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Falter-chans Schreibstube – Masterlist Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps

Autor:  Schreifalter

Wie ihr vielleicht bereits mitbekommen habt, sind die Schreifalter aus ihrem Winterschlaf erwacht und haben sich daran gemacht, in alle Ecken ihres Weblogs zu flattern und haben damit begonnen, diese mit neuen Inhalten zu füllen.

 

Neben dem Wort zum Sonntag gilt das natürlich auch für Falter-chans Schreibstube. Wir werden euch demnächst also wieder mit nützlichen Tipps rund ums Schreiben und Veröffentlichen auf Animexx versorgen. Dabei werden wir ein paar alte Themen erneut aufgreifen und uns auch neuen Themen widmen.

 

Um euch den Überblick zu vereinfachen, findet ihr hier die Masterlist zu den alten und neuen Einträgen:

 

Episode 01: Synonyme

Episode 02: Rechtschreibung allgemein

Episode 03: Der Ich-Erzähler

Episode 04: Kommasetzung I (allgemein)

Episode 05: Du-Erzähler und Readerinsert

Episode 06: Kommasetzung II (Relativsätze)

Episode 07: Personaler und auktorialer Erzähler

Episode 08: Apostrophe

Episode 09: Dialoge I (Wörtliche Rede)

Episode 10: Sex-Szenen I (Anatomisches)

Episode 11: Dialoge II (Wörtliche Rede)

Episode 12: Sex-Szenen II (Ästhetik)

Episode 13: Groß- und Kleinschreibung

Episode 14: Absätze

Episode 15: Sex-Szenen III (Sexuelle Gewalt)

Episode 16: Dialoge III (Aufbau von Gesprächen)

_________

Episode 17: "Sexszenen IV" (Verwendung der Adult-Funktion)

Episode 18: "How to get fanfic done" (Schreibblockaden, Prokrastination)

 


Anmerkung: Bei Falter-chans Schreibstube geht es darum, Ratschläge zum Schreiben und Veröffentlichen von Fanfictions zu geben. Außerdem sprechen wir Problematiken an, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht uns explizit nicht darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen. Der jeweilige Weblogeintrag spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder.

 

Falter-chans Schreibstube, Episode 16 - Dialogfieber Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Aoki

Guten Tag! :D

 

Disclaimer: bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wider. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.

 

Herzlich willkommen zu einer neuen Episode aus Falter-chans Schreibstube! Heute wollen wir uns mit dem Verfassen von Dialogen beschäftigen.

 

Bitte beachtet, dass dieser Beitrag aus subjektiver Sicht verfasst wurde und natürlich keine Musterlösung darstellt, sondern lediglich dazu beitragen soll, sich mit dem Schreiben von Dialogen auseinanderzusetzen.

 

Vorab klären wir jedoch die Frage, was Dialog überhaupt bedeutet:

 

Ein Dialog ist eine mündlich oder schriftlich zwischen zwei oder mehreren Personen geführte Rede und Gegenrede. Er ist Teil des Sprachgebrauchs.¹

 

Falter-chan weiß aus Erfahrung, dass das Dialog-Schreiben in Geschichten häufig Probleme bereitet, doch es gibt ein paar Tricks und Kniffe, um Dialoge unbeschwert und lebendig erscheinen zu lassen.

 

Beschäftigen wir uns zunächst mit dem Aufbau eines Dialogs. Ein Dialog entsteht immer dann, wenn mindestens zwei Charaktere miteinander kommunizieren möchten. In schriftlicher Form drücken wir dies mithilfe von Anführungszeichen aus.

 

Die gängigsten Anführungszeichen sehen wie folgt aus:

 

„Die deutsche Variante“

»Die eingedeutschte, französische Variante«

"Die englische Variante"

 

Nachdem dieser Punkt geklärt ist, rücken wir weiter zum eigentlichen Punkt:

 

Der Kommunikation in Schriftform.

 

Da Falter-chan der Meinung ist, anhand eines Beispiels gewisse Punkte aufzeigen zu können, folgen nun ein paar Dialoge aus einer Geschichte, die wir gemeinsam in ihre Einzelteile zerlegen werden.

 

Dialog Nummer eins: Der gemischte Dialog

 

Falter-chan betrachtet diesen Dialog als gemischten Dialog, da der Schreiber nicht ausschließlich mit der wörtlichen Rede arbeitet, sondern zusätzlich noch Gedanken und Nebensätze mit einfließen lässt.

 

 

Wenn du hier fertig bist, wartet noch ein Karton mit den neusten Pornos.“

„Pornos?“

„Klar, oder meinst du, wir verleihen hier nur Komödien?“ Auf der Suche nach einer passenden Antwort blicke ich meinem Vorgesetzten entgegen. Klar ist mir bewusst, dass eine Videothek nicht nur Komödien zum Verleih anbietet, aber Pornos? Im Zeitalter des Internets? Wer leiht sich noch solche Filme aus?

„Naruto?“ Die Stimme meines Chefs unterbricht diesen Gedankengang.

„Ja?“

„Bekommst du das hin?“

„Pornos einsortieren?“

„Ja.“

„Uhm … klar? Ich weiß zwar nicht, wo die Abteilung dafür ist, aber ich werd sie schon finden …“

„Sie ist oben.“ Ich blicke in die Richtung, in die mein Vorgesetzter deutet. Also genau dort, wo ich bisher noch nicht war …

„Ich werde jetzt die Abrechnung machen und dann gehen. Ich schließ dich dann ein.“

„Okay“, meine ich, ehe ich den mittelgroßen Karton mit den letzten Filmen anhebe.

 

Hier erleben wir die Gedanken eines Charakters, der mit einem anderen (in diesem Fall seinem Vorgesetzten) kommuniziert. Durch Nebensätze wird die Szenerie, aber auch die Gedankenwelt des Charakters beschrieben.

 

 

Dialog Nummer zwei: Der reine Dialog

 

Bei diesem Dialog besteht die Möglichkeit, ihn vollkommen ohne Nebensätze oder Gedanken zu verwenden, trotzdem ist zu jeder Zeit ersichtlich, wer wann spricht.

 

Sasuke?“

„Mhm?“

„Glaubst du an Esoterik?“

„Huh?“

„Naja, an Geister und son Zeugs … Zauberei.“

„Hast du dir wieder idiotische Geistersendungen angesehen?“

„Sasuke, ich mein es ernst, stell dir mal vor, wie wir hier sitzen … aber nicht alleine! Es könnte noch jemand im Raum sein.“

„Naruto ...“

„Und genau in diesem Moment, wo ich spreche, könnte ein Geist wild neben uns breakdancen und wir würden es nicht mal bemerken!“

„Soll ich das Licht anmachen?“

„Was? Wieso?“

„Weil du offensichtlich aufgedreht bist und ich würde gerne sehen, wohin ich zielen muss, damit ich dich ausknocken kann.“

„Aww, Sasuke, du bist zu gemein!“

„Schlaf einfach ...“

„Aber die Geister!“

„Wenn du nicht ruhig bist, wirst du gleich der einzige Geist hier im Raum sein.“

„Sasuke-Bastard ...“

 

Durch das gelegentliche Verwenden von Namen wird klar ersichtlich, wer wann spricht. Verwechslungen ausgeschlossen.

 

 

Aber dadurch werden Dialoge nur wenig lebendig, oder?

 

Die Kunst des Dialog-Schreibens ist nicht einfach, oft erscheinen Dialoge zu steif und wir stellen uns häufig die Frage, woran das liegen mag.

 

Falter-chan stellt sich hier folgende Fragen:

 

  • Auf welchem Sprachniveau befindet sich die Geschichte?

  • Und welche Sprache verwende ich?

 

Falter-chan hat oft die Beobachtung gemacht, dass Autor-san versucht, gehobene Wörter in Dialoge zu verpacken, damit sie sich an den restlichen Text der Geschichte anpassen. Doch muss sich ein Dialog überhaupt sprachlich anpassen?

 

Arbeitet Autor-san durchgängig im gehobenen Sprachgebrauch und mit vielen Fremdwörtern, wird häufig versucht, dies auch in Dialoge mit einfließen zu lassen, was dafür sorgt, dass Dialoge häufig steif wirken.

 

Auch ein Doktor der Physik besitzt die Fähigkeit, normale Sprache zu verwenden, wenn er sich mit Menschen unterhält, dessen sind wir uns einig, oder?

 

Beispiel:

 

Der Doktor befindet sich auf einer langweiligen Dinnerparty und wird dazu gezwungen, mit ein paar Kollegen Smalltalk zu betreiben (überspitzte Darstellung).

 

Ich hatte angenommen, dass Fabian dieser Veranstaltung fernbleiben wollte.“

 

Nein. Zwar lag die Vermutung nahe, er würde erst zum eigentlichen Dinner erscheinen, doch scheinbar war dies nicht der Fall.“

 

Sprechen wir so? In der Regel tun wir das nicht.

 

Falter-chans Tipp hierzu lautet also:

 

Geht in Gedanken durch, wie ihr etwas aussprechen würdet. Wie würdet ihr an der Stelle des Charakters kommunizieren? Auch wenn dieser Sprachgebrauch durchaus im Bereich des Möglichen liegt, möchte man es dem Leser doch nicht unnötig schwer machen, indem man teilweise geschwollene Sprache verwendet, die langweilig und steif wirkt, oder?

 

Hier eine Möglichkeit, wie man diesen kurzen Dialog noch schreiben könnte:

 

Ich bin davon ausgegangen, dass Fabian heute nicht kommen will.“

 

Nein. Ich hab zwar gedacht, dass er es erst zum eigentlichen Dinner schafft, doch scheinbar hat sich diese Vermutung erübrigt.“

 

Allgemein ist es eher schwierig, sich mit Dialogen, die ausschließlich in der Vergangenheitsform geschrieben werden, zu identifizieren (subjektiv aus Falter-chans Sicht betrachtet).

 

Merkregel also: Schreib wie du sprichst! Dialog-Text sollte sich sprachlich deutlich vom Erzählertext abheben, weil das den ganzen Text lebendiger macht.

 

Aber das macht einen Dialog noch immer nicht ganz lebendig, ne?

 

 

Gehen wir doch noch einmal zurück zu den gemischten und reinen Beispieldialogen.

 

Bei dem gemischten Dialog möchte man dem Leser suggerieren, wie die Umgebung und Gedankenwelt des Charakters aussieht, aber gleichzeitig wird auch versucht, einen Dialog mit einfließen zu lassen (aus jeder Sicht und Perspektive anwendbar).

 

Wenn du hier fertig bist, wartet noch ein Karton mit den neusten Pornos.“

 

Die Einleitung erfolgt durch Charakter Nummer eins.

„Pornos?“

 

Charakter zwei gibt darauf eine Antwort, die als Frage gekennzeichnet wird, um Charakter eins die Möglichkeit zu bieten, eine Gegenantwort zu geben.

„Klar, oder meinst du, wir verleihen hier nur Komödien?“ Auf der Suche nach einer passenden Antwort blicke ich meinem Vorgesetzten entgegen. Klar ist mir bewusst, dass eine Videothek nicht nur Komödien zum Verleih anbietet, aber Pornos? Im Zeitalter des Internets? Wer leiht sich noch solche Filme aus?

 

Hier spricht wieder Charakter eins, doch im Anschluss verschwindet der Leser in der Gedankenwelt von Charakter zwei, der innerlich einen Monolog führt.

„Naruto?“ Die Stimme meines Chefs unterbricht diesen Gedankengang.

 

Charakter eins holt Charakter zwei mit dem Rufen des Namens aus dem inneren Monolog.

„Ja?“

 

Auf den Charakter zwei dann antwortet.

„Bekommst du das hin?“

„Pornos einsortieren?“

„Ja.“

„Uhm … klar? Ich weiß zwar nicht, wo die Abteilung dafür ist, aber ich werd sie schon finden …“

 

Dann folgt ein kurzer, reiner Dialog, ohne Gedanken oder Beschreibung der Szene.

„Sie ist oben.“ Ich blicke in die Richtung, in die mein Vorgesetzter deutet. Also genau dort, wo ich bisher noch nicht war …

 

Doch Charakter eins gibt mit seiner Antwort Charakter zwei die Möglichkeit, wieder etwas Szenerie mit einzubinden.

„Ich werde jetzt die Abrechnung machen und dann gehen. Ich schließ dich dann ein.“

 

Hier startet wieder Charakter eins, der den Dialog beenden wird.

„Okay“, meine ich, ehe ich den mittelgroßen Karton mit den letzten Filmen anhebe.

 

Und Charakter zwei erwidert mit dem Okay, ehe er seine Arbeit fortsetzt und quasi zustimmt, den Dialog an dieser Stelle zu beenden.

 

 

Aber das war immer noch nicht alles …

 

Stimmt. Denn es gibt noch ein paar Kleinigkeiten, die man beachten sollte, wenn man Dialoge schreibt.

 

Zwei Charaktere sind zwei Charaktere, richtig?

 

Falter-chan hat schon sehr viele Dialoge gelesen und dabei oft bemerkt, dass Autor-san Charaktere, die mitten in einem Dialog stecken, gleich klingen lässt.

 

Autor-san sollte allerdings darauf achten, Charaktere unterschiedlich klingen zu lassen, um den Dialog lebendiger zu gestalten. Versetzt euch in die Rolle jedes einzelnen Charakters, wie spricht er? Wie agiert er? Und versucht genau diese Züge in Dialoge mit einfließen zu lassen (Falter-chan redet hier natürlich von wichtigen Hauptcharakteren).

 

Zuletzt folgt noch ein rein subjektiv empfundener Tipp, der bei der Anwendung von Nebensätzen helfen kann:

 

Hallo“, sagt sie.

Hallo“, sagt er.

Wie geht’s?“, fragt sie.

Gut. Und dir?“ fragt er.

 

Vielleicht kann man schon erahnen, worauf Falter-chan hinaus möchte … falls nicht, dann folgt hier natürlich die Erklärung:

 

Bei der Verwendung von Nebensätzen bietet es sich an, Synonyme zu finden, um Dialoge weniger eintönig erscheinen zu lassen (oh ja, hier scheiden sich die Geister, rein subjektiv betrachtet, ne?)

 

Beispiel:

 

Hallo“, sagt sie.

Hallo“, erwidert er.

Wie geht’s?“, fragt sie.

Gut. Und dir?“ Er mustert ihr Erscheinungsbild (ja, hier wäre Platz für einen Gedankengang).

 

Natürlich ist das Benutzen von Synonymen reine Geschmackssache, doch Falter-chan findet, dass gewisse Synonyme einen Dialog lockerer gestalten können.

 

Wie empfindet ihr das Schreiben von Dialogen? Kommen euch gewisse Probleme bekannt vor? Wie puzzelt ihr eure Dialoge zusammen?

 

 

Übersicht über die bisherigen Episoden:

Episode 1: Synonyme           Episode 2: Rechtschreibung

Episode 3: Ich-Erzähler           Episode 4: Kommasetzung I

Episode 5: Du-Erzähler           Episode 6: Kommasetzung II

Episode 7: Personaler & auktorialer Erzähler      

Episode 8: Apostrophe           Episode 9: Wörtliche Rede I

Episode 10: Sexszenen I          Episode 11: Wörtliche Rede II

Episode 12: Sexszenen II          Episode 13: Groß/Kleinschreibung

Epiode 14: Absätze        Episode 15: Sex III (Gewalt)

¹Quelle: Wikipedia

Falter-chans Schreibstube, Episode 15 – Sex sells III: warum Vergewaltigung keine Basis für eine Beziehung ist. Gewalt im Romantik-Genre Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Kore

Schönen... Freitag 8D;;;

 

Disclaimer: bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.

 

 

Hallo, lieber Leser.

Das heutige Thema ist ein etwas schwieriges, weil sich wahrscheinlich niemand davon angesprochen fühlt – am allerwenigsten die, die es am extremsten schreiben. Auch ist es kein schreiberisches Problem per se, sondern hat eher etwas mit Ethik, Psychologie und Logik zu tun. Aber fangen wir doch mal von vorn an.

Fanfics handeln meistens in irgendeiner Form von Liebe.

Der großen Liebe.

Der ganz großen, wahren Liebe.

Der ganz großen, einzig wahren, alles besiegenden, wunderfluffigtollen, romantischen Liebe.

Falter-chan will an dieser Stelle weder in Frage stellen, dass es das gibt, noch, dass deine Charaktere dadurch verbunden sind. Falter-chan will dir auch nicht vorschreiben, wie du das schildern sollst. Wenn deine Charaktere ihre Liebe ausdrücken, indem sie rosa Konfetti schmeißend durch die Gegend hüpfen – schön. Wenn sie lieber einen auf Romeo und Julia machen – auch ok. Darum geht es hier nicht. Worum es hier geht, das sind rechtlich und moralisch fragwürdige Handlungen, die im Namen der Liebe gesetzt werden, obwohl sie einem oder beiden Partnern schaden, und die von den jeweiligen Autoren und (zumindest so geplant) den Lesern als romantisch wahrgenommen werden.

(Und ja, hier geht es allein um Romantik-Schiene. Die Darstellung disfunktionaler Beziehungen in Dramen ist natürlich absolut legitim. Hier geht es um Verherrlichung.)

 

Brummbär (der, ja, sich sehr schnell von seinen Ketten befreien konnte): Liebes Falter-chan. Wir Autoren sind nicht blöd. Wir wissen, dass man mit Männern (und Frauen), die einen vergewaltigen oder schlagen, nicht zusammen sein sollte.

 

Das ist schön. Aber Vergewaltigung und Prügel sind nicht die einzige Art, jemandem Gewalt anzutun. Es gibt da sehr viel subtilere Variationen, von denen viele auch tatsächlich so dargestellt werden können, als wären sie positiv. Zum Beispiel Stalking. Emotionale Erpressung. Manipulation. Vereinnahmung.

Für die ersten zwei Themen finden wir zB wunderbare Beispiele in 'Twilight' (und das, meine lieben Twilight-Fans, ist der Grund, warum so viele Kritiker die Serie nicht mögen. Nicht wegen der glitzernden Vampire. ...naja, nicht nur). Wenn ein Kerl, den sie kaum kennt, nachts ins Haus deiner besten Freundin einsteigen würde, um sie in ihrem Zimmer beim schlafen zu beobachten, würdest du am nächsten Morgen ja auch nicht 'wie süß' quietschen, sondern die Polizei wegen Hausfriedensbruchs und Nachstellung benachrichtigen, oder? Hier haben wir das Stalking. Und wenn dieselbe Freundin sich absichtlich und mehrfach in (lebens)gefährliche Situationen bringen würde, nur um die Aufmerksamkeit ihres Schwarms zu bekommen, würdest du sie auch nicht anfeuern, sondern dir sehr große Sorgen um ihre Psyche machen. Hier haben wir emotionale Erpressung, denn sie setzt ihn unter Druck, etwas zu tun, was er für falsch hält, indem sie etwas bedroht, was ihm wichtig ist (nämlich sich selbst). Beide Verhaltensformen haben nichts mit Liebe zu tun, sondern mit Besessenheit. Besessenheit beginnt an dem Punkt, an dem das eigene Bedürfnis, der anderen Person nahe zu sein, stärker wird als das, dass es ihr/m (und einem selbst) gut geht.

Unter das Schlagwort 'Vereinnahmung' fallen plot devices wie Eifersucht und Abhängigkeit. Im ersten Fall übt Charakter A Kontrolle über Charakter B aus, im zweiten Fall ordnet sich B dieser Kontrolle von selbst und (fast) ganz ohne zutun von A unter. In beiden Fällen endet es für gewöhnlich darin, dass B seine/ihre eigenen Wünsche an Privatleben und Beziehung aufgibt, und dafür As übernimmt – auch wenn er/sie damit offensichtlich unglücklich ist.

 

Brummbär: Aber er ist eben verliebt, da bringt man nunmal Opfer, um den Partner glücklich zu machen!

 

Nein. Es ist kein Zeichen seiner Liebe für A, wenn B (übrigens MEISTENS der 'Uke' oder das Mädel) für ihn alle seine Bedürfnisse aufgibt. Das ist Abhängigkeit, und Abhängigkeit ist Gift für die Psyche. Und ganz ehrlich – wenn A B liebt, wird er dann wirklich glücklich sein, wenn B es nicht ist? Und wenn nein, liebt er B dann wirklich so sehr?

 

Brummbär: Um Himmels Willen, bist du unromantisch >_> Das sind FFs, die müssen nicht fotorealistisch sein!

 

Stimmt. FFs sind Fiktion, sie können darum alles darstellen und werten, wie sie wollen, ohne sich zwangsläufig an der Realität messen zu müssen. Allerdings: in aller Regel werden FFs besser, wenn sie nachvollziehbarer sind – und nachvollziehbar ist für die meisten Menschen das, was sie selbst tun würden. Nun ist der Leser aber (oft anders als der Autor) nicht in der FF drin, sondern ist nur ein interessierter Zuschauer, dem die Charaktere am Herzen liegen. Deswegen empfiehlt Falter-chan dir, lieber Leser, folgenden Kniff, um Aktionen und Reaktionen deines Charakters einzuschätzen: Stell dir vor, du bist Bs beste Freundin.

Wie fändest du es, wenn deine beste Freundin eine offene Beziehung führt, weil ihr Freund das so will, aber selbst damit unglücklich ist?

Wie fändest du es, wenn deine beste Freundin Familie, Freunde und Schule/Job vernachlässigt, weil sie so eingenommen von ihrer neuen Beziehung ist?

Wie fändest du es, wenn...

Dieser Gedankengang erlaubt eine recht gute Außenperspektive ohne rosarote Brille – oder zumindest mit einer etwas kleineren. Dass sich Frauen nicht mehr auf diese Weise ihrem Ehemann unterordnen müssen ist eine der größten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Denk mal darüber nach, was es über deinen Moralkodex aussagt, wenn du diese Entwicklung rückgängig machst, nur weil es zwei Männer sind - und erst recht, wenn die Geschichte Het ist.

Wenn es in der Liebe darum geht, nur das Beste für den Partner zu wollen, muss das in beide Richtungen gehen. Eine gesunde Beziehung basiert auf Einvernehmlichkeit und Gleichberechtigung – und jemand, der das Wohlbefinden und die Souveränität seines Partners missachtet, wird sich auch kaum für ihn oder sie um 180° ändern. Weile siehe erste Satzhälfte. Catch 22.

 

(PS: Der Titel ist auf den üblichen Trope bei Master/Slave-FFs ausgelegt. Den Teil spart sich Falter-chan jetzt allerdings. Zum einen, weil sie das nicht mal ansatzweise professionell halten könnte, zum anderen, weil sich diese Autoren wahrscheinlich eh nicht dafür interessieren, dass „aber er hat sich später in ihn verliebt“ keine Vergewaltigung rechtfertigt (denn ja, das ist es, was passiert, wenn ein 'Uke' zum Sexsklaven 'erzogen' wird), und „aber sein Leben vorher war scheiße“ keine Entführung.)

 

PPS: Ja, alle hier erwähnten/angedeuteten Plots finden sich im FF-Archiv von Animexx. Mehrfach. Und ja, sie wurden auch alle als positiv und romantisch dargestellt.

 

Übersicht über die bisherigen Episoden:

Episode 1: Synonyme           Episode 2: Rechtschreibung

Episode 3: Ich-Erzähler           Episode 4: Kommasetzung I

Episode 5: Du-Erzähler           Episode 6: Kommasetzung II

Episode 7: Personaler & auktorialer Erzähler      

Episode 8: Apostrophe           Episode 9: Wörtliche Rede I

Episode 10: Sexszenen I          Episode 11: Wörtliche Rede II

Episode 12: Sexszenen II          Episode 13: Groß/Kleinschreibung

Epiode 14: Absätze                                                  

Falter-chans Schreibstube, Episode 14 – Wie geht eigentlich... Absätze machen? Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Kore

Disclaimer: bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.

 

Hallo und willkommen zurück bei Falter-chans Schreibstube.

Lieber Leser, ist dir schonmal aufgefallen, dass in Zeitungen in Spalten statt in Seiten geschrieben wird? Ja? Gut. Wie du dir denken kannst, dient das nicht nur der Papierverschwendung, sondern hat durchaus einen gewissen Nutzen: ist die Zeile nicht allzu breit, ist es viel einfacher, beim Zeilenwechsel nicht zu verrutschen. Die schmalen Spalten helfen dem Auge, sich festzuhalten, so dass sich dein Hirn auf das lesen konzentrieren kann, und nicht zusätzlich noch Rechenkapazitäten auf die Orientierung auf der Seite aufwenden muss.

Und wenn du Falter-chan nicht glaubst, kannst du ja mal versuchen, bei einem mittelalterlichen (oder auch nur frühneuzeitlichen) Text den Überblick zu behalten. Da hatten die sowas nämlich noch nicht, und deren Textwände sind eine mittlere Katastrophe – kein Wunder dass deren Bildungsstandard so mies war!

Auf Animexx haben wir nun (noch) keine Spalten-Funktion, darum musst du als Autor irgendwie anders dafür sorgen, dass das Hirn deiner Leser nicht überlastet wird – denn sonst verlieren sie das Interesse an deiner FF, und das wäre doch schade. Das Zauberwort heißt in diesem Fall: Absätze – bzw eigentlich Zeilenumbrüche.

 

Moment, was?

! Ein Absatz ist ein Textblock. Er reicht vom ersten Wort der ersten Zeile bis zum letzten Wort der letzten Zeile.

! Der Zeilenumbruch ist das, was danach kommt: der Abbruch einer Zeile, so dass das nächste Wort in einer neuen Zeile einen neuen Absatz beginnt.

! Setzt du zwei Zeilenumbrüche hintereinander, entsteht eine Leerzeile.

Soviel dazu.

 

Eine Leerzeile wird meist dazu verwendet, um zu zeigen, dass ein Orts-, Zeit- oder POV-Wechsel stattfindet. In Fanfictions wird dieser Wechsel zusätzlich noch gerne wortgewaltig angekündigt („o0O Sasuke POV O0o“, „~~~Zeitsprung zum nächsten Morgen~~~“, etc), die meisten Bücher hingegen bauen diese Information irgendwie in den Text ein. Welche Version du verwendest, ist eigentlich wurst, es geht hier ja um die Funktion der Leerzeile, und die bleibt gleich: sie zeigt dem Leser, dass eine Handlungseinheit abgeschlossen ist, und die nächste beginnt.

 

Ein einfacher Zeilenumbruch ist da schon etwas... variantenreicher. Ganz ähnlich wie die Leerzeile zeigt auch er, dass eine Sinneinheit oder ein Gedanke zu Ende ist, allerdings schließt der nächste Gedanke oder die nächste Erzähleinheit unmittelbar daran an. Und zusätzlich zu dieser Funktion dient der Zeilenumbruch eben, wie die Spalte in der Zeitung, auch der Entlastung von Auge und Hirn, so dass der Leser den Text besser lesen und einfacher verstehen kann.

Um das zu verdeutlichen, sehen wir uns jetzt mal ein reales Beispiel an. Nimm mal ein Buch zur Hand, das du gelesen und für gut befunden hast. In Falter-chans Fall ist das dieses mal Tintenherz. Im Allgemeinen gilt: je jünger das Zielpublikum des Werkes, desto einfacher ist auch die Absatzgestaltung. Schlag das Buch irgendwo auf, und sieh dir an, wo die Absätze gelegt wurden. Was geschieht im letzten Satz? Was im ersten? Im Fall von Tintenherz fallen vor allem drei Dinge auf:

  • Minimale Zeitsprünge. Zwischen den Sätzen liegen ein paar Sekunden oder Minuten, in denen nichts geschieht? → Zeilenumbruch, neue Handlungseinheit.

  • Innere Monologe. Anders als viele Fanfictions kennzeichnen die meisten Romane Gedanken und Analysen ihrer Charaktere nicht extra mit Gedankenzeichen. Allerdings setzen sie an das Ende eines solchen Abschnittes gern einen Zeilenumbruch, um zu zeigen, dass die persönliche Reflexion abgeschlossen ist, und von jetzt an wieder mehr oder weniger objektive Fakten folgen.

  • Dialoge.

 

Dialoge und wörtliche Reden sind der häufigste Grund für einen Zeilenumbruch – und das ist ein Merkmal, das alle erzählenden Texte gemein haben, wenn sie richtig formatiert wurden. Heißt: ja, das solltest du, lieber Autor, jetzt wirklich auch so machen.

Sprechen zwei Charaktere miteinander, wird jeder 'Speaker's Turn' (entschuldigt den Anglizismus) durch einen Zeilenumbruch gekennzeichnet. Das gilt nicht nur für reinen Dialog-Text, ist dort aber am offensichtlichsten. Auch die Beschreibung von Gedanken, Mimik und Gestik kann hier zum 'sprechen' zählen.

 

In der Praxis:

 

„Hallo“, sagte Anna.

„Hrmpf“, antwortete Miriam: „Lass mich in Ruhe.“

„Bist du aber heute gut gelaunt...“

 

Hier haben wir einen ganz klassischen, einfachen Dialog. In jeder Zeile handelt (und spricht) nur eine Person, der zweite Absatz beginnt mit der wörtlichen Rede der zweiten Person. Auf diese Weise muss auch nicht zwingend bei jeder wörtlichen Rede gesagt werden, wer gerade redet – der Leser weiß es von selbst.

 

„Hallo“, sagte Anna und grinste fröhlich.

Miriam verzog nur das Gesicht, vertiefte sich demonstrativ in ihr Magazin und tat Anna mit einem „Hrmpf“ ab. Zur Sicherheit warf sie ihrer Mitschülerin dann doch noch einen bösen Blick zu: „Lass mich in Ruhe.“

Mit einem Augenrollen setze Anna sich auf ihren Platz und kommentierte sarkastisch: „Bist du aber heute gut gelaunt...“

 

Sehr viel mehr Text, sehr viel mehr Beschreibung. Trotzdem reden nie beide Personen im selben Absatz. Je nachdem, wie schnell und eng deine Charaktere interagieren, lässt es sich manchmal nicht ganz durchsetzen, diese strenge Trennung auch auf nonverbale Kommunikation anzuwenden, so dass Anna Miriam hier durchaus auch in Miriams Absatz verwirrt oder beleidigt ansehen könnte. (Man beachte den Konjunktiv oben.) Nur darf sie dabei nicht allzu aktiv werden, nichts sagen, und auch sonst die Handlung nicht an sich reißen.

 

Wechselst du danach wieder von Dialog auf Beschreibung, setzt du einen letzten Zeilenumbruch, und behandelst damit den beschreibenden Erzähler wie einen zusätzlichen Charakter im Dialog. Dadurch behält der Leser sehr einfach den Überblick darüber, wer gerade was macht, und kann sich einfach auf den Inhalt konzentrieren. Schon super, oder?

PS: Und weißt du, wer sich sogar noch mehr als deine Leser über viele kurze Absätze freuen wird? Falter-chan. Weil das überfliegen von Textwänden ist sogar noch schwieriger als das lesen.

 

Damit wünscht Falter-chan dir noch ein schönes Wochenende – bis zum nächsten mal! =3

 

Übersicht über die bisherigen Episoden:

Episode 1: Synonyme           Episode 2: Rechtschreibung

Episode 3: Ich-Erzähler           Episode 4: Kommasetzung I

Episode 5: Du-Erzähler           Episode 6: Kommasetzung II

Episode 7: Personaler & auktorialer Erzähler      

Episode 8: Apostrophe           Episode 9: Wörtliche Rede I

Episode 10: Sexszenen I          Episode 11: Wörtliche Rede II

Episode 12: Sexszenen II          Episode 13: Groß/Kleinschreibung

Falter-chans Schreibstube, Episode 13 – Wenn rumkugeln Rumkugeln macht der Witz keinen Sinn Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter

Autor:  Kore

Disclaimer: bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.


Hallo, lieber Leser! Heute wird Falter-chan sich mal wieder etwas mit Rechtschreibung und Grammatik auseinandersetzen, und zwar mit dem leidigen Thema der Groß/Kleinschreibung. Dazu gibt es, sozusagen gratis, einen Crashkurs in Sachen Wortarten, weil die beiden Themen irgendwie zusammenhängen. Du siehst also schon, lieber Leser, die heutige Episode beschäftigt sich mit Grundlagen. Details, Fallen und Ausnahmen werden nicht wirklich behandelt. Sei also nicht überrascht, wenn sie dir nichts Neues sagt, sondern klopf dir in diesem Fall einfach selbst lobend auf die Schulter ^-^


Also, die große Frage für heute: Wann schreibe ich ein Wort groß?

Diese Frage ist sehr schnell beantwortet: Wenn das Wort einen neuen Satz beginnt oder ein Substantiv ist.

Auch Eigennamen (also z. B. Namen von Personen, Marken, Organisationen (Rotes Kreuz, Grüne Partei,...) und Ereignissen wie 'der Zweite Weltkrieg' oder 'die Schwarze Pest') werden grundsätzlich groß geschrieben.


Ein neuer Satz beginnt...

! ...mit einem neuen Absatz.

! ...hinter einem Satzschlusszeichen. d. h.: . oder ! oder ? (Achtung: die Punkte in Abkürzungen wie d. h., z. B. oder u. A. sind KEINE Satzschlusszeichen. Danach geht der Satz WEITER, und zwar KLEIN – obwohl gewisse Rechtschreibprüfungen das fälschlicherweise korrigieren *eigene anschiel*)

  • ein Doppelpunkt gilt nur dann als Satzschlusszeichen, wenn danach ein vollständiger Satz kommt. z. B.: In diesem Fall fängst du groß an. Aber: nicht immer.

! ...am Anfang einer wörtlichen Rede. (← Immer.)


Das Substantiv hast du vielleicht in der Schule unter dem Namen Hauptwort oder Nomen kennen gelernt. Detail für Angeber: in Latein hieß das ganze Konzept nomen substantivum, was sich auf deutsch als Hauptwort übersetzt. Tadaa, Etymologie geklärt.

Ein Wort ist im Allgemeinen dann ein Substantiv, wenn es einen Artikel hat. Das heißt nicht, dass der Artikel zwingend im Satz stehen muss (meistens tut er's zwar, aber naja... Ausnahmen. Wie die hier =D), nur, dass es einen hat, wenn es isoliert steht. z. B.: der Mann, das Haus, die Frage, ein Kind, jede Katze, dieses Problem, meine Augenfarbe,... Jeder grammatikalisch vollständige Satz hat mindestens ein Substantiv (oder ein Pronomen, um es zu ersetzen). Wenn du also den ganzen Satz klein geschrieben hast, ist es dementsprechend schon ziemlich wahrscheinlich, dass irgendwo ein Hund begraben liegt.


Man unterscheidet meist grob zwischen den folgenden Wortarten:

  • Substantiv: siehe oben. Es kann im Satz als Subjekt oder Objekt benutzt werden.

  • Verb: bezeichnet eine Handlung. Es wird in der Grundschule gern Tunwort (weil man es tut) oder Zeitwort (weil es die Zeit zeigt) genannt.

  • Adjektiv: beschreibt ein Substantiv. In der Grundschule auch manchmal Wie-Wort genannt.

Und dann gibt’s da noch Pronomen, Artikel, Propositionen und ein paar andere, aber diese drei sind die drei Hauptgruppen – und die, die am öftesten zu Verwirrungen bei der Groß/Kleinschreibung führen. Das wichtige ist: Verben und Adjektive werden IMMER KLEIN geschrieben!


Das ist jetzt leichter gesagt als getan, denn leider ist die deutsche Sprache ein ausgesprochen kompliziertes Exemplar, und macht es einem mit all ihren Varianten und Ausnahmen und anderem Brimborium nicht eben leicht. Wenn du allerdings gelernt hast (richtig gelernt hast! Nicht nur auswendig gelernt, sondern verstanden und anwenden kannst), was der Unterschied zwischen Verb, Adjektiv und Substantiv ist, wird sich die Menge deiner Fehler drastisch verringern – und wenn es dich tröstet: die Details der Substantivierung verstehen die meisten Freischalter selbst nicht, die werden sie dir also nicht ankreiden. (Substantivierung, btw, heißt, dass man ein Wort aus einer anderen Gruppe mit viel Kontext und Syntax zu einem Substantiv macht.)

Wenn du dir bei einem Wort nicht sicher bist, zu welcher Gruppe es gehört, nimm es aus dem Satz heraus, und mach ein paar Tests damit.


Ein Verb erkennst du so:

  • Es verändert seine Form wenn du verschiedene Personen davor einsetzt, das nennt man Konjunktion (siehe auch Französisch/Latein-Unterricht). Bei den Verben dieses Satzes wäre das z. B: du erkennst, wir erkennen, sie verändern, sie verändert, ihr setzt ein, ich setze ein, etc.

  • Sie verändern sich auch mit der Zeitform (daher der Name Zeitwort): du erkennst, du wirst erkennen, sie verändern, sie veränderten, ich setze ein, ich habe eingesetzt, etc.


Ein Adjektiv erkennst du so:

  • Es verändert seine Form, wenn du verschiedene Personen dahinter einsetzt. Es passt seine Form dabei an Zahl und Geschlecht des Substantivs an, zB ein schneller Junge, ein schnelles Mädchen, zwei schnelle Kinder.

    (Achtung, du brauchst hier die unbestimmten Artikel!)

  • Es ist für die Vollständigkeit (und die Verständlichkeit) des Satzes nicht unbedingt nötig. z. B.: der schnelle Junge gewinnt → der Junge gewinnt.

  • Es steht im Deutschen immer VOR dem Substantiv.

Wird ein Verb beschrieben, z. B. er läuft schnell, sie hat schnell gerechnet, nennt man das übrigens Adverb. Adverbien stehen immer in der Grundform.


Wenn du also ein verwirrendes Wort hast, nimm dir einfach ein bekanntes Substantiv (z. B. Mann) oder ein Pronomen (z. B. ich), ein bekanntes Adjektiv (z. B. schnell) und ein bekanntes Verb (z. B. rennen), und bastle Satzteile. Fange dabei immer mit Verb und Adjektiv an. Wenn du beide ausschließen kannst, ist das Wort höchstwahrscheinlich ein Substantiv. Wenn eins der beiden funktioniert, ziemlich sicher nicht. Auf diese Weise auf Substantiv zu testen kann hingegen verwirrend sein, weil dein Kopf Schlupflöcher in Form von Substantivierungen sucht.

Die Satzteile müssen nicht unbedingt Sinn machen (z. B. die Frage rennt, das schnelle Haar), aber ob sie grammatikalisch möglich sind, wirst du trotzdem erkennen können. Die Linguistik nennt das sinnlose Sätze, und prüft so das Sprachverständnis von Kleinkindern – du, lieber Leser, bist schon etwas weiter als ein Kleinkind, und kannst dich deswegen auch selbst testen =D


Oft falsch gemachte Beispiele mit Analyse:


  • seine Blauen augen

Spoiler

Beide Worte lassen sich schnell als Verben ausschließen, weil sowohl „er blaut“ als auch „er augt“ keinen Sinn machen. Es bleiben also Adjektiv und Substantiv übrig. Wir haben gelernt, dass Adjektive immer vor dem Substantiv stehen (→ blau ist das Adjektiv), dass sie sich an Zahl und Geschlecht anpassen (der Test mit blau sagt: ein blaues Auge, ein blauer Mund, zwei blaue Nasen. Passt also), und dass Substantive Artikel haben (die Augen gibt es. Die Blauen gibt es... nur in der österreichischen Politik).

→ blau ist ein Adjektiv und wird klein geschrieben.

→ Augen ist ein Substantiv und wird groß geschrieben.


  • ich muss geld Verdienen

Spoiler

Verb? Ich gelde, du hast gegeldet. Nö. Ich verdiene, du hast verdient. Ja. → verdienen ist ein Verb → es wird klein geschrieben.

Adjektiv? Ein geld Mann, eine geld Frau. Nö. → kein Adjektiv.

Substantiv? Ich muss das Geld verdienen. Jep. → Geld ist ein Substantiv → es wird groß geschrieben.


  • die Junge frau

Spoiler

Hier wird’s jetzt fies, weil 'Junge' tatsächlich ein Substantiv sein kann. Allerdings heißt es dann 'männliches Kind', nicht 'Gegenteil von alt'. Hier musst du dann nachdenken, ob der Kontext auch wirklich stimmt. Aber fangen wir von vorne an.

Verb? Ich junge, du hast gejungt. Nö. Ich fraue, du hast gefraut. Nö.

Adjektiv? Eine junge Katze, ein junger Hund. Jep. Außerdem steht 'jung' auch vor der Person. → jung ist ein Adjektiv.

Substantiv? Die Frau. Passt. Substantiv.


Damit verabschiedet sich Falter-chan für heute, und wünscht euch einen schönen Rest vom langen Wochenende =)

Falter-chans Schreibstube, Episode 12: Sex Sells II - Ästhetik Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter, Sex

Autor:  Kore

Disclaimer und Sicherheitshinweis:

bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.

Außerdem geht es in diesem Eintrag um menschlichen Geschlechtsverkehr. Wer damit nicht umgehen kann, drehe bitte wieder um und sehe sich weiterhin Katzenbilder an. Danke.


Gute Güte, lieber Leser, was machst du denn schon wieder hier? Vom Titel angelockt? Ts ts ts, also wirklich. Als gäbe es im Leben nichts interessanteres als Sex.

Moment.

Gibt’s nicht?

Stimmt, da war was. Das nennt sich Natur. Die hat es jeder Spezies eingeimpft, überleben zu wollen, und da das im Allgemeinen meist durch Sex funktioniert, steht der Mensch auf Sex. Da kann er nix dafür, Mama Natur ist schuld. (Praktisch, oder?)

Nun, für Falter-chan hat die ganze Sache einen großen Nachteil: Autoren sind auch Menschen, und Autoren haben Sex in Form von Adult-Kapiteln (naja, sozusagen). Vielen Adult-Kapiteln. Seeeeeeeeeehr vielen Adult-Kapiteln. Und die meisten davon sind nicht sehr gut. Leider. Falter-chan hat sich deswegen überlegt, in ihrem Weblog ein paar entsprechende Tipps zu geben, und bisher lief das ja auch gar nicht so schlecht. Fassen wir noch nochmal zusammen, was wir letztes mal gelernt haben:

  • das Genital des durchschnittlichen Mannes ist kein automatisches Maschinengewehr

  • und der Anus ist keine Transitautobahn

Soweit, so gut. Heute kommen wir zu einem etwas komplizierterem Thema: der Ästhetik.

Die Ästhetik ist in erster Linie darum kompliziert, weil es keine absoluten Qualitätsmerkmale gibt. Jeder findet was anderes ansprechend, und über Geschmack lässt sich angeblich nicht streiten. Deswegen wird Falter-chan jetzt auch keine Abhandlung darüber schreiben, wie man eine perfekte Sexszene für Falter-chan schreibt (leider), sondern sich eher allgemein halten.


Unser erster Punkt schließt nahezu nahtlos an die vorletzte Episode an:

Recherchieren du sollst, junger Padawan

Falter-chan musste im Laufe ihres Lebens schon eine Menge Brösel lesen, und sehr viel davon war einfach nur mieser Stil. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. In anderen Fällen hingegen hätte sich der headdesk-Faktor für alle Beteiligten drastisch senken lassen, wenn der Autor mal Google angeworfen hätte, statt einfach schnell das erstbeste zu schreiben, was ihn geil macht ihm einfällt. In diese Kategorie fällt zB die gesamte Episode 10, aber auch andere Sternstunden. Also:

  • bist du dir nicht ganz sicher, wie so eine männliche Ejakulation abläuft, weil du selbst schlicht und ergreifend eine Frau und noch Jungfrau bist? Kein Problem! Google hilft. (Und denk nicht zu viel über die NSA nach, die interessieren sich viel mehr für die Terrorpläne von deinem Nachbarn.)

  • kennst du dich bei der Anatomie des Arschloches nicht so ganz aus, weil du das de facto nur auf dem Klo brauchst, und es da alles allein macht? Kein Problem! Google hilft.

  • hast du leider keine Ahnung, wie BDSM so funktioniert, und willst Fifty Shades of Grey nicht als Quelle verwenden? Weise Entscheidung! Außerdem: kein Problem! Google hilft.

Ebenfalls in diese Sparte fallen übrigens so Bitte-Hirn-einschalten-Szenen wie das leckere Rimming, der Superseme der seinen Partner allein mit der Kraft seines Schwanzes in die Luft heben kann, und das Platzproblem beim Gruppensex (denkt immer dran: an diesen schicken Penissen hängt immer noch je ein Mann dran. Und die muss man irgendwo unterbringen im Bett).


Damit jetzt aber wirklich ab zum ästhetischen Kram.

Too much information

Eine legendäre Autorin hat einmal diese legendäre Sexszene geschrieben:

Und so fickten sie stundenlang.

Zugegeben, das ist etwas arg wenig Information. Grundsätzlich war sie aber gar nicht mal auf dem falschen Dampfer bei dieser Vorgehensweise, denn ironischerweise ist das, was Sexszenen am effektivsten versaut – Sex. Beziehungsweise dessen Beschreibung. Die Form des Penis? Die Hautbeschaffenheit des Anus? Der genaue Rhythmus der Stöße? Interessiert keine Sau.

Es ist sehr schwer, zu diesem Punkt eine tatsächliche Anleitung zu geben, denn die einen finden solche Beschreibungen erotisch, andere jene, und die dritten kriegen bei jeder Art Beschreibung die Krise. Grundsätzlich können aber drei Dinge mit Sicherheit gesagt werden:

  • Sex ist keine hohe Poesie

  • Sex ist kein technisches Fachbuch

  • und im Zweifel ist weniger immer mehr.

Was heißt das? Das heißt in erster Linie: lass die körperlichen Details weg. Dein Leser wird jede weiße Lücke, die du ihm lässt, automatisch mit dem Inhalt füllen, der ihm am besten gefällt. Also genau das, was du als Autor ohnehin erreichen wolltest. Wenn du dich dabei ertappst, minutiös zu beschreiben, wer wann was wo gemacht hat, schreibst du dich wahrscheinlich gerade selbst in eine Ecke, denn solche Beschreibungen wirken oft trocken, kalt, technisch und dezidiert unerotisch. Es geht beim Sex nicht in erster Linie darum, dass A seinen 18 cm langen, leicht nach links gekrümmten Schwanz im Dreivierteltakt etc pp. Es geht um das Gefühl, das die zwei (, drei, vier) dabei haben, und das wirst du nicht durch die Befolgung von Schema F erschaffen können – leider.

Mehr oder weniger poetische Umschreibungen in Sexszenen (Lotusknospe, Lustgrotte, Marzipanhaut auf der poetischen Seite, großer Liebeskolben, harter Pflock, herb duftende Männlichkeit auf der weniger poetischen Seite) machen sie übrigens genauso unerotisch – allerdings, weil sie lächerlich klingen. Sex hat relativ wenig mit Blümchen und Harfenmusik zu tun, also nenn die Dinge ruhig beim Namen. Entgegen der landläufigen Meinung ist noch niemand am Schock über die namentliche Nennung von Körperteilen gestorben.

Und wenn du dich nicht traust, üb es einfach – öffne ein Dokument, und schreib das Wort das dir Probleme macht dreimal ohne Kontext auf. Dann dreimal mit Artikeln. Dann drei kurze Sätze. Dann drei lange Sätze. Es ist gar nicht so schwer.


Und unser letzter Punkt für heute:

Das HdR-Problem

Der Grund, warum so viele Leute die Bücher zum Herrn der Ringe furchtbar fanden, obwohl die Filme (und damit der Plot und die Charaktere) doch sooooo tooooooll sind, ist, dass der gute JRR einfach nie wusste, wann Schluss ist. Umberto Eco hatte beim Namen der Rose übrigens ein ganz ähnliches Problem, als er es irgendwie schaffte, sieben Seiten lang ein Kirchentor zu beschreiben. (Seiten 59 bis 65, falls wer nachschlagen will.)

Und was hat das jetzt mit Sex zu tun? Naja, folgendes.

Ein interessierter Leser lebt mit der Geschichte mit. Wenn also Tolkien über hunderte von Seiten über die Landschaft Mittelerdes doziert, und Eco einfach nicht zum Punkt kommt, was das Design von Holzstatuen angeht, ist das grundsätzlich erstmal nicht deren Problem, denn sowohl Landschaften als auch Figuren sind statisch und werden betrachtet. Über längere Zeit. Sex hingegen wird erlebt, und dauert meist nur so lange, bis eine Art von Höhepunkt und damit Befriedigung da ist – und das gilt für die Charaktere UND die Leser.

Der Mensch ist nun physiologisch nicht in der Lage, sexuelle Erregung ohne neue Stimulanz allzu lange aufrecht zu erhalten, und darum, so leid es Falter-chan tut, müssen deine Charaktere zum Schuss kommen, bevor der Leser sich langweilt. Was im Allgemeinen schon nach ein paar Minuten der Fall ist, wir sind da nicht besonders gut ausgerüstet. Sex ohne Abschluss ist nun immer eine recht frustrierende Angelegenheit, und das ist leider genauso, wenn man eigentlich nur unbeteiligter Zuschauer/Leser ist, und der Abschluss nur darum fehlt, weil der Pepp ab der Hälfte nicht mehr da war.

Faustregel: was du nicht in einem Durch schreiben kannst, wird auch dem Leser zu lang sein.

Faustregel mit Zahlen: versuche, immer unter 2000 Worten pro Szene zu bleiben. Besser noch unter 1500. (Du kannst natürlich mehrere Sexszenen in ein Kapitel packen. Aber serviere sie einzeln mit nicht-Sex-Überleitungen.)


Tja, und damit... wären wir auch schon am Ende. Für diesmal. Aber keine Angst, Falter-chan geht der Stoff zum quasseln noch nicht aus! Noch nichtmal der pikante! In der nächsten Sex Sells Schreibstube (wann auch immer die kommen wird) widmen wir uns dann nämlich einer etwas ernsteren Facette der Erotik-Schreiberei: „warum deine Mutter einen Herzinfarkt bekommen wird, wenn sie erfährt, was du so liest/schreibst“. Aka „das Twilight-Phänomen“. Aka „körperlicher und emotionaler Missbrauch in der Beziehung und warum der nicht romantisch ist“.

Bis dahin wünschen wir dir einen erquicklichen Karfreitag, und bleib stark für die letzten 48 schokofreien Stunden!


PS: An dieser Stelle nochmal die Aufforderung: falls ihr Themen habt, die ihr gerne behandelt sehen würdet (egal ob Grammatik, Stil, Ausdruck oder sonst was), sagt es bitte einfach. Dafür gibts Kommentare - und ENS =)

Falter-chans Schreibstube, Episode 10: Sex sells I – Realismus Fanfics, Fanfiction, Schreibstube, Schreibtipps, Schreifalter, Sex

Autor:  Kore

Willkommen zurück bei Falter-chans Schreibstube.

Disclaimer: bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wieder. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.


Dazu kommt heute noch ein allgemeiner Sicherheitshinweis. Im folgenden Eintrag geht es um menschlichen Geschlechtsverkehr. Der Akt und die dabei beteiligten Körperteile werden dabei beim Namen genannt. Ebenso das, was sie tun. Solltest du damit ein Problem haben bist du in der falschen Community tu dir selbst einen Gefallen und lies was anderes. Dankeschön :)


Wenn ein Mann und eine Frau sich sehr lieb haben, dann umarmen sie sich manchmal auf ganz besondere Weise. Das machen wahlweise auch zwei Männer oder zwei Frauen. Oder drei Männer. Oder vier Frauen. Oder zwei Männer und eine Frau. Und so weiter.

Auf Animexx trifft das ganze in den meisten Fällen auf unterschiedlich große Gruppen von Männern zu, und darum wird auch Falter-chan sich heute darauf konzentrieren. Heute geht es nämlich um ein wunderschönes Thema: Sex. Genauer gesagt Mann-auf-Mann-Sex. Und noch genauer gesagt die Technikalitäten darum herum. Zur Ästhetik kommen wir dann ein anderes mal (wenn Falter-chan ausreichend angetrunken ist *hust*).



Vorwort: Stroh im Keller.


Zunächst sei einmal festgehalten: die Welt ist kein Porno. Pornos sind eine nette Ergänzung, aber realistisch sind sie... nicht. Zur Illustration ziehe man entweder einen Porno und sich selbst zu Rate, oder alternativ dieses Video: [Porn Sex vs Real Sex – The Differences Explained With Food]. Solltest du, lieber Leser, in deiner FF also den Anspruch haben, eine halbwegs realistische Beziehung (oder halbwegs realistischen Sex) darzustellen – orientiere dich bitte nicht an Pornos. Solltest du hingegen Pornografie schreiben wollen... dann viel Spaß damit, den Rest dieses Eintrages kannst du dir sparen ;)



1: All day long!

Menschen wurden nicht dafür geschaffen, den ganzen Tag zu vögeln. Ist einfach so. Sex ist anstrengend, Genitalien sind empfindlich, und von Schokolade wird einem schließlich auch irgendwann schlecht.

Während sich das bei Frauen aber „nur“ darin äußert, dass sie nach einer gewissen Weile nicht mehr wollen und die ganze Angelegenheit schmerzhaft wird, bekommen Männer ein fundamentaleres Problem: das entsprechende Körperteil streikt. ('Streiken' bedeutet erstmal 'er kommt nicht mehr'. Das Erektionsproblem stellt sich dann etwas später aber auch noch ein – wie gesagt, Sex ist anstrengend.) Ganz abgesehen davon, dass, ja, auch ein Penis bei Überstimulation weh tun kann! Das hat nichts damit zu tun, wie attraktiv oder gut im Bett derdiedas PartnerIn ist, sondern ist ein biologischer Fakt. Der einzige Weg drum herum führt über Viagra, und... willst du deinen Charakter wirklich jedes mal Viagra schlucken lassen?

Wie oft, und vor allem wie bald nacheinander, sie können, ist von Mann zu Mann unterschiedlich – im Durchschnitt ist aber mehr als zwei bis höchstens dreimal nacheinander... selten. Und dann gibt’s da natürlich noch diesen Abwärtstrend mit zunehmendem Alter, der vor allem bei unser aller liebster Master/Slave-Borderline!Shota-Geschichten interessant werden könnte.

Sollte dein Charakter also ein Superhengst sein, der es jeden Abend drei verschiedenen Leuten jeweils viermal besorgen kann... Glückwunsch. Aber schick ihn doch vielleicht mal zum Arzt. Oder zum Psychologen. Sexsucht kööööönnte auch ein Thema sein.



2: Das Gum-Gum-Loch


Bist du, lieber Leser, eine Frau? Ja? Falter-chan auch. Wir haben also beide keinen Penis. Aber weißt du, was wir schon haben? Das andere Körperteil, das in 80% unserer Sexszenen hier auf Animexx vorkommt. Jaaaaa, das Ding, das du heute früh auf dem Klo benutzt hast. Und jetzt werden wir mal etwas privat. Entspann dich, mach die Augen zu, lass dich fallen... und jetzt stell dir deinen Po vor. Und eine Banane. Keine kleine Banane, sondern eine große. Und keine braune, angematschte, sondern eine harte, grüne. Und wieder deinen Hintern. Und wieder die Banane.

Bist du dir GANZ sicher, dass du deine nächste Sexszene wieder ohne Gleitgel schreiben willst?

Ja, Männer haben im Gegensatz zu Frauen eine Prostata, und damit so eine Art G-Punkt im Arsch. Aber ganz ehrlich: wenn der Schließmuskel eingerissen und die Schleimhaut blutig ist, nutzt dir der G-Punkt auch nix mehr. Und das ist es, was passiert, wenn man ohne Vorbereitung und ohne Gleitgel Analsex hat – denn der Anus ist nicht dafür gemacht, Dinge reinzukriegen, sondern raus. Und das lässt sich auch durch Gewöhnung/Übung/Training nur sehr geringfügig verändern. Was sich verändern kann, ist lediglich die Menge und Zeit der nötigen Vorbereitung.

Übrigens: der Schmerz wird sich auch nicht erst morgen früh einstellen, sondern sofort. Und heftig. Schmerz ist nämlich eine Alarmfunktion des Körpers und eng an einen Fluchtreflex gekoppelt – der sich auch nicht sehr positiv auf die Libido des entsprechenden Po-Besitzers auswirkt, by the way.



Nachwort: Gummis sind für Loser!


Syphilis, Tripper, Hepatitis B und C, Chlamydien, eine ganze Reihe Pilze, Herpes, Aids. So als Auswahl.

Wie war das mit dem Kondom nochmal?

PS: Einige dieser schönen Dinge kann man sich übrigens auch bei ungeschütztem Oralverkehr holen.



Und mit diesem erfreulichen Schlusswort verabschiedet sich Falter-chan für heute auch schon wieder. Wir sehen uns in zwei Wochen wieder – voraussichtlich mit dem zweiten Teil der wörtlichen Rede. Vielleicht. Unter Umständen. Eventuell.

Schönes Wochenende~ =)