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Die Suche nach Hilfe Depression, Hilfe, Psychotherapie, Suche

Autor:  TKTsunami
So ihr Lieben.
Mein erster Eintrag zum Thema Depression und Hilfe.

Dieser Blog kann durchaus Fehler enthalten! Ich schreibe lediglich meine eigene Erfahrungen nieder, bin keine studierte und ausgebildete Psychotherapeutin! Ich rate jeden sich damit mehr auseinander zu setzen und ärztliche Hilfe zu suchen, sollte einer betroffen sein.

Das ich an Depression leide würde im Sommer 2015 ärztlich bestätigt.

Aber was genau ist Depression? Woran erkenne ich, dass ich eventuell an einer leide?
Meine Damen und Herren: Eine Depression ist facettenreich und sehr belastend. Sie kann sich auf alles auswirken und euer Leben ins Negative bringen. Man fühlt sich nicht immer nur deprimiert. Man hat starke Stimmungsschwankungen, neigt dazu schnell aus der Haut zu fahren. Man fühlt sich kraftlos, hilflos, überfordert. Kleinigkeiten werden zu großen Problemen. Es ist ein auf und ab und oft weiß man nicht einmal wieso man so 'übertrieben' reagiert.
So ist meine Erfahrung zu Mindestens.
Die Depression verändert einen, sie ändert dein Gehirn. Depressive Menschen neigen mehr dazu im negativen zu denken. Deine Sicht ist nicht mehr Neutral, es ist wie ein Tunnel. Man sieht nur noch das Schlechte, nimmt kaum noch das Gute wahr und fällt in eine Spirale. Eine Spirale die leider auch bis zum Suizid führen kann.
Viele verlieren Interesse an Dingen die ihnen Spaß machen, sie igeln sich ein, ziehen sich zurück und verlieren so soziale Kontakte. Man wird inaktiv. Die Gedanken haben also freie Bahn. Die Gedanken die deprimierend sind und gefährlich werden können.
Oft schläft man unruhig, wacht öfter auf oder/und ist Dauermüde. Man isst mehr oder weniger.
Depression ist vielfältig und leider eine Krankheit die jeden treffen kann und viele auch trifft.

Nehmt diese Krankheit ernst! Selbst wenn ihr nicht betroffen seid! Es kann sein, dass jemand den ihr kennt durchaus an Depression leidet. Sie kann leicht sein, schwerwiegend. Und es ist wirklich eine Krankheit! Betroffene können kaum gegensteuern und sind gefangen in sich selbst.

In meinem Falle war ich gerade mitten in der Ausbildung, hatte aber keine Kraft mehr. Aber Ausbildung deswegen abbrechen? Nein. Zu lange krank sein ging aber auch nicht. Ich musste wieder auf die Beine kommen ohne einen halben Nervenzusammenbruch auf der Arbeit erleiden zu müssen. Mir wurden Citalopram verschrieben und ich sollte 20mg pro Tag zu mir nehmen. Nach einigen Wochen begannen diese auch zu wirken. Es ging mir gut. Es ging mir wirklich gut. Und das sollte die Grundgefühlslage sein? Ich fühlte mich großartig und voller Energie. Erst da fiel mir auf, wie lange es mir eigentlich schon nicht mehr gut ging.
Da ich vorhatte in einem Jahr schon umzuziehen und eine Wartezeit für eine Therapie so etwa 6 Monate dauern konnte, entschloss ich mich, erst Mal die Antidepressiva zu nehmen und mir Hilfe zu suchen sobald ich umgezogen bin.
Doch im Frühling 2016 ging es wieder bergab, also sollte ich 30mg zu mir nehmen. Da merkte ich dann aber eine für mich blöde Nebenwirkung: Mein Kurzeitgedächtnis ließ stark nach, Und das kurz vor der Abschlussprüfung. Also wieder nur 20mg und Zähne aufeinander gebissen. Ich hatte ein Ziel und gute Unterstützung von Familie, Kollegen, Chef und auch Lehrer. Ich hab es geschafft und dieses Erfolgserlebnis inklusive der Umzug haben mir sehr geholfen.
Auch fand ich hier einen Job der mir sehr gefiel. Doch dann, als ich anfing dort zu arbeiten stürzte ich ab. Die Depression hatte mich schneller runter gezogen, als ich registrieren konnte und als ich dann beinahe Suizid begangen hätte, zog ich die Notbremse. Da kam mir wirklich der Gedanke: Stopp!
Ich war am Überlegen ob ich mich krank schreiben lasse, oder kündige. Ich wusste, dass ich jetzt was gegen meine Depression tun musste, fühlte mich aber so kraft- und wertlos. Man überredete mich, mich krank schreiben zu lassen und kurz darauf hatte ich die Kündigung. Probemonat halt. Ich hatte es geahnt und natürlich haute es rein. Selber zu kündigen oder gekündigt zu werden ist ein großer Unterschied.
Aber ich kann sagen, dass es bisher für mich ganz gut ist. Ich will arbeiten und auf eigenen Beinen stehen. Aber aktuell will ich mich erst Mal um meine Gesundheit kümmern. So sah nicht nur ich das, sondern auch viele meines nahen Bekanntenkreises. Sie standen oder eher sie stehen hinter mir und genau das ist Wichtig. Zu wissen, da sind Leute die einen auffangen und dir einen Stoß geben können, aber auch Halt spenden können.
Soziale Kontakte sind gerade bei Depression richtig. Sie helfen einen den neutralen Blickwinkel von einer Situation zu sehen, in der man selber einen total verzerrten negativen Eindruck hat,
Sie können gegen Gedanken steuern wie „Ich bin Wertlos und kann nie etwas erreichen.“ „Nein, du bist Wertvoll, für mich für XY. Du kannst Dinge erreichen wenn du sie anpackst. Du hast das und das geschafft.“
Sie ziehen einen aus der Wohnung und notfalls schleppen sie dich in eine Klinik, wenn du was dummes tun willst, oder eher den Zwang dazu hast.
Ich hatte also Rückhalt nur... Therapiewartezeit? Ich hatte innerhalb eines kurzen Zeitpunktes Suizid versucht und mehrfach Gedanken darüber gehabt. Ich war völlig instabil. Und genau da war das Problem. Meine Hausärztin sagte erst Mal wieder 30mg Cita nehmen. Außerdem sollte ich einen Neuropsychologen aussuchen wegen Medikamente. Dazu sollte ich in eine psychatrische Klinik. Die wiederum meinten, sie hätten hier härtere Fälle und gaben mir eine lange Liste mit Telefonnummern von Psychotherapeuten.
Es ist nervenaufreibend! Psychotherapeuten sind meist nur an bestimmten Tagen zu bestimmten Uhrzeiten telefonisch erreichbar. Dann haben viele keinen Platz zur Verfügung und wenn welche ein Schnuppergespräch anbieten, heißt es dennoch warten.
Dieses Schnuppergespräch ist wichtig, damit sich der Psychotherapeut ein Bild von dir machen kann, um zu wissen, ob er dir helfen kann. Für einen selbst ist es wichtig, weil man so ein erstes richtiges Feedback bekommt und beide schauen: Stimmt die Chemie? Es bringt nichts, wenn du dieser Person nicht vertrauen kannst oder gar keine Sympathie aufbringen kannst. Man muss sich ja anvertrauen, offen mit dieser Person reden können und ja, auch Schwäche zeigen, denn es wird Momente in der Therapie geben, die einen durchaus Gefühle entlocken.
Ich klapperte also die Telefonliste ab und sprach mit drei Psychotherapeuten. Alle sagten dasselbe: Meine Depression sei zu schwerwiegend, ich bin noch zu instabil und soll in die Klinik. Tagesklinik würde eventuell auch schon gehen.
Bei einem Telefonat bekam ich dann eine Nummer wo ich anrufen konnte. Dort bekam ich Nummern von Therapeuten in meiner Nähe, die aktuell gemeldet haben, dass sie Plätze auf ihrer Liste hatten. Eine von diesen Therapeuten bot mir auch einen Termin an. Davor bekam ich auch ein Vorgespräch für die Tagesklinik. Sie hätten mich eine Woche später aufnehmen können, jedoch bat ich um Zeit, da ich ja auch noch den anderen Termin hatte. Also sollte ich mich da regelmäßig melden um auf der Warteliste der Tagesklinik zu bleiben.
Das war Ende Oktober, Anfang November.
Das Gespräch mit der Psychotherapeutin war jedoch sehr positiv. Sie meinte, sie würde es mit mir versuchen wollen, da sie sah, dass ich wirklich den Willen habe die Therapie machen zu wollen. Somit schlug sie mir 5 Probestunden vor, indem wir uns besser kennen lernen konnten.
Hierbei geht es darum, dass man quasi einen kurzen Lebensablauf schreibt und bespricht, damit der Therapeut eine ungefähre Ahnung bekommt wer diese Person vor ihm ist. Hier wird genauer geschaut ob die Chemie stimmt.
Bei mir hat es und wir haben bereits nach der dritten Sitzung gesagt, dass wir die Therapie machen wollen und in der vierten Sitzungen verschickten wir dann die Formulare an die Krankenkasse.

Fazit: Es ist hart an den Punkt zu kommen, dass man Hilfe annehmen muss. Zwingt euch nicht dazu und zwingt auch niemanden dazu. Man muss es selber wollen, ansonsten ist man nicht offen für diese Hilfe.
Wenn man dann will, darf man nicht aufgeben und sich reinhängen damit man Hilfe bekommt. Meinem Falle hatte ich noch echt Glück. Fragt nach ob es in eurer Region vielleicht eine Art Zentrale gibt, wo Psychotherapeuten angeben ob sie aktuell Plätze frei haben.

Bis zum nächsten Mal

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