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Guilt

Keika x Teiou
von

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7. Kapitel

Vorwort: So, nach dem hier sind's also nur noch 3 Kapitel - schon fast zuende^^" Ich hoffe, euch gefällt's! Das nächste Kapitel ist auch schon zum Teil fertig - kommt also in den nächsten Tagen ^.~
 

Beta: kiyahotep - arigatô ^_^
 

7. Kapitel
 

"Es tut mir so leid." Tias Stimme war sehr leise als er am Bett seines Freundes saß und dessen eiskalte Hand hielt. Teiou war nun fast drei Monate nicht aufgewacht; er war blass und abgemagert, da man ihm ja nur flüssige Nahrung einflößend konnte. "Ich hab versucht ihn zu beschützen, aber man meint, dass es immer fragwürdiger werde, ob du wieder aufwachst und dass die Beweise zu erdrückend seien." Sanft strich er dem Bewusstlosen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ich weiß, dass du wieder aufwachst, aber die Beamten, die für die Rechtssprechung zuständig sind, tun das nicht. Teiou ... Du musst dich beeilen und sehr bald aufwachen. Keikas Hinrichtung soll nächste Woche stattfinden und nichts weist auf seine Unschuld hin."

Er bekam keine Reaktion.
 

***
 

Erschrocken sah der Shuten von seiner angehäuften Schreibtischarbeit auf. Seit zwei Tagen - seit Keikas Todesurteil ausgesprochen worden war - war er nicht wirklich in der Lage gewesen, sich darauf zu konzentrieren. Die ganze Zeit hatte er überlegt, wie er seinem Freund noch helfen konnte, aber eine wirklich brauchbare Idee war ihm leider nicht gekommen.

Jetzt war die Tür aufgestoßen worden und ein sehr aufgebrachter Soryuou sah ihn an.

Der Tenno des Ostreiches war in den letzten drei Monaten, so oft es seine Pflichten zuließen, hergekommen, um bei seinem jüngsten Sohn zu sein und jedes Mal hatte er auch Keika mindestens einmal besucht. Seine beiden älteren Söhne nahmen ihm dabei so viel ab wie sie konnten, denn auch wenn sie den Dämon nicht leiden konnten - und wahrscheinlich im Gegensatz zu ihrem Vater auch an seine Schuld glaubten - verstanden sie doch, dass er bei seinem Sohn sein wollte.

"Ich habe Euren Brief bekommen - gibt es denn keinen Ausweg?" Soryuou setzte sich auf eine Geste Tias hin auf den Stuhl, der dem Schreibtisch gegenüber stand.

"Ich fürchte nein. Wir haben trotz unserer Bemühungen keine Gegenbeweise, die für Keikas Unschuld sprechen, gefunden. Und die Beamten argumentieren, dass es immer unwahrscheinlicher wird, dass Teiou aufwacht. Sie meinen, seine Aussage sei nicht notwendig, da Keikas Schuld sowieso erwiesen sei."

"Erwiesen? So ein Unsinn!" Aber selbst der Tenno musste zugeben, dass selbst er in Anbetracht der Umstände an die Schuld des Dämons geglaubt hätte, wenn er den Freund seines Sohnes nicht persönlich gekannt hätte.

"Glaubt mir, auch ich glaube an seine Unschuld. Nein, ich bin fest davon überzeugt - aber beweisen können wir gar nichts."

Offensichtlich frustriert stand Soryuou auf und machte sich daran, das Arbeitszimmer des Shuten wieder zu verlassen.

"Wo wollt Ihr hin?" Tia stand besorgt auf und sah dem älteren Mann nach.

"Erst sehe ich kurz nach Teiou und dann gehe ich zu Keika." Wohin sollte er auch sonst?
 

***
 

Etwa eine viertel Stunde saß Soryuou am Bett seines Sohnes, dann machte er sich auf den Weg in den Kerker.

Dort fand er Keika in einer Ecke sitzend vor. Offenbar hatte er schon von seinem Schicksal erfahren, denn er war fast schon apathisch und bemerkte seinen Besucher erst gar nicht.

"Keika?"

Etwas erschrocken sah der Dämon auf. "Soryuou-sama? Entschuldigt, ich hatte Euch nicht erwartet." Langsam stand er auf und ging bis zu den Gittern vor, um sich besser mit Teious Vater unterhalten zu können.

Dieser hatte richtig geraten - Keika war am Tag zuvor gesagt worden, dass er in der nächsten Woche mit seiner Hinrichtung zu rechnen hatte - und diese Nachricht hatte ihn natürlich völlig aus der Bahn geworfen.

Obwohl ihm diese drei Monate ewig vorgekommen waren und jeder Tag in diesem Verließ eine Qual für ihn bedeutete, hatte er die Hoffnung, noch einmal in Teious Armen liegen zu können, niemals aufgegeben.

"Du weißt es?" Die Frage war überflüssig - das wusste der Ältere selbst, und doch hatte er sie stellen müssen.

"Ja." Keikas Stimme war unendlich leise, kaum hörbar.

"Es tut mir so leid. Ich kann dir nicht helfen."

Keika konnte dem Tenno ansehen, wie sehr die Situation auch ihn belastete. "Es ist doch nicht Eure Schuld. Ich ... Ich möchte mich bei Euch bedanken. Dafür, dass ihr Euch in letzter Zeit so um mich gekümmert habt. Ich weiß nicht, ob ich diese Zeit ohne Euch und dem Shugo-Shuten überstanden hätte."

Niedergeschlagen schüttelte er den Kopf. "Das war doch selbstverständlich", sagte er leise. "Ich wünschte nur, ich hätte mehr tun können. Wenn es noch irgendetwas gibt, das du dir wünschst, dann sag es bitte." Er hoffte wirklich, dass der Dämon ihn um irgendetwas bitten würde - dieses Gefühl, nichts für ihn tun zu können war furchtbar.

Auf Keikas Lippen schlich sich ein winziges, trauriges Lächeln. "Diesen Wunsch könnt ihr mir nicht erfüllen."

"Lass es auf einen Versuch ankommen."

"Ich würde Teiou gerne noch einmal sehen."

Lange sahen sie sich einfach nur an, dann nickte Soryuou. "Das wirst du - das verspreche ich dir." Mit diesen Worten wandte er sich ab und ließ einen verwirrten Keika zurück.
 

***
 

Konnte er wirklich darauf hoffen? War es wirklich möglich, dass der Tenno dafür sorgte, dass er seinen Geliebten noch einmal sehen konnte?

Er wusste ja selbst nicht, was er sich davon versprach - er machte sich ja nicht einmal vor, dass Teiou, wenn er nur noch einmal seine Stimme hörte, endlich aufwachen würde; trotzdem wollte er noch einmal seine Hand halten, seine Nähe spüren.

Seufzend zog er sich wieder in seine Ecke zurück, setzte sich und lehnte sich an die Wand. Hier hatte er in den letzten Monaten die meiste Zeit verbracht, hier war er am weitesten weg von den Wachen, die es noch immer nicht langweilig fanden, ihn zu quälen - und am weitesten weg von den Blicken, die er jede Nacht auf's Neue auf sich spürte.

Das alles war so demütigend, so depremierend.

Tia hatte bereits die Wachen gefragt, wer das sein könnte, aber die stellten das Ganze einfach so hin, als hätte der Dämon Halluzinationen. Selbst Tia und Soryuou schienen nach einer Weile gedacht zu haben, dass er das Gefangensein einfach nicht verkraftete und sich das nur einbildete.

Also hatte er das Thema nicht mehr angesprochen. Mittlerweile zweifelte er da ja fast an sich selbst.
 

***
 

"Shuten-dono, ich muss noch einmal mit Euch sprechen."

Tia hatte Ashray, der extra aus dem Südreich hergekommen war, gerade die Situation erklärt, und sah nun auf, als Soryuou hereinkam. "Natürlich. Wie kann ich Euch helfen?"

"Keika hat den Wunsch geäußert, Teiou noch einmal sehen zu dürfen. Ich möchte ihm den erfüllen." Er hielt kurz inne. "Wenn ich schon sonst nichts tun kann."

"Teiou sehen? Das ist doch unmöglich. Wir können ihn nicht in den Kerker bringen und Keika zu ihm zu bringen geht auch nicht." Natürlich konnte der Shugo-Shuten diesen Wunsch nur zu gut nachvollziehen und es war ja nicht so, dass er ihn nicht erfüllen wollte - aber wie?

Da mischte der Prinz des Südreichs sich ein. "Wir lenken die Wachen ab, bringen den Dämon unbemerkt zu Teiou und wieder zurück, bevor man es merkt. Die gehen doch sowieso nur alle halbe bis eine Stunde zu ihm in die Einzelzelle. Oder?"

Die beiden anderen Männer konnten nicht einmal erahnen, ob es nun ein Scherz war, oder ernst gemeint - aber Ashray war durchaus zuzutrauen, dass es sein voller Ernst gewesen war.

Bevor er und Soryuou noch auf die Idee kamen, diesen durchaus fragwürdigen Plan wirklich durchzuziehen ergriff Tiarandear lieber wieder das Wort. "Ich glaube, ich werde doch meinem Ruf etwas schaden und veranlassen, dass Keika Teiou unter Ashrays Aufsicht besuchen kann."

"Unter meiner Aufsicht? Warum ich? Ich mag ihn nicht einmal!"

Dazu sagte keiner der anderen beiden Männer etwas, stattdessen beantwortete Tia einfach die Frage. "Weil du Generalfeldmarschall bist und es sicher unangenehm für Keika wäre, wenn ein Fremder dabei wäre."

Das musste selbst Ashray zugeben. "Und du willst das wirklich durchziehen? Da gibt es bestimmt eine Menge Kritik an dir."

"Na und?" Mit traurigen Augen sah Tia aus dem Fenster, ohne dabei wirklich wahrzunehmen, was draußen vor sich ging. "Es ist das Letzte, das ich für Keika tun kann."
 

***
 

Zwei Tage später wurde dieser Plan in die Tat umgesetzt.

In der Begleitung von nicht weniger als 20 Wachen - die Erinnerungen an Keikas Flucht waren offenbar noch sehr lebhaft - begab sich der Dämon zum Himmelsturm.

Trotz der Menschenmenge um ihn herum tat es ihm unheimlich gut, wieder einmal an der frischen Luft zu sein, nicht den Mief des Kerkers in der Nase zu haben und den leichten Wind in seinem Haar zu spüren.

Ihm fehlte das alles so sehr.

Und trotzdem konnte er es nicht bereuen, damals nach seiner Flucht zurückgekehrt zu sein. Die Ungewissheit um Teious Zustand hätte er noch weniger ertragen.

Sie betraten den Himmelsturm und als sie an Teious Zimmertür kamen warteten dort schon Tia, Ashray und Soryuou, die als einzige mit ihm zusammen den Raum betraten, sich aber diskret im Hintergrund hielten.

Langsam, fast schon zögerlich, ging Keika dann auf das Bett zu. Als er seinen Geliebten sah, schossen ihm unwillkürlich Tränen in die Augen, die er nur schwer zurückhalten konnte. Er wirkte so blass, so hilflos.

Vorsichtig setzte er sich auf die Bettkante und streichelte zärtlich über Teious Wange. Die andere Hand hatte er sanft auf seine Schulter gelegt. Als er sprach war er leicht über ihn gebeugt. "Hallo", sagte er leise. "Tut mir leid, dass ich erst jetzt hier bin. Ich wäre gerne früher gekommen, das kannst du mir glauben." Wieder musste er mit den Tränen kämpfen. "Ich weiß, dass du wieder aufwachst, es tut mir nur leid ... dass ich dann nicht da sein werde." Jetzt konnte er sich nicht mehr ganz beherrschen und ein paar vereinzelte Tränen liefen über seine Wangen.

"Ich liebe dich so sehr, Teiou." Vorsichtig ließ Keika seinen Kopf an seine Brust sinken - die Wunde war ja schon längst verheilt -, schloss die Augen und lauschte eine Weile still seinem etwas schwachen, aber steten Herzschlag. Dabei hatte er seine Arme um ihn gelegt.

Hätte ein Außenstehender diese Szene aus einiger Entfernung beobachtet hätte dieser geglaubt ein glückliches Liebespaar vor sich zu sehen, das sich ganz normal zur Ruhe gelegt hatte um ein wenig zu schlafen.

Erst wenn er näher gekommen wäre, wäre ihm aufgefallen, dass beide blass waren - Keika vom langen Kerkeraufenthalt und Teiou bedingt durch seinen komaartigen Zustand - ihm wäre aufgefallen, dass Teiou viel zu dünn war und dass dem Dämon an seiner Brust stumme Tränen aus den Augen liefen.

Nein, dieser Moment hatte wirklich nicht viel mit Glück zu tun, und doch wünschte Keika sich, dass er nicht enden würde.
 

~ Wird fortgesetzt ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2007-01-29T18:57:35+00:00 29.01.2007 19:57
ah!!! die FF ist so traurig aba doch soo schnulzig!!
und irgendwie gefällt mir das... ^^
ka wieso
aba egal dieses kapi ist dir mal wieder sehr gut gelungen
aba ich habe nur eine bescheidene frage wie willst du noch 3 ganze kapis mit stoff füllen???
und gibt es ein happy end?
nia egal ich habe noch viel mehr fragen an dich aba da du sie mir eh nit beantwortest kanns dir auch egal sein sie werden sich ja im laufe der FF beantworten...
aba das ist alles egal
also dann!
du hörst von mir im nächsten kapi!
wahrscheinlich....
Von:  kiyahotep
2007-01-28T15:02:19+00:00 28.01.2007 16:02
Ja also ich musste auch weinen. Endlich hast du es geschafft, nachdem ich bei den letzten Kapiteln mich noch gerade so zurückhalten konnte.
Alles so Gefühlvoll und du hast echt meinen Kern getroffen. Ich denke nur noch daran, was mit den beiden passieren wird.
Und dann auch noch beide Enden~ ich werde glaub ich nochmal heulen müssen wenns zum tragischen kommt.
Die letzte Szene hast du so schön beschrieben. Dieser Vergleich mit dem Liebespaar. Zu schön. Oh ich hab dass Bild nur noch im Kopf. Schlimm~
Gut, dass es schnell weiter geht. Sonst würd ich wohl einen Anfall kriegen.
Bitte schreib zuerst das Happy End sonst bin ich am Boden zerstört...

Wie immer wahnsinnig schön/traurig. Du hast es so drauf...
lG kiya
Von: abgemeldet
2007-01-28T13:44:16+00:00 28.01.2007 14:44
*heuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuul*
Das ist ja sooooooooo fies!!!>..<
Ich kann net mehr, du schreibst sooo traurig!!
Er tut mir hammer leid. Warum wacht denn Kaikas freund net auf???
Warum , mensch Teiou!!!
Wach auf
*schnieeeeeeeeeeef*

Mach weiter so

*knutscha Vips*
Von:  Demon_of_Hell
2007-01-28T12:10:58+00:00 28.01.2007 13:10
*heul* Jetzt brauch ich doch schon Taschentücher, aber 3 Monate und TODESURTEIL!!! *schnief* Das kannst du mir und vor allem Keika doch nicht antun. Aber das Kapi war so gefühlvoll geschrieben, als Keika zu Teiou geht, ich glaub ich kann nich mehr aufhören, buhu...
Bin wirklich gespannt wien Flitzebogen, wies weitergeht.
*winkz*


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