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Tee

Süßer Tod
von

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Süßer Tod

Süßer Tod
 

"Da ist dieser Mensch" sagte er. "Dieser Mensch, den ich abgöttisch liebe."

"Erzähl mir davon" lächelte der andere und stellte die halb geleerte Tasse zurück auf den Tisch, goss sich erneut die trübe, dunkelgrüne Flüssigkeit ein. "Erzähl mir von diesem Menschen!" er stellte die Kanne zurück und nahm die Tasse wieder.

"Ich möchte nicht nur von ihm erzählen, ich möchte auch von mir erzählen."

Der andere nickte. "Willst du auch einen Schluck?"

„Ich dachte immer, das alles wäre nur Einbildung, weißt du? Weil die anderen das auch immer gesagt haben. Wer die anderen sind? Meine Eltern zum Beispiel oder meine Freunde vielleicht auch…“ er lächelte bitter und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Er lächelte.

„Dein Lächeln steht dir! Das solltest du öfter tun!“ der andere erwiderte es.

„Das hat er nie zu mir gesagt. Er war immer ignorant und wenn er nach einem Streit einen Schritt zurückgegangen ist, bin ich immer einen Schritt hinterher gegangen. Ich bin ihm immer gefolgt.“

Der andere nickte. „Das ist gut“ sagte er und trank wieder aus seiner Tasse. „Das ist gut“ sagte er.

„Ja, das dachte ich auch immer“ er schlug leicht mit seiner Faust auf die Stuhllehne. „Aber dann ist mir immer wieder klarer geworden, dass er das nie für mich tun würde. Jetzt ist er so weit weg, ich sehe ihn schon gar nicht mehr richtig. Ich komme ihm nicht hinterher. Hörst du? Er sieht mich gar nicht mehr richtig! Er schaut nur noch zu seiner Freundin, er ignoriert dann alle anderen.“

„Willst du denn gar keinen Tee?“

“Und seit geraumer Zeit, so lange schon, trage ich diese Gefühle für ihn nun mit mir herum. Ist das nicht schön, hm? Dass Liebe so schön ist…“

„Ich habe auch Kandiszucker“ sagte der andere und tat sich ein Stück in seinen Tee, bevor er ihn umrührte.

„Alle, die davon wissen, sagen, ich bilde mir die Liebe zu ihm nur ein. Stimmt das?“ fragte er lächelnd und packte sich sein Taschenmesser aus. „Das sagen sie alle!“

„Ich habe Hunger, ich werde mir etwas zu Essen machen, sobald ich die Zeit dazu finde.“

„Ja, iss nur, das muss man nämlich, aber nich ich, weißt du? Ich esse sogar freiwillig nichts, weißt du?“ er lächelte noch immer und klappte dann die kleine Schere aus dem Taschenmesser heraus. „Die Klinge von dieser Schere, die ist viel schärfer, als die vom Messer, weißt du?“

Der andere nickte. „Das ist ein gutes Taschenmesser“ wieder trank er einen Schluck. „Ein wirklich gutes!“

Er lächelte wieder fröhlich und sein Blick hatte etwas Verrücktes. Er setzte die eine Klinge der Schere an seinem Arm an. „Weißt du, er redet von nichts anderem mehr, als von seiner Freundin. Ist das nicht schön für ihn, hm?“ ein erster Schnitt. „Ich meine, er hat endlich seine große Liebe gefunden!“ ein zweiter folgte. „Es war ja nie so, dass er oft etwas mit mir unternommen hat… außerhalb der Schule und auch sonst… verstehst du, Shinya?“ ein dritter und das Blut tropfte von seinem Arm und vermischte sich mit dem dunklen, fleckigen Teppichfell und der Himmel draußen war grau.

Der andere schaute auf und lächelte wieder. „Das ist ein wirklich leckerer Tee“ sagte er. „Du solltest ihn probieren, Daisuke!“

Wieder ein Schnitt und sein Blick wurde trüb. „Aber jetzt machen wir gar nichts mehr miteinander und er fragt auch gar nicht mehr, wie’s mir geht, weißt du? Und ich sehne mich doch so nach seinen Zärtlichkeiten…“ ein letzter Schnitt, zum Ende hin war er leiser geworden und das Messer fiel zu Boden. Er hing beinahe wie leblos in seinem Stuhl und lächelte. „Gute Nacht, Shinya. Sag Kaoru, ich liebe ihn, ja?“

Der andere nickte. „Schlaf schön, Daisuke! Ich richte es ihm aus.“

Noch immer tropfte das Blut aus den vielen Schnitten an seinem Handgelenk und der Himmel draußen war grau.

„Der Tee ist wirklich gut…“ sagte der andere, stellte seine Tasse zurück auf den Tisch, sah ihn dann an und lächelte bitter. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch nie daran gedacht hatte, ihn zu bedauern.
 

©
 

~*~*~

Ich weiß, es ist kurz... aber ich wollte es selbst nicht so lang schreiben, da ich mich ein bisschen schwer getan habe, es überhaupt zu Papier (und Bildschirm xD) zu bringen...

Aber ich hoffe, es gefällt euch ^^

Baibai

das Uru-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  -Kazu-
2009-05-05T17:55:01+00:00 05.05.2009 19:55
krass...aber echt gut geschrieben.
das mit dem aneinander vorbei reden dürfte jeden bekannt sein,nur du hast es echt krass dargestellt.

wie teilnahmslos shinya das zur kenntnis nimmt o.o

<3
Von: abgemeldet
2009-04-03T12:14:19+00:00 03.04.2009 14:14
Also ich mag eigentlich keine Darkfics udn so, aber... die ist irgendwie anders.
Ich find das nicht wirklich mit Mitleid und so, sondern... die is voll psycho...
Und ich schätze, ich werde sie in wachem Zustand noch einmal lesen xDD
Von:  Replica
2008-02-18T17:43:46+00:00 18.02.2008 18:43
Interessant.
Das ist tatsächlich einmal interessant.
Von:  Jo_chan
2007-06-17T21:01:35+00:00 17.06.2007 23:01
Was soll ich gerade sagen?
Du hast einen verdammt genielen Stil beim schreiben, hat dir das schonmal jemand gesagt? Wirklich genial. Bin ziemlich... sprachlos. Die ganze Sache ist auf eine Art und Weise wirklich sehr... makaber, würde ich sagen. Passt das? Na ja, egal. Aber trotzdem finde ich es mehr als nur gelungen. Das Ende war durchaus traurig aber diese Worte zum Abschied hin haben einen irgendwie echt arg eingedämpft und ich musste kräftig schlucken. Wirklich sehr gut!
Von:  Chino
2006-10-02T14:56:16+00:00 02.10.2006 16:56
schlichtweg aneinandervorbeirederei -.- kenn ich gut -.-
dass da was nicht stimmt muss jeder trottel bemerken, ich meine so blind kann man doch nicht sein oder?
naja, manche menschen sind wohl mit absicht so blind...
Von:  Micawber
2006-09-21T21:28:06+00:00 21.09.2006 23:28
*sprachlos*
Das...is...geil
OMG is das geil *fiep*
Und dann auch noch grüner Tee, Kaos Lieblingsgetränk T__T
Wunderschön, echt wunderschön *sterben geht*
Vor allem Dies Worte zum Abschied...so einfach und doch so traurig T_________T
Ich liebe die FF *fiep*
Kao
Von: abgemeldet
2006-09-16T18:25:06+00:00 16.09.2006 20:25
Das war echt krass, als ich mich dann einmal eingelesen hatte und wusste, wer wer ist.
Shinyas Ignoranz war super, irgendwie könnte ich ihn mir gut so vorstellen. Also, jetzt nicht grad, wenn sih ein Freund neben ihm umbringt, aber wenn er etwas konzentirert macht, will er sicher nicht gestört werden.
Und Dies kranke Art.
Die FF gefiel mir. Mal was anderes, freieres.
LG.Ran-chan.
Von:  QueenLuna
2006-09-03T13:05:05+00:00 03.09.2006 15:05
ohhhhhh, bitte was ist das????
sag ma shinya? hättest du dich nich ein bissl mehr um dais probleme kümmern können oder ihm einfach mal richtig zuhören können Ö.Ö? neeeeeeein, aber dein sch*** tee is dir wichtig >3 shinya, du bist doof -.- (jedenfalls in der ff xDD)
mir tut dai leid *snüff*
aber irgendwie wars cool *.*
haste toll gemacht *knuddl*
aber dieser tee regt mich auf... trink nie wieder tee ^.~ *teebeutel wegschmeis* bis danne *knutscha geb*
godcat^^


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