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Die Bahnsteigbekantschaft

Der Tanzabend
von

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Der große Auftritt

Der Wind durchstreifte behutsam das Haar der kleinen brünetten, während sie geduldig auf den Zug wartete. Es war ende März und die Schneeberge schmolzen langsam durch die warmen strahlen der Sonne dahin. Auch die Vögel trauten sich wieder aus ihren Winterquartieren und trällerten ihren zauberhaften Gesang hinaus in die Welt. Die junge Frau schaute sich fragend um. Sonst waren so viele Menschen mit ihr am Bahnhof die auf den Zug warteten. Doch diesmal war außer ihr nur ein, ihr noch nie zuvor aufgefallener, Mann auf dem Bahnsteig. Vorsichtig musterte sie ihn aus ihrem Augenwinkel heraus. Er hatte eine braune Leder Jacke und blaue eng anliegende Jeans an. Außerdem besaß er kurze schwarze Haare und seine Haut war brauner als die der kleinen Frau.

Dann schaute der Mann etwas verdutzt auf seine Armbanduhr. Die junge Frau schreckte auf und schaute ebenfalls verdutzt auf ihre Uhr. Es war mittlerweile schon 11:50 Uhr und der Zug hätte schon seit zehn Minuten da sein müssen. Sie schaute auch auf die Bahnhofsuhr doch die zeigte ebenfalls 11:50 Uhr an. Da bemerkte die kleine Frau wie der Mann, den sie zuvor beobachtete hatte, auf sie zu kam. "Entschuldigen sie bitte könnten sie mir sagen ob der Zug vielleicht Verspätung hat?" Sie sah auf und sah nun sein Gesicht. Ihre Wangen erröteten sich und ihr Herz fing an zu rasen. Aus ihrem Augenwinkel konnte sie vorhin nicht viel erkennen doch jetzt wo er in voller Pracht vor ihr stand, hätte sie ihn fast mit einem Engel verwechselt. Er hatte ganz glatte Haut, eis blaue Augen und die Sonne hob seinen Körper Umriss glänzen hervor. "Äh..Ähm also... ich weiß auch nicht wo der Zug bleibt, wahrscheinlich hat er nur wieder eine ..." erklärt die Frau als sie von den Lautsprechern unterbrochen wird "Alle Züge auf diesem Gleis fallen vorübergehend wegen Technischenstörungen aus, wir bitten sie deshalb unseren Schienenersatzverkehr zu nutzen!". Der Mann stöhnte laut auf. Dabei zuckte die kleine Frau gleich zusammen. "Entschuldigung ich wollte sie nicht erschrecken, mein Name ist Maik und wie heißen sie?" "Ich heiße Susan" und so stellten sich die beiden einander vor. "Und was machen sie jetzt?" Susan erklärte ihm das sie nicht mehr zur arbeit bräuchte da ihr Chef meinte wenn sie noch einmal zu spät kämme wäre sie gefeuert. Auch Maik meinte er bräuchte nicht fahren da er eh nur einen Freund besuchen wollte und das ginge auch ein andermal. Da beide nicht wussten was sie mit den restlichen Tag anfangen sollten brachte Maik den Vorschlag das sie doch zusammen Mittag essen gehen könnten. Susan war begeistert von diesem Vorschlag und willigte sofort ein. Doch irgendwoher kannte sie ihn, aber leider viel es ihr nicht mehr ein.
 

Etwa eine halbe Stunde später in einem kleinen Lokal in der Nähe.

Susan schaute sich in der Gaststätte um. Sie war immer der Meinung das sie ihre Stadt bis auf den letzten Grashalm kannte aber dieses Lokal sah sie heute zum aller ersten mal. Diese Gaststätte ist allerdings auch von zwei großen Häusern versteckt und Werbung war auch keine ausfindig zu machen. Es war halt leicht zu übersehen. Susan war überrascht das dieser Mann innerhalb weniger Minuten dieses Lokal für sie ausfindig machte und das obwohl er nicht aus dieser Stadt kam, was sie bei ihrer Unterhaltung mit im erfuhren hatte. Die kleine Frau ließ die Umgebung auf sich wirken, derweil Maik die Toiletten aufsuchte. Das Licht war angenehm gedämmt, die Wände bestanden komplett aus Holz und überall standen tropisch aussehende Pflanzen. Eine wein rote Tischdecke zierte den Tisch und auf dieser standen silberne Kerzenhalter mit langen weißen Kerzen. Leise entspannende Musik rundete die Atmosphäre ab. Susan Inspektzierte die Speisekarte und fand ihre Lieblingsspeise als heutiges Tagesgericht wieder. Auch Maik war von der Toilette zurückgekehrt und lass nun die Speisekarte. Beide waren sich einig und entschieden sich für Kohlroulade mit Salzkartoffeln und Beilagen. Dazu wählten sie einen lieblichen Weißwein. „ Darf ich zum Tanz bitten?“ sagte Maik und reichte Susan die Hand. „Aber hier Tanzt doch sonst keiner weiter“ meinte Susan und sträubte sich. „Dann machen wir halt den Anfang und bis das Essen kommt dauert auch noch eine weile“ Er zog die junge Frau vorsichtig vom Stuhl. Die zwei bewegten sich zum Anfang noch etwas steif aber das gab sich mit der Zeit und sie bildeten eine Einheit. Das Lied endete und ein etwas schnelleres, popigeres begann. „ Jetzt wäre es Zeit für einen Tango aber ich möchte sie nicht überfordern“. Susan sah in herausfordernd an „ Wenn wollen sie nicht überfordern?“. Die kleine Frau fing an sich ihm Rhythmus des Liedes zu bewegen. Maik stand erstaunt daneben und beobachtete dies nur kurz. Er nahm Susans Hand und die beiden legten los einen feurigen Tango zu Tanzen. Jetzt wurden auch die anderen Gäste in der Gaststätte neugierig und beobachteten die zwei eifrig. Erst als der Tanz zu ende war bemerkten die beiden was für eine Aufmerksamkeit sie auf sich gezogen haben. Alle Applaudierten den beiden zu und Susans Gesicht färbte sich rot. Ohne ein Wort zu verlieren setzte sich Susan wieder an ihren Tisch und Maik folgte ihr. „Das muss dir doch nicht peinlich sein, aber das sie so gut Tanzen können hätte ich nicht Gedacht“. „ Ich habe schon lange nicht mehr so Getanzt, waren sie zufällig auf einer Tanzschule?“ erwiderte Susan ohne wirklich auf seine Worte einzugehen. „ Ja, es ist zwar schon eine Weile her aber ich hier in der Nähe mal eine Tanzschule besucht, warum fragen sie?“. „Nun ja ich habe schon die ganze Zeit das Gefühl als würde ich sie irgendwo her kennen und ich glaube das ich sie dort vielleicht schon mal gesehen habe. Waren sie auf der „Club Movin“?“. „ Ja genau dort war ich. So ein Zufall aber auch mir war auch so als habe ich sie schon einmal gesehen. Und Tanzen sie jetzt auch Beruflich?“. „ Nein leider nicht mehr. Ich habe mal ein Zeit lang an Wettbewerben teilgenommen aber mein Partner war mit mir nicht zufrieden und hat sich jemanden anders gesucht“ sagte Susan etwas traurig. „ Das tut mir Leid. Er hat halt ihr Talente nicht erkannt.“ versuchte Maik die kleine brünette wieder aufzumuntern. „ Nun ja mit seiner anderen Partnerin hat er schon einige Wettbewerbe gewonnen und ich glaube den heute Abend wird er auch wieder gewinnen“. „ Das glaube ich nicht!“. Die kleine Frau sah Maik verdutzt und fragend zugleich an. „Nun ja, ich bin zwar schon etwas aus der Übung aber mit ihnen zusammen dürfte das schon gehen.“ Susan´ s Augen wurden immer größer und glänzender durch die tränen die sich nun in ihnen sammelten. „Da.. Das würden sie für mich.....machen?“ sagte die kleine Frau derweil sie versuchte ihre tränen in den griff zu bekommen. „Natürlich“.

Da kam auch schon, wie als hätte sie den Moment abgepasst, die Kellnerin mit dem Essen. Susan widmete sich ihrem Mahl, doch durch den Gedanke an den bevorstehenden Abend konnte sie mit Lächeln nicht mehr aufhören. Maik rief die Kellnerin wieder zu sich als sie mit dem essen fertig waren und wollte die Rechnung begleichen. Doch Susan hatte da einen einwand sie wollte ihre Mahlzeit selber bezahlen. Aber Maik war damit nicht einverstanden, den schließlich hatte er sie doch zum essen eingeladen. Und so bezahlte Maik, nach einigen Wort wechseln, doch alles.
 

Die Sonne schenkte den beiden wollige wärme, derweil sie durch die Stadt streiften. Die Strassen waren gefühlt von Menschen die alle eilig ihre Einkäufe erledigten. Doch Susan bemerkte sie kaum zu groß war ihre Aufregung auf den Abend. Maik hielt ihre Hand fest ihm griff und sorgte so dafür das sie nicht, in ihren Gedanken versunken, jemanden anrempelt. Die kleine Frau schreckte auf, Maik war stehen geblieben und zog sie nun zu sich heran. Susan blickte nun in ein großes Schaufenster in dem viele Ballkleider hingen. Ein sehr knapp geschnittenes, rotes Kleid viel ihr besonders auf. Lange konnte sie ihren Blick nicht davon abwenden. Susan schüttelte leicht mit ihrem Kopf, sie wusste das sie sich so etwas nie leisten könnte und so verbannte sie dieses Kleid aus ihren Gedanken. Die kleine Frau wollte gerade weiter gehen als Maik sie mit in diesen Laden hinein zog. Er ging auf die Verkäuferin zu und verlangte das Kleid aus dem Schaufenster. Er wusste genau welches Susan gefiel, den schließlich konnten ihm die Blicke der kleinen Frau auch nicht entgehen. Die Verkäuferin kam mit dem Kleid über den Arm zurück und überreichte es Maik. Dieser winkte Susan zu, mit dem Kleid in eine der Kabinen zu gehen. Zuerst weigerte sich die kleine Frau, doch den reizen des Kleides und des jungen Mannes konnte sie nicht wiederstehen.

Wenig später öffnete sich die Tür der Kabine wieder und heraus trat eine wunderschöne junge Frau. Sie hatte einen sehr tiefen doch sogleich noch diskreten Ausschnitt. Nach unten hin endete die linke Seite etwa bei der hälfte des Oberschenkels und die rechte zog sich noch weiter bis zum Knie herunter. Bei einer Drehung der Frau sah man das sich auch hinten ein langer ausschnitt bis zum ende des Schulterblattes zog. Dieses Sexy und sogleich stillvolle Kleid passte Susan wie angegossen.

Maik musterte sie von oben bis unten und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er war überwältig von ihrem Anblick und hätte sie stundenlang nur anschauen können. Mit einem beherzten Kopfschütteln holte er sich aus dem Hypnose zustand, den diese Frau auf ihn Ausübte und ging mit kleinen Schritten auf sie zu. So als ob sie ein scheues Reh war dem er sich vorsichtig nähern wollte. Sanft nahm er ihre Hände und zog sie zu sich. Abermals bestaunte er ihre Erscheinung. Auch bemerkte er die röte in ihrem Gesicht. Sie war es wahrscheinlich nicht gewohnt so bestaunt zu werden. So ließ er ihre Hände wieder los und schickte sie in die Kabine um sich wieder umzuziehen. Maik ging zur Kasse „Können sie mir bitte gleich einpacken, am besten in Geschenkpapier wenn das ginge“ „Natürlich junger Herr, wie wollen sie bezahlen bar oder mit Karte?“ „Ich bezahle gleich Bar“ Die Verkäuferin lächelte und gab den Betrag in die Kasse ein „Das währen dann 214,99€ bitte“. Maik viel fast die Kinnlade herunter als er diesen Betrag hörte „Das ist aber ganz schön viel Geld, wären da nicht noch irgendwelche Ratte die ich nutzen könnte“ er setzte seinen alles erweichenden Blick auf. Die Verkäuferin überlegte kurz „Nun ja ich könnte ihnen 20% Rabatt geben das wäre dann aber auch schon alles“. Maik lächelte und ging darauf ein. Er bezahlte das Kleid und ging zu Susan die gerade aus der Kabine wieder heraus kam. „Könntest du kurz draußen warten ich muss noch einen Anruf erledigen, den mir die Verkäuferin gestattet hat.“ Susan nickte und ging nach draußen. Maik ließ das Kleid einpacken und verstaute es in einem Beutel. Dann ging er ebenfalls raus und ging mit Susan weiter.

Susan fragte sich zwar was in diesem Beutel war doch sie wollte nicht unhöfflich und neugierig wirken und so ließ sie ihre frage dann doch sein. Die beiden verließen die Strasse und näherten sich einem Park. Um zu Susans Wohnung zu gelangen musste man nicht unbedingt durch diesen Park laufen, doch die kleine Frau fand es einfach entspannender. Die Vögel flogen auf den kahlen Ästen hin und her. Dabei hielten sie immer Ausschau nach Passanten die etwas für sie dabei haben könnten. Die Sonne kümmerte sich der weil weiter um die noch zurück geblieben Schneeberge. Weiter vorne sah man eine älter Frau auf einer Bank, die sich an einem kleinem Teich befand. Die Dame fütterte die Enten und Vögel mit kleinen Brotkrummen.

Susan musste immer wieder auf die kleine Tüte in Maiks Hand sehen. Sie fragte sich ob er das Kleid gekauft hatte und für wenn es wohl sei. Endlich überwand sich die kleine Frau „Entschuldigung dürfte ich wissen was sie da eben gekauft haben?“. Maik blieb stehen und sah Susan in die Augen „Ich habe das Kleid gekauft das sie vorhin anprobiert haben, eine Freundin von mir wollte schon lange so eins haben und da habe ich mir gedacht das ich ihr mal eine Freude mache“. Susan schaute etwas enttäuscht nach unten irgendwie hatte sie gehofft es wäre für sie, doch das durfte die kleine Frau von ihm nicht erwarten. Schließlich kannte sie den Mann nicht besonders gut und er war auch nicht verpflichtet es ihr zu kaufen. Susan begann weiter zu laufen und Maik holte sie schnell wieder ein.

Die beiden waren nun am ende des Parks und mussten wieder in die hektische Stadt wechseln. Nach wenigen Metern blieb Susan stehen „Hier müssen wir uns für heute Abend anmelden“ die kleine Frau schaute auf ihre Uhr. Es war mittlerweile schon halb sechs „Puh da haben wir aber glück die Anmeldung hat noch eine halbe Stunde auf“. Maik nickte der jungen Frau zu und die beiden begaben sich in das Gebäude um sich an der Anmeldung für den Wettbewerb eintragen zu lassen. Die nette Dame an der Anmeldung notierte sich die Namen und gab den beiden ihre Starternummer „Seien sie bitte um Acht Uhr wieder hier ansonsten werden sie diskqualifiziert“. Maik und Susan sahen sich zu stimmend an und bei beide gaben wie aus der Pistole bekannt „Das werden wir“. Die zwei schauten sich an und fingen an zu lachen. „Sie passen wirklich gut zusammen“ bemerkte die Dame hinter ihrem Tresen. Beide schüttelten mit den Kopf und verließen das Gebäude ohne die Sache klar zu stellen.
 

Das Türschloss knackte drei mal und unterbrach so die idyllische Ruhe in der kleinen Wohnung. Leise quietschten die Türangeln als die Türe langsam aufgeschoben wurde. Der kleine schwarz- weiße Kater lauschte und sprang von dem Sessel, in dem sie gelegen hatte. Gemütlich streckte sie sich und riss ihren Mund dabei, für ein langes Gähnen, auf. Dann stiefelte sie weiter zur Tür wobei sie ein begrüßendes Mauzen ausstieß. Susan betrat als erste die Wohnung und nahm ihren kleinen Kater sofort auf den Arm. Jetzt betrat auch Maik die Wohnung. Sein erster Blick schweifte auf den Kater in Susans Armen „Wie heißt er den?“. „Zeus“ gab die kleine Frau kurz von sich bevor sie sich wieder um den Kater kümmerte, indem sie knuddelte. Maik gab sich mit dieser Antwort zufrieden und hängte seine Jacke über den Kleiderständer. Er drehte sich um und nahm auch gleich Susan die Jacke ab um sie aufzuhängen. Die junge Frau setzte Zeus ab und schaltete den Fernseher ein „Ich geh erst einmal Duschen. Sie können ja der weil etwas Fernsehen.“. Maik winkte ab „Gehen sie ruhig Duschen ich muss noch mal kurz in die Stadt, dauert aber nicht lange.“. Susan nickte und begab sich in ihr Bad. Maik nutze diese Gelegenheit um das in Geschenkpapier eingewinkelte Kleid aus dem Beutel zu nehmen und auf den Stubentisch zu legen. Schnell schrieb er noch einen kleinen Zettel und legte in auf das Geschenk.

Susan legte ordentlich ihre Sachen in ihre Wäschebox und hörte dabei das zuschlagen der Tür. Maik hatte sich also auf den Weg gemacht. Vorsichtig stellte sie das Wasser so ein das es nicht zu heiß oder zu kalt war. Dann stieg sie in die Dusche. Die Plastikscheiben der Dusche liefen weiß an und kleine Perlen glitten von oben nach unten. Der heiße Wasserdampf beschlug die Scheiben. Das Wasser hörte auf zu plätschern und die Tür der Dusche schob sich langsam auf. Susan griff mit einer Hand nach ihrem Handtuch. Miauent saß auch schon der Kater vor ihr und wartete darauf das sie wieder heraus kommt. Die kleine Frau hing sich das Handtuch um den Körper und machte sich auf den Weg zu ihrem Kleiderschrank. Dabei musste sie durch das Wohnzimmer gehen. Natürlich viel ihr sofort das Präsent, auf dem Tisch, auf. Neugierig näherte sie sich ihm. Sie hob den Zettel an und fing an ihn zu lesen. `Liebe Susan ich habe dir doch gesagt das Kleid wäre für eine Freundin die schon lange so eines haben wollte. Nun ja diese Freundin bist du und ich hoffe wenn ich wieder da bin kann ich dich darin bestaunen.` Susans Augen leuchteten förmlich auf und kleine Freudentränen rinnen ihr über die Wangen.
 

Passanten wuselten über die Straßen und Autos fuhren nur stockend weiter. Fast unheimlich färbte die Sonne sich in helles Abendrot. Maik drückte die Klinke der Tür hinunter und verließ, mit einem neuen Anzug, den Herren Laden. Der Anzug war komplett schwarz nur ein weinrotes T-Shirt verlieh dem ganzen Nochetwas Farbe. Überhaupt sah der Anzug nicht so steif wie gewöhnlich aus. Da Maik keine Fliege oder Krawatte dazu trug. Außerdem war das Jackett nicht zu geknöpft sondern offen, so damit das weinrote T-Shirt auch besser zur Geltung kam. Maik schlug schnurr stracks die Richtung zu Susans Wohnung ein.

Es dauerte auch nicht lange, bis er vor ihrer Tür stand. Schnell zupfte er noch mal an seinem Jackett herum und begann zu klopfen. „Einen Moment bitte“ ertönte es aus der Wohnung. Der junge Mann wartete geduldig. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür auch schon. Maik trat hinein. Skeptisch sah er sich um ob Susan schon das Paket entdeckt hatte. Ja, es hatte geklappt, das Paket lag nicht mehr auf dem Tisch. Maik richtete seinen Blick zum Bad. Wo nun die kleine Frau heraus trat. Sie trug das gekaufte Kleid. Dazu hatte sie ihre Haare an den Seiten nach oben gesteckt, so das die langen Strähnen lockig nach hinten fielen. Auch trug sie das passende Make up. Weiche erdfarben umrundeten ihre Augen und schwarze Wimpern verstärkten ihren Ausdruck. Ein bräunlicher Lippenstift ließ dazu noch ihre Lippen voller und stärker wirken.

Maik unterbrach seine Fasziniertheit und reichte Susan seine Hand „Können wir dann, Madam“. Susan ergriff seine Hand. Im vorbeigehen schnappte sie sich noch schnell ihre Handtasche und schon verließen sie die Wohnung.
 

Flackernd begannen die Straßenlaternen ihre nächtliche Arbeit. Das war auch Zeit den die Sonne schenkte der Stadt nur noch wenig Sonnenstrahlen vom Horizont her. Durch den herangerückten Abend wurden nun auch die Strassen leerer. Die Uhr zeigte eine halbe Stunde vor Acht. Maik verlangsamte das Schritttempo „Wir haben noch eine halbe stunde zeit, also wie wäre es mit einem kleinen Übungstanz“. Susan schaute etwas skeptisch drein „Ohne Musik und Tanzfläche“. Maik griff nach Susans Händen „Wir machen uns die Musik selber und der Fußweg ist unsere Tanzfläche“. Der junge Mann setzte einen Fuss neben den anderen „Taram, tam, tam, Taram, tam, tam.....“. Susan lächelte verlegen und begann nun sich von ihm führen zu lassen. Die beiden harmonierten dabei wie ein Glockenspiel, bei dem jede die andere anstieß um gemeinsam einen klang zu erreichen.
 

Der Eingangsbereich quoll nur so über vor Menschen die verzweifelt versuchten ihre Jacken am Schalter abzugeben. Auch der Türsteher sah sich die Personen jetzt genauer an. Susan und Maik wollten gerade an ihm vorbei gehen, als er sich gewandt vor sie drehte „Tut mir leid, heute haben nur geladene Gäste zutriet“. Susan sah den Man verwirrt an „Aber wir sind eines der Tanzpaare für heute Abend“. „Dann haben sie doch sicher ihre Startnummer dabei “ Susan nickte „Aber natürlich“ sie zog die Nummer aus ihrer Tasche „Hier bitte sehr“. Der Man sah sie sich kurz an und wisch zur Seite, um die beiden vorbei zu lassen. Maik gewährte, wie ein wahrer Gentleman Susan den vortritt.

In der Kabine für die Tänzer war ebenfalls die Hölle los. Alle stürmten nur so von einer Seite zur anderen. Das lag daran, das sie sich erst hier Umzogen und sich schminkten. Maik zog der kleinen Frau vorsichtig den Mantel von den Schulter und hing in an einem, so schon überfüllten, Kleiderständer auf.

„Bist du Aufgeregt?“ suchte er das Gespräch mit Susan. Doch diese hörte im gar nicht zu. Er verfolgte ihren Blick zu einem Jungen Mann. Dieser trug eine enge Lederhose und ein kurzärmliches Hemd.

Maik griff Susan an die Schulter „Ist er das?“. „Ja“ gab sie nur kurz zu verstehen.

Susan löste ihren Blick und wandte sich jetzt wieder dem jungen Mann zu. „Er wird unsere größte Konkurrenz sein, die meisten anderen kenne ich. Mit denen werden wir keine Problem haben.“. Dann bin ich ja beruhigt“.

„Ach, du auch hier“ ertönte es auf einmal hinter Susan. Die kleine Frau brauchte sich nicht umzudrehen. Sie erkannte schon an der Stimme, den Mann der nun hinter ihr stand. Es war Andreas, ihr damaliger Tanzpartner. Langsam drehte sie sich um. Sie schaute in seine tief braunen Augen „Ach, ich hab mir gedacht das es mal Zeit wird, das du wieder richtige Konkurrenz bekommst“ gab sie im protzig zur Antwort. Dieser entgegnete ihr zu erst nur mit einem überlegenen Grinsen „Da mach ich mir auch jetzt keine Sorgen“. Jetzt griff auch Maik in das Gespräch ein „Das sollten sie aber..., den jetzt sind wir hier. Und eines kann ich ihnen jetzt schon garantieren, sie werden heute nicht den ersten Platz belegen“. Andreas aber blieb immer noch cool „Wenn sie meinen. Ich muss dann erst mal. Möge der bessere gewinnen. Also ich...“ er drehte sich wieder um und ging zu seiner Partnerin zurück. Diese trug ein schwarzes Kleid und hatte lange Blonde Haare. Auch wenn man jemanden nicht nach seinem Aussehen beurteilen sollte, wusste Susan trotzdem gleich das diese Frau eingebildet war.

Eine Stimme erklang durch den Lautsprecher und rief nun das erste Paar in die Halle. Susan schaute aufgeregt auf ihre Nummer sie war die Nummer 22 und somit die letzte Paarung in diesem Wettbewerb.
 

„Paar 22 bitte begeben sie sich in die Halle. In fünf Minuten sind sie an der Reihe. Maik schreckte hoch „Das sind wir“. Aber Susan reagierte gar nicht. Der junge Mann nahm ihre Hand und zog die kleine Frau nach oben. „Ich kann nicht, ich bin zu aufgeregt“ gab sie mit zitternder Stimme von sich. „Mach dir keine Sorgen du schaffst das schon“. Susan schloss ihre Augen. Sie versuchte sich zu konzentrieren. Es gab für sie jetzt nur noch einen Gedanken und das war um jeden Preis zu Gewinnen.

Susan und Maik schritten in die große Halle. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Sie verbeugten sich kurz vor den Zuschauer und dann erklang auch schon die Musik. Jetzt wurde ein Salza von den beiden verlangt. Ohne große Probleme fanden sie in den Rhythmus. Federleicht bewegten sie sich über den Boden. Bei manchen Bewegungen hätte man schwören können, das sie geflogen sind.

Nach wenigen Minuten stoppte die Musik genau wie die beiden. Noch ein kurzer knick vor der Jury und es wahr geschafft. Jetzt ging es an die Punkte Verteilung. Ihre Vorgänger hatten alle eine niedrige Bewertung, außer Andreas er hatte fast die höchste die man erreichen konnte. Es waren 28 von 30 möglichen Punkten. Der erste Bewerter hob seine Karte, es war eine 10. Susans Herz klopfte immer schneller. Jetzt wurde die zweite Karte in die Luft gehoben, eine Neun. Es wurde immer knapper sie mussten jetzt noch mindesten eine 10 bekommen um den Wettbewerb zu Gewinnen. Auch Maik wurde jetzt immer nervöser immer fester drückte er Susans Hand. Nur langsam bewegte sich das dritte Schild nach oben.

„Und wir haben einen Gewinner. Mit 29 Punkten gewinnt das Paar mit der Startnummer 22. Nur mit einem Punkt Vorsprung vor dem Paar 20, Andreas und Eva.......“ Weiter hörte Susan nicht zu. Mit einmal viel sie auf ihre Knie und Freudentränen liefen ihr über die Wangen.

Maik kniete sich vor sie und schlang seine Arme um ihren Körper. Der junge Mann spürte wie kleine Tropften sein Hemd benässten als die kleine Frau ihren Kopf auf seine Schulter legte. Nach einem kurzen Augenblick kehrte in Susan wieder Ruhe ein. Zusammen mit Maik richtete sie sich wieder auf. Hinter ihr wartete schon der Preisrichter. Er übergab ihr den Pokal. In diesem war eine Karte. Susan griff nach ihr und als sie sah was auf ihr Stand erkannte man, wie erstaunt sie war. Sie und Maik hatten doch tatsächlich die Möglichkeit ein einjähriges Auslandsstipendium als Tänzer zu absolvieren. Vor lauter Aufregung viel sie dem Preisrichter um den Hals und sprang dabei auf und ab. Mit einmal wurde ihr klar wenn sie da umarmte und ließ von ihm ab. Ihre Wangen färbten sich vor Scham rot.

„Maik wir haben’s geschafft, wir...“ mitten in ihrem Satz brach sie ab, da der junge Mann nicht mehr ausfindig zu machen war. Verzweifelt suchte sie den ganzen Raum nach im ab, aber ohne großen erfolg.
 

Ein Vollmond zierte den Himmel über dem Gebäude aus dem Susan heraustrat. In ihrer rechten Hand hielt sie den Siegerpokal. Betrübt schritt sie auf die Strasse zu, wo sie auf ihr Taxi wartete.

„Entschuldigen sie. Sind sie Susan Müller?“. Susan drehte sich ruck artig um. Es war die nette Frau vom Empfang. In der Hand hielt sie einen Zettel, den sie Susan hin hielt. Die kleine Frau nahm fragend den Zettel an sich und begann ihn zu lesen `Leider konnte ich, aus privaten Gründen, nicht länger bleiben. Aber ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Maik` . Susans Trauermine verschwand und fast hätte sie auch gelächelt. Sie wusste sie würde ihn irgendwann wieder sehen. Aber das ist dann eine Andere Geschichte.



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