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Das Fremde Mädchen

von

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Sturzbachregen

Ein Tropfen traf mich zwischen den Augen und ich blinzelte erschrocken. Ich schloss die Tür auf und schüttete die Körbe vor dem Kamin im Wohnzimmer aus, dann machte ich mich wieder auf den Weg. Der Regen war noch schlimmer ge-worden und als ich wieder bei dem Baum ankam, schüttete es wie aus Eimern. Von Nantwin weit und breit keine Spur. "Hä? Nantwin? Nantwin!" Er war nirgends zu sehen und auch nichts war zu hören, dafür war der Regen wohl auch zu stark. Ich legte die Körbe unter den Baum damit sie nicht allzu nass wurden und ging Nantwin suchen. Was ich nicht bemerkte war, dass die Körbe sobald ich mich umgedreht hatte davon gespült wurden. Ich watete auch schon durchs Wasser, doch das alles bemerkte ich nicht vor lauter Sorge um Nantwin. Ich suchte die nähere Umgebung nach ihm ab, den Wald und die Steilwand bis ich mich entschloss meinen Kreis zu erweitern. Nach einer Weile, ich weiß nicht mehr genau wann, fing ich an zu rennen ohne mir es recht zu bemerken. Das war nicht Nantwins Art einfach zu verschwinden ohne etwas zu sagen. Ich rannte und rannte... bis zur Klippe. Der Fluss war angeschwollen und rauschte bis hierher und da sah ich es. Ein Flussabzweig war ebenfalls angeschwollen und hatte sich zu einen Nebenfluss entwickelt. Dieser riss alles mit was ihm in den Weg kam. Wirklich alles. Bäume, Sträucher, Erde und kleine Steine. "Nantwin! NANTWIN!" wieder rief ich nach ihm und schrie mir die Seele aus dem Leib. Doch es half nichts, ich bekam keine Antwort, der Fluss war einfach zu Laut... zu Laut? Das ist es! Ich zog die Pistole aus meinem Hosenbund und prüfte ob sie noch trocken genug war um einen Schuss abzufeuern. Den Finger auf dem Abzughahn hielt ich die Pistole senkrecht nach oben und hielt mir mit der anderen Hand das linke Ohr zu. PEEEENNNNNGGGGG.... ich wartete..... nichts geschah. Ich schaute nach ob noch eine Kugel in der Pistole steckte. Fehlanzeige. Na toll.... "Wie sollte ich mich da denn Verteidigen, Nantwin!!!" Peng. Ein Schuss? Ich wirbelte herum. Er war von rechts gekommen. "nantwin" flüsterte ich und rannte wieder los. Im rennen warf ich die Pistole weit von mir und sprang durch dickes Gestrüpp und tiefhängende Äste. Schon bald war mein Hemd zerrissen und ich hatte an Arme, Hände und Gesicht, ja selbst am Bauch und an den Beinen Schrammen. Ich ließ die Schmerzen hinter mir. Nantwin war in Schwierigkeiten. Ich rannte und rannte und ich schien kein Stückchen näher zu kommen. Doch dann... ich schwankte hin und her und fiel, fiel die Böschung hinunter. Im letzen Moment konnte ich mich ans Ufer klammern. Das Wasser war weit unter mir aber die Erde war viel zu weich um mich lange halten zu können. Schnell hievte ich mich wieder hinauf und atmete laut und schwer vor mich hin. Noch ein Nebenfluss hatte sich gebildet, dieser war so stark dass er das Ufer und das Flussbett soweit ausschürfte, dass das Land und das Wasser mindestens fünf Meter von einander entfernt war. "Ti - Tiphe....Tiphereth. TIPHERETH!!" Wer rief da nach mir? Nantwin? Ich schaute mich suchend um und entdeckt ihn im Fluss. Er klammerte sich verzweifelt an einem eingekeilten Baumstamm fest und schluckte ständig diese braune Brühe von Wasser. "NANTWIN!!" Wieder rannte ich, diesmal am Ufer entlang bis ich mit ihm auf gleicher Höhe war. "Nantwin! Was soll ich tun?" rief ich verzweifelt. Ich hatte echt keinen blassen Schimmer was man in so einer Situation tut. Er anscheinend auch nicht, denn er blieb stumm. Mir zusagen, ich sollte über den Baumstamm laufen und mich selbst in Gefahr bringen, wollte und konnte er nicht tun. Und was anderes fiel ihm anscheinend auch nicht ein. Na toll, los sag es... sag es schon.... nichts dergleichen kam. "Bleib da! Hast du gehört?! Bleib da! Es wird schon alles wieder gut!!" ich erwachte aus meiner Starre und schaute ihn ungläubig an. "Habe ich dich richtig verstanden, ich soll hier bleiben und zusehen wie du ertrinkst?" "NEIN, VERDAMMT! Dann geh nach HAUSE, LOS!" Ich drehte mich auf dem Absatz um und machte Anstalten wirklich wieder heim zugehen, hinter mir hörte ich ein Seufzen von Nantwin, anscheinend war er erleichtert, dass ich mich nicht in Gefahr brachte... blitzschnell drehte ich mich wieder um und sprang auf den ersten Baumstamm. Er war glitschig und ich rutschte aus. Und.... landete mit der Nase auf dem Baumstamm. "AUA" ich versetze dem Stamm einen Schlag und hielt mir danach die Hand, weil diese nun genauso wehtat wie meine Nase. Ich wischte mir den Dreck mit dem Handrücken von dieser und stand wieder auf. Anfangs etwas wackelig dann aber sicher und setzte einen Fuß vor. "GEH!!!!! DU SOLLST GEHEN!!!!" schrie er, als er mich auf dem Baumstamm stehen sah und fügte den zweiten Satz hinzu als ich auf ihn zuging. "VERGISS ES!! UND JETZT SEI STILL ICH MUSS MICH KONZEN...." wieder rutschte ich aus und musste mich am Stamm festklammern um nicht herunter zufallen. Das passierte noch einige Male bis ich zum vorletzten Stamm kam und auch diesen überquerte. Ich war jetzt ganz nah bei ihm und musste nur noch die Hand ausstrecken, aber ich war so müde. KRACK. Erschrocken schaute ich wie-der auf. Der Stamm an den sich Nantwin klammerte bewegte sich. "Um Himmels-" wieder krachte es und der Stamm löste sich. Durch den Ruck verlor Nantwin seinen Halt. BAAAMMMMMM..... Nantwin.... der Mann im Wald.... der Mann am Strand.... der Mann dem ich meinen ersten Kuss schenkte und so vieles mehr.... ein neues Bild... gemeinsam am Tisch... gemeinsam vor dem Kamin... das Feuer spiegelt sich auf seinem Gesicht wieder... ich erkenne es..... "NANTWIN" ich packte seine Hand und hielt ihn fest. "Hey!" Ich hatte die Augen gar nicht geöffnet gehabt, nach den Bildern in meinem Kopf, und öffnete sie nun um ihn anzusehen "WAS?!" "Du... du hast meinen Namen gesagt" "JA UND!!" "Nun... es war das erste Mal seit deine Erinnerung verloren gegangen ist äh war." Er grinste mich an, obwohl er in dieser misslichen Lage steckte und ich... ja ich schaute ihn verwundert an. Das hätte ich besser nicht getan denn ein großer Ast trieb geradewegs auf Nantwin zu. "Uhhh" Dieser hatte ihn mit voller Wucht am Kopf erwischt. Jetzt war er bewusstlos und hing mit dem Kopf schlaff im Wasser, ich hing blöd da und klammerte mich an den glitschigen Stamm. Der Ast trieb an Nantwin vorbei und weiter den Fluss entlang. In der Ferne konnte ich es wieder krachen hören als er irgendwo anders aufschlug, während ich Nantwin hochzog. Langsam erwachte er wieder und half mir sich hinaufzuziehen. Mir klebten die Haare im Gesicht und am Kopf und auch er sah nicht besser aus als er da so vor mir saß, wir beide auf dem Stamm. KRAAACKK. Wir waren zu schwer für den Stamm und ohne den letzten Stamm, der nun fortgespült worden war, fehlte ihm der Halt. Ich stand wieder auf und half auch Nantwin auf. Was nicht fiel brachte, denn er fiel wieder hin und saß nun wieder auf dem Stamm. Irgendwie schaffte ich es an ihm vorbei und erklärte ihm, dass er kriechen sollte. Das erste Mal seit meine Erinnerung gelöscht war, hörte er auf mich, was mich glücklich stimmte... und unvorsichtig. Beinahe wäre ich hinuntergefallen und krallte mich wieder an den Stamm. Und irgendwie schafften wir es auch bis ans Ufer und wieder nach Haus. Die Treppe hinauf schafften wir es dann schon nicht mehr und so schliefen wir zusammen auf der Couch ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Trollfrau
2010-02-12T11:09:18+00:00 12.02.2010 12:09
Hö ist ein sehr seltsames Fragewort. Würde ich nicht nehmen.
...noch eine Kugel...
...Mir zu sagen...
...Mir zusagen ich sollte über den Baumstamm laufen und mich selbst in Gefahr bringen wollte und konnte er nicht sagen und was anderes fiel ihm anscheinend auch nicht ein... (der ganze Satz ist irgendwie komisch. Sorry -_-)

Am Anfang hatte ich echt gedacht, dass er sich tatsächlich davon gemacht hat. Weil ihn die Sache so verbittert hat, dass sie sich nicht an ihn erinnert.
Was für ein aufregender Tag...



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