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Stolen Love

von

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Wisches

Wünsche
 

*KangTas Sicht*
 

KangTa konnte gar nicht kontrollieren, wie schnell er plötzlich wegnickte. Doch die Wärme, die sich dank Shin verbreitete, ließ nichts anderes zu. Ja, er fühlte sich geborgen...und seine verwirrte Seele konnte endlich wieder etwas Ruhe finden. Nur durch Shin.

So atmete er tief durch, als dessen Hand an seiner Wange erschien, um ihm einen letzten, zärtlichen Abschiedsgruß zu senden. Er würde die ganze Nacht schlafen und das endlich friedlich.

Wenn er auch nur ahnen könnte, was Shin da über ihn dachte und was dieser bald vorhaben würde. Auch wenn er es jetzt noch nicht ganz verstehen würde, wäre er seinem Freund sehr dankbar.
 

Shin schlief dafür nicht eine Minute lang.

Er hatte keine Ruhe, doch die suchte er auch nicht.

Er wollte nicht eher ruhen, bis auch KangTa seinen Seelenfrieden gefunden hatte.

Die Welt hatte KangTa nicht verdient, sie wusste mit einem so schönen Geschöpf nichts an zu fangen.

KangTa würde freiwillig nicht mitkommen, dessen war sich Shin bewusst und sei es, weil es dieses Versprechen gab, was auch immer es genau beinhaltete.

Aber Shin wusste, dass das Phantom KangTa helfen konnte. Ja, das Phantom würde den größten Schatz stehlen, den es bisher gesehen hatte. Den größten und wertvollsten. In dieser Nacht fasste Shin einen Plan. Und er würde ihn ausarbeiten... ihn ausführen...

Als der Morgen anbrach, machte er sich für die Arbeit fertig. Doch nahm er noch einen... großen Umweg, als er die Wohnung verließ. Er wusste, wann KangTa zur Arbeit musste und so stand Shin bald vor dessen Tür.

Er wollte nach ihm sehen, wissen wie es ihm ging und... einfach noch etwas bei ihm sein. Für ihn da sein.
 

Als er am nächsten Morgen erwachte, fuhr KangTa etwas erschrocken hoch und sah auf die Uhr. Es war 5 Uhr. Also noch etwas Zeit, bis er aufstehen musste.

Er sah sich um. Shin war nicht hier...dass er schon wieder einfach so eingeschlafen war, war ihm etwas peinlich. Doch er hatte sich etwas erholt und wirklich gut geschlafen. Ohne böse Träume. Gut, dass Shin da war.

Frühstücken tat er nicht wirklich viel, da ihn nicht gerade ein großer Appetit plagte. Und die Zeitung steckte er heute sofort in den Papierkorb. Er wollte gar nicht wissen, was sie schrieben...über ihn und über dieses Mädchen...

Seufzend verließ er seine Wohnung, um seinen Arbeitsweg anzutreten. Dass er diesmal nicht allein gehen musste, stellte sich erst an der Haustür heraus.

"Shin! ...Was machst du denn hier?"

Fragte er verwirrt, als dieser vor ihm stand und machte große Augen.
 

Geduldig wartend lehnte er sich gegen das Geländer.

Klingeln oder... einfach in die Wohnung gehen würde Shin erst, wenn KangTa nicht erscheinen würde. Aber dieser kam.

Über dessen überraschten Gesichtsausdruck musste Shin lächeln. Ja, die Überraschung war ihm gelungen.

"Guten Morgen."

Meinte er dann freundlich und hoffte, dass es wirklich einer sein würde.

"Ich wollte nach dir sehen, dich fragen wie es dir geht und... dich zur Arbeit begleiten. Wenn es dir Recht ist."

Fuhr Shin fort und ging damit auch auf KangTas Frage ein. Und auch wenn sein Lächeln nicht starb, war die Sorge in Shins Augen ebenso unermüdlich.
 

Ja, das war wirklich eine sehr gelungene Überraschung. Und erst nachdem Shin guten Morgen sagte, fiel KangTa auf, wie unhöflich er diesen begrüßt hatte.

Doch blieb ihm erstmal ein wenig der Mund offen, als Shin sagte, warum er hier war.

KangTa blickte kurz zum Boden und dann wieder zurück. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. Shin machte sich solche Sorgen um ihn und nun wollte er ihn noch zur Arbeit begleiten.

"Oh! Ich...das ist...wirklich sehr nett von dir. Danke. Und mir geht es gut, dank dir...guten Morgen."

Sagte er leicht verlegen und lächelte Shin an.
 

KangTa sah auch schon besser aus, daher konnte Shin ihm glauben, was seine Sorge zumindest etwas linderte. Aber egal wie gut es KangTa im Augenblick wieder ging, es war gewiss nur eine Frage der Zeit, bis das nächste Unglück herein brach. In dessen Leben.

Shin trat die Stufen hinunter, blickte lächelnd zu KangTa auf und... bot ihm den Arm an. Zum einhaken.

Es erschien ihm nicht... albern oder ungewöhnlich, das zu tun. Er wünschte sich sogar, dass KangTa seinem stillen Angebot folgen würde.

Um ihn zur Arbeit zu bringen und... bald... weit weg...
 

Shin war schon am Ende der kurzen Treppe, als KangTa endlich reagierte. Langsam stieg auch er die Stufen herab und streckte die Hand aus, um sich, wie selbstverständlich, bei Shin einzuhaken.

Und da war es wieder, dieses Gefühl von Geborgenheit und Schutz.

KangTa konnte nicht anders. Fast zwang ihn etwas dazu. Er klammerte sich stärker an Shin und schloss die Augen leicht. Ja, er würde sich blind von diesem überall hinführen lassen.
 

Um diese Zeit war in Seoul noch nicht ganz so viel los und daher war es auch verhältnismäßig ruhig.

Doch hätte Shin jeglichen Lärm ohnehin nicht wirklich wahrgenommen. Es gab ihm ein schönes Gefühl, dass KangTa seine Nähe und Anwesenheit annahm. Es war so schön, einfach nur bei ihm zu sein. Und Shin... schmückte sich mit diesem wunderschönen Menschen an seiner Seite.

"Ich hoffe, wir sehen uns spätestens in der Mittagspause wieder..."

Und Shin hoffte, dass KangTa nicht mehr so sehr an das Mädchen denken musste. Ihn traf keine Schuld.
 

Und sie kamen vollkommen sicher am Revier an. KangTa hätte auch nicht daran gezweifelt. Lächelnd ließ er Shin wieder los und nickte dann.

"Ja, ich gehe in das Cafe und werde...auf dich warten... wenn du kommen kannst..."

Das sagte er noch etwas unsicher, aber freute er sich schon.

"Danke, Shin...für alles..."

Damit wandte er sich ab und ging durch die Tür in das Gebäude.

Er bemerkte, wie aufmerksam seine Kollegen ihn beobachteten. Einige fragten ihn, wie es ihm ging und er konnte nur leicht lächelnd sagen, dass alles in Ordnung sei.

Ja, durch Shin war alles in Ordnung. Nur leider gab es genügend Menschen hier, die etwas gegen ihn hatten. Und so war es fast unvermeidbar, dass er ab und zu ein Geflüster vernahm, dessen Inhalt ungefähr so lautete:

'Sowas von Gefühlskalt...dieses Mädchen stürzt vor seinen Augen vom Dach und er kommt her, als wäre nichts gewesen...'

Das tat weh, sehr weh. Noch gestern hatte ihm Shin keine Vorwürfe gemacht und heute bekam er sie von seinen Kollegen...
 

Es war schön, dass KangTa auf ihn warten würde, doch würde Shin lieber auf ihn warten...

Er winkte ihm noch nach, als KangTa ins Gebäude ging, atmete dann kurz durch und machte sich zur Agentur auf.

Shin fühlte sich nicht unbedingt behaglich, in der Nähe des Reviers, aber für KangTa... ja, für ihn würde er sogar durch die Hölle gehen, das wusste Shin ziemlich sicher.

Er holte sich seine Aufträge ab und zumindest in seinem Umfeld war das Mädchen kein Thema mehr, da es immer nur um die neuestens News geht.
 

KangTa ignorierte das Gerede so gut es ging. Er wollte nichts mehr darüber hören. Es gab am Vormittag keinen Einsatz zu dem er gehen musste, nur Papierkram und das war ihm recht so. Er konnte sich in sein Büro verkriechen und musste nicht bei den anderen sein.

Erst als endlich Zeit für die Mittagspause war, kam er wieder heraus und begann zum Cafe zu laufen. Er wusste nicht, ob Shin ihn vielleicht schon erwartete, aber egal wie, er wusste, dass Shin ihm wie immer sehr gut tun würde. Daher trat er etwas ungeduldig ein und sah sich um. Shin saß wieder in dieser Ecke, in der sie auch das letzte Mal geredet hatten.

Müde lächelnd kam er auf ihn zu.

"Hi, wartest du schon lange?"
 

Nachdem er seine Aufträge abgeholt hatte, machte Shin sich gleich auf. Es war nicht viel, doch verlegte Shin den Rest hinter die Mittagspause, da er für die verbleibenden Recherchen in einen anderen Stadtteil fahren müsste und das würde zu viel Zeit kosten, wodurch er zu spät käme. So setzte Shin sich noch vor der Mittagspause in das Café und vertrieb sich seine Zeit mit lesen. Er hatte das Buch dabei, das Yoon ihm schenkte.

Die Zeit verstrich und Shin sah auf, als er angesprochen wurde.

KangTa.

Er steckte das Buch sofort weg und stand auf. Und noch bevor KangTa sich setzen konnte, nahm Shin ihn einfach in die Arme. Er wusste, er brauchte das. Immer wieder...

"Nein, aber ich würde immer auf dich warten. Egal wie lang..."

Flüsterte er ihm, noch in der Umarmung, zu und löste sie dann lächelnd wieder.
 

Etwas perplex blieb er stehen, als Shin aufstand...doch musste er dann noch breiter lächeln. Ja, er brauchte diese Umarmungen. Und er brauchte sie viel öfter, als er es selbst ahnte. Am besten sollte Shin ihn nie wieder loslassen.

"Du bist wirklich-...ich hab dich sehr gern Shin. Danke."

Leicht verlegen setzte er sich dann und bestellte sich einen heißen Kakao und Shin einen zweiten Kaffee.

"Was liest du da?"
 

So sah KangTa schon viel besser aus, mit diesem Lächeln und es ließ auch Shin lächeln. Doch war es Dank genug, wenn KangTa ihn so ansehen konnte, daher winkte Shin ab und setzte sich dann auch wieder.

Er blickte auf das Buch, als KangTa ihn danach fragte.

"Poesie."

Antwortete Shin dann und wirkte wieder etwas verträumt, aber das war er bei Kunst immer und unbewusst sprach er das Wort Poesie unglaublich sanft und klangvoll aus, als wäre es eine schöne Melodie.
 

Das Wort kannte KangTa, aus der Schule, er hatte sich ewig nicht mehr damit beschäftigt. Dabei hatte er die Gedichte in der Schule so wie Verse immer gern geschrieben und gelesen.

Doch so wie dieses Wort aus Shins Mund glitt. So weich und voller verträumtem Gefühl, erhielt es eine ganz neue, unglaublich starke Bedeutung. Eine Bedeutung, die nur ein Wort in KangTas Kopf zuließ. Schönheit....

"Oh...das hört sich toll an. Ich hab sowas schon lang nicht mehr gelesen...darf ich mal?"
 

Sichtlich hatte dieses eine Wort etwas in KangTa ausgelöst, was Shin mit Neugier wahrnahm. Er nickte und schob diesem das Buch zu.

"Ich habe selten so schöne Gedichte gelesen, wie sie in diesem Buch stehen..."

Meinte Shin nebenbei und daher auch etwas leiser, jedoch fasziniert. Ja, das war eines der schönsten Geschenke, die er je bekommen hatte. Die Worte der Gedichte gaben den Gedanken des Poeten eine Form und ließen sie lebendig werden. Im Geist. Shin liebte es. Und in... so eine wundervolle Welt gehörte KangTa. Wo die Blumen blühten und sie ihren zarten Duft versprühten, wo der Himmel blau und das Wasser rein war. Nicht in diese verschmutzte Großstadt, wo nachts nicht einmal die Sterne zu sehen waren.
 

Kaum dass Shin diese Worte aussprach, konnte KangTa nichts dagegen tun, etwas Ehrfurcht vor dem Buch in seinen Händen zu entwickeln. Dabei hatte er es noch nicht einmal aufgeschlagen.

Langsam und erwartungsvoll tat er es dann und las das erste, was im in die Augen viel.

"An die Sterne...von Andreas Gryphius...ich...das kenne ich. Das...das hab ich in der Mittelschule gelernt. Ich hab es so...schön gefunden."

Es war wirklich seltsam, dass er eine solche Erinnerung hier bei Shin zwischen den Seiten eines Buches wieder fand. Eine Erinnerung, die er gern hatte. Als hätte Shin sie mit Absicht dort versteckt. Und KangTa konnte nicht umhin, das Gedicht noch einmal mit lauterer Stimme zu lesen.

"'An die Sterne
 

Ihr Lichter, die ich nicht auf Erden satt kann schauen,

Ihr Fackeln, die ihr Nacht und schwarze Wolken trennt,

Als Diamante spielt und ohn´ Aufhören brennt;

Ihr Blumen, die ihr schmückt des großen Himmels Auen,
 

Ihr Wächter, die, als Gott die Welt auf wollte bauen,

Sein Wort, die Weisheit selbst, mit rechten Namen nennt,

Die Gott allein recht misst, die Gott allein recht kennt,

Wir blinden Sterblichen! Was wollen wir uns trauen!
 

Ihr Bürgen meiner Lust, wie manche schöne Nacht

Hab´ ich, indem ich euch betrachtete, gewacht!

Herolde dieser Zeit! Wann wird es doch geschehen,
 

Dass ich, der eurer nicht allhier vergessen kann,

Euch, deren Liebe mir steckt Herz und Geister an,

Von andern Sorgen frei werd` unter mir bestehen?'"
 

Auf KangTas Feststellung hin, dass er das Gedicht kenne, stützte Shin den Kopf lächelnd mit einer Hand auf dem Tisch ab und hörte ihm dann einfach nur zu. Bis zum Schluss.

"Wunderschön."

Murmelte Shin dann etwas abwesend und bezog sich damit nicht nur auf das Gedicht. Seine andere Hand wanderte langsam über den Tisch, bis sie KangTas fand, auf die sie sich legte.

"Ein Meer von funkelnden Diamanten... deine Augen...ja, das passt sehr gut..."

Shin blickte tief in KangTas Augen, die er nur mit klaren und strahlenden Diamanten vergleichen konnte. Wie zwei Sterne, so warm und glitzernd, aber auch... geheimnisvoll und magisch.
 

Nun war auch KangTa sehr abwesend. Hinüber geglitten in seine Erinnerungen an eine doch noch recht schöne Zeit in seinem Leben. Erst als er endete und dieses 'Wunderschön' zu ihm hinüber glitt, genauso wie Shins Hand, die die seine bald wärmend bedeckte, erwachte er daraus und sah diesen an.

Sofort legte sich schüchterne Röte auf seine Wangen und er senkte den Blick, als Shin das sagte.

"Shin...ich...ein solches Kompliment hab ich gar nicht...verdient."

Doch zog er die Hand nicht weg. Viel zu gern ließ er sich von Shin...berühren.
 

Als KangTa den Blick senkte und mit dieser zarten Röte auf den Wangen diese Äußerung vergab, hob Shin den Kopf von der Hand, die ihn eben noch stützte. Er wandte den Blick nicht von KangTa ab. Aber im Gegenzug dazu verschwand die Hand, die KangTas noch eben bedeckte. Sie schwebte höher, bis sie unter KangTas Kinn stoppte, welches sie sachte nach oben drückte.

Shin wollte ihm wieder in die Augen sehen können.

"Das stimmt."

Setzte Shin dann ernst an und glitt mit dem Daumen etwas an KangTas Unterkiefer entlang.

"Du hast noch viel mehr verdient, als das."

Fuhr er fort, zog seine Hand langsam wieder an sich zurück und lächelte dann. Als Bestätigung für seine eigenen Worte.
 

Er spürte die Hitze in seinen Wangen. KangTa konnte nicht anders, als dies verstecken zu wollen. Bei Shin gingen diese Gefühle so einfach.

Etwas traurig verfolgte er dann dessen Hand, da sie von der seinen verschwand...und an seinem Kinn wiederauftauchte. Auch dieses Streichelte.

Unweigerlich sah er zu Shin, ließ dessen Worte in sein Denken. Plötzlich begann sein Herz wieder so schnell zu schlagen. Leicht weiteten sich seine Augen und fast als...wollte er damit irgendetwas bewirken, öffnete er leicht den Mund.

Doch er bekam kein Wort heraus. Erst als Shins Hand wieder weg war, griff er etwas fahrig nach seiner Tasse, um irgendetwas zu haben, womit er seine Antwort verzögern könnte.
 

Shin wollte gar nicht, dass KangTa jetzt etwas dazu sagte und wenn es Widersprüche wären, schon gar nicht. So besah er es sich etwas amüsiert, aber nicht belustigt, als sich KangTa an seine Tasse klammerte. Doch griff er dann nach seiner eigenen Tasse, um einen Schluck des Kaffees zu trinken. Ohne den Blick von KangTa abzuwenden. Dieser wollte irgendwas sagen und schien eine Antwort zu suchen.

Neugierig und gespannt wartete Shin darauf und sei es, dass er ihm noch viel mehr Komplimente machte, wenn KangTa etwas zu bestreiten begann.
 

Vielleicht war es ja am besten, gar nicht mehr darauf einzugehen und Shin seine Meinung zulassen. Reporter waren ja so oder so unberechenbar.

Langsam stellte er die Tasse wieder ab und sah sein Gegenüber leicht verträumt an. Shins Augen ließen es einfach nicht zu, dass er jetzt an etwas außerhalb dieses Cafes dachte.

"Shin, weißt du, du strahlst gerade richtig. Als wenn du sehr glücklich wärst."

Er lachte leise.

"Bist du sehr glücklich?"
 

Ein wenig verdutzt, aber wohl mehr etwas überrascht zog Shin die Augenbrauen leicht nach oben, als von KangTa diese Äußerung gefolgt von dieser Frage kam.

'Du ahnst gar nicht, wie glücklich.'

Hätte er am liebsten geantwortet, doch etwas fehlte noch, um wirklich glücklich sein zu können; KangTas eigenes Glück.

"Wenn ich dich sehen darf... dein Lächeln, dann... dann ja."

Und so ernst Shin das auch sagte, ein Lächeln seiner seits blieb nicht aus und es gehörte KangTa allein.

Irgendwann... bald... so hoffte Shin, würde er auch KangTa das Glück zeigen... schenken... können und ohne egoistisch zu sein, sich selbst glücklicher zu machen. Wenn KangTa in vollem Glück lächeln konnte.
 

Leicht gespannt wartete er die Antwort seines Freundes ab. Dass dieser aber dann so antwortete, hätte er nicht gedacht.

Seine Augen weiteten sich und dann...musste er unweigerlich lächeln. Es war unumgänglich. Wenn Shin dadurch glücklich wurde, würde er gern für ihn lachen. Jederzeit.

"Oh man...hör auf. Du machst mich immer so...verlegen."

Er senkte den Kopf und rieb sich kurz die Augen. Leider bekam er das Lächeln nicht weg. Aber warum sollte er auch? So sah er wieder auf und lachte Shin nun richtig an.
 

Er merkte immer wieder, dass es ihm doch recht einfach fiel, die Leute zum Lächeln zu bringen, wenn er es wollte. Doch so wirklich wollte Shin es nur bei KangTa. Dessen Lächeln war das Schönste und so sanft, wie kein zweites. Er liebte es. Er liebte KangTas ganze Schönheit, die in jedem Detail steckte und Shin wusste, dass er noch längst nicht jedes entdeckte. Aber genau das wollte er.

"Ich höre nur auf, wenn du mir sagst, dass Verlegenheit ein unangenehmes Gefühl ist."

Entgegnete Shin und er wusste, dass KangTa ihm das nicht sagen würde. So lächelte er doch etwas triumphierend, aber auch aus Verliebtheit zu KangTas Lachen.
 

So wie Shin ihn nun schon wieder ansah, bekam er wieder dieses ...aufgeregte...Herzklopfen. Das war alles so seltsam. Dieses Gefühl. Die gesamte Szene war irgendwie so unwirklich. Das kannte er alles gar nicht. Dieses leichte Glücksgefühl beim Anblick Shins.

Er schüttelte den Kopf.

"Nein, das ist es nicht...nicht bei dir...bei dir ist nichts...unangenehm, Shin..."

Und das war die Wahrheit. Wenn Shin genauso gern die Zeit mit ihm hier verbrachte wie er, dann wäre alles noch um einiges schöner.
 

Was KangTa ihm dann sagte, könnte für Shin bedeutender nicht sein. Nichts unangenehm. Nichts...

Und so spürte Shin schon wieder diesen Drang, KangTa berühren zu wollen, wie er es immer mit all seinen Schätzen tat. Ja, Shin wollte Schönheit berühren, ganz gleich mit welchen Sinnen.

"KangTa..."

Leise sprach er dessen Namen aus, als wolle Shin ihm sagen, dass dieser nicht weiter reden sollte, bevor er für... nichts mehr garantieren konnte. Für keine weitere Berührung. So... intim.
 

Je länger KangTa Shin beobachtete, desto verzweifelter wirkte dieser. Zwar immer noch ruhig...doch dieser Schimmer in den Augen seines Freundes... Genauso wie die Art, in der Shin seinen Namen aussprach. Es war kaum zu hören und scheinbar einer Bitte gleich.

Fragend sah er diesen an, doch Shin schien so, als würde er ihm keine Antwort geben. Ohne den Blick von diesem zu wenden, trank er seinen letzten Schluck Kakao und schielte dann kurz zur Uhr.

Es wurde Zeit. Leider....
 

Doch dass KangTa ihn ansah, wie er ihn ansah, damit war Shin nicht geholfen. Er atmete tief ein und wieder aus, um stärker als dieses Bedürfnis zu bleiben. Aber dieses Bedürfnis war verdammt stark...

Shin entging jedoch nicht KangTas kurzer Blick, der über die Uhr huschte. Es war sehr schade, aber vielleicht das Beste. Fürs Erste.

So wandte Shin letztlich seinen Blick von KangTa und trank selbst seine Tasse leer.

"Wie wäre es, wenn ich dich nach Feierabend abhole?"

Sprach Shin dann schon wieder ganz anders und lächelte. Er hatte KangTa doch auch zur Arbeit gebracht, warum ihn also nicht wieder abholen? Er... wollte ihn doch so gern sehen. So oft wie möglich.
 

KangTa biss sich auf die Lippe. Shin hatte seinen Blick auf die Uhr bemerkt. Da war wohl nichts zu machen. Die Arbeit rief, so sehr er es auch hasste.

Doch als Shin ihm dann anbot, ihn auch wieder abzuholen, schüttelte er den Kopf. Er dachte wieder an die Frau, die er bei Shin gehen hatte.

"Nein Shin, das musst du nicht. Ich...ich will dich nicht zu sehr einnehmen. Du warst doch gestern schon bei mir. Du hast doch sicher noch...viel anderes zu tun...."
 

Die Antwort gefiel Shin nun ganz und gar nicht.

Hatte KangTa es noch nicht verstanden?

"Selbst wenn, das ist mir egal. Ich will... ja, ich will bei dir sein!"

Shin sprach etwas fester als bisher, aber nicht verärgert, dennoch schlug er die Hand auf den Tisch, um zu demonstrieren, wie ernst er es meinte. Er wollte KangTa nicht einschüchtern oder etwas in der Richtung. Shin wollte nur, dass er ihn verstand. Zumindest ein bisschen...

Und wenn es der einzige Grund für KangTa war, sein Angebot abzulehnen, weil er glaubte, dass Shin eigentlich keine Zeit für ihn hatte, musste er das erst recht loswerden. Nur wenn... wenn KangTa sagen würde, dass er ihn nicht sehen wollte, dann... würde Shin nicht kommen...
 

Erschrocken wich KangTa ein Stück zurück, als Shins Hand auf dem Tisch landete. Einige Leute in der Nähe sahen sich zu ihnen um. Eine solch heftige Reaktion hätte er bei Shin, der doch immer so ruhig war, nicht erwartet. KangTa schluckte.

//Shin...du willst...bei mir sein?!//

Diesen Gedanken musste er erst einmal erfassen. Was war das nur, was sein Herz so schnell schlagen ließ? Doch sicher nicht der Schreck.

"Aber ich dachte nur...ich dachte..."

Er sah zur Seite und schluckte. Was sollte er jetzt sagen? Das kam so überraschend und er war Shin so...dankbar.

"Ich dachte nur, dass du dir vielleicht zu viele...Sorgen um mich machst. Aber...ich will auch bei dir sein. Danke, dass du immer da bist."
 

Natürlich machte er sich Sorgen um KangTa, aber sie allein waren nicht nur der Grund. Nein. Aber ob Shin ihm das je verraten konnte, das wusste er nicht.

Er atmete einmal aus und wurde wieder ruhig, wie er es eigentlich immer war.

"Tu mir bitte einen Gefallen. Nur einen ganz kleinen. Hör auf, dich ständig zu bedanken."

Shin sagte dies mit einem Lächeln, ganz sanft und stand dann langsam auf. Die Zeit hatte er nicht vergessen, doch bevor sie ihm fehlte, um KangTa richtig verabschieden zu können, ergab er sich ihr.
 

Als Shin das lächelnd sagte, wurde KangTa wieder rot.

"Ich weiß nicht, ob ich dir das garantieren kann. Es gibt zuviel Grund, dir dankbar zu sein."

Aber bevor Shin noch etwas dazu sagte, stand auch KangTa auf und ging voraus, durch das kleine Cafe nach draußen. Seufzend blieb er auf der Straße stehen und blickte in die Richtung, in die er gehen musste. Er wollte nicht zurück. Nie wieder. Und doch drehte er sich jetzt zu seinem Freund um, um sich zu verabschieden.

"Ich wünschte, ich müsste dir jetzt nicht die Hand zum Abschied geben."
 

Shin sagte dazu auch nichts, sondern folgte KangTa, als dieser aufstand und voraus lief. Er lief dicht hinter ihm und beobachtete genau KangTas Haltung und besah ihn sich einfach von Kopf bis Fuß. Welch wunderschönes Geschöpf...

Shin könnte es nicht oft genug sagen, genauso wie er KangTa nie lang genug ansehen könnte.

Und gern würde er ihn einmal... streicheln... diesen Rücken...nur um so vieles intensiver als die Male zuvor.

Aber als sie vor dem Eingang des Cafés standen, schob Shin all diese Gedanken, die eigentlich seine Wünsche waren, bei Seite. Und warum die Hand geben?

Shin konnte wieder nur lächeln und er gab KangTa einfach nicht die Hand, sondern zog ihn gleich in die Arme.

"Eine Umarmung ist auch viel schöner, nicht?"

Flüsterte er ihm leise ins Ohr und hätte... KangTa am liebsten einen... Kuss gegeben, wenn auch nur auf die Wange. Der Drang war so stark, aber Shins Beherrschung auch...
 

Als Shin ihn einfach an sich zog, stolperte KangTa leicht nach vorn und hielt sich an diesem fest. Scharf sog er den Atem ein, als der seines Freundes sich auf seinem Ohr wieder fand und ihm das zuflüsterte. Ja, das stimmte wohl und...KangTa musste lächeln. Vielleicht hätte er nicht einmal etwas dagegen, wenn Shin ihn jetzt küssen würde...er stand doch schon einmal so kurz davor.

Kurz schloss er die Augen und entspannte sich in Shins Armen, doch dann drückte er sich etwas weg.

"Wenn es dir wirklich nichts ausmacht, dann wäre es schön, wenn du mich um sechs abholen würdest. Bis dann...mein Freund."

Damit wandte er sich ab und ging davon. Doch je weiter er sich von Shin entfernte, desto mehr spürte er wieder die Last, die ihn immer zu erdrücken wollte. Je näher er seiner verhassten Arbeit kam.
 

Am liebsten würde Shin ihn nie mehr gehen lassen und KangTa auf immer in den Armen halten. Er wusste, dass das wunderschön wäre, ebenso wie KangTa selbst.

Doch musste Shin ihn gehen lassen, spätestens, als KangTa sich etwas von ihm drückte und letztlich ganz aus seinen Armen verschwand. Shin versprach ihm, pünktlich da zu sein.

So winkte er KangTa noch nach und sah ihm etwas hinter her, bis er sich selbst wieder auf den Weg machte.

Es war nicht mehr lang, bis zum Abend...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  marioeoeoeh
2007-02-15T20:54:24+00:00 15.02.2007 21:54
°_° Das Kapitel war wieder toll <3 zum glück habe ich eben noch nach neuen fanfic updates geguckt ^^;[eigentlich wollte ich ja gerade hausaufgaben machen *lach*] Ich freu mich schon wieder riesig aufs nächste kapitel *_*
Aber was ich mich frage ist ja, wie Shin KangTa "stehlen" will~~ Aaah~ das macht mich ganz hibbelig (>o<)°
-Maria <33


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