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Auf der Flucht und doch Gefangen

Dreimal hallt ein lautes Bing zu ihren Ohren, als der Fahrstuhl mit einem Ruck stehen bleibt. Jedes Mal bleibt ihr Herz schmerzlich stehen und doch zweimal steigt sie nicht aus:

 

Beim ersten Mal erreicht sie einen Flur, auf dem es von Bediensteten und Schlosspersonal nur so wimmelt. Hastig besprechen sie verschiedene Dinge – vom Essen, bis zur Reinigung der Räumlichkeiten und über all die anderen Gefälligkeiten für die Hoheiten. Sind beschäftigt und nehmen von der jungen, verzweifelten Frau im Fahrstuhl keine Notiz. Wahrscheinlich wäre es hier ein leichtes gewesen, an ihnen allen vorbeizukommen, ohne das man sie bemerkt. Doch sie war einfach zu geschockt gewesen, als das sie ihren Körper aus der beweglichen Kammer hinaus bewegen konnte. Starrte einfach nur in den Raum hinein, mit bebenden Atem und den Rücken gegen die kalte Wand gepresst, bevor sich die Tür schnell wieder schloss.
 

Beim zweiten Mal öffnete sich ebendiese nur wenige Augenblicke später – dieses Mal gab sie einen dunklen, stinkenden Gang preis. Gequälte Schreie erreichten sofort ihre Ohren und mit Schrecken vernahm sie das Blut auf den steinigen Fließen am Boden. Mehrere dieser hünenhaften Wachen standen an den verschlossenen Türen – mussten die armen Seelen bewachen, die so erbarmungslos schrien.
 

Nein...auch wenn sie fliehen wollte – hier konnte sie einfach nicht aussteigen und so schloss sich auch erneut die Tür und blieb für einige – so schien es ihr – Minuten geschlossen.
 

Erschöpft ließ sie sich gegen die Wand der kleinen, beweglichen Kammer nieder, rutschte an ihr zum Boden und umschließt dann mit ihren Armen ihre Knie, ruht ihr Kinn darauf.

 

Bemerkte erst da den unendlich großen Fehler, den sie gerade begangen hatte...und, dass es sie gewiss das Leben kosten würde, wenn sie nicht schleunigst einen Weg hinausfinden würde. Und dann? Einfach fort – egal auf welches Schiff. Auf welche Insel...Alles ist besser. Und dann...ja dann würde Ruffy sie endlich finden.
 

Schließlich war nun ihr der Zorn des jungen Prinzen gewiss...doch...andererseits wollte sie einfach nicht so weiterleben... Betitelt zu werden mit all diesen objektivierenden Kosenamen. Begafft zu werden, wie die leichten Mädchen in der Straße.

 

...auf alles vorbereitet zu sein, wenn man nur mit dem Finger schnippst...

 

Für einige Zeit denkt sie so über ihr Vergehen nach, sieht aber ein, dass es der einzige, schlüssige Ausweg für sie ist, bevor nun zum dritten Mal die kleine Kammer ein lautes 'Bing' von sich gibt.
 

Sie sieht auf, als die Türe sich öffnet und einen langen Gang preisgibt. Er wirkt...vollkommen normal – wie der Flur eines jeden anderen, vornehmen Hauses. Mit hölzernen Türen, bemalten Wänden und Gemälden an den Wänden.
 

Nami weis vielleicht nicht, wo sie sich hier befindet, aber dies erscheint ihr doch ein angemessener Startpunkt für ihre Flucht zu sein.
 

Hastig und noch bevor die Tür sich wieder schließt, zieht sie ihre Schuhe aus – barfuß lässt es sich doch am besten schleichen - steht auf und tritt aus dem Fahrstuhl hinaus. Dieser schließt sich prompt wieder und fährt weiter.

 

Während sie die Schuhe in eine Hand nimmt, rafft die junge Frau hastig den Rock ihres Kleides zusammen und nimmt dieses entstandene Päckchen gleich in die andere. Schließlich will sie nirgends hängen bleiben und so unachtsam ein Geräusch machen.

 

Ein Geräusch, das ihren Standort preisgeben könnte.

 

Dann hält sie den Atem an.
 

Versucht ihr bebendes Herz zu beruhigen.

 

Lauscht in die Stille hinein.
 

Nichts – absolute Lautlosigkeit umgibt sie.

 

Dennoch schleicht Nami zu der linken Wand, läuft nah gedrängt an ihr vorbei. Sie ist flink. Vorsichtig. Achtet doch stets auf ihre Schritt. Eine bizarre Statue umkreist sie gekonnt, versteckt sich in einer Nische, als zwei Dienstmädchen den Gang entlang gehen, freudig dabei miteinander schnattern.

 

…von ihr zum Glück keine Notiz nehmen...

 

So schleicht sie weiter, hält an einer unscheinbaren Tür inne, versucht sie zu öffnen, doch stellt ernüchtert fest, dass sie verschlossen ist. Und leider trägt sie nichts an sich, um das Schloss knacken zu können...

 

Geräuschlos seufzt sie, merkt, dass dieses Unterfangen gedankenlos – sogar dumm – ist, da sie vollkommen unvorbereitet ist. Sie hätte zumindest eine Haarnadel haben sollen, doch – nein – ausgerechnet an diesem Tag entschieden Hänsel und Gretchen sich dafür, ihre Haare offen zu lassen.
 

Schnell beißt sie sich auf die Lippe, als dunkle Gedanken sie heimsuchen. Ängste, die sie schneller plagen, als das es ihr lieb ist. Die sie kurz paralysieren, während ihre Stirn gegen das kalte Holz der Tür fällt.
 

Eine Festung...eine schwimmende Festung – so hat Sanji sein Zuhause genannt. Eine, die es schwer macht, bezwungen zu werden.

 

...die es unmöglich macht, zu fliehen..., egal, wie gut sie als Diebin und im Schleichen ist.
 

Hier gibt es Soldaten, lüsterne Prinzen und wer weis, wie der König reagiert, wenn sie ihm in die Arme läuft. Nami will nicht wissen, was mit ihr geschehen könnte, wobei Sanji ihr bereits einen guten Einblick in die Schicksale der jungen Frauen gegeben hat, die es irgendwie schaffen konnten zu fliehen.
 

Doch nein – sie darf nicht lamentieren! Sie ist nicht 'irgendeine' Frau! Sie ist eine Piraten, die Navigatorin des zukünftigen König der Piraten! Sie hat Arlong überlebt, mit ihren Freunden gegen Sir Crocodile und die Baroque Firma gekämpft und die Perversionen der Vinsmoke Prinzen überstanden!

 

Sie muss weiter. Den Ausweg aus dieser Situation finden und verschwinden, bevor man sie eingeholt hat. Bevor die Brüder sie finden und dann al die Dinge mit ihr anstellen, von denen sie nur träumen.

 

So führt ihr Weg weiter – vorbei an noch mehr Türen, die für sie verschlossen sind, bis sie endlich – endlich – einen Durchgang findet, der sich auch noch geräuschlos öffnen lässt.
 

Vorsichtig späht sie hinein und ihr Herz springt vor Freude, als sie sieht, dass sich niemand in dem kleinen Raum befindet.
 

Nami geht hinein, verschließt die Tür sacht hinter sich und atmet das erste Mal, seit langer Zeit vor Erleichterung aus.
 

Natürlich – sie hat keinen Ausgang gefunden, aber zumindest einen sicheren Raum, in welchem sie gewiss etwas Brauchbares finden wird, um die Türen öffnen zu können. Vielleicht auch etwas zur Selbstverteidigung – an diesem Punkt ist ihr selbst ein kleines Messer recht. Ihretwegen kann es auch ein Löffel oder ein Besen sein – mit allem würde sie sich gegen die Fänge der Prinzen wehren.

 

Als erstes stellt sie die Schuhe neben die Tür und eilt zum Fenster – blickt nach draußen, um erahnen zu können, wo sie sich befinden. Doch bis auf der strahlend blaue Himmel, der das Meer küsst ist nichts zu sehen. Vielleicht ist es ihr ja möglich, bis zur Nacht auszuharren, denn sobald sie die Sterne sehen kann, wird die Bestimmung ihrer Position um einiges leichter...

 

Wenn sie doch nur so viel Zeit hätte...Zeit, die ihr die wütenden Prinzen, allen voran Sanji, nicht schenken werden.
 

Sie seufzt. Dreht sich um und sucht hastig mit ihren Augen den Raum ab – es ist ein Kartenraum, wie sie vor Erleichterung gleich feststellt, auch wenn diese Exemplare mit wenig Finesse gezeichnet wurden, was sie schnell mit geübtem Auge erkennt.

 

So geht sie hinüber zur größten der Karten in diesem Raum – eine, die große Teile des North und East Blues abdeckt. Auch einige Teile der Grandline sind eingezeichnet. Mit vielen weißen Lücken und einigen Inseln, die entweder blau oder in Schwarz markiert wurden, aber zumindest eine gut lesbare Karte – auch wenn es ihr in den Fingern juckt, einige Stellen hier verbessern zu wollen.

 

Doch auf der anderen Seite würde sie dann gewiss diesen Leuten hier einen kleinen Vorteil verschaffen – den sie ihnen nicht schenken will. Atmet daher zweimal aus, um mit Ruhe dann die Karte betrachten zu können.
 

Schnell findet sie das Königreich von Alabasta – dort, wo sie sich zuletzt befunden hat, bevor man sie gefangengenommen hat. An die Strömungen um die Insel herum kann sie sich gut erinnern und sie versucht sich an die Sterne zu erinnern, die sie aus Sanjis und ihrem Fenster in den vergangenen Nächten gesehen hat. Berechnet im Kopf schnell, wie sie gefahren sein mussten und wo sie sich etwa befinden. Ausgehend davon meint sie, dass sie sich eher auf den Weg in den Norden befinden.
 

Nami zieht mit ihrem Finger die Strecke nach, die sie am wahrscheinlichsten hält, stoppt kurz vor einem in Schwarz markiertem Fleck, in dessen Mitte sich einige kleine Inseln befindet und irgendwie beschleicht die junge Frau das Gefühl, dass dies ein Gebiet sein muss, dass der königlichen Familie der Vinsmokes gehört – nicht zuletzt wegen der schwarzen Fahnen, die sich in diesem Raum befinden.
 

Auf der einen Seite ist sie über ihre neuerworbene Erkenntnis erleichtert – so befindet sich doch zumindest Festland in ihrer Nähe. Auf der anderen Seite gehört ebendieses Land ihren Peinigern, was es nur umso schwerer machen wird, fliehen zu können... Wenn doch nur-

 

Sie hält inne, hält den Atem an.

 

Hört Schritte.

 

Draußen. Sie kommen näher.

 

Das müssen sie sein – ihre Peiniger – bereit, sie zu finden und zu bestrafen!
 

Ohne nachzudenken huscht sie wieder zurück zur Tür – will sie abriegeln, wenn es doch nur irgendwie möglich ist. Presst sich dann aber schleunigst gegen die Wand neben dieser, just in dem Moment, als sie aufgeht und das hölzerne Brett, ihr entgegenkommt.
 

Aufschwingt und sie einengt.

 

Gefangen hält.
 

Eine Hand presst sie gegen ihren Mund, versucht das Beben ihrer Lippen zu beruhigen. Zieht ihre Brust ein, um ja nicht berührt zu werden und versucht ihren Atem zu regulieren und zu dämpfen. Schafft es, so gut, dass ihre einzige Angst es doch noch ist, das ihr donnerndes Herz sie verrät.

 

Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie gegen das dunkle Holz vor ihr, ein dumpfes Rauschen wäscht die Stimmen weg, die den Raum einnehmen.

 

Doch zu ihrem Glück bleibt die Tür noch geöffnet, verhüllt sie, vor den Augen der Neuankömmlinge. Für einen kurzen Moment sieht die junge Frau ihre Chance – einfach an der Tür vorbeizugehen, durch den Rahmen schlüpfen und im Gang verschwinden.
 

Doch...wahrscheinlich würde man sie bemerken. Ihren Fluchtversuch sofort scheitern lassen und dann -
 

„Mach die Tür zu!“, befiehlt da eine donnernde Stimme und alles, was Nami noch tun kann, als die Schritte sich ihr nähern, ist die Luft anzuhalten und, die Augen zu schließen.
 

Sie hört ein leises Quietschen der Scharniere und der Atem der Person ihr gegenüber stockt.
 

Man hat sie gesehen!
 

Doch nach bevor sie die Augen wieder öffnen kann, im letzten Versuch, um ihr Leben zu kämpfen, packt eine zarte, kalte Hand ihr Handgelenk, zieht sanft an ihr. Nicht weit – nur hinüber und hinein in einen arg schmalen Schrank, der neben ihr steht.
 

Zitternd öffnet Nami ihre Augen – nur einen kleinen Spalt – und erspäht das hübsche Gesicht der Prinzessin, die einen Finger auf ihre zarten, rosafarbenen Lippen gelegt hat.
 

Reiju deutet ihr so und ohne jedes Wort an, einfach weiter still zu sein und da die junge Frau nun im engen, kleinen Schrank keinen anderen Ausweg mehr sieht, als ihr zu vertrauen, nickt sie zustimmend.
 

Die Lippen der Prinzessin zucken kurz nach oben und sie greift etwas, was im Regal über Namis Kopf liegt, klemmt es unter ihren Arm – für einen kurzen Moment sieht es für die junge Frau aus, wie zusammengerollte Landkarten - und macht dann den Schrank wieder zu.
 

Hüllt Nami somit in komplette Dunkelheit.

 

Nun hört sie aber, wie die Tür sich komplett schließt und Reijus Schritte sich ihr wieder entfernen.
 

„Wir müssen den Handwerkern Bescheid sagen. Die Tür klemmt meiner Ansicht nach und die Scharniere quietschen, wenn man genau hinhört.“
 

„Wenn du es sagst...“, brummt die andere, kräftige Stimme wieder und auch, wenn deren Klang nun doch sehr durch das dicke Holz, das sie gefangen hält, gedämpft ist, so erkennt sie doch, dass dies der König sein muss, der da spricht.

 

„Gute Handwerker sind nur noch selten zu finden, Vater. Das weist du...Sollten wir unsere Schiff doch in Richtung Water Seven lenken, so sollten wir uns einige Schiffszimmermänner aneignen. Sie sind schließlich die Besten!“
 

„Mhm..., du denkst mit, Tochter. Water Seven liegt zwar noch ein gutes Stück vor uns, doch du hast Recht – wir sollten uns dort noch umsehen, bevor wir wieder in den North Blue zurückkehren...“
 

Namis Herz setzt einen Schlag aus.

 

North Blue...Die andere Seite der Welt – die Neue Welt. Dort kommen die Vinsmokes her und so, wie es klingt, will der König dort auch wieder zurück. Und wenn sie nicht hier raus kommt, heißt dass, das sie mitkommen muss.
 

In eine Welt, für die sie noch nicht bereit ist...

 

„Du willst wirklich zurück?“
 

„Berichten zufolge gibt es immer mehr Inseln, die unsere Herrschaft anzuzweifeln beginnen. Sie bekommen so dümmliche Gedanken der Revolution und von Rebellion. Wir haben schon genug Gebiete verloren. Im North Blue... Ich will wieder die Herrschaft für unsere Familie zurückerobern. Ich habe auch bereits einige Kontakte aufgenommen, zu möglichen Partnern, die uns dabei helfen könnten. Es ist nur eine Frage der Zeit und der Ressourcen...“

 

„Dass man es überhaupt wagt, gegen uns anzutreten...“
 

„Das einfache Volk ist dumm, Reiju! Ganz einfach! Sie denken, dass ihre süße, kleine Welt durch Demokratie perfektioniert werden kann. Dass man wählt...dass man ohne Könige und Kaiser auskommt... Sie sind so, so dumm. Es obliegt nur den Starken zu herrschen und die Starken dürfen die Welt nach ihren Vorstellungen gestalten...Das Volk ist schwach. Glaubt an die Macht der Wunder und der Masse...Törichte Ideen, wenn du mich fragst...“
 

Reiju murmelt etwas, doch Nami kann es nicht verstehen. Und dennoch... mehr und mehr ahnt die junge Frau, wie die Vinsmokes eingestellt sind – dass blaues Blut und Macht ihnen wichtiger ist, als das Leben der Völker, die sie beherrschen.

 

„Mhm...“, brummt der König nach einiger Zeit. „Du hast Recht – es sind viele...viele kleine Ameisen, die wir zerquetschen müssen. Damit wir die Regionen und Gebiete zurück erobern können. Wir sind stark – die gesamte Germa! Und deine drei Brüder, sie sind sehr bereit zu kämpfen...“
 

„Vier...“
 

„Sanji ist eine Flasche...nach wie vor.“
 

„Du solltest mal wieder zu einem seiner Trainings gehen. Du wirst beeindruckt sein. Und er hat eine Insel mehr, als Yonji, im East Blue erobern können!“
 

„Ja – mit größerem Verlust an Soldaten, als jeder der anderen Drei. Und außerdem hat er Yonji bestechen können, die Eroberungen ihm zu überlassen. Dass der das überhaupt zugelassen hat...“

 

„Vater...“, Reiju seufzt. „...Er ist genauso mein Bruder, wie er dein Sohn ist...Und er ist gut, in dem, was er tut. Er ist stark und schlau. Er...hat sich viel gewandelt in den letzten zehn Jahren. Du solltest ihm mehr zutrauen... offizielle Angelegenheiten. Diplomatische...“

 

Der König schnaubt verächtlich und Nami kommt sofort das Bild eines wilden Stieres in den Sinn.
 

„Diplomatie?! Wir sind nicht bekannt für Diplomatie! Die Vinsmokes und die Germa greifen an, zerstören, regieren und fassen alle nötigen und wichtigen Ressourcen ab. Hast du das vergessen?!“
 

„...Das habe ich nicht vergessen...“
 

„Wie kommt es, dass du ihm so zugewandt bist? Gibt es da irgendwelche unnötige Gefühle, über die man reden sollte?“
 

„..., nein...natürlich nicht, Vater... Ich dachte nur, dass du ihn mehr einspannen solltest. Du hast vier Söhne? Warum sie nicht alle nutzen...Auch sie sind wichtige Ressourcen, nicht?“
 

„Krieger, gefällt mir mehr...“
 

„Ja...Krieger. Sanji, wie auch Ichiji, Niji und Yonji. Ich verlange doch nicht viel für ihn. Nur ein paar Botengänge, die er für die Germa erledigen kann. Schau-“ Papier raschelt laut und wahrscheinlich hat Reiju die Rollen, die sie eben noch aus dem Schrank geholt hat, ausgerollt. „-wir befinden uns in diesem Gebiet. Wir können hier vor Anker gehen. Hier könnte er neues Metall besorgen. Hier ist eine gute Waffenschmiede. Gegebenenfalls sollte er hier noch schauen, wie der Geschäfte laufen. Und auf dieser Insel gibt es doch Unruhen, habe ich gehört – die anderen Drei können sich doch da ein wenig austoben, in dieser Zeit...“

 

Es vergehen einige Augenblicke, in denen keiner der beiden Hoheiten etwas sagt, während Nami zu begreifen versucht, was sie gerade alles erfahren hat – Informationen, die sie sich vielleicht merken sollte, da sie nicht weis, ob sie noch wertvoll für sie sein könnten.

 

Denn allem Anschein nach, scheint der König nichts von seinem blonden Sohn zu halten und wer weis, wie Sanji selbst darüber denkt.

 

„Mhm...du scheinst ja großes Vertrauen in ihm zu haben...“

 

„Solltest du auch. Er ist dein Sohn.“
 

„Gut...du bist die Älteste und klug genug, um zu wissen, was du da sagst. Dennoch sollte dir bewusst sein, dass ich mir etwas für dich überlegen muss, wenn er es versaut.“
 

„Natürlich, Vater. Ich würde es nicht anders von dir erwarten.“

 

„Wenn du mich nun entschuldigst – die Soldaten erwarten mich. Ich muss gucken, welcher von ihnen aussortiert werden muss...“ Seine Schritte sind laut und es scheint, dass unter ihnen der Boden bebt. Sie nähern sich der Tür – ihr - und als er inne hält, noch bevor er die Tür öffnet, schlägt sie schnell wieder die Hand über ihren Mund. Schließlich hatte sie vor einiger Zeit wieder begonnen, normal zu atmen.
 

„Sag Jemanden, dass sich die Wände mal angeguckt werden müssen. Ich kann ja die Ratten schon atmen hören! Und was machen deine Schuhe dort eigentlich?! Eine Prinzessin und Kriegerin hat ihre Sachen nicht überall rumliegen zu lassen! Ordentlichkeit ist hier oberstes Gebot!“

 

„Natürlich Vater...es wird nicht wieder vorkommen und ich gebe den Bediensteten Bescheid...“.
 

Endlich öffnet der König die Tür und schließt sie mit einem lauten Rums hinter sich.

 

Einige Augenblicke verstreichen, bevor Reiju endlich wieder zum Schrank hinüber eilt und ihn öffnet, sodass die junge, atemlose Frau hinaus stolpern kann.
 

„Bist du wahnsinnig?! Was machst du denn hier?! Weis Sanji, dass du hier bist?“, fragt die junge Prinzessin hastig, aber mit gedämpfter Stimme, gewiss aus Angst, dass man sie hören kann.
 

Nami weis nicht, was sie darauf antworten soll.

 

Sie schüttelt einfach nur den Kopf.
 

„Du kannst doch nicht einfach hier rumlaufen! Wenn Vater dich gesehen hätte...Er hätte sofort deinen Kopf rollen lassen. Diese Etage ist nur für die Vinsmokes und ausgewählte Bedienstete. Mädchen, wie du, dürfen gewiss nicht hier sein!“

 

„Das ist mir egal!“, zischt Nami, als endlich wieder der Grund ihres Aufenthalts in diesem Raum wieder in ihren Kopf schießt. „Ich will hier raus! Wenn du mich also entschuldigst-“
 

„Hier raus?! Hat Sanji dir nicht gesagt, was passiert, wenn es dir gelingt zu fliehen?“
 

Nami hält kurz inne, doch antwortet dann schnell:
 

„Ich lasse mich einfach nicht wieder einfangen. Und wenn ich erst wieder meine Crew gefunden habe-“

 

Reiju drückt schnell ihre Hand auf Namis Mund und die junge Frau hätte sie fast von sich gestoßen – hätte sie nicht auch die Schritte außerhalb der Tür wahrgenommen, die schnell wieder verschwinden.

 

„Hier ist es für dich nicht sicher...Ich bringe dich erst einmal wieder zu Sanji und dann-“
 

„Ich will nicht zu Sanji! Hast du mich nicht verstanden?!“
 

„Hast du eine andere Wahl? Einen anderen Ausweg? Bei ihm geht es dir gut, glaub mir...“

 

„Lass mich-“
 

Reiju packt Namis Handgelenk, so fest, dass es schmerzt und die Knochen unter ihrem Griff laut knacken. Zieht an ihr und sie versucht sich zu wehren – doch die schöne Prinzessin ist wesentlich stärker, als sie zu Beginn angenommen hat.
 

„Wehr dich nicht – ich kann mit einer Hand dein Genick brechen, wenn ich es will. Jetzt komm mit...Sanji wird dir schon nichts antun...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  JD1990
2020-04-01T14:27:55+00:00 01.04.2020 16:27
So~ Nach 3 Monaten wo ich kein Internet hatte, mein erster Gedanke: OMG, ich habe sehr viel nach zu holen XDD
Aber das ist schön so werde ich jedes Kapitel genießen und schön kommentieren, genauso wie ich es bei den anderen gemacht habe.

Erstmal finde ich den Anfang sehr schön, wie die beiden Etagen beschreibst die Nami sieht, aber nicht betreten wird. Es ist sehr schön wie gegensätzlich du es beschreibst. die Hektik wo die ganzen Bediensteten sind und dann die andere wo die ganzen Wachen sind und man hört die Schreie.

OMg ich hatte so einen schiss als Nami sich hinter der Tür versteckt hatte. Aber zum Glück war es dann Reiju :)

Reiju redet gegen eine Wand wenn sie ihrem Vater zeigen will das Sanji auch stark ist. Es ist so schön zu sehen das sie sich für ihn einsetzen will .Geschwisterliebe <3

Ich freue mich schon deine anderen Kapitel zu lesen uns zu kommentieren.

Lg JD
Antwort von:  _Supernaturalist_
04.04.2020 14:54
Wow! 3 Monate ohne Internet ist schon krass x.x Und du hast definitiv noch einige Kapitelchen vor dir XD

Ich freue mich auf jeden Fall, wenn du alle noch lesen wirst und über deine Kommentare natürlich auch😍

LG
Von:  sama-chan
2019-09-29T18:09:31+00:00 29.09.2019 20:09
Oh man. In was hat Nami doch da nur herein geritten...
Ob Sanji das so gut aufnehmen wird - das bezweifle ich.
Auf zum nächsten Kapitel!


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