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Ein besonders Weihnachtsgeschenk

von

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kleiner Gruß von Amor

So, meine Weihnachtsgeschichte nähert sich dem Ende (Zeit wird's *g*)
 

April klopfte sachte und trat ein. Auf den ersten Blick schien das Zimmer leer zu sein, das Licht war gelöscht und es war mucksmäuschenstill. Die Augen der jungen Frau brauchten einige Momente, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Nach und nach konnte sie die Konturen des Zimmers sowie der Einrichtung erkennen. Auf dem Bett saß der Mann, den sie gesucht hatte. Offenbar hatte er sie nicht eintreten gehört, denn er saß auf der Bettkante, zusammengesunken und den Kopf in die Hände gelegt. April erkannte, dass er außer den Schuhen noch alles an hatte. Der blonde Star Sheriff würde nicht lange um den heißen Brei herumreden, sie wusste nämlich, dass dem Rennfahrer nicht nach Reden war. Also ließ sie Taten sprechen. Geschickt schlüpfte April aus ihren Schuhen und setzte sich zu Fireball aufs Bett. Sie positionierte sich genau hinter ihm. Ein Bein schlang die Blondine um ihn, auf das andere stützte sie einen Arm ab. Ihr Kleid gab bei schier jeder Bewegung knisternde Geräusche von sich. Aprils Bein, welches sie um Fireball geschlungen hatte, fuhr einige Male kaum spürbar an der Innenseite seines Schenkels entlang, ehe die Fußsohle aufsetzte.

Sie legte Fireballs Kopf nach hinten, strich ihm die Haare aus dem Nacken und begann, ihn sanft zu liebkosen. April spürte, wie die ganze Spannung aus Fireballs Körper wich. Er ließ sich fallen und schloss die Augen. Ihre Zungenspitze berührte seine Haut ganz leicht und verursachte ihm unweigerlich eine Gänsehaut. Ihre Lippen wanderten den Nacken hinauf, bis zu seinem Ohrläppchen, das sie zärtlich mit ihren Lippen umschloss und anknabberte. Sie hörte Fireball leise aufseufzten, es schien, als würde ihm diese Art von Trost eher gefallen als Worte. Der blonde Star Sheriff drängte ihren Körper näher an Fireballs. Ihre Hände zogen sein Jackett aus und wanderten zur Hose hinunter. April zog ihm das Hemd aus der Hose und knöpfte es mit geübten Fingern auf. Bei den obersten Knöpfen angelangt, lockerte sie Fireballs dunkelrote Krawatte, ehe sie die letzten Knöpfe öffnete. Als ihm April das langärmlige Hemd über die Schultern strich und es ihm ausziehen wollte, spürte sie plötzlich wieder Spannung in Fireballs Körper.

Der junge Japaner hatte die Berührungen genossen, keine Frage. Er hatte sich fallen lassen und sich für kurze Zeit wenigstens entspannt. Als ihm Aprils Duft so intensiv in die Nase gekommen war und eine ihrer langen Haarsträhnen über seinen nackten Oberkörper strich, war ihm schlagartig bewusst worden, wer ihm diese Aufmerksamkeit schenkte. Diese Zärtlichkeiten, die er im Moment so nötig hatte, kamen ausgerechnet von April! Erschrocken riss er die Augen auf, erahnte eine Strähne ihrer blonden Haare und fuhr hoch.

Mit einer Bewegung zog er sich das Hemd wieder über die Schultern und entfernte sich einige Schritte vom Bett. Er machte Licht und blickte in Aprils tiefblaue Augen. Wie angewurzelt blieb er vor April stehen, sein Brustkorb hob und senkte sich in kurzen Abständen, offensichtlich war Fireball erregt. April konnte in seinem Gesicht keinerlei Anzeichen für seine derzeitige Gefühlslage erkennen. Sie wusste nicht, was nun passieren würde. Es stiegen leichte Zweifel in April auf, das richtige getan zu haben.

Fireball hingegen fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare, während er die andere in die Hüften stemmte: „Verdammt, April!,“ er keuchte fast, aber der gereizte Ton in der Stimme war nicht zu überhören: „was soll das denn?“

Nun waren zwei blitzend böse Augen auf die Blondine fixiert, die ungeduldig eine Antwort einforderten. Unsicher stieg April aus dem Bett und setzte sich auf die Bettkante, die noch von Fireballs Wärme zehrte. Sie schlug kurz die Augen nieder, blickte an sich hinab, sie kam sich schäbig vor. Aber wenn sie es nicht getan hätte, würde sie sich vielleicht ewig Vorwürfe machen. Aprils Kleid war von den Schultern gerutscht. Sie schob es wieder zurecht und blickte auf. Ihre Augen waren so klar wie selten und auch ihre Worte waren unmissverständlich: „Ich wollte dich trösten, Matchbox.“

„Ich brauche aber keinen Trost! Und schon gar nicht von dir!,“ in diesem Moment machte Fireball seinem Namen wieder alle Ehre. Aber wie sollte er April sonst klar machen, dass er nicht getröstet werden wollte? Es bestand kein Anlass sich schlecht zu fühlen. Im Gegenteil! Er hatte seinen Vater gefunden. Und dass er immer derjenige war, der ein paar Momente mehr zum Gedanken ordnen brauchte, als andere, musste April doch eigentlich wissen.

Doch die Blondine bekam diese Worte in den falschen Hals. Eingeschnappt, weil Fireball offenbar nicht verstanden hatte, weshalb sie hier war und was sie ihm sagen wollte, stand sie auf und warf ihre langen Haare zurück. Sie stemmte ebenfalls die Arme in die Hüften und blickte Fireball herausfordernd in die Augen: „Ich verstehe schon. Schwarzhaarig und schlank wäre dir lieber! Und am Besten natürlich jemand, von dem du gerade mal den Vornamen kennst.“

April fühlte sich von Fireball an den Pranger gestellt, obwohl sie gar nicht wusste, weshalb. Sie war zu ihm gekommen um ihm zu zeigen, wie tief ihre Gefühle für ihn waren und er schmetterte ihr abermals entgegen, dass sie nicht seine Kragenweite hatte. Was war an ihr auszusetzen? Ihre Wangen glühten langsam vor Zorneshitze. Ihr Blut kochte fast über bei dieser Bemerkung von Fireball.

Der Japaner vor ihr allerdings musste ihre Worte erst einen Moment sacken lassen, ehe er etwas darauf erwidern konnte. Er hatte nie bemerkt, wie sein Beuteschema bezüglich Frauen ausfiel und dass er sich offenbar keine Mühe gemacht hatte, seine kleinen Affären vor seinen Kollegen geheim zu halten. Genervt atmete er aus und fragte April: „Wie kommst du denn auf den Schwachsinn?“

Jetzt besaß dieser Kerl vor ihr auch noch die Frechheit, alles ins Lächerliche zu ziehen und sie für nicht ganz zurechnungsfähig zu erklären! Wütend ging April auf die Tür zu und drehte sich von Fireball weg: „Weil du das schon seit Monaten so praktizierst. Egal, wo wir auch sind, du verschwindest immer mit einer schwarzhaarigen Frau! ...Was reizt dich so sehr an diesen Frauen? Sind’s die Haare, oder die Tatsache, dass du von ihnen den Vornamen und maximal die Telefonnummer kennst?“

April musste sich zusammenreißen, nicht laut zu werden. Immerhin war Heiligabend und es war schon ziemlich spät. Sie fragte sich wirklich, was sie an Fireball immer gefunden hatte. Spätestens jetzt, da ihr klar wurde, dass er so oberflächlich war und nur nach dem Aussehen ging, sollte ihr doch aufgefallen sein, dass er es nicht wert war. Sollte er doch sehen, wo er blieb, wenn ihm die Frauen nicht mehr zu Füßen lagen, oder ihm eine mal das Herz brechen würde. April bückte sich auf dem Weg zur Tür noch um ihre Schuhe, die sie in die linke Hand nahm und steuerte weiter auf die Zimmertür zu.

Fireball fragte sich, was es war, dass es an Weihnachten immer so zu ging? Beinahe hätte er geschmunzelt, als er sich an die Weihnachtsfeiern bei seinen Großeltern erinnerte. Jedes Jahr zu Heiligabend gab’s eine kleine Ehekrise, die bis Neujahr wieder ausgemerzt wurde. Es kam ihm vor, wie ein Déjàvu, nur dass nicht seine Großeltern den Streit ausfochten, sondern er und April. Diesen bizarren Gedanken verwarf er gleich wieder und sah zu, dass er nun April ein wenig in die Enge trieb. Er musste sich nicht gefallen lassen, dass sie ihm plötzlich seine Affären schlecht machte! Auch er brauchte ab und zu jemanden, der ihm Zärtlichkeiten und das Gefühl von Zuneigung entgegenbrachte. Was sollte er denn sonst machen? Dauerhaft, so schien es ihm jedenfalls, würde sich doch freiwillig nie eine mit ihm einlassen.

Fireball fuhr sich mit der rechten Hand über die Schläfe, als er April die Tür aufhielt: „Wenn’s dich beruhigt: weder – noch!,“ mit einem sarkastischen Lächeln auf den Lippen erklärte er ihr: „Du scheinst zu vergessen, dass das,“ er blickte auf sein aufgeknöpftes Hemd hinab: „was du hier versucht hast im KOK nicht erlaubt ist und dass du hier und jetzt gewaltig gegen deine Prinzipien gehandelt hast.“

Er hatte sie! April stieß peinlich berührt die Tür wieder zu. Sie betete, dass niemand auf dem Gang gewesen war, der diese Bemerkung gehört haben könnte. Barsch ließ April die Schuhe wieder auf den Boden fallen und sah Fireball aus finsteren Augen an: „Welche Prinzipien?!“

Fireball vollführte im Gedanken einen kleinen Jubelschrei. Hatte er es doch tatsächlich geschafft, den Spieß umzudrehen. Triumphierend lehnte er sich gegen die geschlossene Tür und verschränkte die Arme vor der Brust: „Du schläfst doch nie mit jemanden, für den du nicht einen Funken Gefühl über hast. Und schon gar nicht tust du das, wenn nicht die Aussicht bestünde, eine Beziehung daraus zu entwickeln.“

Er kannte April doch tatsächlich besser, als sie dachte. Allerdings fragte sich April, weshalb sein saublödes Grinsen nicht von den Lippen verschwand. Fasste er das alles hier als Spaß auf? Er hatte sich die Frage, weshalb sie das tat, doch gerade selbst beantwortet, warum dämmerte es ihm nicht endlich?

Aprils Herz pochte bis zum Hals und nun war ihr deutlich anzumerken, wie unsicher sie war. Sie ließ den Kopf hängen und faltete die Hände vor ihrem Schoß zusammen, als sie flüsterte: „Gerade deshalb...“

Aber die erhoffte Reaktion blieb aus. April hatte gehofft, Fireball würde jetzt ein Licht aufgehen, nachdem sie sich so eindeutig wie selten verhielt, doch nichts dergleichen geschah. Nein, Fireball blieb lieber sarkastisch und amüsiert darüber: „Klar doch! Und wenn ich mich darauf einlasse, rammt mich unser aller Säbelschwinger morgen unangespitzt in den Boden. ...Du empfindest doch nicht mehr für mich als für einen kleinen Bruder, auf den man dauernd Acht geben muss.“

April schüttelte verzweifelt den Kopf. Sie durfte keinen Rückzieher mehr machen, auch wenn Fireball auf der Leitung stand. Weshalb wollte er nicht sehen, wie sehr sie ihn mochte? War dieser Gedanke etwa wirklich so absurd, wie es der Rennfahrer darstellte? April biss die Zähne zusammen und nahm all ihren Mut, den sie aufbringen konnte und begann: „Wenn du das so siehst. Fire, ich...“

„Was?,“ der Japaner stieß sich von der Tür ab und machte einen Schritt auf April zu. Ihre Stimmlage hatte Fireball verraten, dass er es zu bunt getrieben hatte. Jetzt war Schadensbegrenzung angesagt, wenn er seinen Vater wieder sehen wollte. Er legte ihr eine Hand auf die Schultern, die sie hängen ließ.

„Merkst du es denn nicht?,“ Commander Eagles Tochter wurde immer leiser und ihr Tonfall immer verzweifelter. Bis sie die Anspannung nicht mehr ertragen konnte. Ihr kullerte einen dicke Träne über die Wange: „Warum magst du mich denn nicht?“

Sofort fühlte sich Fireball schlecht. Er konnte April nicht weinen sehen, es brach ihm schier das Herz. Allmählich begann er auch zu verstehen, was das ganze Theater hier sollte. Lächelnd umarmte er April und drückte sie sanft an sich. Er spürte ihren Atem auf seiner Haut, fühlte ihre langen, samtigen Haare in seinen Händen, als er ihr über den Rücken strich.

April ließ ihn gewähren. Sie kuschelte sich eng an ihn, genoss seine Berührungen. Es bedurfte keiner Worte mehr, sie konnte fühlen, dass ihre Gefühle erwidert wurden. Stumm, in trauter Zweisamkeit lagen sich die beiden in den Armen, ehe Fireball April los ließ und sie sich zusammen ins Bett kuschelten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kagome0302
2008-11-30T18:33:05+00:00 30.11.2008 19:33
Es hat ja lange gedauer, aber endlich haben sich die beiden auch ihre Liebe gestanden. Also ehrlich, wie kann man nur begriffsstutzig sein??? -___-
Aber sie haben es ja dann doch geschafft ^_^

*schnell weiterliest*
LG Kagome0302
Von: abgemeldet
2007-01-06T13:39:56+00:00 06.01.2007 14:39
Wie ich dir bereits gesagt habe, ist dir auch diese Kapitel wirklich gut gelungen, doch ich wollte es hier auch noch mal erwähnen^^

Hast du wirklich super hinbekommen!

*knuddels*

Turbo
Von:  Sannyerd
2007-01-05T18:02:20+00:00 05.01.2007 19:02
ahh klasse es geht weiter :), schon sooooooooooooo lange gewartet habe.

Mensch, das es sich die beiden lieben immer so schwer machen ^^..

knuddel Shinji


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