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Ein traumhaftes Date ...

Autor:  LadyFu
... kann man auf inmitten einer Festhalle führen, die überfüllt ist mit schreienden und grölenden Fußball-Fans, weil am einen Ende eine Leinwand aufgebaut ist und darauf Deutschland gegen Schweden spielt (und gleich am Anfang 2 Tore schießt). Das hab ich aber nur mitbekommen, weil die Fans immer ausfgesprungen und Tänze auf den Tischen veranstaltet haben, ich war sonst zu beschäftigt ;-)
Besucht das Volksfest in Aschaffenburg, solange es noch ist, das Riesenrad ist genial!

Müdigkeit...

Autor:  LadyFu
Jaja, man ist bestimmt müde, wenn man innerhalb der letzten 2 Tage insgesamt nur maximal 7-8 Stunden Schlaf hatte, aber ich würd's jederzeit wieder tun. War wiedermal auf einer kleinen 2er-LAN und es hat wieder einmal riesig Spaß gemacht. Es war sogar so spaßig, dass ich nachts während der paar Stunden Schlaf von der LAN geträumt habe. Noch teilweise Warcraft-geschädigt hab ich geträumt, ich sei ein Bergkönig und mein Kumpel hatte einen Helden, der Rentnerschutz hieß. Fragt mich jetzt nicht, wie ich im Traum auf den Namen kam, ich weiß es auch nicht. Normalerweise nennen wir uns momentan eigentlich nur MagicMissile und Attacking_darkness (Dragi weiß warum *gggg*).

Ein Gedicht

Autor:  LadyFu
Mir ist vorhin spontan ein Gedicht eingefallen, das ich hier mal präsentieren wollte.

Tränen

Ich weine,
stehe neben ihr im Bad.
Ich sehe sie, doch nur ihr Spiegelbild verrät mir,
wer sie wirklich ist.
Kalt, eisig kalt
sind die Keramik-Kacheln an den Wänden
und mein Schreien prallt von ihnen ab,
mein Flehen, Bitten, Weinen verhallt im Raum.
So kalt sind sie.
Ich stehe neben ihr und bin doch allein.
Aus der Duschbrause fallen schimmernde Tropfen.
Und ich weine.

Demo in Gießen!

Autor:  LadyFu
ACHTUNG: Morgen (31.05.06) ist große Demonstration in Gießen. Wir kämpfen für ein gebührenfreies Studium! Kommt und macht mit! Beginn: 13:15 Uhr vorm Uni-Hauptgebäude in der Ludwigstraße in Gießen.

LAN ist geil!

Autor:  LadyFu
War übers WE auf einer LAN und hatte Riesenspaß! Mit Dragi und unserm Mazhelche kann man einfach nur Fun haben.
Ich sag dazu nur: I wanna cast a spell!
In diesem Sinne: I'm attacking the darkness (gelle, Dragi *gggg*)

Hard Rock Halleluja!

Autor:  LadyFu
Ich hätte nicht gedacht, dass Europa noch so einen guten Musikgeschmack hat bei dem, was so alles beim Grand Prix gesungen hat. Aber endlich hat mal eine Gruppe gewonnen, die es wahrlich verdient hat. Ich schwenke mein Lordi-Fan-Fänchen und gröle nur: "Hard Rock Halleluja!" ;-)

Spontan-Demo in Gießen

Autor:  LadyFu
WIR SIND HIER, WIR SIND LAUT, WEIL MAN UNS DIE BILDUNG KLAUT!

So lautete heute unser Schlachtruf, als wir nach der Vollversammlung spontan auf die Straße gingen und Gießen unsicher machten. Denn die drohenden Studiengebühren liegen uns allen weiterhin schwer im Magen, aber wir geben nicht auf und kämpfen weiter.
Wer will, kann mitmachen. Am 31. Mai vorm UNI Hauptgebäude in Gießen startet eine weitere große Demo mit Studenten aus Friedberg, Gießen und und und ... Helft mit und wehrt euch! Denn: NIEMAND KANN UNS IGNORIEREN, WENN WIR LAUTHALS DEMONSTRIEREN!

WIR WOLLEN STUDIEREN - OHNE GEBÜHREN!!!!!

Meine Kurzgeschichte (Story ohne Biss)

Autor:  LadyFu
Ich habe mal eine meiner alten Kurzgeschichten am Wettbewerb des Schreiberlinge und Leseratten - Zirkels teilnehmen lassen. Ich hoffe, sie gefällt. Wer sie lesen will und den Zirkel nicht gleich findet (obwohl er in meinem Steckbrief mit aufgelistet ist XD), der kann sie auch hier in meinem Weblog nochmal lesen (hat etwa die Länge von 8 Seiten bei Schriftgröße 12). Und hier ist sie auch schon (achja, verzeiht außerdem mögliche Rechtschreibfehler, die meisten Schreiberlinge übersehen die eigenen):

Story ohne Biss
von Maike Thomas

Die Nacht war über Gloomvault hereingebrochen wie das Gischt spritzende Wasser über die kleinen Fischerboote am Rande der Stadt, unbarmherzig und eiskalt. Ein gnadenloser Wind pfiff durch die staubigen Gassen, traf hier und da auf ein altes Butterfass und schleuderte es freudig mit sich. Die kleine Kerze neben dem Kopf des schlafenden Wächters war längst erloschen, während der Mann laut schnarchend in die Geräusche der Nacht mit einstimmte.
Irgendwo bellte ein Hund, so wie es die Vierbeiner immer taten, wenn sie Gefahr witterten. Schatten sprangen über die Häuserdächer, verschafften sich Zugang zu jeder schauerlichen Nische, um mit der Dunkelheit und den Wesen der Nacht Streiche auszuhecken.
Wenn man davon absah, dass sich der Nebel heute ausnahmsweise mal nicht blicken ließ, konnte man von einer ganz normalen Nacht in Gloomvault sprechen. Die Straßen waren leer, bis auf den Wind und einigen streunenden Katzen, die auf dem Pflaster spazieren gingen. Der Mond schien auf die Häuserreihen und den großen Stadtbrunnen herab. Sein blasses Licht war perlmuttfarben. Ebenso blass schimmerte auch der schlanke Schwanenhals eines jungen Mädchens, das ohnmächtig und kraftlos in Dyones’ Arme glitt. Ihre saphirblauen Augen waren vor Schreck geweitet, jedoch mit leerem Blick, wie die eines Seelenlosen. Die wohlgeformte, junge Brust hob und senkte sich nicht mehr, die zarten Finger hingen schlaff hinab. Dem Mädchen war das Leben entzogen worden.
Dyones ließ sie auf den harten Holzboden sinken. Genüsslich leckte er sich das warme Blut von den Lippen und starrte sein jüngstes Opfer aus den glitzernden, nachtschwarzen Augen an. Grinsend bleckte er die spitzen Zähne, dass sie im Schein des Mondes funkelten. Seine langen, dünnen Finger streiften die Schulter des Mädchens und sein Blick war plötzlich von gieriger Lust erfüllt. Er berührte ihr blutbesprenkeltes Leinenhemdchen, begann damit, es aufzuschnüren.
Im nächsten Moment wurde er von Stimmengewirr und Fußgetrappel unterbrochen, beide Geräusche näherten sich stetig.
„Müssen diese Menschen mir mein schmackhaftes Mahl verderben, gerade jetzt, wo es richtig köstlich wird?“, zischte Dyones, da knallten auch schon heftige Schläge von außen an die Zimmertür. Eine Männerstimme rief besorgt nach Lysandra, seiner Tochter. Aber das Mädchen konnte ihn bereits nicht mehr hören. Die Tür zerbarst unter dem Ansturm eines halben Dutzend tapferer Männer, fast alle bewaffnet mit Armbrüsten. Sie stürzten schnaubend in die kleine Kammer des Mädchens, einer schwenkte eine Fackel. Das Licht fiel auf Dyones, zeigte sein schwarzes, schulterlanges Haar, die blitzenden Augen und die scharfen Zähne, von denen noch immer ein wenig Blut tropfte.
„Ergreift den Vampir! Wegen ihm ist meine Tochter jetzt tot!“
„Untot“, korrigierte Dyones den erzürnten Vater mit einem verschmitzten Lächeln, „Euer Kind wird von nun an wie ich durch die Nacht wandeln. Und jetzt muss ich mich leider verabschieden.“ Dyones winkte den aufgebrachten Männern, wich einer Salve gespitzter Bolzen aus und sprang aus dem Fenster.
Einige wimmernde Frauen, darunter auch Lysandras Mutter, knieten vor dem leblosen Körper nieder, das Göttersymbol fest umschlossen. „Betet für mein Kind, dass sie nie zu einem seinesgleichen wird.“ Zornestränen stiegen der Mutter in die Augen, als ihr Blick auf den jauchzenden Schatten fiel, der über die Dächer hinweg entkam.
Der Vater sah ihm ebenfalls eine Weile hinterher, dann kniete er neben seiner Gattin nieder und sagte: „Ich verspreche dir, mein Weib, dass unsere Lysandra niemals diesem blutgierigen Volk eine Sklavin sein wird. Eher soll ihr geschändeter Körper bei Sonnenaufgang von den Flammen genommen werden, als dass ihr ein solch brutales Schicksal zuteil werde.“
„Mein Herr“, sprach einer der Diener mit erhobener Armbrust und bereits wieder eingespanntem Pflock, „der Vampir ist noch nicht weit. Wenn wir die Verfolgung aufnehmen, könnten wir ihn vielleicht noch zu fassen kriegen.“
Der Hausherr seufzte kurz, dann erhob er sich und zog seinen Mantel enger um den Hals. „Los, Männer! So lasst uns verhindern, dass noch er noch mehr Jungfrauen beißt!“ Die wütende Meute verließ die Kammer.

Dyones schlug Haken und Kurven. Es nützte nichts. Dieses Mal ließen die Menschen nicht so schnell von ihm ab. Wenn er nicht bis zum Morgengrauen in seiner Gruft lag, konnte es ein schlimmes Ende nehmen und das war das kleine Mädchen wirklich nicht wert gewesen. Der Vampir hechtete durch die Straßen, am Hafen entlang und eine Leiter hinauf, bis er sich hinter einem Schornstein versteckte. Dort holte er tief Luft und wartete, dass die aufgebrachten Männer an ihm vorbeistürmten. Nach einer Weile spähte Dyones aus seinem Versteck hervor. Es war eigenartig still geworden, so als hätte ihn niemand zuvor verfolgt. Vermutlich mussten sie seine Spur verloren haben. Dyones wiegte sich in Sicherheit. Er verließ sein Versteck und kletterte vom Dach des Hauses. In der Ferne erhellte sich schon der Horizont. Noch ein paar Stunden und die Sonne würde aufgehen. Er musste sich schnell auf den Weg machen. Rasch eilte Dyones durch die Gassen von Gloomvault, Richtung Friedhof. Seine eigentliche Wohnhöhle befand sich weit außerhalb der Stadt, am Rande eines Fichtenwaldes. Dyones wäre nur noch ein Häuflein Asche, bis er sein sicheres Heim erreichte. Zum Glück wusste er von einer alten, verlassenen Gruft auf dem Friedhof der Stadt. Dort konnte er geschützt den grellen Tag verbringen und in der darauf folgenden Nacht zu seiner Höhle zurückkehren. Man würde ihn dort nicht finden.
Listig über seinen raffinierten Plan lachend sprang Dyones in die nächste Straße hinein – und landete direkt in den Armen der Meute. Sie hatten seine Spuren nicht verloren, sondern ihn heimlich verfolgt, auf einen günstigen Moment gewartet, ihm den Gar aus zu machen. Jetzt saß Dyones in der Falle. Schon umringten ihn die Männer, zielten alle gleichzeitig mit den Armbrüsten auf ihn. Zwei kräftige Burschen packten Dyones und hielten ihn fest. Er versuchte sich loszureißen, doch vergebens. Nicht mal ein Biss hätte funktioniert. Die Männer trugen lederne Halskrausen, die einen schnellen Blutverlust unmöglich machten.
Lysandras Vater stolzierte triumphierend auf Dyones zu. „Dachtest wohl, du würdest uns entkommen, dreckiger Vampir.“
Einige Männer stimmten in ein finsteres Lachen ein. Lysandras Vater holte aus und seine Faust landete einen gezielten Treffer in Dyones’ Magengrube. „Das ist die Rache für meine Tochter, du Schandfleck der Natur! Mein Pflock wird dein schwarzes Herz durchbohren und dich in die niedersten Höllen bringen, die du dir vorstellen kannst. Vernichten werde ich dich!“
Seine andere Hand fuhr zu seinem gespitzten Holzpflock am Gürtel und er holte schon zum entscheidenden Hieb aus, als einer der Männer ihn aufhielt. „Willst du diesen Abschaum von einem Vampir wirklich einen so einfachen Tod schenken, Radulf?“
„Was meinst du?“, fragte der wütende Vater, ließ jedoch die Hand mit dem Pflock sinken. Der andere nickte und erklärte: „Mit einem Holzpflock willst du deine Tochter rächen und den Vampir von seinem niederen Untoten-Dasein erlösen, ha! Er sollte Qualen erleiden, wie sie deine Lysandra hat erleiden müssen. Ich sage, foltert ihn und macht ihn dann fertig!“
Einige jubelten dem Sprecher zu, aber Radulf runzelte skeptisch die Stirn. „Und an was hattest du denn gedacht, Mann? Was könnte für einen Vampir größere Folter als ein Pflock durchs Herz sein? Sollen wir ihn in die Mittagssonne stellen und zusehen, bis er zu Staub zerfallen ist?“
„Das wäre auch keine schlechte Idee. Aber ich dachte mehr an etwas Anderes.“ Der Sprecher legte Radulf vertraulich den Arm um die Schulter und verkündete der Runde: „Was ist das wichtigste Werkzeug für einen Vampir? Seine Zähne, Männer! Lasst uns dafür sorgen, dass er klagend und flehend vor unseren Füßen herumkriecht. Nehmen wir ihm das kostbarste, was er besitzt.“
„Ja!“, grölte die Meute wutschnaubend. „Reißt ihm die Zähne aus!“
„Quält den Vampir!“
„Vernichtet ihn!“
„Nieder mit dem Vampir!“
Die Leute waren nicht mehr aufzuhalten. Obwohl Radulf ein immer noch sehr skeptisches Gesicht machte, nickte er schließlich und stapfte anschließend sogar vorne an der Spitze der Gruppe mit.
Der schreiende Mob zerrte Dyones mit sich, schleifte ihn quer durch Gloomvault über den Marktplatz, am Brunnen vorbei und eine breite Straße entlang, bis er vor einem windschiefen Haus zum Stillstand kam.
Ein kleines Messingschild neben der Tür zeigte an, dass der Bewohner dieses Heims der städtische Zahnarzt war. Prankenartige Fäuste wuchteten gegen die klapprige Holztür und es dauerte eine ganze Weile, bis im Innern ein schwacher Lichtschein aufflackerte.
Ein alter Mann mit stark zerzaustem Haar öffnete. Die Meute hatte ihn offensichtlich aus dem Bett geholt, denn eine blaukarierte Schlafmütze hing ihm schief vom Kopf und er blinzelte aus müden Augen zu Radulf hinauf, der um einiges größer war als der Alte.
„Wer stört meine Nachtruhe?“
„Meister Farrek, wir benötigen Eure Dienste. Verzeiht, dass wir Euren Schlaf rauben, aber es ist wirklich dringend. Ihr müsst uns helfen, ein Problem aus der Welt zu schaffen.“
„Ich bin Zahnarzt, junger Radulf, kein Philosoph. Wenn Ihr einen Rat braucht, dann geht zu denen.“ Farrek wollte die Tür schon wieder hinter sich zufallen lassen, da ergriff der Sprecher von vorhin das Wort: „Unser Problem lässt sich nicht mit guten Ratschlägen, sondern nur mit einer großen Zange lösen, Meister Farrek. Wir werden Euch auch gut entlohnen.“
Der alte Kauz starrte mit gierig funkelnden Augen durch den Spalt zwischen Tür und Rahmen. „Was kann ich denn für euch tun?“

Dyones zog und zerrte und wand sich wie eine Schlange, aber den starken Armen des Dutzend Männer, das ihn festhielt, konnte er sich nicht entziehen. Sie fesselten ihn an Hand- und Fußgelenken, so dass ein letzter Versuch der Flucht endgültig unmöglich gemacht wurde. Obwohl es immer noch Nacht war, herrschte ein gewaltiger Lärm auf dem großen Platz von Gloomvault. Fast alle Bewohner der Stadt waren inzwischen erwacht und aus ihren Häusern zum Brunnen geströmt, um das Spektakel nicht zu verpassen. So saß Dyones nun umringt von einem Haufen Schaulustiger auf einem Fass, fauchte jeden an, der ihm zu Nahe kam und zitterte innerlich vor Angst. Der alte Farrek kam mit einer großen, schwarzen Tasche auf ihn zugehumpelt. Er lächelte grimmig, wobei er eine Reihe gutgepflegter Zähne zeigte. Gleich würde er mit seinem Werk beginnen. Der Mann, auf dessen Mist die qualvolle Idee gewachsen war, drängte ungeduldig. „Los, Meister Farrek, beeilt Euch!“ Und mit einem geradezu bösartigem Grinsen in Dynones’ Richtung gewandt fügte er hinzu: „Wir wollen doch nicht riskieren, dass unser lieber Freund von der Sonne dahingerafft wird.“
„Ich bin ja schon soweit, Malvin, junger Fuchs“, antwortete der Zahnarzt. Er stellte seine Tasche ab und öffnete sie. Mit funkelnden Augen holte er eine gewaltige Zange heraus, die im letzten Mondlicht unheimlich glänzte. Farrek seufzte. „Dann wollen wir mal.“ Er wandte sich an zwei Schränke von Männern, die ihm helfen sollten. Der eine packte Dyones’ Kopf und riss ihn gewaltsam nach hinten, während der zweite seinen Kiefer auseinanderdrückte.
„Bereit?“, stellte Farrek mit lauter Stimme die Frage an das Volk.
Dyones versuchte zu brüllen, aber er verschluckte sich und so entrang sich nichts seiner Kehle außer ein gequältes Röcheln. Die Zange näherte sich seinem Mund. Er wollte in die monströse Pranke des Mannes beißen, ihm das Blut aus dem Körper saugen, aber er besaß nicht genug Kraft. Schon umschloss das Folterinstrument sein erstes Opfer. Ein kurzer Zug und im nächsten Moment reckte Meister Farrek den ersten Vampirzahn gen Himmel.
Die Leute jubelten.
Der alte Zahnarzt legte erneut die Zange an, zog ein weiteres Mal und sein Werk war getan. Es war kein Blut gespritzt, der Vampir hatte nicht einmal sonderlich laut geschrieen. Malvin schnappte sich beide Zähne und warf sie hart in Dyones’ Gesicht. „Na, jetzt ist es vorbei mit deinen nächtlichen Streifzügen, in denen du unser Blut gestohlen hast. Tut es weh, Vampirbrut? Es ist, als hätte man einem das Leben genommen, nicht wahr?“
Malvin lachte boshaft, schüttelte Radulfs und Farreks Hand. Das Volk stimmte in sein Lachen ein und Dyones kam es so vor, als würden sämtliche Dämonen der Hölle sein Totenlied anstimmen.

Die Männer gaben Dyones einen Tritt. Er fiel hart, sein Gesicht landete im Dreck.
„Verschwinde, Vampir!“, rief Malvin. „Kehre in dein Grab zurück. Du bist für uns nicht mehr gefährlich!“ Er lächelte von oben auf Dyones herab und spuckte ihn voll. Radulf, Lysandras Vater, trat hinzu. Er wirkte nicht so fröhlich wie Malvin, sprach jedoch ohne jegliche Reue, als er sagte: „Er hat recht. Hau’ ab von hier, Blutsauger! Vielleicht hat die Sonne Mitleid mit dir und schenkt dir ein schnelles Ende.“
Die Männer zogen von dannen. Dyones raffte sich auf. So schnell er konnte lief er in den Wald hinein. Der Morgen verfolgte ihn bereits.
Als das milchig weiße Mondlicht der Nacht wieder auf die Erde schien, saß Dyones mit hängenden Schultern, das Gesicht in den Händen vergraben vor seiner Höhle. Er war verzweifelt. Was sollte er tun? Er hob den Kopf und begann gequält zu lachen, dass es einem eiskalt über den Rücken laufen konnte. Ein Vampir ohne Zähne, bisslos, ungefährlich – gezähmt wie ein Kätzchen! Das war doch albern! Er war verdammt. Wenn er seinem untoten Dasein nicht selbst ein Ende setzte, würde er bald kraftlos in seiner Gruft liegen, zu schwach und zu blutleer, um noch einen Finger zu heben.
Vampire brauchten Blut. Sie saugten es nicht nur, weil es genüsslich, geradezu schmackhaft, war, sondern auch, um stark zu bleiben. Blut, der rote Lebenssaft.
Dyones knurrte verbittert. Er wollte nicht aufgeben. Er musste sich etwas einfallen lassen, wie er in seinem Zustand an die kostbare Flüssigkeit rankommen sollte.
Das Blut einfach zu trinken, funktionierte nicht. Das hatte er bereits versucht. So gelangte der Saft nur in seinen nutzlosen Magen, bis er wieder ausgeschieden wurde. Nein, das Blut musste in seine Venen, musste seine Adern durchfließen und ihm Kraft geben.
Dyones fühlte bereits, wie er schwächer wurde. Seit zwei Nächten hatte er kein Blut mehr gesaugt. Verzweifelt in Gedanken versunken streifte seine Zunge die Zahnlöcher, die einfach nicht verheilen wollten. Er fühlte die dünnen Schläuche der Wurzeln, die aus dem untoten Zahnfleisch rauslugten. Wenn er nur etwas Scharfes hätte, das er sich als Zahnersatz in den Kiefer stoßen und damit das Blut aus den Adern der Menschen saugen konnte. Ein durchbohrter Tierzahn oder eine Art Röhrchen ...
Ja, Dyones benötigte eine Zahnprothese! Dieses Problem musste doch einfach zu lösen sein. Er würde sie sich selbst herstellen. Eines stand fest. Es musste ein stabiles Material sein, das entweder spitz zulief oder weich genug war, dass er es bearbeiten konnte.
Mit diesem Gedanken im Kopf durchstreifte Dyones, der zahnlose Vampir, Nacht für Nacht die Wälder, auf der Suche nach einem perfekten Material für seine neuen Beißer.
Eines Nachts, als seine Motivation nur noch durch den verzweifelten Hunger nach Blut aufrecht gehalten wurde, durchstreifte Dyones einen Teil des Waldes, den er noch nie zuvor betreten hatte.
Er fand sich auf einer düsteren Lichtung wieder, auf der winzige, funkelnde Steine lagen.
„Feenkristalle“, flüsterte Dyones mit einem Hauch von Abneigung. Diese wild umherwuselnden, kleinen Feen mit ihren magischen Fähigkeiten und dem glitzernden Feenstaub erweckten einen Brechreiz in seinem Innern. Und dennoch schien er froh darüber, diese Lichtung entdeckt zu haben. Feenkristalle waren kleine, durchsichtige Edelsteine, sehr hart, aber gut zu verarbeiten. Genau das, was er jetzt brauchte. Er würde seine neuen Zähne aus Feenkristallen fertigen.
Ohne lange zu überlegen, wanderte er durch die Reihen von bunt schimmernden Edelsteinen, bis er ein Paar fand, das seiner Meinung nach die perfekte Größe und Form besaß. Er sammelte seine verbliebenen Kraftreserven, umschloss die Kristalle mit seinen spinnendürren, bleichen Fingern und zog. Die Sehnen schienen durch die pergamentartige Folie von Haut, die über seine Knochen gespannt war. Ihm wäre der Schweiß auf die Stirn getreten, wenn er diese Flüssigkeit in seinem untoten Zustand noch produziert hätte.
Endlich, als Dyones schon Gedanken hegte, aufzugeben, brachen die Kristalle aus der Erde. Glücklich über seine Beute streckte der Vampir die Edelsteine ins blasse Mondlicht. Sie schimmerten in einem träumerischen Blau.
Dyones rannte durch den Wald zurück zu seiner Höhle. Er beschloss, sich den Standort der Feenkristalle zu merken, falls er eines Tages zurückkehren und erneut zwei Kristalle stehlen musste. Bei Dämmerung erreichte er seinen Unterschlupf und schaffte es noch hinein, bevor die ersten Sonnenstrahlen den Wald durchfluteten.
Fledermäuse und andere lichtscheue Kreaturen spähten aus kleinen Nischen und Ausbuchtungen zu Dyones hinüber. Er hatte sich den schärfsten Steinsplitter gesucht, der in der Höhle aufzutreiben gewesen war. Mit ihm schlug er nun auf die kleinen Feenkristalle ein und versuchte sie zu formen. Den ganzen Tag über tönte ein Geräusch von klingender Harmonie aus der Höhle des Vampirs durch den Wald. Als sich die Sonne jedoch verabschiedete, herrschte Stille.
Eine junge Fledermaus flatterte an Dyones vorbei, um ihre Familie auf der nächtlichen Jagd zu begleiten. Sie warf einen Blick zu dem bleichen Vampir unter sich. Er beugte sich über einen der beiden Edelsteine und werkelte mit einem winzigen und sehr dünnen Gegenstand daran herum: einem spitzen, steinernen Splitter. Der zweite Kristall lag neben seinem Arm. Die Fledermaus beäugte ihn kritisch. Er ähnelte einem Zahn, wenn vorne nicht ein kleines Loch in der Spitze wäre.
Die Fledermaus beschloss, dass es doch viel interessanter war, auf die Jagd zu gehen und flatterte davon. In diesem Moment legte Dyones sein Werkzeug beiseite. Er lehnte sich zurück und streckte die müden Glieder. Heute Nacht schien er noch bleicher, seine Augen noch weiter in das ausgemergelte Gesicht eingesunken. Er griff nach den Feenkristallen, studierte sie nach Verbesserungen und betrachtete sie einige Zeit. Dann lächelte er.
„Schon bald werde ich wieder genug Kräfte besitzen, um Malvin, Radulf und ihrer Bande das Blut auszusaugen. Aber zuvor werde ich ihnen hiermit die Augen ausbeißen.“ Vorsichtig nahm er einen der kristallenen Zähne zwischen Daumen und Zeigefinger und führte ihn in seinen Mund. Seine Zunge tastete nach der Lücke und dem kleinen Loch in seinem Zahnfleisch. Es war nicht leicht, den Zahn so einzusetzen, dass der winzige Blutsaugeschlauch in dem noch winzigeren Loch im Zahn lag. Es dauerte wohl Stunden, bis Dyones sich breit grinsend über die scharfen Kristalle in seinem Mund fuhr. An den Geschmack musste er sich noch gewöhnen, aber sie fühlten sich sehr gut an. Hungrig und fast völlig geschwächt beschloss er, seine neuen Beißer noch in dieser Nacht auszuprobieren.
Er rannte Richtung Gloomvault.
Die Straßen waren leer, der Wind machte eine Pause und sogar die Katzen hielten sich mit ihren nächtlichen Streifzügen zurück. Nur ein Schatten bewegte sich heute in der Dunkelheit. Dyones schlich durch die Gassen. Er war nicht so schnell wie sonst, hatte er doch schon zu viel Kraft verloren, aber wenn er nicht bald handelte, konnte er sich gleich einen Pflock durchs Herz jagen. Sein Opfer würde dieses Mal im Erdgeschoss eines Hauses leben, bis auf die Dächer würde Dyones es nicht mehr schaffen. Er kam am Haus des Schneiders vorbei. Hatte dieser nicht eine liebreizende Tochter? Und, ach, wie wollte es der Zufall, da brannte noch Licht in der Wohnstube. Dyones schlich sich an das Fenster heran, um ins Innere zu spähen.
Eine junge Frau mit rotgoldenem Haar saß am Kamin. Sie nähte an einem Segeltuch, das vermutlich bis zum folgenden Tag fertig sein sollte. Warum sonst würde sie mitten in der Nacht an einer solch mühseligen Arbeit sitzen? Der Schneider selbst war nicht zu sehen. Wahrscheinlich schlief er schon längst, der alte Trunkenbold und ließ seine arme Tochter mit all der Arbeit allein.
„Ich werde dich von deiner Qual erlösen“, wisperte Dyones in die Nacht, schlich zur Tür und klopfte. Bevor des Schneiders Tochter sie öffnen konnte, hatte er sich im Schatten verborgen.
Das Mädchen lugte durch einen Spalt nach draußen. Es war zu dunkel, um etwas zu erkennen und der kleine Lichtstrahl vom Kamin, der durch die Tür entkommen konnte, reichte bei weitem nicht aus.
„Hallo? Ist jemand da draußen? Hallo?“ Das Mädchen entzündete eine Kerze und tapste zwei Schritte hinaus. Sie spähte die Straße hinunter, versuchte, jemanden auszumachen. Nichts war zu sehen. Achselzuckend verschwand sie wieder in der Wohnstube und verriegelte die Tür hinter sich. Sie löschte die Kerze, setzte sich zurück an ihre Arbeit und summte ein Liedchen, während ihre zarten Finger eifrig nähten.
Dyones trat aus einer schattigen Ecke des Raumes. Lautlos schlich er sich hinter das Mädchen. Er beobachtete sie. Normalerweise hätte er längst zubeißen können, aber irgendwie war er noch nicht bereit dazu. Würde sein Plan funktionieren? Würde er mithilfe der Kristallzähne ihren geschmeidigen Schwanenhals durchbohren und ihr köstlich warmes Blut saugen können?
Er hatte zu lange überlegt. Mit einem erstickten Schrei hatte die junge Frau ihn entdeckt und wich jetzt zur Treppe zurück, die ins Obergeschoss zu den Schlafräumen führte.
Ihre braunen Augen musterten den Fremden, der sich so heimtückisch an sie herangeschlichen hatte. Da veränderte sich ihre Miene. Sie schien zu ... erkennen.
„Ihr seid Dyones, der Vampir.“ Und dann reckte sie mutig das Kinn vor, als wäre der schwarzhaarige Mann, der mitten in der Nacht in ihr Haus einbrach, nicht gefährlich. „Ich weiß, dass Ihr mir nichts antun könnt. Malvin ließ Euch die mörderischen Zähne ziehen. Ihr könnt mich nicht zu einer Untoten machen.“
Die Hand des Mädchens fuhr vor ihren Mund und ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als Dyones listig grinste. „Was im Namen der Götter –“
„Gefallen dir meine neuen, verbesserten Zähne?“, fragte der Vampir und mit einem Sprung war er bei ihr, legte die bleiche Hand auf ihren Mund, so dass sie nicht schreien konnte. „Wir wollen doch nicht deinen Vater wecken, oder? Und jetzt sei ein braves Mädchen und ergib dich deinem Schicksal. Habe die Ehre, das erste Opfer meine Kristallzähne zu sein.“
Dyones führte die Tochter des Schneiders langsam zum Kamin. Er setzte sich auf ihren Arbeitshocker und zog sie auf seinen Schoß. Ihr heißer Atem kam stoßweise und ängstlich zwischen seinen Fingern hervor. „Still, meine Liebe. Entkommen wirst du mir sowieso nicht mehr. Du solltest es genießen.“ Und Dyones hauchte ihr einen verführerischen Kuss auf die Wange. Die Augen des Mädchens huschten über sein Gesicht. Sie blickte überrascht, aber immer noch etwas ängstlich. Dyones zwinkerte ihr mutmachend zu, dann ließ er die Hand sinken.
Sie hätte es tun können. Sie hätte schreien, ihren Vater wecken und so wahrscheinlich ihrem Schicksal entkommen können. Aber Doynes wusste, dass seine Opfer niemals schrieen, nachdem er sie geküsst hatte.
Begehrend suchten seine Lippen die ihren und sie wehrte sich nicht, als er sie in seine Arme zog und ihr erneut einen Kuss aufdrückte. Er streichelte ihre Wange und sein Mund fuhr – noch immer mit den Lippen auf ihrer Haut – über Stirn, Ohren und gelangte schließlich zu ihrem Hals, der schon vorhin verführerisch hell geschimmert hatte. Dyones leckte sich über die Lippen. Er streifte ihr Haar zurück, sie ließ es willenlos geschehen. Dyones setzte seine kristallenen, bläulich scheinenden Zähne an, da flüsterte das Mädchen plötzlich: „Bitte lass mir genug Blut, damit ich überleben kann. Ich will kein Vampir werden und nie wieder die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüren können.“
Das war neu für Dyones. Nie zuvor hatte ihn eines seiner Opfer darum gebeten und irgendwie fühlte er sich auf einmal verpflichtet, dem Mädchen diesen Gefallen zu tun. Die Sonne schien für sie etwas Wichtiges zu sein. So wie für Dyones seine Zähne. Die Menschen wurden trübselig und krank ohne das wärmende, gütige Licht. Man durfte es ihnen nicht entreißen.
Das Mädchen sah ihn flehend an und er nickte stumm. Dann wandte er sich wieder ihrem Hals zu. Er spürte den Hunger tief in seinem Inneren, fühlte seine letzten Kraftreserven schwinden. Mit einem schnellen Biss hatte er seine Zähne in ihren Hals gebohrt und saugte nun begierig das Blut auf, das er so lange nicht hatte schmecken können. Seine Kraft kehrte zurück, sein Hunger versank in Schweigen. Gesättigt ließ er von ihr ab. Sie atmete noch. Er riss ein Stück des Segeltuches ab und verband damit die Bisswunde an ihrem Hals. Da drangen auf einmal Schritte an sein Ohr. Ein kleines, flackerndes Licht kam von der Treppe auf ihn zu.
„Mein Kind, du solltest jetzt wirklich schlafen gehen. Das Segel kannst du morgen früh noch – du dreckiger Bastard! Was hast du meiner Tochter angetan?!“
Mit einem lauten Wutschrei kam der Schneider auf Dyones zugestürmt. Der Vampir wich ihm aus. Er hatte zwar einen Teil seiner Kraft zurückerlangt, aber reichte diese lange noch nicht für eine solche Konfrontation aus. Er musste versuchen, zu fliehen. Hastig sprang Dyones zur Tür. Sie war verriegelt. Bis er sie geöffnet hätte, wäre die Faust des Schneiders schon längst in seiner Magengrube gelandet. Der Mann holte einen brennenden Span aus dem Feuer. Dyones hatte keine Wahl. Die Arme schützend vor dem Gesicht verschränkt, stürzte er sich durch das Fenster.
Das Klirren und sein Schmerzensschrei beim Aufprall weckten einige Bewohner der Umgebung. Von einer Sekunde auf die andere entzündeten sich in den umliegenden Häusern Lichter und Türen und Fenster öffneten sich.
„Was ist das für ein Lärm zu dieser Zeit?“, rief eine vollbusige Nachbarin schlaftrunken.
„Seht nur! Ein Vampir in den Straßen von Gloomvault!“
Sobald das Wort Vampir die Ohren der müden Bewohner erreichte, wurden eiligst Holzpflöcke und heilige Symbole aus den Schränken und Schubladen geholt und wenige Augenblicke später füllte sich die dunkle Gasse mit Menschen.
„Ergreift ihn“, brüllte der Schneider, „er hat meiner Tochter das Blut ausgesaugt.“
Dyones rannte um sein untotes Leben. Es dauerte nicht lange und ganz Gloomvault verfolgte ihn. An der Spitze lief Malvin, eine Armbrust zum Schuss bereit und die Meute hinter sich mit Anfeuerungen nach vorne treibend.
„Dieses Mal entkommt er uns nicht! Der Schneider sagte, er habe neue Zähne. Auch diese werden wir ihm ziehen und anschließend wird er all unsere Pflöcke in seiner Brust wiederfinden!“
Dyones lief blind in den Wald hinein. Zu seiner Höhle konnte er nicht flüchten, die Meute sollte sein Heim nicht finden. Er konnte nur weiterrennen und hoffen, sie würden die Suche nach ihm bald aufgeben, bevor der Tag hereinbrach. Leider hörte er wenig später Malvin laut rufen: „Wir kriegen dich, blutsaugender Bastard! Und wenn wir dich monatelang verfolgen müssen.“
So lange werde ich nicht durchhalten, dachte Dyones und schon spürte er seine Kräfte von neuem schwinden. Das Blut des Mädchens würde ihn nur kurzfristig stark sein lassen, hatte er ihr doch so viel ihrer Lebensflüssigkeit gelassen.
Dyones erreichte einen Berghang. Hinter ihm brüllte die wilde Meute aufgebrachter Vampirjäger. Er kletterte den Hang hinauf. „Ihr werdet mich nicht einfangen und mir noch mal meine Zähne nehmen. Dieses Mal nicht!“
Entschlossen zog sich Dyones einen Vorsprung hoch. Er entdeckte eine kleine Höhle und kroch geschwächt hinein. Seine Kräfte erloschen, da hörte er schon die Menschenmenge den Vorsprung erklimmen. Malvins Stimme schallte in die Höhle.
„Wir wissen, dass du da drin bist, Vampir! Komm heraus und ergib dich, dann werden wir dir nur einen Pflock ins Herz stoßen.“ Die Menge lachte. Sie würden nicht in die Höhle kommen. Sie würden warten. Dyones sollte die Schande erleiden, mit letzter Kraft vor ihre Füße gekrochen zu kommen und um ein schnelles Ende zu flehen.
Trotzig blieb er in der Dunkelheit sitzen. „Ich werde mich nicht auf dieses Niveau herablassen. Sie werden mich nicht dazu bringen, wie ein gezähmter, willenloser Hund vor ihnen zu kriechen und ihnen die Füße zu lecken. Lieber bleibe ich ewig in dieser Höhle, bis meine Kräfte den Nullpunkt erreicht haben.“
Dyones’ Willen blieb hart, aber nach einer Weile spürte er schon seine Stärke schwinden. Die Menschen würden ihn nicht aufgeben. Sie wollten ihn gequält vor dieser Höhle schlagen, wollten, dass er durch ihre Hand vernichtet würde.
Drei lange Tage und Nächte verharrten die Bewohner von Gloomvault auf dem Vorsprung. Die Frauen kehrten zwischenzeitlich in die Stadt zurück, um ihren Jägern Proviant und Decken für die Nacht zu holen, aber niemand sonst verließ den Ort.
Dyones lag völlig kraftlos in der Höhle. Die letzten Tropfen Blut waren durch seine Venen geflossen und schließlich aufgebraucht. Er besaß kaum noch die Kraft, die Hand zu heben. Dennoch weigerte er sich weiterhin, aufzugeben. „Kommt doch“, krächzte er schwach, „ihr müsst schon kommen und mich holen. Ich werde euch nicht den Gefallen tun und euch in den Arsch kriechen – niemals!“ Und nach einer Weile flüsterte er kaum hörbar: „Lieber sterbe ich hier und jetzt.“ Dyones lag einen weiteren Tag und die darauf folgende Nacht auf dem kalten, erdigen Boden. Von draußen hörte er die Menschen, die sich fröhlich unterhielten. Sie sprachen darüber, wer die Ehre bekommen sollte, ihm den Pflock in die Brust zu schlagen.
Dyones war am Ende. Er wusste, er würde nicht mehr in seine heimatliche Höhle zurückkehren, würde niemals mehr in den Genuss frischen Blutes kommen. Er wusste aber auch, dass er sich niemals in seinem untoten Dasein den Menschen unterwürfig machen würde. Seine Gedanken schweiften ab, zählten die vergangenen Stunden und bereiteten sich darauf vor, auch noch die kommenden aufzunehmen. Da fasste Dyones einen Entschluss. Er schloss die Augen und suchte nach seinen Kräften, sammelte alle Reserven, die noch irgendwo in ihm steckten und zog seinen blutleeren Körper bis ans Ende der Höhle. Dort begann er Steine beiseite zu schieben. Es kostete ihn alles, aber er wusste, es war seine letzte Chance, den Menschen für immer zu entfliehen. Langsam, wirklich beträchtlich langsam ging die Arbeit voran, aber irgendwann schaffte er es. Dyones rückte ein letztes Steinchen aus dem Weg und ließ die Hand auf den erdigen Untergrund sinken. Er öffnete die Augen und sah zu dem kleinen Loch hin, das er in die Höhlenwand gegraben hatte. Dieser winzige Spalt zeigte ihm ein Stück der Freiheit, die draußen auf ihn wartete. Er konnte ins Freie sehen, erkannte den Mond, der zu einer dünnen Sichel geworden war, die Sterne wie sie leuchtend den Nachthimmel erhellten. Dyones sog die Luft ein, die durch das kleine Loch in die Höhle strömte. Er seufzte, stemmte seinen kraftlosen Körper für eine letzte Bewegung nach oben und ließ sich dann direkt vor das Löchlein fallen. So starrte er nach draußen in die Welt und wartete.
Es dauerte nicht lange, da verschwand der Mond langsam von seinem Platz am Himmel. Aus schwarzem Horizont wurde ein weites Rosa-Blau. Dyones öffnete müde ein Auge. Er schaffte es, ein Lächeln auf sein bleiches Gesicht zu zaubern. Die Menschen würden ihn niemals fangen. Denn soeben war er ihnen wieder entkommen. Dyones ließ die Augenlider sinken und genoss das wärmende Gefühl, als sich ein kleiner Sonnenstrahl durch das Loch, in die Höhle und auf das Gesicht des Vampirs verirrte.

DSA macht doch immer wieder Spaß

Autor:  LadyFu
Trotz meines derzeitgen Krankheitszustandes habe ich gestern meine Gruppe durch den ersten Teil des Abenteuers "Die rote Frenja" (kostenlos downloadbar) gejagt. Es scheint ihnen wieder mal eine Menge Spaß bereitet zu haben, zumindest bei der Szene mit Tula (mehr wird hier nicht verraten).
Aber wieder einmal gab es Szenen, die nur zum totlachen waren. Die beste will ich mal hier verewigen:

Die Helden erreichen ein kleines Fischerdorf, in dem es auch einen kleinen Swafnir-Tempel gibt. Der Priester ist nicht da, sondern nur eine betende Person.
Unser Helden-Ork Ghazkhul betritt den Tempel und ruft laut: "Hey, Grundrid (eine Meisterperson), komm mal her!"
Der Betenden: "Psssst! Ich bete!"
Ghazkhul guckt ihn an und ruft dann wieder: "Hey, komm mal schnell in den Tempel!"
Betender: "Zeigt bitte etwas Rücksicht gegenüber unser aller Herrgott."
Ghazkhul, kurz grübelnd, dann ruft er wieder: "Hey, kommt ruhig rein. Hier ist nur der Herrgott!"
*eine Welle aufbrausenden Lachens überschwemmte uns alle* XD

HATSCHI!!!! *sniff* *schneuz*

Autor:  LadyFu
Heute spiele ich wieder mit meinen Leutz ne Runde DSA und eigentlich freu ich mich total drauf. Allerdings hat mich letzten abend irgendein Virus oder so heimgesucht. Jetzt hab ich Schluckbeschwerden und meine Nase läuft um die halbe Welt. Bin nur noch am Taschentücher benutzen. Naja, müssen die Helden eben damit klarkommen, dass alle Meisterpersonen und Gegner sich anhören, als wären sämtliche Atemwege verstopft (oh, sind sie ja auch - HATSCHI! - Gesundheit)