Zum Inhalt der Seite

Der Glasgarten

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wicked Game

Wicked Game
 


 

o
 


 

Zur selben Zeit...
 

Das kalte Licht der Monitore war Brads einzige Lichtquelle. Er saß im Halbdunkel in der Nähe der Fensterfront und hielt die Augen geschlossen. Vor ihm standen mehrere Döschen, aus denen er sich jeweils zwei Tabletten entnahm, die er mit gutem schottischen Wiskey seine Kehle hinunterspülte. Er hatte die Kontaktlinsen gegen seine Brille getauscht, was seinen Sehorganen etwas Ruhe verschafft und ihm somit etwas Erleichterung geschenkt hatte. Das Brennen seiner Augen war dadurch nicht mehr ganz so prägnant. Die lästige Sehhilfe legte er auf den Schreibtisch ab und lehnte sich dann zurück in das weiche Leder.

Eve würde in ein paar Momenten anklopfen und er würde sie hereinbeten. Sie würden nicht streiten, sie würde gehen, weil er sie darum bitten würde, nicht weil sie es gerne tat. Hidaka würde sie begleiten.
 

Es wurde immer schwerer seine eigene Anspannung vor Jei zu verbergen. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, das Mädchen im Augenblick im Haus zu behalten, doch dann wäre er selbst ebenso eingeschränkt gewesen und das konnte er sich gerade jetzt nicht leisten.

Ohnehin schritten die Ereignisse immer schneller voran. Warum das so war wusste er nicht. Irgendjemand hatte eine Handlung getätigt oder sie unterlassen um diese Ereigniskette in Gang zu setzen. Aber was war das gewesen? Es musste vor kurzem gewesen sein.

Hatte er selbst einen Fehler begangen? Weshalb diese schnelle Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt? Er hatte gedacht, dass er noch Zeit hatte.
 

Er musste sich eingestehen, dass die wenigen Momente, die er bei Asugawa verweilte die einzigen waren die ihm im Augenblick Entspannung schenkten. Auch wenn er bisher darauf geachtet hatte, dass dieser weder seine Berührungen geschweige denn seine bloße Anwesenheit während des Schlafes bewusst bemerkte. Und wenn, dann glaubte er wohl an einen Traum, denn er versuchte keine aktive Annäherung an ihn. Dabei war es für Brad sinnlos geworden sich zu weigern diese Nähe zuzulassen.
 

Den Rest des Tages verbrachte er damit Visionen in seinem Kopf zu sortieren und sie zu bewerten. Immer mehr von ihnen kippten in eine leere, für ihn einsame Dunkelheit ab. Er fragte sich wie er etwas fühlen konnte wenn er in diesen Visionen seinen Tod vor Augen hatte? Hatten alle Seher aus vergangen Zeiten ihr Ende in dieser Plastizität vor Augen gehabt? Wie konnte er fühlen wenn sein Gehirn tot war? Rein anatomisch und physiologisch ein unmöglicher Vorgang, selbst für einen PSI. Fühlte er in diesen Visionen real etwas, oder löste die Dunkelheit der Zukunft das Gefühl der Einsamkeit im Hier und Jetzt in ihm aus? War es das Bedauern über seine Unfähigkeit Gefühle für seine Mitmenschen zu zeigen, das ihn jetzt in seinen letzten Stunden zu quälen begann?

Angst war es und Einsamkeit, doch diese zu zeigen, jetzt wo noch so viel zu tun war, was sollte das bringen? Seine Gefühle zu teilen barg nur Spielraum für Abweichungen und diese konnte er sich nicht leisten wenn er wollte, dass er beruhigt gehen konnte. Eben weil er wusste, dass für alle gesorgt war und sie in Sicherheit waren. Eve, Hidaka, Tsukiyono, Lilli, sie würden in die Staaten fliegen. Schuldig, Jei, Kudou und Fujimiya in Richtung Norden aufbrechen. Asugawa... er würde nicht gehen, egal was er ihm auftrug, so musste er dessen Sicherheit mit anderen Mitteln erreichen.
 

Oder war es nicht sein Tod der ihm hier gezeigt wurde, sondern eine perfide Strafe, die ihm Rosenkreuz auferlegten?

Sein Tod würde keinerlei Sinn machen. Rache als Motiv würde er Straud zutrauen.
 

Nagi und er selbst bildeten Fixpunkte, die in ihrer jetzigen Konstellation Ursache und Wirkung darstellten. Ihre Position im Gesamtgefüge der Zeit konnte zwar manipuliert werden setzte jedoch eine weitere Ereigniskette in Gang.

Zu schnell um handeln zu können.

Die Vision in der Chiyo starb, war die in der Asugawa ihn verraten hatte. Die darauffolgende in der er den toten Körper in seinen Armen hielt und die Stadt in Flammen stand war für ihn eindeutig die Auswirkung dieser Tat gewesen. Es schien keine Rolle zu spielen wann es geschah, Nagi und er scheiterten im Endeffekt immer an der gleichen Kausalität.

Einer der ihm nahe stand würde ihn verraten. Keiner dieser Menschen würde es freiwillig tun, da war er sich sicher und dieser Umstand löste in ihm erneut ein befriedigendes Gefühl aus. Ein kuriose Emotion, die zwischen Trost, Zuneigung Trauer und Bedauern wankte.

Zunächst hatte es ausgesehen als wäre es Asugawa, doch die rasante Entwicklung hatte ihm gezeigt, dass es Nagi sein würde. Wen also würde er opfern wollen? Nagi hatte größere Überlebenschancen, denn Asugawas lagen bei Null.
 

Ein Ereignis welches ihm bisher unbekannt geblieben war hatte stets zur Folge, dass Nagi und er selbst in den unmittelbaren Fokus von Rosenkreuz gerieten. Je näher dieser Moment rückte, desto schwieriger wurde es vor den anderen den Schein aufrecht zu erhalten.

Eine einzige Vision jedoch bereitete ihm die größten Sorgen. Sie war schemenhaft und undeutlich, doch die zeigte ihm etwas, dass er nicht verstand. Sie war erst vor wenigen Tagen zum ersten Mal aufgetreten. War das die Lösung?

Um an diesen Punkt zu gelangen wurden Maßnahmen nötig, die zur Folge hatten, dass er sich Rosenkreuz stellen musste.
 

Er setzte sich auf und nahm die drei Döschen vor sich, öffnete eine Schublade und verstaute sie. Dann lehnte er sich zurück, legte den Kopf an die Rücklehne und schloss für ein paar wertvolle Augenblicke die Augen.
 


 


 

o
 


 


 

Die Tür öffnend trat Eve in den Besprechungsraum ein. Leise schloss sie sie wieder und entdeckte ihren Bruder im hinteren Bereich in einem Ledersessel sitzen.

Er hatte seinen Kopf entspannt abgelegt und hielt die Augen geschlossen. Wenn er sie nicht um ein Gespräch gebeten hätte wäre sie gegangen um ihm die nötige Ruhe zu lassen. Er wirkte angespannt und müde. Sie trat näher. „Brad?“

Er räusperte sich und setzte sich auf. „Hey“, begrüßte er sie mit belegter Stimme.

„Schläfst du schlecht?“

„So gut wie gar nicht.“ Er sah nicht so aus als würde er das Thema vertiefen wollen und sie ahnte, dass er sich ihr was seine eigene Unpässlichkeit betraf kaum offenbaren würde.

„Du wolltest etwas mit mir besprechen?“

„Das Kind ist hier nicht mehr sicher, Eve. Ich möchte, dass du es mit dir mitnimmst, wenn du dieses Land morgen verlässt.“

Eve hob die Brauen an. Ihre hellbraunen Augen fassten ihren Bruder genau ins Auge.

„Und das liegt nicht daran, dass du mich nicht mehr um dich haben willst?“

„Nein, ganz und gar nicht.“

„Es ist ernst?“

„Verdammt ernst.“

„Du lässt alle in dem Glauben die Bedrohung sei noch weit entfernt, du siehst aber aus als wäre sie unmittelbar. Wieso... sagst du niemandem etwas?“

„Nichts ändert sich dabei zu einem positiven Ergebnis wenn ich es tue.“

„Du hast alles berechnet?“

„Mehrmals.“

„Keine Änderung?“

„Nein. Ich kann es nicht beeinflussen. Nur dahingehend nichts zu tun in diese Richtung.“

Sie starrte ihn an. „Wir könnten einfach wegfahren in eine andere Stadt.“

„Nein. Ihr seid zu wichtig. Das Kind ist zu wertvoll um es hier zu lassen und vor allem um es Rosenkreuz zu überlassen, dabei...“

Es klopfte und Brad verstummte.

Ken kam herein und nickte Eve zu. „Was willst du?“, kam recht unfreundlich von dem Kritikeragenten und Eve sah wieder zu Brad.

„Schließ die Tür.“

„Du hast einen neugierigen Telepathen im Haus und glaubst vor ihm etwas geheim halten zu können?“

„Kann ich, jahrelange Übung, bei euch bin ich mir nicht so sicher.“

„Ich habe gute Schilde“, sagte Eve.

„Und ich bemerke wenn er herumschnüffelt, er geht dabei vor wie ein Elefant im Porzellanladen.“

Brad ließ das unkommentiert.

„Ich habe dich hierher gebeten weil ich alle, die Gefahr laufen die nächste Zeit unter die Räder zu kommen von hier entfernen möchte. Rosenkreuz sind bereits in der Stadt eingetroffen. Die neuen Gebäude, die hier seit einigen Monaten entstehen wurden von Rosenkreuz errichtet. Angeblich ein neuer Campus der Uni.“

„Manx hat nichts davon erzählt.“

„Weil du es als Befehlsempfänger wohl nicht wissen musstest oder weil sie selbst keine Ahnung davon hatte.“

Ken schwieg.

„Ich möchte, dass ihr beide morgen in die Staaten fliegt.“

„Das möchtest du, also?“

„Ich bin davon ausgegangen, dass es in deinem Interesse ist.“

Ken sagte nichts, aber Eve spürte wie der Mann innerlich brodelte. Brad musste dem Mann etwas mehr geben als nur diese paar Brocken.

„Das Kind kann nicht hier bleiben, Hidaka. Wenn Rosenkreuz ihrer habhaft werden, ist das mit Sicherheit etwas, dass du nicht wollen würdest. Wir können sie nicht schützen.“

Brad sah seine Schwester einen Moment an.

„Nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Asugawa wollte sie ursprünglich Eve übergeben und Eve wäre bereits lange weg. Manx wollte das Weiß das Land verlässt, das wäre in der Zwischenzeit ebenso längst geschehen. Die Dinge haben sich anders entwickelt, dennoch können wir sie korrigieren. Wir folgen dem ursprünglichen Plan die Kinder in die Staaten zu schicken. Eine Korrektur wenn du so willst.“

„Das andere Kind ist nicht greifbar, oder hast du andere Informationen?“

„Die habe ich noch nicht. Ich erwarte einen Anruf. Schicke ich das Mädchen in die Staaten erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Null auf Hundert Prozent, dass mir Chiyo bei diesem Anruf zusichert den Jungen mitzuschicken. Tue ich nichts bleibt der Junge wo er ist und sie werden getrennt bleiben.

Ken dachte einen Augenblick nach, dann nickte er. „Ich erkläre mich einverstanden.“

Brad und er maßen sich stumm.

„Sonst noch etwas?“

„Vorerst nicht“, sagte Brad und Eve blickte Hidaka nach der sie zwar kurz anblickte dann aber den Raum verließ. Sie ging zu ihrem Bruder um den Schreibtisch herum und sah ihn an.

„Du willst ihn mitschicken? Ich komme schon alleine klar.“

Brad erhob sich und lockerte möglichst unauffällig seine Schultermuskulatur. Besorgt sah sie ihm in die Augen. Er sah müde aus, verdammt müde.

„Darum geht es nicht. Ich werde Tsukiyono ebenfalls mitschicken, auch wenn er nicht will.“

Eve runzelte die Stirn. „Gegen seinen Willen?“

„Wenn es sein muss, gegen seinen Willen.“

„Warum?“

„Um die Überlebenschancen von Naoe zu erhöhen.“

Er wich ihrem Blick aus.

Ihre Augen weiteten sich. „Du weißt dass ich unter diesen Umständen nicht gehen will.“

„Ja, das weiß ich, aber du musst.“

„Weil es leichter für dich wird?“

Er schwieg und wandte sich ab, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Warum kam er sich plötzlich wieder wie damals vor als sie gestritten hatten, als er Angst um sie gehabt hatte und das schließlich zu seinem Fortgang geführt hatte?

„Gut, dann gehe ich“, sagte sie nach endlos erscheinenden Augenblicken und Brad fühlte wie Erleichterung in ihn Einzug hielt - trotzdem er gewusst hatte wie dieses Gespräch ausgehen würde. Mit dieser bedrückenden Stille hatte er nicht gerechnet.

Sie schmerzte ihn. Er hatte für Jei, Schuldig und vor allem für Nagi ein Leben weitab von der verkommenen Gesellschaft der PSI geplant, doch es war ihnen nicht möglich. Es gab nur einen Ausweg aus der jetzigen Situation, der vernünftig erschien. Er musste diesen Weg gehen.

Er nickte und sie streckte die Hand aus, berührte ihn an der Ellenbeuge. Sie drehte ihn leicht zu sich und lehnte sich an ihn. Minutenlang ertrug sie seine Ablehnung, seine Weigerung, doch dann zog er seine Hände aus den Taschen und wandte sich ihr zögerlich zu.

Sie hatte die Anspannung bemerkt und sie hatte ihm die Erleichterung deutlich angesehen nach ihrer Zustimmung. Sie waren erwachsen was sie nicht davor schützte Angst um ihn zu haben.

Sie lehnte sich an seine Schulter an. Dann spannten sich die Arme ihres Bruders fester um sie und zogen sie in eine beschützende Umarmung.

„Wenigstens Jetzt möchte ich einen Abschied, der diesen Namen verdient“, sagte sie leise und spürte wie er seinen Kopf an ihren bettete. Sie atmete auf und spürte dem Gefühl von erneuter Trennung und Verlust nach.
 


 


 

o
 


 

Finn hatte sich im ersten Stock des Hauses eingefunden und suchte sich einen Platz am Fenster. Verhalten gähnend hievte er sich dort in einen der Ledersessel, schlüpfte aus den Stiefeln und zog die Beine an. Er schloss die Augen und hörte zu wie sich alle langsam einfanden. Irgendwie fühlte er sich nach seinem kleinen Schläfchen noch beschissener als zuvor, er schwitzte wieder und gleichzeitig fror er erbärmlich. Obwohl es draußen mittlerweile regnete war es nicht kalt. Die Sonne war schon kurz nach dem Essen untergegangen, was er wohl verschlafen hatte. Schuldig hatte ihn wecken müssen und er musste fürchterlich ausgesehen haben, da der Telepath ihn gefragt hatte ob er sich im Stande fühlte nach oben zu kommen. Nein, fühlte er nicht, er würde trotzdem kommen. Er war also in seine Lederhose geschlüpft, hatte sich seine Stiefel übergezogen, sie aber nur halb geschnürt und sich in seinen übergroßen Pullover gekämpft. Dennoch fror er.
 

Sie saßen alle mehr oder weniger um den Tisch herum, als Brad begann die Lage zu schildern. Sie brachten sich alle auf den gleichen Stand der vergangen Ereignisse.

„Was ist mit dem Ryokan, der Angriff schien ausgeblieben zu sein“, bemerkte Schuldig.

„Ich erwarte in den nächsten Tagen mehrere Anschläge auf Kritiker- Verstecke.“

„Wann genau?“, wurde Fujimiya aufmerksam. Seit er den Raum betreten und Platz genommen hatte schien er in Gedanken versunken gewesen zu sein.

„Manx hat ihre Teams in den Untergrund geschickt aus genau diesem Grund“, sagte Brad.

„Was hast du gesehen?“, fragte Schuldig.

„Nichts aufschlussreiches, nur die Nachrichten von Übermorgen.“

„Das heißt morgen Nacht?“, fragte Ken.

„So sieht es bisher aus. Ein geeigneter Zeitpunkt, bedenkt man die momentane Wetterlage, die chaotischen Zustände tun ihr übriges um die Behörden zu lähmen.“

Fujimiya lehnte sich zurück und sein Blick war düster ins Nichts gerichtet.

„Was können wir tun?“, fragte Ken.

„Rein gar nichts“, verkündete Ran. „Oder kennst du eines der Verstecke?“

Ken verneinte.

„Die Frage ist... wer greift sie an?“, mischte sich Finn ein.

„Na der Clan!“, hörte er Omi.

„Und was hätte der davon? Kritiker steht zwar als Organisation dem Clan nicht nahe, aber sie verfolgen eine Philosophie die dem Clan in die Hände spielt. Warum also Kritiker vernichten? Sie auf Abstand zu halten war eine logische Maßnahme, sie jedoch auszuradieren eine unnötige Verschwendung von Resourcen.“

Finn ließ die Beine aus dem Sessel gleiten und sah sich den Blicken aller ausgesetzt und das bei jeder Bewegung seiner morschen Knochen.

Er griff sich von einer der Wandtafeln einen Marker. „Folgendes...“, fing er an.

Der Stift zitterte in seiner Hand als er aufsetzte, er versuchte es einzustellen und war erfolgreich damit. Schuldig und Fujimiya hatten ihm Platz gemacht und sich nach hinten auf den Tisch gesetzt.

Brad sah diese Schwäche, er sah auch, dass Asugawa ausgezehrt wirkte, er fror trotz der schwülen Temperaturen.

„Mir ist klar, dass der Einblick... und für diesen Ausdruck möchte ich mich auch gleich bei allen Anwesenden entschuldigen... fürs Fußvolk meist sehr beschränkt ist. Da ich mich im Clan glücklich schätzen konnte und einen rasanten Aufstieg vom Fußabstreifer in die höheren Ränge hingelegt habe kann ich euch mit Informationen versorgen über die wohl die wenigsten im Clan verfügen. Über die Jahre sind mir gewisse Verbindungen zu Ohren gekommen, die es so nicht geben sollte.“

Er malte einige Kreise auf, zog Verbindungen über die Länge der Wand, schrieb aber noch nichts hinein.

Seine Kehle war trocken und er hustete kurz darauf.

Er ging zum Schreibtisch, mopste sich das Glas mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit, die Brads Augen so ähnlich war und stürzte den Rest des Getränks seinen protestierenden Rachen hinunter. Ihre Blicke verschränkten sich während er das tat und wären nicht vierzehn Augenpaare auf ihn gerichtet dann hätte er wohl bei diesem Blick den Tisch umrundet und wäre Brad auf die Pelle gerückt. Dieser sah ihn nämlich an als würde er ihn hier sofort flachlegen wollen. Die Augen hatten eine derart brennende Intensität angenommen, dass Finn nur mehr das Glas mit einem lauten Geräusch auf den Tisch aufkommen ließ, sich rasch umdrehte und wieder zur Tafel stapfte.
 

„Wo fange ich an?“, murmelte er noch halb von diesem Blick gefangen.

„Am Anfang“, antwortete ihm Schuldig und sah ihn auffordernd an.
 

„Gut also dort...“

Er drehte sich um. „Einen Teil von euch kenne ich schon lange, ich habe den Fall der Kathedrale mitangesehen. Ich stand am Ufer und konnte nicht mehr tun als den Dingen ihren Lauf zu lassen. Einen von euch habe ich damals aus dem Wasser gezogen...wenigstens etwas...“

Brad fühlte plötzlich erneut Entsetzen in sich. Nagi... er hatte Nagi vor dem Ertrinken gerettet, er war ihm damals schon so nah gewesen und hatte nichts von ihm bemerkt. Er verfluchte im Stillen seine Hellsicht, die launisch und wenig steuerbar war. Wozu hatte er diese Fähigkeiten wenn er nicht Vorteile daraus ziehen konnte? Wozu diese sogenannte Gabe, wenn er...

Er stoppte seine Gedanken, da sie ihn zu sehr an sich selbst als Jugendlichen erinnerten. In die Vergangenheit zurückzukehren brachte nur das Gefühl der Hoffnungslosigkeit mit sich, der unbändigen Wut über seine Hilflosigkeit in so vielen Situationen. Sie glaubten an ihn als allwissenden Hellseher und doch war er es nicht. Welche Sicherheit konnte er ihnen geben? Es gab keine.

„Ich fange dort mit meiner Erzählung an damit ihr versteht, dass ich kein Interesse habe euch anzulügen. Ich stand stets auf eurer Seite.“

„Das haben wir verstanden“, sagte Schuldig ernst. Er hatte bereits von diesem Geheimnis gewusst, aber es war nicht an ihm gewesen es zu erzählen.
 

„Nur grob umrissen von Chiyo wusste ich um was es SZ eigentlich ging als sie Aya entführten. Ich habe nicht verstanden warum SZ plötzlich Interesse an einem Mädchen haben sollten. Chiyo hat sich dazu ausgeschwiegen. Ich vermutete, dass sie eine PSI war und ihre Fähigkeiten zu subtil waren um sie zu auf Anhieb zu erkennen. Oder dass es einfach ihr komatöser Zustand war der sie interessant für die Trias machen ließ, aber davon gibt es genügend in den Krankenhäusern und Reha-zentren, das konnte nicht der Grund dafür sein. Ich war neugierig also folgte ich den Entwicklungen. Habt ihr jemals herausgefunden warum die Trias sie wollten?“
 

„Nicht wirklich“, sagte Fujimiya.

Finn sah Schuldig an, der zuckte nur mit den Schultern.

„Wir haben uns damals unsere Gedanken gemacht, aber warum ausgerechnet Rans Schwester auf dem Opfertisch landete hat uns in der damaligen Situation nur zweitrangig interessiert.“

„Unser Ziel war es SZ zu vernichten“, übernahm Brad und fing einen Blick von Hidaka ein, den diese Aussage wohl zum Nachdenken brachte. Er sah auf und sah erstaunt aus. Nicht alle hier im Raum wussten das. Brad setzte sich aufrechter.

„Wir hatten genug davon benutzt zu werden“, richtete er eher an Hidaka. „Ihr wart nicht mehr als lästig, in Schuldigs Fall eine willkommene Abwechslung. Meine Pläne die Trias zu zerschlagen störtet ihr jedoch permanent, bis ich erkannte, dass ihr uns einen guten Grund lieferten um aus ihrem Wirkungskreis zu treten. Ihr kamt der Trias immer näher und wir ließen euch. Ihr wart im Endeffekt eine gute Unterstützung, denn dieser legendäre Endkampf hat die Trias verwirrt und sie abgelenkt von ihrem Vorhaben Aya in Irgendetwas zu transformieren. Ich vermute heute, dass sie ihre Seelen in das Mädchen transferieren wollten um ihre Fähigkeiten zu steigern, wie jedoch dieses Gefäß alle aufnehmen sollte ist mir immer noch schleierhaft.“

Alle schwiegen obwohl er in den Gesichtern erkennen konnte, dass sie viele Fragen hatten. Brad sah wieder zu Finn.
 

Dieser nahm den Faden wieder auf.

„Noch als ich dort stand und mir das Wasser aus den Haaren wischte und sicher ging dass Naoe lebte wurde ich von Chiyo kontaktiert. Ich solle umgehend ins Hauptquartier zurückkehren, ihr Ehemann erwartete einen ausführlichen Bericht über die von mir beobachteten Ereignisse. Sie wusste wo ich war und was ich dort wollte. Sie sagte auch, dass ich ihm keine Ausreden auftischen sollte, sie hatten die Kathedrale im Blick und über die Satellitenverbindung den Untergang selbiger mitverfolgt.

Ich kehrte zurück und erstattete Bericht. Yoshyo war auf dem Bildschirm zu sehen, aber ich konnte den Arm eines Mannes neben ihm erkennen, der mithörte. Ich erzählte von den Geschehnissen und dem Tod der PSI. Die Kritikeragenten hätten überlebt. Damit war er zufrieden. Der Mann neben Yoshyo wollte mit Superbia sprechen und ich wurde aus dem Gespräch entlassen. Er trug die Kleidung eines Rosenkreuzers. Eine weiße Uniform mit roten stilisierten Kreuzen darauf, zumindest den Ärmel davon konnte ich erkennen, aber es war unverkennbar, es sei denn Yoshyo traf sich heimlich mit Cosplayern. Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
 

Finn setzte Kritiker in die leeren Blasen auf der Wand und auch den Clan. Als er den Namen Chiyo schrieb setzte er ihn in Richtung der PSI am anderen Ende zwischen Kritiker und den Clan und noch leeren Blasen. Sie stand mitten zwischen ihnen.

„Chiyo ist eine Kawamori. Eine ehrwürdige, traditionsreiche Familie im Geschäft des Schutzes von PSI. Mein Vater ist der derzeitige Primus der Familie. Damals war er es noch nicht.“

„Damals?“, fragte Eve nach.

Finn seufzte und sah zu Brad hinüber, der in seinem Sessel saß und ihn ohne Gesichtsregung beobachtete.

„Damals als ich an den Clan verkauft wurde.“

„Das verstehe ich nicht“, hakte Ken nach.

„Ihr habt erzählt, dass sie eine Kawamori ist und dein Vater auch. Weshalb war es nötig dich an den Clan zu verkaufen?“
 

Finn zeichnete schematisch die Strukturen des Clans auf die Tafel.

„Der Sakurakawa Clan ist nichts anderes als eine große Maschinerie zum Schutz von PSI. Er schließt sich zusammen aus zwei Teilen. Dem offiziellen Familienteil und dem inoffiziellen Ausbildungsteil.

Kawamori Sakura rief mit ihrem Engagement die Tradition und die Maxime dieser Familie ins Leben. Die nachfolgenden Generationen hielten es aufrecht. Chiyo jedoch brach damit und heiratete den Großindustriellen Yoshio. Sie brach mit dem Clan der Kawamoris und der Clan spaltete sich von der Familie ab. Mein Vater übernahm als neues Oberhaupt die Fortführung der Idee die Sakura Kawamori einst hatte. Dann nahm Chiyo erneut Kontakt zum Clan auf und verlangte mich. Ich sollte wohl ein Geschenk ihres Mannes an sie sein und sie wollte sich dieses selbst wählen.“

„Und warum machte der Clan dann mit seiner Idee weiter PSI zu jagen?“

„Ich weiß nicht wie es dazu gekommen ist. Es muss etwas passiert sein, dass sich Chiyo so gegen die ursprüngliche Idee stellte. Ihr Mann Yoshio befürwortete den Gedanken daran PSI zu verfolgen und sie auszumerzen. Er hielt nichts davon – wie er stets betonte – dass sich diese verkommenen Subjekte hier in seinem Land ausbreiteten.

Über die Jahre hinweg gab es immer weniger Kandidaten die dem Clan beitreten konnten. Vater sagte, dass es keinen weiteren Kawamori mehr geben würde, der Teil ihrer neuen Philosophie sein würde. Wir versagten ihnen weitere Zugänge.

Der Clan wurde größer, die Zeiten änderten sich und die PSI wurden von dem Orden gejagt, sie richteten verheerenden Schaden in der Welt an und der Clan wollte diese PSI in die Schranken weisen. Ihre ursprüngliche Maxime des Schutzes verkehrte sich ins Gegenteil um. Irgendetwas musste vor circa 20 Jahren mit Chiyo geschehen sein, denn sie hielt ihren Mann nicht auf. Sie tat gar nichts.

„Und trotzdem hat sie dich ausgebildet“, bemerkte Ken.

Finn nickte. „Ich weiß nicht warum sie die Lager wechselte. Für mich sieht es so aus als hätte sie die Idee von Sakura Kawamori verraten. Sie nahm sich einen vermögenden Mann, legte ihm eine Aufgabe zugrunde und tat dann gar nichts mehr.“

„Aber sie hat nicht dich allein ausgebildet? Wusste ihr Mann davon?“, fragte Ken erneut.

„Nein, ich denke nicht. Es waren wenige. Vielleicht ein Tribut an alte Zeiten. Vielleicht konnte sie es aber auch einfach nicht lassen. Es waren nicht mehr als Spione.

Chiyo war eine Ausbilderin und bei inoffiziellen Treffen mit Fremden, die ich nicht einordnen konnten wurde sie als Schmied angesprochen, was auch immer das heißen mag...“

„Ein Schmied?“, merkte Eve auf und Brad sah zu ihr hinüber.

„Sie nannten sie einen Schmied?“, fragte sie nachdenklich zu Finn hinüber.

„Ja, hat sie.“

„Sie schmiedet...“, fing Eve an.

„Paare“, schloss Brad.

„Ne obskure Partnervermittlung...“, murmelte Kudou, fand es aber selbst nicht besonders witzig.
 

Brad erhob sich plötzlich und trat ans Fenster. Er hatte von Anfang an ein beschissenes Gefühl gehabt. „Von wem bezieht Kritiker seine Gelder?“, fragte er.

„Naja... von Persha früher... jetzt... ich denke die Regierung unterstützt diese Sache...irgendwie. Wir verschlingen schließlich ordentlich Kohle“, erwiderte Omi.
 

Finn sah von Brads Rückansicht langsam hinüber zu dem jungen Takatori und sah ihn an. Glaubte der das wirklich?

„Ich muss dich enttäuschen. Chiyo hat Kritiker gegründet. Sie hat Persha und seinen kleinen Rachefeldzug befeuert und finanziert. Ich vermute, dass sie auf ihre Weise den falschen Weg den ihr Mann eingeschlagen und den sie zugelassen hat vor fünf Jahren wieder gut machen wollte. Einen Teil zumindest. Unter dem Mantel, der sich Kritiker nannte unterhielt Chiyo eine nicht zu verachtende Anzahl an Teams, in verschiedenen Ländern. Ihr seit und wart beileibe nicht die Einzigen. In Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, um nur die Teams in Europa zu nennen. Nach Persha ist Manx nun die Gebietsleiterin für Japan. Sie hat sich darauf verlegt ein bisschen Ungerechtigkeit in dieser Welt zu mildern.“
 

„Und warum gab es hier in Japan derart viele Teams unter Kritiker? Die Insel ist gemessen am Rest der Welt klein.“
 

„Weil es ihre Heimat ist und Takatori diese bedrohte. Weiß ist relativ spät auf den Plan getreten.

Manx war eines der ausgebildeten Kinder wie ich erst kürzlich von ihr selbst erfahren durfte. Deshalb steht sie loyal zu Chiyo. Ich weiß von Chiyo selbst, dass Manx ihre Enkelkinder suchen sollte – und eines davon fand sie auch. Sie rekrutierte Ran und hetzte eben dieses Team auf Takatori. Aus gutem Grund. Takatori hatte einst ihre Tochter und dessen Mann auf dem Gewissen. Zudem erfuhr sie spät von dem Zustand ihrer Enkeltochter.“
 

„Dann hat sie sich doch nicht ganz abgekehrt“, sagte Ran nachdenklich.

Finn setzte sich für den Augenblick. Er brauchte Wasser.

‚Ich hol dir was...’, sickerte es in seinen Verstand und er sah auf. Schuldig durchquerte den Raum.

‚Bist du immer in meinen Gedanken?’

‚Naja, is wie atmen... wenn es interessant wird atme ich schneller.’

Finn rollte mit den Augen.

„Er kann es nicht einfach so abstellen“, fügte Ran erklärend hinzu und sah ihn an. Offenbar hatte er erkannt, dass sie lautlos kommuniziert hatten und seine Reaktion auf Schuldigs Worte gesehen.

Finn zuckte mit den Schultern.

Er wartete bis Schuldig wieder bei ihnen war und fuhr dann fort. Dankbar sah er zu wie Schuldig ihm ein Glas füllte. Seine Hand zitterte stark als er trank und er war dankbar, dass Schuldig vor ihm stehen blieb und niemand außer Brad sah wie stark dieses Zittern war. Vorsichtig stellte er das Glas ab und nickte Schuldig zu.
 

„Es war kein Zufall, dass ihr beide in diesem Keller gelandet seid“, schloss Brad.

„Das Gefühl hatten wir schon länger.“

„Ja, aber was bezweckte sie damit?“, fragte Ken. „Selbst wenn sie was auch immer schmiedet... sie kann doch nicht DAS vorhergesehen haben, oder?“

Finn wischte sich fahrig über die Stirn. „Keine Ahnung wie das läuft, aber Manx hat ihr bestimmt gesteckt, dass ihr wiederholt auf Schwarz getroffen seid und sie euch nicht töteten. Was ohnehin schon seltsam war“, fügte er ironisch hinzu. „Ich zumindest wunderte mich über diese Ausnahme von der Regel.“

Er sah zu Fujimiya hinüber der nachdenklich vor sich hin grübelte.

„Chiyo muss etwas wissen wovon selbst ich keine Ahnung habe. Es hat schließlich funktioniert.“

Schuldig schüttelte den Kopf. „Das kann ja nicht so einfach sein! Das ist...“ Schuldig verstummte.

Finn sah sie alle noch einmal an. „Das ist kein Hexenwerk, es basiert auf Timing, Studium der Individuen und sehr viel Information und vermutlich auch Glück. Kein Voodoo, kapiert? Sie weiß viel über die PSI.“
 

„Und was ist wenn sie eine PSI ist?“, fragte Brad ihnen immer noch den Rücken zugewandt. Alle sahen zu ihm.

„Das würde zwar einiges erklären, aber ich habe nie etwas in diese Richtung bemerkt“, erwiderte Finn.

„Die Schüler von Strigo Oloff...“, sagte Eve nachdenklich „... Sheela Ram und Sakura... und... ich brauch meinen Rechner...“ Aufgeregt verließ sie den Raum.

„Das ist viel zu lange her...“, winkte Schuldig ab. „Über hundert Jahre...“

„Manche PSI leben sehr lange“, erwiderte Brad nachdenklich. „Die Trias war mit Sicherheit weit über hundert, so weit ich weiß.“

„Uralt sahen sie jedenfalls aus“, brummte Omi.

„Das lag daran, dass sie ihre Fähigkeiten extrem gesteigert hatten, ihre Energie hatte sich in den letzten Jahren rasch verbraucht. Zuvor hatten sie nicht älter als vierzig ausgesehen.“

„Ach du Scheiße“, entfuhr es Kudou und er rutschte in seinem Sitz nach unten.

„Ihr seid aber alle normal alt, oder?“

„Keine Angst Spatzenhirn... wir sind so vermurkst, dass wir vermutlich eher schneller altern...“, beruhigte ihn Schuldig zynisch, sein Blick flackerte unsicher als er auf Rans traf, der ihn unverwandt anblickte.

Schuldig zog ein missglücktes Grinsen.

Eve kam zurück, fuhr ihren Rechner hoch. „Könnt ihr das auf einen der großen Bildschirme schieben?“

Omi nahm ihr den Rechner ab und setzte sich in seinen Sessel. Kurz darauf prangte eine Datei auf einem der großen Bildschirme. Sie öffnete sie und Ken konnte die Bilder von Strigo und der Akademie erkennen. Sie klickte zügig weiter bis sie ein Gruppenbild fand.

„Da müssten sie drauf sein... Sheela Ram... Sakura... Asugawa sie dir das an...“, winkte sie ihn heran.

„Zoom das ran...“, wie sie Omi an und zeigte auf eine Frau neben Strigo.

Finn sah auf den großen Bildschirm. „Die Qualität ist nicht die Beste, das Bild ist zu körnig, aber sie sieht Chiyo ähnlich. Sie sieht jünger aus und Chiyo ist soweit ich erkennen konnte normal gealtert.“ Er hob die Brauen. Konnte das wirklich sein?

„Hat sie sich inmitten ihrer Jäger versteckt?“, fragte er leise. „Das würde erklären warum sie sich nicht direkt gegen ihren Mann gewandt hatte und warum sie kaum in die Öffentlichkeit ging.“

„Wäre krass, wenn es stimmt“, hauchte Kudou. Er sah zu Ran der immer noch auf seinem Stuhl saß. „Sieh mich nicht so an ich habe keine Fähigkeiten vorzuweisen“, erwiderte dieser düster.

„Kann ich bestätigen, da oben ist nichts los“, gab Schuldig bei und bekam einen halbherzigen Schlag in den Bauch. Er klappte theatralisch zusammen.

„Na ein bisschen ist schon los da oben“, gab er halb lachend zu und wanderte einen Schritt von Ran weg. Bis auf unüberwindbare Schilde, grübelte Schuldig, verbat sich aber diesen Gedanken laut auszusprechen oder sich anmerken zu lassen, dass er skeptisch war. Ran war ohnehin in keiner guten Stimmung, er war ihm zu nachdenklich und zu wortkarg. Ein wenig zu in sich gekehrt.

„Gehen wir also davon aus, dass es sein könnte, dass Chiyo in Wahrheit Kawamori Sakura ist?“, fasste Schuldig zusammen.

„Ich weiß nicht“, brummte Kudou. „Scheint mir sehr weit hergeholt zu sein.“

Keiner widersprach. Die folgende Stille wurde durch Brad nach einigen Minuten unterbrochen.

„Wie passt Sowa in die Geschichte?“

Finn kritzelte den Namen unter Chiyo, zwischen PSI und den Clan.

„Sowa ist irgendwann auf den Plan getreten als Takatori verschied und ein Machtvakuum in der Stadt entstand. Er hat früher Geschäfte mit Takatori gemacht. Nachdem Ryuichi, Tetsura und der Sakurakawa Clan die Hinterlassenschaften von Takatori mehr oder weniger unter sich aufteilten klemmte sich Sowa an die Clans. Der alte Tetsura wollte nichts mit ihm zu tun haben, Ryuichi nur am Rande, wenn es ihm in den Kram passte, aber der Clan wollte in Japan mehr Macht und so tätigten sie mehr und mehr Geschäfte mit Sowa.“

Finn setzte sich wieder.

„Vor zwei Jahren wurden SIN offiziell nach Japan geschickt um es zu reinigen, wie es hieß. Wir jagten, verfolgten und töteten PSI. Einige Male trafen wir bei diesen Aktionen auf Kritikerteams zogen uns aber unentdeckt zurück. Das waren vermutlich die Schutzaufträge, die ihr erhalten hattet.“

„Das waren keine PSI, nur normale Leute“, sagte Ken und zuckte mit den Schultern.

„PSI, die nicht konvertiert wurden haben subtilere Fähigkeiten, ihnen ist gar nichts anzumerken. Ihre Fähigkeiten sind anders, wilder, verschlungener“, sagte Brad und trank einen Schluck.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass Manx davon gewusst hatte“, sagte Ran leise.

„Chiyo brauchte Persha oder ihr nur eine Liste von Namen gegeben haben, die sie aus Japan rausbringen sollte, mehr nicht“, zuckte Finn mit den Schultern. „Sie hätte nicht einmal Kontakt zu Chiyo aufnehmen müssen. Kritiker unterhielten viele Teams, es reichte wenn sie jedem Team hin und wieder einen Auftrag gab. Fragen wurden vermutlich von euch wenige gestellt.“

„Das war nicht der Deal“, stimmte Ken zu.
 

„Und du hast dabei mitgemacht?“

Finn sah auf und traf auf Omis anklagenden Blick. „Ja. Die Wahl die ich damals hatte bestand nicht gerade aus besseren Optionen, wenn ich dort bleiben wollte, wo ich war. Von dem Punkt abgesehen, dass ich ohnehin nicht weg konnte.“

„Und warum nicht? Für mich hört sich das eher nach einer schwachen Ausrede an.“
 

Finn griff sich mit beiden Händen das Glas und trank, er stellte es danach in seinen Schoß ab und hielt die Hände um das Glas gewickelt.

„Wegen der Kinder.“

Er sah verdrießlich drein, als er daran dachte.

„Ich bekam die Forschungsabteilung in den Staaten nicht mit, aber als wir nach Japan kamen, wurden die Kinder plötzlich ihrer Kinderzimmer entrissen und immer öfter in die Labore gebracht. Zuvor hat Chiyo mich in ihre Erziehung miteingebunden, warum auch immer. Yoshyo teilte mir die Verantwortung für diesen Punkt zu. Ich sollte darauf achten, dass die Kinder keine Schwierigkeiten machten.“ Er schnaubte. „Wie sollten Zweijährige Schwierigkeit machen?“ Er schwieg wieder.
 

„Dann waren irgendwann alle PSI entweder tot oder verschwunden und es kehrte etwas Ruhe in den Clan ein. SIN hatte nicht besonders viel zu tun, ich frönte meinem Hobby euch zu beobachten und befand die Situation als zufriedenstellend. Keiner belangte euch. Nur die Kinder machten mir zunehmend Sorgen.

Ich wollte wissen an was genau da geforscht wurde. In der Zwischenzeit wusste ich auch, dass sie PSI waren und wunderte mich deshalb auch nicht mehr über das fehlende Mutter- und Vatergefühl ihrer Eltern. Sie waren lediglich produziert worden, weiter nichts.

Ich fand heraus, dass eine Art Formel entwickelt worden war um PSI Schachmatt zu setzen. Die Substanz unterbricht die Kommunikation zwischen Energie und Steuerung könnte man sagen. Sie können ihre Fähigkeiten nicht einsetzen. Es war ein Ableger von dem Serum dass SIN jahrelang erhalten hatten um unsichtbar für PSI zu werden.“

„Wie funktioniert es?“, fragte Brad.

„Das weiß ich nicht. Es wurde aus Lilliys Blut gewonnen. Ich habe euch die Formeln auf den Kristall gezogen.“

„Großes Datenvolumen, sehr gute Verschlüsselung“, erwiderte Omi.

„Kiguchi hat es gemacht, ich kann euch dabei nicht helfen.“

„Lilly hat eine Art Kraftfeld in deren Radius keine Aktivitäten funktionieren, im Prinzip haben wir auch dieses Kraftfeld; es ist wesentlich kleiner und auf uns beschränkt. Wir werden unsichtbar für euch.“

Finn lehnte sich zurück und rieb sich über die brennenden Augen, er war hundemüde.

„Und irgendwie war es dann vorbei mit der Gemütlichkeit, plötzlich trat Kritiker nach jahrelanger Vermeidung erneut Schwarz auf die Zehen. Chiyo kontaktierte mich und sagte ich solle mich raushalten.“ Mehr wusste ich nicht, da ich euch nicht permanent unter Beobachtung hatte. Sie weckte meine Neugierde und ich sah, dass Schuldig entführt wurde. Ich beobachtete das Geschehen und bekam mit wie Ran abtransportiert wurde. Erneut lebend, was mich erstaunte. Gerade jetzt hätte ich seinen Tod erwartet.

Ich zog mich zurück, versuchte Chiyo zu kontaktieren, aber sie war nicht zu erreichen. Und als wäre damit der Startschuss gefallen begannen SIN, allen voran Superbia unruhig zu werden. Sie wollten Schwarz aufmerksam auf sich machen. Ab da geriet vieles aus den Fugen. Ich hatte wenig Einfluss auf die nachfolgenden Ereignisse. Als dann Yoshyo mir den Auftrag erteilte das Serum an euch zu testen war ich kurz davor alles hinzuschmeißen. Aber... ich hätte die Kinder dort lassen müssen und ich wäre dem Clan niemals wieder so nahe gekommen. Ich musste es durchziehen, egal wie, nur saß mir plötzlich Superbia im Nacken. Ich vermutete, dass Superbia ein PSI war und ein täglicher Spießrutenlauf begann. Zudem ich mir nicht wirklich sicher war, ich schob es auf eine gewisse Paranoia, dass ich ihn verdächtigte. Ein Plan musste her um meinen Abgang hinzulegen und die Kinder mitzunehmen, dafür brauchte ich eure Hilfe. Kiguchi sollte noch etwas länger beim Clan bleiben und Augen und Ohren offen halten.“
 

„Manx arbeitet also für Chiyo“, resümierte Ken.

„So sieht’s wohl aus“, stimmte Schuldig zu.

„Sie hat Masahiro durch Manx aus dem Weg räumen lassen und mein ganzer schöner Plan löste sich in Luft auf.“

„Du wolltest die Kinder mir geben bei unserem Treffen?“, fragte Eve erstaunt.

„Wem denn sonst? Deine Anfrage kam genau zum richtigen Zeitpunkt“, sagte Finn frustriert, weil nicht glücklich mit den Entwicklungen. „Ich konnte sie nicht mit mir nehmen wenn ich meinen Tod inszeniert hätte, wie hätte ich gleichzeitig fliehen und ihnen ein gutes Zuhause bieten können? Das wäre nicht gegangen“, seufzte er und wischte sich über die müden Augen.

„Dann kam die Nachricht über Masahiros Tod und der Boss hat sich plötzlich in Japan angekündigt. Super Sache. Ich war nun für die Japan Sektionen verantwortlich und mein Plan war dahin, ich musste innerhalb von Minuten improvisieren. Leider konnte ich somit nicht beide Kinder rausbringen. Yoshyo wollte den Jungen unbedingt in Kyoto. Ihm zu widersprechen wäre untypisch gewesen und hätte Superbia noch misstrauischer als er ohnehin schon war gemacht.

Im Nachhinein wundere ich mich über die Tatsache, dass Yoshyo mich zwar mittels Superbia überwachen ließ, aber mir und nicht ihm die Verantwortung übertragen hatte.“
 

„Aber ein PSI in den Reihen der PSI Jäger? Für wen hat er gearbeitet?“

„Somi und De la Croix. Zwei Spitzen der neuen Trias“, sagte Brad.

„Und was wollen die hier im kleinen Japan?“, fragte Kudou.

„Ihn“, Finn zeigte mit dem Daumen nach rechts zu Brad.

„Warum?“

„Weil er ein Hellseher ist? Ich meine so was ist schon toll...“, meinte Finn spöttisch, in Anbetracht dessen, dass Ken zu vergessen schien, dass Brads Fähigkeiten eigentlich eine tolle wundervolle Sache war.

„Er ist einzigartig“, Finn verzog den Mundwinkel voll kaltem Spott. „Wer hat schon einen Wahrsager in seiner Firma wenn man an Expansion, Gewinnmaximierung und generell an die Weltherrschaft denkt? Im Übrigen hat mir Chiyo gesteckt, dass Rosenkreuz hinter Schwarz her sind, da sie einiger Verbrechen angeklagt werden.“

„Großartig, und wir gleich mit“, murmelte Omi.

„Du kannst gerne gehen“, erwiderte Finn leise. „Es zwingt dich keiner hier zu bleiben, oder sehe ich das falsch?“

„Es ist nicht nur das...“, meldete sich Eve leise zu Wort und sah ihren Bruder über den Tisch hinweg an. Er presste für einen Moment die Lippen zusammen. Wollte er das hier zur Sprache bringen? Eher nicht. Aber es ließ sich nicht verhindern.

„Sein Anspruch auf den „Thron“ ist legitim. Rosenkreuz ist nur ein Teil von SZ. Hinter den Kulissen regiert ein liberaler Zusammenschluss aus ein paar elitären Köpfen, die sich in einer Art Ältestenrat zusammengeschlossen haben.

„Ein Rat der Weisen?“, spöttelte Kudou.

Eve erwiderte das Lächeln nachsichtig. „So in der Art.“

„Und was tut dieser Rat?“, hakte Schuldig nach. Er hatte davon nichts mitbekommen.

„Gar nichts“, sagte Brad abfällig. „Sie tun gar nichts.“

„Und welche Funktion haben sie dann?“, wunderte sich Ken.

„Keiner kennt ihre Gesichter. Ich war einmal dabei als Malezza zu einer Unterredung gebeten wurde. Wir traten in einen Raum und waren umgeben von Hologrammen, gesichtslose Figuren, sie sprachen stets mit nur einer Stimme, es gab keine Besonderheiten, bis auf die unterschiedlichen Akzente und selbst diese waren nur schwach vorhanden. Elf gesichtslose Individuen, die sich stets einig zu sein schienen.“

„Um was ging es dabei?“

Brad sah zu Schuldig, der die Frage gestellt hatte. „Es ging um mich.“

Er schwieg einen Moment und erinnerte sich an die Situation damals. „Es war surreal. Malezza wirkte trotz ihres hohen Alters und ihrer herausragenden telepathischen Fähigkeiten angespannt. Was mich sehr verwunderte. Sie fragten Malezza nach meinen Primärfähigkeiten, wie weit ich in die Zukunft sehen könne und noch mehr Details über die Techniken, die ich nutzte. Es dauerte lange, bis diese Hologramme sich an Malezza wandten und sagten, ich solle ausgebildet werden. Nur für was genau, kann ich bis heute nicht sagen. Malezza wirkte nach dieser Unterredung sehr ungehalten. Es war zu dem Zeitpunkt als sie mich nach Japan schickten.“

„In was solltest du ausgebildet werden?“

„Das weiß ich nicht, ich hatte danach nur sehr wenig Kontakt zur Trias und keinen Kontakt mehr zum Rat.“
 

„Manx... wir müssen Manx kontaktieren und dann herausfinden wo sich Chiyo aufhält“, sagte Kudou nachdenklich. „Wir brauchen mehr Informationen.“
 

Finn nutzte die eingetretene Stille dazu um das ursprüngliche Thema wieder aufzunehmen.

„Schlussendlich hat Chiyo die Sache selbst in die Hand genommen, die Mitarbeiter im Labor waren ihr wohl im Weg gewesen als sie Gabriel an sich genommen hat. Wo sie jetzt ist weiß ich nicht.“

„Sie will dich und Fujimiya für einen uralten Vertrag, der die Familie Kawamori an mich bindet.“

„Die ganze Familie? Dieses Recht hat sie gar nicht. Mein Vater müsste darüber bestimmen. Außerdem würde er das nicht tun... ich meine... wer zum Teufel ist sie, um so eine Entscheidung treffen zu können?“ Finn verstummte.

„Ich habe keine Ahnung was die alte Chiyo vorhat“, gab er zu. Er verstand es kein bisschen mehr.

„Ich will wissen was dein Vater dazu zu sagen hat“, sagte Brad.

Brad ging zu der Flasche Bourbon und schenkte sich nach.

Finn versuchte sich seinen verstohlenen Blick nicht anmerken zu lassen. Er sorgte sich um den Mann, der Alkohol wie Wasser zu trinken schien und dabei weder alkoholisiert wirkte noch irgendwie kognitiv eingeschränkt. Die dunklen Schatten unter den Augen sprachen jedoch ihre eigene Sprache.

„Die Frage ist, wie wir Chiyo finden“, fragte sich Brad nachdenklich.

„Und ich frage mich was sie von mir will und von dir“, sagte Ran.

„Naja... du bist ihr Enkel.“ Finn verzog den Mundwinkel zu einem halbherzigen Lächeln. „Ihr Interesse an deiner Gesundheit und deinem Wohl im Allgemeinen schien echt zu sein.“

„Hat sie nicht davon abgehalten aus Aya einen mordenden Killer zu machen. So viel zu seinem Wohl“, sagte Ken und Finn musste ihm Recht geben.

„Bis auf diese Tatsache selbstverständlich“, räumte er ein. Er trank das Glas leer und stellte es auf dem Tisch ab.

„Und was sie von mir will kann ich nicht sagen, ich habe ihr nicht gehorcht. Vielleicht ist sie sauer? Mit Sicherheit ist sie das“, meinte er verdrießlich.

„Ich bin nicht so scharf drauf in ihre Finger zu geraten“, gab er zu.

„Kann ich mir denken“, sagte Ran in Gedenken an Chiyos vermeintlich gute Erziehungsmethoden.
 

„Ich könnte Sowa dazu befragen“, sagte Finn und grübelte darüber nach wie er das am Besten anstellen konnte. „Morgen Nacht sollte laut Kiguchi eine Lieferung präparierter Drohnen ankommen.“

„Drohnen?“, fragte Kudou.

„Ja, so bezeichnen sie die Männer die für euch nicht lesbar sind. Sie bekommen eine sehr hohe Dosis von diesem Serum. Takatoris Sprössling hatte damals bereits mit Ähnlichem hantiert. Ich habe Schreiend eine Zeitlang observiert, allerdings waren es Versuche, die zum Scheitern verurteilt waren. Im Prinzip hat der Clan seine Arbeit in ihre involviert. Takatori Masafumi muss damals an PSI Proben gelangt sein. Woher er die hatte ist mir ein Rätsel.“

„Seine... Ergebnisse waren instabil“, sagte Brad nachdenklich.

„Er hat keine Blutproben von uns erhalten“, sagte Brad.

„Soweit ihr wisst“, meinte Finn.

„Soweit wir wissen“, stimmte Brad zu.

„Sie waren tot“, sagte Kudou in die Stille hinein.

„Wen meinst du?“, sah Finn auf.

„Schreiend. Sie waren tot. Und dann... lebten sie wieder. Wobei...“, Kudou verstummte.

„Sie hatten sich verändert, sie waren nicht mehr die gleichen“, half Ran aus.

Finn nickte. „Deshalb nennen wir sie Drohnen. Kürzlich verstorbene Menschen werden dafür verwendet.“

„Wo werden sie produziert?“, fragte Brad.

„In Thailand. Sowa bezieht sie über einen Mittelsmann, er nennt sich Sola. Ich weiß, dass das nicht sein richtiger Name ist, aber wenn er mit Sowa Geschäfte macht, dann sagte er immer: Nennen sie mich Sola. So verschieden sind wir nicht. Meist lacht er dann so schrill, als hätte er einen guten Witz gemacht. Der Typ ist irre.“

„Die Männer sahen nicht asiatisch aus“, hörten sie eine ungeübte Stimme. Jei meldete sich zum ersten Mal zu Wort.

Finn merkte auf. „Es sind Männer unterschiedlicher, ethnischer Herkunft. Er bezieht diese „Rohware“ überall rund um den Erdball her. Vor allem in den Staaten.“
 

Brad stellte sein Glas ab und sah in die Runde. „Wir zerschlagen dieses Netzwerk.“

„Dann arrangiere ich ein gefaktes Treffen mit...“, fing Finn an.

„Du wirst dich sowohl von Sowa als auch von Sola fernhalten.“

„Aber... das Kopfgeld ist erloschen, du hast es zurückgezogen.“

„Spielt keine Rolle. Ich will dich nicht in der Nähe dieser Männer haben. Ist das klar?“

Finn zog ein unzufriedenes Gesicht, sein Mund verzog sich störrisch. Crawford amüsierte es aber er ließ dieses Gefühl nicht auf seinem Gesicht erscheinen.

„Ja, ist es“, lenkte Finn ein, nicht ganz überzeugt.

„Ganz in der Tradition von unseren weißen Rächern möchte ich von euch wissen wer alles bei dieser kleinen Unternehmung dabei ist?“, fragte Brad ironisch in die Runde.

„Witzig, Orakel“, erwiderte Kudou und sah ihn gelangweilt an.

„Aber ich bin dabei, mir reicht’s schon lange.“

„Mir ebenfalls“, sagte Ran. „Allerdings sollten wir den Clan nicht aus den Augen verlieren.“

„Tun wir nicht“, sagte Brad.

„Ich bin auch dabei.“ Das war Omi.

Ken sah Brad eine Zeit lang an, nickte jedoch dann, er sagte aber nichts.

Brad war damit zufrieden, Ken hielt sich an den Plan.

„Und was ist mit uns? Fragst du uns nicht?“, empörte sich Schuldig.

„Alternativen?“

„Keine“, brummte Schuldig.

„Deshalb frage ich nicht. Wir können den Clan nicht zerschlagen wenn wir ihnen den Nachschub nicht abdrehen. Allerdings wäre ein Abstecher nach Kyoto lohnenswert.“
 

Brad ließ sich in den Sessel gleiten und überschlug die Beine. „Wir haben noch ein Problem. Das Mädchen muss weg.“

Finn sah zu ihm hinüber. „Wohin?“

„Darüber habe ich mir schon Gedanken gemacht.“

„Sie macht euch für Rosenkreuz unsichtbar, sie können euch nicht finden, wenn sie in eurer Nähe ist“, begründete er seine Maßnahme sie zu Schwarz zu bringen. „Deshalb habe ich sie...“, er verstummte.

„Das ist mir klar, nur behindert sie uns im Moment eher“, gab Brad zu Bedenken. „Bei dem was wir vorhaben ist sie hinderlich. Wer schützt ein Kind wenn wir unterwegs sind? Und wir brauchen jeden den wir involvieren können.“

Eve wusste was ihr Bruder hier tat. Er spielte ein perfides Spiel, denn er ließ alle im Glauben daran, dass sie alles im Griff hatten, dass mit einem guten Plan alles gut werden würde. Doch das wurde es nicht mehr. Sie waren auf verlorenem Posten und er allein wusste wie schlimm es werden würde. Sie räusperte sich.

„Bevor du es sagst möchte ich es anbieten. Ich nehme sie mit mir in die Staaten.“

Sie würde mitspielen.

Finn richtete sich in dem Sessel auf. „Aber das... war nicht das was ich für die Kinder wollte. Gabriel und sie müssen zusammen sein. Und wo soll sie dort aufwachsen...?“

„An dem Ort wo Brad und ich aufgewachsen sind. Ich hatte ein gutes Leben dort, keine Versuche, die mir wehtaten, keine Konvertierung, keine Verfolgung, keine Laboraufenthalte, nichts dergleichen.“

Eve sah ihren Bruder lange an. Er nickte, weil er ahnte wohin sie Lilli bringen würde, da keine Einwände von seiner Seite kamen billigte er ihre Entscheidung wohl.

„Trotzdem wollte Crawford weg, war wohl doch nicht so gut dort?“, meinte Kudou.

„Es wurden Anschläge auf mich verübt und ich gefährdete das Leben meiner Schwester, deshalb bin ich gegangen. Es ist ein guter Ort für PSI. Sie werden beschützt“, erklärte Brad kurz.
 

„Dabei wäre es mit Sicherheit auch kein falscher Ansatz in den Staaten Erkundigungen einzuziehen ob Sola dort rekrutiert.“

„Nimm Kontakt zu deinem Boss auf, vielleicht könnt ihr das vor Ort operierende Kritiker Team ausfindig machen – so es noch existent ist.“

„Mache ich“, stimmte Eve zu.

Sie ging zu Omi hinüber. „Stellst du mir eine Verbindung zu meinen Leuten her?“ Sie nannte ihm die Nummer, nahm das Headset und bald darauf hatte sie Mitch am Telefon. Sie erläuterte ihm nur marginal den Sachverhalt und wollte sich morgen mit ihm im Hotel treffen.
 

„Können wir irgendjemanden zur Unterstützung rekrutieren?“, fragte Schuldig. „Was ist mit Asami?“

„Könnte klappen, wir müssten ihm die Sache nur schmackhaft machen.“

„Optimal wäre es, Asami, Chiyo und Manx in ein Boot zu holen um den Clan in die Schranken zu weisen, so fern noch Teams übrig sind und Manx sie rechtzeitig warnen und evakuieren konnte“, sagte Kudou.

„Was ist mit den örtlichen Behörden?“, fragte Omi.

Schweigen hielt Einzug.

„Höchstens als Kanonenfutter“, sagte Schuldig nachdenklich. „Manx wüsste wie das zu bewerkstelligen wäre. Die richtigen Hinweise an der einen oder anderen Stelle. Allerdings sind mit Sicherheit viele Schmiergelder aus Richtung Clan geflossen um den einen oder anderen wegschauen zu lassen.“

„Als Ablenkung trotzdem eine Überlegung wert“, räumte Brad nüchtern ein.

„Nicht wenn sie von Anfang an zum Tode verurteilt werden“, hielt Ran dagegen.

Brad erwiderte nichts, sein Blick blieb jedoch für einige Momente mit Rans verschränkt.

„Habt ihr noch etwas, dass besprochen werden sollte?“, fragte Brad.

Keiner antwortete.
 

Schuldig streckte sich und gähnte verhalten. Er musste mit Ran reden, aber das hatte noch Zeit. Jetzt galt es das Gehörte zu verdauen.

„Ich mix uns noch ein paar Drinks“, verkündete er dann und verschwand aus dem Raum.

Es regnete zwar, aber es war warm und nach diesen ganzen Offenbarungen war es sicher angenehm damit nicht ins Bett zu gehen. Sie zerstreuten sich alle.
 

Finn lümmelte noch in seinem Sessel und sah dem Abzug nach. Seine Augen fielen ihm zu und er suchte sich eine bequeme Position.
 

Ken blieb noch, er schien unschlüssig zu sein.

Brad fasste den Mann genauer ins Auge. „Warte einen Moment.“ Ken drehte sich halb um und sah ihn mit fragendem Blick an.

„Soll das ein Gespräch unter vier Augen werden?“, fragte Ken mit einem Wink in Richtung Finn.

Brad ließ sich zu einem milden Lächeln hinreißen. „Machen wir es dem Spion heute leicht...“

„Also was willst du?“

„Nimm Tsukiyono mit. Ihn erwartet hier keine Zukunft.“

„Was?“ Kens Haltung drückte Ablehnung aus, Brad wäre geneigt es als Widerstand zu bezeichnen.

„Omi entscheidet selbst was er tun möchte.“
 

„Das mag sein, aber es wäre besser für ihn, wenn er nicht hier ist.“

„Was heißt das? Es ist unverkennbar, dass du die Verbindung zwischen Naoe und ihm nicht billigst, ist das deine Art sich zwischen sie zu drängen?“

Brad steckte die Hände in die Taschen und wandte sich zur Seite. Er schwieg einige Momente. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass Nagi beim Versuch Omi zu retten stirbt. Und Omi mit ihm, wenn er hier bleibt. Ich kann nur diesen einen Versuch unternehmen und dieses Risiko ausschließen. Sie sterben zusammen, wenn nicht einer geht. Nagi kann nicht gehen, Omi dagegen schon.“

Ken sah ihn mit Entsetzen in den Augen an. „Wenn das eine Verarsche ist...“

Brad hob eine Hand. „Ist es nicht“, sagte Brad und er sah ihn eindringlich an.

„Ich schaffe es nicht“, gab er zu. „Ich bin nicht allwissend, Hidaka“, gab er einen Teil seines Unmuts preis. „Ich wäre es gern, aber es ist nicht so. Und ich bin nicht in der Stimmung erklären zu wollen was ich bereits getan habe um diesen Jungen, der wie ein Sohn für mich ist zu schützen. Es gelingt mir nicht“, sagte Brad und die bisher gut verborgene Wut über diesen Umstand drang nun hindurch.

Sie starrten sich an und Ken schüttelte den Kopf als würde er etwas nicht ganz begreifen. Oder es nicht begreifen wollen. Dann sah er wieder auf.

„Warum die Heimlichtuerei? Das geht schief. Das tut es immer.“

„Weil er sonst hier bleibt. Er wird nicht gehen, dazu ist er zu loyal.“

Ken nickte.

„Er wird nicht freiwillig mitgehen.“

„Wenn dem so ist werde ich mir etwas einfallen lassen, ich sage dir Bescheid. Nimm ihn mit, es steht ihm frei zurückzukommen falls er es nach alldem...“, Brad verstummte für einen Augenblick. „...was noch kommen wird will. Was ich in Zweifel ziehe.“
 

Ken nickte wieder und verließ den Raum.
 

Brad stand da und sah auf die verschlossene Tür. Seine Augen glommen mit einem matt goldenen Schimmer. Morgen würde er einen Anruf erhalten und dann konnte er einen weiteren Teil seines Plans umsetzen.

Er musste unter allen Umständen verhindern, dass Nagi die Klinik verließ. Nur von diesem Punkt aus würde er an einen weiteren Knotenpunkt kommen von wo aus er die Kehrtwende in diesem Spiel erreichen würde. Aber es war knapp, viel zu unsicher. Es blieb nicht aus, dass er den Doc involvierte, wenn Brad wollte, dass dieser überlebte. Brad ging wieder in den hinteren Teil des Zimmers und nahm das Telefon auf. Er sollte das Gespräch sofort hinter sich bringen.
 

Finn hörte dem Gespräch nur müde zu, er hatte das Gefühl nicht alles mitzubekommen, so leise wie Brad sprach. Er schwitzte wieder und kalt war ihm immer noch. Trotzdem fühlte er sich gar nicht so übel, er hatte diese komische Besprechung heil überstanden. Keiner hatte ihn gefressen.

Er legte den Kopf zurück und schloss wieder die Augen. Und jetzt schlafen. Himmlisch.
 

Das Gespräch mit dem Arzt verlief einerseits gut, da es vieles von dem was Asugawa gesagt hatte bestätigte, andererseits war die von Brad gewünschte Nichteinmischung der Kawamoris was Nagis Status betraf schwieriger...

Er klärte ihn über die kommenden Ereignisse teilweise auf und der Doc stimmte einigen Punkten zu. Mehr konnte er nicht verlangen.
 

Brad betrachtete sich die nächste Stunde die Datei, die seine Schwester ihm zur Ansicht dagelassen hatte und komplettierte sein dürftig zu bezeichnendes Wissen über Oloff.

Er hatte gewusst, dass PSI älter wurden als nichtbefähigte, was für ihn nicht wirklich interessant war, da er sich ohnehin nur mit PSI umgeben hatte. Es spielte in der rauen Welt der PSI eine eher untergeordnete Rolle. Die meisten starben eines unnatürlichen Todes.
 

Er sinnierte noch eine Weile über diesen Punkt, bis er bemerkte, dass Finn halb von seinem Sessel rutschte. Er stand auf und wollte den Mann aufwecken, was mit einer halbherzigen Abwehrbewegung quittiert wurde.

Brad spürte ein amüsiertes Lächeln auf seinem Gesicht. Er nahm ihn hoch. „Nun komm schon, ich bring dich rüber“, sagte er leise. Wie oft hatte er diesen Mann schon von A nach B getragen?

„Ich dachte du wolltest mich beschützen? So wird das aber nicht nächster Zeit wohl nichts werden.“

Er schmunzelte und brachte ihn in sein Schlafzimmer. Erneut spürte er wie feucht die Kleidung des Mannes war.

Er holte eines der Telefone aus dem Besprechungszimmer und rief Asugawas Vater erneut an.

„Asugawa hat Probleme mit dem Kreislauf, er schwitzt“, sagte Brad ohne Umschweife.

„Wie fühlt sich seine Haut an?“

Brad fuhr den Arm entlang, die Stirn, strich ihm die feuchten Haare von der Wange. „Kalt.“

„Können Sie ihm einen venösen Zugang legen?“, fragte der Doc.

Brad bejahte.

„Haben Sie ihn heute untersucht?“, fragte Brad neutral, allerdings fühlte er sich weit weniger neutral, als er sein sollte.

„Nein.“

Nein. Brads Mundwinkel umspielte ein missbilligender Zug.

„Kommt Tsukiyono heute noch vorbei?“

„Darüber habe ich keine Kenntnis.“

„Wenn ja, dann nehmen sie Kaito Blut ab und bringen sie die Proben vorbei. Sie müssten in ihrem Koffer noch einige Röhrchen haben. Von jeder Sorte eines. Geben sie ihm das Breitspektrumantibiotika und danach einen Liter Flüssigkeit.“
 

Nach dem Gespräch ging Brad hinunter in die Küche, wo Schuldig mit Kudou gerade irgendetwas Hochprozentiges in Gläser füllte.

„Wo ist Tsukiyono?“

„Draußen“, sagte Kudou.

Brad sah den Jungen auf der Terrasse, wie dieser in eine Diskussion mit Fujimiya involviert war. Tsukiyono aufmüpfig und rebellisch, Fujimiya gelassen und strikt.

„Fährst du heute noch in die Klinik?“

„Will er, ich habe es untersagt“, antwortete ihm Ran.

„Es ist doch egal wo ich schlafe...“, fing der Jüngere sogleich an.

„Es geht nicht darum wo du schläfst...“, begann Ran.

„Falls die Entscheidung zu deinen Gunsten ausfällt hätte ich Blutproben die zum Doc müssen.“

Brad ließ die beiden zurück und ging wieder nach oben, nicht ohne einen der Verbandskoffer die im Keller deponiert waren mitzunehmen.

Er setzte sich aufs Bett und drehte den Kopf zu sich, fuhr mit der Hand über die feuchte Stirn des Halbjapaners und betrachtete sich eine Weile das Gesicht. „Kaito...wach auf...“ Die müden Lider hoben sich zögerlich.

„Ich habe mit deinem Vater telefoniert und nehme dir Blut ab.“

Asugawa wollte sich aufrichten, scheiterte jedoch schon im Ansatz und ließ sich wieder zurückfallen. In Zeitlupengeschwindigkeit entfaltete sich sein Arm, der zuvor auf seinem Bauch gelegen hatte und er offerierte ihn.

Ein mattes Lächeln huschte über die Züge wie Brad bemerkte als er kurz in das ihm zugewandte Gesicht sah.

„Was ist?“

„Der Name...“

„Welcher Name?“

„Mein Name.“

„Was ist damit?“

„Ich...“, er räusperte sich.

„... ich dachte immer ich würde ihn beerdigt haben. Auf die eine oder andere Weise“, flüsterte er rau. „... aber ich denke... ich habe ihn nur aufbewahrt.“

„Für mich?“ Brad hob spöttisch einen Mundwinkel. Eine versteckte Liebeserklärung, die es in ihrer Tragweite in sich hatte. Er war nicht bereit sie anzunehmen. „Du bist müde und... krank...“, fing Brad an wurde aber durch eine matte Stimme unterbrochen. „... und daher rede ich wirres Zeug, meinst du?“

„So ist es.“

Brad staute eine Vene und sah zu Asugawa, der ihn aus halbgesenkten Lidern beobachtete. „Geht... es mir so schlecht?“, fragte er leise, das Thema über das sie gerade gesprochen hatten fallenlassend.

„Gut ist anders.“

Brad nahm den Adapter und punktierte die Vene und füllte sechs Röhrchen. Dann ließ er das letzte Röhrchen auf dem Adapter, wandte sich dem Koffer zu und bereitete die Infusion mit dem Antibiotika vor. Asugawa beobachtete ihn dabei. Brad entfernte das letzte Röhrchen und schloss die Infusion an.

„Du... hast...deinen Beruf verfehlt...“, meinte Asugawa schlau und lächelte ein verunglücktes Lächeln. Brad erwiderte es ironisch.

Brad erhob sich und verließ kurz das Zimmer, als er wiederkam ließ er eine Phiole in eines der Beutel gleiten, die als Transport für Blutproben gedacht waren. Asugawa schien nichts davon bemerkt zu haben.

„Ich habe Erfahrung“, nahm Brad den Faden wieder auf. „Bei SZ gehörte die Versorgung eines Ordensmitgliedes zur Grundausbildung. Und dazu habe ich noch ein Sorgenkind das sich Schuldig nennt. Wie es scheint habe ich dieses abgegeben und mir ein neues Findelkind angelacht.“

„Trotzdem könnte ich mir dich gut als Mediziner vorstellen.“

„Ärzte üben ihren Beruf unter anderem deshalb aus, weil sie daran glauben ein Leben retten zu können. Was wäre ich für ein Arzt wenn ich von vornherein wüsste, dass es nicht mehr zu retten ist?“, sagte er leise.

Brad sah auf als er den Zugang mit einem Pflaster befestigte, Tsukiyono stand im Türrahmen.

„Zu welchem Ergebnis seid ihr gekommen?“
 

„Ich darf hinfahren und soll über Nacht dort bleiben, allerdings war wohl der Job als Bote der ausschlaggebende Punkt dabei. Außerdem hat es wieder zu regnen begonnen und Ran meinte deshalb ich solle nicht noch mal raus, als wenn ich nicht mit etwas Regen klar kommen würde...“ Omi grinste halbherzig als er näher kam. Das freudige Lächeln erlosch als er Asugawa betrachtete. Der sah echt fertig aus, ziemlich grau im Gesicht und verschwitzt. Omi bemerkte die Infusion und den Verbandskoffer. Die Genugtuung die ihm ein solcher Anblick wohl bescheren sollte blieb gänzlich aus. Die fiebrig glänzenden braunen Murmeln mieden seinen Blick als Asugawa den Kopf abwandte, der Arm hing immer noch bereitwillig und willenlos über der Bettkante. Er bemerkte die Hand des Hellsehers, die auf dessen Unterarm lag.

Omi wollte Asugawa nicht mehr seinen neugierigen Blicken aussetzen, die ihm augenscheinlich unangenehm waren und trat näher an Brad heran. Dieser gab ihm eine Tüte in die Hand und Omi verließ das Zimmer.
 

Brad machte sich daran, Finn die nur locker geschnürten Stiefel auszuziehen. „Du musst das nicht machen...“, wandte Finn kleinlaut ein und fühlte sich beschämt.

„Das weiß ich“, erwiderte Brad lediglich.

Er beugte sich über ihn, öffnete den Knopf der Lederhose, zog den Reißverschluss langsam auf.

Finn dröhnte dieses Geräusch geradezu in den Ohren, er hielt den Atem an. Brads Finger streiften sein Geschlecht. Er schloss die Augen und spürte der Berührung der Hand nach die den Rand der Lederhose nachfuhr und sie dann hinunterzog. Finn hob seinen Hintern an und ließ sie sich abstreifen. Danach deckte Brad ihn zu. Wie krank musste er werden um nicht mehr scharf auf diesen Mann und seine Berührung zu sein?

„Schlaf etwas.“

Brad löschte das Licht, schloss die Tür und setzte sich an den Tisch.

Er ließ seine Augen etwas ruhen.
 

Nach einer guten Stunde wurde es ruhig im Haus. Er selbst blieb im Sessel sitzen und schlief nur oberflächlich ein.
 


 


 


 


 

Fortsetzung folgt...
 

Vielen Dank fürs Lesen!
 

Gadreel ^.^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KuroMikan
2015-12-30T20:16:40+00:00 30.12.2015 21:16
Hallö :)

soo auch mal wieder ein kommi von mir XD
ich war mega überrascht als ich online kam und.... wow vieeele kapitel für mich <3
als erstes mal hat mir das gespräch der beiden judges vor einigen kapiteln ein schmunzeln ins gesicht gezaubert.
diese "die KI hat ...." und er dann "du bist die KI " .... da war mir dann auch schlagartig klar wieso der junge mann im aufzug ein gespräch mit einer KI führen konnte XDDD sehr nice... auch wenn ich den ausgang mehr als traurig fand... T.T
insgesamt waren die letzten kapitel sehr düster... naja wenn auch aufschlussreich^^

ich war richtig froh als es dieses kaptiel wieder mit den alt bekannten schwarz-weiß figuren im vordergrund kam :)
wobei ich mich jetzt schon total auf den showdown freue xD dürfte spannend werden <3
ich hoffe auch auf viel RanxSchuldig... mal so nebenbei ^^° <3

ok ok ok... dann lass ich mich mal überraschen ;) see you next time :)

lg Mikan


Zurück