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Dieses Leben

Leben - Lieben - Leiden
von

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Entscheidung?

So, endlich hat es mich mal wieder gepackt und ich hab mal wieder was geschrieben :) hat mich auf einmal überkommen und das freut mich, da ich ja leider kaum noch neuen Stoff liefere.

Das kapitel enthält einige Aussagen, die ich im Groben schon so gehört hab bzw selbst gesagt hab, vor nicht all zu langer Zeit. Ich glaub manchmal, dass ich bei jedem zweiten Kapitel schreibe, dass ich darin irgendwas verarbeite, aber so ist es nun mal oft bei mir. So hat das Schreiben bei mir ja auch angefangen, aber das is eine andere Geschichte.
 

Ich bedanke mich an der Stelle wieder für die lieben Kommis und für die Treue von euch Lesern, obwohl so selten was neues kommt :)
 

Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels.
 

Kapitel 10

Entscheidung?
 

Chikane war verwirrt. Hin und her gerissen war sie innerlich. Sie hatte Sei gern, zu gern. Und sie wollte nichts anderes als bei ihr zu sein, sie fühlte sich nahezu magisch von ihr angezogen. Aber war es einen Versuch wert? Ein Versuch bedeutete letztlich, dass es schmerzlich enden könnte, wenn die kühle Blonde aus dem Versuch schlussfolgern würde, dass eben dieser fehlschlug, dass es nicht das war, was sie wollte. Wollte Chikane wirklich ein Herz riskieren, das noch mehr schmerzen würde, als es in jener Situation schon tat?

„Sei“, begann sie, ihre Stimme zitterte vor Unsicherheit, „das hier…das ist keine Attraktion in einem Vergnügungspark, die man ausprobiert oder eine Eissorte, die man einfach nie wieder kauft, wenn sie einem nichts schmeckt. Das hier wäre mehr, viel mehr.“

Sei verstand, was die Dunkelhaarige meinte. Man konnte Gefühle nicht austesten, nicht erzwingen, nicht tiefer machen, als sie es waren. Das alles brauchte Zeit, Vertrauen und Feingefühl, wenn man dem anderen nicht wehtun wollte. „Ich will dich wirklich nicht verletzen, Chi-chan. Aber…“, energisch schüttelte die Schülerin den Kopf, „ich versteh mich ja selbst nicht mehr. Ich will bei dir sein, aber genau das macht mir Angst! Ich versteh meine Gefühle nicht!“

Eine Weile schwiegen sich beide an. Unangenehm lag die Stille über ihnen. Da waren so viele Worte unausgesprochen, die forderten, heraus kommen zu dürfen und doch auch nur ein einziges Wort zu sagen schien in jenem Moment eine Kunst zu sein.

Beide sahen betreten zu Boden. Zögernd dann hob Chikane ihre Hand, streckte sie leicht aus und berührte im nächsten Augenblick vorsichtig Seis Hand. Diese zuckte kurz zusammen. Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen. Unsicher hob sie den Blick. Chikane sah sie nicht an, sie betrachtete ihrer beider Hände.

„Wie wäre es…wenn wir es langsam angehen? So wie es unter normalen Umständen auch funktioniert. Man geht miteinander weg. Kino, Party…irgendwas. Und dann…na ja…wird sich der Rest zeigen…“ Die Stimme der Dunkelhaarigen war nicht mehr als ein Flüstern gewesen. Sie zitterte. Nicht vor Kälte, sondern aus Angst. Ihr war das alles nicht weniger fremd als Sei.

„Was denn? Und irgendwann schreib ich dir dann einen Zettel mit der Frage. ’Willst du mit mir gehen? Ja. Nein. Vielleicht.’ Wie lange soll das dann noch zwischen uns hin und her gehen?“ Sei versuchte etwas ihrer Coolness zu zeigen, versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen und die Stimmung zu lockern. Doch dies war der falsche Moment dafür.

„Ich werde nicht zulassen, dass du dich mir zuliebe zu irgendwas überwindest, was du nicht willst, Sei. Das ist nicht meine Definition von Liebe. Wenn du nicht so fühlst, dann sag es mir direkt. Wenn du unsicher bist, dann warten wir ab. Aber, wenn du dich am Ende nur austesten willst, um dir letztlich sicher zu sein, dass du normal bist, dann lassen wir das. Du hast gesagt, dass dich das verunsichert. Und da bist du nicht die Einzige. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das mal passiert, aber…es ist nun einmal so…Ich habe mich in die verliebt, Sei. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Es war ausgesprochen. Noch immer hielt Chikane vorsichtig Seis Hand. Abwartend, was da noch kommen würde.

„Das ist doch total bescheuert“, entfuhr es Sei im nächsten Moment. „Wir wollen beide…zumindest scheint es so…als wollten wir beide etwas ähnliches…warum haben wir dann davor solche Angst?“

„Du.“, erwiderte Chikane nur.

Irritiert zog Sei eine Augenbraue hoch, als Chikane bereits zu erklären begann: „Die Gefühle für dich habe, kann ich nicht ändern. Aber ich fürchte sie auch nicht. Sich verlieben kann nichts Falsches sein, nichts, wovor ich Angst habe. Ich hätte viel mehr Angst davor, niemals diese Gefühl erleben zu dürfen, auch wenn ich nicht weiß, ob es gut für mich endet.“

Die Blonde entzog ihre Hand der Dunkelhaarigen, drehte sich etwas weg. „Das ist doch verrückt. Du hast mir gerade deine Liebe gestanden und ich habe dir mehr oder weniger einen Korb gegeben und was machst du? Erzählst mir einfach so weiter von deinen Gefühlen, von denen ich die meisten nicht nachvollziehen kann, von denen ich nicht verstehe, wie du sie nicht fürchten kannst! Was soll das alles?“

Eine Weile blieb es still. Dunkle Wolken bauten sich auf. Es würde bald regnen, ein kräftiger Wind ließ beide erschaudern, noch mehr, als sie es allein durch diese Situation bereits taten.

„Vielleicht tue ich das alles, damit wir morgen noch normal miteinander umgehen können. Im weitesten Sinne zumindest, damit alles geklärt ist und wir nicht in Unsicherheit leben und wenigstens versuchen können, so weiterzumachen wie bisher…wenn wahrscheinlich auch mit Einschränkungen. Aber wenn wir jetzt nicht wirklich sagen was Sache ist, dann wird das alles nur noch schlimmer. Aus der Situation kommen wir nun mal nicht raus, indem wir die Augen vor den Tatsachen verschließen. Das macht alles nur noch schlimmer und das solltest du eigentlich verstehen, Sei.“

„Seit du hier bist, versteh ich gar nichts mehr. Das ist ja das verdammte Problem. Ich will dieses anders nicht, weil es keinen Sinn macht, weil es alles verändert, aber ich will, dass es so bleibt, wie es ist.“

„Versuch erwachsen zu sein, Sei. Nichts ist beständig, alles verändert sich, wird anders. Die Veränderung ist das Einzige auf dieser Welt, was von Bestand ist.“ Chikane bemühte sich um einen ruhigen Tonfall, obgleich auch sie innerlich zitterte, obwohl auch sie nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Aber jetzt war es raus und beide würden lernen müssen, damit umzugehen. Egal, wie es mit ihnen weitergehen würde, die Zeit würde nicht zurückgedreht werden, sie würden die Gefühle der anderen kennen und das bedeutete auch, über die Macht zu verfügen, dem anderen unerträgliche Schmerzen zuzufügen, wenn man nicht aufpasste.

Sei wandte sich zögernd Chikane zu, betrachtete sie, während ihr Herz noch immer wild in ihrer Brust schlug, ihr schwindlig war, von all diesen Dingen, die sie gerade erfahren hatte, über die sie jetzt nachdenken musste und doch genauso schnell eine Entscheidung notwendig wäre, um diese Situation endlich zu klären.

Langsam musterte sie Chikane, die nur, erstarrt unter Seis prüfenden Blick, stumm dastand und abwartete. Seis Blick blieb bei Chikanes Gesicht haften. Die Augen mit diesem melancholischen Glanz, die ein Geheimnis zu verbergen schienen, dass sich Sei noch nicht erschlossen hatten. Augen, die jetzt Unsicherheit zeigten, obwohl ihr Gegenüber doch ansonsten so ruhig schien. Und dann waren da ihre Lippen. Weiche Lippen, die die ihren berührt hatten, deren sanften Druck sie noch spüren konnte, wenn sie sich nur genug konzentrierte.

Vor der Tür, als Sei sich verabschieden wollte, da hatte sie es geahnt, dass es so kommen würde. Es hatte sich ja bereits davor abgezeichnet. Aber - Sei konnte es selbst nicht erklären, warum - sie hatte sich nicht gewehrt. Sie hätte nicht wie erstarrt Chikane ansehen müssen. Sie hätte einfach gehen können, die Tür hinter sich schließen und nichts wäre geschehen. Doch sie hatte gewartet, beinahe sehnsüchtig. Ihr Herz hatte unruhig in ihrer Brust geschlagen, ebenso wie jetzt. Die Blonde hatte es wissen wollen, wie es sich anfühlte, der Dunkelhaarigen, in gewisser Weise der Fremden, nahe zu sein, wie es sich anfühlte, wenn ihre Lippen einander zaghaft berührten.

Jedoch, als es dann eintrat, war die junge Frau überfordert, war in diesem Augenblick so viel mehr Kind gewesen, als Erwachsene, dass sie sich nicht anders zu helfen wusste, als Chikane von sich zu stoßen und zu versuchen, es zu vergessen, ihr aus dem Weg zu gehen, doch je mehr sie dies versuchte, umso mehr traf das Gegenteil ein. Umso mehr dachte sie an Chikane, umso unerträglicher wurde es, nicht mehr ihre Nähe, die ihr in der kurzen Zeit so vertraut gewesen war, zu spüren.

„Ich wollte dich nicht verletzen, Chi-chan. Du bist nicht krank“, begann sie leise zu sprechen. Chikane hob zaghaft den Blick. Diese ganze Situation erschien ihr so irreal, dass sie sich insgeheim fragte, ob sie das alles nicht nur träumte. „Aber es war einfach zu viel. Ich wollte ja, dass es passiert, aber…als es dann passiert ist…da war es…da konnte ich…ich kann es nicht in Worte fassen. Ich mein, ich hab nie drüber nachgedacht, dass so etwas passieren könnte. Mir doch nicht. Das passiert anderen, aber nicht mir…und da war ja auch Kyo…und…das ist…“

Sei brach ab, denn auf einmal hatte Chikane die Arme um sie geschlungen, den Kopf leicht an ihre Brust gelehnt. „Denkst du mein Herz rast jetzt nicht gerade genauso schnell wie deins?“, meinte Chikane vorsichtig. „Aber…als du mich zurückgestoßen hast…nachdem es doch so aussah, als wolltest du mich auch. Das hat mir einen Stich versetzt, also hab ich jetzt alles auf eine Karte gesetzt. Ich hatte in gewisser Weise nichts zu verlieren. Du hast mich ja so schon ignoriert, bist mir aus dem Weg gegangen. Ich dachte mir, dass es schlimmer nicht werden kann. Deshalb hab ich dich hier zur Rede gestellt. Aber…je mehr ich hier mit dir spreche, umso mehr weiß ich, dass ich doch etwas zu verlieren hab, dass da immer noch diese Freundschaft ist, die ich unbedingt behalten will, wenn ich dich schon nicht für mich haben kann.“

Sei drückte Chikane leicht von sich weg, um sie besser ansehen zu können. „Wenn du mich wirklich so sehr willst, dann wird das freundschaftlich doch nichts werden, oder?“ Ihre Stimme, ihre Augen, alles wirkte merkwürdig erwachsen und reif in diesem Moment, an der sonst so lockeren Sei. „Und…wenn ich diese Gefühle, die da irgendwo sind, krampfhaft zu unterdrücken versuche…dann funktioniert das erst recht nicht.“ Wieder pausierte Sei kurz, blickte Chikane fest in die Augen. „Ich will es mit dir versuchen, aber wenn du sagst, dass du mich so sehr willst und ich dir sage, dass ich es versuchen will, dann stoße mich nicht zurück, weil du denkst, dass ich mich nur ausprobieren will. Jede Beziehung ist doch in gewisser Weise ein Ausprobieren. Aber das tue ich nicht, um die weh zu tun oder um mir irgendwas zu beweisen. Nein, das tue ich wenn dann nur, weil ich diese Nächte nicht mehr ertrage, in denen ich mich frage, warum ich schon wieder an dich denke, warum ich deine Nähe immer wieder suche. Wenn du mir das allerdings nicht glaubst, es nicht akzeptierst oder nicht bereit bist, mir zu vertrauen, dass ich dir nicht weh tun, nicht mit dir spielen will, dann geht es wirklich nicht.“

„Heißt das jetzt…also…ich meine…“ Chikane hatte jedes von Seis Worten in sich aufgenommen, doch so recht verstand sie es nicht.

„Lass uns sehen, was in diesem Abenteuer auf uns zukommt, aber erstmal…lass es nur uns beide wissen, sonst würde das alles zu schwer werden für den Anfang.“ In Seis Augen lag eine Sanftmut, die Chikane zuvor noch nicht gesehen hatten. Unsicher nickte sie, als sie bemerkte, wie Seis Augen zögernd ihre Lippen fixierten, unschlüssig, ob sie diesem Gefühl noch einmal nachgeben sollte. Chikane wartete ab, wollte Sei nicht überfordern und doch schien ihr Herz einen Hüpfer zu machen, als Sei sich ihrem Gesicht vorsichtig näherte.
 


 

Das soll es auch schon wieder gewesen sein für dieses Mal. Ich hoffe, dass mir die Muse etwas treu bleibt und ich bald wieder etwas Neues liefern kann, auch in Bezug auf meine anderen FFs, aber da mich die Schule ziemlich einnimmt und ja auch so immer sehr viel passiert, kann ich nichts versprechen.

Wie immer würd ich mich sehr über Kommis freun und hoffe, dass ihr auch das nächste Kapitel lest, wenn es on geht.
 

Ciao

Steinbock



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-07-13T09:19:14+00:00 13.07.2009 11:19
Sooo, jetz kommt endlich das lang versprochene Kommi von mir^^
ie Spannung, die du mit deinen zeilen erzeugst und diese romantische Geschichte, in der man mitfühlen und sogar manchmal mit heulen könnte ist einfach toll. Außerdem füllt es immer meine langweiligen IS-Pausen aus^^ Ich hoffe du schreibst noch viel mehr davon *o*
Mach weiter so Anke und lass Chikane bitte glücklich werden *-*
Liebe Grüße von der Steffi =)
Von:  Kurolein
2009-03-29T15:08:55+00:00 29.03.2009 17:08
Aaaaawww~
Das Kapitel is soooooo süß <3
*__________*
Das is einfach der hammer... du beschreibst alles so detailgetreu, dass man richtig mitfühlen kann...
Diese Unsicherheit, dieses Verlangen nach der anderen Person... einfach toll <3



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