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Shooting Stars

von

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Herzschmerz

I can see the first leaf falling

it's all yellow and nice

It's so very cold outside

like the way I'm feeling inside
 

Outside it's now raining

and tears are falling from my eyes

why did it have to happen?

why did it all have to end?
 

(aus "Big, big World" von Emilia)
 


 

Für eine Weile sagten beide gar nichts. Temari musterte Ino mit ihrem üblichen, gleichgültigen Blick und diese starrte nur ungläubig auf die Andere.
 

„Was … was machst DU denn hier?“, fragte sie Temari schließlich, ohne wirklich zu wissen, was sie da überhaupt sagte.
 

„Dasselbe könnte ich dich auch fragen!“, konterte diese. „Du bist … diese Ino Yamanaka, stimmt’s?“
 

Darauf sagte Ino gar nichts; in ihrem Kopf wirbelten die Gedanken nur so durcheinander.
 

„Oi, Temari, wer ist denn da?“ Ino schreckte hoch, als sie diese Frage hörte – sie erkannte Shikamarus Stimme nur zu deutlich. Dann vernahm sie Schritte, die durch den Flur eilten und immer lauter wurden … und daraufhin sah sie, wie die Eingangstür noch weiter geöffnet wurde und tatsächlich Shikamaru neben Temari erschien. Er hatte vorhin nur Sicht auf Temari, die ihn ausdruckslos anstarrte, ihre Hand noch immer an der Türklinke, und –

Ihm stockte der Atem.

An der Türschwelle stand Ino. Sie schaute mit müdem und elend traurigem Blick von einem zum nächsten und ihre Hände waren vor ihrer Brust verschränkt. Shikamaru sah, dass sie in ihrer linken Hand was trug (was genau das war, konnte er aber nicht erkennen) und dass diese wie verrückt zitterte. Jetzt … jetzt ist alles aus, dachte er.
 

Auch Ino hatte sein Gesichtsausdruck nur zu deutlich gesehen. Als er kurz zu Temari rüber gesehen hatte, war er noch am Grinsen, doch als er Ino entdeckt hatte, konnte man buchstäblich erkennen, wie geschockt er war. Mit einem Mal war er blass und seine Augen waren erschrocken und weit aufgerissen. Das sagte ihr alles.

Temari und er hatten … hatten eine Beziehung. Natürlich. Offensichtlich. Was sonst?

Oder wie war das sonst zu erklären, dass die Frau aus Sunagakure bei Shikamaru zu Hause war und dann auch noch die Tür aufmachte?

Warum sonst sollte Shikamaru bei Inos Anblick so geschockt drein schauen? Wenn da nichts zwischen ihm und Temari wäre, dann hätte er doch nichts zu befürchten?

Wahrscheinlich hatte er sich gestern nur einen kleinen Flirt mit ihr erlaubt. Vielleicht sogar noch schlimmer – er hatte wohl mit sich selber gewettet, ob er seine dumme Teamkameradin Ino Yamanaka rumkriegen konnte. Wahrscheinlich musste er sich selber was damit beweisen.

Und da er natürlich sehr viel schlauer war, als sie, war sie ihm auf dem Leim gegangen.

In ihrem Kopf fügten sich alle Teile zusammen, wie bei einem Puzzlespiel. Doch das Bild, welches da raus kam, war hässlich, niederträchtig und gemein.

Temari war erwachsen. Temari war hübsch. Temari war selbstbewusst. Und Temari war ruppig und abweisend – etwas, was die Typen nur noch mehr reizte und anmachte.

Kurz: Temari hatte alles, was sie – Ino – nicht hatte.

Wie lange lief das schon zwischen den Beiden? Wie lange trafen sie sich schon?

Und da hatte Shikamaru, dieser Fiesling, sich wohl gedacht, dass so ein kleiner harmloser Flirt mit Ino Yamanaka nicht schaden könnte!

Wie gemein, gemein, gemein! Warum immer nur sie?
 

Auch in Shikamaru rumorten die Gedanken – nur waren sie etwas anders, als die Inos.

Er wusste in etwa, was sie dachte. Und er wünschte sich vom Herzen, dass sie das NICHT dachte.

Wie konnte er es denn rückgängig machen? WAS konnte er machen?

Lange standen die drei Personen wortlos da; Shikamaru total entsetzt, Ino mit gesenktem Gesicht (wahrscheinlich um nicht zu zeigen, wie verletzt sie war) und Temari ausdruckslos.

Bis Ino schließlich mit einem Lächeln aufschaute und murmelte: „Ich … gratuliere euch!“
 

Shikamaru fühlte sich, als hätte ihm jemand das Herz rausgerissen und es in tausend Stücke geschnitten. Es wäre ihm viel lieber gewesen, wenn Ino geheult hätte. Wenn sie sowohl ihn als auch Temari beschimpft und angeschrien hatte. Alles war leichter zu ertragen, als dieses Lächeln. Es war ein gezwungenes, verzweifeltes Lächeln und die Augen schauten dabei noch trauriger und elender, als zuvor. Auch ihre Stimme hatte alle Kraft verloren. Es klang nach nichts, nur nach einem endlosen Zittern.
 

„Herzlichen … Glückwunsch!“, wiederholte Ino. „Ich … wünsche euch beiden viel Glück!“

Und plötzlich drehte sie sich um und lief blitzschnell weg.
 

„Nein, Ino, warte!“, brüllte er und wollte ihr hinterher, als Temari ihm ein Bein stellte.
 

Er kam ins Stolpern und konnte sich gerade noch an der Tür festhalten, um nicht auf den Boden zu fallen. „Was sollte das?“, fragte er wütend.
 

Temaris Blick hatte sich nicht verändert. „Wo willst du denn hin? Willst du mich hier etwa mit dem ganzen Kram allein lassen?“
 

Er seufzte: „Geh schon mal in mein Zimmer und warte dort auf mich. Ich MUSS das klären. Bitte!“
 

Sie schaute ihn lange mit demselben Ausdruck an, zuckte dann mit den Achseln und sagte kühl: „Geh doch, mir ist das egal! Ich warte hier so lange. Was seid ihr doch nur für Idioten!“
 

Shikamaru hörte schon nichts mehr. Er folgte der Richtung, in die Ino verschwunden war und versuchte, anhand der Spuren und der kleinen Parfümwolke, die sie hinterlassen hatte, zu entschlüsseln, wohin sie gelaufen war. Er musste Ino alles klar machen. Er musste ihr zu verstehen geben, dass es auf keinen Fall so war, wie es vielleicht ausgesehen hatte.

Temari und er gehörten zu den Shinobi (1), die dafür verantwortlich waren, die in ein paar Monaten stattfindende Chuunin – Prüfung zu planen und zu organisieren. Weil die Räume der Akademie schlecht dafür geeignet waren und sie unmöglich woanders hingehen konnten, hatte er beschlossen, dass sie das gemeinsam in seinem Haus taten.

Und weil er sich vorhin kurz die Hände gewaschen hatte, hatte er Temari drum gebeten, die Tür zu öffnen und den Besuch, der Ino war, zu empfangen.

Temari war nichts anderes, als eine Prüfer – Kollegin. Er hatte nichts gegen sie, aber er mochte sie auch nicht.

Verdammt, Ino, ich liebe doch nur dich, dachte er. Nur dich! Und keine andere!

Jetzt meldete sich wieder die fiese Stimme in seinem Kopf: Selbst Schuld! Was hätte Ino denn sonst denken sollen? Was hättest DU denn gedacht, wenn du Ino zu Hause besuchen würdest und dir Sai die Tür aufmachen würde?
 

Er hatte Glück. Ino war noch nicht weit gelaufen. Sie war in den nahe gelegenen kleinen Waldstückchen gelaufen und lehnte, mit ihrem Rücken zu ihm, an einem Baum. Ihr ganzer Körper zuckte und er dachte, dass er bei diesem Anblick jeden Moment sterben müsste.

Er hatte sich geschworen, Ino immer gut zu behandeln. Nie sollte sie so leiden, wie sie es bei Sasuke und Sai getan hatte. Und nun hatte er sie verletzt, bevor auch nur was aus den Beiden werden konnte.

Er näherte sich ihr langsam und sagte, so sanft und nett er konnte: „Ino … bitte … hör mir zu …“
 

Sie zuckte zusammen, doch sie drehte sich nicht zu ihm um. Er ging zu ihr und legte ihr die Hand auf ihre Schulter. „Es ist nicht so wie du denkst …“
 

„Woher willst du denn wissen, was ich denke?“, fragte sie leise.
 

Er seufzte und antwortete: „Das ist doch eindeutig: du denkst, dass ich mit Temari zusammen bin und das ist“ –
 

„Ach ja?“, blaffte sie ihn plötzlich an und drehte sich zu ihm um. „Das sagt man doch gerne in solchen Situationen, oder? Wenn ein Typ seine Frau betrügt und ihn diese dabei erwischt, dann sagt er ja immer ‚Schatz, es ist nicht so, wie du denkst, ich habe nichts mit dieser Frau’ bla, bla! Dabei weiß ich doch, was ich gesehen habe – und den Rest kann ich mir zusammen reimen!“
 

Aus ihren Augen sprossen die Tränen, wie ein Wasserfall, der von einem Fluss fiel und sie funkelte ihn böse an. Sie versprühte aus ihren Augen Funken, die voller roter Wut waren, so dass man auf den Gedanken kommen könnte, sie habe das „Sharingan“ (2) eingesetzt. Verzweifelt schüttelte er seinen Kopf, versuchte Ino zu beruhigen, damit er ihr alles erklären konnte, damit er ihr klar machen konnte, dass es SIE war, mit der er zusammen sein wollte, mit der er von diesem Augenblick an den Rest seines Lebens verbringen wollte.
 

„Ino, bitte, hör mir zu, verstehe doch, es ist …“, begann er und hörte, wie brüchig sich seine Stimme anhörte.
 

Aber sie verstand es nicht. Wahrscheinlich war sie nicht imstande, etwas zu verstehen.
 

„Bitte, Shikamaru, hör auf. Es ist alles klar. Gib dir keine Mühe. Du hast mir das Herz gebrochen! Bitte, bitte, lass mich in Ruhe. Für immer. Ich will dich nicht mehr sehen!“, bat sie.
 

Er war mittlerweile so verzweifelt, dass er sie am liebsten mit Gewalt an sich gerissen hätte. Oder mit seiner Schattentechnik festgebunden hätte. Er musste ihr die Situation erklären, koste es was es wolle!

Aber sie schluchzte und schaute ihn trauriger und elender an, denn je. Dann hob sie ihre zitternden Hände und legte sie zusammen – es sah aus, als würde sie ihn anflehen.

Dieser Anblick gab ihm den Rest. Er konnte sich nicht mehr bewegen. Inos Verhalten tat ihm so weh, so dass er sich fest auf seine Lippen biss, bis sie bluteten – sonst hätte auch er losgeheult.
 

Sie riss sich von ihm los und rannte weinend weg.

„Ino…“, flüsterte er. Er wusste nicht, wie lange er da stand und ihr hinterher schaute, auch wenn sie schon längst fort war. Und dann fiel im etwas auf, was im Gras lag.

Neugierig ging er darauf zu, hob es auf und – jetzt fühlte es sich an, als würde sein Herz nicht nur auseinander gerissen, sondern auch fein püriert werden.

Es war eine rote Rose, umgebunden mit einigen Gräsern und Blüten und eingepackt in eine unsichtbare Plastikfolie. Er hatte verstanden. Alles verstanden.

Natürlich hatte auch er dieses Geschehnis aus der Vergangenheit nicht vergessen. Und er begriff, was es zu bedeuten hatte. Außerdem hatte er kapiert, dass Ino ihm diese Rose schenken wollte – sicher war sie nur deswegen zu ihm gekommen.

Das tat weh. Verdammt weh. Es hätte so schön werden können. Sie hätten jetzt zusammen kommen können. Wahrscheinlich würden sie, wenn nicht jetzt alles schief gelaufen wäre, in trauter Zweisamkeit in diesem Park bummeln.

Stattdessen hatte er Ino zum Weinen gebracht und war selber so verzweifelt darüber, dass sie alles falsch verstanden hatte.

Dann fiel ihm ein, dass Temari noch zu Hause auf ihn wartete. Und dass er noch eine Menge zu tun hatte.

Er gab sich einen Ruck, wischte sich über die Augen und ging nach Hause. Inos Rose aber hielt er weiterhin fest in seiner Hand …
 

Ziellos lief Ino durch die Strassen Konohas. Hier und da rempelte sie Leute an – unbekannte Menschen reagierten mit „Was erlauben Sie sich?“ oder „He! Passen Sie doch auf!“; ihre Bekannten riefen ihr „Ino, was ist mit dir los?“ hinterher, aber sie kümmerte sich um nichts. Sie entschuldigte sich nicht, erklärte nichts – sie lief einfach nur weinend weiter.

Nach Hause wollte sie nicht. Stattdessen lief sie irgendwohin, um sich in Ruhe ausheulen zu können.

Alles vorbei.

Wahrscheinlich gehörte sie zu den Leuten, die dazu prädestiniert waren, Pech in der Liebe zu haben.

Selbst Shikamaru, derjenige, den sie bisher am meisten von allen liebte (am besten sollte sie fortan „geliebt hatte“ sagen) und der ihr sogar (anscheinend!!!) zu verstehen gegeben hatte, dass er sie auch mochte, turtelte mit einer anderen. Mit TEMARI.

Wie käme sie denn gegen Temari an?

Gegen sie bin ich doch nur ein kleines, zurück gebliebenes, blödes Baby, dachte Ino wütend. Warum kann ich nicht genauso sein?

Temari hatte ihm in der Vergangenheit das Leben gerettet. Sie war immer bei ihm gewesen, als es ihm schlecht gegangen war. Sie hatte ihn immer aufgebaut.

Und auch sonst – sie war genau der Typ, auf den die Jungen flogen.

Sie selbst dagegen war nur eine dumme, kleine, kindische, verwöhnte, launische Zicke, sonst nichts.

Verdammt! Verflixt!

Shikamaru …
 

Vor lauter Trauer hatte sie die Zeit vollkommen vergessen, so dass sie erst gegen Abend müde, kaputt und verheult nach Hause kam.
 

Natürlich wartete auch dieses Mal eine Strafpredigt von ihrem Vater: „Ino, so langsam glaube ich, dass du denkst, du kannst hier alles machen. Zuerst kommst du ziemlich spät von dieser Party nach Hause. Dann treibst du dich heute ‚was-weiss-ich-wo’ herum, ohne dass man dich erreichen kann – und kommst wieder so spät heim! Ja, sag, mal, willst du mich krank vor Sorge machen? Nein, Mädchen, so geht das nicht weiter; ich ziehe jetzt andere Seiten a …“ –
 

In diesem Moment schmiss sich Ino in die Arme ihres Vaters und heulte laut los. „Papa, was soll ich nur machen?“, schrie sie. „Er liebt mich nicht. Ich liebe ihn so sehr, aber er liebt eine andere!“
 

Ihr Vater war zuerst baff, doch dann nahm er seine Tochter traurig in die Arme und strich ihr übers Haar…
 

Die Zeit verstrich, aber für Ino zählte sie nicht mehr. Nichts zählte mehr.

Das kalte Winterwetter ließ langsam nach und wurde durch die ersten, warmen Sonnenstrahlen ersetzt. Auch die ersten Blüten zeigten sich an den Wiesen, im Gras oder auf Bäumen.

Sogar die Menschen schienen in Frühlingsgefühlen zu schwelgen. Ino sah oft, wie ihre Nachbarin Ayumi mit einem Jungen, den sie vom Sehen kannte, abgeholt wurde und wie die Beiden Händchen hielten. Außerdem beobachtete sie bei der Arbeit im Blumenladen viele Pärchen, die sich gegenseitig Blumen kauften. Dabei wurde es ihr immer ganz übel.

Und sie fühlte sich so elend, wie ein ausgewrungener Schwamm.

Es war unbeschreiblich furchtbar, wenn die ganze Welt glücklich und verliebt war, man selber aber eine Menge Liebeskummer hatte - wie ein viel zu schwerer Felsbrocken, den man mit sich herumtrug und den einfach nicht loswerden konnte.
 

Eines Tages – es war ein für das Blumengeschäft arbeitsfreier Tag – klingelte es an der Tür. Ino achtete da nicht weiter darauf; sie lag, wie auch sonst immer, auf ihrem Bett und starrte sinnlos an die Zimmerdecke.
 

Bis ihre Mutter durch das ganze Haus rief: „Ino – Besuch für dich!“
 

„Wer ist es denn?“, wollte Ino wissen; sie hatte auf niemanden Lust.
 

„Choji!“, antwortete Frau Yamanaka.
 

„Schick ihn weg, ich habe kein Bock auf ihn!“, giftete Ino und bewegte sich kein Deut.
 

Aber schon in der nächsten Sekunde klopfte es an der Tür und Chojis Stimme erschall: „Ino, mach auf! Ich weiß, dass du da bist! Wenn du nicht aufmachst, dann … dann breche ich die Tür auf!“
 

Zornig sprang Ino auf und riss die Tür so schwungvoll auf, dass Choji erschrocken zurückprallte. „Was willst du? Musst du mich nerven? Geh weg!“, schimpfte sie.
 

Aber inzwischen hatte er sich gefangen und blitzte Ino genauso wütend an, wie sie selbst. Nanu? Ich wusste gar nicht, dass er so schauen kann, dachte Ino.

„Ich denke gar nicht dran, wegzugehen!“, sagte Choji, ging in ihr Zimmer und setzte sich auf ihr Bett. „Nicht bevor du mit mir geredet hast!“
 

„Über was?“ Sie seufzte ungeduldig.
 

„Shikamaru!“ Die Antwort war kurz und knapp, verursachte aber trotzdem ein Nadelregen in ihrem Herz.
 

„Wenn das so ist – geh sofort aus dem Zimmer und lass mich in Ruhe!“, brüllte sie.
 

„Nö, dann musst du mich schon von hier weg schleifen“, antwortete er hartnäckig.
 

Sturer Bock, dachte Ino. Sie zischte: „Du nervst! Dann sag, was du zu sagen hast und hau ab!“
 

Er seufzte und gehorchte: „Ich weiß alles.“
 

Ino musste sich beherrschen – ein riesiger Wutanfall kroch von tief unten nach oben und verursachte den Willen, ihren beleibten Teamkameraden mit allem, was in ihrem Zimmer stand, zu bewerfen. „So, tust du, ja?“, fragte sie barsch. „Wahrscheinlich, weil dir dieser Idiot alles anvertraut hat. Hat dir sicher erzählt, wie ich ihn angeblafft habe und wie kindisch ich mich benommen habe. Und dann hat er dich gebeten, mit mir zu reden und mich dazu zu bringen, sich wieder mit ihm zu vertragen. Und du, als sein treuester bester Freund hast natürlich brav genickt und bist seiner Bitte gefolgt – ohne nachzufragen, WARUM ich mich so daneben benommen habe. Danke schön, Choji!“ -
 

„Nun mach mal einen Punkt!“ Sein Ton war so ungewöhnlich scharf, dass Ino ihn überrascht ansah. Na, das Choji auch dazu fähig war, seine Stimme so zu erheben? Er machte weiter: „Du weißt nichts! Gar nichts!!! Zu deiner Information: er hat mich um gar nichts gebeten; ich bin freiwillig hier. Es stimmt, ja, ich will dich darum bitten, mit ihm zu reden und die Sache aus der Welt zu schaffen, die da zwischen euch ist – was auch immer das ist! Ich weiß nur, dass er – wenn er sich nicht um die Chuunin-Prüfung kümmert - deprimiert und resigniert in seinem Zimmer hockt. Er ist noch fauler und lustloser geworden, als zuvor. Und als ich ihn einmal auf dich ansprach, ist er zusammengezuckt und hat noch trauriger und wütender als vorher geguckt. Was ist da nur geschehen?“
 

Ino konnte die Tränen nicht mehr aufhalten. „Ach, Choji … ich liebe Shikamaru!“, schluchzte sie. „Aber er … er ist in diese Temari aus Sunagakure verliebt. Ich … wollte ihm meine Gefühle gestehen, aber … ich habe sie bei ihm getroffen und …“
 

Ihr dicker Kamerad nickte. „Verstehe“, murmelte er. „Ino, weißt du was – ich glaube, er liebt dich auch. Ich kenne ihn. Besser, als jeder andere. Und ich glaube, dass das Ganze mit Temari nur ein Missverständnis ist.“
 

Ino schüttelte schniefend den Kopf. „Ich glaube dir …. Choji. Du kennst ihn sicher besser, als jeder andere. Aber ich … ich glaube nicht, dass … dass er mich liebt. Denn sonst … hätte er doch schon längst mit mir über diese Sache gesprochen.“
 

„Wahrscheinlich traut er sich nicht“, schlug Choji vor, „oder er weiß nicht, wie er mit dir reden soll.“
 

Aber Ino machte eine abwehrende Geste. „Danke, Choji, dass du dich so um uns sorgst. Du bist echt lieb. Aber … es ist gut so, wenn ich mir keine Hoffnungen mache. Denn wenn man sich von vornherein keine macht, dann wird man auch nicht verletzt. Wenn ich also von vornherein denke, dass er mit Temari zusammen ist, dann gibt es nichts mehr, was mich noch schocken kann. Aber … wenn ich mir jetzt denke ‚Was ist, wenn er mich doch liebt?’ und er es dann doch nicht tut … ich stehe das nicht durch! Ich wünsche mir jetzt nur eins … das er immer glücklich ist … das er für immer mit Temari zusammen bleibt … und dieses Leid, was ich jetzt fühle, niemals ertragen muss!“
 

Choji war bald darauf gegangen. Er musste wohl verstanden haben, dass sie sich nicht umstimmen ließ. Er hatte nichts erreicht. Aber dank ihm hatte Ino etwas verstanden: sie wollte, dass Shikamaru glücklich war. Und wenn er es mit Temari war und nicht mit ihr – dann sollte es so sein.

Sie dagegen … sie musste ihn jetzt vergessen.

Auch wenn das höllisch wehtat. Auch wenn sie ihn so sehr liebte, dass sie ohne zu zögern sofort für ihn sterben würde.

Aber – vielleicht fühlte sie auch nur jetzt so. Und vielleicht tat es auch nur in diesem Augenblick so weh.

Doch dieser Schmerz würde vergehen, das wusste sie. Ebenso wie ihre Liebe zu ihm, die keine Zukunft hatte.

Wenn sie stark war, dann würde sie auch durchhalten. Und ihn bald aus ihren Kopf verbannen können.

Und sie WAR stark.
 

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Fußnoten:

(1) „Shinobi“ – ist ein anderes Wort für „Ninja“

(2) „Sharingan“ – wörtlich „Copy Wheel Eye“ (das Kopierende Rad) ist eine Blutfähigkeit des „Uchiha“ – Clans, das innerhalb dieser Familie von Generation zu Generation weiter vererbt wird. Bei Anwendung im Kampf färben sich die Pupillen rot und ein radförmiges Muster entsteht (daher auch der Name). Das „Sharingan“ erlaubt es dem Anwender, sämtliche Jutsus – Ninjafähigkeiten – des Gegners zu studieren und zu kopieren. Außerdem kann man mit dem Sharingan sogar Techniken voraussehen (Näheres hierzu siehe http://www.narutofiles.net/viewpage.php?page_id=111)
 

Puuuh, das war ein trauriges und emotionales Kapitel. Ich hoffe, es war nicht zu erschreckend.

Aber – was nicht mehr schlimmer werden kann, wird nur besser *sich faul rausred*.

Danke an meine Leser, an meine Kommischreiber (minimary106, Moon-Shadow und natürlich BrokenWings) und – entschuldigt, wenn sich das zu schleimig anhört, aber das MUSS mal gesagt werden – an die Mexx-Freischalter.

Wenn man auf den Veröffentlichkeitsdatum dieser FF schaut und beachtet, dass ich erst vergangenen Sonntag mein 1. Kapitel geschrieben habe (und nun sind wir schon bei Kapitel 5) … und wenn man bedenkt, dass so ein Freischalter sicher viele andere Sachen zu tun hat, als die FF’s hier bei Mexx freizugeben – dann kann man mich sicher verstehen, wieso ich diesen Lob hier los werden will^^.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sandi-chan
2007-08-14T10:44:32+00:00 14.08.2007 12:44
Nein nein neiN!
Wieso geht er nicht zu ihr und versucht erneut mit ihr zu Sprechen?!
Shika!!!! KOmm schon es geht hier ja um deine INO!!!
verdamnt -.-!
Die lieben sich beide! Wieso nur, wieso versucht er nicht alles zu kären?! Ich war auch total traurig als Ino in die Arme ihres Vater lief...das war total traurig...!
Echt...schlimm das ganze!

Sandi-chan <3
Von:  nyappy_Aki
2007-03-01T19:53:04+00:00 01.03.2007 20:53
*___________*
voll geil des chap!!!
schön dramatisch und so~
fand's geil als sie dann abgehaun ist,und dann Shika so allein zurückgelassen hat,und er ihr am ende dann doch nich mehr gefolgt ist...

und Temari fand ich hast du auch richtig geil hinbekommen,so ähnlich stell ich sie mir,eben nur,dass sie auch gefragt hätte,was da los is und bla ^^

Chouji war au total geil xD
der is echt der beziehungsberater für die beiden~ XD~
da kannse ma sehen,dass Chouji auch nen toller freund und so is X3

dat Aki~
Von: abgemeldet
2007-02-02T17:41:16+00:00 02.02.2007 18:41
YO!
Dieses Kapitel ist wirklich gut geworden, alle Achtung!
In der Zukunft will ich kein Wort mehr darüber hören, Gefühle zu beschreiben ist angeblich nicht dein Ding! Verstanden!

Wenn das geklärt ist, will ich noch hoffen, dass das nächste Kappi auch so gut sein wird!
Von:  Votani
2007-01-30T17:07:19+00:00 30.01.2007 18:07
*reinwusel*
Ich bin wieder da x3~

Und ich fand das Kapitel wirklich spitze^^
Temari hatte einen wirklich guten Auftritt und das entspricht ganz dem, wie sie ist. ;)
Gefällt mir super~
Und ganz ehrlich... Ich kann sie mir gut als 'Arbeitskollegen' vorstellen. **

Wie auch immer~
Die Gefühle kamen wieder sehr gut rüber und soweit hab ich auch keinerlei Kritik^^
Der Liedauschnitt hat auch mir auch gut gefallen, irgendwas hatte das Lied schon immer XD"

+Votani+
Von:  Wingsy
2007-01-23T15:31:05+00:00 23.01.2007 16:31
Hey =)
uh wieder was für mich zum lesen, so das nächste kap lese ich auch gleich hinterher, aber nun erst mal der kommi

das kapitel war schon besser, auch von der rechtschreibung her =) hab so weit nichts bemerkt,
nun zum inhalt, das war so traurig.. blöde temari >< die soll weg.. wegen der ist nur dieses missverständnis..
aber boa, war das traurig, als ino da stand und dann ihnen viel glück wünschte T-T
und shika auch erst... wie er nichts tun konnte, um das klar zu stellen.. sogar choji schafft es nicht, dabei scheint shika aber auch nicht mit ihm drüber zu reden »
oh, hoffe shika geht nen schritt auf ino zu^^

bye
BrokenWings
Von:  schoko_potato_mary
2007-01-18T11:52:30+00:00 18.01.2007 12:52
>___<
oh nein!! Diese doof Temari!!
Gott wie ich die hasse !!!!
X__x
mach schnell weiter!!
Von: abgemeldet
2007-01-18T11:49:12+00:00 18.01.2007 12:49
Mal wieder ein gutes Kapi^^
Ist echt traurig...arme Ino...
Warum will die denn nicht zuhören?
Naja, Frauen sind halt stur XP
Und Shikamaru, dieser Feigling >.<
Shika, jetzt erklär ihr doch endlich alles! >.<
Von:  _Natsumi_Ann_
2007-01-18T09:09:07+00:00 18.01.2007 10:09
;__________;
Hab mir grad die ganze FF durch gelesen
*heul*
Oh bitte lass sie nix mit Sai anfangen ;_;
Und Shika nit mit der temari ;_;
ahhhhhhhhhhhhhhh das so süß alles ._.
Bitte schreib ganz schnell weiter, wirklich sehr gut alles beschriebn.
Ino tut mir so leid...dies doch sooo hübsch...hübscher als sakura find ich und die hat nie glück ._.


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