Zum Inhalt der Seite

Das Rad des Schicksals

Das letzte Gefecht
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Bloss nicht die Wahrheit

„Du musst von hier verschwinden, bevor es zu spät ist.“
 

Sie sah ihn an, betrachtete die dunklen Augen und den Mund, der traurig wirkte auch wenn er versuchte zu lächeln. Erst jetzt fiel ihr auf wie blass und dünn er eigentlich aussah. So hatte sie ihn in ihrer Zeit noch nie erlebt. Und unweigerlich drängte sich ihr die Frage auf, was geschehen war, das alles was sie kannte und liebte sich so verändert hatte.

„Bevor es für ´Was´ zu spät ist?“ Sie hörte selbst, wie unsicher ihre Stimme klang, doch sie musst es einfach wissen. „Und lüge mich nicht an. Das bin ich leid.“

Endymion sah sie matt und sehr traurig an. „Manche Lügen sind notwendig.“

„Wozu?“ fragte sie.

„Weil manchmal die Wahrheit noch schlimmer ist.“ Er wandte seinen Blick ab, dann sah er sie wieder an. „Du wirst das noch im Laufe deines Lebens herausfinden.“

„Ich kann damit umgehen. Ich kann die Wahrheit ertragen.“

„Aber nicht diese, glaub es mir.“ Es war offensichtlich das er dieses heikle Thema gerne vermeiden wollte, doch Bunny ließ nicht so einfach locker.

„Vielleicht bin ich diejenige, die das zu entscheiden hat“, antworte sie trotzig.

Schweigen senkte sich wie undurchdringlicher Nebel auf sie herab. Schließlich ergriff Bunny wieder das Wort.

„Ich bin heute Uranus und Neptun begegnet...“ sie stockte kurz, als die schmerzhaften Erinnerungen vor ihren inneren Augen lebendig wurden, zwang sich aber weiter zu sprechen.

„Sie haben versucht mich umzubringen... Sie sagten das es meine Schuld sei, das die Stadt zerstört ist...und...und das ich....die Mädchen... getötet habe...“ Bunny fühlte, wie ihr Herz schwer wurde und Tränen sich in ihren Augen bildeten.

„Das ist doch nicht wahr. Oder?“ flüsterte sie.

Das drückende Schweigen, das sich über die Bibliothek herabsenkte, schien kein Ende nehmen zu wollen.

Die Welt um Endymion schien sich zu drehen, als er in der angespannten Stille eine Entscheidung zu treffen hatte. Es war einer jener Augenblicke, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein schien. Und während der Geist den folgenschweren Umbruch noch nicht wahrhaben wollte, wusste das Herz längst, dass das Schicksal nicht mehr abzuwenden war.

„Du hast die Mädchen nicht getötet“, die Worte kamen nur mühselig über seine Lippen. „Es war Chibi-usa. Sie hat es getan.“

Es dauerte ein paar Sekunden, bis Bunny diese Information aufgenommen hatte.

Sie konnte es einfach nicht glauben, das ihre eigene Tochter ihre besten Freundinnen getötete haben sollte.

„Wieso?“ wisperte sie leise.

Endymion blickte sie traurig an. Er konnte ihren Schmerz fühlen, wusste aber nicht, was er zum Trost sagen sollte.

„Es ist nicht ihre Schuld“, meinte er schließlich. „Ihre Kräfte sind zu stark, sie kann sie nicht kontrollieren.“

„Kräfte?“ fragte Bunny überrascht. „Was für Kräfte?“

„Die Kräfte, die sie von dir bekommen hat, als sie Geboren wurde.“

„Aber ich besitze keine Kräfte. Ohne den Silberkristall bin ich vollkommen machtlos“, wiedersprach Bunny, doch Endymion schüttelte den Kopf. Er wartete noch eine Sekunde. Dann begann er zu reden, als würde ihm das, was er jetzt offenbarte, teuer zu stehen kommen.

Es kam in einem einzigen Wortschwall heraus, als wollte er es endlich hinter sich haben. „Du bist stärker, als es auf den ersten Blick aussehen mag. In dir ist eine Macht verborgen, die schon seit Generationen in deiner Familie weiter geben wurde. Angefangen bei der ersten Mondkönigin. Deine Mutter hatte sie vor langer Zeit versiegelt, weil sie Angst hatte, du könntest sie nicht kontrollieren und zu jemanden werden, wie es Chibi-usa jetzt ist. Doch mit der Zeit ist das Siegel schwächer geworden und hat Risse bekommen, bis es letztendlich ganz zerbrach.“ Bunny hörte ihm aufmerksam zu und müdes Begreifen erschien in ihren Augen. Nun verstand sie auch was mit dem Dämon passiert war und warum Uranus und Neptun, es nicht geschafft hatten sie zu töten. Das alles war nur geschehen, weil das Siegel ihrer Mutter bereits jetzt ernsthafte Schäden davon getragen hatte.

„Dann werde ich also auch die Kontrolle verlieren?“

„Noch ist es nicht soweit. Serenity mag zwar kalt und berechnet sein, doch in ihrem Innern ist immer noch so etwas wie ein Gewissen. Zumindest glaube ich daran. Aber, um die Wahrheit zu sagen... ja ich denke, früher oder später wirst du die Kontrolle verlieren und anfangen Unschuldige zu töten.“

Bunny konnte eine Weile nicht sprechen. Sie konnte ihn auch nicht ansehen.

„Tja, ich habe nach der Wahrheit gefragt“, sagte sie langsam. Sie fragte sich, wie sie sich von diesem Wissen wieder erholen sollte. Und ob das überhaupt möglich war.

„Dann hatte Haruka wirklich Recht“ murmelte Bunny bitter. „Es ist alles meine Schuld.“

Sie senkte den Blick zu Boden, doch Endymion konnte trotzdem die Tränen sehen, die ihre Wange hinunter liefen. Mit nur drei Schritten war er bei ihr und zog sie in seine Arme.

„Das ist nicht wahr“ flüsterte er Tröstend. „Niemand kann etwas dafür, am allerwenigsten du.“

„Aber wenn ich nicht geboren wäre...“

„Dann wären die Erde schon vor langer Zeit vernichtet worden“, fiel Endymion ihr ins Wort. „Du hast so viele unschuldigen Menschen das Leben gerettet.“

Bunny schluchzte Herz zerreißend auf. „Aber nun werde ich sie alle umbringen!“

Plötzlich erklang ein Lachen. Es war erst leise, doch dann wurde es immer lauter. Gleichzeitig blickten Bunny und Endymion zur Galerie hinauf.

Bunny hielt die Luft an.

Ihr eigenes Gesicht starrte sie an.

Auch das Lachen klang wie ihres, aber es hörte sich an, wie das einer Wahnsinnigen.
 

Figher und Lead Crow rannten so schnell sie konnten. Trotz ihrer Müdigkeit und Erschöpfung hatten sie ein ordentliches Tempo drauf, das sie nun schon seit einer Weile bei ihrem Lauf durch die langen Gänge hielten.

Selbstverständlich waren sie nicht von allein zu einer solchen Höchstleistung fähig.

Hinter ihnen rückten die Rattenwesen immer näher.

Sie waren auf einmal aufgetaucht, ohne jegliche Vorwarnung.

Ob sie sich einen Sport aus der Jagd machten oder sie einfach nur jagten, weil sie eine Bedrohung darstellen, ließ sich nicht beurteilen. In jedem Fall aber waren sie die Beute.

Noch holten sie sie nicht ein, aber ein Ausrutscher, ein Stolpern, ein Fehltritt – und sie wären Rattenfutter. Diese Wesen trieben sie vorwärts und sorgten dafür, dass ihre Beine immer weiter liefen und sie nicht stolperten.

Da sie aber keine Profi-Läufer waren, würden sie das Tempo jedoch nicht mehr lange halten können.
 

Minako Aino wusste nicht mehr so genau, wie sie in diese seltsame Situation geraten war, doch nun steckte sie mitten in ihr. Sie blickte zu dem weißhaarigen Mann hinüber, der wie aus dem nichts einfach aufgetaucht war und nun mit einem Schwert in der Hand, fünf schattenhaften Kreaturen gegenüber stand.

Er kam ihr auf eigenartiger Weise bekannt vor, doch ihr Verstand war einfach nicht fähig ihn irgendwohin einzuordnen. Dennoch beschlich sie das dumpfe Gefühl, das es kein Zufall war, das er grade jetzt aufgetaucht war.

Plötzlich, so abrupt wie der Blitz durch die Wolken zuckte, ließ der Weißhaarige sein Schwert auf eine der Kreaturen hernieder sausen und teilte sie in zwei hälften.

Minako riss vor erstauen die Augen auf. Sie fröstelte, weil das Bild sie an den ersten ihrer bösartigen Alpträume erinnerte. Einen Alptraum, der nun zur Wirklichkeit wurde.
 

„Achtung hinter dir!“

Mars hörte den warnenden Ruf und drehte sich genau in dem Augenblick um, als eine klauenartige Hand, nach ihrer Kehle greifen wollte. Sie ließ sich auf den Boden fallen und trat dem Schattendämon mit aller Kraft in die Kniekehle, so das er ins stolpern geriet und nach hinten umkippte. Sofort sprang die Kriegerin wieder auf die Füße und brachte sich mit einem Rückwärtssalto aus der Gefahrenzone.

„Mars Flame Sniper“

Der tödliche Pfeil raste auf die Feinde zu und bohrte sich direkt durch ihre Leiber. Mit grimmiger Zufriedenheit schaute Mars dabei zu, wie ihre Gegner sich in ein Häufchen Asche verwandelten, erst dann drehte sie sich zu Saturn um, um ihr für die Warnung zu danken. Doch die junge Kriegerin hatte sich bereits wieder ihren eigenen Angreifern zu gewand.

Ihre Sense fuhr wie ein Blitz durch die Reihen ihrer Gegner, ohne Gnade und ohne Reue.

In diesem Moment kam sie der Kriegerin des Feuers, wirklich wie der Todesengel Persönlich vor. Aber auch die Anderen kämpften ebenso verbissen.

Es war der zweite Versuch der kleinen Gruppe in das Schloss einzudringen und ihre Prinzessin zu befreien. Doch dieses mal waren sie noch nicht einmal, bis in die Nähe des Kerker gekommen.

Die Schattendämonen waren einfach überall. Sie krochen aus den Wänden, den Boden und der Decke als wären sie mit ihnen verschmolzen.

Noch nie hatte Mars so viel Dämonen auf einen Haufen gesehen. Es mussten Hunderte sein und es wurden von Sekunde zu Sekunde immer mehr.

Zwar waren sie keine ernsthafte Bedrohung, da sie gegen die besonderen Fähigkeiten der Krieger machtlos waren, doch kostete ihnen ihr immer wieder erneutes Auftauchen wertvolle Zeit, aber vor allem Kraft.

Wenn das so weiter ging würden sie auf Dauer unterliegen.

Ein Frösteln durchfuhr Mars. Zuerst dachte sie, sie bildete sich den Temperaturwechsel nur ein, aber der Schein der flackernden Kerzen spiegelte sich in den plötzlich erschienen vereisten Stellen an den Wänden wieder. Es wurde tatsächlich kälter.

Dann, vollkommen unerwartet zogen sich die Schattendämonen zurück.

Überrascht hielten die Krieger inne.

„Was ist den jetzt los?“, fragte Tin Nyanko.

„Keine Ahnung“, erwiderte Galaxia. „Aber wir sollten von hier verschwinden, solange...“ sie stockte mitten im Satz und starrte mit weit aufgerissenen Augen den Gang hinunter.

Eine riesige schwarze Masse donnerte mit der Schnelligkeit und Wucht eines unterirdischen Expresszuges direkt auf sie zu. Die Freunde hatten noch nicht einmal die Zeit erschocken aufzuschreien, als das schwarze Nichts auch schon über sie hinweg rollte.
 

Mein Gott ich bin verrückt, war das Einzigste was Bunny denken konnte, während sie zur Galerie hinauf starrte. Dabei entging ihr völlig, wie Endymion sich umdrehte und sich schützend zwischen sie stellte.

„Lass sie in Ruhe, Serenity“ Er wollte seine Stimme drohend klingen lassen, doch ein leichtes zittern konnte er dennoch nicht verbergen.

Die Königin schien die Situation zu genießen. Sie blickte zu erst Endymion an, dann Bunny.

„Keine Sorge, ich werde sie in Ruhe lassen“, versprach sie. „Sobald ich das Siegel gebrochen habe“, fügte sie lächelnd hinzu.

„Aber, das ist Wahnsinn“, wiedersprach er. „Du wirst damit nicht nur die Vergangenheit sondern auch die ganze Zukunft ändern.“

Die Königin zuckte gleichmütig mit den Schultern. „Das ist mir egal.“

Bunny starrte die Königin an, als wäre sie eine Fremde, während diese mit feierlicher Mine die Treppe herunterschritt. Sie konnte nichts, aber auch rein gar nichts von sich selbst in ihr wiedererkennen. Weder in ihrer Haltung, noch in ihren Augen.

Bunny kam der alter Spruch in den Sinn, das die Augen der Spiegel zur Seele sein.

Wenn das stimmte, so konnte sie nur Mitleid für ihr zukünftiges Ich empfinden. Denn in ihren Augen konnte sie überhaupt nichts erkennen. Weder Hass noch Wut und erst recht keine Liebe.

Würde sie eines Tages wirklich zu so einem Menschen werden?

„Ich bitte dich, Serenity. Werde doch endlich wieder Vernünftig“, versuchte es Endymion noch einmal, doch seine Frau warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu und wandte sich dann an Bunny.

„Schon bald wird das letzte Gefecht beginnen, du musst bereit sein.“

Trotzig reckte Bunny ihr Kinn in die Höhe. „Bereit wofür?“

„Um der Welt den ewigen Frieden zu bringen. So wie es seit Anbeginn der Zeit deine Bestimmung ist. Genauso wie die Meinige, den wir sind eins.“

Bunny hätte für den Bruchteil einer Sekunde fast die Beherrschung verloren. Doch sie riss sich blitzschnell zusammen.

„Ich bin nicht wie du!“ sagte sie entschieden. „Und wenn ich erst mal wieder zu Hause bin, dann werde ich dafür sorgen, das ich auch niemals so werde.“

Für einen Moment sah es so aus, als habe es der Königin die Sprache verschlagen. Dann jedoch lachte sie.

„Glaubst du wirklich, du hättest noch eine Wahl?“ sie wählte ihre Worte sorgfältig; sie forderte sie heraus. „Denkst du, es ist purer Zufall, dass du hierher gekommen bist? Seinem Schicksal kann man nicht entkommen!“

„Das stimmt nicht. Die Zukunft ist doch nicht entschieden“, wiedersprach Bunny. „Sie ist noch nicht entschieden.“

„Das ist war“, meinte die Königin beinahe beiläufig. „Nur in der Gegenwart kann man die Zukunft gestalten und genau aus diesem Grund habe ich dich auch hier her gebracht.“

Bunny starrte ihr zukünftiges Ich weiterhin an. Sie wusste, dass sie einen klaren Kopf behalten mussten, aber sie war verletzt und verärgert und es fiel ihr immer schwerer, ihrer Gefühle tief in ihrem Innern zu verbärgen.

„Also verstehe ich das Richtig! Ich soll nur diesen Krieg einläuten und als Sieger daraus hervorgehen, damit das Gute gewinnt und ewiger Frieden herrscht? Deshalb hast du mich hierher gebracht, um mir das zu sagen?“

Als die Königin nickte, musste Bunny beinahe lachen.

„Tja, dann muss ich dich leider Endtäuschen. Denn selbst wenn ich mich dazu bereit erkläre bei deinem Plan mit zu machen, gibt es da leider noch ein kleines Problem.

Ich hab nämlich keine Ahnung, wo sich die vier heiligen Schwerter befinden. Tja und ohne Schwerter kein Krieg. Tut mir Leid“, meinte Bunny ohne jegliche Spur von Bedauern. „Kann ich jetzt wieder nach Haus?“

Die Königin blickte ihr einen Moment lang schweigend in die Augen. Dann drehte sie sich plötzlich um und ging auf ein Regal zu. Sie öffnete eine Tür und holte einen langen schweren Gegenstand hervor. Als sie sich wieder umdrehte, erkannte Bunny was es war.

Ein Schwert, doch nicht irgendeines.

„Das Schwert der Hoffnung“, wisperte sie erschrocken.

Sie hatte nicht damit gerechnet, es noch einmal wieder zu sehen und schon gar nicht hier. Eigentlich hatte sie geglaubt, das es damals beim Kampf gegen Galaxia zerbrochen sei, doch wie es aussah waren magische Gegenstände schwerer zu zerstören, als sie gedacht hatte.

„Hätte ich damals bereits gewusst, das Galaxia eine Wächterin ist, hätte ich sie schon viel früher getötet“, murmelte die Königin, doch dann zuckte sie mit den Schultern. „Nun ja, manchmal ist das Leben halt voller Überraschungen.“

Bunny starrte die Königin ungläubig ab. Für einen kurzen Moment hatte sie tatsächlich die Hoffnung gehabt, das ihr zukünftiges Ich nicht vollkommen verrückt war, doch diese Bemerkung hatte sie eindeutig eines besseren belehrt.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Bunny eine Bewegung. Sie blickte zu Endymion und an seinem Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, das es ihm nicht behagt seine Frau mit einem Schwert in der Hand zu sehen.

Entschlossen ging Bunny einige Schritte vor und stellte sich zwischen die Beiden. Sie bezweifelte, das die Königin ihr etwas antun würde, schließlich würde sie damit auch sich selbst töten. Doch bei Endymion, war sich Bunny da nicht so sicher.

„Das ist wirklich ein nettes Schwert, aber vielleicht solltest du es doch besser zur Seite legen“, versuchte Bunny das Problem vernünftig anzugehen. „Es wäre doch Schrecklich, wenn sich einer von uns damit verletzt. Nicht war!“

Die Königin schwieg einen Augenblick und fragte dann:

„Was weist du über deine Kräfte?“

Bunny biss sich auf die Unterlippe und verkniff sich eine bissige Bemerkung. Schließlich zuckte sie mit den Schultern.

„Nicht viel“, räumte sie Wahrheitsgemäß ein. „Nur das meine Mutter Angst vor ihnen hatte und das mein Bruder sie gerne hätte.“

Die Königin verzog die Lippen zu einem Lächeln. Doch es wirkte alles andere als Freundlich.

„Dieser Narr, weiß überhaupt nicht, auf was er sich da einlässt. Unsere Kräfte sind ausschließlich für die weibliche Generation der Mondfamilie bestimmt. Ein Mann würde Augenblick sterben, sollte er mit den Kräften in Berührung kommen. So lautet der Vertrag, den unsere Familie vor langer Zeit mit den Titanen geschlossen hat.“

Es war nicht im entferntesten das, was Bunny zu hören erwartet hatte. Sie trat einen Schritt zurück. Die Verblüffung war ihr deutlich anzusehen.

„Titanen?“

„Wir wissen auch nicht sehr viel über sie,“ meldete sich nun Endymion wieder zu Wort. „Nur das die erste Mondkönigin einen Vertrag mit ihnen geschlossen haben soll, um das bis dahin junge Königreich zu retten.“

„Was für ein Vertrag“, erkundigte sich Bunny neugierig und drehte sich zu ihm um.

Obwohl sie nun vollständig als Mondprinzessin erwacht war, gab es noch so vieles was sie nicht über ihr eigenes Volk wusste, das meiste ihrer Erinnerung lag noch immer hinter einen Nebelschleier verborgen.

„Um das Königreich vor seinem Untergang zu bewahren, versprachen die Titanen der Königin ihr eine große Macht zu schenken. Im Gegenzug dafür sollte die Königin ein Kind der Titanen großziehen und zur Königin des Mondes machen. Da ihr keine große Wahl blieb willigte die Königin ein und bekam so den Silberkristall, mit dem sie die Feinde schließlich besiegen konnte.“

„Dann stammt das Mondvolk eigentlich von den Titanen ab?“ fragte Bunny die das ganze noch nicht so recht glauben konnte.

„Nein nicht das Volk, sondern nur die Herrscher. In euren Adern fliest das Blut der Titanen.“

„Okay, aber eins verstehe ich immer noch nicht“, meinte Bunny und runzelte die Stirn. „Wenn das alles stimmt, was ihr mir hier erzählt, warum haben wir den nicht schon viel früher davon erfahren. Ich meine so etwas muss doch auffallen, oder nicht?“

„Nein. Die Titanen haben dafür gesorgt das es nicht auffällt“, meldete sich die Königin wieder zu Wort. „Denn der Silberkristall unterdrückte unsere Kräfte, solange bis der Messias geboren wurde.“

„Der Messias?“

„Das bist du, Bunny“ flüsterte Endymion sanft.
 

„Halt! Warte, doch!“

Makoto Kino stürzte die Stufen der U-Bahn hinunter, um den wartenden Zug noch rechtzeitig zu erreichen. Aber es war sinnlos, denn in dem Moment als sie den langen Bahnsteg entlang rannte, schloss der Zug bereits seine Türen und führ holpernd an.

Notgedrungen blieb Makoto stehen und stieß einen leisen Fluch aus.

Nun würde sie eine gute halbe Stunde auf den nächsten Zug warten müssen und damit zu spät zur Arbeit kommen. Ihr Chef würde bestimmt alles andere als begeistert sein.

Seufzend wandte sie sich einer Bank zu, um sich darauf nieder zu lassen.

Erst da, fiel ihr auf, wie ungewöhnlich leer die U-Bahnstation eigentlich war. Normalerweise trieben sich hier unten immer irgendwelche Leute herum, doch dieses mal war weit und bereit kein Einziger zu sehen. Sie war vollkommen allein.

Ein flüchtiger Schatten, der alsbald hinter einer Säule verschwand, erregte Makotos Aufmerksamkeit. Der Schatten war zu nahe am Boden, konnte also nicht zu einen Menschen gehören – es musste ein Hund oder irgendein anderes Tier gewesen sein.

Aufmerksam beobachtete sie die Säule, sah aber nichts mehr.

Bleib cool, Makoto da ist nichts, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Dennoch konnte sie sich das Gefühl nicht verwehren, das sie die ganze Zeit beobacht wurden.

Dann hörte sie ein Geräusch. Es klang beinahe so, als würde etwas Scharfes über eine Schiefertafel kratzen. Mit einem ersten Aufflackern von Angst wirbelte Makoto herum und stieß einen erschrocken Schrei aus. Mindestens zwanzig seltsame Gestalten bewegten sich langsam, aber unaufhaltsam direkt auf sie zu.

Diese Kreaturen die wage an einen Menschen erinnerten, schienen keine feste Struktur zu besitzen. Ihre Körper waren grau, fast durchsichtig und es sah so aus als wenn sie aus einander fallen würden, um sich dann wieder zusammen zu setzen.

Instinktiv machte Makoto einen Schritt zurück, dann noch einen. Und dann wirbelte sie herum und schrie auf, als sie gradewegs in die Arme zwanzig weiter Schattendämonen lief.
 

Auf Bunnys Gesicht zeichnete sich Belustigung, Aufregung völlige Verständnislosigkeit ab. Sie blickte von Serenity zu Endymion und dann wieder zurück.

Eine ganze Weile bewegten sich ihre Lippen, ohne einen Laut hervorzubringen. Doch dann hallte ihre Stimme in der Stille wieder.

„Ist das ein Scherz?“

Die Königin verdrehte die Augen. „Ich habe gewusst das du so reagieren würdest.“ Dann wandte sie sich an Endymion und fügte in aller Ruhe hinzu: „Aber es spielt keine Rolle mehr, nicht war?“

Er schwieg, doch an seiner Körperhaltung konnte Bunny erkennen das er jederzeit mit einem Angriff rechnete.

„Das Siegel wird berechen und dann wird das Schicksal unweigerlich seinen Lauf nehmen.“

„Das lass ich nicht zu.“

Die Königin lächelte und ohne großes Zögern holte sie mit dem Schwert aus und ließ es auf ihr jüngeres Ich niederfahren. Bunnys Augen weiteten sich vor Schreck, doch bevor die scharfe Klinge sie berühren konnte, wurde sie unsanft von den Füßen gerissen.

Ein schmerzhafter Schrei halte durch die Bibliothek, dann wurde es wieder still.

Bunny zwang sich, die Augen zu öffnen. Wie durch einen Nebel sah sie Endymion, der neben ihr lag. Sein Gesicht war verzerrt vor Schmerzen, während er zusammengekrümmt da lag, mit den Händen versuchte er die blutende Wunde zu stillen.

Zitternd richtete sich Bunny auf und drehte ihn auf den Rücken. Blut sickerte durch seine Hände und färbte sein Hemd sowie den Boden in ein tiefes Rot. Die Verletzung war tief und ganz offensichtlich tödlich.

„O bitte nicht, nein“ flüsterte Bunny sanft. „Nein, nein, das passiert nicht. Das kann einfach nicht passieren.“

Und doch, sie wusste es, und er wusste es auch, sie sah es in seinem Blick. Verzweifelt bedeckte Bunny die Wunde mit ihren Händen und drückte dagegen. Tränen bildeten sich in ihren Augen, während sie fieberhaft überlegte, was sie tun könnte um ihm zu helfen.

„Bunny“, sie blickte in sein hübsches Gesicht, in seine erlöschenden Augen.

„Du wirst es schaffen, Mamoru“, versprach sie und drückte auf die Wunde. „Du bist stark.“

Er schüttelte den Kopf. Es war eine kleine, schreckliche Geste.

„Du muss jetzt stark sein“, flüsterte er so leise, das es nicht mehr als ein hauchen war. „Versprich es mir.“

Bunny konnte das Schluchzen in ihrer Brust keinen Augenblick länger zurückhalten. Sie brach zusammen und warf sich an seinen Hals. Als Endymion schwach den Arm um sie legte, um sie zu trösten, begann Bunny so heftig zu weinen, das es wehtat.

„Verlass mich nicht. Ich brauche dich doch so sehr.“

Mit blutverschmierter Hand strich er ihr über die Wange und sagte: „Ich werde immer bei dir sein.“

Bunny nahm all ihre Kraft zusammen, um ihm ein letztes Lächeln zu schenken. „Für immer und ewig“, flüsterte sie und dann starb er.

Bunnys Schultern sackten zusammen, all ihre Hoffnung wich aus ihrem Körper. Noch nie hatte ihr etwas so wehgetan. Müde schloss sie die Augen und stützte den Kopf auf die Hände.

„Oh wie Romantisch, damit könnet ihr glatt im Fernsehen auftreten.“

Bunny zuckte zusammen, die sarkastischen Worte trafen sie wie Messerstiche. Sie öffnete die Augen und wandte den Kopf zu ihrem zukünftigen Ich herum.

Wut stieg in ihr hoch, als sie in die stechend grünen Augen blickte, die kalt und ohne jegliches Mitgefühl waren. Dann viel Bunnys Blick auf der Schwert in ihrer Hand.

„Du hast ihn Umgebracht!“ schrie sie zornig.

Die Königin zuckte mit den Schultern und sagte, als wäre überhaupt nicht geschehen:

„Er wollte schon immer für mich sterben.“

Okay, das genügte. Bunny sah offiziell rot. Zitternd stand sie vom Boden auf.

Ihre Augen nahmen einen wilden, drohenden Ausdruck an. Sie spürte ihren Herzschlag in ihren Ohren pochen und dann hörte sie noch etwas anderes. Tief in ihr schien etwas zu zerbrechen.
 

Angst war ein unangenehmes Gefühl für Fighter und Panik erst recht. In diesen Augenblick, in dem sie zusammen mit Lead Crow durch die unzähligen Gänge rannte, verspürte sie beides und in der Summe drohte es sie zu überwältigen. Sie wusste, sie konnte Monster erledigen, wenn nötig; das konnte Lead Crow auch. Aber sogar zu zweit, konnten sie es nicht mit einer ganzen Herde wütender Ratten aufnehmen, vor allem nicht wenn sie keine Gelegenheit hatten, um auch mal anzugreifen.

Sie sah Bunny vor sich, wie sie ihr lächelnd die Hand entgegen steckte. Sie sah ihre Brüder Taiki und Yaten. Und sie sah ihre Prinzessin. Es war klar, was ihr diese Bilder sagen wollten: Rette dich, komm nach Hause! Wir waren auf dich. Beeil dich!

Tue ich ja schon, dachte sie verzweifelt und rannte auf die Bilder zu, als könne sie direkt aus diesem Gang nach Hause zurückkehren.

„Wo lang?“

Lead Crows Stimme riss Fighter aus ihren Gedanken. Sie blickte auf und erkannte das der Gang sich nach rechts und links teilte. Ihr kam eine Idee in den Sinn, doch sie war alles andere als ungefährlich.

„Nach Rechts. Wir greifen sie an, auf mein Zeichen.“

Lead Crow sah sie an, als suche sie in ihrem Gesicht nach Hinweisen auf Hintergedanken oder einen miesen Trick. Dann nickte sie zögernd.

„Einverstanden.“

Sie erreichten das Ende des Ganges und hechten um die Ecke, die Rattenwesen folgten ihnen in den Bruchteil von nur einer Sekunde.

„Jetzt!“ schrie Fighter.

„Galactic Tornado“

„Star Serious Laser”

Die beiden Angriffe rasten auf ihre Gegner zu und trafen Zeitgleich ihr Ziel. Für einen kurzen Moment wurde die ganze Umgebung in weißen Licht getaucht, dann gab es eine Explosion. Machtvoll, aber tonlos.

Fighter riss Instinktiv die Arme nach oben, um ihr Gesicht zu schützen. Durch einen Spalt zwischen ihren Fingern beobachte sie das weitere geschehen. Doch es war nicht der Anblick der zerfetzten Körper, der ihr Atem stocken ließ. Für einen kurzen Moment glaubte Fighter tatsächlich die schimmernde Oberfläche eines Portals zu sehen.

Dann jedoch verschwand sie wieder, als wäre sie niemals da gewesen.

Hatte sie sich das grade nur eingebildet? Fighter schaute zu Lead Crow hinüber, doch der Ausdruck in ihrem Gesicht verriet ihr, das diese das Portal nicht gesehen hatte.

Vielleicht wurde sie ja langsam verrückt. Oder ihr Wunsch aus diesem Irrgarten herauszukommen war so groß, das sie anfing zu Halluzinieren.

„Ist alles in Ordnung? Du siehst etwas blass aus“, erkundigte sich Lead Crow besorgt, während sie auf Fighter zuging.

„Ja. Nein!“ Fighter war etwas durcheinander. „Ich...ich glaub ich hab ein Portal gesehen.“

„Ein Portal“, wiederholte Lead Crow.

„Ja. Es sah so ähnlich aus, wie das mit dem wir hergekommen sind. Doch jetzt ist es nicht mehr da.“

„Und du bist sicher das es ein Portal war?“ fragte Lead Crow zweifelnd.

„Hör mal, glaub mir einfach“, verlangte Fighter. „Es war da!“

„Okay. Vielleicht hast du recht und da war wirklich eines“, lenkte sie beschwichtigend ein. „Aber was hat es zu bedeuten?“

Fighter zuckte mit den Schulter, sie hatte schließlich auch keine Ahnung.

„Vielleicht ist es ja ein Ausgang.“

„Oder eine weitere Falle“, kontere Lead Crow.

„Aber wir können nicht ewig hier herum rennen“, gab Fighter zu bedenken. „Wenn es eine Möglichkeit ist von hier zu verschwinden, dann sollten wir sie nutzen. Und mal ehrlich, schlimmer kann es doch kaum noch werden.“

Lead Crow sah sie für einen Moment zweifelnd an, dann stieß sie einen resignierten Seufzer aus.

„Also schon, versuchen wir es. Aber sag später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“

Fighter grinste. „Das würde ich doch niemals tun.“

Lead Crow warf ihr einen vernichtenden Blick zu, ehe sie auf den Absatz kehrt machte und zu der Stelle zurück ging an der sie eben noch gestanden hatte.

„Wir machen einfach alles so wie grade. Okay.“

„Okay.“

Lead Crow seufzte noch einmal, dann hob sie die Arme.

„Galactic Tornado“

„Star Serious Laser”

Wieder rasten die beiden Angriffe auf einander zu und wieder trafen sie Zeitgleich auf einander. Doch dann geschah plötzlich etwas sehr Merkwürdiges. Anstatt das sich die beiden Energiebälle gegenseitig vernichteten, sah es viel eher danach aus, als würden sie ein Loch in eine unsichtbare Wand reißen.

Lead Crow traute ihren Augen kaum, noch nie zuvor hatte sie einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum erlebt, wo die Grenzen zwischen einem Hier und einem Dort sich einfach auflösten. Doch genau das spielte sich jetzt vor ihren Augen ab.

„Lauf“, schrei Fighter.

Lead Crow zögerte keine Sekunde und rannte los. Das Portal wankte, blinkte und verschwand, dann leuchtete es erneut auf, als Lead Crow die letzten Meter zurücklegte. Sie sprang ab, streckte die Arme aus und spürte die Kälte, als sie durch das Portal hechtete. Sie schlitterte über den glatten Boden hinweg und stieß hart mit einer Wand zusammen.

Mit einem Blick über die Schulter prüfte sie, ob auch Fighter es durch das Portal geschafft hatte. Als sie hindurchsegelte, blinkte es noch einmal auf und verschwand dann, während Fighter in den Gang geflogen kam und gegen Lead Crow prallte.

Für einen Moment blieben sie einfach liegen und versuchten wieder zu Atem zu kommen, dann rappelte sich Fighter auf. Sie spürte ein leichtes Prickeln im Nacken, genau dort, wo einige Haarsträhnen, die sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten, auf der schweißnassen Haut klebten.

Es war ein anderes Gefühl, als das, welches sie normalerweise überkam, wenn Dämonen in der Nähe waren, doch es war ihr genauso vertraut.

Fighter drehte sich wieder zu Lead Crow um und reichte ihr die Hand. „Ich kann Bunny spüren. Sie ist hier ganz in der Nähe“, erklärte sie, während sie ihr beim Aufstehen half. „Wir müssen uns beeilen.“

„Wo lang?“ fragte Lead Crow nur. Nicht wieso oder warum, denn das spielte keine Rolle.

Fighter sah sich einen Moment suchend um, dann zeigte sie nach Rechts den Gang hinunter. „Dort.“
 


 

byby Blacklady



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-06-25T09:04:34+00:00 25.06.2008 11:04
och nöööööööööööööö... ich hoffe das sich jetzt dieses was da bunny in sich trägt,nicht durch wut auslöst oO

ohaaaaa.. wie spannend das aba uch gschriebm is ey....

ma guggn wann du wieder was schreibst.. hoffe dauert nich allzu lang :)

LG
Von:  sunshinekate1987
2008-06-23T11:44:18+00:00 23.06.2008 13:44
Vielen Dank für dieses genial Kapitel, es war wieder genial geschrieben, mit sehr viel Gefühl und Spannung.
Ich hoffe die Krieger finden Bunny.
Grüsse Kate
Von:  mitsuki11
2008-06-22T22:54:02+00:00 23.06.2008 00:54
Super geniales Kapitel!!
Also Serenity ist ganz schön verändert! Bringt einfach ihren Gemahl um,sie hat ihn doch mal geliebt!

Freue mich auf das neue Kapitel!!
Von:  mondsternchen_c
2008-06-22T22:18:19+00:00 23.06.2008 00:18
Hammer geschrieben, wie immer würd ich mal sagen! *O*
Nicht zu fassen, dass Serenity den Tod von Endymion so locker weggesteckt hat.... QQ...... und was hat es mit Bunny als Messias noch auf sich (klar dass sie damals net geschnallt hat, dass SIE der Messias ist xD)als Spross der Titanen!?... und ist ihr Siegel jetzt gebrochen?
Die Story ist so dermaßen spannend, freu mich schon aufs nächste Kap
lg ^^v

Von:  BacktotheRoots
2008-06-22T17:25:07+00:00 22.06.2008 19:25
OHHHH mein Gott ist das spannend!
Du schreibst atemberaubend gut.... verdammt... ich war vollends überzeugt von dem was du geschrieben hast. Ich verehre dieses Kapitel himmel-hoch-jauchzend ^^ ... wahnsinn... wirklich, wirklich gut.... hach... ich bin unheimlich gespannt wie es weiter geht.
Ich entschuldige mich für diesen undifferenzierten, teenie-schärmenden Kommentar... aber zu mehr bin ich grade nicht in der lage.

Hut ab
Root


Zurück