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Bermuda

バーミューダ
von

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Abschied

Kurz was zur Entstehungsgeschichte: Mir war langweilig, also hab ich nen Thriller über's Bermudadreieck angeschaut. Tja und dann hat sich mein Gehirn plötzlich verselbstständigt...^^
 

Viel Spaß beim Lesen und sagt mir, was ihr von der Story haltet!!
 

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Stumme Tränen rannen über seine blassen Wangen und tropften schließlich lautlos auf das blaue Briefpapier, das er in seinen Händen hielt.
 

Hi Gaku-chan!
 

Ist bei euch alles in Ordnung? Miami ist einfach traumhaft!

Und das Meer erst... fast schon türkisblau! Schade, dass du

nicht mitkommen konntest, wir hätten hier sicherlich viel Spaß

gehabt^^ Onee-chan lässt dich auch ganz lieb grüßen- du

kennst sie ja!!!^^

Ich werde in einer Woche zurückfliegen und ca. um 17.00 Uhr in

Kyoto landen. Holst du mich vom Flughafen ab?

Etwas mulmig ist mir ja schon vor dem Flug... Schließlich hört

man ja immer wieder die seltsamsten Geschichten über das

Bermuda-Dreieck... Aber auf dem Hinflug ist ja auch nichts

passiert, warum sollte also jetzt etwas geschehen?! Außerdem

fliegen ja täglich was weiß ich wie viele Flugzeuge da drüber

und nichts passiert!!

Es wird schon alles glatt gehen ^_~
 

Mata ne, You!
 

P.S.: Ich hoffe du hast genügend gegessen und geschlafen

während ich weg war. Du weißt, dass du mehr auf dich und

deine Gesundheit achten musst!! Ich will doch schließlich nicht

von einem Halbtoten/ Vampir vom Flughafen abgeholt werden!!^^
 

Warum? Warum hatte er unbedingt nach Miami fliegen müssen?

Warum nur?

Warum er?

Was hat er getan, um das zu verdienen?

Hatte er Angst gehabt?

Wie lange hatte es gedauert?

War es qualvoll gewesen?

Was waren seine letzten Gedanken gewesen?
 

Immer wieder kam ein Schluchzen über Gackts Lippen. Das Gesicht hatte er in seinen Händen vergraben- der Brief war inzwischen zu Boden gefallen.

Mit angezogenen Knien saß er auf der Couch im abgedunkelten Wohnzimmer. Neben ihm lagen seine beiden Haustiere, Belle und Mei. Sowohl die kleine Dachshündin, wie auch die stolze Main Coon Katze spürten die Trauer ihres Herrchens und hatten sich eng an ihn gekuschelt. Belle schleckte immer wieder mit ihrer weichen, rosanen Zunge über die zitternde Hand von Gackt, während Mei ihn immer wieder anmaunzte und mit ihrem buschigen Schanz gegen sein Schienbein schlug. Doch davon bekam er nicht wirklich etwas mit. Er schien wie in Trance zu sein. Gackt bekam alles mit und doch wieder nichts.

Vor vier Wochen war You nach Miami geflogen um seine Schwester zu besuchen, die dort zurzeit arbeitete. Drei Wochen blieb er. Am Samstagmorgen- vor einer Woche- startete seine Maschine und steuerte wieder Richtung Japan. Aber dort kam sie nie an. Knapp eine Stunde nach dem Start verschwand die Maschine plötzlich vom Radar- sie hatte sich direkt über dem Bermuda- Dreieck befunden.

Drei Tage später hatte man den Airbus am Grund des Meeres gefunden. Die Absturzursache war unklar. Gackt hatte Bilder von dem Wrack gesehen: Es war in der Mitte auseinander gebrochen...

Ein Grossteil der toten Passagiere hatte inzwischen geborgen und identifiziert werden können. Doch von 734 Insassen fehlten 149 Stück- darunter auch der Gitarrist und Violinist von GacktJOB: Kurosaki You. Seine Leiche konnte überall sein, doch bis jetzt hatte man sie noch nicht gefunden.

Die Nachricht hatte Gackt damals zutiefst getroffen. Er wollte nicht wahr haben, dass sein bester Freund tot war.

Wenn er tot war, dann müsste er es doch spüren, oder? Aber er fühlte rein gar nichts!
 

Gackt hörte, wie jemand die Türklingel betätigte, aber er stand nicht auf um zu öffnen. Er saß einfach nur weiter auf der Couch, machte sich so klein wie möglich und weinte.

Immer und immer wieder wurde geklingelt, doch er reagierte nicht darauf. Schließlich hörte es auf und die inzwischen alltägliche Totenstille legte sich wieder über das Haus. Doch kurz darauf wurde von außen ein Schlüssel ins Schloss gesteckt und herumgedreht. Leise konnte man hören, wie die Tür sich öffnete und mehrere Personen eintraten.

Gackt war es egal, wer es war- es war schließlich nicht You. Ein erneutes Schluchzen entkam seinen Lippen.

"Er ist im Wohnzimmer!", erklang eine Stimme. Gleich darauf betraten drei Gestalten den Raum. Die kleinste und zierlichste von ihnen ging zu Gackt und setzte sich neben ihn. Wortlos nahm sie ihn in den Arm und wiegte ihn tröstend hin und her. Automatisch klammerte sich der Sänger an seinen Lead- Gitarristen, so als hätte er Angst, Chacha auch noch zu verlieren. Dass er diesem dabei aus Versehen schmerzlich an den Haaren zog, registrierte er nicht einmal und auch der andere schien es nicht wirklich zu bemerken. Unterdessen zogen Ryu und Ju-Ken die Vorhänge auf.

Strahlender Sonnenschein kam durch die Fenster und umarmte die vier Trauernden warm. Erst jetzt im Tageslicht konnte man die blassen und erschöpften Gesichter wirklich erkennen. Jedes war von roten Tränenspuren gekennzeichnet.

Belle und Mei sprangen vom Sofa und begrüßten den Drummer und den Bassisten. Schwanz wedelnd saßen sie vor ihnen und sahen fragend hoch. Es verwirrte sie, dass von jedem Menschen in diesem Raum eine solch traurige Aura ausging. Stumm gaben Ryu und Ju-Ken Chacha zu verstehen, dass sie sich um Gackts Haustiere kümmern würden. Dieser nickte kurz und widmete dann wieder seine volle Aufmerksamkeit dem Jüngeren, der schluchzend in seinen Armen lag und auf dem schwarzen Anzug deutliche Tränenspuren hinterließ. Er strich ihm beruhigend über den Rücke, zeigte ihm, dass jemand für ihn da war, doch die ganze Zeit über verließ kein Wort Chachas Mund.

Was sollte er Gackt auch sagen?

Es wird alles gut?

Nie mehr würde alles gut werden. You war tot! Hatte in ihr aller Leben ein großes Loch gerissen, aber bei Gackt war es mit Abstand am größten. Er hatte schließlich seinen besten Freund und Seelenverwandten verloren.

Wie konnte Chacha ihm dann noch sagen, dass alles wieder gut werden würde?

Vor allem wenn er selbst nicht einmal daran glaubte!

"Warum? ... Habe ich etwas an mir, ... dass alle Leute, die mir nahe stehen ... sterben?" Die leise, tränenbelegte Stimme von Gackt durchbrach die Stille. Wie ein kleines, verängstigtes Kind lag er da und sah mit verweinten, abgestumpften blauen Augen zu dem Älteren hoch.

"Dich trifft keine Schuld, Gacku- chan", antwortete Chacha ruhig. Im nächsten Moment verfluchte er sich selbst, dass er den Sänger mit diesem Spitznamen angeredet hatte. Schließlich hatte You ihn fast nur so genannt.

Schmerz breitete sich in Gackts Augen aus und noch mehr Tränen rannen über seine Wangen.

"Gomen...", flüsterte Chacha und tröstete ihn wieder.

Kurz darauf kamen Ryu und Ju-Ken wieder, gefolgt von Belle und Mei.

"Wir müssen bald los, ansonsten kommen wir zu spät zur Gedenkfeier", erinnerte Ju-Ken sie und Chacha nickte.

Nachdem Yous Leiche noch nicht gefunden war, konnte es natürlich keine Beerdigung geben, daher hatte man sich für eine kleine Gedenkfeier entschieden- lediglich Yous Familie und der JOB.

"Gackto, du musst dich noch umziehen", fügte Ryu hinzu. Diesmal war es der Sänger, der nickte. Langsam löste er sich von Chacha und stand auf.

"Schaffst du's alleine oder sollen wir dir helfen?", fragte dieser besorgt.

"Geht schon...", antwortete Gackt leise und taumelte kraftlos, mit gesenktem Kopf und hängenden Schultern die Treppe ins Obergeschoss hoch.

"Er sieht grauenhaft aus", meinte der Bassist, als er außer Hörweite war.

"Er hat seinen besten Freund verloren", warf Chacha ein und ordnete sein Jackett.

"Wir sollten ihn nicht alleine lassen", äußerte sich Ryu.

"Nein, das wäre momentan wohl das Schlimmste..."

"Wer bleibt dann bei ihm, Chacha?", fragte Ju-Ken.

"Ich schlage vor, dass Cha auf ihn aufpasst, schließlich kennt er ihn am längsten."

"Stimmt... nachdem You tot ist, bin ich nun derjenige von uns, der Gackt am längsten kennt...Das ist mir noch gar nicht bewusst geworden, bis Ryu es gerade gesagt hat ...

Über 15 Jahre kannten sie sich..."

"Okay", willigte der Blonde ein.

Als die drei nach über einer halben Stunde noch immer nichts von Gackt gehört hatten, gingen sie vorsichtshalber nachschauen. Doch in seinem Schlafzimmer war der Sänger nicht.

Dafür fanden sie ihn in Yous Zimmer, wie er mitten in dem großen Raum stand, der vollkommen unberührt war und auf einen imaginären Punkt starrte.

Ryu legte ihm eine Hand auf die Schulter und bekam so seine Aufmerksamkeit.

"Komm jetzt. Die Kurosaki-san warten sicherlich schon."

Ein schwaches Nicken war die einzige Antwort. Wie ferngesteuert ging er in sein Schlafzimmer und zog sich rasch einen schwarzen Anzug an.

"Er kommt mir vor, wie ein Roboter", murmelte Ju-Ken als sie auf Gackt warteten. Ryu und Chacha nickten lediglich abwesend- ihre Gedanken waren bei You.
 

Eine Stunde später hielt eine schwarze Limousine vor einem kleinen, idyllischem Friedhof, auf dem sich bereits eine kleine Gruppe versammelt hatte: Yous Familie und der Shintopriester.

Gackt, Chacha, Ryu und Ju-Ken stiegen aus, gingen langsam zu ihnen und begrüßten sie. Nirgendwo war eine Spur von der Presse oder von den Fans- und das war auch gut so. Sie wollten alleine und in Ruhe von You Abschied nehmen.

Von der Zeremonie bekam Gackt so gut wie gar nichts mit. Alles war wie hinter einem dichten Schleier.

Er stand einfach nur da und starrte auf den kleinen Gedenkstein. Immer wieder sah er Yous strahlendes Gesicht vor seinem inneren Auge. Wie sich seine Mundwinkel nach oben verschoben, sich seine vollen Lippen etwas öffneten und blitzend weiße Zähne freigaben.

Wie sich bei jedem Lächeln, bei jedem Lachen kleine Lachfalten um seine mandelförmigen, tiefbraunen Augen bildeten.

"Arigatou You- chan! Für die schönsten und besten Jahre meines Lebens!

Arigatou, das du immer bei mir bist und zu mir hältst. Du bist wie ein Bruder für mich...

Bei dir fühle ich mich immer wohl.

Bei dir kann ich ich selbst sein.

Ich kann immer zu dir kommen. Du hast stets ein offenes Ohr mich. Du bist stets für mich da."

Zögerlich ging er zu dem Gedenkstein und kniete sich davor hin. Zitternd legte er eine einzelne rote Rose davor. Unzählige Tränen rannen über sein Gesicht und tropften auf den Boden.

Er hatte nicht bemerkt, dass die Zeremonie schon lange beendet war.

"Freundschaft ist eine Seele in zwei Körpern", murmelte Gackt und strich zärtlich über den Stein.

"Ein Teil ist gestorben... der zweite stirbt... Was übrig bleibt ist eine leere Hülle...

Ich vergesse dich nie! Nie You-nii-chan! Das versprech' ich dir.

Wir werden uns wieder finden...

Wenn nicht in diesem Leben, dann in einem anderen...
 

yume no naka de...

kioku no naka de kitto mata aeru ne...

kimi no egao ga torimodoseru nara

hohoenda kimi ga iru nara

kanashimi wa yasashisa ni kawaru yo"
 

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Die Lyrics stammen von Gackts Song "U+K".
 

Übersetzung:

Inside of the dream...

Inside of the memory, we'll definitely meet again...

If you can regain your smile

If your laughing self returns

Sadness will turn into kindness
 

(von: http://www.senshigakuen.com/translations/lyrics/gackt/index.htm)
 

Bis zum nächsten Kapitel!

Tei^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Caya
2006-06-08T18:26:04+00:00 08.06.2006 20:26
Schreibst du weiter?;_;
Von: abgemeldet
2006-06-01T18:40:04+00:00 01.06.2006 20:40
AAHH!! Bitte weiterschreiben!!
BIITTEE!!!!!!!
Oder sag mir wie es ausgeht, *grins*!
Nasillia
Von:  Dieur_Mind
2006-02-05T19:31:05+00:00 05.02.2006 20:31
Wow...klasse, gefällt mir super! *lob* *FF zu den Favoriten pack*

*knuffz*
AmberKid
Von:  Amano_Nozomi
2006-02-05T18:55:22+00:00 05.02.2006 19:55
v___v''
Ich liebe diese Fic...
Hab dieses Teil geradezum dritten mal gelesen *lol*!
Ich hoff dann mal du kommst schnell zum Teil wo ich ran bin ;D!
*knuffl*
Nozomi


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