Zum Inhalt der Seite

Das Gesetz

Bakura x Ryou [und doch wieder nicht]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Puppe

Golden und wärmend schimmerte die Sonne durch die unzerbrechlichen Gitterstäbe herein und wärmte das Gesicht des weißhaarigen.

Stumm lag er da, gelassen und rauchend. Fein zeichneten sich die Narben vergangener Erinnerungen von der weißen Haut ab und verliehen ihm etwas Geheimes ... Jedes einzelne der weißen Haare schien das Sonnenlicht aufzunehmen, es zu speichern und schließlich glänzend und kräftig wieder zu reflektieren.
 

Wie ein Engel lag er da ... Die dunklen Wimpern rankten sich schön geschwungen nach oben und die hellen verletzlich wirkenden Lider verhüllten die kalten Augen, die dieses Bild nur düster gestalten würden. Ein Engel, und doch gab nur einen der ihn je verstanden hatte ... nur einen der ihn verstand ... Alle anderen sahen nur seine schwarzen verunstalteten Flügel ...
 

Plötzlich verfiel der junge Mann in leises Kichern und lachte bald amüsiert auf. Tränen schossen in seine Augen und bahnten sich den Weg unter den schweren Lidern hervor ... und mit einem Mal wirkte dieses unnahbare Geschöpf so wie es innerlich aussah ... verlassen und gebrochen.

Sein Körper krümmte sich zusammen und die Zigarette viel ihm aus den Fingern, schwach und kraftlos.
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Du warst das Messer, er die Wunde, wer führte Deine Hand?

Du warst Henker, er Dein Kunde, bist du ein Mörder oder krank?

Kennst Du die Wut, den Schmerz, das Brennen tief in mir?

Die grenzenlose Ohnmacht, einen Bruder zu verlieren?

Du hast getötet, doch bereust Du Deine Tat?

Du hast gelogen, doch quält es Dich im Schlaf?

Alles, was Du tust, kommt irgendwann auf Dich zurück.

Vielleicht wirst Du verschont, vielleicht verrückt. [5]

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Bald würden sie kommen um ihn zu holen, um ihn anzuklagen und um ihn zu stürzen. Doch war er es nicht schon lange? Gefallen?

Bakura schloss leicht aufstöhnend die Augen, zuckte aber im nächsten Moment wieder zusammen ... diese Bilder wollten ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen.
 

"Hört auf ... Verschwindet!", schrie er plötzlich auf und riss sich das Oberteil vom Körper, zerfetzte den dünnen Stoff und warf ihn zu Boden. Sein Blick lag eisig auf seinem durchtrainierten und vom Gefängnis abgemagerten Oberkörper und wurde beim Anblick fast wahnsinnig. Grausam stachen sie ihm ins Auge ... diese feinen eingeritzten Linien, die scheinbar wahllos in seinen Körper geschnitten worden waren ... und doch ergaben sie Sinn wenn man sie genau betrachtete.
 

Ein vernarbtes Bild ergab sich auf dem weißen sonst makellosen Brustkorb des weißhaarigen jungen Mannes. Ein in Haut geschnittenes Bild, ein Stempel das ihn als geschändetes Eigentum kennzeichnete ...
 

Die dünnen Narben hoben sich leicht ab und Linien verbanden sich zu einem Ring in dessen Mitte ein Auge prangte. Ausdruckslos sah es ihm entgegen ... es schlief nie, wurde nie müde ...

Bakura schloss gequält die Augen, selbst in seine Träume verfolgte es ihn und vergewaltigte seine Seele, demütigte ihn und ließ ihn schreien.
 

Verzweifelt kratzte er über die blanke Haut, als versuchte er so sich von diesem Bild zu befreien in dem er es bis zur Unerkenntlichkeit verstümmelte, doch das Auge erblindete nicht ... es sah ihn weiter an, blutend aber kalt und durchdringend starrte es auf sein schwarzes Inneres. Wimmernd sank er zu Boden und verstummte nach einer Weile wieder zu einer leblosen Puppe.
 

Bakura öffnete die Augen und starrte an die Wand. Kalte und heiße Schauer durchzuckten seinen Körper und ließen ihn immer wieder zusammenzucken.

Doch es währte nicht lange ... bald war der Körper des weißhaarigen innerlich so kalt wie äußerlich ... seine Seele so leer wie seine Augen und sein Herz so undurchdringbar wie seine Fassade.
 

Plötzlich ertönte ein lang gezogener Schriller Ton und Bakura erhob sich gelassen und stellte sich zur Zellentüre, die quietschend aufging und den Weg auf den Gang freigab.
 

Der weißhaarige senkte den Blick zu Boden und trat nach draußen. Gesittet gingen er und die anderen Häftlinge den Gang hinunter. Jeder einzelne ging seinen Gedanken nach und versuchte so unauffällig wie möglich an den Wachen vorbei zu gehen.

Niemand wollte auffallen ... alle hatten angst vor den Bestien in blau.

Eine falsche Bewegung, ein falsches Wort konnte einem Häftling den Untergang bringen. Der Vorfall mit dem Ägypter hatte es ihnen gezeigt ...
 

Man sah ihnen nicht mehr an das sie Menschen waren, sie verhielten sich in Anwesenheit der Bullen genau so wie sie gesehen wurden ... wie Schlachtvieh, doch kaum waren die Aufseher verschwunden so wurden sie selbst wieder zu Raubtieren ... zu Vergewaltigern und Sadisten, zu Dieben und Mördern.

Peiniger und Opfer etwas anderes war im Duschraum nicht vorzufinden, hier begann der Hass den die unbefriedigten Gemüter in sich trugen, auch wenn sie keine sexuelle Lust empfinden konnten, so war doch der Wunsch nach Befriedigung und Grausamkeit größer als alles andere.
 

Bald erfüllte sich die Luft mit den ersten keuchenden Geräuschen, von denen man deutliche aufgezwungene heraushören konnte. Bakura drehte das Wasser auf und wusch das Blut von seinem Oberkörper und wartete ... er hasste nichts mehr als dieses elendige Warten ... und er wusste sie würden kommen ... erst die Mitgefangenen dann die Wachen, schließlich würde er bald verurteilt werden ... und die Angst jemanden wie ihn unberührt gehen zu lassen war groß ...
 

Kaltes Wasser floss über seinen schmalen wunderschönen Körper und er schloss die Augen. Er konnte sie fühlen, all die eiskalten Blicke die über seine schlanken Beine nach oben wanderten, und dann schließlich auch die kraftvollen Finger die sich um seine Hüften legten.

Bakura blieb ruhig, er zuckte nicht zusammen und versuchte auch nicht zu wehren ... er wusste, es brachte nichts ... so kannte er dies doch bereits alles.
 

Gierig fuhr eine heiße, feuchte Zunge über seinen Hals und er wurde nach unten gedrückt, bis er auf seinen Knien kauerte. Erneut schrie etwas tief in ihm, so voller Trauer, dass der Körper des weißhaarigen zu beben begann. Doch er sagte nichts und ließ es nur über sich ergehen, öffnete den Mund und hielt die Augen fest geschlossen.
 

Kalt und grausam starrte es ihn an, schaute durch seine geschlossenen Lider direkt in seine gequälten Augen ... das Auge das ihm zum Fluch geworden war.

Angst wallte in seinem Körper auf ... Panik und doch war er nicht in der Lage es zu zeigen.
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Füge einem Menschen unerträgliche Schmerzen zu, zerstöre seine Träume, demütige ihn und nimm ihm dass was ihm am wichtigsten war.

Wie viel wir dann noch von ihm übrig bleiben?
 

Alles was dann noch von einem Menschen übrig bleibt, ist ein Schatten seiner selbst... dann hast du eine willenlose Puppe! [6]
 

~*~*~*~*~*~*~*~
 

Sie quälten ihn, zerrissen seinen Körper, entluden sich in seinem Mund, ließen ihn schlucken und verboten ihm erbrochenes auszuspucken.

Bakura wurde zur Puppe. Gleichgültige Augen starrten auf das weiß, der von Wasser funkelnden Fließen. Sie waren leer und ausdruckslos wie die einer Figur aus Porzellan. Sein Körper handelte automatisch, ließ sich formen und biegen ohne auch nur geringste Widerstände zu leisten, bis sie endlich von ihm abließen.
 

Gerädert stand er auf und wusch sich erneut, blut tropfte zu Boden und versiegte schließlich in seinem weißen Handtuch, welches er schließlich zum waschen brachte ... Niemand fragte nach als sie das Blut auf dem weißen Stoff sahen, niemanden interessierte es ... niemand würde helfen.

Es war Alltag hier und gegen eine Norm unternahm niemand etwas.
 

Bakura wusste es, wenn er in der Wäscherei arbeitete sah er ebenfalls immer das gleiche. Zerfetzte Unterwäsche mit blutroten Spuren, Handtücher in Blut getunkt ... es war Normal.

Einmal trifft es dich, einmal jemand anderen ...
 

[5] Messer und die Wunde - OnkelZ

[6] Von einer ältern Story von mir *n drei Teiler is* mit eigenen Charakteren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück