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Blue Eyes

Buch 1
von

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Das Reich der Wasservampire

"Urghhh...." Tyra regt sich langsam und erwacht aus einem traumlosen und nicht gerade erholsamen Schlaf. Mit größter Kraftanstrengung schafft sie es sich aufzu-rappeln. Kniend sitzt sie da und schaut sich verwirrt um "Hö?" Sie schaut sich al-les genau an und erkennt nichts wieder "Wo... Wo bin ich denn jetzt gelandet?" Ihre Augen gewöhnen sich langsam an die Dunkelheit und sie kann erkennen, dass sie in einer kleinen Hütte aufgewacht ist. Die Hütte besteht aus Lehm und das Dach aus Stroh. Im Inneren ist sie vollkommen leer. Kein Möbelstück, Gardi-nen oder andere Dinge weisen darauf hin, dass hier jemand lebte. Langsam steht sie auf und sucht nach einer Tür. Aber keine ist zu sehen. Der leere Raum ist nicht groß, höchstens fünf Schritte Lang und drei Schritte Breit. Durch manche Stellen im Stroh scheint das Mondlicht hinein und lässt Schattenmonster erscheinen. Das alles macht Tyra keine Angst, sie hat gelernt es im Dunklen auszuhalten ohne gleich Panik zu bekommen. "WAS SOLL DAS? Wer ist der dumme Architekt von diesem Ding, damit ich ihm in den Arsch treten kann." Für einen normalen Men-schen hat sie überlange Eckzähne, die sie nun böse zeigt. Sie geht leicht nach un-ten und springt dann gegen das Stroh, durchbricht die Decke und kommt auf dem Waldboden neben dem Haus halb kniend wieder auf. "Er hat es so gewollt. Aber wenn ich den erwische... dann bau ich ihm viele kleine Türen in sein Gesicht, dar-auf kann er Gift nehmen." Sie versucht ihre Unwissenheit über diesen Ort mit Drohungen und gespieltem Zorn zu überspielen. Ein geübter Beobachter hätte sie sofort enttarnt. Zu ihrem Glück war niemand zu sehen. Weder Mensch noch Tier oder sonst etwas. Dabei dachte sie an den Indianer, der weder Mensch noch Tier gewesen sein musste, ansonsten hätte er die Schmerzen an seinen Füßen und sei-ner Hand niemals ausgehalten. Früher bevor die Roboter erfunden wurden, war die Medizin sehr weit vorgeschritten und selbst eine Hand konnte original getreu wieder hergestellt, anoperiert und wieder normal benutzt werden. Manche Men-schen hatten damals auch einen Chip eingebaut bekommen, den sie für unvor-stellbare Dinge nutzen konnten. Zum Beispiel um sich eine abgehackte Hand von selbst neu regenerieren zu lassen. Leider wurde das Wissen missbraucht und die damalige Welt ging unter. Nun war es schwer Verletzte zu heilen und die Men-schen versuchten von Null wieder anzufangen. Die Klaue des Indianers wies dar-auf hin, dass sie nach dem Untergang angebracht worden war, deswegen musste er große Schmerzen spüren, außer er spürte keinen Schmerz. Weder Schmerz noch Freude oder andere Gefühle, dann war er nicht menschlich. Dies alles ging Tyra durch den Kopf während sie durch den Wald lief und dann auf eine Lichtung kam. Zu ihrer linken war ein See, der im Mondlicht schimmert. Er funkelte so schön, wie aus einem Bilderbuch. Aber etwas stimmte nicht. Sie schaute auf, hin-auf zum Mond und ihre Augen wurden immer größer. Ihr Mund öffnete sich weit vor Staunen. "Woooaahhhhh..." Der Mond war blutrot. Genau wie die Vampir-monde, die sie aus Geschichten kannte und die auch manchmal des Nachts aufge-taucht waren. Sie mustert den gesamten Mond und dann musste sie grinsen. "Al-so bin ich doch noch in meiner Welt. Puh ich dachte schon ich wär tot oder so et-was....hahahahaha" sie lacht vor sich hin, erleichtert und glücklich. Sie verstummt und schaut sich zu dem See um. Sie geht auf ihn zu, den Blick nur auf das Funkeln gerichtet. Kurz vorher dreht sie ab und geht in Richtung Waldrand. "Ein Feuer wäre jetzt nicht schlecht" sie geht nahe am Wald auf Feuerholz suche und be-merkt nicht, als sie sich umdreht wie das Wasser kleine Wellen wirft. Diese Wel-len waren nicht von äußeren Einflüssen entstanden, sondern von etwas das in ihm war. "Dumidumm, dummidumdumdum..." Gelangweilt sammelt sie ein Hölzchen nach dem anderen am nahe gelegenen Waldrand auf. Dann sammelt sie größere Holzstücke und stapelt alles in ihrem rechten Arm. Dieser umschlingt das Holzpaket und trägt es zur Feuerstelle. Dort angekommen legt sie erst trockenes Gras in die Mitte, darüber kleine Holzstäbchen. Dann winkelt sie Hölzchen an, wie ein Indianerzelt, sodass sie nicht umfallen. Eine Schicht darüber legt sie wie-der etwas größere Hölzer. Dies macht sie so lange bis sie kein Holz mehr übrig hat und eine große Stichflamme beim anzünden entstehen müsste. Tyra geht ein paar Schritte zurück, mustert ihre Konstellation und streckt dann die Handfläche dem Holz entgegen. "Haa" ein kleiner Kampfschrei huscht über ihre Lippen und das Feuer entzündet sich. "Dumidumm, dummidumdumdum...." unerschütterlich singt sie ihr Idiotenlied. Wenn ihr besonders langweilig ist und sie auf Action war-tet, singt sie dieses um sich abzulenken. Sie verstummt als sie sich vor ihr Feuer setzt und in die Flamme starrt. Die Hölzer die wie ein kleines Zelt aussehen haben Erinnerungen geweckt. "Kampana.... Wo bist du nur?..." flüstert Tyra vor sich hin. Die Beine angewinkelt und die Arme darum gelegt, stützt sie ihren Kopf auf den Knien und betrachtet weiter das Feuer. Langsam fallen ihr die Augen zu und Tyra war kurz davor einzuschlafen, wenn da nicht ein Schatten von Baum zu Baum ge-huscht wäre und sie plötzlich angesprungen hätte. Auf dem Rücken liegend starrt Tyra ihren Angreifer überrascht an. So etwas war ihr noch nie passiert. "Ey, sag mal, hast du keine Manieren? Hast wohl zu viel Tigger aus dem Hundert-Morgen-Wald gesehen, wa?" "Schhhh...." zischt die fremde Gestalt und hält Tyra weiter, durch Draufsitzen und runterdrücken der Schultern, fest. Ihr Gesicht geht immer näher an das von Tyra ran. Als das fremde Gesicht an ihrem gefährlich nah dran ist, spiegelt sich das Mondlicht in des Fremden Augen. Nun erkennt Tyra auch das die Gestalt eine Sie ist und rote Augen hat. "Booahhhh.... Das nenn ich mal rote Augen. Sag, bist du ein Vampir?" Die Augen der Fremden weiten sich erst vor Überraschung und schließen sich dann zu Schlitzen. "Du weißt ja genau Bescheid, Fremde. Was suchst du hier? Hier gibt es viele Tiere die schon zu oft Blut ge-schmeckt haben und immer, immer mehr wollen. Frisches Blut, am liebsten von jungen unschuldigen Dingern wie du..." "Das glaube ich allerdings nicht...." erwi-dert Tyra. "... mein Blut schmeckt nicht. Und unschuldig bin ich schon lange nicht mehr. Aber das mit den Tieren könnte stimmen, du musst es ja wissen." Führt Ty-ra den Satz weiter und schaut nachdenklich in die Ferne während sie sich grüble-risch das Kinn mit der linken Hand hält. "Sccchhhhh...." zischt die Gestalt wieder. "Mach dich nicht über mich lustig. Wenn du es so eilig hast zu sterben kann ich dir gern behilflich sein. Mich dürstet es nach Blut. Also willst du nicht lieber flie-hen?" Tyra grübelt einfach weiter, ohne die Vampirin überhaupt zu beachten. Diese schüttelt sie an den Schultern. "Hey, ich hab dich was gefragt" "Wa aa aaa. Hör auf, mir wird schlecht..." sagt Tyra nur und sieht schon Sternchen vom vielen hin und zurück nicken. Der Vampir lässt sie erschrocken los. Ohne den Halt fällt Tyras Kopf gen Erde und schlägt dort hart auf. "Au.... oh man, geht das nicht et-was sanfter, mit dem Loslassen?" "Oh... Ich, ich, es tut mir leid, das wollte ich nicht..." stottert der verstörte Vampir darauf nur. "Okey, wollen wir es mal lang-sam angehen. Du bist ein Vampir..." bei dem Wort Vampir zeigt sie auf die Frem-de. "... ich bin ein Mensch... zumindest glaub ich das." Ein Grinsen huscht über ihr Gesicht. Der Vampir mustert sie währenddessen. "Weiter im Text. Also wo war ich? Du bist ein... ich Mensch vielleicht...." murmelnd schaut Tyra zu Boden und versucht den Satz weiterzuführen. "Ach ja, jetzt hab ich's. Du bist ein Wasservam-pir. Das merkt man an deiner Haut, und Wasservampire mögen kein Fleisch, nur Fisch. Du weißt schon diese Dinger die im Wasser immer so glitzern und sich ein-fach nicht mit einer Angel fangen lassen wollen...." "Ich weiß was ein Fisch ist!" antwortet der Vampir sichtbar wütend "Äh ja, auch gut. Wo war ich? Ach ja. Du würdest mich nie angreifen, obwohl vielleicht doch. Ach egal. Außerdem bin ich schwer verdaulich... Ach nein du bist ja ein Vampir die wollen ja nur eins, Blut! Aber dann...." verdutzt und mit kleinen Kulleraugen schaut sie auf die Wasser-vampirin. "Ähm.....hehe. Sorry, wollte dich nicht stören. Bye bye." Langsam geht Tyra ein paar Schritte zurück. Einen nach den anderen Fuß setzt sie hinter sich, wartet nur darauf, dass der Vampir sie noch einmal anspringt. "Keine Sorge..." sagt die Vampirin zu Tyra als sie merkt, dass diese auf der Flucht ist. "Das mit dem Wasservampir stimmt und das wir keine Menschen anfallen auch. Aber für die restlichen Tiere kann ich nicht garantieren." "Puh. Da bin ich aber erleichtert. Erzähl mir mehr. Und überhaupt wie heißt du eigentlich....?" Neugierig fragt Tyra nach, keinen Schimmer von der Gefahr die hinter ihr lauert. "Also, ich...." Das Vampirmädchen stoppt mitten im Satz und ihr Mund öffnet sich vor entsetzen. "Da....da, da..." mit zitternder Hand zeigt sie hinter Tyra. Diese schaut sie nur komisch an. "Was da, da? Babysprache neu entdeckt oder wie?" "Nein... hinter, hinter dir...." Tyra bekommt wieder kleine unschuldige Kulleraugen und dreht sich dann langsam um. Als sie erblickt was hinter ihr ist lässt sie die Arme schlaff herunterhängen, ihre Augen weiten sich vor Schreck und ihr Mund formt sich zu einem kleinen Schmollmund, der mehr Angst als Schmollen ausdrückt. "Oh oh..." Eine Kreatur auf zwei Beinen und mit drei Köpfen starrt Tyra und die Vampirin hungrig an. Langsam schleckt es sich über die Lippen, wenn es überhaupt welche sind. Der eine Kopf ist der eines ockerfarbenen Adlers, der zweite der eines schwarzen Stiers und der andere der einer gelb-grünen Schlange. Die Hände sind mit überlangen Krallen bestückt und schweifen unruhig hin und her. Der restliche Körper ist muskulös und dunkelbraun. Ein wuschliger dunkelbrauner fast schwarzer Schwanz lässt das Tier das Gleichgewicht halten. Ohne ihn würde er, durch die Köpfe, gnadenlos nach vorne kippen. Ein roter Kreis auf der Prust leuchtet immer wieder auf, als wäre dahinter das Herz, das immer wieder lebens-spendend schlägt. Hübsch ist die Kreatur keines Falls. "Jiautsch..." sagt Tyra als sie die Hässlichkeit sieht. "Mach bloß keinen Fehler. Das ist ein Chimära.... hast bestimmt schon mal davon gehört." "Nein, nicht wirklich." Antwortet Tyra. "Und? Was machen wir jetzt?" Tyras Frage völlig ignorierend wundert sich die Vampirin über Tyras Wissenslücken. "Tz, tz, tz. Wo kommst du her? Vom Mond?" fragt das Vampirmädchen spottend. Sie schüttelt den Kopf, zuckt einmal kurz mit den Ach-seln und hebt die Hände um ihrer Verwunderung noch mehr Ausdruck zu verlei-hen. "Also so was..." Das Chimära stößt einen schrillen Schrei aus, der einem das Trommelfell platzen lassen könnte, wäre er nur laut genug. "Also so was aber auch..." neckt Tyra den Vampir, dreht sich auf dem Absatz um, rennt zu dem Vampirmädchen, schnappt dessen nach oben gehaltene Hand und reißt die Vampirin herum, ohne das diese reagieren kann. Das Ungeheuer fängt schwer fäl-lig an hinter den beiden herzulaufen und schnauft dabei wütend. Seine unbehol-fenen Schritte landen schwer auf dem Boden und lassen die Lichtung erzittern, als würde eine Dampframme darauf landen"Nach rechts, nach rechts.... in den See..." ruft das Mädchen Tyra zu. Beide rennen Hand in Hand zum See. Tyra schubst die Kleine hinein und rennt dann zum Feuer. Sie ergreift ein an der Spitze brennendes Holzstück und wedelt damit herum. Das Chimära rennt unbeirrt auf sie zu. "Lass es. Wie es scheint, lieben sie das Feuer. Schnell komm....komm ins Wasser. Das ist ihre Schwachstelle." "Ach ja?!" antwortet Tyra trotzig. Sie will sich nicht kampflos geschlagen geben, sonst wäre sie auch keine Leibgarde geworden. Das alles geht ihr gewaltig gegen den Strich. "Darf ich ihn dann vom Wasser aus platt machen?" "Äh...." das Vampirmädchen schaut verdutzt "...ja, klar...wenn du das schaffst..." "yeah" flüstert Tyra vor sich hin. Sie geht leicht in die Hocke und springt dann direkt in den See, der ungefähr zehn Meter entfernt ist. "Boah. Kannst du springen..." bewundert das Mädchen Tyra. "Hmpf.... Kunststück...." Meint Tyra schnippisch und taucht dann kurz ab. Langsam fängt sie an sich zu drehen und erzeugt so erst einen kleinen, dann einen immer größer werdenden Strudel. "Badezeit" ruft Tyra kampflustig. Mit Magie hält sie den Strudel um sich und tritt aus dem - jetzt nur noch dreiviertel gefüllten - See. Ihre Schritte sind wohlbedacht. Ihr ganzes Wesen strahlt eine Aura des Mutes und des Könnens aus. Sie weiß genau was sie tut, genau das sieht man in ihren meerblauen Augen. Das Monster hält kurz inne um sich den Strudel genauer zu betrachten und greift dann wieder an. Wild brüllend rennt es auf Tyra zu. Diese hat die Augen geschlos-sen und konzentriert sich. Das Chimära kommt immer näher. Einen Meter vor ihr setzt es zum Sprung an und will sich auf Tyra stürzen. Diese öffnet aprubt die Au-gen und schaut erst nur geradeaus und dann dem Monster, welches nun schon knapp über ihr ist, direkt in die Augen. Der Strudel teilt sich und wird zu sieben kleinen Wassersäulen, die sich hin und her winden aber nicht der Schwerkraft ge-horchen. Die Augen des Monsters weiten sich, in ihnen ist die Todesangst zu le-sen. Das Chimära weiß, dass es ein Fehler war diesen Menschen anzugreifen. Es weiß dass sein Schicksal besiegelt ist. Wäre er geflohen würde ihm jetzt nicht Ty-ras Magie drohen. Die sieben Säulen drehen sich um Tyra in einem perfektem Kreis, stoppen dann kurz und schießen dann in die Höhe. Sie umschließen das Monster und kreisen es ein. Die Säulen befinden sich nun ganz in der Luft und nun sieht man das Magie im Spiel ist. Plötzlich werden die Säulen wieder zu ei-nem Strudel. Er zieht das Monster in sich hinein. Hilflos wird das Chimära wild durch einander gewirbelt. Schließlich ist er besiegt und er löst sich in seine Atome auf. Wenn ein Monster besiegt wird geschieht immer dasselbe. Dabei ist es egal ob das Monster ein Tier oder ein Mensch ist, ob es ein Schwert oder Magie war. Jedes Mal bleiben nichts weiter als Atome übrig die vom Wind davon geweht werden. Tyra erwacht aus ihrer Starre. Sie hatte die ganze Zeit in ein und dieselbe Richtung gesehen. Direkt in die Augen des Monsters. Ein kurzer Wind kommt auf. Er weht die Atome fort, denn diese sind Nährstoffe für alles was lebt. Tyras braun-blonde Haare fliegen kurz auf und fallen dann wieder wie gewohnt ihren Rücken hinunter. Das Wasser fällt teilweise zu Boden oder zurück in den See. "So... und was machen wir jetzt?" Tyra dreht sich zu dem Wasservampir um. Sie erhascht kurz einen Blick auf ihr Lagerfeuer. "Hmpf..." Durch Tyras Wasserstru-del wurde das Feuer gelöscht und die Feuerstelle komplett überschwemmt. Einer-seits ärgert es sie, andererseits ist es ihr im Moment auch egal. Die Vampirin tritt aus dem Wasser und mustert Tyra eingehend. "Du... du bist nicht normal, oder?" "Das musst du gerade sagen..." antwortet Tyra freudig und zieht dem Vampir-mädchen am rechten Ohr. "Hey, lass los. Was soll denn das!" Tyra lässt ihr Ohr los und grinst den Vampir fesch an. "Mein Name ist Lionel" Tyra schaut verdutzt. "Na du wolltest doch meinen Namen wissen, oder jetzt etwa nicht mehr? Und au-ßerdem möchte ich, dass wir Freunde werden. Schließlich hast du mich gerettet und irgendwie bist du mir sympathisch..." Tyra schaut immer noch verdutzt, aber nicht auf den Vampir. "Was? Was ist denn? Hab ich irgendwas im... hinter... hin-ter mir?" fragt die Vampirin als sie merkt das der Blick nicht ihr gilt. "oh oh...." langsam dreht sie sich um und schaut direkt in die Augen eines alten Wasservam-pirs, der wie es scheint der Anführer ihres Clans ist. "Hehe, hallo... Opa..." "Sag mal was fällt dir ein?!" rauscht der Opa auf. "Du kannst doch nicht einfach weg-laufen. Noch dazu hierher. Das gibt mächtig Ärger junges Fräulein..." der Opa schaut nur seiner Enkelin drohend in die Augen und blickt dann auf, als er Tyra entdeckt, die jetzt wieder grinst. "Hallöle" sie winkt dem Alten zu. Dieser be-kommt vor Schreck große Augen und packt seine Enkelin am Arm, um sie wegzu-ziehen. "Nicht doch, Opa. Das ist eine Freundin von mir. Sie heißt... öhm... ja, wie heißt du eigentlich?" Tyra verbeugt sich vor dem Ältesten und vor seiner Enkelin und antwortet auf Lionels Frage. "Mein Name lautet Tyra, Tyra Leonar, meines Zeichens Leibgarde."

Lionel schaute verdutzt zu Tyra und dann zu ihrem Opa und immer wieder hin und her. "Hö? Ihr scheint euch zu kennen? Oder Opa?" Der Älteste unter dieser Gruppe schaute Tyra durch hinweg an. Er konnte seine Augen nicht von ihr las-sen. Tyra verharrte weiter in ihrer leicht gebückten Stellung und hatte den rech-ten Arm immer noch unter ihrem Leib. Sie schaute zurück, zurück in die weinrot farbenen Augen. Etwas faszinierte sie an ihm und andersherum schien es genauso zu sein. Nach einer Weile schüttelte der Älteste den Kopf als wollte er einen dummen Gedanken verscheuchen und richtet sich dann wieder an seine Enkelin. "Nein... nein, ich kenne sie nicht. Aber...." wieder schaute er zurück zu Tyra. Diese richtet sich nun wieder auf. Sie fand, dass der Unterwerfung vor seinem Alter nun genug getan sei. Sie hatte immer hin auch ihren Stolz. Tyras Augen wurden klein und in ihnen spiegelte sich Verletzlichkeit wieder. Sie wollte schnell wieder zu-rück zu ihrer Kampana. Aber wo war diese den nur? "Wo bist du Kampana.....?" denkt Tyra leise vor sich hin. Sie öffnet wieder ihre Augen und schaut zu dem lus-tigen Paar hinüber. "Wie es scheint.... habe ich hier noch etwas zu erledigen... Kampana... bitte, bitte warte auf mich, so lange ich hier noch etwas zu tun habe..." fleht sie dann nur noch in Gedanken. Um damit mit ihrer Trauer abzuschließen fügt sie noch für sich hinzu: "... dir passiert schon nichts, gewiss nicht..."

"Was hat mich so gefesselt? Warum kann ich meinen Blick nicht von ihr abwen-den? Warum sind meine Sinne wie... benebelt? Weshalb zieht mich diese Sterbli-che so in ihren Bann?..." überlegt der Großvater ohne zu bemerken, dass seine Enkelin ihn schon länger besorgt anschaut. "So viele Fragen..." er schüttelt leicht den Kopf und bekommt dafür noch mehr besorgte Blicke von seiner Enkelin als Antwort. "...vielleicht kann sie das Rätsel lösen...?..." er schaut nun wieder zu sei-ner Enkelin und ihr direkt in ihre, gegen seine, schwachroten Augen. "...vielleicht...." denkt er weiter als er diese roten Augen, die nun viel heller zu sein scheinen, was aber nur eine Täuschung der Sinne ist wegen seinen weinroten Au-gen. "Möchten sie, Lady Leonar, uns vielleicht in unsere Unterwasserstadt beglei-ten?" fragt er nun laut und an Tyra gerichtet. Tyra schaut erst verdutzt und ant-wortet dann höflich: "Wenn sie, Ältester, dies erlauben werde ich mich gerne mit euch auf den Weg begeben..." Ein Widerwort liegt Tyra auf den Lippen, spricht es aber nicht aus. Sollte sie wirklich mit den beiden gehen? Sie würde so ihre Pflicht als Leibgarde verletzen. Was sollte sie tun? Insgeheim hoffte sie, dass der alte Mann sie überredete. "Oder habt ihr etwas anderes Wichtigeres zu erledigen?" fragt er nach, als er bemerkt das Tyra mit sich selbst in Zwietracht liegt. Das Wort "Wichtigeres" lässt Tyra aufhorchen. Das hörte sich ganz so an als ob es da unten, unter der Wasseroberfläche, etwas interessantes zu entdecken gab und sie war noch nie in einer Stadt der Wasservampire, ja in noch keiner Stadt von Vampiren, gewesen. Nun war ihre Neugier geweckt und Kampana schnell ins hintere Reich ihres Gehirns verbannt. "...zeigt mir den Weg..." dies war kein Befehl eher ein Zei-chen dafür, dass sie sich entschieden hatte. Ihre Stimme, in der sehr viel Freund-lichkeit lag, untermalte die wenigen Worte und gab beiden zu verstehen, dass sie unbedingt etwas Neues erleben wollte. "hm...." ein leichtes Lächeln huscht über des Ältesten Gesicht "nun... dann last uns gehen!" Der Älteste dreht sich zum See um und seine Enkelin tut es ihm gleich. Beide gehen auf das feuchte Nass zu und spring dann, als sie davor angekommen sind, hinein. "Ähm..." Tyra streckt die Hand nach den Beiden aus als sie im See verschwinden. "Das mit dem Planschen find ich ja ganz toll aber... nun ja, ähm... das mit dem langen Tauchen ist keine so gute Idee..." irritiert kratzt sich Tyra an der Wange. Sie schaut die Oberfläche des Sees ab. Aber keiner der beiden Wasservampire taucht wieder auf. "Na toll..." sie lässt den Kopf hängen... das... hat mir gerade noch gefehlt." Tyra schaut erst noch einmal über den See ob auch wirklich keiner wieder kommt um ihr aus ihrer misslichen Lage zu helfen und springt den beiden dann beherzt nach.

Die beiden Vampire tauchen gerade wieder hinauf zur Oberfläche als sie Tyra, die bereits im Wasser ist, sehen. Sie waren zum Grund geschwommen um Tyra ein Kopfband zu holen, welches sie unter Wasser atmen lässt. Aber...

Tyra schaut verdutzt über ihre Schulter und bemerkt, dass der Rubin auf ihrem Schwert angefangen hat zu leuchten. Ein Gefühl der Sicherheit durchströmt sie und sie wagt es einen Atemzug zu nehmen. (Man bedenke: Sie ist immer noch un-ter Wasser!) Erstaunt hält sie sich den Mund zu als sie bemerkt, wie sich ihre Lungen erst mit Wasser füllen und wie diese dann die Luft hinaussaugen und sie so unter Wasser atmen lassen. Tyra schließt die Augen und schickt ein kleines Dankeschön an ihre tote Mutter. Denn diese gab ihr damals das Schwert bevor sie starb. "Danke, echt vielen vielen dank Mum... du bist die beste... ehrlich..."

Schnell schwimmen beide Vampire zu Tyra. Sie können es gar nicht begreifen wa-rum Tyra in den See gesprungen ist und jetzt nicht wie ein Stein zu Boden fällt. Beide umschwimmen Tyra und mustern sie von allen Seiten. Lionel ist die Erste die es wagt etwas zu sagen. Ihre Stimme klingt etwas verzerrt und nun nicht mehr so schön wie an Land, aber trotzdem konnte man eine gewisse Würde daraus wahrnehmen. "Du... sag mal, du bist echt nicht normal? Was bist du? Ein..." sie überlegt kurz und dann tritt ein breites Grinsen auf ihr Gesicht "Du... bist ein Fisch!" sagt sie dann schnell und mustert Tyra weiter um ihre Reaktion darauf zu sehen. "Öhm..." Tyra tastet ihren Hals nach Kiemen ab. Als sie keine findet ant-wortet sie "Na ja, ich schmecke trotzdem nicht..." Alle drei, selbst Lionels Opa, müssen lachen. Lionel stoppt plötzlich und schaut ihren Großvater böse an "Du... du warst schon länger da! Du hast uns beobachtet und uns einfach im Stich gelas-sen. Sag mal was fällt dir ein. Dieses Chimära hätte uns fressen oder weiß der Himmel was mit uns tun können. Und du, du schaust einfach nur zu. Ich könnte dich..." Lionel spreizt ihre Zehen und Finger und zeigt ihre Schwimmhäute, die sich von Finger zu Finger und von Zeh zu Zeh spannen. Kraftvoll stößt sie sich ab und zischt wie ein Torpedo auf ihren Opa zu. Dieser weicht gekonnt aus und hält seine Enkelin dann an einem Fuß fest. Durch den Ruck der dabei entsteht wird Lionel wieder zurück geworfen und wirbelt mindestens 10 Meter weit weg. "Hmpf... du wagst es so mit mir zu sprechen? Und außerdem hätte ich eingegrif-fen wenn es brenzlig geworden wäre. Es war ja auch einerseits ein Test..." "EIN TEST" ruft Lionel aufbrausend. Sie war wieder näher geschwommen und verharr-te nun an Tyras Seite. "Ja EIN TEST, den du total in den Wind geschossen hast..." braust der Opa zurück. "Was werden die Ältesten nur dazu sagen... und was wird Kyrill dazu sagen? Was soll ich bloß mit dir machen..." Verzweifelnd schüttelt der Älteste den Kopf und verbirgt sein Gesicht in der linken Hand. Lionels Augen wa-ren anfangs Wut entbrand aber bei dem Namen Kyrill hörte bei ihr jeglicher Spaß auf. Ihre Augen wurden erst eng und schlossen sich dann ganz. "Kyrill...." zischte sie innerlich. Dieser Name brachte sie jedes Mal zur Weißglut und Nahe eines Brechanfalls. Sie hasste diesen Namen. "Du, sag mal wer ist dieser Kyrill?..." Lio-nel spürte wie ihr die Galle hoch kam bei Tyras Frage. Sie schluckte sie angewi-dert wieder hinunter und antwortete Tyra. "Niemand den du kennen solltest... Halte dich lieber fern von ihm..." giftet Lionel. Tyra gab sich damit zufrieden. Es hatte sie von Anfang an nicht interessiert was im Reich der Wasservampire vor sich ging und wer, wer war. Sie hatte rein aus Höflichkeit gefragt. "Können wir jetzt nach unten?" fragt Tyra leicht drängend. Wahrscheinlich hätten die beiden Streithähne noch an der Stelle übernachtet hätte Tyra nicht eingegriffen. "Ja... last uns gehen..." der Opa gibt klein bei und senkt den Blick. Es steigen kurz Luft-blasen um ihn auf und dann fällt er wie ein Stein gen Boden. Tyra schaut ihm we-nig beeindruckt nach. Lionel schaut auch zu und tut dann genau das gleiche. Tyra dagegen tauchte mit schnellen Zügen mit dem Kopf voraus nach unten. Nach un-ten in die Schwärze. Wenn sie jetzt allein geschwommen wäre hätte sie sicher rie-sige Angst gehabt. Aber sie wusste, dass da unten, auf dem Grund des Sees, die Stadt der Wasservampire sein musste. Ihre Züge wurden immer kräftiger umso weiter sie vorankam. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Auren der Meerbewohner. Wie ein Delphin der immer und immer wieder sein Echo aus-sendet umsehen zu können, sah nun Tyra diese schemenhaften Bilder. Sie ver-traute ganz ihrem Gefühl. Ihr würde nichts geschehen... "k...am....pa...naa...." ein kurzer zusammenhangsloser Gedankenstrang saust an ihrem Geist vorbei. Sie öffnet wieder die Augen. "Nein... sie ist doch ein großes Mädchen, sie schafft das schon alleine. Sie braucht niemandem der ständig ihr den Rockzipfel hinhält. Und außerdem...." sie bricht ab um dann mit neuem Mut zu wieder zu starten "ja... au-ßerdem, bin ich mutig, stark und bereit für alles was noch kommen will..." Tyra beschließt aufzuhören mit dem Grübeln und legt ihre Arme eng an den Körper. Nun strampelt sie nur mit den Beinen und kann auch schon die Lichter der Un-terwasserstadt erkennen. Die Dunkelheit verschwindet langsam und löst ihre Fes-seln von Tyra. Das warme Licht der sternengleichen Lichter nimmt sie in Emp-fang und lässt sie alles andere vergessen. Auf der Spitze eines Turms kann sie Li-onel und ihren Opa erkennen. Ein Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus und alle drei Grinsen sich an während Tyra näher kommt. Plötzlich, 20 Meter vor Lio-nel und ihrem Opa, taucht ein großer Fischschwarm direkt vor ihrer Nase auf. Ty-ra muss hart abbremsen und einige Züge zurücksetzen. Ansonsten hätte es einen Aufschwimmunfall gegeben. "Hey!" ruft sie den Fischen zu "Wo habt ihr euren Freischwimmer gemacht? Bei Rewe? Und außerdem wer hätte den Unfall be-zahlt? Ich glaube nicht das eine Fischversicherung so was bezahlt..." Lionel und ihr Opa müssen sich das Lachen regelrecht verkneifen. "Sonntagsschwimmer..." murmelt Tyra vor sich hin. Der Fischschwarm war endlich vorbei geschwommen. Tyra tauchte weiter abwärts, weiter zum Grund, zu Füßen der großen Korallen-häuser. Der Älteste und Lionel folgen ihr bereitwillig. Tyra stößt sich noch einmal kräftig ab und geht dann wieder in normale Positur. Der Schwung versetze sie auf den Boden. Nun stand sie da, umgeben von Monsterkorallen und einigen anderen Wasservampiren. Sie blickte an einigen Korallenhäusern empor und blickt sich gemütlich um ("Lalala"). Wie ein Tourist stapft sie los. "Auf zur Besichtigungs-tour... fehlt nur noch ne Kamera, ein Sonnenhut und ne Sonnenbrille..." Voller Tatendrang und einem neugierigen Kribbeln im Bauch, macht sie den ersten Schritt. "Hm...?" mit großen Augen blickt sie zu Boden. Nichts scheint zu sein. Ihr Blick verweilt aber trotzdem noch auf ihrem vorgesetzten Fuß. Sie zieht den ande-ren Fuß nach und weiß nun was ihre Aufmerksamkeit erregt hat. Durch das Was-ser sind ihre Schritte schwer, langsam und träge. "Argh! Ey, was soll das denn?!" schimpft sie. Lionel schwimmt neben sie und mustert sie. "Hm..." Ihr Großvater tut es ihr gleich. "Hm..." sagen sie im Chor und dann auch noch "sehr interes-sant!" Tyra blickt die beiden Duetten an. "Gleich fangt ihr noch an zu singen.. und was mach ich jetzt überhaupt..? Argh" ein Geistesblitz überkommt sie und ein fie-ses Grinsen ziert jetzt ihr Gesicht "Wetten..." beginnt sie den Satz "...ihr könnt jetzt gleich nicht mehr mit mir mithalten..." Schnell dreht sie sich um damit kei-ner der beiden Wasservampire etwas erwidern kann. Sie schließt die Augen und formt die Hände erst zu einem kleinen, unvollkommenen Ball vor ihrer Brust. Aprubt öffnet Tyra wieder die Augen, streckt die Hände wie Krallen, die jeweils nach außen zeigen, von sich und stößt einen Kampfschrei aus. "Ha". Ein gebün-delter Energiestrahl kommt aus ihren krallenförmigen Händen und stößt sie so ab. Vom einen zum anderen Augenblick zischt sie vorbei, dann durchströmt ein wilder Strudel ihre abgefahrene Bahn und dann ist alles wieder wie vorher. Alle Wasservampire, die sie passiert schauen sich neugierig um. Kleinere Kinder ver-stecken sich hinter ihren Eltern und schauen dann ebenfalls neugierig hinter den nackten Beinen der Eltern hervor, als der starke Strudel verschwunden ist. Lionel und ihr Opa schauen Tyra nur verdutzt nach. Schließlich schauen sie sich gegen-seitig an und ein kleiner Tropfen des Schämens tritt ihnen auf die Stirnseite. Bei-de seufzen zu Boden nach dem sie sich in die Augen geschaut hatten. "Peinlich..." flüstern beide wieder im Chor.

Tyra bricht währenddessen ihren Energiestrahl ab. Ihr Schwung lässt sie noch um einiges weiter treiben. Sie legt sich auf den Rücken und ruft sich alle Bilder, die sie während ihrer schnellen Tour durch die Straßen der Unterwasserstadt gesehen hat, zurück ins Gedächtnis und wertet sie anschließend aus. Ihre Beobachtungs-gabe ist wirklich erstaunlich. Alle Schemenbilder hatte sie im Kopf behalten und schärfte sie nun nach. "Das nenn ich mal eine rasante und aufregende Sight-seeing-Tour... wirklich." Tyra schließt kurz die Augen und lacht in sich hinein. Sie öffnet sie wieder und führt ihren Satz weiter "Aufregend auf jeden Fall, für die Menschen denen ich begegnet bin. Die regen sich jetzt wirklich auf..." Sie legt ih-ren Kopf zurück und lässt ihren Geist in Gedanken verschwinden.

Währenddessen bei Lionel und ihrem Großvater. Beide entschuldigen sich bei al-len Passanten die nun wütend Streiten und Gestikulieren. Aufgeregt über diesen wilden Wirbel, den keiner hatte Tyra gesehen geschweige den wahrgenommen. Rasant, wahrlich rasant war sie gewesen. Vermutungen über Vermutungen. Doch keiner kam der Wahrheit wirklich nahe. Lionel und der Älteste müssen nun alles wieder in eine rechte Bahn rücken. Sei es mit Lügen oder Wahrheiten. Der Trop-fen des Schämens war noch immer nicht von ihrer Stirnseite verschwunden.

Tyra dagegen war sich keiner Schuld bewusst und dachte weiterhin nach. Einige Wasservampire die vorüber schwammen starrten sie ungläubig an, ließen sich auf den Grund sinken und zerrten ihre Kinder aus Angst vor der Fremden weg. "So sieht es also im Reich der Wasservampire aus...?!" dachte Tyra "Ein Ort voller Ko-rallen. Korallen die sich zu Häusern und Gebäuden geformt hatten... eigentlich sieht es fast genauso aus wie oben... Die Farben der Korallen scheinen in allen Farben des Regenbogens zu schimmern. Eine geriffelte und ungleichmäßige Au-ßenwand... Ob die Korallen von alleine so gewachsen waren? Könnte schon sein... oder... haben diese Dinger etwa eine Seele... eine Seele die zum Helfen geboren wurde... nur für den einen Zweck erschaffen?! Absurde Vorstellung und öde noch dazu... aber ist sie vielleicht doch wahr? Ich muss unbedingt Lionel und den Ältes-ten darüber ausfragen..." Ihre schlaff herunterhängenden Arme zuckten kurz als sich ihre Augen öffneten. Sie schwamm wieder in die aufrechte Haltung. Ihr Blick ist voll Trauer um diese armen Geschöpfe. Eine Stimme tief in ihr, sagte ihr, dass das was mit den Korallen angestellt wurde, nicht richtig war. Sie legt den Kopf auf die linke Seite und betrachtet das Gebäude das ihr am nächsten war. Die Wasser-vampire die davor standen, schauen sich gegenseitig verdutzt an. Ängstlich pa-cken sie alles was sie im Moment bei sich haben und schwimmen weg, die beiden Kinder, ein Junge und ein Mädchen, je an einer Hand des Elternteils wehend hin-ter sich her. Tyra beachtet ihre Umwelt überhaupt nicht und fixiert weiterhin die riesige Koralle, die nun direkt vor ihr ist, da sie sich ihr zugedreht hat und auf sie zugelaufen war. Ihr Blick wandert von unten nach oben und wieder direkt vor ihr. Die Schultern schlaf herunterhängend und immer noch ihren traurigen Blick in den Augen merkt man nichts mehr von ihrem Stolz. Alles war ihr im Moment e-gal. Außer, dass sie wissen wollte ob diese Dinger ein Herz und eine Seele besa-ßen. Bei diesem Gedanken zuckten ihre rechten Finger kurz und kaum merkbar. Schließlich streckt sie langsam, fast wie in Zeitlupe die Hand nach der rauen und ungleichmäßigen Oberfläche der lila schimmernden Koralle aus. Ihr Arm war schon vollkommen ausgestreckt aber der Abstand war immer noch zu groß. Also ging sie leicht zögernd immer einen Schritt weiter. Jeweils vor dem nächsten hielt sie an und betrachtete den Abstand zwischen sich und dem "Gebäude". Vor dem letzen Schritt legt sie den Kopf schief. "Was wenn er wirklich lebt...? Was...dann......?" Sie versucht diesen Gedanken abzuschütteln und schüttelt ener-gisch den Kopf und verschließt die Augen, verschließt sie vor diesem Gedanken. Mitten in ihrer Bewegung hält sie an und öffnet wieder die Augen. Ihr Blick ist nun noch weiter von ihren Gefühlen und Ängsten gepeinigt. Ihre Pupillen sind trotz der Helligkeit weit offen. Kaum ist ihre blau schimmernde Regina noch zu erkennen. Tyra blickt wieder geradeaus. Die Stimmung war angespannt und man konnte die Spannung förmlich britzeln hören. Tyra setzt zum entscheidenden Schritt an. "Tyra!" Ein schnelles Wort läst Tyra inne halten. Lionel und der Älteste der Wasservampire kommen schnell angeschwommen. Tyras Kopf dreht sich nach rechts und ihnen zu. Ihr benommener Blick nimmt sie gar nicht richtig war. Beide Wasservampire stoppen vor Tyra und blicken sie verwirrt an. Tyra läst die Hand sinken. Sie atmet einmal tief ein und aus, um sich Luft zu machen und ihr Herz zu erleichtern. Sie dreht sich nun ganz den beiden zu und ihr Mund öffnet sich leicht fragend. Dafür schließen sich ihre Augen. "Sagt mal..." sie öffnet so schnell wieder ihre Augen, dass beide Wasservampire etwas zurück zucken. Tyras Blick ist wieder mutig und stolz "... leben...." ein kurzer Zweifel überkommt sie "Nein... NEIN!! Ich will es wissen...JETZ!!!" denkt sie um sich weiter Mut zu ma-chen und ihren Entschluss zu festigen. "...leben...diese, diese Korallen?..." Tyra schaut abwechselnd in Lionels und des Ältesten Augen. Beide sind sichtbar ge-schockt und öffnen abwechselnd den Mund um etwas zu erwidern. Schließt ihn wieder um ihn dann wieder zu öffnen und wieder zu schließen. "Also... Tyra, das ist so..." beginnt der Älteste schließlich. Er versucht die richtigen Worte zu finden und wird dann von einer anderen Stimme unterbrochen. "JA! DIESE KORALLEN "LEBEN"!" ruft eine männliche, kräftige und leicht bösartige Stimme. Der Älteste der Wasservampire blickt zu der Gestalt auf. Tyra dreht sich ihm zu und Lionels Pupillen werden ganz klein und ihre Augen ganz groß vor Entsetzen.



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