Zum Inhalt der Seite

Fugitive Runner

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Guck Mal! Ein Raban XD

Dieser Ort hatte es in sich. Wirklich. Hier spinnen sie alle! Und wenn ihr mir nicht glaubt, geht doch selber mal gucken. In diesem verdammten.... Ort kann man das nicht nennen. Es ist eher eine Stadt, eine Stadt so groß wie ein Ort. Dieser Ort benimmt sich aber wie eine Stadt. Man kann es nicht beschreiben. Auf jeden Fall regieren hier die Reichen. Nicht irgendwelche Reichen. Dieser Ort ist der Ort der Reichen. Große Villen stehen weit auseinan-der. Riesige Pools in denen mindestens zehn Nilpferde schwimmen könnten - so eine Wasserverschwendung. Und dann gibt es da noch die andere Seite. Reiche wollen essen, ist klar. Reiche wollen sich toll anziehen, ist auch klar. Und... Reiche wollen überall das Sagen haben, eigentlich auch klar aber wartet erst mal ab. Im Moment betrachtete ich ein reiches Kind beim schaukeln. Ein anderes turnt um es herum und macht komische Bewegungen. Angewidert versucht sich das reiche Kind zu verziehen, vom Spielplatz flüchten will es nicht. Das spastige Kind folgt ihm. Immer und immer und immer wieder. Eine genauere Beschreibung der Beiden würde jetzt zu lange dauern. Man sieht halt die Standesunterschiede und ich muss mich wieder meiner Sonnenbrille widmen. Die Bank auf der ich sitze ist weiß gestrichen worden und äußerst bequem - für reiche Ärsche bestimmt. Ein Mann betritt den Spielplatz und geht auf das reiche Mädchen mit dem weißen Kleid zu. Ich weiß, dass Menschen hinter mir aus den Fenstern schauen, immer darum bemüht nicht gesehen zu werden. Ich habe sie schon lange bemerkt. Sie haben Angst. Angst um sich und um das spastige Kind. Kann ich verstehen. Warum? Seht ihr gleich. Der Mann nimmt seine Tochter bei der Hand, schlägt das andere Kind beiseite und verlässt den Spielplatz. Anfangs folgt ihnen das andere Kind. Entfernt sich glücklicherweise jedoch schnell. Und nun zu mir. Ich setze meine Sonnenbrille wieder auf und folge den Reichen in gebührendem Abstand. Die Straße ist sehr abschüssig und das Mädchen muss neben ihrem Vater herrennen um Schritt halten zu können. Fällt euch was auf? Sie sprechen nicht. Oberstes Gebot hier. Die Reichen sprechen auf der Straße nicht. Gequält schaut die Kleine zu ihrem Vater auf. Mir reichts. Ich gehe schnellen Schrittes an ihnen vorbei und während die Straße wieder hinauf geht. Bald biegen sie ab und ich bin allein auf der Straße. Wollen wir mal ein wenig Licht ins Dunkle schaffen. Der reichste Mann hier hat das sagen. Danach der Zweitreichste usw. usw. Die Armen sind hier nichts, rein gar nichts. Können einem richtig leid tun. Viele Menschen wissen, wie schlecht es um diese Leute hier im Dorf steht, doch niemand traut sich, sich den Reichen zu widersetzten. An einer weiteren Ecke steht ein Haus. Ich bin fast an der Spitze des Berges angelangt, auf dem das Dorf gebaut worden ist. Das Schaufenster eines Ladens zieht sich weit bis in die Straße hinunter. Die Terrasse ist weit über dem Boden. Noch auf meiner Höhe stehen zwei Menschen. In dieser Wüste aus weißem Licht fallen sie sofort auf. Genau das ist das Merkwürdige. Sie fallen so offensichtlich auf, dass es schon wieder normal erscheint. Die Frau sieht aus wie eine strenge Lehrerin. Sie kann nicht von ihrer Brille lassen, die sie immer wieder zurecht rückt, obwohl sie gar nicht herunter rutscht. Ihr dunkelblaues Kleid schmiegt sich eng an ihren Körper. Unten sieht es weit aus, doch von Näherem kann man erkennen, dass es perfekt für eine Flucht geschneidert ist. Ihre braun-blonden Haare sind hinten fest zu einem Knoten zusammengesteckt. Und, nein... sie ist keine der Reichen Personen. Sie scheint nur für einen Grund hierzu sein, meinen Grund! Und die zweite Person... nun, wenn ich jetzt schon gewusst hätte, was er einmal für eine Rolle in meinem Schicksal spielen würde, dann müsste ich jetzt umdrehen und nie wieder versuchen ihm je ein zweites Mal in diese Augen zu blicken. Dieses Grau in seinen Augen hat mich für einen Augenblick voll in beschlag genommen. Es war nur ein kurzer Moment in dem er sich zu mir umgesehen hatte um den Störenfried näher zu betrachten. Doch schon wandte er sich wieder dieser... dieser Schrulle zu und brachte das Gespräch zu Ende. Ich ließ mir nichts anmerken und ging unbeirrt weiter. Mein Können und meine Lebenserfahrung ließen in meinen Schritten nicht verraten, wie verrückt ich in diesem Moment nach diesen Augen war. Grüne Striche befanden sich auf seinen unteren Augenlidern. Sein dunkel grünes enges, ärmelloses Muskelshirt brachte mich beinahe um den Verstand. Eine dicke geflochtene Strähne hing ihm an der Seite seines Gesichts herunter. Eine graue Perle bändigte das Haar. Sein restliches dunkel rotes Haar ging ihm höchstens bis zu den Ohren. Es war nicht perfekt geordnet... es sah aber auch nicht unordentlich aus. Nennen wir es einfach leicht verstrubelt. Die Strähnen gehorchten eher nicht der Schwerkraft. Man-che standen etwas zur Seite ab als wären es Stietze. Aber was mich noch mehr antörnte war nicht seine schwarze Hose mit den Taschen, je eine an einer Seite auf Oberschenkelhöhe, und den drei runden Stoffstreifen, damit man so etwas wie ein kurzes Stück Rohr an der Hose befestigen konnte, sondern seine Haltung beim Stehen. Eine Hand ruhte jetzt an der Wand. Er war vollkommen Selbstsicher und schien nicht die geringste Angst vor mir zu haben, was seine Gesprächspartnerin aber offensichtlich hatte, da sie mir ständig nervöse Blicke zu warf. Aber hey, ich bin kein Kind mehr, ich weiß mit so einer Situation umzugehen. Ich richtete beiläufig meinen weißen Hut mit der großen, breiten Krempe und stolzierte weiter. Seine andere Hand war in die Seite gestemmt, ein Knie leicht angewinkelt. Und seine Augen betrachteten diese Frau, dass es mich schon fast eifersüchtig machte. Die "Schrulle" nickte und ging dann hastig die Straße hinunter. Er hingegen schaute ihr nach bis sie verschwand. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf mich. Durch meine Sonnenbrille hindurch konnte ich es mir ebenfalls erlauben ihn anzusehen. Etwas war seltsam an ihm. Es lag keine Neugier in seinem Blick, keine Angst oder sonst irgendwelche Gefühle. Sie waren leer, einfach nur leer, als würde er den Wind betrachten, der durch die Straßen weht und sich nichts dabei denken. Es war das erste Mal, dass mich ein Wesen so nervös machte. Schnell ließ ich ihn hinter mir. Etwas raschelte hinter mir als ich ihn aus den Augen verlor. Ohne mich umdrehen zu müssen, wusste ich, dass er so eben mit Leichtigkeit aufs Dach gesprungen und dann verschwunden war. ... Er war ein Profi und er würde mich bei meiner Arbeit behindern, so viel stand fest. Aber das würde ich nicht zulassen. Mittlerweile ist es dunkel geworden. Ich habe mein weißes Sommerkleid abgelegt, genauso den Hut und die Sonnenbrille. Mein bodenlanges Kleid umspielte meinen Körper wie fließendes Wasser. Es ließ genug Platz um Waffen und Utensilien gut verstecken zu können. Der Stoff war grau-grün und passte übrigens ebenfalls gut zu meinem offenem, gewelltem lilanem Haar mit den grauen Strähnen und meinen grünen Augen. Doch was man nicht sah, war der tiefe Schlitz an der Seite. Was Strumpfhosen und Hotpants so alles erreichen konnten. Ich war stolz auf mich selbst. Aber es wird Zeit. Ich muss los zum Fest, das heute hier stattfindet und zu dem mich meine Beute eingeladen hatte. Ich glaube nicht, dass irgendwer ahnt, dass ich heute den gefallen Stern, den teuersten Saphiren der Welt, stehlen würde. Er war in einer großen Villa, die Villa des Reichsten Mannes der "Stadt". Arme Leute würden heute nicht auf den Straßen sein, sie waren für diese Nacht für Vogelfrei erklärt worden. Jeder Reiche, der einen Armen sah, egal wo, konnte ihn einfach erschießen. Ohne Grund und Zögern. So musste ich mich um diese Geschöpfe also keine Sorgen machen. Der Haupteingang war mit roten Teppichen und Blumen geschmückt worden. Aber bin ich reich? Nein, also benutze ich den Hintereingang... Ja, gut, ich bin schon reich... Aber ich stehe nicht auf so Schicki-micki-Partys müsst ihr wissen, ;) Die Efeuranken waren, hübsch gepflegt, an der ganzen Mauer gewachsen. Gekonnt kletterte ich hinüber, was ich lieber, (wirklich) lieber nicht getan hätte. Denn ich landete direkt in einer Entführung. Ich habe auch immer solches Glück! Nun ja, da stand ich nun. Drei Männer mit Holzknüppeln starrten mich entsetzt an. Drei Frauen, zwei junge und eine ältere, flehten mich mit ihren Blicken regelrecht an. Und da war er. Der Mann mit denn grauen Augen, was tat der hier? Ich gab mich bestürzt und hilflos zugleich. Tja, ihr Frauen, in mir könnt ihr keinen Retter sehen, im Moment... "Verdammt, schnapp dir das Biest! Wenn die Alarm schlägt fliegen wir auf!" Einer der Männer warf eine der jüngeren Frauen zu dem anderen und befasste sich jetzt mit mir. Ich ließ mich an den Händen packen und zu den anderen ziehen. Hilfelaute gab ich nicht von mir, wir wollen ja nicht übertreiben. Zusammengedrängt standen wir da nun, wir Gefangenen. Ruhig und unauffällig sah ich mich um. Da wollte wohl jemand den gefallenen Stern erpressen. Aber nicht mit mir, dieser Stern, der vom Nachthimmel gefallen ist, gehörte mir, mir ganz allein. Eine der jungen Frauen begann zu wimmern als einer der Männer sie mit seinen gierigen Augen zu verschlingen drohte. Seine Hose und sein "weißes" Hemd standen vor Dreck. Schweißflecken zeichneten sich auf dem ehemals weißen Stoff ab. Es wunderte mich, dass es Unterhemden in dieser Größe gab, damit man diesen Bierbauch überdecken konnte. Ja, ja, was die Menschen sich nicht alles einfallen lassen. Also, zurück zu der Frau. Sie wimmerte immer lauter, kein Wunder. An ihrer Stelle würde ich auch wimmern, der Kerl war widerlich!! Tja, und so kam es, wie es kommen musste. Der "Boss" der Dreiertruppe verlor die Nerven. Er schlug die Frau mit seinem Knüppel bewusstlos. Schnell fing ich sie auf und trug sie auf den Armen. Die anderen Weibsleute begannen zu kreischen und zu schreien. "Was...?" Diese Leichtigkeit mit der ich die Frau auf meinen Armen trug irritierte die Männer, den mit den grauen Augen anscheinend auch. Seine Augen verrieten, dass er mich jetzt erkannt hatte. Sie verengten sich zu Schlitzen, war er böse auf mich? War ja jetzt auch egal. Ich widmete mich wieder den anderen. "Los! Lauft zum Haupteingang!" Das ließen sich die Weiber nicht zweimal sagen. Auch die andere erwachte wieder. "Schaffst du es bis zum Eingang?" Als sie nickte ließ ich sie runter und sie taumelte mehr schlecht als recht davon. Jetzt reichte es auch den Männern. Sie ließen sich nicht gern die Butter vom Brot nehmen. Ich war vorbereitet. Es gab nur ein Problem. Ich hatte mich gerade selbst in die Misere gebracht. Ich war so dumm. Jetzt musste ich mich beeilen. Der rothaarige Mann stürzte sich mit mir auf die Männer. Er war stark, wahrscheinlich sogar stärker als ich, aber ich wollte jetzt noch nicht aufgeben. Die Zeit würde entscheiden wer den Saphir kriegen würde. Leider hatte ich nicht mehr viel davon. Die Frauen dürften schon alle gewarnt haben, dass die Männer zu einer Erpresserbande gehören. Na toll... ich war so ein Idiot. Aber... für einen kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke und hingen aneinander fest. Na wer wohl? Meine und die süßen, geilen, schmacht, grauen Augen. Ohne wegzuschauen kramte er in seiner Tasche und zog eine Brille daraus hervor. Er legte sie sich mit dem Gummiband um den Kopf. Bevor er sie ganz aufsetzte schenkte er mir noch einen kampflustigen Blick. Dann waren sie weg... na, die grauen Augen, verdammt.... Ich will noch mal! Als meine Gedanken sich noch im Kreis drehten sprang er in einem Salto nach hinten und verschwand wieder. Ah!!! Jetzt musste ich mich verdammt noch mal beeilen. Er wollte den Stern, aber der gehört doch mir! Ah!!! Ich rannte durchs Gebüsch. Einerseits gut, weil mein Kleid sich langsam auflöste und ich schneller rennen konnte. Andererseits schlecht... meine Beine wurden verkratzt, wie sollte ich diesem Schönling denn so gefallen?! Verdammt noch mal, schneller!!! Ich sprang aufs Gartenhäuschen und von dort auf das Dach der Villa. Der gefallene Stern war in einem Zimmer mit Glasfenstern im Dach. Ehrlich gesagt, nicht schwer zu finden. Man stolpert regelrecht drüber. Eigentlich hatte ich geplant von innen rein zukommen oder wenigstens kei-nen Lärm zu machen und das Glas nur leicht einzuschneiden. Aber Zeit ist Geld... nein, Zeit ist Saphir. Also machte ich es wie folgt: Ich sprang hoch und trat dann durch die Scheibe. Der Alarm ging los. Zum Glück waren keine Wachen in der Nähe. Ich suchte ein Bild mit einem gefallenem Engel und schwarzen Flügeln und riss es herunter. Dahinter war ein Tresor. Mühe gab ich mir mit dem Zahlencode nicht. Ich setzte eine Sprengladung und entfernte mich in gebührendem Abstand. Der Rauch zog durch das zerstörte Fenster davon, jetzt mussten sie mich aber gehört haben. Schnell griff ich in das Loch und holte einen samtenen Beutel heraus. Ich öffnete die Schnur und betrachtete den Saphir, der in meine Hand rollte. Das war er, meine Beute! Ich hatte es geschafft, ich hatte ihn endlich. Ein Lichtblitz blendete mich. Stinkender Rauch stieg auf. Ich musste Husten und die Augen vor dem bissigem Zeug zusammen kneifen. Und da... war er weg, meine Beute. Ich hörte Schritte und folgte ihnen blind. Als ich endlich wieder sehen konnte. Sah ich den Mann mit den dunkelroten Haaren an einem Seil. Ein Triangelpunkt half ihm, sich festzuhalten. Die Wolken zogen vorbei. Das Licht des Mondes schien auf die Glasscherben und erhellte den Raum. Ich hörte einen Hubschrauber und wenig später sah ich ihn auch endlich. Er glänzte im Mondlicht und zog den Mann am Seil höher. Er lächelte siegessicher und hielt den Stein in die Höhe. "Du hast dich überschätzt! Sieh zu, wie du fliehen kannst... ohne Beute!" Er lachte und wurde weiter in die Höhe getragen. Verdammt, er hatte Recht, ich musste hier schleunigst raus. Aber noch während ich durch die riesige Villa lief, die von außen schon groß aus sah aber nichts im Vergleich zu innen drin war, hörte ich wie eine Basuka los ging und den Hubschrauber vom Himmel holte. Boah, die Reichen hatten´s echt drauf, langsam machten sie mir Angst mit ihrer überheblichen und besitzergreifenden Art. Ich hatte mir fest vorgenommen die Verletzten liegen zu lassen, mir den Saphiren zu schnappen und abzuhauen so weit mich meine Füße tragen würden. Tja, Verletzte gab es nicht aber etwas anderes Zwang mich draußen anzuhalten und eine andere Richtung einzuschlagen. Ihr wisst gleich welche. Es waren nun keine Leute mehr am Haupteingang. Sie standen alle außerhalb des Grundstücks, waren bestimmt evakuiert worden. Ein Mann mit einer mächtig großen Knarre kam auf mich zu. Schnell sprang ich hinter einen Busch und gab keinen Laut mehr von mir. Wo wollte der hin? Hatte der mich gesehen? Nein, hatte er nicht, stellte ich schnell fest. Denn er rannte an mir vorbei, rechts hinter das Haus. Aha, da war er also, mein Saphir. Ich rannte hinterher ohne ihm aufzufallen oder sonst wem. Er blieb aber leider bei einer Gruppe von Männern stehen, die anscheinend einen Angriff planten. So musste ich mich vorbeischmuggeln. Gar nicht so leicht, bei den ganzen Leuten und Scheinwerfern... die Hunde lassen wir mal ganz außer Acht. Oh man, jetzt wurde es echt gefährlich, aber ich wollte diesen Stein. Ich stellte fest, dass der Helikopter außerhalb des Grundstücks abgeschossen und den Berg hinunter gepurzelt war. Armer Pilot, ich grinste tierisch. Aber jemand musste noch hier sein und zwar mehr als nur einer. Vorsichtig arbeite ich mich vor und sah bald den Mann mit den roten Haaren. Er trug den weißen Beutel mit dem Stein darin an seinem Hosenbund. Er klopfte sich gerade ab und schaute sich nach den beiden Männern um, die ganz in seiner Nähe am Boden lagen. Er schien ihnen nicht helfen zu wollen. Dabei waren es doch sein Pilot und Co-Pilot. Es schien ihm egal zu sein. Tja, aber er bemerkte auch nicht den Mann auf dem Dach, der seine Pistole auf ihn richtete. Aber ich merkte es. Etwas Moos fiel nämlich vom Dach und direkt auf mich. Ich erschrak. Er würde ihn erschießen! Scheiß auf den Konkurrenzkampf! Also rannte ich los. Diese grauen Augen bemerkten mich zu spät, sein Glück, denn sonst wäre er erschossen worden. Ich warf mich gegen ihn, da fiel auch schon der Schuss. Der Schmerz durchzog meinen Körper und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Aber ich hörte seinen Herzschlag unter mir, ihm war also nichts passiert. Er rollte sich mit mir herum, direkt ins Gebüsch. Ich atmete schwer und blinzelte benommen. "Warum hast du das getan?!" Ich brachte ein gequältes Lächeln zustande. "Er hätte den Stein treffen können..." Ich grinste übers ganze Gesicht, er war wirklich soo schwer von Begriff. Ich hatte mich im ersten Moment gleich in ihn verschossen, ich wollte nicht, dass er hier und jetzt drauf ging. In dem ersten Blick hatte ich seinen Charakter gesehen und erkannt, dass ich ihm genau noch im Herzen fehlte. "Wa...?" Er griff sich an den Hosenbund. Ich grinste noch diebischer und hielt den Beutel hoch. Er betrachtete mich und den Beutel jetzt mit mehr Interesse. Genau jetzt, jetzt in diesem Moment waren seine Augen nicht mehr leer... ich sah es ganz genau. Hey, sein Gesicht war ja auch nicht zu weit entfernt und ich lag auf dem Rücken unter ihm. Wären da nicht die Schmerzen gewesen ich hätte... Vergessen wir das. "Halt ihn gut fest, ja? Ich bring dich hier raus. Und verdammt noch mal! Stirb nicht! Nicht für mich!!" Ich hörte auf zu Grinsen. Sanft hob er mich hoch. Er warf mich ein kleines Stück hoch und fing mich sofort wieder auf, jetzt lag ich besser. Ich atmete tief seinen Geruch ein und schloss die Augen. An den Rest kann ich mich nicht mehr erinnern, ich wurde bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam hörte ich Vögel zwitschern und fühlte etwas Kaltes auf meiner Stirn. Langsam öffnete ich die Augen. "Endlich wach? Weißt du eigentlich, dass du sehr an diesem Stein hängst? Du wolltest ihn mir gar nicht geben, selbst als du bewusstlos warst. Deprimierend, wenn man einen Mann wie mich sieht, der seine ganze Kraft aufbringt um einer kraftlosen Frau etwas aus der Hand zu nehmen und sich dabei selbst fast den Arm bricht." Ich drehte meinen Kopf nach rechts, in Richtung des kleinen Balkons, dessen Tür offen stand. Der Man saß auf dem Bett in dem ich bis vor kurzem noch geschlafen hatte. Er hatte die Beine übereinander geschlagen und musterte mich mit großem Interesse. Meine rechte Schulter fühlte sich taub an. Mit der linken Hand strich ich mir den kalten Lappen von der Stirn und versuchte mich aufzurichten. "Aaahhh!" Vor Schmerz sank ich zurück in die Kissen. "Na, na, nicht so hastig. Du wurdest angeschossen, hast du das schon vergessen? Es ist nichts ernstes, kannst bald gehen!" Es war weniger eine Feststellung als ein Befehl, ihm möglichst schnell aus den Augen zu verschwinden. Ich sah ihn kampfbereit an. Er tat es ebenso. Plötzlich läutete die Türglocke. Wir drehten beide die Köpfe. An seinem Verhalten konnte ich erkennen, dass dieser Besuch nicht angekündigt und erwünscht war. Verdammt, ich und er waren in Gefahr! Ich musste hier weg. Er ging aus dem Zimmer um nachzuschauen wer da störte. Ich versuchte mich aufzurichten. Es tat so sehr weh, dass ich all meine Kraft brauchte um mich auch nur aufzurichten. Als ich mit fiebrigen Augen aufschaute, war er in der Tür und starrte mich an. Ich war so geschwächt, dass ich mich nicht mal mehr beeilen konnte. Mit schnellen Schritten war er an meinem Bett und setzte sich. Er beugte sich schnell über mich und flüsterte mir etwas ins Ohr. "Spiel mit." Er begrub mich unter sich. "Siehst du nicht, dass du störst?" Waaa-aasssss????? Ich war baff und versuchte etwas zu erwidern, doch da hörte ich eine weibliche Stimme. "Natürlich! Du kannst einfach nicht die Finger von einer lassen, die dir absolut gefällt. Nicht mal für ein paar Minuten." Ich konnte sie nicht sehen. Er war mir im Weg. Ich tat aber besser was er gesagt hatte. So stöhnte ich leise vor mich hin... musste mir ja nicht mal große Mühe geben. Diesem Mann musste man doch einfach verfallen. Doch das Parfüm, welches ich roch, kannte ich. Es war bestimmt diese Schrulle. "Bist du etwa eifersüchtig, dass ich nicht Tag und Nacht bei dir bin, Liebling?" Sie schnaubte. "Irgendwie bist du heute merkwürdig! Die Aktion gestern scheint dir nicht bekommen zu sein." Mein Herz setzte aus, wusste sie was hier abging? "Und überhaupt? Hast du den anderen Dieb erledigt, der sich den Saphir schnappen wollte? Ich hoffe es für dich, denn unser Boss wird es nicht gerne sehen, dass jemand auf deinem Gebiet dich schlagen könnte. Schon gar nicht, wenn du die Beute verlierst! ..." Ich ließ ein besonders lautes Stöhnen von mir und griff ihm von hinten unters Hemd. Dafür schmiegte er sich noch enger an mich und küsste mich ins Ohr. Ein warmer Schauer überdeckte den Schmerz. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment. Ich schmiegte meinen Kopf an seinen. Ich forderte mehr von diesen Küssen, doch ich bekam keine mehr. Die Frau hatte sich auf dem Absatz umgedreht und hatte wutschnaubend die Tür hinter sich zu geworfen. Sein Atem wurde ganz ruhig. Wir warteten noch eine Weile für den Fall, dass sie zurückkam, nun ja... ich glaube er wartete... ich eigentlich nicht. Dann setzte er sich wieder auf, genau dahin wo er vorher auch gesessen hatte, als ich aufgewacht war. "Ich glaube du hast wieder Fieber." Er setzte wieder diesen gleichgültigen Blick auf, stand auf und ging aus dem Raum.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tyra-Leonar
2010-02-23T09:55:56+00:00 23.02.2010 10:55
Neuer Tag, neuer Kommentar.
Einige Sachen habe ich wieder verbessert, auch das mit dem Landmodenstil ^.^' ich war da wohl gedanklich nochbei dem anderen Kleid. Bezüglich der Augen... ja, ich wollte es irgendwie einbauen. Möglich ist es nur schwer ^.^' Ich hoffe du verzeihst mir dennoch, wenn ich es drin behalte.

Den Kerl zeichnen? *lacht* Ich hab dafür kein Talent ;)
Das Kleid wurde abgelegt, sie trägt jetzt so ein schönes langes ohne Schnick-Schnack. Diese Kleider haben bestimmt einen speziellen Namen, ich kenne sie aber nur von Galas und so.
Die Strumpfhosen und die Hotpants dienen dazu, den Schlitz an der Seite ihres Kleides zu verdecken und sind ebenfalls grau-grün.

Ja, jeder in dieser Stadt hat seinen Rang. Die Reichen, sind die tollen und die Armen diejenigen, die noch weniger Wert sind als Müll. Ich mag diesen krassen Unterschied sehr. Immerhin ist es in unserer Gesellschaft ja wirklich so, dass die mit der dicken Geldbörse, das sagen und wir Ottonormalverbraucher da nichts zu melden haben.

Nein, die Männer, die die Entführung anzetteln wollten, sind nicht seine Männer. Da es sich hier um eine großartige Beute handelt, sind noch mehr Diebe auf die Idee gekommen, sich den Saphir während dieser Veranstaltung zu schnappen. Raban ist auch unglücklicherweise da mit hinein gestolpert.
Warum keiner nach dem abgeschossenen Helikopter sieht? Vielleicht tut es ja jemand, aber Noamee kriegt davon nichts mit ;)
Raban ist ein Einzelgänger, er wurde gezwungen im Team zu arbeiten. Zwischen seinen ganzen Leuten sind ja auch noch fremde Diebe, wie der eine auf dem Dach, der seine Waffe auf ihn gerichtet hat oder die Leute, die auf die Idee mit der Entführung gekommen sind. Freund und Feind unterscheidet Raban nicht groß. Er will seine Ruhe, seine Arbeit machen und wieder von der Bildfläche verschwinden.

Die Idee mit den Kapiteln, die so einen großen Zeitunterschied haben, war ein Versuch. Ich wollte nicht wie alle anderen von Punkt A zu B über C dann zu D.... gelangen. Ich wollte A vielleicht H, hier mal kurz ein J aber dann wieder P. Eine Autorin, die ich sehr mag, hat mich dazu inspiriert. Sie hat viele Charaktere für ihre Geschichten, die an unterschiedlichen Orten sind. Da schreibt sie erst über die eine Gruppe, man denkt sich, och nö, ich will was über die anderen wissen, baut die Spannung erneut und komplett auf, sodass du am Ende, wenn sie wieder zu einer anderen Gruppe wechselt, du sagst, nein, jetzt will ich die nicht mehr, ich will die von gerade eben XD. (Klingt wahrscheinlich gerade etwas verwirrend.) Also habe ich versucht jedes Kapitel eigenständig zu machen, wie eine Minigeschichte, die am Ende ein ganzes ergibt.

Was jetzt ihr Plan ist? *lacht* Weiterhin das machen, was ihr Spaß macht ;)
Von:  Trollfrau
2010-02-22T14:15:15+00:00 22.02.2010 15:15
... Ich gehe schnellen Schrittes an ihnen vorbei und die Straße wieder geht wieder hinauf. ?
Die reichen sprechen nicht auf der Straße? Das ist wirklich ein seltsamer Ort.
... steht, doch niemand traut sich(, sich) den Reichen zu widersetzten..
Was es seine Augen angeht: Da muss sie ziemlich nah dran gestanden haben :c)
Stietze?
Kannst du diesen Kerl vielleicht mal zeichnen?
Ich habe mein weißes Sommerkleid abge-legt, (oder angelegt?) Der Stoff war grau-grün und im Landmodenstil gehalten (hä?)
Was Strumpfhosen und Hotpants so alles erreichen konnten. Ich war stolz auf mich selbst. (das verstehe ich nicht -_-)
Bekommt eigentlich jeder arme in dieser Stadt eine Art Stempel aufgedrückt? Für Vogelfrei? Oh man, was für ein Ort...
Der rothaarige Mann stürzte sich mit mir auf die Männer. (gegen seine Leute?)
Warum hat sich keiner auf die Sache nach dem abgeschossenen Heli gemacht?
Er lässt seine Mannen liegen? Ich raffs nicht.

Das Ende war wieder richtig stark. H man, dass wäre ihre Chance gewesen *mitfieber*
Irgendwie hat mich dieses Kapitel wieder völlig raugerissen. Kann keinen so rechten Übergang zum letzten finden. Ihr Plan war ja, ihre Mutter zu befreien. Diesen kann sie ja jetzt vergessen, aber was ist ihr neuer Plan?



Zurück