich schnell, merke ebenfalls, wie ich mich bei der Wortwahl vergriffen habe.
 

„...königliche Nutte trifft es wohl eher...“, wispert sie.
 

„Wie bitte? Du willst mich doch nicht beleidigen? Ich habe dir Zeit zum ankommen und gewöhnen geschenkt. Meine Brüder-“
 

„Du bist genau wie deine Brüder, egal, was du sagst!“

 

Ist das jetzt ein Kompliment, oder doch eine Beleidigung?
 

„Wie dem auch sei...“, brumme ich, fühle mich ein wenig verstimmt und trete jetzt von ihr weg, um mich auf dem gegenüberliegenden Stuhl zu setzen. „...wir sollten Essen. Das Omelett ist noch warm und ich muss bald zum Training aufbrechen...“

 

„Und Ihr wollt mir jetzt nicht einmal erklären, was Ihr mir hier gegeben habt?“
 

Sie hebt die Arme in die Höhe, sodass die Schellen unter den Pulloverärmeln sichtbar werden.
 

Ich aber lasse sie noch ein wenig ausharren, nehme ein Stück des frisch gebackenen Brotes und beschmiere es dick mit Marmelade, lege es auf ihren Teller. Sie aber blickt meine Mühen an, als würde sie gleich darauf spucken. Daher nehme ich mir erst einmal selbst etwas von dem Ei, stecke mir ein paar Weintrauben in den Mund und kaue, während ich uns beiden etwas von dem Orangensaft eingieße.
 

Seufze, als sie noch immer nicht nachgibt.
 

„Damit bist du an mich gebunden“, erkläre ich ihr, schneide das Ei zurecht und führe mir ein Stück zum Mund, kaue, während ich ihren Gesichtsausdruck beobachte, wie er von Irritation, zu Überraschung und Verwunderung umschlägt. Schmunzle ein wenig und fahre fort: „...Die Handschellen wurden von unseren Forschern entwickelt. Zu Beginn waren sie für Gefangene, doch später haben meine Brüder andere...Nutzen...herausgefunden. Es reagiert auf die Stimme und die Berührung desjenigen, der das Gerät aktiviert hat. In deinem Fall auf mich. Konstant werden Impulse über deine Haut geschickt, die erkennen, wenn du von jemandem berührt wirst. Sollte es ein anderer Mann als ich sein, so wird dieser einen heftigen Stromschlag erfahren – der dir aber keine Schmerzen zufügen wird.“
 

Sie runzelt die Stirn und ihre Händen senken sich langsam wieder. Sie wirkt auf irgendeine Art erleichtert – nur weis sie noch nicht von der zweiten Funktion dieser netten Spielerei.

 

„Sie schützen dich also hauptsächlich vor meinen Brüdern, denn glaub' mir – die werden noch oft genug versuchen, sich an dich ran zuschmeißen. Dafür zahlst du auch einen gewissen Preis für diesen Schutz...“
 

„Welchen?“, verlangt sie gleich zu wissen und verengt die Augen, wartet, bis ich wieder fortfahre. „Welchen Preis? Das ist irgendein perverses Sexspielzeug, nicht?“
 

„...so...würde ich es nicht ausdrücken...“, sage ich und lächle „...aber – wie gesagt – es reagiert auf meine Stimme und wenn du nicht willst, dass dein kleiner hübscher Kopf und deine Hände sich in Rauch und Asche auflösen, so wird von nun an jeder meiner Wünsche dein Befehl sein.“
 

„Das ist widerlich!“, entfährt es ihr gleich voller Empörung. „Ich dachte, du willst mir nicht wehtun!“
 

„Ich tue dir auch nicht weh. Und wenn du vor meinen Brüdern sicher sein willst, so solltest du einfach alles machen, was ich mir von dir wünsche...Ich fände es zum Beispiel sehr schön, wenn du die Ärmel so hoch wie möglich ziehst, damit ich deine schönen Arme sehen kann. Lass mich ein Blick auf dein Tattoo werfen...!“
 

Das Halsband piept, lässt mich wissen, dass es funktioniert.
 

Es hat also meinen Befehl erkannt.
 

Sie aber...sie weigert sich noch, blickt mich wieder mit tiefster Verachtung an.
 

„Vergiss es...das mache ich nicht!“
 

„Du solltest machen, was ich dir befehle...Bitte...“
 

„Du kannst mich nicht zwingen...“
 

Just in diesem Moment beginnt das Gerät erneut zu piepen, lauter dieses Mal. Immer schneller. Und die Lämpchen leuchten dabei rhythmisch mit.
 

Nami blickt entsetzt auf ihre Handschellen. Sie realisiert, dass ich keine Scherze mache und dass sie in Gefahr ist. Ich sehe, wie ihre Brust beginnt, sich panisch zu heben und zu senken. Sie reißt an dem Band um ihren Hals, versagt aber, es zu lösen.
 

Stattdessen zieht sie doch hastig die weiten, dicken Ärmel bis zu ihren Schultern hoch und das Piepen und das Blinken stoppt.
 

„Das war knapp...“, gebe ich ihr zum bedenken und bin verwundert, als ich merke, wie mein eigenes Herz noch lange nachbebt. „..., fast wären sie explodiert!“
 

„Das ist krank!“, keucht sie und ich habe das Gefühl, dass sie gleich wieder weinen will. „Mach sie wieder ab!“
 

Ich schüttle den Kopf.
 

„Nein. Das werde ich nicht. Ich will nicht, dass einer meiner Brüder dich berührt, nur weil sie sich mal wieder hierher verirrt haben in ihrem Suff... Außerdem hilft es bestimmt dabei, dass wir uns mehr aneinander gewöhnen...“
 

Ihr Blick spricht Bände. Sie hasst mich – aber es ist schon mal ein Anfang. Aber die Schellen werden helfen, dass sie hier sicher ist und dass es ihr gutgeht.
 

„...ich will jetzt, dass du isst.“ Das Halsband blinkt und piept. Erneut wurde der Befehl anerkannt. „Du hast bestimmt nichts zum Abendbrot gegessen, wie ich es dir gesagt habe, richtig? Das lasse ich aber nochmal durchgehen...“

 

„Du kannst mich nicht zwingen...“
 

Wieder beginnt das laute Piepen und hastig nimmt sie das Brot und beißt ab. Kaut mit Tränen in den Augen.
 

„Ich kann. Ich will schließlich nicht, dass du vor Hunger und Durst umkommst. Also – trink heute mindestens zwei Liter“ Piep. „Mittagessen werde ich dir zukommen lassen und du isst den ganzen Teller auf.“ Piep. „Um zwanzig Uhr wirst du vor meiner Tür warten, bis ich dich rein hole. Wir werden gemeinsam zu Abend essen.“ Piep, piep.

 

Ich stehe auf und trinke den Orangensaft aus. Blicke zur Uhr, merke, wie die Zeit rennt. Meine Geschwister und mein Vater sollen nicht auf mich warten müssen.
 

„Ach...und den Schlüssel nehme ich wieder. Bitte...“ Ich strecke ihr meine offene Hand entgegen und warte kurz, bis sie mir widerwillig den Schlüssel zu ihrem Zimmer in ebendiese legt. Sie hat ihn mir entwendet, als ich mir den Biss meines Bruders angesehen habe. Sie ist gut, doch ihre Angst lässt sie einige Fehler begehen...
 

„Bis heute Abend, meine Schöne. Und...zieh dir bitte nachher etwas...Besonderes an. Du wirst schließlich mit einem Prinzen zu Abend essen!“ Piep.

 

Damit verlasse ich ihr Zimmer und schließe es wieder ab.
 

Hoffentlich nutzt sie die Zeit zum Nachdenken...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: irish_shamrock
2019-08-27T16:22:16+00:00 27.08.2019 18:22
Yey,

50ShadesOfGrey ... Sanji, der kleine Sadist! ...
Ich muss gestehen, dass dieses Kapitel zwar sehr spannend ist und du gute Formulierungen nutzt, dennoch ist es im ersten Augenblick irritierend, da du die Perspektive wechselst und wir uns nun mit Sanjis Gedanken anfreunden müssen.
Aber vielleicht freunde ich mich ja noch, im Laufe der Geschichte, mit dem Wechsel an.

Liebe Grüße,
irish C:
Antwort von:  _Supernaturalist_
01.09.2019 21:05
Haha XD 50 Shades of Vinsmoke XD *Sanji eine Peitsch in die Hand drück*
Ja, das mit Sanji ist so ein bisschen ein Experiment, könnte man sagen ^^" Im Januar habe ich ein Buch gelesen, indem auch ganz normal und überwiegend in der ersten Person geschrieben wurde und ab und an mal zur dritten Person (und somit zum Antagonisten) gewechselt. Das fand ich so gut und dachte hier in der Fic - das probiere ich auch mal! XD Aber ich verstehe, dass es verwirrend sein kann, aber irgendwie macht es hier so viel Spaß über Sadisten-Sanji zu schreiben *-*
Ich hoffe sehr, dass du dich damit - wenn es kommt - noch anfreunden kannst und wenn nicht, war es zumindest ein nettes Experiment XD

Liebe Grüße <3
Von:  JD1990
2019-08-26T21:15:09+00:00 26.08.2019 23:15
Erstmal schön das du hier aus Sanjis Sicht schreibst und uns in seine Gefühlswelt lässt.
Und das man erfährt warum er Nami haben wollte, um es seiner Familie zu zeigen, fand ich gut.

Naja mit diesen Armbändern kann man verhindern das man Fremdgeht XDD
Aber die zweite Funktion davon ist ja mal echt...okay.. Boah ich bin so gespannt wie es weiter geht :D

Lg JD
Antwort von:  _Supernaturalist_
01.09.2019 20:56
Freut mich, dass der Wechsel zu Sanji dir gefällt. Wird immer mal sporatisch kommen, so, wie es passt :D

Und ja, die Armbänder sind schon in diesem Sinne praktisch - wenn man so misstrauisch ist XD

Ich hoffe auch, dass dir die nächsten Kapitel gefallen :D
Von:  sama-chan
2019-08-26T19:55:34+00:00 26.08.2019 21:55
OK. Ich bin gerade ziemlich froh, dass es so eine Erfindung nicht gibt. In einigen Teilen dieser Welt würden die Hersteller sicherlich großen Absatz damit machen. 😥
Ich bin aber absolut begeistert von deinen Einfällen! Die Idee ist echt grandios und kreativ! Sie passen perfekt in die Story! Auch wenn Sanji im Grunde genommen nicht allzu falsche Ansichten hat - ich könnte ihm dennoch gerade den Hals umdrehen. 😂
Mal sehen, ob Nami einen Weg findet, dieses Ding zu überlisten bzw. wie weit Sanji damit geht...
Schreib schnell weiter!!!
Antwort von:  _Supernaturalist_
01.09.2019 20:48
Mit dem Halsband stimme ich dir zu - gut, dass es das nicht gibt :O Und ja -er meint es ja nur gut damit XD Naja...auf seine eigene, verdrehte Art XD


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