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A second chance

von

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Verloren

(Weihnachten 5. Schuljahr)
 

Allein streife ich durch Londons Straßen, um mich herum Hunderte von Menschen. Menschen die in Vorfreude auf Weihnachten noch die letzten Geschenke ergattern wollen. Das Schneetreiben nimmt weiter zu. Ich bin froh darüber, denn so bemerkt niemand meine Tränen.

Draco Malfoy weint, allein der Gedanke ist lachhaft und so absurd das es nur wahr sein kann. Denn nur Menschen können einander Dinge antun, die solche Reaktionen hervorrufen.
 

Bis vor zwei Stunden war ich noch glücklich, die Welt um mich herum war völlig in Ordnung. Doch dann zerbrach sie und ließ nur einen Trümmerhaufen in meinem Herzen zurück.

Komisch nicht wahr? Man denkt immer, so etwas geschieht langsam, das alles in sich zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Aber in Wirklichkeit geht alles viel schneller.

Es waren nur wenige Worte, die meine Welt zu Einsturz gebracht haben. Heute habe ich bemerkt wie verletzend Worte sein können, dass sie mehr Schaden anrichten als noch so schwere körperliche Verletzungen. Mein Körper ist unverletzt und doch habe ich das Gefühl sterben zu müssen.

Ich habe Ananda geliebt und ihr blind vertraut, aber jetzt bin ich mir nicht mal sicher ob sie meine Gefühle je erwidert hat.
 

Mein Vater hat es mir oft genug gesagt: Gefühle sind etwas für Schwächlinge, der einzige dem wir vertrauen können ist der Dunkle Lord. Und Liebe? Nur eine Illusion. Die meisten Menschen verwechseln Liebe mit der Sehnsucht danach und merken den Unterschied nicht.

Wenn ich jetzt an die Worte meines Vaters denke komme ich mir entsetzlich dumm vor. Habe auch ich meine Sehnsucht nach der Nähe eines Anderen mit Liebe verwechselt?
 

Langsam wandern meine Gedanken zu meiner ersten Begegnung mit Ananda vor nun fast anderthalb Jahren.
 

*Flashback*

(kurz vor Beginn 4. Schuljahr)
 

Ich war allein in der Winkelgasse unterwegs. Meine Mutter hatte ich Gott sei Dank damit abgewimmelt das ich noch etwas bräuchte um den Goldjungen und seine Freunde zu ärgern.

Auch wenn ich schon länger keinen Spaß mehr an der arroganten und kalten Maske hatte, die sie und mein Vater von mir erwarteten, so brachte das mir doch immer einige ruhige Stunden. Ich hatte zwar nicht mit Potter und seinen Schoßhündchen Frieden geschlossen, aber bis auf ein oder zwei Streitereien pro Woche herrschte Waffenstillstand. Doch natürlich konnte man nie wissen und somit wollte ich wenigstens etwas in der Hinterhand haben.
 

Bis heute frage ich mich was mich an Ananda so fasziniert hat.

Der Blick in ihre bernsteinfarbenen Augen war einfach atemberaubend, noch nie hatte ich die Augen eines Menschen in so facettenreichen Goldtönen schimmern sehen. Als sie mich ansprach konnte ich das Selbstbewusstsein förmlich aus ihrer Stimme heraushören, sie wusste wie sie auf Andere wirkte. Zurückhaltend lächelnd bat sie mich ihr den Weg zu Madame Malkins Laden zu erklären.

Aus der Wegbeschreibung wurde ein Milchkaffee in einem der vielen Muggel-Cafés entlang der Themse.

Wir hatten viele Gemeinsamkeiten, wäre Ananda nicht auf Durmstrang wären wir sogar im selben Jahr. Während unserer Treffen fühlte ich mich das erste Mal ohne meine Maske nicht schutzlos und entblößt. Es war als könnte Ananda tief in mein Innerstes sehen. Sie verstand das ich nicht so sein wollte wie meine Eltern und Voldemort es gern hätten. Auch das meine Familie zu den Todessern gehörte, schien sie nicht zu stören.

Bei ihr Konnte ich Draco sein, nicht der Malfoy-Spross der einen Ruf zu verlieren hatte, sondern einfach nur Draco.
 

*Flashback Ende*
 

Wenn ich so darüber nachdenke spüre ich, das ich sie wirklich geliebt habe. Ich habe sie vermisst sobald ich ihr den Rücken zugewandt hatte. Und auch Ananda muss zumindest etwas für mich empfunden haben, solche Dinge kann man nicht spielen.

Doch trotz der Gefühle zwischen uns wusste ich kaum etwas über sie, nur einmal habe ich sie nach ihrer Familie gefragt. Damals wich sie mir aus und sagte nur ihr Vater sei Lehrer in Durmstrang. An ihre Mutter, fügte sie leise hinzu, könnte sie sich nicht mehr erinnern.

Wahrscheinlich war diese Unwissenheit einer der Punkte die jetzt zwischen uns standen. Ein weiterer war Voldemort.

Ich wollte Ananda nicht in Gefahr bringen, doch genauso wenig wollte ich mich den Todessern anschließen und sie verlieren. Eigentlich dachte ich Ananda würde zu mir stehen, noch im Sommer haben wir lange darüber geredet.
 

*Flashback*
 

"Was meinst du geschieht dann?" Verwundert blickte ich Ananda an, wir saßen auf dem Boden vor der Balkontür ihres Apartments und sahen der untergehenden Sonne zu. Meinen Eltern hatte ich gesagt ich würde einige Wochen bei Blaise bleiben, ihnen war das nur Recht, die plötzlich Rückkehr Voldemorts brachte viel Arbeit mit sich.

"Was ist mit dir ?" Erst jetzt merkte ich das ich Ananda immer noch nicht geantwortet hatte.

"Nichts", versucht ich sie zu beruhigen, " ich war nur in Gedanken."

Sie nickte und schmiegte sich wieder an mich.

"Trotzdem stimmt irgendetwas nicht mit dir, Dray. Du bist so abwesend, als wenn die ganze Sache dir mehr Sorgen macht als du zugeben willst."

Ich seufzte, länger konnte ich es nicht vor mir herschieben.

"Mein Vater will das ich sobald wie möglich in den Dienst des Dunklen Lords trete.

Aber ich..."

Ananda drückte sich noch mehr an mich, als wollte sie mir die Gewissheit geben, nicht allein zu sein. Ich schlang meine Arme fester um sie und lehnte meinen Kopf an ihre Schulter. Es war beruhigend die Nähe eines anderen Menschen zu spüren, ihre Nähe.

Sie drehte den Kopf zu mir und küsste mich.

"Mach dir nicht so viele Gedanken darüber, Dray. Ich werde nicht zulassen das dir etwas passiert. Niemals in diesem Leben."
 

*Flashback Ende*
 

Das waren ihre Worte und doch war ich nun allein. Ananda hatte mich gegen ihr Versprechen im Stich gelassen.

Immer wieder zwängt sich mir die Frage auf, wie sie mir den von ihr gezogenen Schlussstrich mitgeteilt hätte. Eigentlich hatte ich sie mit meinem Besuch überraschen wollen.

Ananda hatte mir zwar gesagt, sie würde Weihnachten nach London kommen doch ich hätte theoretisch in Hogwarts bleiben sollen. Aus irgendwelchen Gründen wollte meine Mutter ein Fest in Familie und so fuhr ich nach Hause. Da mir Weihnachten in Familie nicht erspart blieb wollte ich mir wenigstens ein paar schöne Stunden mit Ananda machen.

Kaum aber hatte ich ihre Wohnung betreten fing meine Welt an zu bröckeln.
 

*Flashback*
 

"Das meinst du nicht ernst!", rief ich. Das konnte einfach nicht sein.

"Finde dich damit ab, Draco. Irgendwann musste Schluss sein. Sag mir nicht, du wärst dir dessen nicht bewusst gewesen."

So kalt und emotionslos hatte ich Ananda noch nie reden hören.

Warum tat sie mir das nur an?

"Ich kauf dir das nicht ab, Ananda. Das kann einfach nicht dein Ernst sein!", schreie ich nun schon fast. Doch Ananda steht mir nur ganz ruhig gegenüber.

"Du verstehst das nicht...", sie wendet ihr Gesicht ab, als wenn sie mir nicht in die Augen sehen könnte.

"Glaub mir, es ist besser... für uns beide."

"Aber warum?" Warum soll jetzt mit einem Mal alles vorbei sein?

"Frag nicht, wenn du nicht willst das ich dich anlüge, Dray.

Du würdest es sowieso nicht begreifen."

Fassungslos starre ich sie an. Noch immer stehe ich im Flur ihrer Wohnung.

"Du solltest jetzt gehen, glaub mir, es ist besser so!"

Langsam spüre ich Tränen in mir aufsteigen, aber ich will nicht weinen,

nicht vor ihr.

Es kann doch nicht alles so plötzlich Vergangenheit geworden sein.

"Schau mich an, Ananda. Schau mich an und sag mir das alles was zwischen uns gewesen ist dir nie etwas bedeutet hat." Ich hoffe so sehr in ihren Augen einen Widerspruch zu ihren Worten zu finden, nur einen Rest der Gefühle die bis vor kurzem zwischen uns geherrscht haben.

Doch als sie mich ansieht, finde ich nichts. Sie trägt eine Maske, ähnlich der die ich sonst immer trage.

"Es hat mir viel bedeutet, Draco. Jede einzelne Minute. Doch die Voraussetzungen haben sich geändert, und damit auch die Spielregeln. Was zwischen uns war möchte ich nicht ungeschehen machen, denn ich bereue es nicht. Aber es zählt jetzt nicht mehr. Es tut mir leid."

Für einen kuren Moment glaube ich Tränen in ihren Augen zu sehen, doch sofort wendet sie sich wieder von mir ab.

"Bitte geh jetzt, Dray. Du änderst nichts mehr selbst wenn du noch ewig hier stehst. Leb Wohl."

Mit diesen Worten schob sie mich zur Tür hinaus.

Das sollte also das Ende sein.
 

*Flashback Ende*
 

Wieder steigen mir Tränen in die Augen.

Ich würde es Ananda zeigen, ein Malfoy ließ sich nicht so einfach brechen. Ich wandte mich in Richtung Winkelgasse, Malfoy-Manor war der einzige Ort wohin ich jetzt noch konnte. Auch wenn ich es schon lange nicht mehr zu Hause nennen konnte.

Ich seufzte, Ananda war mein zu Hause gewesen, von der ersten Minute an.

Doch nun war ich allein und so kehrte ich zurück. Zurück in mein Leben, wo keiner meiner sogenannten Freunde oder gar meine Familie gemerkt hatte das ich es für eine kurze Zeit des Glücks verlassen hatte.

Die Zeit des Glücks war beendet, aber die Erinnerungen an Ananda würde ich auf ewig im Herzen tragen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-12-05T20:16:50+00:00 05.12.2007 21:16
Hi! Ich finde du hast in dem Kapi einen guten Schreibstil bewiesen
- bis auf ein paar Präpositionsfehlgriffen - was mir persönlich immer sehr wichtig ist; würd sonst die Atmo vernichten!

Den guten alten Draco hast du stellenweise zwar tatsächlich in ein bisschen viel Weichspüler gewälzt, wie du ja schon festgestellt hast, aber verliebt halt, ne!^^

Scheint eine interessante Story zu werden! Nur weiter...
Von:  _chu_
2007-08-08T23:37:28+00:00 09.08.2007 01:37
wow, was für eine story, der arme draco...
+snief+ ich hab nicht geheult, nein, ich hab nur gerade ... +in die küche renn und am pfefferstreuer riech+ ... +wieder hochrenn+ ... HAPTSCHIIIIIIIE!!! ... nen kleinen schnupfen gekriegt
+augen abwisch+
also, so eine blöde kuh ....


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