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Yu-Gi-Oh!- The story of Chibiusa

1. Teil: Battle City
von

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Rettung

Als jemand sie an der Schulter berührte, schrie sie auf. Allerdings wurde ihr gleich der Mund zugehalten.

„Ich bin's doch, du Spinnerin!“, hörte sie Atemus Stimme. Erschrocken setzte sie sich auf.

„Atemu! Musst du.... äh... müsst ihr mich so erschrecken?!“

„Warum bist du auch so schreckhaft? Ich wollte dich eigentlich nur wecken.“

Riana atmete erstmal tief durch.

„Aber... warum noch vor Sonnenaufgang?“

„Weil ich nicht mehr schlafen konnte.?“, kam seine unverblümte und doch ironisch klingende Antwort. Riana wusste nicht, was sie sagen sollte. Dieser Kerl brachte sie ganz schön aus dem Konzept.

(AdA: ES GEHT MIR ZU SCHNELL!!!!!! ES GEHT MIR VIIIEEEEEL ZU SCHNELL!!!!!!! Arx. Ich hasse es, wenn sich die Figuren nicht ans Drehbuch halten. >< Also Ati: REIß DICH ZUSAMMEN!!!!!!!!!!!

Ati: jaaaa, aber.... Uni: KEIN ABER! *hau* halt dich ans drehbuch und sei still!!!!!!

Ati: ja. v.v *drops* Uni: *grummel*)

„Außerdem,“ fuhr Atemu fort, „wolltest du doch mit Umma reden.“ Sie nickte, auch wenn er das in der Dunkelheit wahrscheinlich nicht sehen konnte. Aber so früh am Morgen zur Pharaonin gehen?

Er schien ihre Gedanken zu lesen, denn er sagte:

„Es ist nicht mehr früh, Riana. Es ist schon fast Mittag!“

Sie hörte Atemu in Richtung der Fenster laufen. Dann wurde etwas aufgezogen und Sonnenlicht durchflutete den Raum. Geblendet kniff Riana die Augen zusammen. Sie hatte gar nicht badacht, dass dieses Zimmer Vorhänge besaß, auch wenn sie diese am Abend noch bewundert hatte. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie Atemu vor sich stehen. Er hielt ein weißes Kleid auf dem Arm. Dieses legte er neben sie auf's Bett.

„Hier, zieh das an und komm! Ich warte draußen.“

Er drehte sich um und ging hinaus. Rianas Blicke folgten ihm. Als die Tür zuging, blickte sie auf das Kleid, hob es hoch und betrachtete es sprachlos. Es war wundervoll! Und es schien ihr auch zu passen.

Nach einigen Minuten hatte sie es angezogen. Sie konnte es immer noch nicht glauben. Dieses Kleid... es fühlte sich so fein an! Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas angehabt. Es war so weich... so.. ungewohnt. Sonst trug sie immer zerissene Lumpen, die obendrein auch noch kratzig waren. Warum hatte er ihr dieses Kleid gegeben?! Warum ihr?! Einer Sklavin???!!!! Sie wurde daraus nicht schlau.
 

Als sie aus der Tür trat, sah Atemu sie mit großen Augen an. Das Kleid stand ihr besser, als er erwartet hatte.

Er grinste sie an.

„Sieht gut aus!“

Riana schien das etwas zu verwirren.

„W.... warum habt ihr mir.. dieses Kleid gegeben, Prinz?! Ich bin..... es... es ist viel zu fein für mich!“

Atemu schüttelte leicht den Kopf. War es ihr anerzogen, oder hatte dieses Mädchen von Natur aus Minderwertigkeitskomplexe?

„Also, ich finde, es ist nicht zu fein für dich! Außerdem sollst du gepflegt aussehen, wenn du vor die Pharaonin trittst! Aber jetzt lass uns gehen!“

Er führte Riana zum Thronsaal, der einige Gänge entfehrnt lag. Als Atemu die Tür öffnete, blickten ihnen einige Priester (fünf Stück), ein schwarzhaariges Mädchen (Schülerin) und die Pharaonin entgegen.

Aufmerksam schaute Riana sich um. Wie groß der Thronsaal war! Auch die Priester betrachtete sie. Von ihnen kannte sie keinen. Nur das Mädchen, scheinbar eine Priesterschülerin, fiel ihr auf. Sie war etwa genauso alt wie sie, allerdings ein Stück größer. Ihre schwarzen Haare waren etwa brustlang und fielen ihr ins Gesicht. Sie trug ein knöchellanges, weißes Pristergewand. An ihrem Hals sah Riana eine goldene Kette funkeln.

Auch das Mädchen musterte Riana. Ihre Blicke trafen sich. Riana fiel auf, dass sie blaue Augen hatte, ganau wie die Pharaonin. Sie sah sowieso der Pharaonin ähnlich.

Als sie zur Pharaonin blickte und diese lächelte, verneigte Riana sich tief. Auf einen Wink der Pharaonin verließen die Priester den Thronsaal. Nur das Mädchen nicht.

Unbemerkt von den anderen versteckte es sich, als die Priester zur Tür gingen, hinter dem Thron.

„Also“, begann die Pharaonin. „Was ist gestern geschehen?“

Riana holte tief Luft bevor sie anfing zu erzählen. Niemand unterbrach sie.

Als sie geendet hatte, nickte die Pharaonin langsam.

„Ich muss dir wohl nicht nochmal sagen, wie sehr ich dir dankbar bin. Aber ich möchte dir etwas gutes tun. Also: Hast du irgendeinen Wunsch?“

(AdA: AAARX!!!!!! Ashita, das Drehbuch!!!!!!!!!! Ach, egal, leckt mich doch am ars*h. Macht was ihr wollt, obwohl ich mit deiner „Rede“ nicht einverstanden bin, Ashita. „Hast du einen Wunsch?“!!???! Dämlicher gings wohl net. Aba mir fällt auch nix besseres ein, also Ashita: sag, was du willst. ><)

Riana überlegte. Hatte sie einen? Sollte sie die Pharaonin bitten, sie irgendwie von ihrem Sklavendasein zu befreien? Oder etwas anderes?

Sie verneigte sich.

„Herrin, bitte lasst mich gehen. Ich hätte schon gestern abend zuhause sein müssen...“

Wieder nickte die Pharaonin.

„In Ordnung. Du kannst gehen, wenn du möchtest. Atemu bringt dich zum Tor des Palastes.“

Wortlos verneigte Riana sich. Dann ging sie hinter Atemu her, der sie aus dem Thronsaal führte. Er schloss die große Flügeltür und drehte sich zu ihr um.

„Warum willst du eigentlich zurück? Warum willst du weiterhin eine Sklavin sein?“

Sie blickte zu Boden. Ja, wieso eigentlich? Wieso wollte sie zurück? War es, weil sie sich vor ihrem Herr fürchtete? Vor der Tracht Prügel die er ihr verpassen würde, würde sie noch länger wegbleiben? Sie schwieg. Auch Atemu antwortete nicht, sondern führte sie auf den Hof des Palastes. Sie kamen bei dem großen Tor an, welches von den Wachen sofort geöffnet wurde.

Bevor sie ging, verneigte sie sich kurz vor ihm, drehte sich um und rannte fort. Sie musste so schnell es ging zurück! Schläge würde sie eh bekommen, allerdings war es am besten, wenn sie so früh wie möglich bei ihrem Herr ankam. Sie hoffte jedoch, ihm alles erklären zu können.
 

Atemu ging durch die Gänge des Palastes und dachte nach. Er wurde aus Riana einfach nicht schlau. Warum hatte sie am Ende so verstört gewirkt? War ihr Herr wirklich so schlimm, dass er sie regelmäßig schlug, wenn sie etwas falsch machte? Er hatte 1000 Fragen, die er einfach nicht aus dem Kopf bekam.

Die nächsten Tage war er auffällig nachdenklich. Als Ashita ihm eröffnete, dass sein Zwillingsbruder mit seiner Verlobten in den Palast kommen würde, zuckte er nur gleichgültig mit den Schultern. Die Pharaonin runzelte die Stirn. Normal reagierte Atemu ganz anders.

„Atemu, was ist mit dir? Du bist so─“ Ashita sprach nicht weiter. Es hatte keinen Sinn. Ihr Sohn hörte eh nicht zu. In diesem Moment wurde die Tür des Thronsaales geöffnet.

Atemu blickte sich um und kam scheinbar in die Wirklichkeit zurück. Er knurrte den Neuankömmling an.

„Was machst du denn hier?!“

Der Junge, der hereingekommen war, glich Atemu fast wie ein Ei dem anderen. Es gab nur einen Unterschied: Er hatte keine Amethystfarbenen, sondern Blaue Augen. Und er war ein Stückchen kleiner.

„Ich komme hierhin, Ati, weil ich dir und Umma meine Verlobte vorstellen möchte!“

Er deutete auf die junge Frau, die neben ihm stand. Sie hatte Braune, schulterlange Haare, trug ein schlichtes, weißes Kleid und lächelte freundlich. Der Junge ignorierte Atemu und drehte sich zu Ashita.

„Umma, das hier ist Darika, meine Verlobte!“

Dabei drückte er die Frau an sich. Ashita lächelte Darika an.

„Erzähl doch mal was über dich!“, forderte sie diese auf. Darika wurde leicht verlegen.

„Also ich... ich komme aus...“ Dann holte sie tief Luft und sprach weiter. „Ich komme aus Karuschi, wäre dort eigentlich Akoria, bleibe aber in Ägypten, um Yamu zu heiraten!“

Ashita zog die Augenbrauen hoch.

„Was ist dieses.. Kartuschi und was ist ein Arka-dingsda?“

„Karuschi, das ist eine andere Welt und Akoria, das ist die Bezeichnung für eine Königin. In─“

Weiter kam sie nicht, denn Atemu war in schallendes Gelächter ausgebrochen.

„So einen Quatsch hab ich ja noch nie gehört!!! Yamu, bist du sicher, dass sie nicht lügt?! Wenn du mich fragst, ich bin es nicht!!“ Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, so sehr bog er sich vor Lachen.

Wütend trat Yamu auf seinen Bruder zu.

„Natürlich lügt sie nicht! Du kannst es ihr ruhig glauben, Atemu, schließlich war ich auch schon in Karuschi!“

Atemu hatte aufgehört zu lachen, grinste Yamu jedoch hönisch an. „Dann spinnt ihr eben beide! Bei dir wusste ich es ja schon immer, aber ich hätte nicht gedacht, dass es noch andere Menschen gibt, die völlig durchgeknallt sind! Phf.... Karuschi so ein Quatsch! Ich an deiner Stelle würde mich nicht auf diese Lügnerin einlassen!“

„Sie. lügt. NICHT!!!!!!!!!!!“, zischte Yamu. Er war stinkesauer.

Atemu winkte ab.

„Und ob sie das tut. Das sieht man ihr doch schon am Gesicht an! Wie soll sie von einer anderen Welt überhaupt hierhergekommen sein?!“

„Ich und meine Schwester sind mit dem AdD, dem Amulett der Dimensionen, nach Ägypten gekommen. Es ist ein magisches Amulett, mit dem man andere Welten betreten kann.“, bemerkte Darika kleinlaut. Sie war durch Atemus Verhalten ziemlich verunsichert.

Dieser fing wieder an zu lachen.

„Jetzt mal ehrlich Yamu“, kicherte er. „Bist du dir sicher, dass du sie heiraten und nicht als Hofnarren einstellen willst? Das Mädchen kann sich richtig gute Geschichten ausdenken. Wär doch garantiert lustig. Wenn am Hof mal Gäste sind¹, kann sie die mit ihren Lügen garantiert gut unterhalten...“

Darika war empört. Wieso stempelte der Kerl sie als Lügnerin ab!!!! Er hatte ja gar keine Ahnung...!!!!! Er wusste gar nichts von Karuschi und dem Amulett und wollte dann noch behaupten, dass sie log?!

Von ihrem Hals nahm sie ein dünnes Goldkettchen und hielt es hoch. Der Anhänger war ein goldenes Amulett. Am Rand waren mehrere Symbole. Darika reichte Atemu das Amulett.

„Hier, das ist das AdD! Mit ihm kann man in andere Welten reisen!“

Der Prinz nahm das Amulett entgegen, betrachtete es. Die Symbole am Rand sahen aus als könnte man sie herunterdrücken. Er musterte das Schmuckstück, dann warf er es Darika vor die Füße.

„Ich glaube diesen Unsinn nicht! Es ist ein einfaches Schmuckstück, welches noch nicht mal gute Qualität hat, mehr nicht! Mit diesem Teil kann man nirgendwohin kommen, schon gar nicht in andere Welten!“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging aus dem Raum. Er hatte keine Lust weiter seinen verhassten Bruder und seine „Ich-kann-ja-sooooo-gut-lügen,-alle-glauben-mir!“-Verlobte aushalten zu müssen.

Genervt ging er durch die Gänge des Palastes. Irgendwann stand er auf dem Hof. Das Tor stand offen. Eigentlich eine gute Idee... Er blickte zu den Wachen, die gerade dabei waren, sich mit der schwarzhaarigen Pristerschülerin zu unterhalten und sich deshalb nur halbwegs um das Tor kümmerten. Perfekt. Da er keine Lust darauf hatte, von einer Wache durch die Stadt begleitet zu werden, schlich er sich still und heimlich aus dem Tor. Die Schülerin sah ihn jedoch und gab den Wachen Bescheid. Diese sahen allerdings nur noch einen bunten Haarschopf um die Ecke verschwinden. Als sie auf die Straße traten, um zu sehen, wo der Prinz war (AdA: Ashita hat angeordnet, dass der Prinz nur mit Leibwache in die Stadt darf, wovon Atemu gar nix hält), war Atemu schon längst weg.
 

Dieser ging gerade durch die Straßen von Heliopolis, um genau zu sein, über den Markt. Doch er entdeckte nichts, was ihn wirklich interessierte. Also entschied er sich für einen kleinen Spaziergang durch Heliopolis, bevor er in den Palast zurückgehen würde.

Er ging gerade über eine etwas belebtere Straße, als er ein Mädchen am Straßenrand sitzen sah. Sie hatte den Kopf auf die Knie gelegt, als würde sie weinen. Ihr goldblondes Haar war dreckig, genau wie ihr Kleid, welches sie trug. Es musste einmal weiß gewesen sein und ihr bis zu den Knöcheln gereicht haben, doch nun war es grau und unten eingerissen, sodass es nun einen Teil ihrer Beine enthüllte. Sie wirkte irgendwie abgemagert und Atemu konnte sehen, dass ihre Arme voller Schrammen waren. Ihm war, als kannte er dieses Mädchen. Er hatte sie nur ein bisschen anders in Erinnerung...

Er ging näher ran und setzte sich neben sie in den Staub. Das Mädchen bemerkte es und hob den Kopf. Sie sah stark verweint aus und Tränen liefen ihr über die Wangen.

Kein Zweifel. Das war eindeutig das selbe Mädchen, welches ihm vor ein paar Tagen (oder war es doch schon eine Woche?) begegnet war.
 

~~
 

Riana rannte durch die Straßen von Heliopolis, bis sie keine Kraft mehr hatte. Dann ließ sie sich irgendwo in den Staub fallen, legte den Kopf auf die Knie und weinte. Ihr Herr hatte sie wieder geschlagen und das nicht zu knapp. Seit sie vor fast einer Woche nach Hause gekommen war, war alles schlimmer geworden. Zwar war ihr Meister stolz darauf, dass sie dem Prinzen das Leben gerettet hatte, doch das hinderte ihn nicht daran, sie dafür zu bestrafen, dass sie erst am nächsten Tag nach Hause gekommen war. Und die Strafe hieß wie immer: Schläge. Obendrein hatte er noch ihr einziges Geheimnis entdeckt, welches sie seit ein paar Jahren hütete, nämlich dass sie das Haus verließ, wenn er nicht da war. Seine Frau hatte ihr immer die Erlaubnis gegeben, durch die Stadt zu laufen, über den Markt, wohin sie wollte. Einzige Bedingung war, dass sie zurück war, bevor ihr Herr von der Arbeit kam. Manchmal hatte sie ihr einen Auftrag gegeben, was sie auf dem Markt besorgen sollte, falls sie ihrem Herrn über den Weg lief. Doch das war nie der Fall gewesen. Riana lief ihrem Meister nie über den Weg und kam auch immer vor ihm nach Hause, sodass er nichts bemerkte.

Aber jetzt hatte er es herausgefunden. Er hatte aus ihr herausgeprügelt, wie lange das schon so ging. Als er endlich alles wusste, hatte er Riana in einer kleinen Kammer eingesperrt solange er arbeiten war, damit sie nicht weglaufen konnte. Sobald er wieder da war, ließ er sie kurz raus, damit sie einige Arbeiten erledigen konnte. War sie fertig, bekam sie ein paar Schlucke zu trinken und wurde über Nacht wieder eingesperrt.

So ging das, seit sie an jenem Morgen zurück gekommen war. Zu essen hatte sie seitdem auch nicht mehr bekommen. Sie selbst wunderte sich, warum sie überhaupt noch lebte.

Jemand setzte sich neben sie. Überrascht hob sie den Kopf. Sie konnte nicht glauben, was sie sah. Saß dort wirklich Atemu neben ihr? Der Prinz? Sie blickte ihn an wie ein fremdes Wesen. Das war unmöglich!

„Herr... was .... bei Isis, was macht ihr hier?“, brachte sie hervor. Ihre Stimme klang wie ein Krächzen, denn sie hatte Durst und außerdem immer wieder nach Hilfe geschrien, als sie noch eingesperrt gewesen war.

„Was ich hier mache, ist egal. Was machst DU hier?“

Riana antwortete nicht. Dazu fühlte sie sich zu schwach. Ihr kam eh alles wie in einem Traum vor. Sie blickte Atemu an, dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie kippte zur Seite.

Geschickt fing Atemu sie auf. Was war nur mit diesem Mädchen los? Vorsichtig hob er sie hoch. Sie wog nicht viel und fühlte sich wirklich stark abgemagert an.

Mit ihr auf dem Arm ging er zum Palast.
 

Das erste, was sie sah, war Atemu. Er hatte sie über sie gebeugt und sie geweckt. Dann bemerkte sie erst, wo sie war. Sie war wieder im Palast! Und zwar in dem selben Gemach, wo sie schonmal geschlafen hatte.

„Bei Osiris, endlich bist du wach!“, meinte Atemu. Dann half er ihr auf die Beine. Als sie taumelte, nahm er sie einfach auf den Arm.

„Herr... was...“, krächzte Riana. Allerdings kam sie nicht weiter, denn sie hätte fast schon wieder das Bewustsein verloren. Der Prinz schien es auch zu bemerken.

„Rini- Riana, bleib wach! Du musst zu Kräften kommen!“

Sie wusste im ersten Moment nicht, was er damit meinte. Doch nach einigen Sekunden hörte (und spürte) sie, wie ihr Magen heftig knurrte. Außerdem hatte sie schrecklichen Durst und Kopfschmerzen. Erschöpft schloss sie die Augen und lehnte sich gegen Atemu. Wenn sie doch nur etwas essen und trinken könnte...

Sie bemerkte nicht, wohin Atemu sie trug. Doch plötzlich spürte sie, wie sie gegen eine kalte Wand gelehnt wurde. Überrascht öffnete sie die Augen und versuchte sich umzusehen. Viel erkennen konnte sie allerdings nicht.

Wie durch einen Nebelschleier bekam sie mit, dass Atemu ihr etwas zu trinken einflößte und ihr essen gab. Langsam kehrten ihre Kräfte zurück.

„Herr... danke...“, brachte sie heraus. Noch einmal nahm sie einen Schluck Wasser, dann wurde wieder alles schwarz um sie herum. Aber diesmal war es nur Müdigkeit...
 

Vorsichtig nahm Atemu die schlafene Riana auf den Arm und brachte sie in das Schlafgemach. Er wurde aus diesem Mädchen einfach nicht schlau. Was war geschehen? Warum war sie so stark abgemagert gewesen? (AdA: ooookay, sie isses imma noch, aba egal!^^“)

Im Gemach angekommen, legte er das Mädchen sanft auf das Bett. Sie brauchte jetzt Ruhe. Er selbst setzte sich auf einen (AdA: *seufz* Sessel passt wohl nicht so ganz, oder? Nya, auf jeden fall meine ich eine bequeme sitzgelegenheit...^^) und schloss selbst ermattet die Augen. Erst die Diskussion mit seinem Bruder, dann die Sorge um Riana... Das alles hatte ihn ganz schön ausgelaugt. Warum machte er sich eigentlich Sorgen um Riana? Diese Frage ging im nicht aus dem Kopf. Sie hatte ihm gesagt, dass sie eine einfache Sklavin war und er glaubte ihr. Also: Warum sorgte er sich um eine Sklavin? Weil sein Gefühl ihm sagte, dass sie mehr war.

'Mehr als nur eine Sklavin? Das ist doch eigentlich unmöglich...'

Doch er beschloß mehr über sie herauszufinden. Jetzt war er neugierig geworden.
 

Als Riana erwachte, fühlte sie sich viel besser. Sie hatte keinen Hunger und keinen Durst mehr. Doch ihr Körper tat von den Schlägen immer noch weh. Kurz öffnete sie die Augen, doch die Helligkeit blendete sie, also kniff sie sie schnell wieder zu.

„Na, wieder wach?“, hörte sie jemanden neben sich fragen. Sie drehte den Kopf in die Richtung und öffnete die Augen wieder, diesmal jedoch ohne geblendet zu werden. Lächelnd blickte Atemu auf sie hinunter. Und sie lächelte zurück.

Langsam setzte sie sich auf. Sie wollte gerade aufstehen, als Atemu sie (mal wieder) aufhielt.

"Herr, ich... ich muss zurück!"

Doch Atemu schüttelte verständnislos den Kopf.

Riana dachte daran was geschehen würde, wenn sie nicht so schnell wie möglich zurückkam. Vielleicht würde ihr Herr ihr nur noch ganz selten Wasser geben oder sie noch mehr schlagen, als er es eh schon getan hatte... Panisch versuchte sie sich loszureißen.

"Warum willst du zu deinem Herrn zurück, wenn er dich eh nur einsperrt und schlägt?", hörte sie Atemu fragen. Sie ließ sich zurück au'fs Bett sinken.

Woher, bei Isis, wusste er das? Er schien ihre Gedanken zu lesen.

"Ich habe einfach nur geraten, Riana. Aber... willst du nicht lieber hierbleiben, anstatt zurückzugehen?"

Nur geraten? Riana musste zugeben, dass er sehr gut raten konnte.

Sie wünschte sich nichts mehr als zu bleiben, hier, im Palast, hier, wo sie sicher war. Doch das ging nicht. Denn ihr Herr würde sie zurückholen, schließlich war sie sein Eigentum.

Und dann würde alles noch schlimmer werden. Aber sie wollte bleiben!!! Doch ihre Angst siegte.

Flink stand sie auf. Auch diesmal hielt Atemu sie fest, doch sie war darauf vorbereitet. Sie kratzte ihn einfach den ganzen Arm längs. Ihre Fingernägel hinterließen blutige Streifen auf seiner Haut. Dadurch lockerte er den Griff und Riana konntesich losreißen. So schnell sie konnte, rannte sie durch den Raum, riss die Tür auf und rannte durch die Gänge des Palastes. Sie hörte, wie Atemu hinter ihr herlief, doch einholen konnte er sie nicht. Als sie auf den Hof lief, sah sie, dass das Tor noch offen war. Sie lief darauf zu und quetschte sich durch einen Spalt, der noch offen war. Hinter ihr krachte das Tor zu. Erleichtert lehnte sich an die Mauer. Geschafft! Jetzt musste sie nur noch schnell zurück.
 

Atemu sah, wie das Tor hinter Riana zufiel. Nun blieb ihm noch eine Möglichkeit, um sie eizuholen. Zu Pferd. Er rannte in den in der Nähe gelegen Stall, schnappte sich ein Pferd und ritt los. Es war nicht gesattelt oder so, doch das störte ihn nicht. Er krallte sich in der Mähne fest und hielt sich so auf dem Rücken des Tieres. Glücklicherweise sahen dieWachen in rechtzeitig und er brauchte nicht anzuhalten.

Das Tor war erst zur Hälfte offen, da galoppierte er schon hinaus. Rücksichtslos ritt er durch die Straßen und hielt dabei nach Riana Ausschau.

Er hatte Glück. In einer unbelebten Straße unweit des Marktes, sah er in einiger Entfernung das goldblonde Mädchen in einem Haus verschwinden. Er trieb das Pferd an und erreichte kurze Zeit später das hölzerne Eingangstor, durch das Riana gegangen war. Als er vom Pferd sprang, fiel ihmein, dass er das Tier gar nicht anbinden konnte. Aber das durfte ihn jetzt nicht stören.

So leise es ging, öffnete er das Tor und schloss es auch so leise wieder. Er wollte nicht bemerkt werden. Auf dem Hof blickte er sich erstmal um. Wohin jetzt? Da er weder in den Küchengarten, noch in denStall wollte, entschied er sich für den Hauseingang, eine einfache, türförmige Öffnung in der Wand, ohne eine Tür oder Vorhang.

Als er in den Eingangsbereich trat, hörte er schon eine wütende männliche Stimme. Das musste Rianas Herr sein. Er ging in die Richtung aus der die Stimmen kamen. Begleitet wurde die Rede ihres Herrn mit einem gleichmäßigen Klatschen. Das bedeutete, er schlug sie. Atemu betrat den Raum, als Rianas Herr mit seiner "Rede" fertig war. Keine Sekunde später krachte etwas schweres gegen den jungen Prinzen und schleuderte ihn gegen die Wand. Atemu zog scharf die Luft durch die Zähne, als er spürte wie eine Rippe, durch die Bekanntschaft mir der Wand, brach. Er hörte, wie Rianas Meister nach Luft schnappte, als er bemerkte, wer dort hineingekommen war.

Ächzend rappelte Atemu sich auf und nahm Riana, die gegen die Wand und damit auch gegen ihn geschleudert worden war, auf den Arm. Dann funkelte er ihren Meister zornig an.

"Mein Herr, ich werde diese Sklavin mitnehmen", verkündete Atemu knapp.

Der Herr, der übrigens der Baumeister des Pharaonengrabes war, in dem Riana ihm begegnet war, wie Atemu jetzt erkannte, brachte nur ein "Lass meine Sklavin in Ruhe" hervor. Anscheinend wusste er nicht wirklich, wen er vor sich hatte.

Nun gut. Atemu half ihm nur zu gern auf die Sprünge.

"Wissen sie etwa nicht, wer ich bin?",knurrte er.

Der Baumeister schüttelte den Kopf und machte einen Schritt auf die beiden zu. Scheinbar war es ihm egal. Atemu wich kein Stück.

"Ich bin Atemu, der Sohn der Pharaonin! Und ich werde ihre Sklavin mitnehmen, da sie sich an der Wand warscheinlich das Genick gebrochen hätte und ihnen nicht mehr viel genützt hätte. Da ist es doch besser, wenn sie im Palast ein ruhiges Leben führt!!" Er wartete die Antwort nicht ab, sondern ging einfach. Seine Rippe tat weh und seine Arme zitterten. Lange konnte er Riana nicht mehr halten.
 

Er war froh, als er bei seinem Pferd ankam. Mit einigen Schwierigkeiten setzte er Riana seitlich hin und schwang sich dann hinter sie, legte einen Arm um ihren Körper und krallte sich mit dem andren in der Mähne fest. So schnell er konnte, ritt er mit ihr zum Palast zurück. Er schwor sich, sie diesmal nicht mehr gehen zu lassen. Als er im Palast eintraf, ließ er das Pferd einfach auf dem Hof stehen und rannte mit Riana auf dem Arm in den Tempel, welcher sich direkt neben dem Palast befand. Die Priester der Isis würden sie untersuchen müssen, denn Atemu befürchtete, dass sie sich einige Knochen gebrochen hatte, oder ähnliches. Außerdem brauchte er auch eine Untersuchung. Seine gebrochene Rippe tat ordentlich weh. Als er im Tempel angekommen war und vor dem Priestern stand, brach er augenblichlich zusammen.
 

Die Priester kümmerten sich sofort um den ohnmächtigen Prinzen und die Schwarzhaarige Priesterschülerin untersuchte mit einigen anderen Priesterinnen die Sklavin.

Sie fanden einige Verletzungen.

Die Priesterschülerin verstand von der Untersuchung nicht fiel. Sie war noch jung und auf diesem Gebiet unerfahren. Also schaute sie nur zu, um dabei soviel wie möglich zu lernen. Zumindest hätte sie das tun sollen. Doch statt den Priesterinnen auf die Finger zu schauen, betrachtete sie die Sklavin.

Ihr fiel aus, dass es dieselbe war, die Atemu das Leben gerettet hatte.

Bei dem Gedanken an Atemu schüttelte sie sich. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre Atemu gestorben. Damit wären einige Probleme gelöst gewesen.

Es wären zwar mehr familiäre Probleme gewesen, aber sie wären gelöst.

Sie schnaubte verächtlich. Wenn die Sklavin gewusst hätte, was sie damit angerichtet hatte, sie hätte es sich zweimal überlegt, ihn zu retten.

Aber sie wusste es ja nicht. Fast niemand wusste, wie Atemu wirklich war. Nur ein paar Priester und natürlich seine Familie wusste dies.

Die anderen am Hof dachten immer, er sei ein wohlerzogener Junge, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte. Doch sie wusste, dass sie sich irrten. Sie hatte ihn schon oft erlebt.

Wenn er sich mit Yamu gestritten hatte, oder mit ihr. Immer war er dabei an die Decke gegangen. Und kurz bevor die Situation vollständig eskaliert war, setzte er ein verächtliches Grinsen auf, sagte etwas und ging fort.

So ging das immer. Manchmal prügelte er sich auch mit Yamu und dann war immer einer von beiden kurz davor, zu einer Waffe zu greifen. Meist war es Atemu.

„Aishizu!“

Der Ruf einer Priesterin riss sie aus ihren Gedanken. Sie bemerkte, dass die anderen die Sklavin fortgetragen hatten. Vor ihr stand eine alte Priesterin, welche schon Falten im Gesicht und fast weißes Haar hatte, und blickte auf sie herab.

Aishizu blickte zur Seite. Es war nicht gerade gut, wenn man von der Hohepriesterin dabei erwischt wurde, wenn man nicht aufpasste.

„Aishizu, guck mich an, wenn ich etwas sagen will!“, donnerte die Frau. Scheu blickte sie hoch. Die Hohepriesterin war streng und Aishizu hatte schon öfters von ihr Ärger bekommen.

Doch so zornig wie sie geklungen hatte, war die Alte gar nicht. Sie sah eher besorgt aus.

„Hohepriesterin der Isis, ich... es tut mir Leid, ich...“, stammelte Aishizu vor sich hin.

Doch diese ließ sie nicht ausreden.

„Hör zu, ich bin nicht hergekommen, um dich zu tadeln! Du sollst zu der Sklavin und sie heilen!“

Aishizu blickte verwirrt. Die Sklavin? Wieso sollte sie sie heilen? Scheinbar sah die Hohepriesterin ihr diese Gedanken an, denn sie lächelte, nahm sie an der Hand und führte sie in einen spärlich eingerichteten Nebenraum.

Dort standen zwei Priesterinnen um die Sklavin herum. Diese war noch immer bewusstlos und lag auf einer niedrigen Erhöhung aus Stein. Unter ihr waren mehre Leinentücher ausgebreitet. Die Hohepriesterin schob Aishizu zu dem Mädchen.

„Diese Sklavin ist lebensgefährlich verletzt. Da du die einzige bist, die solche Verletzungen mit Magie heilen kann, bist du auch die einzige, die ohr Leben retten kann!“

Sie spürte, dass Eile geboten war. Schnell kniete sie neben dem Mädchen nieder, blickte zu den beiden Priesterinnen und fragte:

„Was für Verletzungen hat sie?!“

Eine der Frauen antwortete sofort.

„Sie hat schwere Rippenbrüche, die teilweise schon wieder falsch zusammengewachsen sind und damit ihre Atmung stark beeinträchtigen. Außerdem hat sie leichte innere Blutungen, die allerdings sehr schnell gefährlich werden können, da sie schnell daran verbluten könnte.“

Aishizu nickte und begann damit sie zu heilen, was sich als sehr schwer erwies.

Die Rippenbrüche waren schon alt; was aber nichts daran nütze: sie mussten neu gebrochen und mittels Magie geheilt werden, sonst würde sie später schwerwiegende Prbleme bekommen.

Was ihr aber wirklich Sorgen machte, waren die inneren Blutungen. Sie waren noch relativ „frisch“ und mussten so schnell es ging geheilt werden.

Aishizu hoffte, dass es noch nicht zu spät war.
 

Zuerst wusste Atemu nicht, wo er war. Doch dann bemerkte er, dass er in seinem Bett lag. Er tastete nach seinem schmerzenden Schädel und fühlte einen Leinenverband, der scheinbar von den Priestern angebracht worden war.

Mühsam richtete er sich auf. Als er den Schmerz in seiner linken Seite spürte, der durch seine gebrochene Rippe verursacht wurde, wusste er, was er zutun hatte. Riana! Er musste wissen, wie es Riana ging!

Er rannte so schnell es ging durch die Gänge, um zum Tempel zu kommen, wurde jedoch auf halbem Wege von Ashita abgefangen. Eigentlich wollte er sich an ihr vorbeidrängeln, aber das ließ sie nicht zu.

„Umma, ich muss zu Riana!“, maulte er.

„Nein, du musst nicht zu ihr! Atemu, sie schläft! Ihre Verletzungen müssen verheilen und außerdem...“

„Was 'außerdem'?“

Ashita holte tief Luft.

„Ich muss mal mit dir reden.“

Er legte verwundert den Kopf schief, folgte ihr aber in den Thronsaal. Seine Mutter ließ die Tür hinter sich zufallen, nahm auf dem Thron Platz und sah Atemu nachdenklich an. Dieser hielt es nicht mehr aus. Er musste wissen, was genau mit Riana war!

„Umma, was ist jetzt mit Rini-... Riana los?! Wie geht es ihr? War sie schon wach? Was-“

Die Pharaonin hob die Hand und unterbrach somit den Redeschwall ihres Sohnes.

„Riana geht es soweit gut.“, antwortete sie. „Momentan ist sie am schlafen und die Hohepriesterin hat mir mitgeteilt, dass sie wahrscheinlich auch wieder aufwachen wird, allerdings weiß sie es noch nicht sicher. Aber ich wollte über etwas ganz anderes mit dir reden, Atemu.“

Dieser verdrehte die Augen. Wahrscheinlich würde jetzt eine Standpauke folgen, weil er Yamu und seine ach-so-wunderbar-gutaussehende-Lügnerin-Verlobte ziemlich beleidigt hatte. Dessen war er sich bewusst und er stand auch dazu. Er konnte seinen Zwilling nunmal nicht ausstehen.

„Es ist wegen Yamu, oder?“

„Nein. Wegen Riana.“
 

¹Was sehr oft vorkommt, denke ich mal...^^
 

Ein x-tra langes Pitel für euch! Freut euch n bisschen und hinterlasst mir kommis, ja?^^ Das nächste wird wahrscheinlich nicht so lang werden und deshalb auch schneller kommen.*grins*



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-09-24T11:08:43+00:00 24.09.2006 13:08
Huihui, jetz gehts ja richtig rund!^^
Aber irgendwie kannte ich die eine Szene schon. lol. Musste erstmal kapiern das ich das schon mal gelesen habe. ^///^
*knuff* Ati


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