Weiß wie Schnee … seine Haut, silbern glänzend wie giftiges Quecksilber … seine Haare, braun wie der süße Honig … seine Augen, rot, rot wie Blut … seine Lippen … sein Inneres … grau … grau wie~
Bakura lag da und blickte seufzend auf die Decke. Schwarze und weiße Punkte flimmerten und hüpften belustigend vor seinen Augen herum. Er wollte nach ihnen greifen erwischte sie jedoch nie. Es ärgerte ihn!
Und er zitterte … vom Schwindel? Unruhe? Nervosität? … Vielleicht
KOMM SCHON!
GLEICH!
BAKURA!
JA MOMENT NOCH!
KOMM SCHON ICH WILL ZU DIR!
Jah~ Bakura wollte doch auch das er zu ihm kam, aber es ging ihm im Moment verdammt beschissen. Alles drehte sich. Er hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen. Ob Ryou das wusste? Natürlich wusste er das … sein Hikari wusste immer alles.
„Ryou~“
Tick.
Tack.
Die Uhr …
Zittern,
Schmerzen,
Lieses schmerzerfülltes Keuchen,
„Ryou~“
Etwas Hartes im Rachen,
ein Schluck Wasser …
Erlösung
Nebel …
Flammen …
Rauch … grau wie …
Träge öffnete er seine Augen wieder und blickte sich um. Er hatte was gehört … Sein Hikari stand ihm gegenüber. Er hatte ihn doch noch gar nicht herbestellt.
Bakura seufzte. Ryou lächelte … das lächeln wurde erwidert.
Er war so schön … sein Hikari.
Herz aus gold,
Reine Seele …
Er liebte ihn so sehr, warum nur hatte er ihn noch vor kurzem so sehr gehasst?
War es schon damals Liebe gewesen?
Aber Ryou schien ihm alles vergeben zu haben. Gott und allen anderen sei Dank~
er brauchte ihn doch.
„Ich würde verrückt werden ohne dich Hikari … vollkommen verrückt!“
WEISS ICH DOCH, ICH LASS DICH ABER NICHT ALLEINE … ABER VERGISS NICHT DEINE MEDIZIN ZU NEHMEN DAS NICHTS MEHR PASSIERT~
WERDE ICH NICHT … VERSPROCHEN, NIE MEHR
Bakura kam näher und umfasste Ryous Hüften. Er zog ihn dicht an sich. Ein wilder Kuss entflammte. Ausgehungert presste Bakura seine Lippen auf die Seines Hikaris. Seine dunklen Augen funkelten zutraulich. Ja er hatte sich verändert …
Er hatte Ryou doch erst vor ein paar Tage durchs Haus gejagt. War wie ein wildes Tier auf Beutejagd gewesen. Hatte ihn vor sich her getrieben in den dunklen Wald. Dort war Ryou dann gestanden, umgeben von Bäumen, an eine harte Rinde gedrückt. Gott er war so schön gewesen …
Er hatte geschrieen, geheult und gewimmert … gefleht!
Aber Bakura hatte nicht aufgehört! Wie auch? Wenn das Opfer so schön war? So vollendet und perfekt in seiner Angst?
Es war dunkel gewesen, doch selbst die Natur hatte sich gegen Ryou verschworen. Der Mond hatte ihn belächelt, war ihm gefolgt und hatte ihn nicht in der Dunkelheit untertauchen lassen. Er hatte Ryous Haare zu flüssigem Silber, und seine Augen zu flüssigem Gold gemacht.
Ja … sein kleines süßes Hikari, die dürre Gestalt umhüllt von nicht mehr als einem langen weißen Nachthemd. Die Schultern frei, die weiße Haut sichtbar. Und rot hatte das Blut seine Flecken zwischen Ryous Schenkeln, auf dem weißen Stoff zurückgelassen. Rot … die Farbe der Liebe …
Blutrot … Bakuras Liebe.
Er hatte sich Zeit gelassen, hatte Ryou behandelt wie ein Schlachtvieh. Nein … schlimmer, einem Rind oder Schwein gab man die Chance schnell zu sterben. Bakura war aber kein plumper Bauer … er war Künstler und Ryou sein Schlachtwerk gewesen …
So schön~
Zick.
Zack.
Blut …
Aber dies war nun vorbei. Er würde ihm nie wieder wehtun. Nie wieder!
„Ich liebe dich …“
ICH WEISS
Bakura hob den Kopf. Was für eine Antwort! Und überhaupt … er hasste es wenn sein Hikari den Gedankenlink benutzte, er kam sich so irre vor. Aber er war nicht Irr! Verrückt vielleicht … ein kleines bisschen. Aber nicht Irre!
Brodelnde Wut durchströmte seinen Körper.
NIMM NOCH EINE BAKURA
und wie Ryou dies sagte … so befehlend. Aber er hatte recht … ja er hatte so recht. Noch eine … nur nicht rückfällig werden. Es war so knapp gewesen. Ryou wäre das letzte Mal beinahe gestorben. Blut war aus seinem Körper geronnen, Eingeweide waren teilweise freigelegt gewesen …
Aber sein kleiner Engel war wieder verheilt. Man sah nichts mehr … er wollte nicht dass so was noch mal geschah. Er wollte nicht das Ryou starb~
ICH WERDE DIR NICHT NOCHMAL WEHTUN!
NIMM NOCH EINE …
DENKST DU NICHT DAS IST ZUVIEL?
HAST DU ANGST?
Das hatte gesessen. Etwas Hartes im Rachen,
ein Schluck Wasser …
Erlösung
Nebel …
Flammen …
Rauch … grau wie …
Bakura saß nun und wartete bis der Nebel sich endlich klärte. Er ließ den Blick gleiten und sah auf die kleine Porzellanpuppe die am Nachtkästchen. Verträumt lächelte er. „Ist sie nicht wunderschön Hikari?“, fragte er mit unglaublich sanfter Stimme.
Ryou setzte sich auf die Schenkel des anderen und begann ihn sanft zu streicheln.
HM … JAH~ SIEHT AUS WIE ICH …
Bakura nickte. „Sag ich ja … wunderschön.“
KÖNNEN WIR JETZT?
NATÜRLICH …
Nackt wälzten sie übereinander. Ihre Körper standen in Flammen. Ein weiterer Kuss … er war, animalisch. Es passte nicht zu Ryou, dieses ausgehungerte. Aber das war egal … Beider Gesichter glänzten vom Speichel, heiß und bebend drückten sie sich aneinander.
Gekeuche
Gestöhne
Alles drehte sich. Es war so … unrealistisch, unnatürlich … anders, etwas lag in der Luft.
„Ryou ich will das du …“
Er brach ab, doch sein Hikari wusste was er wollte. Natürlich wusste er das. Ryou lächelte nur und ging tiefer. Seine Küsse blieben animalisch und gierig.
Ja er wusste was Bakura wollte, sie waren eine Einheit …
Stöhnend krallte sich der größere in Ryous Haaren fest.
Dann wurde er auf den Bauch gedreht, er ließ es zu. Was war bloß aus ihm geworden? Er war so verdammt willig! Er spürte die zarte Zunge seines Hikaris an seinem Eingang. Sein Atem ging schnell und ruckartig. Das alles bescherte ihm unglaubliches Verlangen.
Bakuras Härte rieb an der Wolldecke unter ihm. Er hatte sich zu bewegen begonnen. Es brachte ihn um den Verstand. „Ryou~“
Dann war er in ihm.
Irrsinn
Wahnsinn
Lust
Hitze
Das Reiben wurde stärker, Ryous Stöße härter. Bakuras magerer Körper wurde durchgeschüttelt. Ja wann hatte er das letzte Mal gegessen? Wann hatte er irgendwas Flüssiges zu sich genommen? Wann hatte sein Hikari das letzte Mal für ihn gekocht? Fragen die sich zu klären hatten … so ging’s ja nicht … aber er verschob es auf später.
Dann kam sein heißes Finish. Heftig und zuckend war sein Orgasmus. Er ergoss sich, aufbäumend auf der Decke.
Nicht in einer Hand, nicht in einem Mund … verdammt noch mal nicht in einer heißen Enge. Wie ein armseliges Etwas spritzte er auf der Wolldecke ab.
Schwindel …
Der Tod?
Er sah nichts mehr, Tränen verschleierten seinen Blick. Es war so göttlich … Tastend suchte er nach Taschentüchern um seine Überreste der Lust verschwinden zu lassen. Niemanden ließ er es auflecken, er wischte es weg.
Im Augenwinkel sah er wieder diese Puppe.
Ryous Gesicht
weiße Haut
Porzellan … fiel~
„NEIN!“
Weiß wie Schnee … seine Haut, silbern glänzend wie giftiges Quecksilber … seine Haare, braun wie der süße Honig … seine Augen, rot, rot wie Blut … seine Lippen … sein Inneres … grau … grau wie~
Es knallte.
Zerbrechen
Zerschellen
Zersplittern
Zerspringen
Sein Inneres … grau … grau wie … Asche
Kreischend sprang Bakura auf. Mit den Fingern schob er die Asche zusammen die aus der Porzellanpuppe gekommen war.
Kalte Asche~
Auf allen vieren kroch er herum. „Tut mir Leid Ryou … Tut mir Leid, ich mach’s wieder gut.“, wimmerte er. Er drückte sein Gesicht in die graue, kalte Substanz.
Ja … der Innhalt … verbranntes Fleisch … Menschliche Asche.
„Kein guter Körper, hab dich schon wieder zerstört … du bist …“
Ja was sollte der Blödsinn? Auch wenn Ryou ein Engel war … war nicht auch ein Engel tot wenn das Herz im freien baumelte?
Er redete wirr. Er heulte erbärmlich.
Ja er hatte es Prophezeit. Ein Yami ohne Hikari war …
„Ich mach dich wieder ganz … nehm’ meine Pillen~ dann kannst du wiederkommen!“
ICH KANN DICH ESSEN, DANN WÄREN WIR WIEDER EINS … EINE EINHEIT …
Und wäre auch sein eigener, kein guter Körper … er würde sich die Bauchdecke aufschneiden und die Asche wieder herausholen.
„Ist es okay Ryou? Ja? Du hast mir vergeben nicht wahr? SAG ES!“
Eine weitere Pille.
Ruhe …
IST OKAY BAKURA … ICH BLEIBE BEI DIR … BIS DU DICH SELBST ZERSTÖRT HAST …
