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Hellsing - Eiskalte Kampfmaschine

Wenn Vampire lieben...
von

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Geist aus der Vergangenheit

Hellsing

Eiskalte Kampfmaschine
 

Kapitel 1

Geist aus der Vergangenheit
 

Der schwarze Sarg war fest verschlossen, der Deckel darauf schien sich nie mehr öffnen zu wollen. Seine Ränder waren mit unheiligem Silber beschlagen und mit blutroter Schrift waren folgende Worte eingraviert; Ich bin Hermes. Ich wurde gezähmt, indem ich meine eigenen Flügel frass.
 

„Was erwartest du?“ Ungerührt der Ereignisse betrat Sir Hellsing den großen Raum, dessen Fußboden mit Blut getüncht war. „Er war und wird immer ein Monster sein! Ein Monster an dessen Erschaffung Wir nicht unbedingt unbeteiligt waren.“ Der Mann mittleren Alters lächelte sanft, ohne seinen Blick von den roten Blutlachen vor sich abzuwenden. „Richard, Mein Bruder, Er wird irgendwann einmal etwas tun, dass Ich nicht mehr verhindern kann.“ Er schwieg, doch sein Blick wurde kalt. „Sir, sagen Sie, wie alt ist Ihr Sohn? Ich meine Er ist kaum dreizehn Jahre, nicht?“ Der große Mann strich sich durch den vollen Bart, während er auf eine Antwort wartete. „Ja Sir Hellsing, Sie haben recht, er ist vor vier Wochen dreizehn geworden.“ Der junge Mann, der sich im Schatten aufhielt, war eindeutig bleich, denn das Blut zu seinen Füßen, war das Blut Bekannter gewesen. Der blonde Mann schien jedoch nicht ganz mit seinen Gedanken dabei zu sein, auch wenn er danach gefragt hatte. „Der Vatikan. Was auch immer geschehen wird, die Familie Hellsing wird sich nie wieder mit den Maxwells einigen. Dazu ist heute zu viel geschehen. Viel zu viel.“

Ohne Vorwarnung wurde die aus Eichenholz gearbeitete Flügeltür des Raumes erneut aufgerissen und das Holz knallten lautstark gegen die Wand. Ein eiskaltes Lachen drang herein und hallte von allein Seiten wider. „Es ist zu spät, Hellsing! Niemals, niemals hättet ihr einen Fuß auf meine Begräbnisstätte setzten sollen! Stirb, solange es noch Nacht ist!“ Erschrocken fuhr der Gemeinte zusammen, doch außer einem letzten Todesschrei konnte er nichts erkennen. In der Tür stand niemand mehr und so drehte er sich instinktiv zu dem jungen Mann um, mit dem er noch bis eben gesprochen hatte.

In diesem Augenblick drang das Mondlicht in den Raum und flutete auch den letzten Schatten. So wurde das makabere Bild in allen Graufarben sichtbar, das Bild des Todes selbst.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte der junge Mann seinen Freund an. Über seine Lippen lief längst das erste Blut und seine schwarzen Haare hingen wirr herab. Starke Arme hatten sich um seinen Brustkorb gelegt und ihm die Luft aus der Lunge gepresst. Sie waren mit feinen weißen Narben überseht und unter den gepflegten Fingernägeln war eindeutig geronnenes Blut zu sehen. Die schlanken Finger vergruben sich plötzlich im weichen Stoff des schwarzen Hemdes und das Krachen eines Knochens war zu hören. Lange goldblonde Haare fielen über die rechte Schulter des jungen Mannes und verbargen das Gesicht des Täters, der seine mächtigen Kiefer in die Kehle seines Opfers gerammt hatte.

Ein schreckliches, atemraubendes Schlürfen durchdrang die Stille. Sir Hellsing stand wie angewurzelt da, nur noch einen Gedanken habend. Er ist tot! Sein bester Freund war tot. Mit diesem unerwünschten Wissen breitete sich auch die Dunkelheit wieder um ihn herum aus und verschluckte das Bild des Grauens.

Ganz langsam löste sich der Schatten und wie eine leblose Puppe lief der ausgesaugte Leichnam zu Boden. „Serben! Sterben!“ Ein irrsinniges Lachen ließ das Blut in den Adern gefrieren. „STERBEN!“ Kalter Hass stieg in dem Mann auf und nichts würde ihn je wieder legen. „Elender Bastard! Du bist der einzige hier, der sterben wird!“ Mit diesen Worten zog er einen kleinen silbernen Dolch hervor und richtete ihn auf die schlanke, in der Finsternis verborgene Person.

„Töten, ich werde dich töten!“ Die tiefe raunende Männerstimme erfüllte die Luft. „Master, lasst mich diese euch unwürdige Person töten! Ich habe es schon einmal vermocht, ich werde es wieder tun!“ In der Tür erschien der Schatten eines großen Mannes, dessen fast Knöchellange Haare seine Figur verdeckten. Nur seine roten Augen waren scharf zu erkennen und sie waren genau auf den blonden Mann gerichtet. „Master, überlasst mir diesen Bastard! Überlasst ihn mir!“

Er war das Oberhaupt der Hellsingorganisation, er würde auch so mit diesem Monster fertig werden. Aber da war etwas, das ihn zögern ließ, etwas, was eben gesagt wurde. Unerwartet strafte er sich und ließ den Dolch genauso unauffällig verschwinden, wie er ihn hervor gebracht hatte. „Alucard! Vernichte sie!“ Mit diesen Worten schritt er auf die Tür zu, ohne sich noch einmal umzudrehen. In seiner Stimme war die kalte Wut zwar deutlich zu hören gewesen, doch niemals hätte er sie so offensichtlich gezeigt. „Niemand wird hier überleben, hat du dass verstanden? Antworte!“

Der fremde Mann verbeugte sich und erhob erneut seine Stimme. „Wie ihr wünscht, Master.“ Nichts weiter als ein leichtes Nicken zeigte, dass Sir Hellsing damit zu Frieden war. Stumm verließ er den Raum, alles nun einem anderen überlassend.

„Bastard?“ Ein hohes Lachen wurde dem Schwarzhaarigen ins Gesicht geschleudert. „Aber verehrter Graf, ihr werdet euch doch wohl nicht etwa einem Menschen untergeordnet haben?“ Die unzähligen blonden Strähnen wurden mit einer einfachen Handbewegung zur Seite gestrichen und gaben so das Geheimnis, welches sie verborgen hatten, preis. „Aber, aber mein Graf, ihr solltet es besser wissen, mich tötet man nicht so leicht!“

Der Mond spiegelte sich in der großen Fensterfront wider, doch das Zimmer selbst blieb im Dunkeln verborgen. Die schlanke Gestalt bewegte sich mit äußerster Vorsicht und doch schien sie sich keine Gedanken darüber zu machen. „Töte Mich, wenn Du es schaffst! Aber bedanke, einmal ist es schon nicht so eingetroffen, wie Du wolltest. Woher willst Du wissen, dass es diesmal nicht genauso ist?“

Alucard stand stumm in der Tür nur seine Augen folgten ihr. Wie lange war es jetzt schon her? „Es ist Meine Sache was und warum Ich etwas mache. Du fährst noch heute Nacht zur Hölle, dass schwöre Ich Dir bei meinem Namen!“

Seine Bewegung war von Menschenaugen nicht mehr zu erfassen. Ungerührt dorten sich seine Finger in ihren Hals, wissend, dass es für sie keine Rolle mehr spielte. Er konnte sich schneller bewegen, als ein Sterblicher es je vermocht hatte und seine Kräfte überragten die eines Menschen bei weitem. „Fahr zur Hölle!“

Seine kräftigen Finger drückten ihr Fleisch zusammen und trennten ganz langsam den Kopf der jungen Frau ab. Dazu reichte ihm schon seine rechte Hand, mehr brauchte er nicht. Tief rotes, ja beinahe schon schwarzes Blut lief aus dieser Wunde und rann seinen Arm und ihre Brust hinunter. Das zerrissene Kleid, welches sie trug, war bereits über und über mit diesem roten Saft getüncht, doch ihres hob sich deutlich in der Farbe ab.

Ein Lächeln legte sich auf ihre vollen sinnlichen Lippen, das blonde Haar umrahmte ihre weichen und doch deutlichen Gesichtszüge und in ihren roten Augen glühte ein Funke merkwürdiger Lebensfreude. „Ein Vampir wie Du, vermag keinen Vampir wie Mich zu töten! Das weißt du doch, mein Graf!“

Sie hob ihre linke Hand und legte sie um sein Handgelenk. „Ich habe Sie alle ausgerottet! Diese dummen Kinder, haben Sie doch nicht auf ihre Mutter gehört. Hat diese ihnen doch so oft gesagt; wer für das Gute kämpft, wird seine Hände in Blut tauchen müssen, und wer das tut, ist böse! Sie wollten nicht auf mich hören, ich habe ihnen gesagt, das Mutter Vatikan lügt, aber sie haben einfach nicht gehört.“

Überrascht blinzelte Alucard, als er einen kurzen ruckartigen Schmerz in seinem Handgelenk spürte. Erst als er begriff, hallte der Raum von seinem Lachen wider. Die roten Augen voller Schadenfreude leuchtend wich er zurück und betrachtete die junge Frau, die sich so verändert hatte. Dabei lief Blut aus dem abgerissenen Armstumpf und tropfte zu Boden.

„Die bösen, bösen Kinderchen, sie wollten einfach nicht hören. Genauso wie Du! Aber für alles gibt es einen Weg und Meinen habe Ich gewählt. Richte Sir Hellsing aus, das sowohl der Vatikan, als auch der königlich protestantische Ritterorden bis in alle Ewigkeit mit dieser Sünde leben müssen. Nie wieder soll es Frieden zwischen ihnen geben. Dafür habe ich gesorgt.“

Immer fester wurde ihr Griff um die noch immer zappelnde Hand. „Du wirst schon sehen, eine Ewigkeit ist ein zu kurzes Leben, wenn man sie alleine verbringen muss. Aber Vampire leben zeitlos! Denn Unterschied werde Ich Dich noch lehren, das verspreche Ich Dir.“

Noch bei diesen Worten quoll ihr das Blut über die Lippen, um die sich ein sanftes Lächeln gelegt hatte. Mit einem Ruck zog der große Mann seine linke Hand wieder aus ihrem Fleisch, doch sein Blick war wie versteinert. „Wie oft muss Ich Dich noch töten? Du bist doch nichts weiter als ein Geist aus der Vergangenheit.“ Das weiß seiner Handschuhe war nicht mehr zu erkennen und auch seine übrigen Kleider waren von dunklem Blut verfärbt. Seine Miene war starr und in seinen Augen glomm nur für einen Augenblick der Schmerz darüber auf.

Ihre rote Iris wurde von einem milden braun durchdrungen und etwas warmherziges legte sich in ihre Gesichtszüge. Vorsichtig hob sie ihre Hände und legte sie behutsam auf seine Wangen. „So oft Du willst, so oft Du vermagst...“ langsam zog sie ihn zu sich hinunter, bis ihre Lippen die seinen erreichten. Nichts weiter als ein flüchtiger Kuss, bevor sie erneut für immer die Augen schloss.
 

Knarrend hob sich der schwarze Deckel des Sarges und wurde nach hinter geschoben. Erst als er längst über den Rand hinaus war und krachend zu Boden fiel, erhob sich die schlanke Gestallt, die in ihm geruht hatte. Die langen schwarzen Haare fielen ihr dabei über die Schultern, doch in der Finsternis, die in diesem Kerker herrschte, spielte es eh keine Rolle.

Was war das für ein merkwürdiger Traum gewesen? Diese Augen, sie erinnerten ihn an jemanden.

Langsam erhob der Schwarzhaarige sich aus seiner Schlafstätte und verweilte wie in Trance mitten im Raum. Ihm gingen die Bilder einfach nicht mehr aus dem Kopf.

„Sir Hellsing…!“ Das tiefe Flüstern kam wie schweres Gift über seine Lippen, während er sich die Handballen gegen die Stirn drückte. Er hatte so schreckliche Kopfschmerzen. Woher sie auch immer kamen, es war keine gutes Ohmen.

Es würde etwas geschehen, was niemand mehr verhindern konnte. Selbst die Dunkelheit vermochte ihm heute keine Ruhe zu geben. Er spürte die Aufregung in ihm aufsteigen, ohne das er seine Gefühle ordnen konnte. Langsam entschloss er sich dazu, jemandem einen Besuch abzustatten, den er schon seit einigen Tagen nicht mehr gesehen hatte.

Stumm griff er nach dem roten Mantel, den er über dem einzigen Stuhl in diesem Verließ gehängt hatte. Unbewusste zog er ihn über und setzte den dazugehörigen Hut auf, den er am Morgen zuvor auf den hinter dem Stuhl stehenden Tisch gelegt hatte. Er zögerte noch einmal und griff nach der Brille mit den gelblichen Gläsern.

Innerlich seufzend tauchte er in die Schatten ein und verschwand auf eine für normal Sterbliche nicht verständliche Weise.

Geräuschlos tauchte er wieder vor einer großen Mahagonitür auf, die sich einige Stockwerke höher befand. Er verspürte ein Zögern, ohne es sich erklären zu können. Stumm fragte er sich, was in der letzten Woche mit ihm los war. Es war schließlich nicht das erste Mal seit Kurzem, dass er vor dieser Tür stand und sich nicht traute, hinein zu gehen.

Vorsichtig klopfte er an und wartete auf eine Antwort. Innerlich hoffte er jedoch, nichts als Schweigen zu hören. „Ja, herein!“ Zu spät, sie war doch da. Langsam streckte er die Hand nach der Türklinke aus und verharrte nur wenige Zentimeter davor. Das war doch kindisch. Er, Alucard, einer der gefürchtetzten Vampire von ganz England wagte nicht einmal durch diese Tür zu gehen. Aber genau da lag ja auch das Problem, bei genau dieser Tür. Es war keine X-beliebige Tür, nein, es war genau diese Tür hier.

Noch einmal schluckend drückte er die Klinke herunter und schob besagte Tür auf. Unsicher trat er ein, was sollte er eigentlich sagen? Sein Blick fiel auf die junge Frau, die in ihrem großen Stuhl vor dem noch größeren Schreibtisch saß. Doch wirkte sie keines Falls verloren oder versunken, sondern schien sie die Mächtigkeit der Möbel mit Leichtigkeit zu übertrumpfen.

Plötzlich schaute sie von ihrer Arbeit auf und erstaunt zog sie eine Augenbraue hoch. „Alucard, mit dir habe ich am wenigsten gerechnet. Was führt dich hier her?“

Treffer versenkt, dass war die Frage, auf die er keine Antwort wusste. Schweigend betrachtete er die Anfang dreißig Jährige in ihrem grünen maßgeschneiderten Anzug, der auf merkwürdige Weise zu ihren langen blonden Haaren passte. Auch ihre kreisrunden Brillengläser zogen seinen Blick magisch an, obwohl er doch mittlerweile jeden Zentimeter ihres Aussehens kannte.

„Nun, ich hatte eben einen sehr merkwürdigen Traum von eurem Vater, doch sonst gibt es keinen Grund, warum ich hier bin.“ Seine Stimme verriet seine Unsicherheit nicht, auch wenn er innerlich zitterte.

Verwundert legte Integra den Bordeauxfarbenen Füller aus der Hand und schaute dem Schwarzhaarigen tief in die Augen, selbst dar er noch etliche Meter von ihr entfernt stand. Sie verstand nicht ganz, was das sollte. „Alucard, ich habe nur zwei Fragen an dich: Erstens, seit wann träumst du?

Und zweitens, was bei unserer ehrenwerten Königin bringt dich dazu, mir von solchen „Vorkommnissen“ zu erzählen?“ Das Wort Vorkommnisse betonte sie mehr als deutlich und zog es extrem in die Länge. Ihre ernsten Augen schienen sich tief in die des Vampirs zu bohren, obwohl dieser seine Brille aufgesetzt hatte.

Hätte er ein Herz gehabt, das schlagen konnte, es hätte ihm nun fast die Rippen gebrochen. Innerlich bebte er, wie noch nie in seinem Leben, oder danach. Denn bekanntlich Leben Vampire nicht mehr, was für ein sarkastischer Scherz. Tadelte er sich selbst. „Nun, nirgends steht geschrieben, dass Vampire nicht träumen können.“ Er machte eine Pause, darüber nachdenkend, was er nun sagen sollte. „Allerdings ist es meistens so, dass sie es nur tun, wenn etwas Unverbeidliches bevorsteht!“

Integra schaute ihn immer noch unverwandt an. Aus irgendeinem Grund war sie stink sauer auf den Mann vor ihr. „Ach, und jetzt kommst in deiner Gnade hier zu mir hinauf uns sagst mir, dass ich mich in Acht nehmen muss?“ Sie stand auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Darauf kann ich verzichten! Und noch eins!“ Wutentbrannt eilte sie um den Schreibtisch herum und packte den um einige Köpfe größeren Mann am Kragen. Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihn zu sich herunter und funkelte ihn an. „Und wo bitte steht geschrieben, dass ich dich auch nur noch eine Sekunde länger ertragen muss?“

Noch im Selben Atemzug zerrte die Blonde den Vampir mit sich zur Tür und stieß diese auf. „Nirgends steht, dass man Vampire nicht raus schmeißen darf!“ Mit diesen Worte beförderte sie ihn über die Türschwelle und schlug den einen Flügel, denn sie geöffnet hatte, krachend hinter ihm zu.



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Von: abgemeldet
2006-10-06T07:00:08+00:00 06.10.2006 09:00
gehts nochw eiter?


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