Bitte halt durch
Moin!
Ich habe hier das dritte Kappi für euch. Ich hoffe, dass es euch gefällt.
Viel Spaß!!
Max und Tyson brachten Kai in Tysons Zimmer und legten ihn auf das Bett.
Noch völlig zittrig setzte sich Tyson auf die Bettkante und strich Kai sanft
über sein Gesicht, wobei er bemerkte, dass er glühte. "Oh mein Gott. Kai hat
Fieber. Bitte Max, bleib du bei ihm. Ich holt ein Fieberthermometer und
kalte Umschläge." "Klar, mach ich." Tyson stürzte aus dem Zimmer um die
Sachen zu holen.
Ray stand noch immer absolut regungslos im Wohnzimmer. Er hatte so etwas
noch nie gesehen, dass jemand einfach so umfiel und sich nicht mehr bewegte.
Erst als er von Tyson angebrüllt wurde, dass er doch einen Krankenwagen
rufen solle, kam er wieder zu sich. Er zögerte nicht lange und rief den
Notruf. Ray berichtete, was passiert war und wie lange Kai ohne Bewusstsein
war. Danach legte er den Hörer auf und ging ebenfalls in Tysons Zimmer.
"Und? Wann sind sie hier?" Ungeduld und Hektik war in Tysons Stimme zu
hören. "Sie haben mir gesagt, dass sie gleich einen Wagen los schicken und
dass sie in ca. 15 Minuten da sind. Und wie geht es ihm?" "Ich glaube nicht
sehr gut. Er hat 39,5 Fieber und er hustet Blut." Max ging zu Ray und nahm
ihn an die Hand. "Komm, lass uns draußen auf den Krankenwagen warten." Ray
nickte und drückte ganz fest Max Hand. Leise schlossen sie die Tür hinter
sich. "Was meinst du Max, was ist mit Kai?" "Ich weiß es nicht. Wir können
nur hoffen, dass es nichts Schlimmes ist. Aber die Sache mit dem Blut macht
mir große Sorgen." "Mir auch. Und wie geht es Ty?" "Er schlägt sich tapfer,
aber ich weiß nicht, wie lange er das noch aus hält." "Komm Max, lass uns
vor die Tür gehen, damit wir den Sanitätern den Weg zeigen können." Hastig
zogen sich die beiden Jacken und Schuhe an und gingen nach draußen.
Tyson saß wieder auf der Bettkante und legte Kai immer wieder einen kalten
Lappen auf seine Stirn. "Bitte Kai, du darfst mich nicht verlassen. Ich habe
dich doch gerade erst wieder gefunden. Ich muss dir doch noch so viel
erzählen." Auf einmal ging ein leichtes Zucken durch Kais Körper und er
öffnete seine Augen. "Kai. du bist wieder wach." Tysons Augen füllten sich
mit Tränen und ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen. "Wie geht es
dir?" Doch anstatt Tyson zu antworten, nahm er nur ganz sachte seine Hand.
Nun liefen Tysons Tränen die Wangen hinunter und ein leises schluchzen war
zu hören. "Ich hatte ja solche Angst um dich." Nun lächelte auch Kai, doch
nicht für lange. Auf einmal verzog er sein Gesicht vor Schmerzen und hielt
sich an der Brust. Kurz darauf wurde Kai wieder Bewusstlos. "Nein. nein Kai
bitte. wach wieder auf. Wo bleibt denn nur dieser Krankenwagen?" Tysons
Weinen klang jetzt richtig verzweifelt. Erst als er die Sirenen hörte,
versuchte er sich zusammen zu reißen und wischte die Tränen weg. Kurz darauf
riss ein kleiner, dicklicher Mann die Tür auf. "Ist das der Patient?" "Ja,
sein Name ist Kai." "Gut, gehen Sie bitte raus, damit ich ihn untersuchen
kann." "Kann ich nicht hier bleiben? Ich stehen ihnen auch bestimmt nicht im
Weg." "Na gut meinet wegen, aber bitte treten Sie einwenig zur Seite, mein
Kollege kommt auch gleich und wir brauchen viel Platz." Tyson nickte nur
kurz und stellte sich an die Wand neben der Tür. Die Sanitäter zogen Kai das
Oberteil aus und horchten ihn ab, dann klopfte einer mit seiner Hand auf den
Brustkorb. "Sanji, er muss sofort ins Krankenhaus." "Ja, unbedingt. Ich hole
die Trage." Als Tyson dieses hört, wurde er kreide bleich. "Entschuldigen
Sie bitte. aber was ist mit Kai?" "Genaues können wir erst sagen, wenn seine
Lunge geröntgt wurde. Wenn Sie wollen, können sie mit uns fahren. Packen sie
ihm am Besten ein paar Sachen ein." Hektisch schnappte sich Tyson eine
Tasche und packte Kai ein paar Sachen zusammen. In der Zwischenzeit hatten
die Sanitäter Kai auf eine Barre gelegt und schoben ihn in den Krankenwagen.
In der ganzen Aufregung hatte Tyson Max und Ray vollkommen vergessen und
rannte einfach an ihnen vorbei. "Tyson? Was ist mit Kai? In welches
Krankenhaus kommt er?" Doch Tyson stand so unter Schock, dass er die Fragen
von Max gar nicht mitbekam. Er ging einfach in den Krankenwagen und setzte
sich neben Kai auf einen kleinen Sitz, der an der Seite befestigt war. Tyson
war sehr blass und er sah aus, als müsste er sich übergeben. "Hey du. ist
dir schlecht?" "Nein ,nein alles ok. Übrigens heiße ich Tyson." "Ja, du
kommst mir bekannt vor. Kann es sein, dass du schon mal im Fernsehen zusehen
warst?" "Kann sein. Wir waren mal die Weltmeister im Beybladen. Aber das ist
jetzt nicht so wichtig. Ich mache mir um Kai Sorgen." "Ihr seid sehr gute
Freunde, hab ich recht?" Traurig sah Tyson auf den leblos scheinenden Kai
und wieder füllten sich seine Augen mit Tränen. >Sind wir Freunde? Ich weiß
es nicht. Ich fühle mehr für ihn, aber was ist mit Kai? Bin ich ein Freund
für ihn?<
Der Wagen wurde durch einige Schlaglöcher im Asphalt stark durchgeschüttelt
und Kais Arm fiel von der Liege. Tyson nahm diesen und legte seine Hand in
Kais. "Tyson? Wir sind gleich da. Du kannst leider nur mit zur Anmeldung. Sie
werden dir dann bestimmt Bescheid geben, wenn die Ärzte mehr wissen."
"Danke." Nun legte Tyson Kais Arm behutsam wieder unter die Decke. Nachdem
sie beim Krankenhaus angekommen waren, ging alles ziemlich schnell. Kai
wurde zur Untersuchung geschoben und Tyson setzte sich in den Wartebereich.
>Bitte lieber Gott, nimm ihn mir noch nicht weg. Ja ich weiß, sonst bete ich
nie, aber ich bitte dich nur um diesen einen Gefallen. Ich liebe ihn doch.<
Nach und nach löste sich langsam die ganze Anspannung und Tyson fing an
etwas klarer zu denken. >Ich muss die Andern anrufen und ihnen sagen wo wir
sind. Und ich muss noch seinen Großvater Bescheid geben. < Tyson ging vor
die Tür und rief alle an, danach ging er wieder in den Wartebereich, wo er
sich an einem Automaten einen heißen Kakao holte. Ihm fiel auf, dass er ganz
alleine in dieser großen "Halle" war und auf einmal fühlte er sich einsam
und verloren. >Es ist lange her, dass ich mich so alleine und hilflos
gefühlt habe. Ich habe Angst.<
Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis auch Ray und Max im Krankenhaus
ankamen. Erfreut über ihre Ankunft schloss Tyson die Beiden in die Arme.
"Ich bin ja so froh, dass ihr hier seid." Erwartungsvoll sahen Max und Ray
Tyson an. Doch der schüttelte nur seinen Kopf. "Ich habe noch nichts vom
Arzt gehört." Max setzte sich und legte seinen Kopf in seine Hände. "Hast
du Kais Großvater erreicht?" "Ja, aber er ist nicht in der Stadt. Er kommt
erst morgen Mittag wieder." "Und? Was hat er gesagt?" "Ach du weißt doch wie
sie zu einander stehen. Er wusste ja nicht mal, dass Kai wieder hier ist."
"Hmm. Also, wird er nicht her kommen um nach Kai zu sehen?" Tyson schüttelte
nur seinen Kopf und sah auf die Uhr. >Warum dauert dass nur so lange? Kai,
bitte halte durch.< Da ging auf einmal die Fahrstuhltür auf und ein Mann im
weißen Kittel trat aus ihm hervor. Sofort stürzten sich die drei auf ihn.
Tyson schossen Tränen in die Augen und nur mit Mühe konnte er sie
zurückhalten und halbwegs ruhig nachfragen, was mit Kai war. "Sind sie der
Arzt von Kai?" "Ja, mein Name ist Dr. Geile und Sie sind ganz bestimmt seine
Freunde." "Ja. Bitte sagen Sie uns, was mit ihm ist?" "Ich würde es gerne,
aber Sie sind keine Angehörigen. Ich darf es nicht mit Ihnen besprechen. Tut
mir leid." "Aber außer uns hat er niemanden." Der Arzt sah Tyson in die
Augen. In Ihnen spiegelte sich die pure Verzweiflung wieder. "Na gut, dann
kommen Sie bitte mit. Aber die Andern müssen wirklich hier bleiben." Max und
Ray sahen lächelnd zu Tyson und nickten ihm ermutigend zu. "Wir warten hier.
Du kannst Max und mir ja nachher erzählen was mit ihm los ist." Tyson
verschwand mit Dr. Geile in Aufzug und Max, griff nach Rays Hand. "Was
meinst du Ray, ob es sehr schlimm ist?" "Ich weiß es nicht. ich hoffe nicht.
Komm, lass uns ein wenig frische Luft schnappen gehen. Mir wird von diesem
Krankenhausgeruch immer schlecht." "Ok, aber lass uns nicht zu weit weg
gehen, damit wir Tyson sehen können, wenn er raus kommt." Ray drückte Max
Hand und zog ihn dann mit nach draußen. Dort setzten sie sich auf einer der
Bänke und sahen zusammen in den Nachthimmel.
Tyson war inzwischen mit dem Arzt ihn seinem Büro angekommen. "Setzen Sie
sich bitte. Ich muss nur noch mal kurz die Unterlagen holen." So ging Dr.
Geile ins Nebenzimmer und lies Tyson mit seinen Gedanken und Ängsten um Kai
wieder allein. >Was hast du nur? Warum wollte mir der Arzt erst nichts
sagen. Oh bitte lieber Gott, hilf ihm.< Tyson fuhr sich durch seine Haare.
Wieder schossen ihm Tränen in den Augen, doch er versuchte sich zusammen zu
reißen, damit sie nicht runter liefen. Da ging die Tür erneut auf und der
Arzt stand mit einer kleinen Akte in der Hand vor ihm. "So, dann wollen wir
mal." Dr. Geile setzte sich an seinen Schreibtisch und schlug die Akte auf.
Tyson sah ihn ungeduldig an und spielte nervös an seinen Fingern. "Bitte
sagen Sie mir endlich, was Kai hat." Überrascht sah Dr. Geile Tyson an, der
völlig mit den Nerven runter war. "Beruhigen Sie sich doch bitte. Also, ich
muss ihn vorher noch ein paar Fragen stellen." "Machen sie nur, aber bitte
schnell. Ich will endlich wissen, was mit Kai ist..." Der Arzt lächelte kaum
sichtbar und sah dann wieder in die Unterlagen. "Wie heißt Kai mit
Nachnamen?" "Hiwatari. Kai Hiwatari." "Gut und wie alt ist er?" " Er ist 19,
fast 20." Wo arbeitet er?" "Wozu ist das wichtig?" "Damit ich weiß, ob er
versichert ist." "Oh. ich... ich. er. Kai arbeitet für mich im Dojo." Der
Arzt nickte und notierte sich alles. "Gut, dann war's das erst mal. Kommen
wir jetzt zu ihrem Freund." Wieder vertiefte sich der Arzt in der Akte. >Der
macht mich noch wahnsinnig. Aber was habe ich nur gesagt. Kai arbeitet für
mich. Ha ha. dass hätte ich wohl gerne. Was soll`s, darüber kann ich mir
auch noch später Gedanken machen.< "Bitte Doc, sagen Sie mir endlich, was
mit ihm ist." Wieder sah Dr. Geile Tyson überrascht an. "Es tut mir leid,
aber ich habe schon eine 20 Stunden Schicht hinter mir und bin daher etwas
übermüdet." "Das kann ich gut verstehen, aber verstehen Sie auch bitte meine
Situation. Ich mache mir Sorgen." "Ja, dass kann ich auch verstehen. Also
ihr Freund liegt auf der Intensivstation und wird mit einer
Beatmungsmaschine beatmet. Wir haben ihn in ein künstliches Koma gelegt,
damit er sich den Schlauch nicht aus Panik ziehen kann." Aus Tysons Gesicht
verschwand sämtliche Farbe und seine Augen wurden glasig. "Aber warum?" "Er
hat eine akute Pneumonie." "Eine was bitte? Könnten Sie es bitte so sagen,
dass ich das auch verstehen kann? "Oh, entschuldige. Kai hat eine sehr
schlimme Lungenentzündung. Und durch sein Vitaminmangel, wird das alles noch
verstärkt. Zurzeit bekommt er eine Kochsalzlösung, damit sein Körper nicht
austrocknet und einen Cocktail aus Vitaminen und Nährstoffen." "Also wird er
wieder gesund?" "Wir hoffen es, wir können erst etwas Genaueres sagen, wenn
die Blutanalyse vor liegt und die wird nicht vor morgen hier sein, weil sie
ein paar Stunden dauert." Nun konnte Tyson nicht mehr. Das Gehörte war alles
zuviel für ihn und er fing bitterlich an zu weinen. "Passen Sie auf, wenn
Sie mich nicht verraten, können Sie ihn für 5 Minuten sehen, aber danach
müssen Sie gehen." Sofort verstummte Tysons Weinen und leicht lächelnd
blickte er Dr. Geile an. "Das würden Sie wirklich tun?" "Ja, aber wirklich
nur 5 Minuten." "Ja, ich verspreche es Ihnen." " Sie müssen aber leise sein,
es liegt noch jemand im Zimmer." Tyson nickte wie wild und sprang auf, dabei
stieß er fast den Stuhl um auf den er noch bis eben gesessen hatte. "Langsam
mit den jungen Pferden." Tyson errötete leicht. "Tut mir leid." "Du magst
ihn sehr, nicht war?" "Ja, ich. ich liebe ihn." Auf den Lippen von Dr. Geile
legte sich ein Lächeln. "Das ist schön. Seid ihr ein Paar?" "Nein, er weiß
nichts davon und außerdem glaube ich nicht dass es ihm gefallen würde." "Da
wäre ich mir nicht so sicher. Bevor wir ihn ins Koma legten, hat er noch
gesagt, bitte Tyson lass mich nicht allein'. Vorausgesetzt, dass Sie dieser
Tyson sind." Tysons Augen weiteten sich. "Das hat er gesagt? Wirklich?" Dr.
Geile nickte nur und hielt sich einen Finger auf seinen Mund.
"Normalerweise, darf ich so etwas nicht verraten, also bitte." "Keine Angst,
ich behalte es für mich. Und entschuldigen Sie bitte meine Unhöflichkeit -
mein Name ist Tyson Kinomiya." Der Arzt nickte." Schon gut. Dann lassen Sie
uns gehen. Er liegt einen Stock höher. Aber bevor Sie ganz ins Zimmer gehen
können, müssen Sie diesen Kittel und Mundschutz aufsetzten." "Kein Problem."
Tyson wollt gerade anfangen sich auszuziehen, als Dr. Geile zu lachen
anfing. "Was ist denn?" "Tyson, Sie müssen sich nicht ausziehen. Die Sachen
werden einfach übergezogen und außerdem dürfen Sie sie erst oben in der
Schleuse anziehen, damit sie keimfrei bleiben. Ich gebe Ihnen oben neue."
Beschämt sah Tyson zu Boden. "Tut mir leid." "Ach was, als ich zum erstenmal
diesen Kittel anziehen sollte, habe ich genau das gleiche gemacht. Also wie
Sie sehen, sind Sie nicht der Einzige." Jetzt musste Tyson auch schmunzeln.
Nachdem sie sich beruhigt hatten, gingen Dr. Geile und Tyson nach oben auf
die Intensivstation. "So, Kai liegt im Zimmer 333 und sein Bett ist das
Hintere. Aber Sie müssen sich erst im Vorzimmer umziehen, bevor Sie rein
können. Ok, ich muss noch zu anderen Patienten, ich wünsche Ihnen alles
Gute. Vielleicht sehen wir uns mal wieder." "Danke Doc." Ohne noch länger
auf den Arzt einzugehen, ging er so schnell er konnte Richtung Zimmer, in
dem Kai lag. Tysons Herz klopfte wie verrückt, als er dir Tür öffnete. >Kai.
gleich bin ich bei dir. Gleich bist du nicht mehr allein...< Tyson ging in
die so genannte Schleuse, um sich umzuziehen. Es war ein kalter, kleiner
Raum, der komplett gefliest war. Auf der linken Seite standen Wäschesäcke
und rechts ein Regal mit sauberen Kitteln und Gesichtsmasken. Durch eine
Scheibe in der Tür, konnte Tyson ins Zimmer sehen, doch viel konnte er nicht
erkennen. Es war zwar leicht beleuchtet, aber vor den Betten hingen
Vorhänge. Tyson war fertig umgezogen und wollte gerade die Tür öffnen, als
plötzlich ein Ohren betäubendes Piepen losging. Tyson hielt sich die Ohren
zu. Und schon riss eine Schwester und Dr. Geile die Tür auf. "Tyson geh
raus und bleib draußen." Wie unter Hypnose verlies Tyson die Schleuse, doch
bevor sich die Tür schloss, hörte er wie die Schwester schrie:
"ATEMSTILLSTAND!"
So, dass soll es erstmal wieder gewesen sein. Kommis sind natürlich immer gerne gesehen.
Bis zum nächsten mal.