Zum Inhalt der Seite

Ich möchte mit dir zusammen sein

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

KIMI NI AIBITAKUTE - ich möchte mit dir zusammen sein
 

"Hast du keine Angst?"

Kairi blickte ihn durch einen roten Tränenschleier in die Augen. Ganz langsam schüttelte er seinen Kopf und ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. "Nein.", flüsterte er.

"Du musst Schmerzen haben.", entgegnete sein Gegenüber, als Kairi Blut spucken musste.

Das Messer in seiner Hand zuckte unruhig und seine Finger krallten sich stärker um den Griff.

"Die Anderen fingen schon nach einigen Minuten an zu schreien."

Jeder Atemzug schmerzte ihn Kairi´s Brust, sein gebrochenes Bein hing wie ein Stück Fleisch an ihm herunter und sein Gesicht brannte durch die offenen Schnittstellen. Seine Umgebung nahm er nur noch durch einen dunkelroten Nebel war. Durch den Kupferartigen Geschmack in seinem Mund wurde ihm ständig Übel und die Dunkelheit drohte ihn immer wieder in die Tiefe mitzuziehen.

Der Fremde hockte sich vor ihm hin und berührte seine angeschwollene Wange. Faziniert wie ein kleines Schulkind aber auch erschrocken und verärgert zugleich mussterte er sein Gesicht. "Warum?", murmelte er geistesabwesend. "Warum schreist du nicht?"

Wie in Trance hob er sein Messer und stach es ihm direkt unter die Rippen. Kairi gab keinen Laut von sich.

"Warum?", flüsterte er. Seine Hände zitterten, als sie sich nun um seinen Hals legten und fester zudrückten. Kairi zog scharf die Luft ein, während sich kalte Finger in seine Haut gruben.

"Schreie.", forderte er ihn auf. "Schreie!"

Vor seinen Augen verschwamm die Realität aber er schrie nicht. Das Blut in seinen Ohren dröhnte und die Kopfschmerzen ließen keine weiteren Gedanken zu.

Plötzlich vernahm er ein leises Weinen. Es war kaum zu hören, aber die Tränen in seinen Augen sprachen die Wahrheit. Er hörte, wie seine Ketten geöffnet wurden und er, zu schwach um auf beiden Beinen zu stehen, nach vorne kippte direkt in seine geöffneten Arme.

Nervöse Hände gruben sich in seine Haare und Kairi wurde dichter an ihn heran gezogen. Er roch Schweiß, aber auch den Geruch von Sonnenblumen, der ihn angenehm schläfrig machte.

"Du bist so warm.", hauchte er, nah an seinem Ohr.

Als Kairi seine weichen Lippen auf seine legte vergass er für kurze Zeit seine körperlichen Schmerzen und gab sich ihm ganz hin.

"Warum tust du das?", fragte er.

Trotz Schmerzen setzte sich Kairi auf und legte seine Arme um ihn. "Weil ich es möchte.", antwortete er mit einem Lächeln.

Sein Daumen strich vorsichtig über seine verletzte Wange. "Es tut mir Leid für die Schmerzen, die ich dir zugefügt habe."

"Ist schon gut.", sagte Kairi und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn. Nun legte der Fremde seinen Kopf an Kairi´s Brust und genoss die angenehme Wärme, die von ihm ausging. Nach einer Weile fragte er: "Warum hast du keine Angst vor mir?"

Kairi ließ ihn noch einen Moment ihm Unklaren ehe er antwortete. "Du warst der Einzige der mich wahrgenommen und sich für mich interessiert hat."

Jetzt fing sein Entführer und gleichzeitige Peiniger an zu weinen. Auch ihm wurde nur Hass und Verachtung entgegengebracht.

"Ich möchte mit dir zusammen sein.", sagte Kairi schließlich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-06-23T15:41:25+00:00 23.06.2006 17:41
Hi
das ist eine sehr schöne geschichte. hattest recht mit der staffelung deiner drei geschichten. die ist wirklich am besten.
schreib nur weiter solche geschichten. möchte bald die nächsten lesn.
ScoobySnuf
Von:  WhirlwindVio
2006-04-21T10:11:35+00:00 21.04.2006 12:11
Boff!
Habe ich das jetzt richtig verstanden? Kairi wurde von einer ihm völlig fremden Person gefesselt und gefoltert. Und er erträgt es, freut sich sogar, da ihm sonst nur Ignoranz und Nicht-Achtung entgegengebracht wurde.
Und der Fremde wundert sich darüber, dass Kairi anders reagiert als andere Menschen, erfährt warum und gibt sich ihm hin. ?

Gelungener Einstieg mitten in die Geschichte. Wie bei Kurzgeschichten allgemein üblich.
Ließt sich flüssig und gut.

Die eigentliche, psychische Tragik der Figuren offenbart sich erst am Schluss. Du zeigst auch auf, wie unterschiedlich die beiden Personen auf ein ähnliches Schicksal reagieren ( der eine, dem Verachtung entgegengebracht wurde, wird zum Täter, der andere, seine Minderwertugkeit anerkennend, zum ertragenden Opfer ). Letztenendes finden sie ineinander Seelenverwandte.

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die in diesem Falle körperlich beschriebene, zugefügte und ertragene, Qual speziell auf diese Situation zugeschnitten und im Einzelfall beschrieben gilt, oder ob die gesamte Situation als Beispiel anzusehen und die eigentlichen Verletzungen - ins alltägliche Leben übertragen - tiefliegender sind.

Auf jeden Fall eine schöne Geschichte.
Mir gefällt die Auflösung am Schluss ^^.
Von:  aku-chi
2006-04-10T23:35:00+00:00 11.04.2006 01:35
woah ... ok ... sehr krasses thema, aber das ist ja ein psychologisches phänomen nicht wahr? ... trotz der kürze ist es sehr fesselnd ... sehr schön geschreiben gefällt mir
*nick*
allerdings finde ich, ist das ende ... hm ich weiß nicht ich denke da fehlt was ... obwohl ich nicht genau spezifizieren kann was ... vielleicht ist der kuss doch etwas zu plötzlich??? hm ... gomen das ich es nicht genauer definieren kann.
Aber der rest ist echt toll, ich liebe solche geschichten. auch gut finde ich, das der entführer nicht beschrieben wird, so konzentriert sich alles auf ... Kairi (?) gomen wenn er falsch geschreiben ist -.-°


Zurück