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Nothing ... to lose

Bakura x Malik x Ryou
von

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Ryous Augen weiteten sich wieder leicht und er sah den anderen ängstlich an. Was sollte das?

In seinen braunen spiegelten sich Angst, Verwirrung und tiefe Trauer.

„Ich kann nicht … ich muss nach Hause, ich habe noch etwas zu erledigen!“, gab er zitternd von sich. Er traute niemanden mehr, schon gar nicht jemandem, den er noch nie zuvor gesehen hatte.
 

„Komm mit zu mir … so wie du herumrennst kannst du unmöglich nach Hause.“ Immer noch war die Stimme des dunkelhäutigen Jungen ruhig und überlegt. „Ich wasche deine Sachen und du kannst das Badezimmer benutzen.“ Seine blassen violetten Augen sahen Ryou weiterhin sanft an und ein zärtliches Lächeln zierte seinen Mund.
 

Es waren diese Augen die den weißhaarigen gefangen nahmen. Sie waren so … leer, gebrochen und voller Leid. Sie waren genau so wie seine. Malik schien nun plötzlich nicht mehr fremd … er schien ihm vertrauter als Bakura es jemals sein würde. Ryou schluckte schwer. Wieder schien sich die Schwärze der Bewusstlosigkeit in ihm auszubreiten, doch er widerstand ihr.
 

~Leere. Geboren aus Verzweiflung.

Verzweiflung. Geboren aus Schmerz.

Schmerz. Geboren aus unendlicher Brutalität. ~
 

Malik merkte wie der Blick des anderen wieder trübe wurde. Er zog den weißhaarigen Jungen näher an sich und stützte ihn. Ryou zuckte hart zusammen, als sich zwei Hände um seinen Körper legten. Er hasste es wenn er angefasst wurde … doch er wehrte sich nicht. Angst lähmte ihn und machte ihn gefügig, er verfiel in einen tranceähnlichen Zustand … wie zum Selbstschutz.
 

Er keuchte. Bei jedem Schritt den er tat schien er erneute Tode zu sterben. Doch der Junge mit dem sandfarbenem Haar und den ungewöhnlichen Augen schien keine Gnade zu kennen.

Tränen flossen aus seinen Augen, als er gezwungen wurde, Stufe für Stufe nach oben zu gehen. ~Lass es endlich vorbei sein …~ er flehte. Doch er wusste … niemand würde ihn erhören … es war sein Schicksal.
 

Quälend lange schien der Weg in den ersten Stock, doch Malik zog ihn weiter, auch wenn er selbst kaum gehen konnte. Seine schlanken Finger fanden ihren Weg in seine Hosentasche und umschlossen beinahe zärtlich die langen dünnen Schlüssel.

Er öffnete die Wohnungstüre und schob Ryou mit sanfter Gewalt hinein und verfrachtete ihn auf das weiche Sofa.

„Fühl dich wie zu Hause ...“
 

Ryou riss sich aus seiner Starre und sah sich scheu um. Die Wohnung bestand aus zwei schäbigen Zimmern. Es gab kein Bett, nur dieses alte Sofa. Ein kleiner Holztisch, der wie es schien sowohl als Esstisch als auch als Schreibtisch benutzt werden musste stand in einer Ecke. Der schwarze Kasten schien die hälfte des Zimmers in Anspruch zu nehmen. Ein Regal mit drei Büchern und ein paar Fotos war neben einem kleinen Fernseher, der wie es aussah noch immer schwarz weiß abspielte. Hinter der Couch waren ein Herd und eine Spüle sowie ein Kühlschrank. Auch das zweite Zimmer war nur spärlich eingerichtet. Eine Badewanne, ein Spiegel, ein Stuhl und eine Waschmaschine.
 

Der weißhaarige Junge zitterte leicht und schielte immer wieder zur Türe. Er dürfte nicht hier sein … er würde es bezahlen … irgendwann … ganz sicher.

Malik lächelte ihn weiter sanft an. Und zeigte Richtung Badezimmer. „Aber pass auf du darfst das Wasser nur bis zur Hälfte einlassen sonst wird es kalt … mehr steht mir pro Tag nämlich nicht zur Verfügung… Handtücher liegen am Beckenrand du kannst den Bademantel benutzen bis deine Sachen gewaschen sind.“ Ryou biss sich leicht auf die Zunge und nickte. Keuchend erhob er sich und sah Malik ebenfalls durchdringend an … diese Augen. „Danke!“, hauchte er leise und schloss die Badezimmertüre hinter sich ab.
 

Malik seufzte leicht. Er fühlte sich wahnsinnig dreckig, genau wie jeden Tag. Es war nicht so das er seine Arbeit hasste … doch der weißhaarige schien so rein und Malik fühlte sich neben ihm als würde der Dreck der Menschheit an ihm hängen. Doch er verzichtete auf die Badewanne … er tat es obwohl ihm soviel Leid geschah. Er war noch in der Lage dazu, zu teilen und zu verzichten.
 

Malik wollte sich gerade zum Kühlschrank umdrehen als die Wohnungstüre aufflog.

„Du verdammte Hure, du Miststück!“, kam es von einer in schwarz gekleideten Gestalt. „Was fällt dir eigentlich ein? Denkst du eigentlich du kannst einfach so abhauen? Deine Schicht war noch nicht zu ende!“ Malik zuckte zusammen und sah seinen Boss erschrocken an, doch dieser Blick hielt nicht lange, plötzlich wurde er leer. „Es tut mir leid … mir ging es nicht gut.“ Er starrte zu Boden.
 

„Zum Teufel mit dir … was soll das heißen? Menschen wie du fühlen nichts! Menschen wie du sind …“, der Junge Zuhälter hielt inne und sah den anderen hasserfüllt an.

„Ich weiß nicht einmal wie ich dich nennen soll! Du bist ein Stück Dreck das froh sein soll das ich es aufgenommen habe! Du bist …“
 

~ Menschen wie ich?

Menschen wie ich, sehen abends in den Spiegel und ekeln sich vor sich selbst, nicht weil sie sich verkaufen … sondern weil sie dazu gezwungen sind für jemanden wie dich zu arbeiten! Menschen wie ich haben nur deshalb keine Gefühle, weil sie, sie so tief in sich vergraben müssen, dass sie sich vor ihnen selbst verbergen. Menschen wie ich … sehen Dinge die euch verborgen bleiben … weil Menschen wie ich sich über Kleinigkeiten freuen können! ~
 

„Malik … nenn mich Malik!“, gab er entschlossen zurück und sah dem anderen fest in die Augen. Er wandte den Blick nicht ab und zuckte nicht zurück, selbst nicht als sein Boss zu einem kräftigen Schlag ausholte. Nein er wollte nicht mehr in den Spiegel schauen und einen Jungen sehen der eine solche Behandlung zuließ … nie wieder!

„Denk bloß nicht dass du damit durchkommst …“, fauchte der andere und spuckte in Maliks aufgeschlagenes Gesicht ehe er wieder verschwand und die Tür mit einer solchen Wucht ins Schloss warf, dass sämtliche Bilder vom Regal fielen.
 

Ryou lag still und zusammengekauert in der Badewanne. Das Wasser hatte einen sanften rosaroten Ton angenommen und roch leicht nach Kupfer.

~ Du Hure! ~ Er schluckte schwer. ~ Nenn mich Malik ~ wann hatte er aufgegeben? Wann war er zu dieser Puppe geworden, die er nun war?
 

~ Aufgeben ist nicht der Sinn des Lebens, nicht das Vergessen von Leid, Schmerz und Trauer … Aufgeben ist sich selbst verleugnen, aufgeben ist seinen Stolz vergessen. ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  RyouAngel
2007-03-05T14:41:04+00:00 05.03.2007 15:41
Ich kann Tebian nur zustimmen, Malik scheint ein liebes herz zu haben.
Nicht jeder hätte jemand Fremden mit in seine Wohnung genommen.
Man spürt diese Hoffnung die deine Charaktere haben, wie Malik nicht als eine Hure oder eher als Stricher angesehen werden will.
Man spürt das er Malik sein will.
Jener tat mir auch richtig leid, als er den Schlag kassierte und Ryou das wimmernd im Bad mit anhörte.
Du hast es hinbekommen das man eigentlich schon mit den Charas leidet...

RyouAngel
Von:  saspi
2006-09-17T19:03:50+00:00 17.09.2006 21:03
Hey!!!
Klasse kappi, aber auch traurig!!!
Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon gespannt wie 's weiter gehen soll!!!
ich kann nur in allen von Tebi-chan zustimmen.
könntest du mir bitte eine ENS schreiben wenns weiter geht?? danke
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye
Von:  Tebian
2006-09-17T16:16:33+00:00 17.09.2006 18:16
Traurig...
Malik scheint ein gutes Herz und einen wirklich eisernen Willen zu haben und das ist gut.
Ich finds herrlich wie du seine Gefühle und auch die von Ryou beschreibst. Man kann sich wirklich sehr gut in die Personen hineinversetzen. Auch die Stimmung allgemein, die du in dieser FF eingebaut hast kommt gut hervor. Traurig, depressiv und angstvoll, aber auch voller Hoffnung und eisernern Willen.
Ich mag die FF bisher wirklich sehr und ich hoffe, dass du weiter schreibst.

Tebi-chan


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