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Melodie

Oneshot
von

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Oneshot

Melodie
 

Winter.

Noch war kein Schnee gefallen.

Dafür aber viele Menschen, die ihr Leben im Krieg gelassen hatten.

So auch er.

Sein Herz hatte stillgestanden, stundelang.

Niemals hätte ich gedacht, dass er sterben würde, einfach so.

Seit er zu seinem ersten Schuljahr angetreten war, war er eine Konstante in meinem Leben gewesen...

Egal wie sehr ich ihn angeschrieen hatte, wie oft er Strafarbeiten erhalten hatte, wie oft ich ihm meinen Hass beteuert hatte...

Niemals hätte ich dir das gewünscht.

Sie hatten gesagt, du seiest tot.

Fort.

Gegangen.

Unerreichbar.

Tot...
 

Es regnete, als wir dich zu Grabe trugen und der Sand war so nass.

Viele Menschen waren gekommen. Sie trauerten um dich, den Helden.

Ich glaube, dass es stimmt, dass die Guten immer sterben, denn du bist doch der Beweis...

So etwas nennt man `Tragischer Held´, nicht wahr?

Ich sehe, dass sie eine Spieluhr in deine Hände gelegt hatten. Deine.

War sie nicht ein Geschenk von deinen Freunden gewesen?

Sie sollte dir wohl in deiner neuen Welt eine vertraute Melodie aus der Alten schenken.
 

Nur einen Tag später war der erste Schnee gefallen.

Er bedeckte dein Grab mit einer Schicht, die wie Zucker wirkte.

Du hattest schon immer Süßigkeiten gemocht...

Ob du dort in einem Meer davon baden würdest?

Wirst du dort deine Eltern sehen? Deinen Paten?

All jene, für die du Hoffnung bedeutetest und sie am Leben hieltest, bis der Tod sie doch einholte?
 


 

Niemand hatte bemerkt, dass in dieser kalten Winternacht Augen geöffnet worden waren. Dass ein Herz wieder zu schlagen begonnen...

Der Frost hatte eingesetzt, hatte die Gestalt zittern lassen.

Langsam hatte jemand die Spieluhr aufgezogen, so vertraut,

die Melodie im Wind.

Und aus der Erde klang Gesang:
 

»Hoppe hoppe Reiter,

und kein Engel steigt herab.

Mein Herz schlägt nicht mehr weiter,

nur der Regen weint am Grab.

Hoppe hoppe Reiter,

eine Melodie im Wind,

mein Herz schlägt nicht mehr weiter.
 

Der kalte Mond in voller Pracht,

hört die Schreie in der Nacht,

und kein Engel steigt herab,

nur der Regen weint am Grab.«
 

Zwischen den Eichendielen spielten die Hände mit der kleinen Spieluhr.

Vorsichtig, sanft, hoffnungsvoll.

Es klang eine Melodie,

und aus der Erde es sang:
 

»Hoppe hoppe Reiter,

und kein Engel steigt herab.

Mein Herz schlägt nicht mehr weiter,

nur der Regen weint am Grab.
 

Hoppe hoppe Reiter,

eine Melodie im Wind,

mein Herz schlägt nicht mehr weiter.

Und aus der Erde singt das Kind,

Hoppe hoppe Reiter,

mein Herz schlägt nicht mehr weiter.«
 


 

Es war Totensonntag. Nur zwei Tage nach deiner Beerdigung.

Noch immer konnte ich es nicht glauben.

Du warst fort.

Unwiederbringlich.

Ich bereute so vieles. Wollte dir das doch sagen, wenn der Krieg vorüber.

Aber nun?

Ein Grabstein antwortete nicht...
 

Auch heute war ich hier.

Eine Melodie...?

Sie war mir vertraut.

Es war dein Lied, das du so oft gesungen.

Ich lief, eilte zum Friedhof.

Da, das Lied, leise vom Wind verweht...

Warst du...?

Meinen Zauberstab gezogen, hatte ich dich ausgebettet.

Hatte das selbstlose Herz gerettet.
 

Und ich war so erleichtert deine Augen zu sehen.

Dein Lächeln.

Deine Augen, so voller Hoffnung und Zuneigung.

Deine ausgestreckten Arme, die nach mir reichten.

Ich zögerte nicht, drückte dich an mich,

wärmte dich.

Wollte dich niemals mehr hergeben!

Und deine Arme schlangen sich um mich.

Tränen benetzten meine Kleider.

Wie wundervoll es war dich zu spüren,

dein leiser Atem,

dein Herz schlagen.
 

Leise konnte ich die Spieluhr hören, die noch immer geöffnet dalag:
 

Hoppe hoppe Reiter,

eine Melodie im Wind,

mein Herz schlägt nicht mehr weiter.

Und auf der Erde singt das Kind,

Hoppe hoppe Reiter,

und kein Engel steigt herab.

Mein Herz schlägt nicht mehr weiter,

nur der Regen weint am Grab...
 

Ich hielt dich noch fester, küsste dein Gesicht.

Es war mir egal, was du über mich denken mochtest.

Du warst zurück, hier, in meinem Leben.

Nicht fort.

Nicht unwiederbringlich.

Nicht tot.

„Ich liebe dich!“
 

Und leise, einem Flüstern gleich, sagtest du:

„Ein Engel stieg zu mir herab...“
 


 


 

Sooo... Diesen kleinen Oneshot verdankt ihr Rammsteins `Spieluhr´.

Fragt mich nicht wie ich darauf gekommen bin!!!

Was sagt ihr?

Vielleicht geht auch nicht so ganz hervor, wer das sein soll, der da am Grab war...

Es ist Severus!^^

Bye, Mitani



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Fairy-of-the-Luna
2013-10-12T11:09:31+00:00 12.10.2013 13:09
Und hat er Ihn nun mit sich ins Grab genommen, oder ist er wieder auferstanden..??

dieses OS regt zum Nachdenken an… gefällt mir ;)

Von: abgemeldet
2007-02-12T20:38:27+00:00 12.02.2007 21:38
O mein Gott!
ich heule^^
wie süüüüß^^
immer weiter so
ly

kizz

Lils aka m-m
Von: abgemeldet
2007-02-12T15:03:46+00:00 12.02.2007 16:03
ohh der ist voll süß und du hast das beste lied gewählt..ich liebe es es ist soo tollo...
deine umsetzung ist echt klasse und auch das ende..soooo süß...
mach weiter so..

bay bay dat Faye
Von: abgemeldet
2007-02-12T15:02:58+00:00 12.02.2007 16:02
ohh der ist voll süß und du hast das beste lied gewählt..ich liebe es es ist soo tollo...
deine umsetzung ist echt klasse und auch das ende..soooo süß...
mach weiter so..

bay bay dat Faye


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