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Finde mich im Dunkeln der Nacht

Bin ich wirklich so fern?
von

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Riechst du mein Blut?

(Das erste Kapital ist fertig =) Vielleicht wird nochmal ein bissel was verändert, aber es passt schon ganz gut ^^

"..." Gesagtes

<...> Gedanken
 

Und nun viel Vergnügen ^^)
 


 

Während Kamuro durch Toshi-Kyogen zog und sich mit einigen Leuten unterhielt, wobei unterhalten bei ihm vieles bedeuten konnte, war Mireille schon wieder dabei einen Auftrag zu erfüllen. Sie war gut in ihrem Job und für ihre Auftraggeber hieß sie Noir. Am nächsten Morgen konnte sie dann wieder lesen, dass Noir zugeschlagen hatte. Das wiederum ließ bei ihr nur ein blasiertes Grinsen auf die Züge kommen. Denn so ziemlich alle, selbst die Polizei hatte Angst vor Noir. Doch was war Noir überhaupt? Es war eine Person, die von niemanden erkannt wurde. Die weder Geschlecht noch Namen hatte. Sie war schwarz wie ein Schatten, der in der Nacht von Häuserwand zu Häuserwand schlich und doch so auffällig, dass man sie nicht übersehen konnte. Sie war eine Tatsache.
 

Nämlich die Tatsache, das genug böses auf der Welt war, was vernichtet werden musste. Nicht einmal die Auftraggeber Noir’s wussten um die wahre Existenz von Noir. Wahrscheinlich war es auch nur gut so, wenn sie es nicht wussten. Nun jedoch befand sie sich auf einem eher waghalsigen Auftrag. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund wussten die Opfer Bescheid. Sie hatten Lunte gerochen und nun hatte Mireille das Problem wieder heil rauszukommen. Ein offener Schusswechsel folgte bei den beiden Parteien, ehe doch das Feuer von Mireille überwiegte.
 

Erst Stunden später hielt sie keuchend in einer Seitengasse an. Einer von den Männern hatte sie angeschossen, direkt an der Hüfte prangte nun eine große, bleckende Schusswunde, welche unaufhörlich vor sich hin tropfte. Ihr Kopf legte sich zurück, sie starrte in den Himmel und zog scharf die Luft ein. „Na, wen haben wir denn da?“ hörte sie dann auch schon eine wohl bekannte Stimme.
 

Augenblicklich wurde das Gesicht verzogen, ehe sie den Kopf rumwand und zu Kamuro hochschaute. "Es ist doch immer wieder eine Freude auf Sie zu treffen, allerdings scheinen Sie mich in letzter Zeit zu verfolgen?!" Ein kühles Grinsen zierte wie immer ihre Gesichtszüge, als er einfach den Arm ausstreckte und auf die Stelle stach, wo ihre Wunde war. Augenblicklich zuckte die Blondine zusammen und schrie leise auf.
 

„Wie ich sehe, geht es Ihnen gut.“ sagte Kamuro grinsend, ehe er sie einfach auf die Arme nahm und sie in Richtung ihrer Wohnung trug. Er hatte beobachtet, wo sie wohnte und es sich gemerkt. Erschrocken schaute die schmale Frau zu dem großen Mann und schüttelte den Kopf. "Es geht mir gut. Sie müssen mich nicht tragen." log sie sofort los, woraufhin sie nur ein weiteres Stechen in ihrer Seite verspürte. „Wenn es Ihnen gut geht, kann ich ja so lange darauf herumdrücken, wie es mir Spaß macht?!“ gab er lediglich von sich und grinste kühl.
 

Er war ein Arschloch und er wusste darum. Es machte ihm Spaß die kleine Person auf seinen Armen zu ärgern. Diese jedoch presste lediglich die Zähne aufeinander und murrte leise vor sich hin. Zuerst hatte sie sich sogar gewehrt, nun jedoch hielt sie ruhig und wartete darauf, was er vorhatte. „Schließ auf!“ kam nur als ruhiger Befehl aus seinem Mund. Verwundert sah sie sich um und erkannte die Umgebung. Es war ihre Wohnung, wo er sie hingebracht hatte.
 

Woher hatte er das gewusst? Verwundert schaute sie zu ihm hoch,verzog das Gesicht und holte ihren Schlüssel aus dem engen, schwarzen Anzug, welchen sie immer trug, um nicht weiter aufzufallen. Er hingegen hatte nur Augen für das Namensschild, welches ihren Nachnamen trug: Bouquet. „Soso...“ murmelte er lediglich vor sich hin und grinste hinterhältig. "Sie können mich nun runterlassen!" Es war mehr ein Befehl als wirklich eine Bitte, doch ignorierte Kamuro diese kleine Tatsache geschickt.
 

„Aber aber... Sie wollten mir doch noch Ihren Namen verraten!“ gab er lächelnd von sich, ehe er in die Wohnung eintrat und sie auf der Couch ablud. „Wo ist Ihr Verbandszeug. Wir wollen ja nicht, dass sich Ihre Wunde noch entzündet.“ gab er weiter von sich, als hätte er ihr Schnauben nicht weiter vernommen. Ohne auf eine weitere Antwort zu warten, ging er los und suchte nach Arzneizeug in ihrer Wohnung. "Eh? Gehts Ihnen noch gut? Was tun Sie hier? Das ist meine Wohnung und um meine Wunde kann ich mich gut selber kümmern!" protestierte sie sogleich, wollte aufstand und fuhr zusammen.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte sie sich wieder auf die Couch und gab ihm genaue Anweisungen, wo er alles finden konnte. Zufrieden mit sich selber und der Person, um die er sich kümmerte, kam er mit einem Verband und Salbe wieder.

„Also? Erfährt Ihr werter Retter nun Ihren Namen?“ fing er sogleich wieder an, schaute sie durchdringend an. „Oder muss ich erst Ihren Ausweis suchen gehen?“ fragte er weiter, während er Mireille bedeutete, dass sie ihr Oberteil ausziehen solle. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf ihren Zügen, während sie sich das schwarze, eng anliegende Top über den Kopf zog und leicht zusammenzuckte. Die Wunde schien doch schlimmer zu sein, als gedacht.
 

"Mireille." sagte sie lediglich leise, während er sich um die Wunde kümmerte und ihr dabei ungewöhnlich nahe kam. Das war für sie nicht normal. Eigentlich hielt sie sich immer von Männern fern und achtete nicht weiter auf sie. Viel überraschender war deshalb, dass dieser Typ ihr nun so nahe kam. Schnell wurde der Blick von ihm abgewandt, während er in ihr Gesicht schaute und zufrieden nickte. „Kamuro. Können wir uns jetzt endlich duzen? Ich mag diese förmliche Art nicht.“ gab er leise von sich und nun war endlich auch von seiner Seite aus diese angenehme Kühle in der Stimme zu hören, welche Mireille immer pflegte an den Tag zu legen. Ein kühles Grinsen umspielte seine Lippen während er ihren Duft einsog und ihn sich genaustens einprägte. Mireille versuchte derweil wieder zu klarem Verstand zu kommen, denn der hochgewachsene Mann, welcher gerade vor ihr kniete, um sie zu verarzten, brachte sie mit seiner Nähe um den Verstand. Schnell schloss sie die Augen, was jedoch nicht wahrlich besser war, denn sofort spürte sie seinen Atem auf ihrer Haut noch deutlicher als zuvor. "Danke." hauchte sie leise heraus und versuchte ihn von sich zu drücken. "Ich komm schon klar. Si...Du kannst mich ruhig alleine lassen." Lächelnd stand sie auf, griff sich ihr Oberteil und hielt es sich vor den fast schon nackten Oberkörper. <Schade... Jetzt wo es gerade interessant wurde.> ging es Kamuro lediglich durch den Kopf, bevor er langsam nickte und die Hand zum Abschied hob. „Also dann... Wir sehen uns Mireille.“ meinte er leise, ehe er grinsen musste. „Oder sollte ich lieber Noir sagen?“ flüsterte er nur noch, woraufhin die Blondine auf der Couch zusammenzuckte und ihn anstarrte. "Woher...?" hauchte diese nur noch heraus und schluckte schwer.
 

Woher kannte dieser fremde Typ ihre Identität? Doch bevor sie eine Antwort erhielt, war er schon wieder verschwunden. Er hatte sich seine Sachen genommen und war gegangen. Ein leichtes Zittern ging durch den Körper der schmalen Blondine, welche nun auf der Couch zusammengekauert lag und die schwarze Mattscheibe des Fernsehers anstarrte. Wenn dieser Kamuro etwas wusste, konnten dann noch mehr über sie Bescheid wissen?

Wieso tust du das?

Es brauchte einige Zeit bis Mireille sich regeneriert hatte und in dieser Zeit hatte sie Kamuro auch nicht mehr gesehen. Die Angst, dass er womöglich die Polizei rufen würde, wurde langsam aber sicher weniger. Doch was war, wenn er nur genau darauf gewartet hatte? Sie sollte sich wieder in Vorsichit üben, so wie sie es früher auch immer getan hatte.

Wie lange es nun her war, dass er gegangen war, wusste sie nicht mehr, doch wollte sie es wissen? Es war nebensächlich und vollkommen uninteressant. Denn immerhin war er noch immer ein Kerl und somit das Tabu-Thema Nummer 1 für Mireille. Als sie gerade aufgestanden war, um den Verband wieder abzunehmen, welchen Kamuro ihr gebunden hatte, vernahm sie ein leises Klicken der Tür. Erschrocken fuhr sie zusammen und keuchte leise auf. Das war wohl so ziemlich das schlimmste, was sie hätte tun können, denn augenblicklich fing die Wunde wieder an zu bluten wie verrückt.
 

Kamuro derweil hatte noch eine alte Bekannte auf der Straße getroffen und sich mit dieser unterhalten. Worüber ist hierbei nebensächlich und nicht weiter interessant. Nun jedoch verabschiedete er sich damit, dass er etwas wichtiges vergessen hatte. Denn wie vorher nicht erwähnt, hatten sich beide ein Versprechen gegeben. Kamuro würde Mireilles Auftrag erledigen, dabei vorsichtig sein und wieder zu ihr zurückkommen und sie wiederum würde absoluter Bettruhe unterliegen und sich nicht weiter regen.
 

Nun jedoch stand sie mitten im Wohnzimmer, der Verband fast vollständig gelöst und vollkommen mit Blut durchgesuppt. Seine Augen sprühten nahezu vor Wut. „Und was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?“ war das einzige, was über seine Lippen drang, die nahezu kein Stück auseinander gingen, so wütend oder aufgebracht schien er zu sein.

„Der Verband war vollkommen durchgesuppt, was sollte ich denn machen? Außerdem bin ich kein kleines Kind mehr Kamuro!“ gab sie dann auch schon lauter als gewollt zurück und erwiderte den Blick mit größtem Vergnügen. Jedoch hielt dieser Zustand nicht lange an, denn just in dem Moment, als sie alles ausgesprochen hatte, wurde ihr wieder schwarz vor Augen. Am Vortag hatte sie eine Menge Blut verloren und die Blutung der Wunde war scheinbar nicht gestoppt worden. Somit hatte sie scheinbar ein wenig zu viel Blut verloren, als das ihr Kreislauf noch lange mitspielte.

Doch ehe sie wahrlich umkippen konnte, war Kamuro bereits bei ihr und hielt sie fest, um ihren Verband zu wechseln und leise vor sich hinzumurmeln. „Du hättest warten können oder ins Krankenhaus gehen können.“

Von alledem nahm Mireille nicht wirklich etwas wahr. Sie war wie betäubt und schüttelte dann doch den Kopf. „Ich sterbe lieber als in eines eines dieser Drecksdinger zu gehen. Außerdem... Ich bin es nicht gewohnt, den ganzen Tag untätig rumzusitzen. Versteh doch mal Kamuro!“ flehte sie schon fast und schaute mit großen Augen zu seinen rüber. „Dann mal halt was für den Onkel oder löse irgendwelche Rätsel, aber du bleibst ruhig liegen!“ sagte er bestimmt und funkelte sie noch einmal kurz böse an. „Und rede gefälligst nicht so leichtsinnig über den Tod! Er kommt manchmal schneller, als du es dir wünscht!“ grummelte er den Befehl vor sich her, ehe er dort auf dem Tisch sitzen blieb und auf eine Bestätigung Mireilles wartete.

„Ich will aber nicht malen! Und auch keine Rätsel lösen. Ich will wieder arbeiten Kamuro. Versteh doch endlich!“ murrte sie weiter rum, wie ein kleines Kind, auch wenn sie kurz vorher abgestritten hatte, eines zu sein. Nun benahm sie sich dementsprechend, was Kamuro wiederum ein Grinsen auf die Lippen zauberte. Seufzend ließ sie sich wieder auf die Couch sinken, ließ das Oberteil mit gutem Gewissen weg. Stören tat es eh nur und wehtun ebenfalls. Somit lag sie also wieder auf der Couch und schaute Kamuro herausfordernd an. „Dann will ich aber auch jeden Tag Besuch bekommen und verpflegt werden!“ forderte die Blondine kühn. Ja sie verstand manchmal was von Verhandlungen, doch war es wirklich so gut, den Größeren so dermaßen herauszufordern? Ein genervtes Seufzen glitt über seine Lippen, ehe er mit einem Nicken einwilligte. Dadurch würde ihm ein großer Teil seiner freien Zeit abhanden kommen, aber was tat man nicht alles, damit der Patient ruhig blieb?

„Was gefällt dir überhaupt an diesem Job? Es ist keiner Frau würdig, so etwas zu tun.“ gab er abwertend von sich. Eigentlich redete er nie viel und wenn dann artete es gleich zu einem Streitgespräch aus. Hier jedoch schien es reines Interesse zu sein oder auch nur, um die Blondine auf der Couch abzulenken, sodass sie nicht mehr an die Wunde dachte. Es klappte gut, denn nun war sie zu sehr damit abgelenkt auf seine Fragen zu antworten, als das die Wunde noch wahrlich wehtun konnte.
 

„Was mir...? Die Angst in den Gesichtern, derjenigen, welche ich töte. Sie hoffen, dass ich sie verschone und doch hab ich diese gewisse Macht darüber. Desweiteren mag ich keine Männer, wie du vielleicht schon festgestellt hast...“ Ein Murmeln ging von der Frau aus, welche sich nun wieder auf der Couch niedergelassen hatte und versuchte entspannt zu wirken. Es war ihr kleines Geheimnis, weshalb sie im Grunde nur Männer tötete. Sie verabscheute sie. Dies war wohl einer der Hauptgründe. Ein weiterer ruhte versteckt in einer kleinen Taschenuhr in einer der Schubladen, wo Kamuro derzeit lehnte. Es war eine kleine Spieluhr mit einer Melodie, welche Mireille wiederum erschauern ließ. „Soso... Du magst also keine Männer und deswegen tötest du sie? Willst du mir allen Ernstes sagen, dass du noch nie eine Frau getötet hast? Oder ein Kind?“ Unweigerlich dachte der Schwarzhaarige an den letzten Auftrag, den er für die Blondine ausgeführt hatte. Nicht nur das eigentliche Opfer hatte dran glauben müssen, auch die Gemahlin war dahingerafft worden. „Wieso magst du keine Männer? Widern sie dich wirklich nur an? Oder ist dort vielleicht sogar mehr?“ Ein Grinsen war auf seinem Gesicht zu sehen. Er ist wie immer ein Ekel, ging es nur durch Mireilles Kopf, ehe sie grinsen musste. „Hast du vielleicht sogar eine Männerphobie? Somit also Angst vor ihnen?“ sprach er sogleich weiter und musterte jede einzelne Bewegung der Frau vor ihm. Irgendwas musste sie doch verraten. Es war doch nicht nur, dass sie Männer hasste. Da musste schlichtweg noch mehr sein. Oder interpretierte er nun wieder zu viel in sie hinein?
 

Erst als ein Lachen über die leicht geöffneten Lippen der Blondine glitten, schaute er auf und unterbrach sich sogar in seinen Gedanken. „Ich habe ganz sicher keine Phobie gegen Männer. Es hat einen anderen Grund.“ Langsam erhob sie sich wieder von der schlaffen Couch, um sich erstens ein wenig zu bewegen und zum zweiten auch noch etwas trinken zu gehen. Der Blutverlust nagte schwer an ihren Körperkräften, sodass sie auf jeden Fall mehr Flüssigkeit zu sich nehmen musste, wie ja auch der Mann in ihrer Wohnung wusste, wenn er denn wirklich mal ein Arzt gewesen sein will. „Was die Frage mit den Frauen und Kindern angeht... Natürlich habe ich schon welche getötet. Sobald sie sich mir in den Weg stellen wollen, werden sie mit erledigt. Allerdings nehme ich keine Aufträge an, wo sie als Ziele eingetragen sind. Reicht dir das als Erklärung?“ Ein auffordernder Blick, ehe sie sich wirklich ein Glas griff und Wasser in dieses einließ, um damit die trockenen Lippen sowie den Rachen zu befeuchten. Kamuro derweil hatte nur mit dem Kopf geschüttelt, als sie wiedermals unvernünftiger Weise aufstand, doch es war ihre Gesundheit und nicht seine Sache. Weder hatten sie ein privates noch ein geschäftliches Verhältnis, somit war es ihre eigene Sache, was sie sich antat. Das es ihm missfiel, konnte wohl sehen und auch die Blondine registrierte es und überging es schamlos. „Welchen?“ Eine nüchterne Frage, wenn man in Betracht zog, dass er sonst

ausschweifender war.

Das Kennenlernen

„Wie ist Euer Name?“ "Dies... ist ein Geheimnis und es bedeutet Ihren Tod, wenn Euch meinen Namen verrate!" Eine flüchtige Verbeugung als Entschuldigung, ehe sich die kühle Blondine umwandte und davonschritt. Der Schwarzhaarige starrte ihr hinterher, ehe seine Neugier übermächtig wurde und er ihr folgte. „Es würde also meinen Tod bedeuten? Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass ich davor keine Angst habe? Sagen Sie mir dann Ihren Namen?“ Ein kühles Lachen ertönte von der Blondine, welche nun stehen blieb und nach oben in die dunklen Augen des Mannes schaute. "Ich sehe keine Veranlassung, weshalb ich Euch meinen Namen sagen sollte. Sie haben keine Ahnung auf was Sie sich einlassen." hauchte sie lediglich hervor, lächelte milde, strich über die Wange des hochgewachsenen Mannes, ehe sie sich wieder abwand, davonschritt und in der Eingangstür eines hohen Wohnhauses verschwand.
 

Viele Gedanken beschäftigten nun den Schwarzhaarigen, welcher noch immer im Schein einer Laterne stand. In der Regel war er eher abgeneigt bei Frauen. Er hielt sie für unsachliche Dinge, welche sich immer in alles mögliche einmischten und dort nur Ärger verbreiteten. Allein diese Tatsache sollte ihn nun eigentlich abschrecken von der kühlen Blondine, welchen ihren Weg ging und ihm nicht einen Blick schenkte. Fehlanzeige! Allein wegen ihrer Geheimniskrämerei konnte er sich kaum zurückhalten. Fäuste ballend blieb er dort stehen, starrte ihr nach und senkte dann erst langsam den Kopf. Sie würde ihm also nicht ihren Namen verraten? Dann musste er irgendwie anders rankommen. Langsam aber sicher machte sich eine Idee in seinem Kopf breit, über die er breit grinsen musste.
 

Nun aber erst mal dazu, wie die beiden sich kennenlernten. Der Schwarzhaarige und vor allem hochgewachsene Herr heißt Kamuro Ishikawa und hatte gerade eine angeregte Unterhaltung mit jemanden, der nicht weiter erwähnungswert ist. Mitten auf der Straße stehen bleibend, stößt Mireille gegen den Kleineren und schaut erschrocken auf. Sie trägt eine dunkle Sonnenbrille, sodass man sie nicht weiter erkennt. Alles was sie von sich gibt, ist eine flüchtige Entschuldigung an den kleinen Blonden, ehe sie weiterschreiten will. Ein Aufschrei lässt sie zurückzucken und schaut beide verwundert an. Wirklich registriert hatte sie keinen von beiden. Viel zu sehr hatten sie die Aufträge beschäftigt, welche zur Zeit einflatterten. „Wovor versteckst du dich?“ hörte sie auch schon die Stimme Kamuros, der sie anfangs noch duzte, denn das war normal bei ihm. Wie sollte es auch anders sein? Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie die beiden eingehend musterte. "Sollte ich mich denn verstecken?" stellte sie lediglich die Gegenfrage, ehe sie langsam ihre Brille abnahm und Kamuro herausfordernd anschaute.
 

Augenblicklich hielten beide inne, denn keiner von den beiden hätten wohl geahnt, dass hinter diesen dunklen Gläsern solche Augen zum Vorschein kamen. Ein überlegenes Lächeln spielte nun um Mireilles Lippen, ehe sie ihre Brille wieder aufsetzte und theatralisch aufseufzte. "Wie auch immer. Schönen Tag noch!" rief sie nur noch zu, ehe sie sich davon machte. So schnell wie sie aufgetaucht war, konnte sie auch wieder verschwinden.
 

Einige Zeit später sollten sich Kamuro und Mireille wiedermals über den Weg laufen und somit auch ihre Zukunft beschließen. Mireille hatte entgegen Kamuro alles so weit vergessen. Es war für sie nicht weiter von Bedeutung gewesen. Immerhin traf sie jeden Tag irgendwelche Menschen und vor allem Männer waren ihr ein Dorn im Auge, sodass sie sich nach Möglichkeit von ihnen fernhielt. Im Notfall konnte sie diese natürlich verführen und ihnen einiges an Liebeskünsten zeigen, doch wenn das nicht von Nöten war, hielt sie es für angenehmer, wenn sie sich nicht weiter begegneten. Gerade war sie aus ihrer Bank gekommen, wo sie nach dem Rechten gesehen hatte. Ihre Auftraggeber hatten ordentlich gezahlt für die Arbeit, welche sie meistens nachts erledigte. Überlegen lief sie deshalb die Straße entlang, wo Kamuro gerade an einer Wand lehnte und alles argwöhnisch betrachtete. Er hasste die Menschen und wie sie ihr Leben wegwarfen. Umso interessanter war es, wenn er jemanden traf, der aus allem hervorstach.
 

„Hö?“ machte er lediglich, als er Mireille auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckte und ging schnurstracks hinüber. „Lang schon nicht mehr gesehen.“ begrüßte er sie und lief einfach neben ihr her. "Sollte ich mich an Sie erinnern?" fragte Mireille lediglich überheblich. Für sie war er nur wieder einer von solchen Kerlen, die sie anmachen wollten, mit diesem billigen Spruch. „Aber natürlich, nachdem Sie mich neulich angerempelt haben, sollten Sie sich an mich erinnern!“ log Kamuro auch sogleich los und schaute sie gespielt empört an. Genervt blieb Mireille stehen, schaute zu dem Dunkelhaarigen auf und lachte kurz auf. "Ja natürlich. Ich erinnere mich. Sie waren doch der Typ, der mitten auf dem Weg stehenblieb und seinen kleinen Freund vorschickten und ihn mir in den Weg stellten. Natürlich erinnere ich mich!" sagte sie lediglich sarkastisch, setzte wieder ihre Sonnenbrille auf, wandte sich ab und lief über die Straße auf eine kleine Nebengasse zu. Sie musste sich auf den Job am Abend vorbereiten und dafür konnte sie keine weitere Ablenkung dulden.
 

„Nun warten Sie doch mal!“ Genervt blieb die Blondine stehen, stemmte eine Hand in ihre Hüfte und blickte Kamuro entgegen. „Wie ist Euer Name?“ "Dies... ist ein Geheimnis und es bedeutet Ihren Tod, wenn Euch meinen Namen verrate!" Eine flüchtige Verbeugung als Entschuldigung, ehe sich die kühle Blondine umwandte und davonschritt. Der Schwarzhaarige starrte ihr hinterher, ehe seine Neugier übermächtig wurde und er ihr folgte. „Es würde also meinen Tod bedeuten? Was wäre, wenn ich Ihnen sage, dass ich davor keine Angst habe? Sagen Sie mir dann Ihren Namen?“ Ein kühles Lachen ertönte von der Blondine, welche nun stehen blieb und nach oben in die dunklen Augen des Mannes schaute. "Ich sehe keine Veranlassung, weshalb ich Euch meinen Namen sagen sollte. Sie haben keine Ahnung auf was Sie sich einlassen." hauchte sie lediglich hervor, lächelte milde, strich über die Wange des hochgewachsenen Mannes, ehe sie sich wieder abwand, davonschritt und in der Eingangstür eines hohen Wohnhauses verschwand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2007-04-11T17:59:02+00:00 11.04.2007 19:59
Uiiii, eine Liebesgeschichte...Das gefällt mir, vor allem die wörter die du benutzt(bleckende Schusswunde, blasiertes Grinsen etc.).Schreib schön weiter!!

Ciao, Hirio_Tashimata


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