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Hier kommt Alex!

von

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Hier kommt Alex

Hier kommt Alex
 

Mariku blickte in den Himmel. Die Sonne stand hoch, es würde noch lange dauern, bis sie unterging. Genüßlich streckte er sich aus. Er lag auf dem Dach eines Hochhauses und wartete auf seinen Freund. Wo blieb er nur so lange?
 

~*~*~*~

In einer Welt in der man nur noch lebt damit man täglich roboten geht

ist die größte Aufregung die es noch gibt

das allabendliche Fernsehbild

jeder Mensch lebt wie ein Uhrwerk

wie Computer programmiert

es gibt keinen der sich dagegen wehrt

nur ein paar Jugendliche sind frustriert

~*~*~*~
 

Er knurrte. Diese Welt war schlimm. Er hasste sie. Alle Menschen schienen wie ferngesteuert. Sie gingen ihrer täglichen Arbeit nach, kümmerten sich um ihre Familie oder gingen zur Schule. Allgemein gingen sie ihrem täglichen Leben nach, doch dieses Leben war alles andere als aufregend. Die Menschen lasen keine Bücher mehr, sie erledigten alles elektronisch. Die Zeit der Diskos und Nachtclubs war schon lange vorbei. Die Menschen saßen lieber abends vor dem Fernsehen oder surften im Internet. Die Technik der Menschen war so weit wie noch nie, die Menschen an sich hatten sich aber zurückentwickelt. Computer und Technik war das einzige was sie interessierte und genau so lebten sie auch.

Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn aufschrecken. Er richtete sich auf und drehte sich um. Hinter ihm stand sein Freund, auf den er gewartet hatte. Grinsend kam dieser auf Mariku zu. Er wandte sich ab und blickte wieder über die Stadt. Nach kurzer Zeit ließ sein Freund sich neben ihm nieder. "Sorry.", hörte Mariku ihn sagen. Er grinste. "Schon gut, Baku. Ich hab noch nicht lange gewartet." Außerdem, fügte er in Gedanken hinzu, weiß ich wie schwer du von zuhause wegkommst.

Bakura kam aus einer reichen Familie, verachtete seine Abstammung jedoch. Er hielt es nie lange zu Hause aus und jede Nacht war er mit Mariku und den anderen unterwegs. Sie steckten Gebäude an, überfielen Straßenzüge mit wichtigen Sachen für die Regierung, sabotierten Technische Dinge, stifteten Unruhe, wo es eben ging. Ihnen allen gefiel dieses Leben. Vor allem Bakura. Er genoß es, wenn sein Vater, ein hohes Tier in der Regierung, sich morgens am Frühstück darüber aufregte, dass irgendwelche verdammten Banden schon wieder technische, hochwichtige Dinge zerstört hatten.

Mariku bekam von alldem wenig mit; er war auf der Straße aufgewachsen. Sein Geld verdiente er, indem er die Sachen, die er auf nächtlichen Raubzügen stahl, auf dem Schwarzmarkt verscherbelte. Zwar war der Bandenchef, Alex, gegen solche Ego-Trips, aber das war Mariku egal. Immerhin blieb das meiste des erbeutetem, was noch brauchbar war, bei der Gang. Deswegen hatte er sich schon öfters mit Alex gestritten, aber nicht heftig genug, dass er ihn aus der Bande schmiss. Dazu waren sie zu gut befreundet.

Sie saßen noch eine ganze Weile nebeneinander da, redeten über belanglose Dinge oder schwiegen einfach. Die ganze Zeit sahen sie dem immer weniger werdendem Verkehr auf den unzähligen Straßen der Stadt zu. Schließlich erhob Mariku sich. "Komm schon, Baku, wir müssen los!" Dabei zog er seinen Freund hoch. Zusammen gingen sie auf den Aufzug zu. Jedes Gebäude hatte einen, zumindest jedes der großen. Völlig ruhig fuhren sie in das Erdgeschoss. Sie brauchten nicht befürchten, dass jemand sie entdeckte, denn sie befanden sich in einem wertlosen Bürogebäude, wo man sie teilweise eh schon kannte. Im positiven Sinne. Immerhin - Sie saßen fast jeden Abend auf dem Dach und blickten über die Stadt. Niemand hier brachte sie mit den gefürchteten Banden des grausamen Alex in Verbindung.
 

~*~*~*~

Wenn am Himmel die Sonne untergeht

beginnt für die Drougs der Tag

in kleinen Banden sammeln sie sich

gehn gemeinsam auf die Jagd.

~*~*~*~
 

Zu Fuß traten sie auf die Straße und liefen durch die Stadt, immer die untergehende Sonne im Rücken. Nach einer Weile stießen sie auf eine Truppe von fünf Leuten, mit ihnen waren es nun sieben. Unter ihnen war Alex. Er blickte ihnen erwartungsvoll entgegen. Mariku hatte sich schon gefragt, wann er ihn wiedersehen würde. Das letzte Treffen mit dem schwarzhaarigem war schon etwas länger her. Alex war hochgewachsen, hatte lange schwarze Haare, helle Haut und dunkle, fast schwarze Augen. Seine Gesichtszüge waren finster, man konnte kein Gefühl in ihnen lesen, außer Wut. Gnadenlose Wut, die alles zerstörte. Von der sie alle angesteckt wurden.

Mariku grinste Alex entgegen. "Heute Nacht arbeiten wir also zusammen... Gibt's was besonderes?" Als Antwort bekam er ein Nicken. Dann gab Alex ihnen ein Zeichen und die anderen sechs folgten ihn, immer tiefer in das Gewirr der inzwischen dunklen Gassen hinein. "Die Horrorshow beginnt!", murmelte Bakura halblaut.
 

~*~*~*~

Hey! Hier kommt Alex!

Vorhang auf! für seine Horrorshow

Hey! Hier kommt Alex!

Vorhang auf fürn kleines bisschen

Horrorshow!

~*~*~*~
 

Mariku grinste nur. Wie Recht Bakura doch hatte! Das, was Alex und seine Banden abzogen, war eine Horrorshow. Jede Nacht öffnete sich der Vorhang erneut und sie zogen wieder durch die Straßen, suchten nach Dingen zum Zerstören, Leuten zum Verhauen oder erledigten Aufträge. Zwar machte die Polizei ihnen manchmal erhebliche Schwierigkeiten, doch inzwischen verhielt sie sich den Banden gegenüber ruhig. Aber es gab immer Sonderfälle. Zwar hatte Alex es sich angewöhnt mit der Gruppe, mit der er unterwegs war, nachts einen Polizisten aufzugabeln und zu massakrieren, schon allein, damit die Polizei brav blieb, aber manchmal, vor allem wenn sie einen neuen Vorgesetzten bekommen hatten, bildeten die Bullen sich ein, sie könnten der Gang Alex' ein Ende bereiten. Doch sie schafften es nie. Die ganze Gang war in kleinen Banden über die ganze Stadt verteilt. Es waren zu viele, als dass Ordnungskräfte etwas ausrichten könnten.

Scheinbar ziellos führte Alex sie durch die Gassen. Irgendwann trat Mariku neben ihn. "Was haben wir eigentlich für heute Nacht vor?" Alex lächelte für den Bruchteil einer Sekunde ganz leicht, dann wurde sein Gesicht wieder ernst. "Wir sollen einen bedeutenden Politiker um die Ecke bringen. Und dafür sammeln wir erstmal noch ein paar Leute ein."
 

~*~*~*~

Auf dem Kreuzzug gegen die Ordnung

und die scheinbar heile Welt

zelebrieren sie die Zerstörung

Gewalt und Brutalität

erst wenn sie ihre Opfer leiden sehen

spüren sie Befriedigung

es gibt nichts mehr was sie aufhält,

in ihrer gnadenlosen Wut!

~*~*~*~
 

Sie gingen durch etliche Gassen, schlugen Fensterscheiben ein, zertraten Türen, zerstörten soviel es ging. Und wo immer Alex auf kleinere Banden traf, wies er sie an, mitzukommen. Was sie auch taten, denn niemand widersprach dem, was Alex sagte. Nur Mariku wagte es manchmal. Aber nicht oft. Er hatte zwar ein loses Mundwerk, aber er war nicht lebensmüde. Schließlich schien Alex der Meinung zu sein, dass sie genug waren. Er ging zielstrebig in eine Richtung, gefolgt von dem Rest. Mariku fragte sich, wo es genau hingehen sollte. Er fing einen Blick von Bakura auf. Auch dieser fragte sich, wer wohl diesmal das Opfer sein würde.

"Das wird ein Spaß...", murmelte Bakura. Mariku nickte nur. Politiker umbringen war immer ein Spaß. Und heute würden noch mehr Leute sterben. Auch wenn Alex es nicht erwähnt hatte, es war klar, dass der Auftraggeber im Anschluss starb. Obwohl er es sonst groß ankündigte und diesmal hatte er nur von einem Politiker gesprochen. Mariku trat neben Alex. "Und was ist mit dem Auftraggeber?", fragte er Alex. Dieser knurrte und schritt noch weiter aus. "Unbekannt." "Aber..." "Der eigentliche Drahtzieher ist unbekannt!", wurde Mariku von Alex unterbrochen. "Denjenigen, der mir den Auftrag überbracht hat, habe ich schon umgebracht. Ein mickriger Bursche, der sich vor Angst fast in die Hosen gemacht hat. Er war nicht skrupellos genug, einen Mord in Auftrag zu geben." "Und wohin gehen wir jetzt?" Mariku war neugierig und Alex schien relativ geduldig zu sein. "Frag nicht soviel!", zischte Alex.

Mariku schwieg. Er wollte nicht riskieren, dass Alex sauer auf ihn war, denn das hätte einiges zur Folge gehabt, was ihm nicht gerade gefiel. Zwar würde er nicht aus der Bande fliegen, aber der Chef hatte andere Methoden um ihm seine Wut zu zeigen. Und Mariku war nicht sehr scharf darauf, diese kennenzulernen.

Endlich kamen sie an. Die ganze Bande stand vor einem großen Gebäude, welches fast urplötzlich vor ihnen auftauchte. Es war umgeben von einem riesigen Garten und einer hohen Mauer. Aber man konnte noch immer das riesige weiße Gebäude dahinter sehen. Erstaunt keuchte Mariku auf. "Die Ishtar-Villa!", murmelte neben ihm Bakura. Auch er war, genau wie der Rest, überrascht. Mahzouz Ishtar war ein SEHR einflussreicher Politiker und sein Tod würde gewaltig Wellen schlagen. Mehr als der von manch anderen Politikern. Außerdem war bekannt, dass er eine bessere Alarmanlage besaß, als andere seines Standes. Woher er das viele Geld für deren Unterhaltung nahm, wusste niemand.

"Und jetzt?", fragte Bakura Alex. Dieser warf ihm einen stechenden Blick zu und befahl an alle gerichtet: "Wir klettern über die Mauer! Los jetzt!" Damit begann er, zusammen mit den anderen, an der Mauer hinaufzuklettern. Es erwies sich als schwer, denn die Mauer war fast glatt und besaß kaum Vertiefungen. Doch nach einer Weile war es geschafft. Sie hockten alle auf der zwei oder drei Meter hohen Mauer. Auf Alex' Befehl hin sprangen sie hinunter in das Gras, richteten sich schnell auf und rannten ein kleines Stück durch den Garten, dabei immer auf das Haus zu. Schließlich, als sie schon ziemlich nahe waren, befahl Alex ihnen, anzuhalten. Er erklärte ihnen den Plan, den er hatte und schickte dann Mariku und Bakura los, damit sie die Stromleitungen kappten.

Nach einer Weile kamen sie endlich zurück, zufrieden grinsend. "Perfekt", meinte Bakura. "Der Kerl hockt jetzt im Dunkeln." Alex nickte daraufhin nur. Jetzt konnte es losgehen. Wie ganz normale Gäste ging die Truppe zum Hauseingang, brach diesen auf. Keine Alarmanlage schrillte. Alles war ruhig. Auf leisen Sohlen schlichen sie durch das Gebäude, suchten es systematisch nach ihrem Opfer ab. Schließlich fanden sie es.

Malik erwachte, als das Licht plötzlich ausging. Verwirrt blickte er sich um. Was war das? Er setzte sich wieder gerade hin massierte seinen leicht verspannten Nacken und versuchte seine Schreibtischlampe wieder anzumachen. Vergebens. Ärgerlich runzelte er die Stirn. Da ging mal einen Tag nicht alles so, wie es sollte und er saß noch bis nachts an den Hausaufgaben und dann ausgerechnet fiel der Strom aus! Jeder andere Tag wäre ihm jetzt lieber gewesen. Noch dazu war er eingeschlafen, was ihn noch mehr ärgerte. Wäre das nicht passiert, wäre er wohl schon längst fertig. Er drückte auf den Schalter der kleinen Lampe, doch diese blieb aus; er stand auf, versuchte das große Licht anzumachen, doch es blieb dunkel. Es ärgerte Malik, aber er dachte nicht weiter darüber nach, sondern beschloss, sich ins Bett zu legen, bis der Strom wieder da war. Allzu lange konnte es ja nicht dauern.

Doch es dauerte lange. Zu lange, nach Maliks Geschmack. Er hatte doch noch zutun! Schließlich stand er auf, mit dem Vorhaben, sich in der Küche etwas zu trinken zu holen. Doch daraus wurde nichts.

Er trat gerade aus seinem Zimmer, hinaus in den Flur, als er meinte, Schreie zu hören. Qualvolle, fast schon unmenschliche Schreie. Wo kamen die her? Etwas ängstlich ging er in die Richtung, aus der diese Geräusche kamen. Je näher er kam, desto lauter wurden sie. Manchmal meinte er sogar zu hören, wie ein Möbelstück zertrümmert wurde.

Was war hier los?

Immer schneller lief er; immer lauter wurden die Schreie. Dann bog Malik um eine Ecke und stand vor der offenen Bürotür seines Vaters. Was er sah, schockte ihn. Am liebsten hätte er sich umgedreht und wäre schreiend davongelaufen, doch das Entsetzen lähmte ihn. er konnte nicht fort, stand einfach nur da und sah dem grausamen Schauspiel zu, das sich ihm dort bot.
 

~*~
 

Der Mann an dem Schreibtisch drehte sich samt Stuhl um, als er Stimmen hörte und seine Tür kurz darauf unter zwei schweren Tritten zerbarst. Als erstes sah er einen jungen Ägypter, der seinem Sohn ein bisschen ähnlich sah, und einen weißhaarigen Typen. Der Mann wollte sie anfahren, ihnen sagen, sie sollen verschwinden, als er den Rest der Bande sah. Zuallererst Alex, der sich vor die beiden jungen Männer schob.

Mariku grinste leicht, als er sah, wie das fette Schwein, das sich Politiker und einflussreich schimpfte, bei Alex' Anblick erbleichte. Es war ihn nicht zu verübeln. Jeder in der Stadt kannte Alex. Selbst wer ihn noch nie gesehen hatte, erkannte ihn, sobald er ihm gegenüber stand. Die langen schwarzen Haare, das bleiche Gesicht, die Wut in den Augen und die schlanke, hochgewachsene Gestalt erkannte man sofort. Oder besser gesagt man wusste sofort, wem man da begegnete. Der Politiker ebenso. Noch bevor er den Rest der Bande bemerkte, fing er panisch an zu stammeln, Alex solle ihn verschonen, er könne ihm viel Geld für seine Gnade zahlen. Doch sein Gegenüber hatte dafür nichtmal ein verächtliches Grinsen übrig. Seine Antwort war: "Ich habe den Auftrag, dich umzubringen und es lohnt sich mehr für mich, wenn ich es tue. Also steck dir dein Geld sonstwohin!" Damit ging er auf den Kerl zu und schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Dieser Schlag wirkte wie ein Startsignal. Alle anderen kamen hinzu, zerrten den panischen Ishtar von seinem Stuhl hoch, schlugen und traten auf ihn ein.
 

~*~*~*~

Hey! Hier kommt Alex!
 

Vorhang auf! für seine Horrorshow

Hey! Hier kommt Alex!

Vorhang auf fürn kleines bisschen

Horrorshow!

~*~*~*~
 

Bakura und Mariku hielte sich ein wenig abseits. Sie hatten etwas anderes vor. Fast synchron nahmen sie sich zwei schwere Ziergegenstände, beide groß, aus massivem Gußeisen und vergoldet. Kurz blickten sie sich in die Augen, dann donnerten sie die schweren Gegenstände auf den Schreibtisch. Das Holz gab nach und zerbarst. Mit seiner 'Schlagwaffe' zerkleinerte Mariku das Massivholzmöbelstück in mehr oder weniger handliche Stücke, unterstützt von Bakura. Beide beachteten die durcheinanderfliegenden Akten kein Stück und machten einfach weiter mit ihrer Arbeit. Währenddessen wand sich Ishtar unter den brutalen Schlägen und Tritten der anderen.
 

~*~*~*~

20 gegen einen

bis das Blut zum Vorschein kommt

ob mit Stöcken oder Steinen

irgendwann platzt jeder Kopf!

Das nächste Opfer ist schon dran,

wenn ihr den lieben Gott noch fragt:

Warum hast du nichts getan!?

Nichts getan??!

~*~*~*~
 

Es hieß ca. 20 Leute gegen einen. Bakura grinste abfällig. Dieses fette Schwein von Politiker, das sich blutend zu ihren Füßen wand, hatte es nicht anders verdient. Aber jetzt hatte Bakura die Schnauze voll. Ein kurzer Seitenblick zu Mariku zeigte ihm, dass sein bester Freund das gleiche dachte. Zusammen stießen sie einige Leute zur Seite und nahmen sich zu zweit den Kerl vor. Bakura schlug mit dem schweren Ziergegenstand auf Ishtar ein, Mariku mit einem der größten Stücke, die noch vom Schreibtisch übrig waren. Immer mehr Wunden brachten sie ihm, zusammen mit Alex und anderen der Bande, bei. Einige hässliche Geräusche ertönten, als unter den Schlägen und Tritten die ersten Knochen des Politikers brachen. Sein Schreien wurde immer lauter, immer qualvoller, doch niemand von ihnen kümmerte sich darum. Sie schlugen nur noch fester zu. Nach einer Weile reichte es Bakura endgültig. Er schlug immer heftiger auf den Kopf Ishtars ein.
 

Schließlich hatten sie es geschafft. Verächtlich trat Mariku noch einmal gegen den leblosen Körper, doch das Schwein hatte genug. Der Kerl lag leblos auf dem Boden und gab noch ein paar Tropfen Blut von sich. Es bestand kein Zweifel daran, dass er tot war.
 

~*~
 

Malik konnte nicht glauben, dass er gerade dabei zusah, wie sein Vater umgebracht wurde. Das war doch unmöglich! Das war garantiert nur ein böser Traum! Aber die grässlichen Schreie, die in seinen Ohren nachklangen klangen zu echt und das Blut sah auch nicht nach Marmelade aus. Das war alles wahr! Endlich konnte er sich bewegen, wich zitternd zurück. Doch weit kam er nicht, sondern stieß stattdessen mit dem Rücken gegen die Wand. Auch wenn er es wollte, er konnte die Augen nicht von dem grausigen Schauspiel abwenden, das sich ihm bot. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Von nun an geschah alles um ihn herum wie in einem Traum. Die Schreie verstummten. Die Typen, die um seinen Vater herum standen, ließen davon ab, auf ihn einzuschlagen, wendeten sich um, redeten miteinander. Noch hatten sie ihn nicht bemerkt. Blut bedeckte den Boden. Entsetzt kniff Malik die Augen zu, versuchte, sich zu beruhigen.
 

'Warum!?', dachte er, 'Warum, lieber Gott, hast du nichts getan? Oder wolltest du nichts tun?!' Er öffnete die Augen wieder, betend, dass alles ein Traum war. Doch alles sah noch so aus wie vorher. Malik wollte sich gerade auf leisen Sohlen davon schleichen, doch er konnte sich nicht bewegen. Starrte einfach nur auf die Typen, die seinen Vater ermordet hatten. Dann drehte sich einer der Typen gänzlich zu ihm um. Malik konnte die Überraschung in seinen Augen erkennen, als er ihn anblickte und wahrnahm, dass da noch jemand stand. Noch ehe Malik wirklich reagieren konnte, kam der Typ, ein Ägypter genau wie er, mit sandblondem Haar, auf ihn zu, packte ihn, drückte ihn an sich und presste ihm ein Messer an die Kehle. "Eine Bewegung und du bist tot!", zischte ihn eine dunkle Stimme ins Ohr, die Malik, trotz seines betäubten Zustandes, einen Schauer über den Rücken jagte. Er stand zu sehr unter Schock, als dass er noch wirklich was realisierte. Erst, als der Ältere ihn schon zu den anderen gezerrt und ein hochgewachsener, schwarzhaariger Typ ihn angeschnauzt hatte, was das denn solle, erwachte er leicht aus seinem Zustand. Ratlos blickte er den jungen Mann vor ihm an. Seine Aura strahlte Kälte und Grausamkeit aus, in seinen Augen war Zorn zu lesen. Er fragte sich, wer dieser bleiche Mann wohl war. Obwohl, Mann? Malik musterte ihn genauer. Nein, erwachsen war ein noch nicht. Höchstens in seinem Alter, schätzte der junge Ägypter.
 

"Mariku verdammt, stich den Jungen ab! Er nützt uns nichts!" Alex war stocksauer. Das war er zwar die ganze Zeit, doch nun war er auch noch wütend darüber, dass Mariku den Kleinen gefangen genommen hatte. "Er könnte uns aber nützen", kam es von Bakura. Mit blitzenden Augen fuhr Alex zu ihn herum. "Wie kommst du denn auf die Idee?! Seit wann bringt es was, eine Geisel zu nehmen?" "Ganz einfach", fing Bakura an, "Der Kleine ist Ägypter. Also ist er der Sohn von Ishtar, oder glaubst du im Ernst, dass hier ein Diener ägyptischer Abstammung ist??" Er wollte noch weiterreden, wurde jedoch unwirsch unterbrochen. "Was glaubst du eigentlich, was mich der Sohn eines Politikerschweins interessiert?!"

Währenddessen hatte Mariku Malik gegen die nächste Wand gedrückt, sodass er ihm ins Gesicht schauen konnte. Er bemerkte den glasigen Blick des Jungen und schmunzelte leicht. Scheinbar stand er ordentlich unter Schock. Er schüttelte ihn ein bisschen, doch der Kleine reagierte nicht. Selbst, als Mariku ihm das Messer stärker an die Kehle drückte, schien er es nicht wahrzunehmen. Der Ältere grinste gemein. Zeit, den Jungen wieder in die Realität zu holen. Ruckartig machte er einen Schritt nach hinten, zog sein Opfer mit sich, schwang ihn herum und stellte ihn in der gleichen Bewegung ein Bein, dass der Junge hart auf den Boden fiel, sogar ein Stück darauf entlangrutschte und schließlich vor Bakuras und Alex' Füßen, die sich noch immer stritten, zum halten kam. Alex knurrte und trat ihn in die Seite. Der Junge gab einen gequälten Laut von sich, drehte sich auf den Rücken und öffnete langsam die Augen. Was er sah schien ihm jedoch nicht zu gefallen, denn er stieß einen spitzen Schrei aus, sprang auf die Beine und wollte fliehen. Doch er kam keine drei Schritte weit, da hatte Mariku ihn schon wieder gepackt und an sich gepresst. Irgendwie fand er den Jungen niedlich. "Mariku, stich den Kleinen ab! Wir können ihn kein Stück gebrauchen!", kam der strikte Befehl von Alex. Doch Mariku dachte nicht daran. "Nix da. Vielleicht kannst du ihn nich brauchen, ICH schon!"

Seine Stimme jagte Malik wieder einen Schauer über den Rücken. Was sagte dieser Kerl da? Wofür brauchte er ihn?

Alex knurrte. "Na gut. Aber du kümmerst dich um ihn und wehe, er verursacht Probleme!!!" Mariku nickte. Er würde dafür sorgen das der Kleine sich benahm. Aber was für Probleme sollte er schon verursachen? Eigentlich gar keine, denn Mariku hatte schon einige Pläne mit ihm...
 

~*~*~*~

Hey! Hier kommt Alex!
 

Vorhang auf! für seine Horrorshow

Hey! Hier kommt Alex!

Vorhang auf fürn kleines bisschen

Horrorshow!

~*~*~*~
 

Gefesselt. Geknebelt. Mit verbundenen Augen. Irgendwohin gebracht. Auf einem kalten Steinboden liegend.
 

Malik schluchzte. Er wollte wieder nach Hause. Aber das war unmöglich. Wo war er? Er wusste es nicht. Er konnte sich nicht bewegen, nichts sehen, nichts sagen. Es war schrecklich für ihn. Wie hatte soetwas passieren können?! Zwar hatte er immer wieder von Morden gelesen, von Überfällen, die allesamt auf das Konto der Gangs gingen. Von diesen Dingen hatte er schon viel gehört und zwar, seit er denken konnte. Banden, die Massaker veranstalteten und einfach aus Spaß Dinge zerstörten, hatte es schon immer gegeben. Doch die ganzen Fälle, selbst die aktuellsten hatten allesamt etwas distanziertes an sich. Nie hätte er gedacht, dass es ihn auch treffen könnte. Bisher hatte er ein friedliches Leben geführt, war normal zur Schule gegangen und selbst Schreckenstaten, die direkt vor seiner Haustür geschahen, von denen er morgens in der Zeitung las, berührten ihn nicht. Er hatte sich bisher immer sicher gefühlt. Doch nun war es soweit. Eigentlich hatte er gedacht, eben weil er der Sohn eines einflussreichen Mannes war, sei er sicherer als andere. Jetzt zeigte sich, wie sehr er sich getäuscht hatte. Seine Welt war zerstört, zersprungen in tausend Teile. Plötzlich hörte er, wie eine Tür geöffnet wurde und sich Schritte nährten. Sie hielten vor ihm, jemand öffnete ihm die Fesseln, entfernte Knebel und Augenbinde.
 

Verwirrt blinzelte er in das Licht. Zwar war der Raum in dem er sich befand recht dämmerig, doch er hatte zu lange mit verbundenen Augen hier gelegen. Er sah denjenigen, der ihn befreit hatte ängstlich an. Was kam jetzt? Das Gesicht des Mannes, der da neben ihm kniete und schweigend auf ihn herabblickte, kam ihm irgendwie bekannt vor. Dann fiel es ihm wieder ein: Es war der Mann, der ihn als erstes entdeckt hatte! Einer von denen, die seinen Vater brutal umgebracht hatten!

„Mörder!“, zischte er. Der Mann grinste ihn leicht amüsiert an. „Du bist Malik, oder?“

Überrascht nickte Malik. Warum wollte dieser Kerl das wissen?

Der Mann grinste weiter, holte etwas hinter seinem Rücken hervor und warf es Malik vor die Nase. Es war eine Zeitung. Unsicher und mit zittrigen Fingern griff er danach. Was sollte er damit? Doch als er das Titelblatt sah, erübrigte sich seine Frage.

Auf der Titelseite war ein Bild von ihm. Und der Text darunter war nicht gerade der freundlichste.

Die Zeitung schrieb, dass der Junge Malik Ishtar am Abend an dem sein Vater einen bedauerlichen Tod starb, spurlos verschwand. Die Politiker würden davon ausgehen, dass er es war, der seinen Vater getötet habe. Der Junge sei überall gesucht, während ein anderer bedeutender Politiker den Platz seines Vaters eingenommen habe.

Malik konnte es nicht fassen. Es stand zwar nirgendwo geschrieben, doch durch die Formulierung konnte er erkennen, dass niemand ernstahft damit rechnete, dass er wieder auftauchte. Inoffiziell war er schon für tot erklärt.
 

Amüsiert beobachtete Mariku Maliks Gesicht, während dieser den Artikel las. Er wusste, was darin stand. Und ihm war auch klar, wie Malik darauf reagieren würde.

Er sah, wie Malik mit den Tränen kämpfte. Als er schließlich die Zeitung weglegte, weinte er vollständig. „Warum? Warum sind sie so grausam...?“

Ungeduldig wischte er sich über sie Augen, er wollte nicht, dass dieser Mörder ihn weinen sah. Doch die Tränen kamen immer wieder. War das ein Trick? Oder nur ein böser Traum? Oder war ihre Gesellschaft wirklich so grausam? Was sollte jetzt aus ihm werden? Ob er noch zurück konnte?
 

Er spürte, wie Finger sein Kinn umschlossen, wie jemand sein Gesicht hochzog und ihm die Tränen wegküsste.

Mariku verstand sich selbst nicht mehr. Warum wollte er diesen Jungen nicht so traurig sehen? Was fand er an ihm?

Sanft nahm er den weinenden Jungen in die Arme. Warum berührte es ihn so?

Er schüttelte den Kopf. Irgendetwas an Malik war anders, das hatte er sofort gemerkt. Nur deshalb hatte er ihn entführt und nicht sofort getötet. Und jetzt? Jetzt konnt er nicht mehr zurück, jetzt war Malik auf ihn angewiesen.

War es das, was er bezweckt hatte?
 

~Owari~
 

Feststellung: Oh Mann, ich hab’s mit solchen Enden! Und Kiskil, wenn du dich schon wieder beschwerst, dann setzt’s was! >< xDDDDDD



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-04-10T01:21:47+00:00 10.04.2007 03:21
woaaaaah, das find ich aber choen! also zunaechst mal ist das ende toll... weisst schon, ich shonen-ai freak,ich ... aber auch der rest ist voll toll umgesetzt ... ich lieb ja das lied und ich find auch deinen schreibstil sowas von schoen. und die idee mit der ganzen organisation und den auftraegen ist mal hypergenial! ich liiiiiiieb dich
das scherbenherz *kekse und kuesse dalass*
Von:  PornoPrinz
2007-03-31T19:48:44+00:00 31.03.2007 21:48
gefällt mir sehr gut cirilein^^ mach weiter so°°


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