Werte von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 23: Sanji V ------------------- Ich zittere. Bebe. Mein Herz rast, wie verrückt.    Doch das Drehen um mich herum hört, mittlerweile, langsam auf.    Mein Schädel dröhnt und noch immer spüre ich mein innerliche Monster toben, bereit aus seinen Ketten zu springen, um alles im Weg mit seinen Klauen zu zerstören.    Meine Finger kralle ich tief in meine Oberschenkel, bis es schmerzt, unterdrücke aber einen Schrei. Er wäre eine Mischung aus Wut und Toberei, Hass und Verzweiflung gewesen. Doch ich schlucke ihn einfach runter, bis er vollkommen erstickt.    Ich rieche Blut. Spüre es an meiner Haut und in meinem Gesicht kleben, mittlerweile schon gut angetrocknet. Hätte ich keine Handschuhe an, so würde es unter meinen Fingernägeln hängen und sich in di Linien auf meiner Handfläche bohren, sodass es unmöglich scheint, es zu beseitigen. Dennoch kriecht die stinkende, rote Flüssigkeit in die Nähte meines Stoffes, zählt so als Erinnerung an die brutale Schlacht, die hinter mir liegt.    Ich glaube nicht, dass ich dieses Mal jemanden getötet habe. Nicht mit Absicht, zumindest. Verstümmelt und verletzt – ja, das ganz gewiss. Aber nicht mit der Absicht zu töten.    … im Gegensatz zu meinen Brüdern, die unzählige, unschuldige Seelen auf dem Gewissen haben… Menschen, neben denen ich selbst stand und deren Blut ich abbekommen habe.    Es waren wieder einmal so viele… einfach nur, weil sie es können…    Dennoch… dennoch kann ich sagen, dass es mir gut geht – auch wenn ich für Unwissende gewiss nicht so aussehen mag. Besser zumindest, als all die Kämpfe zuvor.    …, ja…, das Biest bleibt dieses Mal in seinem Kerker…    Vor allem weiß ich, dass ich für Nami im Moment keine Gefahr bin. Ich werde ihr nicht wehtun – auch wenn es mich auf eine unbeschreibliche Weise nach ihr verzehrt.    Nach dieser kleinen Hexe, die mich vollkommen um ihre schönen, schlanken Finger gewickelt hat.    Bei allen Göttern dieser Welt – ich konnte schon während des gesamten Kampfes meine Gedanken nicht von der kleinen Piratin reißen und auch jetzt zieht es mich magisch zu ihr. Will sie sehen, ihre Stimme hören und ihr nahe sein.    Natürlich weiß ich, dass ich ihr noch immer keine Antwort auf ihre Frage geben kann – doch ich werde versuchen sie ein wenig zu beschwichtigen, bis sie dieses Thema der Freiheit endlich wieder vergisst.    Wenn dies überhaupt möglich ist, denn Nami ist schlau und wird so etwas Wichtiges nicht vergessen können. Wahrscheinlich nicht einmal, wenn ich ihr alle Schätze dieser Welt anbieten würde…    Gedankenverloren durchstreife ich also den Raum – gehe hinüber zu meiner Tür, durch sie hindurch und einmal auf die andere Seite des grellen Korridors. Ich drücke die Klinke nach unten – halte dann aber inne, als die Tür sich nicht öffnen lässt.    Erst da fällt mir ein, dass ich ihr den Schlüssel gegeben habe, damit sie sich vor mir schützen kann.    Welch ein gutgläubiger Gedanke – ein gezielter Tritt und die Tür wäre Kleinholz. Es wäre ein Leichtes für mich und für das Monstrum in mir, wenn es ausgebrochen wäre.    So seufze ich, bin froh, dass der blinde Wahn mich dieses Mal nicht zu irgendwelchen Brutalitäten verleitet und hebe stattdessen die Hand, um vorsichtig zu klopfen.    „Nami?“, frage ich mit möglichst ruhiger Stimme und lächle, als ich schon auf der anderen Seite Schritte vernehmen kann, die vorsichtig näher zur Tür kommen. „Mir geht es gut, würdest du mich bitte zu dir lassen?“   Es dauert einen kleinen Moment, doch der Schlüssel kratzt, als sie diesen einführt und das Schloss knackt laut, als sie diesen dreht.    Zaghaft öffnet sie die Tür, doch ihr eigenes Lächeln verschwindet, als sie mich erblickt – wobei ich mit strahlenden Augen feststellen muss, dass sie gerade einmal ein kurzes, sommerliche Kleid trägt – das ich wesentlich lieber auf dem Boden wüsste, um dort weiterzumachen, wo wir gestern aufgehört haben.    Oder… vorgestern… vielleicht sogar den Tag davor. Wer weiß das schon – im Krieg verfliegt die Zeit viel zu schnell…    Ein wenig verführt von ihrem bloßen Anblick, stolpere ich auf sie zu, bereit, sie in meine Arme zu schließen, als sie aber schnell zurück weicht, damit ich nach Luft schnappe.    Ich blinzle und drehe meinen Kopf verwundert in ihre Richtung, erstarre dann gleich.    Sie ist kreidebleich und sie zittert vor Angst.    „D-da ist überall Blut…“, flüstert sie mit einem leichten Anflug von Panik, während ihre Augen hin und her huschen, als suche sie etwas, um sich zu verteidigen.    Ich halte inne – erkenne nun meinen Fehler und blicke an mir herunter.    Natürlich ist da das Blut, das ich doch noch Minuten zuvor bemerkt habe und verlegen grinse ich sie dann an.    „Oh…, da war ich wohl ein wenig voreilig! Verzeih mir – ich konnte es einfach nicht erwarten, die in meine Arme zu schließen, mein Nami-Mäuschen! Hab aber keine Angst vor mir – ich tue dir nicht weh!“   Noch immer sieht sie mich zweifelnd an und rührt sich nicht – auch nicht, als ich meine Arme in ihre Richtung ausstrecke, damit sie selbst in diese kommt.    „Soll ich erst einmal baden?“    „Dass du das überhaupt fragst! Ja, bitte – oder wartest du etwa darauf, dass ich dich wasche?“, entkommt es ihr voller Sarkasmus, der mich kurz auflachen lässt.    Ich hätte wissen sollen, dass dieser Anblick sie verschreckt. Sie flüchten einen Ausweg suchen will. Ja…, ich sollte duschen – baden sogar und dann kann ich sie noch immer empfangen, um ihre Nähe zu genießen.    Wobei… wenn sie mich schon so fragt~   Ich kann das diabolische Lächeln auf meinen Lippen einfach nicht unterdrücken, als ein spontaner, wahnwitziger Gedanke mich einholt, packe sie dann aber am Handgelenk und ziehe sie hinter mir her.    Bei einem so netten Angebot kann ich schließlich einfach nicht nein sagen und ich bin gespannt, wie sie sich da dieses Mal herausreden will.    „Sanji?! He! M-moment! Das habe ich doch gar nicht so gemeint!“   „Tja – zu spät! Deswegen sollte man erst denken und dann sprechen. Nun siehst du, was du davon hast!“   Außerdem wird es meine kleine, private Rache dafür sein, dass sie mir stets solch verwirrende Gedanken in den Kopf setzt!    Sie ist wesentlich schwächer als ich und das wissen wir beide. Deswegen wehrt sie sich schon bald nicht mehr, verschränkt dann nur die Arme vor ihrem entzückenden Busen, als sie in meinem Badezimmer steht und ich das Wasser und einige, duftende Öle und sprudelnd Salze in das riesige Becken einlasse.   Ich beiße mir auf die Zunge, um nicht lachen zu müssen, als ich ihr wunderschönes Gesicht sehe, das sich mit jedem Gedanken neu verändert. Ich weiß, dass sie krampfhaft nach einem Ausweg sucht. Nach einer Ausrede. Doch scheint sie zu wissen, dass ich mich mit keinem Wort zufrieden geben werde.    Oh ja… das wird lustig… heiß und absolut lustig!   „Nun schau nicht so!“, entkommt es mir lachend, zucke aber kurz zusammen, als ihr Halsband piept, das meine Worte als einen Befehl erkannt hat.    Sie verdreht hastig die Augen, schnaubt verächtlich und legt dann ein furchtbar gespieltes Lächeln auf ihre Lippen, was mich dann doch ein wenig mehr prusten lässt.    „Tut mir leid…“, meine ich verlegen, ziehe dann den Umhang von meinen Schultern und schmeiße ihn in die Ecke des Bades. „Dass ich mit meiner Wortwahl,  nach wie vor, aufpassen muss, denke ich nur selten. Das Ding-“, ich deute auf das blinkende Eisenband „- ist für mich mittlerweile nicht mehr existent. Nur… wie eine Art Modeschmuck. Ich wollte dir keinen Befehl geben – ganz sicher nicht! Du darfst natürlich so gucken, wie du willst!“   „Sehr gnädig von dir, mein Prinz!“   Ich schmunzle und ziehe die weißen Handschuhe aus, werfe auch sie zu dem Umhang, um dann das schwarze Shirt über meinen Kopf zu reißen. Meine Haare stehen augenblicklich zerzaust in alle Richtungen ab und ich glaube, das zumindest etwas des getrockneten Blutes gleich mit abgewischt wurde.    Ich bemerke, wie Nami mich genau beobachtet und fühle mich ein wenig auf der schelmischen Seite, sodass ich ihr das Shirt entgegen werfe, was sie schnell mit einer hastigen Handbewegung abfangen kann.    „Du solltest dich glücklich schätzen – nicht jede darf einem Prinzen beim Strippen zusehen.“   „Naja…die Frauen im Bordell, die deine Brüder nackt gesehen haben, schon, nicht?“   Ich verziehe angewidert mein Gesicht.    „Das will ich gar nicht wissen!“   „Weil du weißt, dass es so ist?“   „Weib, so halte deinen Mund!“   „Sonst?“    „… sonst muss ich ihn stopfen und mir fällt ganz gewiss etwas ein~“   „Ähm… ih?“   Ich erstarre kurz und wedle dann schnell mit den Händen vor mir herum.    „Nein, so meinte ich das nicht! Vergiss es einfach wieder!“   Sie nickt nur, wird dann aber schnell knallrot, als die Hose – samt Unterhose – gekonnt über meine Beine ziehe, lacht dann, als ich dümmlicher Weise vergessen habe, dass ich noch die Stiefel trage.    „Ein ganz toller Prinz bist du!“, kichert sie, während ich mich schnell aus meiner Misere befreie – die wohl kaum peinlicher für mich sein könnte.    Mit purpurfarbenem Kopf schaffe ich das dann aber doch – irgendwie – entscheide mich dann aber dafür, einfach in das heiße Wasser zu gehen, anstatt mich in voller Nacktheit mich vor ihr zu präsentieren.    Mein Ego ist jetzt schon angekratzt genug – danke!    „Gut, du kannst dann wieder in dein Zimmer gehen. Die Show ist beendet!“   Am liebsten würde ich mich auf der Stelle selbst ersäufen – ich glaube kaum, dass meinen Brüdern je so etwas Entwürdigendes zugestoßen ist. Und wenn, dann gibt es dafür keine Zeugen mehr…    „Ach Sanji…“, höre ich sie nur seufzen, blicke aber nicht auf, da ich es nicht ertragen würde – oder ich hoffentlich zu Stein erstarre. „So einen Prinzen, wie dich, gibt es auch nur einmal, oder?“    Darauf antworte ich nicht, will die schöne Frau nur ignorieren, als ich plötzlich erschrocken feststellen muss, dass sie sich an den Rand des marmornen Beckens gesetzt hat, ihre nackten Beine über diesen und hinein ins heiße Wasser hängen.    Dass der Rock des Kleides gerade einmal ihren Schoß bedeckt, damit dieser nicht nass wird, lässt das Blut aus meinem hochroten Kopf in ganz andere Regionen wandern – der Gedanke, wie schnell dieses bisschen Stoff für ein bisschen Spaß sich zur Seite schieben ließe, vertreibt sofort die schamvollen, düstren Gedanken.    Ich lecke mir erregt über die Lippen und meine Hände suchen bereits nach ihren Waden unter dem Wasser, um mich langsam näher an sie heran zu hangeln, damit wir-   „Vergiss es, Freundchen! Du stinkst nach Tod und siehst aus, als wärst Du aus einem Horrorroman entsprungen!“   „Aber-“   „Erst waschen, dann das Vergnügen!“   Sie reicht mir einen Lappen und deutet mir an, dass ich mein Gesicht wasche – wer weiß schon, wie dreckig ich in Wirklichkeit aussehe.    Ja…, sie hat wohl Recht.    „Ich dachte, dass du mich wäschst!“, beschwere ich mich nur, seife aber den weichen, nassen Stoff schon ein und reibe ihn über mein Gesicht, dann die Brust und die Arme. „Oder bist du nur für die Show geblieben?“   „Du hältst dich wohl auch für den heißesten Hengst auf dieser Erde, richtig?“    Ich lache.    „Liegt mir im Blut – da gibt es drei Andere, die das auch so denken! Und mein Vater hält sich gewiss auch für den König der Welt… Zumindest kann ich mir vorstellen, dass er das sehr gern sein möchte!“   Sie zuckt nur mit den Schultern, bevor sie sich einige nass-klebrige Strähnen aus dem Gesicht streicht, die doch bei all dem Wasserdampf so gut an ihr haften. Dann greift auch sie nach einer der unzähligen Flaschen, die neben ihr stehen und schüttet sich etwas von dem wohlduftenden Zeug auf die Hand.    Mit einem Finger der anderen lockt sie mich dann doch in ihre Nähe und ich spüre, wie ich Wachs unter ihrem verführerischem Blick werde.    Ich kann dem Lockruf der Sirene nicht widerstehen und stelle mich zwischen ihre einladenden Beine, streiche dabei mit meinen rauen Händen die weiche Haut ihrer Oberschenkel, gleite hinauf, bis ich sie fast unter ihren Rock verschwinden lassen kann.    „Aber, aber~ Nicht so voreilig, Mister Prinz – hat man Ihnen denn keine Manieren gelehrt?“   „Pfff! Manieren! Du weißt genau, was Du mir antust! Lass uns einfach-“    „Ja, lass mich einfach deine Haare waschen! Die stinken noch ganz fürchterlich!“   Ich halte inne, eine Augenbraue klettert nach oben und ich blicke das schöne Geschöpf vor mir skeptisch an.    Ja – am liebsten würde ich über sie herfallen. Mein Sehnen steigt mit jeder Sekunde und sie wird genau wissen, dass, mit jedem vergehenden Augenblick, das Feuer in mir immer mehr zunimmt und dass meine Lust am Ende unersättlich sein wird.    Aber sie scheint sich bereitwillig auf dieses Spiel einzulassen – wir werden ja sehen, wer am Ende der Sieger sein wird.    … klar – am Ende gehen wir beide gewinnend aus diesem Kampf hervor, sobald ich sie richtig zu packen bekomme.    So seufze ich lautstark und gekonnt theatralisch, bevor ich mich einmal umdrehe und dann wohlig keuche, als ich ihre Fingernägel in meinem Haar spüre, die dort das Shampoo verteilen.    Ich bin froh, dass sie nicht sehen kann, wie mir die Augen im Kopf zurückrollen. Und für das Stöhnen wird mir gewiss noch eine Ausrede einfallen.    Nur leider weiß sie genau, was sie da mit mir anstellt und ich muss zugeben, dass ich selten etwas Himmlischeres erlebt habe.    Hätte ich gewusst, wie göttlich sich die Haarwäsche durch ihre Hände anfühlt, so hätte ich sie schon früher dazu gebracht. Täglich, wenn es sein muss… Zudem hoffe ich, dass sie für eine lange Zeit nicht damit aufhört.    Oh ja… ich bin Wachs in ihren Händen und mich selbst würde es nicht wundern, wenn ich ihr jeden Wunsch nun freiwillig erfülle…    „Also…“, höre ich dann nach einiger Zeit ihr Säuseln wieder, während ich glaube, dass ich mich unter ihren Finger langsam verflüssige, „…, dein Vater will mal die Welt beherrschen?“   „Der North Blue würde ihm bestimmt auch reichen. Aber dort gibt es wohl in letzter Zeit öfters Konflikte. Deswegen will er wohl dorthin auch irgendwann zurückkehren.“   „Mhm…“, stimmt sie leise und ein wenig nachdenklich zu. „Wie ist es denn im North Blue? Du weißt – ich bin noch nie dort gewesen“.    „Ich habe um ehrlich zu sein nie viel davon gesehen. Immer nur Training und militärische Ausbildung am Bord unserer Schiffe… Dass meine Geschwister und ich an Schlachten unter Germa Flagge teilnehmen, geschah das erste Mal im East Blue… “   „Urgh – das klingt aber ätzend! Und dich hat es nie interessiert, wie die Welt dort draußen aussieht?“   Ich will mit den Schultern zucken, doch stöhne wieder, als sie einen sehr guten Punkt im Nacken erwischt.    Ich habe also doch Recht – sie ist eine Hexe! Wie würde sie es sonst schaffen, mir all diese Informationen zu entlocken.    … durchtriebenes, schönes Weibsbild…    „Weißt du – ich bin wirklich sehr froh, dass ich unter Ruffys Flagge segle. Man lernt neue Leute kennen, entdeckt die unglaublichsten Inseln und ich kann so meine Karten vervollständigen. Wenn du einmal die ganze Welt bereisen könntest, welchen Wunsch würdest du dir dann erfüllen?“   „Mhm… vielleicht würde ich dann nach dem All Blue suchen – oh ja, genau da! – von dem man so viel in Legenden gehört hat…“   „Das kann ich mir gut vorstellen… Doch als Prinz – wird es dir da möglich sein, die Welt in Freiheit zu bereisen?“   „Vielleicht eines Tages…“   „Als Pirat sehe es anders aus…“   Ich schlage meine Augen auf. Ich schnaube und greife hastig nach ihren Händen, sodass sie kurz innehält.    „Müssen wir ausgerechnet jetzt diese Unterhaltung führen?“   „Du hast gesagt, dass du über eine Antwort nachdenkst!“    „Schlechte Nachricht – ich komme vom Schlachtfeld. Da gab es ein paar andere Dinge, über die ich mir Gedanken machen musste!“   „Du willst es nur nicht zugeben! Dass dich Ruffys Angebot verlockt!“    „Und du hast mich hier gewissermaßen in eine Falle getrieben, aus der ich nicht so schnell rauskommen!“ Zumindest nicht so schnell und in vollkommener Nacktheit kann ich nur schlecht mein Zimmer verlassen. „Deswegen wolltest du mich waschen – damit du mich wieder mit diesem Nonsens der Freiheit belästigen kannst!“   „Nonsens?! Dort draußen würde es dir gut gehen! Das alles hier drin macht dich kaputt! Jeden Tag ein bisschen mehr!“    „Das alles hier gehört zu mir! Hier zu sein ist meine Bestimmung! Das ist meine Familie!“   „Die sind alle ein Haufen von Psychose und Soziopathen! Du bist noch nicht ganz so durchgeknallt! So… so verkorkst und durchgeknallt!“   Ich beiße auf meine Zunge und halte so den Kommentar zurück, dass sie wie meine Schwester klingt – wahrscheinlich würde sie aber genau das bestärken, wenn sie wüsste, dass Reiju hinter ihr stünde.    Stattdessen lasse ich schlagartig ihre Hände los und nutze die wenigen Sekunden der Irritation, um mich wieder zu ihr zu drehen.    Ich zögere nicht. Ruckartig packe ich sie am Gesäß, hebe sie auf meine Hüften und stampfe so ohne Eleganz in die Mitte des Beckens.    Die arme Frau klammert sich an meine Schultern, als würde ihr Leben davon abhängen, krallt mit diesen manikürten Nägeln tief in mein Fleisch, während ihre Beine meine Taille wie eine Schraubzwinge umschließen.    „Wage es ja nicht!“, faucht sie aufgeregt und macht Anstalten, als wolle sie an mir weiter hinauf klettern.    Dass der Saum des Kleides mittlerweile verrutscht und nass ist, sollte ich ihr wohl besser verschweigen.    Trotzdem amüsiere ich mich prächtig, auch wenn sie dieses Mal nicht den Spaß ihres Lebens hat.    Ich kann jetzt zumindest sagen, dass ich noch nie mehr Ähnlichkeit zwischen einer Katze und einer Frau gesehen habe.    „Was soll ich nicht wagen, Namilein? Es ist doch nur Wasser!“    Ich senke mich ein wenig in Richtung der nassen Wärme und sie schreit so lieblich auf, als ich sie bis zum Bauch untergetaucht habe. Warte dann ab, während sie verzweifelt zappelt. Gleich darauf vergrabe ich mein Gesicht in ihrem Hals, grinse diabolisch gegen ihre Haut, bevor ich gemeinsam mit ihr – und so weit es in diesem Becken eben möglich ist – eintauche.   Eine Abkühlung würde ihr schließlich gut tun und vielleicht hört sie dann auf, ständig das Thema in Richtung Freiheit und Ruffy lenken zu wollen.    Sie keucht, als ich sie wieder auftauchen lasse. Das Kleid klebt an ihr, wie eine zweite Haut und ihre Frisur ist nun vollends ruiniert. Das sanfte, natürliche Make-Up, dass ihr gewiss Hänsel aufgetragen hat, beginnt langsam zu verlaufen.    Noch immer hängt sie an mir und als ich sie ansehe, stockt mir der Atem.    Ich glaube, dass ich mich noch nie so sehr zu einer Frau hingezogen gefühlt habe, wie zu dieser – die in diesem Moment einfach nicht schöner sein konnte.    … auch wenn sie mich im nächsten Augenblick gleich wie eine Furie ansieht, bevor sie eine ihrer Hände gegen meine Brust legt, um mich wegzustoßen.    „Lass mich runter…“, wispert sie, noch immer ein wenig atemlos, doch bestimmt.    „Das schöne Kleid…“, kontere ich nur, während ich wieder zum Beckenrand gehe, um sie dort nieder zu lassen. „Zieh es doch einfach aus~“   „Ich werde trotzdem nicht nachgeben. Wobei – all deine Reaktionen sind für mich schon Antwort genug. Und… das gibt mir Grund zur Hoffnung.“   Ich sehe sie einfach nur mit zusammen gepressten Lippen an, sage auch nichts, als sie dann dass Kleid auszieht und einfach hinter sich fallen lässt.    Bedauerlicherweise ist sie darunter nicht so nackt, wie ich es gehofft hätte.    Trotzdem lehnt sie sich nach vorne, sodass sie erneut meinen Hals mit ihren Armen umschlingen kann. Und diese endlosen Beine meine Hüften.    „Hoffnung…“, bringe ich dann nur hervor und lehne meinen Körper gegen ihren, der so viel wärmer scheint, als das Wasser. Der Geruch ihrer Haut benebelt mich einfach. Das Gefühl, sie so endlich wieder in meinen Armen zu halten ist unbeschreiblich.    Irgendwie will ich sie nicht einmal von der Unterwäsche befreien. Will ihr einfach nah sein. Mich selbst geborgen fühlen. Und sicher.    Vielleicht sogar… auf irgendeine spezielle Art… geliebt…    ..., da ist irgendetwas anderes, als die normale, sexuelle Anziehungskraft, die sonst zwischen uns herrscht.    Und es ist… schön…    Ein wenig frage ich mich, ob ich das dann jeden Tag haben könnte, wenn ich mit Ruffy kommen würde…    Ich schließe die Augen und seufze leise, als erneut diese Gedanken meinen Kopf durchstreifen und in mir ein gemütliches Gefühl der Richtigkeit hinterlassen. Wie schon so oft in den letzten Tagen.    …, seitdem ich Ruffy begegnet bin…    „Nur ein letztes Wort zu diesem Thema, wenn du erlaubst?“, höre ich sie dicht an meinem Ohr wispern und ich nicke stumm, damit sie fortfahren kann: „Ruffy sucht sich seine Crew bewusst aus. Jeden sieht er als wertvoll und wichtig an. Als einen Teil der Strohhutfamilie. Er ist für uns da. Beschützt uns. Für ihn kommt es nicht darauf an, wie viele Leute man erlegt hat. Wie viel Gold man erbeutet hat. Oder dass man der größtmögliche, menschliche Abschaum ist. Ganz im Gegenteil… Ruffy ist ein guter Kapitän. Der Beste! Er will dich als seinen Smutje und wird ab jetzt keinen anderen mehr in dieser Position sehen wollen. Er hat etwas in dir gesehen, das es wert ist, geschützt zu werden. Und genau das sehe ich auch in dir – und deswegen musst du hier raus. Damit Soras Menschlichkeit – die sie dir vererbt hat – weiterleben kann. Hier zerbricht sie nur. Das solltest du nicht zulassen…“   Ich sauge ihre Worte auf. Jedes einzelne. Ich muss schwer schlucken und sehe zu Nami auf, die mich nur sanft anlächelt.    … mittlerweile kann ich sagen, dass ich ihrem Zauber vollkommen verfallen bin. Das kann ich nicht mehr leugnen.    So reiche ich mit einer Hand hinauf zu ihrem Gesicht, lege diese zärtlich auf ihre Wange, streichle sacht mit meinem Daumen über die Haut. Nicke und hauche nicht mehr als ein „Ja…“, was nicht einmal eine genaue Bedeutung hat, bevor ich mit einer schnellen Bewegung die Hand auf ihren Nacken lege, um sie zu mir zu ziehen.    Als unsere Lippen sich treffen, verstehe ich schnell, warum die Menschen so sehr am Küssen festhalten.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)