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Frei sein

von

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Alltägliches Leben

Ein kühler Lufthauch, die warmen Sonnenstrahlen, die meine Haut bräunten. Ich legte mir meinen Arm auf die Augen, so dass mich die Sonne nicht blenden konnte. Das Rauschen in meinen Ohren, die Möwen und dieses wunderschöne Gefühl, endlich mal wieder alleine zu sein. Ich setzte mich auf und blickte auf das, im Licht der untergehenden Sonne, blau schimmernde Meer. "Ich vermisse ihn... jetzt ist es bereits ein Jahr her, dass ich Rajin getroffen hab!" Ich senkte den Blick und fuhr mit der Hand durch den heißen Sand. "Ich will ihn wiedersehen, doch bis jetzt hab ich nicht mal die Hälfte der Summe zusammen!" Ich umarmte mich selber und streichelte sanft über meine weiche, etwas warme, bräunliche Haut. Nach wenigen Minuten des Überlegens stand ich auf und legte mir meine Jacke um. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, ich zuckte zusammen, dann eine Stimme die leise sprach: "Mach dir nicht so viele Sorgen Yoe, du schaffst das schon!" Ich lehnte mich gegen Juan: "Ich fühl mich so schwach. Sonst hatte ich noch nie das Gefühl zu verlieren. Doch jetzt ist es so stark. Ich glaube ich komme gegen Seichiro nicht an!" "Doch das wirst du, du wirst es schaffen, glaub mir!" Seine Arme schlangen sich um meinen Oberkörper und hielten mich fest. Ich drückte mich gegen ihn, schloss die Augen und drückte mich im nächsten Moment von ihm weg, so dass er mich loslassen musste. "Ich werde nicht schwach sein!" Er lächelte mich an und ich verschwand mit meinen Kleidern auf dem Arm, hinter einem Baum.

Als ich kurz darauf in meinen normalen Klamotten hinter dem Baum hervor trat, war Juan verschwunden. Ich streifte meine Haare zurück und verstaute meinen Bikini in dem Koffer des Motorrads, nachdem ich meinen Helm herausgeholt hatte. Fünf Minuten später befand ich mich schon auf der Autobahn in Richtung Organisation. Ich hielt vor dem Gebäude der weinenden Rose und zog meinen Helm aus. In diesem Moment wehte ein heftiger Windstoß meine Haare zurück, ich schüttelte meinen Kopf leicht. Dann erblickte ich Seichiro der oben an seinem Fenster stand und mich beobachtete. Er grinste leicht und sein Blick sagte, dass ich unterlegen war, doch ich hielt ihm Stand. Nach weniger als einer Minute, mir kam es jedoch vor wie eine Ewigkeit, drehte er sich herum und ging weiter in den Raum, so dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Ich atmete erleichtert aus und sperrte mein Motorrad ab, bevor ich das Gebäude betrat. Das eben, es war wie die Szenen im Buch oder im Film, die die Spannung steigen ließen. Dort jedoch schaut es so aus als wären beide Seiten gleich stark, was hier keines Falls so war.

Es war bereits mitten in der Nacht, als ich mich erschöpft auf mein Bett fallen ließ. Wieder mal war ein anstrengender Tag vorbei und der Morgige, würde nicht viel einfacher verlaufen. Ich hatte wieder einen Auftrag bekommen, diesmal war es ein Journalist, der morgen zu einer Pressekonferenz gehen sollte. Ich drehte mich auf den Bauch und wackelte mit den Beinen. Journalisten, Politiker, Kindergärtnerinnen, Lehrer, was kommt denn als nächstes? Hunde die einem von uns mal hinterher gelaufen sind?! Ich seufzte kurz, schloss meine Augen und bemerkte wie müde ich war. Ich stand noch ein letztes Mal auf um mich umzuziehen, bevor ich mich entgültig schlafen legte.

Am darauffolgenden Tag, war ich total in Schwarz gekleidet, was normal war, wenn ich einen Mord vor mir hatte. Ich öffnete den Schrank, holte eine kleine Waffe heraus und schnallte mir eine kugelsichere Weste um. Dann zog ich meine Motorradkluft darüber und verschwand in der Garage der Organisation. Dort angekommen sah ich Juan. Sein Blick war leer und auf den Boden gerichtet. Was war mit ihm? Ich ging auf ihn zu, doch er beachtete mich nicht und lief einfach an mir vorbei. Ich sah ihm enttäuscht, geschockt und vielleicht auch traurig nach. Leise murmelte ich: "Juan!" Doch er ging weiter, mit diesem leeren Blick und stieg in einen unauffälligen, dunkelblauen Golf. Ich senkte den Blick und stieg in meinen Auftragswagen. Dabei handelte es sich um einen silbernen, VW. Nach mindestens einer Stunde kam ich endlich an meinem Ziel an. Es war ein großes Glasgebäude, Sitz einer berühmten Firma, von der ich den Namen jedoch nicht wusste. Ich stieg aus und betrat das Gebäude durch die Vordertür, wie alle anderen auch, ohne den Wagen abzuschließen. Ich durchquerte den riesigen Empfangsraum und ging einige Treppen hinauf, bevor ich in den Saal gelangte in dem die Pressekonferenz stattfinden sollte. Es war noch niemand da, da ich wie immer zwei Stunden zu früh war. Kurz blickte ich mich um, um einen geeigneten Ort zu finden, von dem aus ich den Reporter ermorden konnte. Ich erblickte eine kleine Platte, die über der Tür befestigt war. Geschickt kletterte ich an einer Statue neben der Tür hinauf, zu der Platte und kroch auf diese. Von dort aus konnte ich den ganzen Saal überblicken. Selbst vorne das Potest, hinter dem der Politiker nachher stehen würde, war in meinem Blickfeld. Ich schaute mich etwas um, damit ich meinen Fluchtweg planen konnte. Der Luftschacht über mir war genau dafür geschaffen. Mit einem heftigen Tritt, trat ich das Gitter ein, das klirrend in das Innere des Luftschachts fiel. Ich drehte mich auf den Bauch und holte meine Waffe heraus. Ich zielte auf einige Gegenstände und stellte sicher, dass die Waffe bequem anlag.

Nach gut ein an halb Stunden, füllte sich der Raum mit Reportern. Ich erblickte mein Opfer sofort und ließ es nicht mehr aus den Augen. Als es langsam ruhiger wurde, visierte ich ihn an. Es war ein eher kleinerer Mann, mit kurzen schwarzen Haaren. Er stach nicht besonders heraus, aber ich hatte ihn auf einem Foto gesehen, das ich von meinem Chef bekommen hatte. Meine Lippen bewegten sich stumm und beteten für den armen Kerl. Sobald der Politiker den Raum betrat, schloss sich mein Finger fester um den Abzug, nur noch wenige Sekunden wartete ich auf den Richtigen Augenblick, bevor ich schließlich abdrückte. Ein Ruck, Blut, Schreie. Alles geschah auf einmal, plötzlich herrschte in dem großen Saal das reinste Chaos. Der Reporter lag tot auf dem Boden, die Blutlache unter ihm wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Dunkelrotes Blut lief durch die Rillen des Bodens und verbreitete sich schnell. Dutzende von Bodyguards kamen hereingestürmt und stellten sich schützend um den Politiker, Reporter schmissen sich auf den Boden, sich den Kopf haltend. Ich sprang mit einem Satz in den offenen Luftschacht, den ich direkt hinter mir wieder schloss. "Es tut mir leid!" murmelte ich nur als ich langsam den Luftschacht entlang kroch.

Nach ungefähr einer halben Stunde war ich auf dem Dach, blickte über die gesamte Stadt, öffnete meine Haare, die ich erst vorhin zusammengebunden hatte und ließ meine Hände in die Jackentaschen gleiten. "Und wieder ein Opfer, das auf meine Rechnung geht! Wenn ich so weitermache, bekomme ich das Blut nie von meinen Händen ab!" Ich senkte meinen Kopf und verließ das Gebäude, über eine alte und rostige Feuerleiter. Wenige Minuten später saß ich bereits in meinem VW, der Blick starr nach vorne gerichtet und mein Gesichtsausdruck leer und keine Gefühle zeigend, wie immer. Nicht eine Träne vergoss ich für das Opfer und doch tat es mir innerlich immer wieder weh, jemanden sterben zu sehen. Einen kurzen Seufzer konnte man vernehmen, doch das war alles was über meine Lippen kam, als ich über eine lange Brücke "nach Hause" fuhr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Caro-kun
2008-10-12T10:48:09+00:00 12.10.2008 12:48
Ich find es cool, dass Juan immer so völlig unerwartet auftaucht ^^
Kann es sein, dass Yoe ihn liebt? Ich hoffe, sie kommen zusammen.

Dass ihr das Töten ihrer Opfer immer noch weh tut, zeigt doch, dass sie noch nicht ganz so gefühlskalt ist, wie sie immer tut.
Aber sie muss ja töten, … damit sie das Geld zusammenbekommt.



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