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Callboys

ZoxRo (LyxKa, SaxNa)
von

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Verlockende Geschenke

47. Zorro Verlockende Geschenke

„Ich würde lügen, würde ich behaupten einen Mann mit ihrer Physis nicht auf meiner Seite wissen zu wollen.“

„Klingt wie ein Heiratsantrag.“

Mr Nico grinst verschmitzt, ehe er ernst entgegnet: „Hätten sie sich selbst gerne zum Feind?“

Jetzt bin ich es, der sich ein Grinsen verkneifen muss. „Nein, eher nicht.“

„Dann versuchen sie doch mal mich davon zu überzeugen, dass meine Tochter in ihrer Nähe nicht in Gefahr ist.“

„Wie soll das funktionieren bei jemandem der offensichtlich weiß wie es ist am Rande der Legalität zu leben?“ Ich kann es nicht anders erklären, aber ich fühle mich ein wenig hilflos. Denn egal wie man es auch drehen und wenden mag, über mein Leben entscheiden andere. Und auch wenn Mr. Nico augenscheinlich nett ist, er hätte bestimmt Mittel und Wege Robin davon zu überzeugen, sich nicht länger mit mir zu treffen.

„Das stimmt natürlich, aber es wird doch etwas geben, woran sie sich halten?“

„Sie meinen so eine Art Kodex?“

„Ja, so in der Art.“

„Ich könnte ihnen jetzt das Blaue vom Himmel erzählen, aber um ehrlich zu sein geht es mir darum mein Standing bei Alvida nicht zu riskieren und möglichst mit wenig Geld durch den Monat zu kommen.“

Mr Nico sieht mich durchdringend an, aber er scheint dennoch nicht am Wahrheitsgehalt meiner Worte zu zweifeln. Grund dazu hätte er auch keinen, denn ich war ehrlich zu ihm.

„Wissen sie,“ meint er schließlich: „Es gibt nur eine Sache die mir fragwürdig erscheint. Wieso lässt Alvida es zu, dass ein Mann wie sie als Third arbeitet? An Anfragen wird es ihnen sicherlich nicht mangeln. Sie haben die Blicke der Frauen im Restaurant auf sich gezogen, sie sind ein hübscher Bengel. Oder tun sie nur so brav und sind in Wirklichkeit doch für beides zu haben?“

„Es ist ja nicht so, als dass ich der einzige Mann wäre, der als reiner Third für die Agentur arbeitet. Ich bin beschädigt, das ist schlecht fürs Geschäft.“

„Eine Schusswunde? Die sind wirklich hässlich und schlecht zu erklären.“ Er hebt ein wenig sein Kinn und blickt mich abschätzend an. Er ist unfassbar clever, das muss man ihm lassen. Im Endeffekt bleibt mir gar nichts anderes übrig, als ihm die Wahrheit zu erzählen, er würde eine Lüge ohnehin schnell entlarven.

„Ein Schwerthieb, aber sicherlich nicht einfacher zu erklären.“

„Schwerthieb, so so. Aber das spielt im Grunde auch gar keine Rolle, denn ich habe nämlich nicht den Eindruck, dass Robin nicht darüber Bescheid weiß.“

Ich nicke stumm und hoffe inständig, dass er mich nicht zu sehr in die Enge treiben wird. Robin zuliebe.

„Sie hat mir einiges nicht über sie verraten, obwohl ich sie danach fragte und ich fest davon ausgehe, dass sie es eigentlich weiß.“

„Robin weiß wirklich viel über mich und gerade deshalb freut es mich natürlich umso mehr, dass sie damit nicht hausieren geht.“

„Naja, sie wollte mir noch nicht einmal ihren richtigen Namen verraten, dabei wird das sicherlich mit das erste gewesen sein, dass sie über sie in Erfahrung bringen konnte.“

Ich muss ein wenig schmunzeln, bevor ich antworte: „Wir wissen beide, dass Menschen in meiner Situation gut beraten damit sind ihre wahre Identität möglichst lange geheim zu halten. Dennoch wäre es ihrer Tochter vielleicht durchaus möglich gewesen diese in Erfahrung zu bringen. Doch wenn ich ehrlich bin, halte ich Robin für seriös genug dies nicht zu tun.“

„Wohl wahr! Aber es freut mich auch zu sehen, wieviel Vertrauen sie in Robin haben. Enttäuschen sie sie nicht.“

„Wenn, dann sicherlich nicht freiwillig.“

Er nickt.

Der Wagen hält und ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, wie ich mich verabschieden soll. Auf so eine Situation wurde ich durch die Agentur nicht vorbereitet.

„Es war ein interessanter Abend und ich danke ihnen für das leckere Sushi.“

„Ich hatte mir unser Aufeinandertreffen etwas weniger harmonisch vorgestellt, wenn ich ehrlich bin. Es tut mir leid, dass ich sie auf die Probe gestellt habe. Deshalb habe ich meinen Fahrer gebeten noch eine Aufmerksamkeit für sie zu besorgen, als kleine Entschuldigung.“

Mr Nico beugt sich nach vorn und legt seinem Fahrer die Hand auf die Schulter.

„Geben sie es mir bitte.“

Dieser nickt und reicht eine weißglänzende Papiertasche nach hinten. Das ist jetzt nicht sein Ernst! Das Label dieser Marke ist sehr teuer. So teuer, dass ich mir noch nicht einmal Socken davon leisten könnte. Um ehrlich zu sein, kenne ich auch keinen Callboy in der Agentur, der auch nur ein einziges Stück davon besitzt. Mihawk vielleicht, aber da wäre er mit Abstand der einzige, der sich solch einen Luxus leisten könnte.“

„Schauen sie nicht so. Auch ein Mann sollte Wert auf sein Äußeres legen.“

Ich richte einen prüfenden Blick auf den Fahrer, der nach kurzem Zögern meinen Blick erwidert: „Jetzt nimm es schon! Kampfschulden sind Ehrenschulden.“

„Vielen Dank.“

Ich nehme die Tasche an mich und wundere mich im Stillen darüber, dass sie doch etwas schwerer ist als ich angenommen habe.

„Tragen sie es, wenn sie Robin das nächste Mal treffen. Ach ja, und in den Berichtsbogen schreiben sie, dass es ein nettes Essen mit Liz gewesen sei. Alvida wird dann sicherlich nicht genauer nachfragen, wenn ich mich lobend über ihr Japanisch äußere.“

„Das wird das Beste sein, machen sie es gut.“

Ich öffne die Tür des Wagens und steige aus. Für einen Moment sehe ich dem großen Auto noch hinterher, bis es im dichten Straßenverkehr verschwindet. Robins Vater ist schon eine Sorte Mensch, der man nicht alle Tage begegnet.

Der Abend ist noch jung und Sanji schrieb vorhin, dass er bereits auf dem Weg nach Hause sei und ich das Antipasti schon mal aus dem Kühlschrank stellen soll und das Baguette in den Ofen schieben. Da man als Callboy lernt sich bei einer Einladung nicht satt zu essen, um nicht als unhöflich und maßlos zu gelten, kommt mir ein weiterer Imbiss ganz gelegen und ein gemütliches Bier dazu kann auch nicht schaden.

Ich hole den Schlüssel aus meiner Socke und schließe die Haustür auf. Im Fahrstuhl werfe ich einen weiteren Blick auf den Inhalt der Tasche. Es sind sogar zwei Präsente darin.

Ich frage mich, was sich Mr Nico dabei gedacht hat. Zwar ist es normalerweise unproblematisch Geschenke anzunehmen, aber hier bin ich vorsichtig.

Als mir Mrs Chevalier die Prada Sonnenbrille schenkte, war das okay. Sie ist eine langjährige Kundin, bei der sich jeder sicher sein kann, dass es keine Bestechung für eine nicht genannte Sonderleistung war.

Aber in diesem Fall….

Wenn es Socken sind, wird es zumindest keinem auffallen, aber dafür ist die Tasche zu schwer.

Dennoch werde ich es vor Ace verstecken müssen, denn er leiht sich ja gerne ungefragt irgendwelche Klamotten von mir aus und auch vor Socken macht er nicht halt.

Meine Sonnenbrille hatte er auch gleich auf der Nase. Wenn er nicht so schlampig mit den Sachen umgehen würde, hätte ich ja auch nichts dagegen, ihm etwas zu leihen.

Die Sonnenbrille verstecke ich seitdem im Schrank mit den Putzmitteln. Er wird nach all den Jahren schon nicht auf die Idee kommen, plötzlich putzen zu wollen.

Ich trete aus dem Fahrstuhl und gehe zur Wohnung. Drinnen ziehe ich meine Schuhe aus und stelle die Tasche auf den Wohnzimmertisch, ehe ich mich in die Küche begebe.

Ich werfe das Baguette in den Ofen und durchsuche den Kühlschrank. Zwei Platten die mit Frischhaltefolie bedeckt sind stehen darin, aber auch ein paar Flaschen Bier.

Wahrscheinlich hat Sanji neue Kreationen ausprobiert und ich darf wieder als Versuchskaninchen herhalten. Aber darüber möchte ich mich nicht beschweren.

Ich räume die Spülmaschine aus und hänge dabei noch ein wenig meinen Gedanken nach.

Mr Nico’s Auftritt war schon sehr gut kalkuliert.

Er buchte eine einfache Verabredung, wie sie nicht selten von Frauen gewählt wird, die sich zum ersten Mal mit einem Callboy treffen. Durch Liz nutzte er die Gelegenheit, um mir ein verlockendes Angebot zu machen, sowohl in Form von Geld als auch einer attraktiven jungen Frau, die Robin ähnelt und sich sehr freizügig gibt.

Im Grunde hat er ja recht. Jemand, der nebenbei als Second arbeitet, hätte vermutlich nicht nein gesagt.

Vielleicht wollte er auch austesten, ob ich zu Gewalt gegenüber Frauen neige, wenn ich mich in die Enge getrieben fühle.

Auszuschließen wäre das nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  PurplePassion
2023-11-30T16:54:01+00:00 30.11.2023 17:54
Mal wieder ein Leckerbissen von Kap! *-*

Zorro hat natürlich recht, Samuel hat sich das alles gut zurecht gelegt, aber wen wundert's, er ist ein Nico und zudem mit den Grenzen der Legalität vertraut. Drastische Mittel für eine drastische Angelegenheit... dass Robin ihre Integeität zu Zorro wahrt hilft Mr. Nico sicherlich auch nicht.

Mal wieder muss ich über deren Umgang der zwei Herrschaften miteinander schmunzeln wobei es mich überrascht hat, dass Mr. Nico Zorro am Ende mit einem derart teueren Geschenk und eitlen Ratschlag beschert. :D WAS IST BLOß IN DER TASCHE DRIN?? Hach... etwas auf das man sich fürs nächste Mal freuen kann. ♥️ Alles Liebe!
Antwort von:  Stoechbiene
07.12.2023 20:21
Danke für deinen Kommi!

Ich hoffe, dass ich das nächste Kap bald fertig habe, da,it du endlich erfährst, was in der Tasche ist ;)

Liebe Grüße
Von:  May_07
2023-11-20T17:14:54+00:00 20.11.2023 18:14
Hallo Liebes, es war wie immer eine Freude dein neues Kapitel zu lesen :3
Ich liebe deinen Schreibstil <3 und dein Ideenreichtum*-*

Jetzt bin ich aber vorallem neugierig wie es weiter geht UND was Zoro genau von Robins Dad bekommen hat :3

Voller Vorfreude, schick ich dir liebe Grüße und wünsche dir eine schöne Vorweihnachtszeit<3
Antwort von:  Stoechbiene
26.11.2023 11:44
Viele liebe Grüße auch an dich <3

Es war leider nur ein kurzes Zwischenkapitel, aber ich hoffe, dass das nächste dann wieder mehr zu bieten hat.


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