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[Rezension #241] 30 Jahre Wallenstein

 

Titel: 30 Jahre Wallenstein

Autor*in: Fischertagsverein Memmingen e.V.

Erschienen in Deutschland: 2010

Originaltitel: -

Erschienen in den -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Historisch

Preis: € 12,00 (Vermutlich)

Seiten: 175

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-927003-55-2

Verlag: Memminger MedienCentrum Druckerei und Verlags-AG

 

 

Inhalt:

Der faszinierende Farb-Bildband zeigt Stimmungen und Impressionen rund um den Aufenthalt Wallensteins im Sommer 1630, wie er in Memmingen seit 30 Jahren von den Bürgern der Stadt nachgespielt wird. Mit Erläuterungen und Ausführungen zur geschichtlichen Details des 30-jährigen Kriegs und zur Spieltradition.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das hier ist ein Buch, das ich mir vermutlich letztes Jahr beim Fischertagsverein gekauft habe. Könnte aber auch vorletztes Jahr gewesen sein, das kann ich nicht mehr so genau sagen. Und das ist auch der Grund, warum ich nicht mehr genau sagen kann, was der Preis von dem Buch ist. Denn man kann zwar das Buch online vereinzelt kaufen, aber an sich wird es nicht in Geschäften verkauft, nur beim Fischertagsverein selbst. Auf dem Buch steht kein Preis und online konnte ich da auch nichts finden. Ich vermute mal, ich habe dafür zwölf Euro bezahlt, kanns aber nicht mit Sicherheit sagen. Und auch wenn ich nicht weiß, wie man es außerhalb von Memmingen kaufen könnte, erzähle ich ein bisschen darüber.

 

Das Buch hat man ehrlich gesagt recht schnell durch, dennoch fand ich persönlich, dass es schon ziemlich interessant ist. Man erfährt ein wenig über den 30-jährigen Krieg, wie der Verlauf war und welche Rolle Memmingen dabei gespielt hat. Auch, wie es dann zu ersten, unregelmäßigen Wallensteinspielen kam und erst 1980 zu den regelmäßigen Spielen, wie man sie heute kennt. Hier und da gibt es auch ein "Zeitzeugenberichte" von Leuten, die direkt oder indirekt mit der Veranstaltung zu tun hatten.

 

Wie schon die Beschreibung sagt, ist es ein Bildband und so kann mand sehen, welche Gruppen es alle gibt und welche dargestellt werden. Zu jeder Gruppe gibt es auch eine Beschreibung, welche Rolle sie damals im 30-jährigen Krieg gespielt haben und warum es sie überhaupt gab. Ich fand es zum Beispiel interessant zu erfahren, warum eine Gruppe an adeligen Leuten mit dabei waren - nun, sie waren selbst auf Reise und sich einer Armee anzuschließen, in unsicheren Zeiten, nun, das war nun mal das Sicherste. Oder auch, dass die Better geduldet wurden, weil sie ein Mahnzeichen dafür waren, was den Soldaten auch jederzeit passieren könnte.

Die Bilder an sich war auch sehr interessant, man konnte sehen, wie Memmingen so in den 80er, 90er und 2000er Jahren so war, wie die Stadt damals so aussah. Ist schon schräg, wie sich eine Stadt über die Zeit verändern kann und doch vieles gleichzeitig unverändert bleibt.

 

 

Fazit:

Es ist ein bisschen schade, dass das Buch nicht um die Veranstaltungen von den Jahren danach dabei sind, sprich, 2012, 2016 und 2022 (ja, 2020 fiel aus und ich denke, es ist kein Geheimnis, was in dem Jahr los war) nachträglich erweitert wurde, aber das macht das Buch nicht weniger interessant. Wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, wie man außerhalb der Stadt an das Buch rankommen könnte, aber irgendein Weg wird sich sicherlich finden lassen. Interessant ist es ja, sowohl von den Texten, als auch von den Bildern her.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine halbe Empfehlung. Halb, eben, weil man im Grunde nicht so leicht rankommt^^°

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #240] Star Wars: Ein Imperial Commando Roman: Die 501.

 

Titel: Star Wars: Ein Imperial Commando Roman: Die 501.

Autor*in: Karen Traviss

Erschienen in Deutschland: 2017

Originaltitel: Star Wars: Imperial Commando: 501st

Erschienen in den USA: 2009

Übersetzer*in: Jan Dinter

 

Weitere Informationen:

Genre: Action, Science-Fiction, Drama, Fantasy, Hetero

Preis: € 14,99 [D] | € 15,50 [A]

Seiten: 445

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8332-3543-6

Verlag: Panini Verlags GmbH

 

 

Inhalt:

Die Klonkriege sind vorbei. Für diejenigen aber, die sich dem neuen Imperiuml nicht unterwerfen wollen, hat der Überlebenskampf eben erst begonnen.

Die Jedi Ritter wurden vernichtend geschlagen und die Republik liegt in Trümmern. Jetzt finden sich die ehemaligen Republic Commandos - die legendäre Eliteeinheit der Klonarmee - auf der Gegenseite wieder und sie tragen neue Rüstungen. Einige sind desertiert und nach Mandalore geflohen, wo sie sich mit Söldnern, abtrünnigen Klonsoldaten und untergetauchten Jedi zum Widerstand gegen das Imperium rüsten. Andere hingegen - darunter Soldaten der Delta und Omega Squad - dienen nun als Imperial Commandos und bilden eine Sondereinheit innerhalb Darth Vaders Leibgarde - der 501. Legion. Ihr Auftrag: die Vernichtung der flüchtigen Jedi und der Klon-Deserteure.

In einer Galaxis, die im Chaos versinkt und nun im eisernen Griff der Sitz ist, müssen sich viele Commandos die Frage stellen, was schwerer wiegt: Loyalität oder Bruderschaft?

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

An dieser Stelle muss ich erstmal ein Geständnis dalassen. Ich habe ja mit viel Spaß und Freude die Republic Commando - Reihe gelesen und fand es schade, dass sie nach vier Bänden ein Ende gefunden hat. Zwar habe ich hier und da in den Bänden auch Werbung für andere Bücher gesehen, aber dachte, dass das Buch hier nichts mit der RC-Reihe zu tun hätte. Auch habe ich mitbekommen, das es von der IC-Reihe nur einen Band gibt, daher hatte ich nicht so wirklich Lust, mich auf neue Charaktere einzulassen, um sie dann nach dem Band wieder zu "verlieren".

Dieses Jahr habe ich das Buch auf der Gamescom gefunden und einfach mal neugierig in die Hand genommen. In diesem Augenblick hatte ich mir dann gewünscht, ich hätte mich viel eher mit dem Buch beschäftigt, denn es ist die Fortsetzung der RC-Reihe. Das hatte ich auf dem Bild nicht gesehen und mich auch nicht näher informiert. Ich hatte mich ja am Ende der RC-Reihe gefragt: Wie es wohl mit den Charakteren weitergehen wird? Das wird hier in dem Buch beantwortet. Gleichzeitig hatte ich auch Angst, dass es mit einem Cliffhänger enden würde, wie es bei den RC-Bänden oft der Fall war.

 

Aber bevor ich über das Ende rede, will ich erstmal auf den Anfang und den Verlauf der Geschichte eingehen. Es spielt direkt nach der Order 66 bzw eine kurze Zeit danach und zeigt, wie sich das Ereignis auf die Charakter der RC-Reihe auswirkt, wie auch auf das Universum, in welchem die beiden Reihen spielen.

Während die meisten von ihnen auf Mandalore geflohen sind und sich dort ein neues Leben aufgebaut haben, dass sie in vollen Zügen genießen, sind u.a. Niner und Darman als Imperial Commandos auf Coruscant unterwegs. Dort müssen sie für das Imperium arbeiten und übrig gebliebene Jedis jagen.

Gleichzeitig geht auch natürlich das Leben im restlichen Universum weiter und das Imperium breitet sich immer weiter aus. Auch gibt es bereits Handlungen des Imperators, der den einen oder anderen Planeten wie auch deren Bewohner negativ beeinflusst.

 

Auch bei diesem Buch hatte ich wieder richtig viel Spaß beim Lesen, ich hatte wie auch schon bei der RC-Reihe das Gefühl, ich wäre mittendrin anstatt nur nebendran dabei. Das Buch hat einfach die gleiche Atmosphäre wie die Reihe und das war sehr angenehm. Nur einen Charakter habe ich immer weniger verstanden und ich habe das Gefühl, dass er immer mehr die Spirale nach unten wandert. Zwar kann ich seinen Verlust verstehen, aber er gibt sich selbst viel zu oft die Schuld an dem Verlust. Er hätte es ja nicht mal verhindern können. Und dennoch hat er das Gefühl, als müsste er sich und sein Glück nach hinten anstellen, als müsste er sich dafür bestrafen. Irgendwann kommt er dann doch zur Vernunft, dennoch hat es einen faden Beigeschmack, da seine Motivation dafür nicht gerade die Beste ist ...

Die restlichen Charaktere kann ich dagegen total nachvollziehen und es ist schön zu sehen, wie es ihnen nach der Tragödie von Order 66 geht.

 

Achja, wie gesagt, ich hatte ja gesagt, dass ich Angst hätte, dass das Buch mit einem Cliffhänger enden könnte. Immerhin gibt es ja leider von der IC-Reihe nur diesen Band. Es war zwar noch ein zweiter Band geplant, aber der wurde erst verschoben und dann komplett gestrichen.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Die Autorin hat generell davon Abstand genommen, Geschichten zu Star Wars zu schreiben. Außerdem gab es wohl nicht näher benannte vertragliche Probleme und auch Kontinuitäts-Probleme, die durch die "Star Wars: The Clone Wars"-Serie aufgetreten wären.

Man wollte zwar die Geschichte von einem anderen Autoren oder einer anderen Autorin schreiben lassen, aber dazu ist es dann nicht mehr gekommen. 2010 wurde das Buch dann komplett gestrichen.

Wenn man allerdings wissen will, das in dem Buch passiert wäre, hier gibt es einen groben Umriss über die Handlung.

 

 

Fazit:

Auch wenn das Buch hier und da viel Kritik bekommt, wie auch die komplette Reihe und ich diese auch nachvollziehen kann, mir persönlich gefällt die Reihe nach wie vor sehr gut. Ich habe das Buch in der Zeit, in der ich zum Lesen gekommen bin, regelrecht verschlungen und ich finde es schade, dass es hier nicht mehr geben wird. Gut, es gibt eine Menge Fanfictions dazu, also komplett ohne Lesestoff werde ich nicht sein, aber schade ist es trotzdem.

Das Buch bekommt von mir insgesamt fünf Sterne und ich würde nur zu gerne eine Leseempfehlung raushauen, wenn man sich wie ich am meisten für die Truppler aus Star Wars interessiert. Aber ich würde sagen, man sollte lieber mit der RC-Reihe anfangen, da das Buch hier nach der RC-Reihe spielt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #239] Im Strom der Macht

 

Titel: Im Strom der Macht

Autor*in: Susan Kaye Quinn

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: When You Had Power

Erschienen in den USA: 2014

Übersetzer*in: Michael Drecker

 

Weitere Informationen:

Genre: Hopepunk, Thriller, Freundschaft

Preis: 0,99 € [E-Book] | 9,99 € [Taschenbuch]

Seiten: 180

Sprache: Deutsch

ISBN: 979-8862122534

Verlag: Selfpublishing

 

 

Inhalt:

In guten wie in schlechten Zeiten. In Gesundheit und Krankheit.

So lautet ein Teil des rechtlichen Fürsorgeschwurs von Familien im Jahr 2050, in einer Welt, die ständig von neuen klimatisch bedingten Katastrophen und Seuchen heimgesucht wird.

Energietechnikerin Lucía Ramirez hat ihre Familie vor langer Zeit an eine dieser Klimakatastrophen verloren - sie würde alles geben, um diesen Schwur leisten zu können. Die Power Islands geben der Menschheit eine Überlebenschance, aber Seetangfarmen zu bewirtschaften und Solarlilien zu warten ist ein einsames Unterfangen. Die KI der Wohnbehörde hat ihr eine neue Familie gefunden und meint, dass sie gut in dieses kleine Landhaus passen würde - und zu Menschen wie der senegalischen Umschulungsexpertin, die eine wahre Naturgewalt ist, dem Koch eines ehemaligen Pandemie-Corps mit seinem eigenen Hygge-Kanal und dem Autor, der behauptet, wirklich alles sei eine Geschichte. Diese Familie aus buchstäblich und metaphorischen Flüchtlingen könnte die sichere Zuflucht sein, die sie vor ihrem eigenen persönlichem Sturm sucht.

Und diesmal muss es klappen.

Dann stellen sie ein ungeplanter Stromausfall und ein fehlender Schildkröten-Bot vor ein Rätsel. Irgendwas stimmt auf Power Island Eins nicht, aber bei jedem ihrer Schritte, um der Sache auf den Grund zu gehen, ist jemand schneller als sie - und scheint fest entschlossen, das, was sie gesehen hat, ungesehen zu machen. Lucía ist Ingenieurin, keine Detektivin, und diesesn Problem zu lösen könnte sie etwas kosten, was sie verzweifelt braucht: Ein Zuhause.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier ist ein Rezensionsexemplar, welches mich allerdings nicht über die Autorin erreicht, sondern über den Übersetzer, der mir das E-Book freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. An dieser Stelle noch einmal vielen lieben Dank, es hat zwar ein paar Tage gedauert, bis ich zum Lesen kam. Aber als es dann soweit war, hatte ich richtig Spaß beim Lesen. Man könnte sagen, ich habe auch das Buch hier in zwei Tagen geradezu verschlungen!

 

Doch bevor ich zu dem Buch komme, möchte ich kurz etwas über ein Genre sagen, das wohl nicht so bekannt sein dürfte. Bzw ich kannte es davor noch nicht, finde es aber interessant und könnte mir vorstellen, später, wenn ich mit meinem SuB durch bin, mehr in der Richtung lesen. Es geht um das Genre Hopepunk.

Ich zitiere an dieser Stelle Michael Drecker, da seine Erklärung, die er mir damals geschickt hat, ziemlich gut, verständlich und nachvollziehbar ist:

"Das Genre „Hopepunk“ ist noch recht unbekannt, bedeutet aber im Prinzip, dass die Zukunft in dieser Buchreihe zwar dystopische Züge hat, also nicht unrealistisch ist, sondern eine Weiterentwicklung der Probleme aufzeigt, die wir gerade schon haben, aber doch eine positive Welt malt, in der die Menschheit „noch die Kurve“ bekommen hat oder gerade dabei ist. Es vermittelt also die Hoffnung auf eine bessere Zukunft und zeigt dabei auch das Umdenken und die teils radikalen Veränderungen auf, die dazu nötig sind – ohne dass es unerreichbar erscheint."

 

Bisher hatte ich eher Distopien gelesen und da war ja grob gesagt die Menschheit am Ende oder soweit kaputt, dass sie mit einem Alltag wie wir ihn heute haben, nicht zu vergleichen ist. Ich denke da an Reihen wie "Metro", "Panem", "Gameshow" oder auch einzelne Bücher wie "1984". Geschichten, in denen entweder der Planet und/oder die Gesellschaft unreparierbar kaputt waren.

Das hier zu lesen war eine schöne, angenehme Abwechslung. Es zeigt eine Zukunft, wie wir sie vielleicht sogar wirklich haben könnten, wenn wir uns jetzt auf den Hosenboden setzen und schauen, was wir alles machen können. Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern einen Plan aufstellen und schauen, auf welche Arten die Energiegewinnung möglich ist. Im Buch gibt es die eine oder andere Möglichkeit dafür.

Jetzt bin ich natürlich weder ein Klimaexperte, noch ein Energiewissenschaftler, aber rein von den Beschreibungen her dachte mir: Ja, das könnte auch in echt funktionieren. Also für mich als kompletter Laie. Experten haben da möglicherweise eine andere Betrachungsweise, aber da kann ich nicht mitreden.

 

Worüber ich aber reden kann, ist das Buch und das werde ich auch tun. Es ist der erste Band einer vierteiligen Reihe und das merkt man. Es geht viel um das Kennenlernen der einzelnen Charaktere, die in dem Buch eine wichtige Rolle spielen. Man lernt aber auch die Welt kennen und wie gesagt, wie sich an die neue Lebensweise gewöhnen. Die neuartigen Techonologien, die das schwere Leben vereinfachen oder unterstützen. Wie sich die Gesellschaft verändert hat und Menschen sich zu Familien zusammentun, weil es jetzt mehr denn je schwerer ist, alleine zu leben. Besonders, wenn man wie Lucía die komplette eigene Familie auf so tragische Art verloren hat.

Sowohl sie, als auch die Mitglieder ihrer neuen Familie haben mir sehr gut gefallen. Am meisten mochte ich die Dynamik zwischen Lucía und Joe, ob nun freundschaftlich oder mehr, das fände ich beides total in Ordnung.

 

Der Teil mit der Verschwörung, da steckt auf jeden Fall eine sehr tiefe und dreckige Geschichte dahinter, darüber bin ich mir sowas von sicher. Und wer auch immer alles da seine Finger im Spiel hat, möchte auf jeden Fall verhindern, dass Lucía auch nur ein Detail davon herausfindet. Oder noch schlimmer, an die Öffentlichkeit bringt! Bisher war es noch harmlos, aber ich kann mir vorstellen, dass es über die Zeit für Lucía und ihre neue Familie noch richtig gefährlich werden kann.

Natürlich gibt es bisher nur viele Fragen und unklare Dinge, aber wie gesagt, es ist der Auftakt einer Reihe, wäre ja auch langweilig, wenn bereits im ersten Band alle Fragen beantwortet werden und der Rest nur langweiliges Geplänkel wäre.

Auch frage ich mich, ob das mit Lucías Familie, also was da passiert ist, wirklich so zu 100% stimmt, also ob da nicht auch schmutzige Wäsche dahinter steckt. Aber richtige Anhaltspunkte habe ich dafür nicht, es ist mehr son Bauchgefühl.

 

Was ich aber sicher sagen kann, ist, dass mir das Cover sehr gut gefällt. Auch es ist ein Teil eines Ganzen, sowohl vom Cover her, als auch vom Titel her. Wenn man die vier englischen Bücher nebeneinander legt, dann kann man sehen, was ich meine. Aber auch der deutsche Titel gefällt mir sehr gut und ich hoffe, dass die Idee mit den zusammenhängenden Titeln hier auch übernommen wird.

Der Schreibstil wie auch die Übersetzung haben mir sehr gut gefallen. Am ersten Abend wollte ich nur mal kurz reinschuppern und zack, hatte ich bereits über die Hälfte gelesen. Es hat mich auch zum Nachdenken angeregt, auch wenn ich vermutlich noch Informationen benötige, die es erst in einer der Folgebände geben wird. Dennoch, das Buch hat mich neugierig auf mehr gemacht.

 

Achja, ganz kurz, falls jemand das Wort "Hygge" nicht kennt: Es ist ein Wort aus dem dänischen Sprache (Ursprünglich aus der norwegischen), welches sich nicht komplett 1:1 ins Deutsche übersetzen lässt, da wir selbst kein wirklich zu 100% passendes Wort haben.

Um mal die Seite "visitdenmark.de" zu zitieren:

"Hygge ist ein Kernbestandteil der dänischen Tradition und Lebensweise. Im Wesentlichen bedeutet es eine gemütliche, herzliche Atmosphäre, in der man das Gute des Lebens zusammen mit lieben Leuten genießt. Das warme Licht der Kerzen ist Hygge. Freunde und Familie gehören auch zur Hygge. Und nicht zu vergessen, Essen und Trinken: das heißt für uns am liebsten mehrere Stunden am Tisch zu sitzen und uns gemeinsam mit den größeren und kleineren Dingen des Lebens auseinanderzusetzen."

 

Und ich finde, das ist ein wunderschönes Konzept, welches hier doch sehr gut in das Genre Hopepunk passt.

 

 

Fazit:

Das Buch hier habe ich bereits vor wenigen Tagen lesen dürfen, da das Buch allerdings heute erscheint, habe ich mich dazu entschlossen, meine Rezension erst heute zu posten. Also wenn euch das Buch ansprechen sollte bzw die deutsche Übersetzung, dann könnt ihr es euch heute holen :-)

Falls es jemand lieber auf englisch haben möchte, die Version gibt es natürlich schon etwas länger. Das kann jede und jeder für sich selbst entscheiden, als Leseratte hat man halt nun mal die eine oder andere Preferenz.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht und ich freue mich schon darauf, irgendwann später mehr von der Reihe zu lesen. Außerdem habe ich dank dem Buch ein neues Genre kennengelernt, auf welches ich mich, wenn ich mehr Kapazitäten frei hab, gerne ein weiteres Mal stürzen möchte.

Von mir bekommt das Buch insgesamt 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Michael Drecker

[Rezension #238] Lake Paradise - Ein Ort für Träume

 

Titel: Lake Paradise - Ein Ort für Träume

Autor*in: Manuela Inusa

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Slice of Life, Drama, Romance

Preis: € 12,00 [D] | € 12,40 [A]

Seiten: 352

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-499-00750-7

Verlag: Rowohlt Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Seit gut zwei Jahren führt Trish Price den Tiersalon in Lake Paradise. Täglich shampooniert sie Hunde ein, kürzt Wellensittichen die Schnäbel oder Hamstern die Krallen. Und zumindest was die Arbeit und die Beziehung zu ihren beiden Schwestern betrifft, ist Trishs Leben sehr erfüllend. Nur in Liebesdingen hatte sie bisher kein Glück. Ein Kunde kommt in letzer Zeit allerdings auffällig häufig in den Salon: Wyatt O'Nelly, der Sheriff von Lake Paradise und alleinerziehender Vater. Regelmäßig bringt er das Meerschweinchen seiner Tochter und die Katzen seiner Mutter vorbei. Er ist eben sehr hilfsbereit und aufmerksam. Aber Trish hat gelernt, nur sich selbst zu vertrauen und sich voll und ganz um ihre jüngeren Schwestern zu kümmern. Da ist für große Gefühle also eigentlich gar kein Platz ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Dieses Buch habe ich vor wenigen Wochen im Rahmen einer Buchverlosung auf Lovelybooks gewonnen - vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle! Da ich allerdings Ende August bis Anfang September wegen zwei Conventions unterwegs war und davor noch ein paar andere Bücher hatte, bin ich erst diese Woche dazu gekommen, das Buch zu lesen. Oder genauer gesagt, zu verschlingen. Denn es war eines dieser Feel-Good-Bücher, in denen ich für Stunden versinken könnte.

 

Das hier ist bereits der dritte Teil der "Lake Paradise"-Reihe der Autorin, das hier war jetzt das erste Buch, das ich davon gelesen habe. Aber nicht das erste Buch der Autorin. Da mir damals schon "Orangenträume" von ihr sehr gut gefallen hat, war ich sehr glücklich, dass ich mit dem Buch hier nochmal was von ihr lesen konnte. Auch hier hat mir der Schreibstil sehr gefallen, ich bin gerade zu durch das Buch geflogen. Natürlich kommt es auch zu Drama, allerdings wird nicht zu hart auf die Dramadrüse gedrückt und die Bedenken, die der eine oder andere Charakter hatte, ist nachvollziehbar.

 

Lake Paradise klingt nach einem kleinen, entspannten Örtchen, an welchen man ein schönes, ruhiges Leben führen kann. Es gibt dennoch viel an Leben und es ist auch immer wieder was los. Natürlich kann ich jetzt nicht sagen, welche der Nebenhandlungen bereits in einem der Vorgängerbände zustande kamen, dennoch fühlte es sich lebendig an. Oft ist es ja so, dass die Nebencharaktere nur zur Deko im Hintergrund stehen und sonst nicht viel zu tun haben. Als würden sie kein richtiges Leben führen, sondern nur genau dann existieren, wenn sie als Deko gebraucht werden.

Hier leben die Charaktere tatsächlich, sie reden auch miteinander, und dadurch erlebt man das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven. Natürlich haben auch nicht alle immer den gleichen Wissensstand oder liegen sogar einem Irrtum auf, was das Ganze aber noch realistischer macht.

Besonders die kleinen Ratschtreffen, die die älteren Damen der Stadt regelmäßig hatten, fand ich sehr interessant. Und auch hier konnte man sehen, dass sie ihr eigenes Leben führen. So war zum Beispiel eine von ihnen so von ihren Sorgen erfüllt, dass sie meistens nur körperlich anwesend war. Oder eine andere fehlte und so haben sie dann erstmal überlegt: Sollen wir das überhaupt besprechen, wenn sie nicht da ist?

Oft genug hatte ich das Gefühl, als würde ich an einem Nebentisch sitzen und diese Kaffeekränzchen live miterleben.

 

Wyatt, wie auch Trish oder auch Lexi haben mir vom Buch am besten gefallen. Zwar ist Trishs Art von Beziehungen jetzt nichts, was ich persönlich auch machen würde, aber wenn man sich ihre Vergangenheit ansieht, dann ist es schon nachvollziehbar. Es ist verständlicher, dass sie sich nicht festlegen will, weil sie bereits schwere Verluste erlitten hat. Jetzt könnte man solche Sprüche bringen wie "Ja, sie hat halt noch nicht den richtigen gefunden", aber nein, daran glaube ich nicht. Zumal sie scheinbar schon länger Gefühle für ihn hatte, es aber lange nicht bemerkt hatte oder bemerken wollte. Eben wegen ihrer Angst vor einem weiteren, schlimmen Verlust. Ängste können einen lähmen und/oder blind machen.

Anfangs kam es mir ein bisschen plötzlich vor, wie sie dann ihre Gefühle für ihn entdeckt haben will, aber dann fühlt es sich schnell wieder natürlicher an. Auch, dass sie sich nach wie vor schwer tut und es dann auch beinahe kaputtmacht - alles andere wäre dann doch sehr merkwürdig gewesen. Vor allem, da sie sich früher schon immer in dem Thema selbst im Weg stand.

 

Was ich auch interessant fand, war die Dynamik zwischen ihr und ihren beiden Schwestern. Man hat richtig gemerkt, dass die beiden mitten in der Pubertät sind, aber auch, dass sie Trish mehr als sehr wichtig sind. Dass sie alles für die beiden tun würde und ihnen ein schönes Leben bieten möchte, nachdem die drei in einem Unfall ihre Eltern verloren hatten.

 

Auch das Buch hier kommt mit ein paar kleinen Extras. Es gibt vorne eine schöne, kleine Karte von Lake Paradise, oder zumindest einen Ausschnitt davon, auf welchem die wichtigsten Standorte markiert sind. Außerdem gibt es eine Musik-Playlist, die an einem bestimmten Punkt eine wichtige Rolle spielt und auch Rezepte von Gerichten, die im Buch selbst mehr oder weniger oft vorkommen. Sowas finde ich immer wieder klasse, auch wenn ich es bisher noch nicht geschafft habe, eins dieser Gerichte mal nachzukochen.

Dafür höre ich mir allerdings gerade beim Verfassen dieser Rezension Lieder aus der Playlist an. Wären jetzt keine Lieder, die ich mir immer wieder anhören würde. Aber zu der Situation im Buch passen sie doch sehr gut, muss ich sagen.

 

Achja, ich sagte ja, dass das der dritte Teil einer Reihe ist. Es macht allerdings nicht, wenn man die anderen beiden Bände nicht kennt, man kann diesen hier auch für sich genießen. Es ist eine dieser Reihen, die bei jedem Band den Fokus auf einer anderen Person oder, in diesem Fall, auf einem anderen Pairing. Man kann das Buch auch für sich allein gut lesen.

 

 

Fazit:

Bei diesem Buch hatte ich wieder mal beim Lesen sehr viel Spaß, es war sehr entspannt, auch, wenn es vom Thema her mal etwas düsterer oder ernster wurde. Wie "Orangenträume" konnte ich mich gut in die Szenen hineinversetzen und fühlte mich, als wäre ich ein kleiner Teil davon. Die kleinen schnörkeligen Rahmen um die Kapitelzahlen hatten was elegantes, ohne übertrieben zu wirken.

Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #237] Das Juwel - Die Gabe

 

Titel: Das Juwel - Die Gabe

Autor*in: Amy Ewing

Erschienen in Deutschland: 2015

Originaltitel: The Jewel

Erschienen in den USA: 2014

Übersetzer*in: Andrea Fischer

 

Weitere Informationen:

Genre: Fantasy, Drama, Hetero

Preis: € 16,99 [D] | € 17,50 [A]

Seiten: 448

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8414-2104-3

Verlag: S. Fischer Verlag GmbH

 

 

Inhalt:

Violet Lasting ist etwas besonderes. Sie kann durch bloße Vorstellungskraft Dinge verändern und wachsen lassen. Deshalb wird sie auserwählt, ein Leben im Juwel zu führen. Sie entkommt bitterer Armut und wird auf einer großen Auktion an die Herzogin am See verkauft, um bei ihr zu wohnen. Eine faszinierende, prunkvolle Welt erwartet sie. Doch das neue Leben fordert ein großes Opfer von ihr: Gegen ihren Willen und unter Einsatz all ihrer Kraft soll sie der Herzogin ein Kind schenken. Wie soll Violet in dieser Welt voller Gefahren und Palastintrigen bestehen? Als sie sich verliebt, setzt sie nicht nur ihre eigene Freiheit aufs Spiel.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier habe ich letzten Monat in einem offenen Bücherschrank gefunden und das Cover wie auch das schöne Lila das Buches haben mich spontan angesprochen. Aber auch den Beschreibungstext fand ich ansprechend, auch, wenn ich nicht genau wusste, wie ich mir das mit der Kraft vorstellen sollte. Gerade deshalb habe ich das Buch mitgenommen und wollte mich dann darauf einlassen. Allerdings konnte und wollte ich es nicht anfangen zu lesen, wenn ich im Grunde mehrere Tage weg bin und es dann eine hässliche Pause gibt. Daher kam ich u.a. deshalb erst diese Woche dazu, das Buch zu lesen.

 

Und ich muss ehrlich sagen, ich habe lange gebraucht um zu verstehen, was die Verbindung zwischen "Violet hat eine besondere Fähigkeit" und "Sie soll der Herzogin ein Kind schenken" ist. Auch wusste ich nicht, wie das mit dem Kind sein sollte. Ich dachte ehrlich gesagt, die Herzogin hat Probleme damit, schwanger zu werden oder hat bereits eine oder mehrere Fehlgeburten hinter sich. So dass sie diese Unterstützung von Violet braucht, damit sie der Herzogin hilft, dass das Kind in ihrem Bauch gut heranwachsen kann.

 

Wow, da lag ich ja mal komplett daneben. Nein, nicht die Herzogin wird das Kind austragen, sondern Violet selbst! Es ist eine Leihmutterschaft auf Zwang quasi. Das fand ich schon sehr überrascht, wie gesagt, ich hatte damit nicht gerechnet. Auch nicht, wie hart die Surrogaten (so werden die Leihmüttersklaven genannt) behandelt werden. Ja, sie bekommen sehr gutes und leckeres Essen, leben in Palästen und ähnlichem, haben eine Zofe, teure Kleider - aber sie haben keine Wahl. Sie haben keine Freiheit. Im Grunde muss sich jede junge Frau, sobald sie erblüht, sich einem Test unterziehen und wenn dann herauskommt, dass sie geeignet sind, werden sie ihren Familien entrissen. Erst in speziellen Einrichtungen trainiert, dann ihren Fähigkeiten entsprechend eingestuft und versteigert. Sie dürfen in diesen Einrichtungen zwar z.B. anziehen, was sie wollen. Doch dafür erfahren sie wirklich nur die allernötigsten Infos und können sich nicht ihr eigenes Spielbild ansehen. Auch nimmt man ihnen später den Namen weg bzw darf ihn danach dann keiner mehr wissen. Das ist schon entmenschlichend.

 

Btw, es gibt auch eine männliche Version davon, die "Gefährten", die sich Adelshäuser kaufen oder mieten, um eine kurzweilige Gesellschaft für die jungen Töchter zu haben. Im Grunde haben sie aber die gleiche Stellung wie die Surrogaten, nur dass die Männer keine Kinder liefern müssen. Und ich glaube, sie werden auch beim "Ausgang" nicht angekettet, aber sonst redet keiner mit ihnen und sie dürfen auch nichts sagen.

 

Es ist generell ein sehr heftige Gesellschaft und es kommen noch einige andere unschöne bis sehr dunkle Details ans Licht. Auch sind irgendwelche Intrigen im Hintergrund am Laufen, es gibt Allianzen und Feindschaften, die offen oder verdeckt ausgetragen werden. Doch im Grunde bekommt man das Meiste davon nicht mit.

 

Was ich neben der Story noch interessant fand, waren die Charaktere. Nicht nur war mir Violet total sympathisch, ich konnte ihre Ängste auch verstehen. Violet wirkt auf mich wie jemand, die gerne eine Wahl hätte und sich aussuchen möchte, ob, wann und mit wem sie ein Kind haben möchte. Sie will für die Herzogin kein Kind austragen, aber sie wird halt nicht gefragt. Auch hat sie vor dem Gedanken, Schwanger zu werden/sein, Angst. Ich selbst möchte auf keinen Fall schwanger werden, einfach, weil ich keine Kinder möchte. Daher kann ich die Horrorvorstellungen, die sie teilweise hatte, sehr gut verstehen.

 

Ansonsten fand ich noch ihre Zofe Annabell interessant und auch die Tatsache, dass einer der wichtigsten Figuren stumm ist, sogar von Geburt an. Sie schreibt dagegen alle Nachrichten auf eine Tafel und sie ist immer sehr unterstützend. Sie ist immer für Violet da und lässt sich nicht von der ganzen Sache unterbringen. Zumindst so gut es geht. Sie ist auch einer der zwei Gründe, warum ich die Herzogin Pearl sehr interessant finde. Ich meine, in so einer schrecklichen Adelsgesellschaft jemanden zu beschäftigen, der im Grunde nicht so perfekt ist wie die komplette Umgebung, in der sie leben - ich glaube, dafür gibt es einen guten Grund. Also einen größeren als "Pearl hat ein gutes Herz". Das wäre schön, wenn es da irgendwas in den zwei anderen Bänden zu erfahren gäbe. Auch gibt es hier und da Hints auf eine dunkle Vergangenheit, die Pearl hinter sich hat und sie lässt auch ab und zu eine andere Person durch die halte Hülle hindurchscheinen. Auch darüber würde ich gerne noch mehr erfahren.

 

Doch auch das Buch hier ist nicht perfekt. Es gibt eine Liebesgeschichte, aber die fühlt sich nicht zu 100% richtig an. Klar, Violet sehnt sich danach, ein eigenes Leben zu leben und eigene Entscheidungen treffen zu dürfen. Dennoch, dass sie und ihr Loveinterest sich auf einmal ineinander verlieben und einlassen, obwohl sie wissen, dass sie absolut keine Chance haben, dass es für einen von beiden sogar tödlich sein kann ... das verstehe ich nicht. Klar könnte man jetzt mit "Gefühle kann man nicht kontrollieren" argumentieren, aber dennoch ... sie wissen da ganz genau, was sie da tun. Ich bin ehrlich, so dringend hätte die Liebesgeschichte nicht drin sein müssen. Man hätte sie auch weglassen können und es hätte kaum was an Violets Situation oder der Situation geändert.

 

Apropos Leben, es wäre schön gewesen, hätte man mehr von Violets Alltag erfahren. Man bekommt zwar mit, dass sie ständig zu irgendwelchen Bällen und derartigen Anlässen geschleppt wird. Dass sie hin und wieder in die Bibliothek geht, sich später mit ihrem Love-Interest trifft, Cello spielt oder Halma gegen Annabell. Aber sonst? Sonst erfährt man da nicht so viel. Klar, im Grunde hat Violet "nur" einen Job, aber was macht sie denn so? Oft gibt es Zeitsprünge unbekannter Länge, aber womit hat sie sich ihre Zeit vertrieben? Sie wirkt nie so, als hätte sie sich stark gelangweilt oder so...

 

 

Fazit:

Das ist auch ein Buch, dass es schafft, mich auf der einen Seite zu unterhalten, auf der anderen Seite zum Nachdenken zu bringen. Der Schreibstil ist für mich sehr angenehm gewesen und auch optisch gefällt mir das Buch sehr gut. Vor allem der Übergang von ihrem Kleid zum Edelstein, einfach nur schön ~

Mir hat das Buch sehr viel Spaß gemacht und wenn ich es gelesen habe, habe ich es nur ungern aus der Hand gelegt. Klar hat es auch ein paar Schwachpunkte, aber das ist am Ende ok.

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne. Und ich freue mich schon darauf, irgendwann die anderen zwei Nachfolgerbände zu lesen. Wann auch immer das sein wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #236] Eisenhut und Apfelstrudel

 

Titel: Eisenhut und Apfelstrudel

Autor*in: Jessica Müller

Erschienen in Deutschland: 2018

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Humor

Preis: € 6,99 [eBook] | € 12,00 [Taschenbuch]

Seiten: 235 [eBook] / 310 [Taschenbuch]

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7325-4729-6

Verlag: Bastei Lübbe

 

 

Inhalt:

Ein tödlicher Leckerbissen: Dieser Fall schmeckt ihm gar nicht ... Krindelsdorf bei München: Hier ist die Welt noch in Ordnung. Denkt man. Doch als Hauptkommissar Hirschberg dort Zeuge eines Mordes wird, zeigt sich wieder mal: Nichts ist, wie es scheint. Wer hat der verhassten Bürgermeistergattin das Gift des Blauen Eisenhuts in den Apfelstrudel gemischt? Es beginnt die heiße Jagd auf einen eiskalten Giftmörder ... Urkomisch, spannend, bayrisch: Hauptkommissar Hirschbergs erster Fall in Krindelsdorf.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht ganz sicher, wann und warum ich mir das Buch mal gekauft habe. Bestimmt war es letztes Jahr für die ABC-Challenge, aber genau kann ich es leider nicht mehr sagen. Spielt ja auch am Ende keine Rolle. Für Regionalkrimis bin ich immer zu haben, besonders, wenn sie in Bayern spielen. Ob es nun in echten Orten ist oder in fiktiven, wie in diesem Roman, ist mir auch am Ende egal. Das mindert meinen Spaß auf keinen Fall.

 

Apropos Fall, nachdem man den Hauptcharakter Hirschberg, wie auch seine Verlobte Susan und deren doch sehr schrecklich nervige Tante Isobel, welche für ein paar Tage das Paar besuchen möchte. Hirschberg fand ich dagegen sehr symphatisch und ich hatte oft Mitleid, wenn er mit dem überkorrekten und sehr gläubigen Pfarrer zu tun hatte, Isobels Liebhaber oder Isobel selbst.

 

Jedenfalls, nachdem man ein Bild von allen wichtigen Beteiligten bekommen hat, wird man auch recht bald an den Fall herangeführt. Bzw der Fall passiert. Und ich muss sagen, es hat mir Spaß gemacht, darüber zu rätseln, wer der Täter sein könnte, was das Motiv und wie der Mord passiert ist. Allerdings sind die Ermittlungen des Kommissars nicht das Einzige, was man zu sehen bekommt. Zum einen grätscht ihm gerne mal das Privatleben rein, wie Isobel mit ihren zigtausend Hochzeitsplänen, die sie Hirschberg und Susan ständig andrehen möchte. Zum anderen bekommt man auch andere POVs von anderen Charakteren, dank denen man die Geschichte auch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Hin und wieder wird auch etwas angedeutet, der Spannung schadet das jedoch keineswegs. Oft genug kommt der Kommissar in eine Sackgasse oder eine Theorie, die ihm und mir als Leser total wasserfest erschien, bekommt dann doch ein kleines Loch. Oder einen großen Riss.

 

Was den Verlauf des Falls angeht, wie auch die Auflösung, hat es sich gleichzeitig normal/natürlich angefühlt, aber auch sehr unterhaltsam. Eben auch dadurch, dass Hirschberg nicht alleine ermittelt, sondern auch noch eine Kollegin hat, kommt von verschiedenen Richtungen etwas, was beim Lösen des ganzen Rätsels helfen kann. Und ich hatte generell sehr viel Spaß beim Lesen. Der Humor war unterhaltsam, keine Schenkelklopfer, aber das ist normal, ich muss persönlich nie bei einem Buch laut auflachen.

Es war auf jeden Fall kein "Hahaha, das ist ja sooooo lustig :D"-Humor, kein brachialer Humor, der einem ins Gesicht aufgedrückt wird. Klar sind manche Figuren ein wenig überzogen, aber es ist in einem sehr angenehmen und für Romane normale Verhältnis.

 

 

Fazit:

Wie so oft hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten könnte. Zumindest hatte ich dank des Buches viele angenehme Stunden im Zug und wenn ich mal nicht weiterlesen konnte, dann gab es drei Gründe: 1. Ich war zu müde, 2. Ich wollte lieber Musik hören oder 3. Ich musste aus/umsteigen ;-)

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und der Fall war schön spannend. Die Wendungen konnte ich nicht vorhersehen. Von mir bekommt das Buch fünf Sterne und ich kann mir vorstellen, mir irgendwann mal den nächsten Band zu holen, ob nun per Kauf oder Ausleihe.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #235] The Couple Next Door

 

Titel: The Couple Next Door

Autor*in: Shari Lapena

Erschienen in Deutschland: 2017

Originaltitel: The Couple Next Door

Erschienen in Kanada: 2016

Übersetzer*in: Rainer Schumacher

 

Weitere Informationen:

Genre: Thriller, Drama

Preis: € 15,00

Seiten: 349

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-7857-2585-6

Verlag: Bastei Lübbe AG

 

 

Inhalt:

Deine Nachbarin möchte nicht, dass du dein Baby zur Dinnerparty mitbringst. Dein Ehemann sagt, das sei schon in Ordnung. Ihr wohnt ja gleich nebenan. Außerdem habt ihr ein Babyfon und könnt abwechselnd nach der Kleinen sehen. Deine Tochter schläft, als du das letzte Mal nach ihr siehst. Doch jetzt herrscht Totenstille im Haus. Du rennst ins Kinderzimmer - und dein schlimmster Alptraum wrid wahr: Die Wiege ist leer.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das ist auch eines der Bücher, bei denen ich nicht mehr genau weiß, wann und so ich sie gekauft habe. Alles, was ich weiß, ist, dass es schon eine längere Weile her ist. Spielt ja auch keine Rolle, immerhin bin ich ja jetzt "endlich" dazu gekommen, es zu lesen. Und Anfangs hat es mir auch ziemlich gut gefallen, der Fall startet praktisch gleich im ersten Kapitel und es kommt ordentlich an Fahrt auf. Auch habe ich mir überlegt, wer der Täter sein könnte und was das Motiv, bin aber auf keinen grünen Zweig gekommen. Leider hat das ab der Hälfte ein wenig nachgelassen.

 

Aber von Anfang an. Die Geschichte wird im Grunde aus drei Perspektiven erzählt: Anne, der Mutter des Kindes; Marco, der Vater des Kindes; und Rasbach, der leitende Ermittler in dem Entführungsfall. Die Perspektive wechselt oft bzw fast immer während des Kapitels, da die verschiedenen Perspektiven durch ein kleines Zeichen klar abgetrennt sind, klappt es so meiner Meinung nach ziemlich gut. Ich bin ja generell ein Fan davon, wenn eine Geschichte aus mehreren POVs besteht und wenn die auch klar voneinander abgegrenzt sind, ist es super. Normal kenne ich es so, dass der POV mit dem Kapitelende wechselt, hatte auch schon mal das eine oder andere schlechte Buch, wo es mitten im Kapitel war, aber ohne Kennzeichnung.

Der Schreibstil auch war ziemlich angenehm.

 

Was leider im Verlauf des Lesens nicht sonderlich angenehm blieb, waren genau zwei Dinge: Die Charaktere und die Story. Fangen wir erstmal mit dem zweiten Punkt an, dann kann ich nämlich auch gleich noch auf den ersten eingehen. Anfangs ist die ganze Story wie gesagt total spannend, ich saß da und war froh, dass ich mir die erste Hälfte quasi in einem Rutsch durchlesen konnte. Natürlich haben die Charaktere selbst auch den einen oder anderen Verdacht, was Täter und/oder Motiv angeht und auch mein Gehirn ratterte alle Möglichkeiten durch, die ihm eingefallen sind. Allzusehr wollte ich mich dann aber auch nicht festlegen, da ich bei Krimis gerne mal danebenliege. Außerdem wollte ich erstmal abwarten, bis es weitere Hinweise oder Beweise gibt, denn da gab es ehrlich gesagt nicht so viel.

 

Nun ja, die Hinweise und Beweise kamen hier und da dann natürlich dazu, aber was auch noch mit dazukam, waren Plottwists. Und davon eine ganze Menge. Ohne jetzt zu viel zu spoilern, sagen wir es einfach mal so: So gut wie jeder Charakter, der hier Namen und Rolle hat (außer einer Figur) hat ein dunkles Geheimnis, welches irgendeine Rolle in der ganzen Angelegenheit spielt. Was es auch noch in Masse gibt, sind Intrigen, die die Charaktere sich gegenseitig spinnen oder der sie auf dem Leim gehen. Irgendwann saß ich nur noch da und dachte mir: Ist das dein Ernst, Frau Autorin? Dadurch ging leider viel Spannung, die im ersten Teil aufgebaut worden ist, verloren. Natürlich habe ich mir noch Gedanken um das kleine Kind gemacht, ob es überhaupt noch am Leben ist etc.

 

Die Auflösung war ok, der Schluss dagegen ... wow, wtf ist da denn bitte passiert? Auch hier möchte ich nicht sehr viele Worte verlieren, sagen wir einfach, es war ein offenes Ende.

 

Um zu den Charakteren zurückzukommen, es gab so gut wie keinen, bei dem ich sagen würde: Joah, den mochte ich oder da hatte ich bs zum Ende Mitleid. Gut, Rasbach fand ich noch einigermaßen normal und mit dem Baby hatte ich Mitleid, daher stimmt es nicht so ganz. Aber alle anderen ... erst dachte ich neutral über sie. Aber durch die ganzen Geheimnisse, Lügen und wie sich ihre schlechten Charaktereigenschaften immer mehr gezeigt haben, da war am Ende fast keiner mehr dabei, der irgendwie sympathisch war. Für mich jedenfalls. Hab mir dann die eine oder andere Meinung zum Buch danach angesehen oder angehört, und bin froh, mit der Meinung nicht allein zu sein.

 

Kurze Anmerkung: Auch wenn ich die Details nochmal nachlesen musste, manche meinten mir gegenüber, dass das von der Art der Entführung her stark an den "Maddie-Fall" erinnert. Wie gesagt, ich musste mich nochmal in den Fall hineinlesen, aber ja, das kann ich total zustimmen. Auch irgendwie traurig zu wissen, dass es ein derartiges Ereignis (also der Teil, wie die Entführung passierte, nicht die GoT-Menge an Intrigen/Plottwists danach) auch im echten Leben passieren kann. Ist richtig erschreckend.

 

Auch fand ich es ein wenig seltsam, in der Beschreibung direkt angesprochen zu werden, weil mein Hirn da dauernd widersprechen möchte. Es will die ganze Zeit korrigieren und sagen: Ich habe kein Kind! Ich bin nicht Verheiratet! Ob es mich damals nicht gestört hat oder es mir nicht aufgefallen ist, kann ich heute nicht mehr sagen. Heute bin ich jedenfalls kein großer Fan davon, aber das hält mich ja offensichtlich nicht vom Lesen ab. Es irritiert mich einfach nur, mir Situationen vorzustellen, die absolut nichts mit meiner eigenen Lebensrealität zu tun haben. Da fehlt mir dann doch die Vorstellungskraft, mich da hineinversetzen zu können.

 

 

Fazit:

Insgesamt muss ich sagen: Das Buch war ok. Die erste Hälfte hat mir wie gesagt besser gefallen, danach hat die Autorin es mit den Plottwists und Intrigen doch stark übertrieben. Zwar hatte ich Spaß beim Lesen, aber ich sage jetzt nicht, dass es ein Buch ist, das man unbedingt gelesen haben muss. Auch werde ich das Buch nicht behalten.

Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #234] Suzukis Rache

 

Titel: Suzukis Rache

Autor*in: Kotaro Isaka

Erschienen in Deutschland: 2023

Originaltitel: Gurasuhoppa / グラスホッパー

Erschienen in Japan: 2004

Übersetzer*in: Sabine Mangold

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Thriller, Drama

Preis: € 24,00

Seiten: 302

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-455-01586-7

Verlag: Hoffmann und Campe Verlag

 

 

Inhalt:

Drei Auftragskiller mit eigenen Methoden: Die Zikade redet viel und tötet mit dem Messer. Der Pusher stößt Menschen vor Autos. Und der Wal treibt seine Opfer dazu, sich selbst das Leben zu nehmen. Die drei gelten in Tokios Unterwelt als unerreichte Meister ihres Fachs. Das ändert sich schlagfertig, als sie auf Suzuki treffen, einen einfachen Mann und ehemaligen Mathematikprofessor, der ein glückliches Leben führte, bis seine Frau brutal ermordert wurde. Suzuki bringt in Erfahrung, dass der Sohn des Mafiabosses der Großstadt für den Tod seiner geliebten Frau verantwortlich ist.

Getrieben von Rache, begibt sich Suzuki in die Unterwelt der Metropole, die damit für die Zikade, den Pusher und den Wal zur tödlichen Arena wird ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ich gebe es zu, ich bin vor allem wegen dem Cover und dem Namen des Buchs darauf aufmerksam geworden bin, wie auch von der Tatsache, dass es von einem japanischen Autoren stammt. Bisher sind fast alle Bücher, die ich von japanischen Autoren gelesen habe, Mangas. Aber auch an Romanen bin ich sehr interessiert und so konnte ich nicht anders, als es mitzunehmen. Das ist gar nicht so lange her und ich habe das Buch zufällig gesehen - ich sehe an dieser einen Stelle vor der Kasse immer viele interessante Bücher, ich glaube, ich sollte aufhören da hinzusehen XDD

Zumindest, um meinem Geldbeutel den Gefallen zu tun.

 

Gut, zurück zum Buch. Ich hatte eine leichte Vorstellung davon, wie die Story des Buches verlaufen würde und lag damit vollkommen daneben. Vermutlich, weil ich dazu viel zu sehr von westlichen Geschichten geprägt bin. Dennoch hat mir dieser andere Verlauf auch sehr gut gefallen. Zumal man die Geschichte nicht nur aus Suzukis Sicht verfolgt, sondern auch aus der drei Auftragskiller. Man sieht auch, wie sie über die Ereignisse denken, die sie mitbekommen oder gar in sie hineingezogen werden. So muss zum Beispiel ein Killer jemanden ausschalten, der einen anderen Killer mit einem Mord beauftragt hatte. Oder der eine muss mit den Folgen der Handlungen des anderen leben. Suzuki spielt ebenfalls in diese Rechnung hinein. Dabei kommt es hin und wieder zu Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.

 

Unter den Charakteren habe ich keinen Liebling, aber ich denke, das ist auch nicht schwer zu verstehen. Zwar kann man in die Köpfe der drei Auftragsmörder hineinsehen, aber ich denke, man soll die Charaktere auch nicht sonderlich favorisieren oder gar mit ihnen mitfiebern. Vielmehr soll man das wohl eher neutral beobachten, wie der "hilflose Leser", den man in dem Moment nun mal ist. Hin und wieder ist die Story ein wenig überzogen und manches würde wohl im echten Leben ganz anders passieren, dennoch war es sehr spannend. Besonders die ganzen Verstrickungen zeigen, wie dicht wir als Gesellschaft sind und wie sehr wir uns beeinflussen können, auch, wenn wir es nicht beabsichtigen oder wissen.

 

Vom Schreibstil war es recht angenehm und ich konnte beim Lesen einfach nicht mehr aufhören. Es war nicht so verschachtelt und kompliziert wie bei Murakami oder so simpel, wie ich es aus Light Novels kenne. Es lag genau in der Mitte. Das Ende, joah, das war in Ordnung, auch damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich bin auch ganz ehrlich: Ich hatte keine Ahnung, wie das Ende aussehen könnte, und ich weiß es auch heute nicht.

 

Ein bisschen finde ich die Beschreibung irreführend, da es nicht zu 100% passt. Denn es klingt, als würden sie in eine Arena geworfen werden, ob nun wörtlich gesehen oder bildlich. Ich würde eher sagen, sie passt zu 80% auf das, was in dem Buch passiert. Zwar gab es hier und da ein paar Momente, die sich ein bisschen gezogen haben, aber die gab es jetzt nicht sooo oft.

 

 

Fazit:

An dem Buch hatte ich sehr viel Spaß, als ich es angefangen habe zu lesen, habe ich es an einen Tag in einem Rutsch durchlesen können. Allerdings werde ich es nicht behalten, um ehrlich zu sein. Dafür kann sich jemand anderes mal an dem Buch erfreuen und beim Lesen Spaß haben.

Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine Leseempfehlung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #233] 1984

 

Titel: 1984

Autor*in: George Orwell

Erschienen in Deutschland: 1976

Originaltitel: Nineteen Eighty-Four

Erschienen in England: 1949

Übersetzer*in: Kurt Wagenseil

 

Weitere Informationen:

Genre: Dystopie, Drama

Preis: Zwischen € 1,82 und € 10,00 (gebraucht, diese Version)

Seiten: 281

Sprache: Deutsch

ISBN: 3 548 03253 2

Verlag: Ullstein

 

 

Inhalt:

George Orwells Welterfolg wird hiermit erneut als Taschenbuch vorgelegt. Mit atemberaubender Unerbittlichkeit zeichnet der Autor in diesem visionären Roman das erschreckende Zukunftsbild einer durch und durch totaliären Gesellschaft, die bis ins letzte Detail durchorganisierte Tyrannei einer absolut autoritären Staatsmacht. Dieses Buch entstand unter dem Eindruck unkontrollierter Willkürherrschaft, des Nazismus, des Faschismus, des Stalinismus, aber auch der wirtschaftsimperialistischen Tendenzen bei den Industriemächten während des Zweiten Weltkriegs. Pessimistischer und grimmiger noch als in seinen anderen Büchern bringt Orwell hier seine Überzeugung zum Ausdruck, daß die Machtstruktur einer Gesellschaft auch durch Revolution nicht grundlegend verändert werden kann und daß die Zerstörung des Menschen durch eine perfektionierte Staatsmaschinerie unaufhaltsam ist. Seine düstere Zukunftsvision gewinnt dadurch einen beklemmenden Wirklichkeitsbezug, dem sich auch der Leser von heute nur schwer entziehen kann.

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Bevor ich auf den Inhalt des Buches eingehe, muss ich noch ein paar Worte zu den Eckdaten oben verlieren. Und zwar, dass ich die meisten Infos von Amazon habe, das es in meinem Taschenbuch leider kein Impressum gibt. Hab mehrfach nachgesehen, aber nie was gefunden. Daher kann ich nicht zu 100% sagen, ob die Angaben so stimmen und ich hab auch keine andere Quelle gefunden, wo ich das sicher sagen konnte. Wenn euch das zu unsicher ist, nehmt lieber ne neuere Version. Es gibt eine, die nicht viel kostet, mit einer neuen Übersetzung. Die habe ich allerdings nicht gelesen, daher kann ich nicht sagen, ob und welche Unterschiede es gibt. Aber es gibt bestimmt welche, die diese Version bereits gelesen und rezensiert haben :-)

 

Woher ich das Buch habe, kann ich auch nicht mehr so genau sagen. Ich habe es mal vor Jahren irgendwo entweder günstig oder kostenlos bekommen, dazu ist es dann doch zu lange her, als das ich das genau sagen könnte. Es ist auf jeden Fall gebraucht. Und 1984 ist ein sehr bekannter Klassiker, ich war schon länger darauf neugierig, das Buch zu lesen. Wie gesagt, irgendwann vor 2020 bin ich dann fündig geworden, aber nie so wirklich dazu gekommen es zu lesen. Und danach lag es dann in einem Umzugskarton^^°

Aber gut, mein SuB war so oder so hoch genug, dass ich so oder so nicht so schnell dazugekommen wäre. Lieber später als nie, nicht wahr?

Das Buch wurde oft erwähnt, besonders, wenn es um schreckliche Staaten oder Landeskritik ging, doch so viel wusste ich vor dem Lesen auch nicht. Höchstens so Schlagworte wie "Überwachungsstaat", "Gedankenpolizei" und "Big Brother". Besonders das letztere wurde oft erwähnt und als Vergleichsbeispiel benutzt.

Daher war ich neugierig auf das Buch, kam aber erst die Tage dazu es zu lesen.

 

Da ich nicht wirklich genau wusste, um was es genau geht, hatte ich auch keine Erwartungen und ließ es einfach auf mich zukommen. Und ich fand es an mehreren Stellen erschreckend, sehr erschreckend. Sogar noch mehr als damals "Die Farm der Tiere", da fand ich es schon jedes Mal furchterregend, wie schnell das System, dass die Tiere aufgebaut hatten, dem Untergang geweiht waren.

Hier in dem Buch ist es die ständige Überwachung, nicht nur durch die technischen Geräte, sondern auch durch die persönliche Umgebung. Ein Mann ist an einer Stelle froh, dass er für sein "Gedankenverbrechen" verhaftet wurde, nachdem sein eigenes Kind ihn verpetzt hat. Er hat was im Schlaf gegen den "Großen Bruder" gesagt, das Kind hat es gehört und gleich am nächsten Tag den Behörden gemeldet. Und der war auch noch stolz darauf ...

 

Man weiß nie, wer alles zu der Gedankenpolizei gehört oder einen sonst irgendwie verpetzen könnte. Überhaupt, dass es Begriffe wie "Gedankenverbrechen" gibt, find ich schlimm. In dieser Welt sind die Gedanken absolut nicht frei. Man darf sich nicht mal anmerken lassen, dass man z.B. an dem "Großen Bruder" oder der Partei zweifelt, weil man sonst aus der Geschichte getilgt wird. Man wird wortwörtlich ausradiert, jegliche Spur die daraufhin deutet, dass du mal existiert hast - alles wird umgeändert oder gelöscht.

 

Überhaupt wird viel umgeändert, der Protagonist zum Beispiel sitzt in einer Abteilung, in der ständig Meldungen reinkommen, was er alles umändern soll, damit die Partei immer gut dasteht. Auch wird die Vergangenheit geändert, damit Aussagen, die die Partei früher gemacht hat, zu den Ereignissen passt. Überhaupt besteht die Welt, in der Winston lebt, nur noch aus drei Großmächten und einer Freifläche, von der keiner so wirklich weiß, was damit passiert oder wem die gehört. Es herrscht immer irgendwo Krieg und wer mit wem verfeindet ist und wer nicht, ändert sich ständig.

So heißt es in einem Moment "Ozeanien und Eurasien sind schon immer Verbündete gewesen!" - im nächsten dann aber auf einmal: "Ozeanein und Eurasien sind Feinde, sind es schon immer gewesen!". Wenn eine solche Änderung eintritt, ist es u.a. Winstons Aufgabe, die Vergangenheit so hinzubiegen, dass die neue Tatsache auch so "richtig" ist.

Am Ende weiß keiner, was richtig ist und darüber sollen die Leute auch nicht nachdenken, sie sollen einfach alles schlucken, was man ihnen vorwirft. Ist ja bei "Farm der Tiere" genauso, da ist ein Schwein namens Schneeball lange ein Held, irgendwann aber wird er zum Feind Nummer 1 erklärt und all seine Heldentaten dem Schwein Napoleon zugeschrieben. Wenn es kritische Nachfragen gibt, heißt es nur: "Das sind Gerüchte!", "Das hast du falsch in Erinnerung" oder "Das war schon immer so!"

 

Auch fand ich es krass, wie sehr die Partei versucht die Leute ausmerzen und die Menschlichkeit aus ihnen zu treiben. Die meisten von ihnen leben ohne wirklich Bildung zu erfahren, denn die brauchen sie als simple Arbeitskraft ja nicht. Und das, obwohl sie die Mehrheit der Gesellschaft darstellen. Menschen werden dazu animiert und erzogen, sich gegenseitig zu überwachen und anzuzeigen, falls sie parteifeindliches Handeln an den Tag legen. Der in ihren Augen ideale Mensch soll keine Liebe spüren (außer zum Großen Bruder und der Partei), keine Freunde haben und auch keine Freude. Die Leute in der mittleren Schicht dürfen sich nicht mal selbst einen Partner aussuchen, den sie körperlich oder sonst wie anziehen finden. Nein, sie sollen nur zusammen kommen und Sex haben, um mehr Parteimitglieder zu züchten. Wobei man laut dem Buch bereits daran arbeitet, auch das verhindern zu können, indem man Menschen künstlich im Labor erstellt ...

 

Das alles fand ich erschreckend und auch sehr, sehr düster. In vielen anderen dystopischen Büchern gibt es irgendeine Art von Hoffnung, dass die Protagonisten eine Chance gegen das unfaire System, gegen die unfaire Regierung haben. Doch diese gibt es hier nicht. Und jegliche Hoffnung wird früher oder später im Keim erstickt.

 

Was den Aufbau angeht, der Anfang zieht stark an. Der mittlere Teil ist ein bisschen langatmig teilweise, aber der Schluss ... OMG, ich weiß gar nicht, was ich über den letzen bzw dritten Teil des Buches sagen soll, ohne großartig zu spoilern. Ich denke, dieser Teil wird mir noch jahrelang im Kopf hängenbleiben. Hier hat das Buch auch wieder angezogen und das echt nicht zu wenig! Aber an dieser Stelle möchte ich nicht zu viel verraten. Das sollte man doch lieber selbst lesen, wenn man es nicht schon getan hat.

 

 

Fazit:

Es könnte an der alten Übersetzung liegen, dass das Buch hier und da ein wenig hochgestochen ist. Ich kenne weder das englische Original, noch die neue Übersetzung, daher habe ich da keine Möglichkeit zum Vergleich. Das hat es ein bisschen anstregend gemacht beim Lesen. Und wie gesagt der Mittelteil war teilweise, auch wegen der Sprache, ein wenig schleppend. Dennoch war das Buch sehr interessant und ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Zwar wird mein Favorit immer "Farm der Tiere" bleiben, was Orwell-Bücher angeht, aber das hier belegt den zweiten Platz.

Von mir bekommt das Buch insgesamt fünf Sterne und eine Leseempfehlung! Welche Übersetzung die bessere ist, kann ich dagegen leider nicht sagen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #232] Das herzensgute Schwein

 

Titel: Das herzensgute Schwein

Autor*in: Sy Montgomery

Erschienen in Deutschland: 2020

Originaltitel: The good good pig

Erschienen in den USA: 2006

Übersetzer*in: Melusine Stern

 

Weitere Informationen:

Genre: Biographie, Drama, Slice of Life

Preis: € 12,00

Seiten: 262

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-2-257-24532-5

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag

 

 

Inhalt:

Als die renommierte Tierforscherin Sy Montomery eines regnerischen Abends ein zitterendes Etwas in einer Schuhschachtel nach Hause transportiert, ist es fraglich, ob das unterernährte Ferkel mit dem Leben davonkommt. Doch Christopher Hogwood, wie sie das Schweinchen nach einem berühmten Dirigenten nennt, überlebt nicht nur, er gedeiht prächtig auf der Farm. Und er steckt seine Umgebung mit seiner Lebensfreude an. Mit seiner Intelligenz und seinem Charme erobert er die Herzen. Ein anrührendes Buch der Naturforscherin Sy Montgomery, die durch ihren Spiegel-Bestseller Rendezvous mit einem Oktopus berühmt wurde.

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ich bin ganz ehrlich: Normal lese Bücher dieser Art nicht. Biografien sowieso nur ganz selten, da sie mich nur extrem selten interessieren. Hätte es das niedliche Schwein nicht auf dem Cover gegeben, hätte ich das Buch nicht einmal beachtet. Aber gerade durch das Schwein wurde ich darauf aufmerksam und als ich bei der Beschreibung gelesen habe, dass es auch um das Schwein geht - nun, da hatte das Buch mich. Es ist schon ein kleines Weilchen her, dass ich das Buch gekauft habe, daher war ich recht froh, als ich endlich dazu gekommen bin, es zu lesen.

 

Ganz grob gesagt, ich hatte viel Spaß beim Lesen. Der Schreibstil war sehr angenehm und es ließ sich sehr, sehr flüssig. Darum konnte ich es auch recht schnell durchlesen, aber auch, weil es nicht sonderlich dick ist. Was recht angenehm ist, da ich nach wie vor versuche, meinen SuB noch dieses Jahr auf unter 100 Bücher zu bringen. Und ich hatte wie gesagt Spaß beim Lesen. Aber so ganz perfekt war das Buch nicht.

 

Oft genug hatte ich leider Bücher in der Hand, in der ein Charakter als der Hauptcharakter dargestellt wird, zumindest in der Beschreibung. Oder im Aufbau der Geschichte. Aber am Ende geht es um jeden anderen, nur nicht um diesen einen Charakter. Er kommt dann sehr selten vor und ich fühle mich dann immer ein wenig verarscht. Bei Tieren passiert das auch gerne mal.

Das war hier nicht der Fall, Christopher Hogwood oder auch kurz, Chris, bekommt sehr viel Screentime und wird auch sehr oft erwähnt. Mir sind weder die Autorin, noch Chris selbst bekannt und so dachte ich zuerst, dass es eine fiktive Geschichte wäre. Aber nachdem ich herausfand, dass die Person im Buch die Autorin selbst ist und dass es das Schwein wohl wirklich gab, war ich total überrascht.

 

Und um die Autorin geht es auch oft. Es wird oft erwähnt, dass sie wegen ihrem Beruf in irgendwelche Länder fliegt, dort das Land und die Leute erforscht, um dann am Ende ein Buch darüber zu schreiben. Über die Entdeckungen, die sie während ihrer Reisen gemacht hat. Auch erfährt man viel über ihre Persönlichkeit und welche privaten Probleme sie hat. Manche Punkte werden immer wieder durchgekaut, was irgendwann leider nervig ist. Vermutlich viel es mir besonders auf, weil ich das Buch an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durchgelesen habe. So hat sie oft genug erwähnt, dass sie mit Tieren viel besser zurecht kommt als mit Menschen, weil sie diese nicht so gut verstehen kann. Und dass ihre Mutter gegen ihre Ehe ist. Selbst, als sie im Sterben lag, mochte sie Sys Ehemann nicht. Es wird zwar begründet, aber so recht habe ich es nicht nachvollziehen können.

Jedenfalls, manchmal wünschte ich mir, Sy hätte diese Dinge nicht so oft wiederholt, denn irgendwann habe ich es verstanden.

 

Zurück zum Schwein. Chris baut eine ziemliche Beliebtheit auf, viele Leute bringen ihre Essensreste vorbei, mit dem sie das sehr schlaue Schwein füttern. Chris haut des Öfteren ab, vermutlich so oft, dass die Feuerwehr sicherlich irgendwann einen eigenen Code hatte für "Chris ist bei der Schnellstraße / in der Stadt unterwegs!". Man bekommt sehr viel über seinen Werdegang mit, wie er sich von einem kleinen, schwachen Problemferkel zu einem stattlichen Schwein weiterentwickelt. Man erfährt etwas über seine Vorlieben, wie er immer mehr die Herzen der Menschen von nah und fern erobert. Und auch, wie sie so manches Leben verändert. Er hilft Sy dabei, auf andere Menschen zugehen zu können und sich ihnen zu öffnen. In dem Sinne haben sich die beiden gegenseitig geholfen.

 

Es gab auch einen Moment, in dem ich mich in der Hauptcharakterin, also Sy, wiedererkannt hatte. Das war eine ziemliche Überraschung, die mich aus dem Nichts getroffen hat, denn ich hätte niemals erwartet, dass jemals jemand solche Gedanken mit mir teilen würde. Die Tatsache, dass es keine fiktive Person ist, sondern eine reale, macht es sogar noch besser.

 

 

Fazit:

Es ist zwar kein Buch, das ich nochmal lesen wollen würde, aber es ist dennoch eine schöne Geschichte. Es wäre zwar schöner gewesen, hätte es die eine oder andere Wiederholung nicht gegeben, aber ich hatte trotzdem viel Spaß beim Lesen. Wie gesagt, ich habe es in zwei Tagen durchgehabt XD

Ich bereue es absolut nicht, das Buch gelesen zu haben und hoffe, dass es der nächsten Person, die es lesen wird, genauso gut gefallen wird. Von mir bekommt das Buch insgesamt vier Sterne und eine leichte Empfehlung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #231] Vergissmichnicht

 

Titel: Vergissmichnicht

Autor*in: Eva-Maria Bast

Erschienen in Deutschland: 2011 (Diese Version 2020)

Originaltitel: -

Erschienen in -: -

Übersetzer*in: -

 

Weitere Informationen:

Genre: Krimi, Drama, Hetero

Preis: € 11,90 (Originalversion)

Seiten: 280 (diese Version)

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-8392-1338-4 (Originalversion)

Verlag: Gmeiner Verlag GmbH (Original Version) | Bassermann Verlag (Diese Version)

 

Inhalt:

Die Journalistin Alexandra Tuleit stößt auf einen mysteriösen Mordfall, der sich 1980 in Überlingen ereignet hat. Der Täter wurde nie gefasst. Wenig später wird ihre Informantin tot aufgefunden. Zur gleichen Zeit verschwindet in Südfrankreich eine Frau - und die Spuren führen nach Überlingen und Konstanz. Gemeinsam mit Kommissar Ole Strobehn arbeitet Alexandra Tuleit an der Aufklärung des Falls ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Ein weiterer Sonderband, wenn man das so nennen kann, welchen ich damals 2020 im Aldi kaufen konnte. Die meisten Bücher, die ich damals bekommen habe, waren leider am Ende nicht so meins, oder eher mittel. Dennoch wollte ich dem Buch hier eine Chance geben und ich bin froh, dass ich das getan habe. Dass das hier der erste Band einer Reihe ist und nicht der zweite, dritte, vierte etc, war auch eine nette Abwechslung. Denn bei dem Buch hier hatte ich richtig viel Spaß beim Lesen :-)

 

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, die verschiedene Punkte der Story beleuchten und auch immer wieder mit neuen Punkten auffüllen. Das hat das Ganze ziemlich interessant gemacht. Sowas mag ich ja generell immer. Zwar find ich es immer besser, wenn irgendwie gekennzeichnet ist, welchen POV man jetzt vor sich hat. Die GoT Reihe macht das ja zum Beispiel super, indem die Kapitelnamen die Namen der Charaktere haben, aus deren Sicht das jeweilige Kapitel passiert.

Hier gibt es solche Kennzeichnungen nicht, aber das hat mich nicht gestört. Ich kam trotzdem immer zurecht, nur wenn es sehr viele Namen auf einmal gab, kam ich ein wenig durcheinander.

 

Mir hat sowohl der Fall gefallen, es hat mir Spaß gemacht zu überlegen, wer der Täter ist und was das Motiv sein könnte. Auch der Plottwist, was die Identität der einen oder anderen Person, fand ich super. Auch hier habe ich überlegt, was der Grund dafür sein könnte. Die Auflösungen waren dagegen unterschiedlich gut. Die Auflösung des Falls selbst war ein wenig komplex und leicht verwirrend, aber nachdem es einmal gründlich aufgerollt wurde, habe auch ich Holzkopf das dann verstanden. Die andere Auflösung war dagegen sehr dramatisch und für mich vollkommen nachvollziehbar. Es war eine Sache, die eine tiefe Narbe in die Leben vieler Menschen gerissen hat, eine Narbe, an der sie lange gelitten haben. Wie mit dieser Narbe umgangen wurde, war realistisch und gibt Hoffnung auf eine schönere Zukunft.

 

Man bekommt auch verschiedene Arten von Beziehungen zu sehen. Alte Beziehungen, die sich verloren haben. Alte Beziehungen, die sich neu finden. Toxische Beziehungen, die zum Glück beendet werden, aber auch leider Probleme mit sich ziehen können. Und neue Beziehungen, die trotz aller Umstände eine Chance verdient haben.

Was die Charaktere angeht, ob gut oder böse, sie waren für mich alle irgendwo nachvollziehbar, was ihre Handlungen angeht. Auch wenn ich natürlich nicht alle von ihnen mochte. Gut, das muss ich ja auch nicht, damit mir ein Buch gefällt.

 

Btw, die leichte Verwirrung beim Fall war nicht das einzige leicht negative, dass mir an dem Buch aufgefallen ist. Das ist allerdings etwas, was ich (mangels Wissen) nur der Sonderedition zuschreibe. Und zwar, wie die Kapitel aufgebaut sind. Ich kann verstehen, dass man sagte: Das muss ein kleines Taschenbuch werden.

Dennoch ging diese "Verkleinerung" auf Kosten des Kapitelaufbaus. Normal kenne ich es so, ein Kapitel endet und das nächste fängt dann auf der nächsten Seite an. Egal, wo das letzte Kapitel auf der letzten Seite beendet wurde, nach einer Zeile oder nach 3/4 der Seite. Hier ist es allerdings so, dass das nächste Kapitel oft direkt darunter angefangen hat und das finde ich, sieht total unübersichtlich und billig aus. Allerdings kenne ich die Originalversion nicht, es kann natürlich auch sein, dass es dort auch so ist. Daher kann ich nur mit dem arbeiten, was ich kenne, und das ist nun mal diese Version, die ich vor drei Jahren im Aldi gekauft habe.

 

 

Fazit:

Endlich mal ein Buch von diesen Sonderbänden, das mir mal richtig gut gefallen hat. Wenn der Aufbau der Kapitel nicht so wie in dem Buch gewesen wäre, dann wäre es natürlich noch besser gewesen. Unabhängig davon, ich hatte viel Spaß beim Lesen. Wie die restlichen Bücher der Reihe sind, kann ich nicht sagen, da ich diese nicht gelesen habe und auch nicht weiß, ob ich es jemals werde. Mal sehen. Auf jeden Fall bekommt das Buch von mir vier Sterne und wenn jemand neugierig ist, kann er/sie/they auf jeden Fall mal reinschauen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen

[Rezension #230] Der Uhrmacher in der Filigree Street

 

Titel: Der Uhrmacher in der Filigree Street

Autor*in: Natascha Pulley

Erschienen in Deutschland: 2021

Originaltitel: The Watchmaker of Filigree Street

Erschienen in England: 2015

Übersetzer*in: Jochen Schwarzer

 

Weitere Informationen:

Genre: Mystery, Steampunk, Fantasy, Action

Preis: € 14,00

Seiten: 448

Sprache: Deutsch

ISBN: 978-3-608-98713-3

Verlag: Hobbit Presse / Klett-Cotta

 

 

Inhalt:

London, Oktober 1883. Eines Abends kehrt Thaniel Steepleton, ein einfacher Angestellter im Innenministerium, in seine winzige Londoner Mietwohnung heim und findet auf seinem Kopfkissen eine goldene Taschenuhr. Sechs Monate später explodiert im Gebäude von Scotland Yard eine Bombe. Tahniel wurde gerade noch rechtzeitig von seiner Uhr gewarnt. Nun macht er sich auf die Suche nach dem rätselhaften Uhrmacher und findet Keita Mori, einen Mann aus Japan, der etwas zu verbergen scheint ...

 

 

Meinung (Achtung, möglicherweise Spoiler!):

Das Buch hier ist mir vor mehreren Wochen bis Monaten rum aus mehreren Gründen im Buchladen aufgefallen. Mich hat das doch sehr auffällige Cover angesprochen, der hellgrüne Farbschnitt und natürlich auch die Beschreibung auf dem Buchrücken. Das klang doch sehr spannend und machte mich neugierig darauf, wie die Story sein würde. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich das Buch anfangen konnte - und ich wurde dann leider enttäuscht. Auch hier aus mehreren Gründen.

 

Grund eins ist dass die Story, nun, ich konnte nicht so richtig einen roten Faden erkennen, außer am Anfang. Es kommt zwar zu der Situation, die in der Inhaltszusammenfassung erwähnt wird, aber das recht schnell und nah am Anfang. Danach hat der Teil nur noch sehr geringe Auswirkungen auf den Rest der Story und man kann nicht so richtig sehen, wo es noch hingehen soll. Ich konnte nicht so richtig erkennen, was hier nun eigentlich passieren soll, was das Ziel des Buches, der Charaktere ist. Es gibt zwar hier und da ein Teilziel, aber ein großes Ganzes gibt es hier nicht mehr.

 

Auch ist die Story nicht sonderlich spannend erzählt bzw nicht durchgehend spannend. Interessante Stellen und Stellen, die sich eher langweilig anfühlen, geben sich immer wieder die Klinke in die Hand. Das Ende war leider auch total enttäuschend. Ich fühle mich wie bestellt und nicht abgeholt, es wirkt so drastisch abgeschnitten und ich könnte echt nicht sagen, wie es nun mit einem von ihnen weitergeht. Überhaupt habe ich während des Lesens das Gefühl, dass hier viel angeschnitten und angefangen, aber dann wieder fallengelassen wurde. Leider. Wie auch zum Beispiel das mit dieser Terroristengruppe, die spielt irgendwie nie so wirklich eine wichtige Rolle.

 

Grund zwei sind die Charaktere. Thaniel war noch ganz ok, auch wenn ich ihn nicht immer verstanden habe. So unterstützt er seine Schwester finanziell, aber so wirklich hat er wohl keinen Kontakt zu ihr. Und man erfährt auch nicht, warum er das macht. Aus Pflichtgefühl? Weil er seine Schwester mag? Also man erfährt nur mal, dass sie das Geld von ihm bekommt, aber seine wahren Beweggründe fehlten mir dazu bis zum Schluss. Zumal er sonst nie von ihr redet oder zu ihr Kontakt hat. Auch geht er irgendwann nicht mehr in die Arbeit, auch hier habe ich nicht die Gründe mitbekommen.

 

Mori fand ich geheimnisvoll und ich weiß auch jetzt nicht, was ich über ihn denken soll. Er ist auch ok, nur irgendwann wäre es halt mal schön gewesen, wenn er das Geheimnis um sich mal aufgelöst hätte. Ist er ein Wahrsager? Jemand der in die Zukunft sehen kann, wie Sapphire aus Steven Universe? Ich bin jemand, der klare Auflösungen bevorzugt, das wäre wirklich nett gewesen.

 

Und was den zweiten Hauptcharakter Grace angeht, sie fand ich am Anfang noch ok, aber kaum lernt sie Mori kennen, wird sie mir immer mehr und mehr unsymphatisch. Sie trifft Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann (das mit der Hochzeit konnte ich ja noch verstehen, aber die instant Scheidung dagegen nicht, wozu dann überhaupt die Hochzeit?). Oder auch, was ihre ganze Aktion im späteren Teil, da habe ich auch nicht verstanden, was sie damit beabsichtigt hatte.

 

Katsu fand ich dagegen sehr interessant und ich konnte mir ihn richtig gut vorstellen. Sowas würde ich auch gerne mal im echten Leben sehen. Aber sowas wird es vermutlich nie geben.

 

Der Steampunkanteil war nicht so aufdringlich, obwohls vorhanden war und das fand ich total ok. Sogar ein bisschen interessant, da ich sonst kein großer Fan von Steampunk bin.

 

Der Erzählstil und der Aufbau, mit zwei Perspektiven und zwei Zeitebenen, war dagegen recht interessant.

 

 

Fazit:

Ich würde das Buch jetzt nicht als Geldverschendung betrachten oder sagen, dass ich den Kauf bereue. Aber ich bin ehrlich, könnte ich meinem Vergangenheits-Ich von dem Buch erzählen, dann würde ich mir eventuell doch eher von dem Kauf abraten. Denn das Lesen hat mal mehr, mal weniger Spaß gemacht und es ist jetzt kein Erlebnis, dass ich unbedingt gehabt haben musste. Ich hatte mir so viel von der Beschreibung gehofft und viel weniger bekommen, als gedacht. Also ja, man könnte sagen, ich bin ein bisschen enttäuscht. Hier ist viel Potenzial verschenkt worden, meiner Meinung nach.

Von mir bekommt das Buch insgesamt drei Sterne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle:

Foto: Selbst geschossen


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