Die Nähe des Himmels
Es glitzert so schön, dieses Metall...
Wenn ich aufwache, sehe ich es,
wenn ich einschlafe auch.
Auch wenn es ein Gefängnis ist, fühle ich mich wohl.
Manchmal habe ich Angst vor den Gestalten,
sie sind so groß und so ganz anders wie ich...
Aber sie gehören zu mir,
ich gehöre zu ihnen.
Sie tragen keinen Schnabel,
sind des Fliegens nicht fähig.
Wahrscheinlich deswegen bin ich hier hinter den feinen Silberstangen,
damit ich nicht wegfliege.
Auch, wenn ich gerne wollte.
Sie sind gut zu mir, aber ich habe Angst.
Auch, wenn ich hier nicht allein sitze.
Manchmal lassen sie uns allein,
aber da habe ich auch Angst.
Angst, vor den beiden mit den vier Pfoten.
Ich denke, sie heißen "Katzen" und interessieren sich für uns Geflügelten.
Sie sind groß, sehr groß...
Und anders als die Gestalten.
Eines Tages,
wir sind allein,
springt eines mit vier Pfoten an unseren Metallkäfig.
Es kippt...
Wasser fließt, Körner rollen und Sand ist verstreut.
Ich habe Angst, ich will fliehen.
Die Gitterstäbe hindern mich...
Die Gitterstäbe, die ich so bewunderte.
Es glitzerte so schön...
Schön wie Sterne am Himmel in der Nacht,
als langsam das Gefühl der Angst stärker wird.
Überhand gewinnt...
So stark, dass mein Herz aufhört zu schlagen.
Für immer...
Nun kann ich fliegen, wohin ich mag...
So weit ich mag.
Hier bin ich frei...
Aber insgeheim vermisse ich das Glitzern,
die Gestalten,
den Alltag,
alles.
Es tut mir leid,
fühlt euch nicht schuldig, ist schon ok.
Es geht mir gut...
Es geht uns hier gut...
Danke...
