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Nicht aus Stein

Der Kardinal und das Mädchen
von

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Persönliche Rache

Kapitel IV: Persönliche Rache
 

Es regnete seit Tagen in Strömen. Richelieu hatte schon langsam die böse Vermutung, dass der Herr ihn wieder strafen wollte, weil er eine Frau in seine Gemächer geholt hatte. Dabei schlief sie zwar in seinem Bett und er nur auf dem Sofa in seinem Arbeitszimmer, aber das schien Ihm egal zu sein.

„Oder aber, wegen dem Schwein, was ich ihr zu Liebe getötet habe.“

Zudem war der König auch noch auf seinem Schloss in Compièngne. Richelieu hatte also nicht wirklich etwas zu tun. Außer sich um Marie zu kümmern und er war froh darüber. Rochefort schickte er jeden Morgen in die Stadt, um Informationen über den Stand der Dinge zu erfahren. Denn das Volk von Paris sagte alles, was ihm nicht passte. Richelieu ließ erst wieder nach seinem ergebensten Diener schicken, wenn er sich ganz sicher war, dass Marie schon schlief. Und zwar nicht so unruhig, wie tagsüber, sondern tief und fest. Und das war meist erst nach Mitternacht der Fall. Rochefort wusste nichts von ihr. Die anderen in seinem Palais ebenso. Bis auf die Köchin. Die alte Dame brauchte er, um für Marie Kleider zu besorgen. Aber sie blieb verschwiegen.

Marie. Sie machte ihm Sorgen. Seit er sie vor acht Tagen aus den Klauen dieses ekelhaften Schweins befreite und zu sich geholt hatte, war sie still. Sie sprach nur das nötigste. Kein Lächeln. Unruhiger Schlaf. Kaum Appetit. Sie aß nur, wenn er bei ihr war. Schlief nur ruhig, wenn er an ihrem, besser gesagt ja eigentlich, seinem Bett saß. Sprach kaum, nur, wenn er sie etwas fragte. Es war zum Verzweifeln. Was er auch tat, er bekam kein Lächeln von ihrer Seite.

Er lehnte sich gegen das Fenster und beobachtete die Regentropfen, wie sie ihren Weg nach unten am Fenster entlang fanden. Das Wetter tat sein Übriges, dass seine Stimme sich der von Marie anpasste und er langsam den Appetit verlor. Er wollte sie glücklich sehen. Er wollte sie sehen, wie damals, als sie so herzlich gelacht hatten, also der Hund sein Bein an ihm hob. Damals war die Zeit so schön gewesen.

„Damals.“
 

„Ja, damals, als wir uns kennen lernten.“

Ruckartig drehte sich Richelieu um. Da stand Sie. In einem Morgenrock, den er ihr besorgen ließ. Langsam ging er auf sie zu, aber sie hielt ihn zurück.

„Bleibt, wo Ihr seid.“

„Wie?“

„Kommt nicht näher.“

„Marie, ich...“, doch sie unterbrach ihn erneut.

„Dreieinhalb Jahre. Ihr habt Euch mit einem Kuss verabschiedet. Ich habe jeden Tag gebetet, dass Ihr zurückkommen würdet. Doch Ihr kamt nicht. Dreieinhalb Jahre in denen ich Euch mehr als nur einmal gebraucht hätte.“

Langsam und still weinte sie. Und mit ihr das Herz Richelieus.

„Marie, sagt mir, was ist passiert?“

„Was passiert ist?“, sie schrie ihn an, während sie auf ihn zu trat und mit ihren Fäusten auf seine Brust schlug. „Was passiert ist? Ihr ward mein Verderben. Bis Ihr kamt, hatte man mir nur hinterher geschaut, nur hinterher geschaut. Als Ihr an jenem Morgen mein Haus verließt, sah man Euch. Und wisst Ihr was die alte, dumme Schnepfe von Nachbarin dachte? Sie dachte, ich wäre zu Hure geworden. Oh, es sprach sich schnell rum, dass ich Männerbesuch hatte. Einen Edelmann. Und da wurden die Männer in meinem Viertel wütend. Sie sagten:

„Sie empfängt Edelmänner. Und uns, uns verschmäht sie, diese kleine billige Schlampe!“ Und dann nahmen sie mich. Fast jeden Tag. Eine Zeit lang konnte ich mich noch wehren, aber irgendwann brach mein Wille. Jeden Abend wimmerte ich. Hoffte, dass mich Gott erhören würde, dass er Euch zu mir schicken würdet. Doch nichts ist geschehen.“

Richelieus Herz schnürte sich immer mehr zu. Er war daran schuld. Zweifellos. Wie konnte der Herr das nur zulassen? Wie konnte Er nur? Wieso strafte er das hübscheste Mädchen auf Erden, warum nicht ihn? Noch immer schlug Marie auf seine Brust ein. Er spürte ihren ganzen Schmerz. Und er wollte ihn spüren. Er war der Verursacher gewesen. Er fühlte sich so hilflos wie noch nie zuvor. Langsam wurden ihre Schläge sanfter, bis sie ganz aufhörten. Kurz bevor sie gänzlich zusammenbrach, fing er sie auf.
 

Da saßen sie also zusammen auf dem alten Teppich. Sie schluchzte. Er sagte gar nichts und starrte nur vor sich hin. Er merkte wie ihre Tränen an seinem Hals herunter liefen. Sie merkte hingegen, wie er langsam aber bestimmt seine Arme um sie legte. Wie beruhigend es für sie doch war. Endlich war er wieder bei ihr. Ihr geliebter Kardinal. Er gab ihr Wärme und Geborgenheit. Soviel das sie sich wieder beruhigen konnte.
 

„Es tut mir leid, was Euch in den letzten drei Jahren wiederfahren ist. Hätte ich das gewusst, wäre ich eher bei Euch gewesen. Ich weiß, dass ich das nicht wieder gut machen kann. Und es ist in Ordnung, wenn Ihr mir nicht verzeiht, denn...“

Er kam nicht weiter. Ihre Hand, die zärtlich über seine Wange strich, unterbrach ihn. Völlig perplex starrte er auf sie herab, aber sie sah ihn nicht an. Wie lange war es her, dass er einer Frau so nah gewesen war? Nun, dreieinhalb Jahre, seit er Marie geküsst hatte. Und seit dem war keine andere Frau mehr in seinem Leben gewesen. Dir Enthaltsamkeit schlug ihm noch nicht mal auf den Magen. Im Moment war es viel mehr ihre Nähe. Er zog sie noch fester an sich heran. So nah, bis er ihren Herzschlag durch sein Gewand spüren konnte.

„Halt, nicht so fest, Monsieur.“

„Verzeiht, Marie.“, er löste sich wieder von ihr und diesmal schaute sie ihm in die Augen.

„Im Moment bin ich nicht in der Lage, Euch das zu geben, was Ihr vielleicht wollt. Nicht, nach dem was in den letzten Monaten und vor allem verstärkt in den letzten Wochen geschehen ist.“, versuchte sie sich zu entschuldigen.

„Ihr versteht mich falsch. Ich will Euch nicht zu mir locken. Ich will Euch hier nur erst einmal den Frieden geben, den Ihr braucht. Den Ihr verdient.“

Langsam stand sie auf und er mit ihr.

„Ich danke Euch, Richelieu. Auch wenn ich Euch vorhin angeschrieen habe. Ihr habt es eigentlich nicht verdient, denn Euch trifft keine Schuld.“

Wieder diese Augen. Wie lange konnte er noch hinschauen, ohne nicht gänzlich in ihnen zu ertrinken? Seit acht Tagen hatte er sie in seiner Nähe. Und heute durfte er wieder ihre Wärme spüren. Wie lange konnte er, sollte er ihren Reizen noch standhalten. In den letzten Jahren waren diese Reize deutlicher geworden. Sie war jetzt einundzwanzig und er würde in weniger als einem Monat vierunddreißig werden. So sehr er sie jetzt auch begehrte, er durfte nicht. Nicht nur wegen seinem Zölibat. Auch weil sie in den letzten Jahren genug schlechte Erfahrungen hat machen müssen.

„Ich bin nicht aus Stein. Mein Herz ist nicht aus Stein.“, leise murmelte er vor sich hin.

„Habt Ihr etwas gesagt?“

„Ähm...nein. Nichts. Ihr sehr blass aus, Marie. Legt Euch noch etwas hin.“

„Wenn Ihr wieder bei mir bleibt?“

‚Bittet mich nicht darum’, flehte er im Gedanken, ‚Ich bitte Euch, bittet mich nicht darum, über Euch zu wachen, während Ihr schlaft.’

Doch sie ergriff seine Hand und ging in die Richtung seines Schlafgemachs. Kaum dort angekommen, schlüpfte sie unter die Decke. Richelieu nahm auf einem Sessel direkt neben dem Bett Platz. Marie sprach nicht mehr. Sie griff nur erneut nach seiner Hand und umschloss sie fest. Kurz danach schlief sie ein.
 

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Notre Dame schlug Mitternacht, als Richelieu erwachte. Wieder war er an ihrem Bett eingeschlafen. Wie schon die Nächte zuvor. Sein Kopf lag auf dem Bett und auf seinen Haaren ruhte Maries Hand. Still beobachtete er sie.

„Wie ein Engel.“

Doch sie schlief unruhig, dass merkte er schnell. Und dann konnte er ihn hören: Den Namen ihres Peinigers.

Matthieu Sureille.

Sie wiederholte diesen Namen oft, innerhalb weniger Minuten, sodass Richelieu sicher war, dass dieser wohl Marie auch vor acht Tagen vergewaltigt hatte und die drei Jahre zuvor sie am meisten gepeinigt hatte.

„Schlaf ruhig, meine kleine, süße Marie. Überlasst den Rest mir.“

Vorsichtig erhob er sich und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor er sie in Richtung seines Arbeitszimmers verließ.

Kaum hatte er an seinem Schreibtisch Platz genommen, ließ er auch schon Rochefort rufen, der auch keine fünf Minuten später erschien.

„Ihr habt mich rufen lassen, mein Herr.“, schnurrte er und verbeugte sich tief.

„Bringt ihn um.“

„Darf ich den Namen meines Opfers erfahren?“

Richelieu blickte Rochefort finster an.

‚Oh Gott, der Blick. Wie der eines hungrigen Wolfes.’, dachte Rochefort. Er konnte den ganzen Hass seines Herrn in dessen Augen sehen. So viel, wie noch nie zuvor. Etwas sehr schlimmes musste vorgefallen sein. Doch nur was? Rochefort wusste, dass ihm der Grund diesmal wohl nicht gesagt werden würde.

„Bringt Matthieu Sureille um. Auf der Stelle. Ich will, dass Ihr ihn leiden lasst, Rochefort. Er soll das Leid erfahren, was er dreieinhalb Jahre jemand anderem zugefügt hat. Er soll um Gnade winseln. Und wenn er nach dem Grund fragt, sagt ihm folgendes.“

Richelieu nahm Feder und Papier und fing an zu schreiben. Kaum zwei Minuten später übergab er es Rochefort.

„Lest es!“

„Ich hoffe, Ihr habt den Schmerz gespürt, den Ihr mir und Mademoiselle Dujacque zugefügt habt. Schmort dafür in der Hölle. Auf das Ihr nie mehr ohne Leiden seid.

Gezeichnet: A. J. Duplessis“

Rochefort schaute auf: „Ihr unterschreibt mit Eurem alten Namen.“

„Ja, ein altes Überbleibsel das noch nützlich ist. Und jetzt geht. Ihr werdet den Mann in der Nähe der Rue Fourcroy finden.“

Rochefort eilte unverzüglich hinaus. Es musste sein. Rochefort musste dieses Ekel umbringen. Richelieu konnte den Gedanken nicht ertragen, dass dieser Mann noch frei herumlief. Sureille hatte Marie geschändet. Seine Marie! Und genau dafür sollte erbüßen. Er sollte den Schmerz von Marie fühlen. Den Schmerz von Richelieu. Sureille sollte dafür büßen, dass Marie Tagelang nur ein Schatten ihrer selbst war. Und auch, dass musste sich Richelieu selbst mit einem Schmunzeln eingestehen, dass er sich noch etwas länger nach seiner Marie verzehren musste.

Leise glitt hinter ihm die Tür auf. Doch er hörte es nicht. Zu tief war er wieder in seinen Gedanken versunken.
 

„Träumt Ihr wieder?“

Richelieu spürte zwei Hände auf seinen Schultern. Ihre Hände. Sanft strich er mit seiner Hand über ihre rechte. In diesem Moment brauchte er ihre Frage nicht zu beantworten. Marie wusste, wo er mit seinen Gedanken war. Und sie wusste auch, dass sie ihn gerade wieder daraus gerissen hat. Langsam drehte er sich um. Sie stand immer noch vor ihm, in dem wundervollen marineblauen Morgenrock den er an ihr liebte. Ihre Hand ruhte immer noch auf seinen Schultern. Starr schaute er in ihre Augen. Und dieses Mail ertrank er völlig in ihnen. Er konnte sich nicht mehr halten. Still blickte er sie an. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals.

‚Sie hat so liebe, sanfte Augen. Und Lippen rot wie Erdebeeren.’, dachte er bei sich. Ihre Lippen. Wie gerne wollte er sie mit seinen berühren. Doch die Tatsache was Marie in den letzten Wochen und Monaten alles erlebt hatte, ließ ihn in seiner jetzigen Position verharren.

Marie beobachtete ihn. Jeder andere Mann hätte sich jetzt auf sie gestürzt. Doch nicht er. Nicht ihr Kardinal. In seinem Blick lag wieder diese Sanftheit. Wie gerne wollte sie ihn jetzt umarmen. Aber sie brachte nicht den Mut dafür auf. Während sie darüber nachdachte, erhob Richelieu sich.

„Ihr solltet wieder ins Bett, Marie.“ Er hielt ihre Hände umklammert. Seine letzte Bastion vor dem Ertrinken in ihren Augen.

„Ich kann nicht schlafen.“

„Albträume?“

Ein Nicken bestätigte seine Vermutung.

„Bald wird alles wieder gut.“

„Wirklich?“

„Ja, wirklich. Vertraut mir darin.“

Marie trat einen Schritt auf ihn zu. Die Wärme die er ausstrahlte, hielt sie gefangen.

„Ich vertraue Euch in allem, was Ihr auch jemals tun solltet.“

Nun trat er näher an sie heran. Ihre Hände immer noch umklammert.

„In wirklich allem?“

Wieder kam als Bestätigung ein Nicken.

„Erlaubt mir dann einen Wunsch.“

„Wenn Ihr ihn mir verratet.“

„Ich werde es sagen. So könnt Ihr ihn immer noch verweigern. Und das würde ich auch akzeptieren.“ Noch näher trat er an sie heran. Wieder, wie damals, beugte er sich zu ihrem Ohr hinunter und flüsterte leise in es hinein.

Dann trat er zurück, schaute er aber weiter in ihre Augen.

„Bevor ich Euch meine Antwort gebe, möchte ich, dass Ihr meinen Wunsch hört.“

„Wie Ihr wollt.“

Nun war es an ihr, ihm ihren Wunsch ins Ohr zu flüstern. Als er ihn hörte, weiteten sich seine Augen.

„Was ist, Richelieu, willigt Ihr ein? Denn im Grunde habe ich Euch meine Antwort somit gegeben.“, Marie schaute ihn in diesem Moment nicht an.
 

Sanft legte Richelieu seine Hand auf ihre Wange, die andere um ihre zarte Taille. Marie ließ sich von ihm näher heran ziehen. Solange, bis sie seinen Herzschlag spüren konnte. Sie musste sich auf ihre Zehenspitzen stellen, damit sie aus dieser Nähe noch in seine Augen schauen konnte. Dann spürte sie sie: Seine Lippen!

Ihre Lippen. Wie weich sie waren. Wie sehr er sie vermisst hatte. Er war glücklich, dass sie seinem Wunsch mit einem Gegenwunsch geantwortet hatte. Er durfte sie küssen, wenn sie den Kuss erwidern durfte. Wie sehr er seine kleine, liebe und süße Marie Valerie doch liebte.

Und auch sie gestand sich ein, dass sie nie mehr einen anderen Mann lieben wollte.

Diesmal war der Traum noch nicht so schnell vorbei. Erst nach wenigen Minuten lösten sie sich voneinander.

„Ist Euer Wunsch in Erfüllung gegangen?“, hauchte Richelieu beinahe nur noch.

„Ja, dass ist er. Und ich danke Euch dafür.“

Marie gab ihrem Liebsten noch einen liebevollen Kuss auf die Stirn, bevor sie zurück in das Schlafgemach ging. Mehr wollte und konnte sie ihm heute nicht geben. Und auch Richelieu wusste und akzeptierte es. So ließ er sie zurück ins Bett gehen. Er jedoch wollte unbedingt noch abwarten, ob Rochefort seine Arbeit noch heute Nacht hatte erledigen konnte.
 

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In den frühen Morgenstunden kam Rochefort endlich. Das zufriedene Gesicht ließ Richelieu sicher sein, dass Maries Peiniger nicht mehr am Leben war.

„Mein Herr. Ich habe Euren Auftrag sachgemäß ausgeführt. Er musste leiden.“, verbeugte sich Rochefort anstandsgemäß.

„Und wie?“

„ Ich habe ihm aus dem Hinterhalt ein Messer zwischen seine Rippen gestoßen. Als er sich umdrehte, wollte er wissen, was ich von ihm wolle. Ich sagte ihm Eure Worte und er sagte nur, dass Ihr ebenfalls in der Hölle dafür schmoren würdet. Daraufhin habe ich ein zweites Mal zugestoßen. Direkt in die Lungengegend.“

Ein zufriedenes Lächeln stahl sich auf Richelieus Lippen.

„Ich habe das Messer quälend langsam wieder heraus gezogen. Er bat darum, dass ich ihm endlich den Gnadenstoß gebe, aber ich ließ ihn zappeln und ließ ihn sozusagen ausbluten. Am Ende erwürgte ich ihn.“

„Hat er sonst noch etwas gesagt?“

„Nein. Nichts mehr. Seine Leiche habe ich jedoch liegen lassen.“

„Das ist gut.“, Richelieu lehnte sich zurück. „Hier, Euer Lohn.“

Er warf Rochefort einen Lederbeutel zu, den dieser zugleich auffing. Rochefort merkte sofort, dass seinem Herrn dieser Auftrag sehr wichtig gewesen war. So viele Geldstücke hatte er noch nie durch das dünne Schweineleder gespürt. Als Dank verbeugte er sich tief.

„Ich werde Euch die nächsten Tage nicht brauchen, Rochefort. Sobald ich Euch brauche, lasse ich nach Euch schicken. Amüsiert Euch mein lieber Rochefort.“

Richelieu stand auf und ging um seinen Arbeitstisch herum auf Rochefort zu. Er streckte ihm die Hand hin und Rochefort nahm diese nach kurzem Zögern und küsste den bischöflichen Siegelring. Solch hohe Ehre hatte er noch nie erfahren.

„Ich danke Euch sehr für diesen Gefallen, Rochefort. Ihr habt mir den besten Dienst damit geleistet.“

„Ich danke Euch für dieses Lob, mein Herr.“, noch einmal verbeugt er sich. Dann entschwand er hinaus auf die morgendlichen Straßen Paris’.

Richelieu löschte die mittlerweile fast herunter gebrannten Kerzen und ging dann hinüber zu dem Sofa, auf dem er seit neun Nächten schlief. Und nach dieser Wohltat, die Rochefort für ihn getan hatte, würde er seit neun Nächten auch wieder richtig tief schlafen. Doch so weit kam er in seinen Gedanken nicht mehr, denn kaum lag er auf dem Sofa, war er auch schon dem Bruder des Todes, dem Schlaf begegnet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schu_Lida-san
2006-06-09T19:16:33+00:00 09.06.2006 21:16
Wuah...
Richelieu ist ja sehr auf Rache ausgerichtet...
Aber das er das für sie getan hat...*-*
Ich mag die!^^
*weiter lesen will*
*gespannt ist*


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