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Birds Cage

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Birds Cage

Ein Vogel brach aus den aschgrauen Wolken hervor und während er gen Boden fiel, wurde sein silbernes Gefieder, im Antlitz der dahinter untergehenden Sonne puder rot. Er schraubte sich wie ein Schrapnell durch die graue Schicht aus verdunsteten Wasser und huschte an verdorrten Weidenblättern und weiteren Sängern vorbei. Im steilen Sturzflug direkt auf den Boden zu. Nichts schien sein Fall bremsen zu wollen und der trostlose Wald darunter, blühte seit Monaten in den verschiedensten Farben. Zyan, grün und violett stach einem ins Auge. Genauso türkis und dunkles Orange und so bekam man sehr schnell dein Eindruck, dass etwas absolut nicht stimmte. Denn der Tau auf den trockenen, gar trostlos hinunter hängenden Blättern . glänzte schwarz schillernd wie ein öliges Mysterium aus Leben und Tod in das infernalische Zwielicht hinein. Als wollte es spotten und dem normalen Leben damit sagen, dass hier nichts und zwar gar nichts auch nur ansatzweise normal war. Lange Ranken zogen sich durch Moos besetzte Steine und die morsche Rinde der Bäume zeigte weiße Ansammlungen von Schimmel und das war alles, was man von weiteren Leben darin erblicken konnte. Sonst war dieses Areal von weniger Leben besetzt , als die entlegensten Stellen der Sahara und alles was es an Leben gab, waren jene silbergrauen Vögel, von denen Einer nun in sein sicheres Verderben zu rasen begann.
 

Die Flügel wie ein Segel weit von sich gestreckt , stürzte der Fink immer tiefer. An Stümpfen und herunter hängenden Ästen vorbei und Nichts sollte seinen Sturzflug stoppen. Viel mehr sah es so aus, als rechnete er mit seinem Verderben. Denn nur kurz vor dem grün-blauen Boden angekommen, welcher von Farn besetzt und ebenso verwildert wie der Rest war, zog er die Flügel nah an den Körper und raste mitten in die Oberfläche hinein. Doch unerwarteterweise erfolgte kein Aufprall, der Knochen von Haut trennte und dem zierlichen Wesen zeigte wie die Anziehungskraft der Erde wirklich funktionierte.

Der Grund glitt stattdessen sanft zur Seite, schlug Wellen nach außen, schwabbte nach oben und verschlang mit einem „Plopp“ den puderroten Finken , wie ein dickflüssiger Ölteppich, in dem ein kleiner Stein versank. Ein jeder hätte seinen Augen nicht trauen können. Denn Nichts verriet ansatzweise , dass sich hier auch nur ansatzweise ein Moor befinden würde. Zu „normal“ sah die Flora und Fauna aus. Das Farn wuchs stetig, der Boden bestand aus gesunden Gras, dass fast überall wuchs. Doch sobald man die falschen Stellen betrat, konnte es einem ähnlich wie dem armen Wesen gehen.

Denn sobald der Vogel im Morast verschwunden war, wollte sich die Oberfläche gar nicht mehr beruhigen. Sobald die letzte Schwanzspitze verschwand, begann das ätzende Moor zu brodeln. Selbst Steine und Gras wurden mit einem Mal verschlugen, als die unerwartete Hitze Wellen unter der Erde Schlug. Das Opfer wurde dargebracht und so, wie es der natürliche Kreislauf wollte, sollte daraus etwas Neues entstehen. So gebat es sich in diesem Teil der Welt, welche aus alten Riten und alten Sagen bestand, die man irgendwann vergessen hatte und womöglich auch vergessen wollte. Denn leben wollte hier ebenso wenig Jemand. Bis auf die Vögel, welche man nicht von ungefähr die „Sellbstmordvögel nannte, getraute sich auch sonst gar niemand hier her.
 

Ein Opfer für ein neues Leben,so hieß es. Obwohl es dennoch kein wirkliches Leben war. Denn sobald sich die Oberfläche wieder stetig beruhigte, zeigte sich eine riesige, ölige Blase in dessen Mitte etwas kauernd hockte, dass man von Weiten als etwas lebendiges Aufmachen konnte, welches dennoch keineswegs mehr an einen Vogel erinnerte. Es besaß Widderhörner, einen gewundenen schlaksigen Körper und Beine welche einem Widder gar nicht so unähnlich war. Bis auf das es weitaus drahtiger anmutete und wohl dazu gedacht schien, sich von Ast zu Ast zu schwingen. Vom Ursprungstier aber, war nichts weiter übrig. Außer ein Käfig, aus schwarzen Ebenholz gefertigt, welchen „es“ in der rechten Hand trug und unversehens nach oben streckte, als wolle es der ganzen Welt seine neue, äußerst seltene Errungenschaft zeigen.

Darin saß zwar ein Lebewesen und es ähnelte auch einem Finken mit puderroten Federn, der Großteil seines Fleischs wurde jedoch Häppchenweise von dem Knochen geschmolzen und in verschiedensten Abständen konnte man die winzigen Innereien, sowie das schlagende, kleine Herz sehen, welches öliges Teer durch den Organismus pumpte. Das frisch geborene Teufelswesen hatte im Gegenzug jedoch keines im Leib. Es schien fast so, als wäre „Monster“ und „Fink“ nur durch das fragile Muskelstück des Vogels ans eigene Leben gebunden.
 

„*Olorm et Gloash!“ gurgelte „es“ in die Wildniss hinein, als die Blase schließlich mit einem lauten Knall zerplatze und funkelnde perlmutfarbene Tröpfchen auf dessen schwarze und extrem rissige Haut fielen und nach unten tropften. „*Monaum, de follat et honum.“ gurgelte es weiter.

Der Kiefer öffnete sich dabei nur sachte und zeigte eine sehnige Kieferpartie, die spitze , lang gebogene Zähne zeigten. Ein Raubtier also, dessen Biss sicher Schmerzen zufügen konnte .Dies Wesen war kein Sammler. Es war ein Jäger und die gelben Augen huschten auch schon ruckartig auf einen festen Punkt in er Ferne, als hätten sie ihr erstes Opfer erblickt. „ *Tiame es vollum est.“ vollendete es seinen kurzen Geburtenschrei und sprang dann aus der Hocke, auf einem der Äste in der Nähe. Dann grinste sein entstellter Mund breit, als er schließlich kehlig knurrte:
 

„Die Jagd hat begonnen.“
 

Kontext:
 

„*Olorm et Gloash!“ - „Das Erwachen nahte“

*Monaum, de follat et honum.“ - „Du warst spät mit deinem Ertrinken Vögelchen.“

„ *Tiame es vollum est.“ - „Lass und Aufsteigen Minnesänger!“



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