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Harry Potter und das Herz der Drachen

von

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15. Ereignisse wiederholen sich

15. Ereignisse wiederholen sich
 

Seltsame Vorgänge im Grimmauld Platz
 

Harry gesellte sich dazu und fragte:

• „Wie ich sehe, seit ihr ja immer noch bei der Planung, wie wäre es, wenn wir das Gespräch zurück in die Küche verlegen und eine Tasse Tee dazu trinken.“

Doch noch bevor Tonks oder Remus antworten konnten, erschienen auf einer der alten Tafeln, wie aus dem Nichts drei Gedecks und eine große dampfende Kanne.

Sofort blickten Tonks und Remus fragend auf Harry.

• „Ich war das nicht.“ entgegnete dieser und schaute genauso überrascht auf den gedeckten Tisch.

Doch Remus war bei dem plötzlichen Auftauchen der Gedecks etwas eingefallen:

• „Sag mal Harry, wie hast du das vorhin mit der Decke gemacht. Hatten Mad Eye und du nicht vorhin erzählt, du musstest deinen Zauberstab bei Ollivander lassen?“

Harry fühlte sich ertappt, sollte er seinen Freunden von dem Schlangenstab erzählen oder lieber nicht. Remus hatte schon auf Sniff skeptisch reagiert, was würde er zu dem Stab sagen.

• „Ich hab doch gesagt, dass ich ein zwei Tricks auch ohne Stab schaffe und da ich den Farbzauber schon im Ligusterweg ständig geübt habe, war das hier nicht so schwer.“

• „Ach und das sollen wir dir glauben. Nach einem einfachen Trick sah der Zauber hier nicht aus.“

Doch Remus gab sich damit zufrieden und Harry war froh, dass Mad Eye nicht mit im Raum war, der jetzt mit Sicherheit einen Blick in Harry's Hosentasche geworfen hätte oder hat er vorhin den Stab schon gesehen? Harry hoffte, dass Moody zu beschäftigt gewesen war, doch in Zukunft musste er sich etwas einfallen lassen. Moody würde den Stab mit Sicherheit entdecken. Gleich nachher würde Harry in seinen Büchern nachschlagen, ob es eine Möglichkeit gab, den Stab zu verbergen.

Zunächst schob Harry diese Gedanken bei Seite und fragte jetzt Sir Francis, ob er denn nicht wüsste, woher die Gedecks gekommen waren.

• „Das kommt von Funk und Plunk, das ist wohl ihre Art, sich bei dir zu bedanken.“ erklärte Sir Francis lächelnd. „Ich sagte dir ja, du bist auf dem besten Wege dir hier eine Menge Freunde zu machen.“

Also nachdem die Abreise damit zunächst verschoben war, setzten sich die Freunde und unterhielten sich eine ganze Weile mit Sir Francis. So verging die Zeit ohne dass es jemand bemerkte bis Remus plötzlich aufstand und erklärte sie sollten sich lieber auf den Rückweg machen, wenn Filipulla aufwachte oder Mad Eye bereits im Grimmaulplatz wartete, würden sie sich Sorgen machen oder zumindest wundern. Tatsächlich waren bereits zwei volle Stunden vergangen, doch als Harry einen verstohlenen Blick auf Sir Francis warf, deutete dieser durch eine leichte Kopfbewegung an, dass noch nichts passiert war.

• „Ich glaube zwar nicht, dass uns bereits jemand vermisst“, stellte Harry fest, „aber wahrscheinlich hast du Recht.“ Sie verabschiedeten sich in aller Ruhe und Harry brachte Tonks und Remus zurück in die Küche.

Sie trafen fast zeitgleich mit Moody ein, der sie verwundert ansah:

• „Wo seit ihr gewesen?“

• „Wir haben uns den Raum für die Party angesehen und das Ganze auch schon mit Arthur beredet.“, erklärte Remus. „Wir haben aber etwas Wichtiges mit dir zu besprechen. Filipulla hatte einen eigenwilligen Traum und Harry glaubt, dass es sich dabei womöglich um eine reale Erinnerung handeln könnte, die jetzt nach der Aufhebung der Gedächtnisblockade, wieder zum Vorschein kommt. Es würde eine ganze Reihe von offenen Fragen erklären.“

Remus schilderte Mad Eye den Traum und dieser hörte nachdenklich zu. Nachdem Remus geendet hatte, besprachen sie, was zu tun sei. Sie einigten sich, dass man auf dem schnellsten Wege vertraulich mit Arthur reden musste und dann in Ruhe überlegen sollte, was sinnvoller Weise zu tun war.
 

In der Zwischenzeit unterhielten sich Tonks und Harry über Fili.

• „Wenn wir jetzt aufdecken würden, wie die Spionage funktioniert, wäre Fili ja nicht mehr in Gefahr. Dann wüsste Voldemort, dass wir das Geheimnis herausbekommen haben.“

• „Denkst du es ist so einfach,“ zweifelte Tonks. „Wer weis, wie viele im Ministerium vielleicht schon mit darin verwickelt sind. Es wäre aber möglich, wenn wir die Leute, denen wir vertrauen, davon unterrichten, um dann falsche Informationen zu verbreiten.“

• „Das würde aber bedeuten, dass Fili weiterhin in Gefahr wäre.“

• „Ich denke, sie würde bestimmt mitmachen und hier ist sie doch in Sicherheit!“

• „Sie kann doch nicht die ganze Zeit hier eingesperrt bleiben oder würdest du den ganzen Tag hier rum hocken wollen“

• „Sie ist doch nicht allein und es ist noch mehr als ein Monat, bis die Schule wieder anfängt. Aber das brauchen wir sowieso nicht zu entscheiden und vor allem nicht ohne Filipulla zu fragen.“

Die Beiden wurden unterbrochen als Remus herüber kam und erklärte:

• „Also Moody glaubt auch, dass an der Sache was dran sein könnte und ist gleich wieder los, um einige Erkundigungen einzuziehen.“

An Tonks gewandt fügte er hinzu:

• „Du sollst ins Ministerium gehen und unauffällig unsere Leute unterrichten, vor allem aber Arthur Bescheid sagen, dass Moody sich mit ihm am Mittag treffen will. Er kommt im Fuchsbau vorbei.“

Tonks nickte, verabschiedete sich und machte sich sogleich auf den Weg und Harry blieb mit Remus allein zurück.

• „Ich mach mich dann auch auf den Weg, kommst du hier klar?“ fragte dieser Harry.

• „Sicher und außerdem bin ich ja nicht allein. Sehen wir uns heute noch einmal?“

• „Vielleicht schaue ich heute Abend noch einmal vorbei.“ Und damit verabschiedete sich auch Remus.
 

Harry räumte zunächst noch den Tisch ab, wohl eine Gewohnheit aus der Zeit im Ligusterweg und dachte kurz an Tante Petunia. Mad Eye hatte ihm gesagt, dass dem Haus nichts weiter passiert war und seine Verwandten zur Tante umgezogen waren.

Für einen Augenblick setzte sich Harry wieder an den leeren Tisch und dachte nach. Noch vor wenigen Wochen wäre es ihm wohl nie in den Sinn gekommen, sich Sorgen um seine Verwandten zu machen, doch in der letzten Zeit hatten sich eine Menge Dinge geändert. Hatte Harry erwartet, die Dinge würden klarer nun wo die Totesser öffentlich in Erscheinung traten, wurde alles viel mysteriöser. Sein Haus (Harry fand diese Bezeichnung noch immer seltsam) offenbarte Geheimnisse und neue rätselhafte Gegenstände, die wie Glieder einer Kette sich nach und nach aneinander reiten. Ein neues Gesicht war in sein näheres Umfeld getreten und innerhalb kürzester Zeit, hatten er und die jungen Frau Freundschaft geschlossen. Oder war es etwas anderes als Freundschaft, Harry konnte es sich nicht erklären, doch etwas verband sie beide. Es war anders als die Verbindung zu seinen besten Freunden Hermine und Ron auch anders als zu Ginny oder auch wieder nicht. Im Moment jedenfalls, konnte Harry es nicht erklären. Abwesend schlenderte Harry dann die Treppe nach oben, um endlich mal zusehen, wie es seinen beiden tierischen Freunden ging. Hedwig war heute morgen noch auf Mäusejagt gewesen, saß aber jetzt in ihrem Käfig und schuhute freudig, als Harry ins Zimmer kam.

Sniff war heute morgen auch schon unterwegs gewesen, denn seit sie hier waren, war die Schlange ständig unterwegs um das Haus zu erkunden. Diesmal jedoch hatte Sniff bereits auf Harry gewartet.

• „Ich war den ganzen Tag mir Sir Francis im Haus unterwegs. Es ist unglaublich, was es alles zu sehen gibt und was der alte Hausgeist zu erzählen weis. Zu schade, dass er kein Parsel spricht. Von euren Partyplänen weis ich also auch schon.“

• „Vor dir kann man hier wohl auch nichts geheim halten. Wie bist du eigentlich in den geheimen Bereich gekommen?“

• „Sir Francis hat mir neben der Geheimtür in der Küche ein kleines Loch gezeigt, wo ich durchpasse.“

Hedwig war in der Zwischenzeit von ihrer Käfigstange auf Harry’s Schulter gewechselt und knabberte fröhlich an seinem Ohr. Für Harry war das ein eindeutiges Zeichen, dass er ein paar Eulenkekse nötig waren. Er unterhielt sich mit Sniff, als leise jemanden seinen Namen zu rufen schien. Leise schlich er auf den Flur, blieb vor der Zimmertür von Fili stehen und lauschte. Ein leises Murmeln war von Drinnen zu hören, sonst nichts. Harry klopfte an die Tür aber niemand antwortete. Konnte er einfach so in das Zimmer gehen, er was sich nicht sicher, schließlich zog Harry den Anhänger, den er von Sir Francis bekommen hatte hervor und dachte an das Zimmer vor dem er stand. Im Stein war das Bett zu sehen, auf dem sich Filipulla hin und her wälzte. Harry hatte genug gesehen und öffnete leise die Zimmertür.
 

Fili schien wieder zu träumen und murmelte im Schlaf. Immer wieder warf sie sich im Bett hin und her und reagierte nicht auf Harry’s Rufe. Erst als Harry sie festhielt und auf sie einredete, öffnete Fili die Augen. Harry hätte schören können, dass kurz bevor Fili die Augen aufgeschlagen hatte ein bläulicher Schimmer über ihren Haaren gewesen war. Doch jetzt schaute Fili verwundert auf Harry. Es war auch ungewöhnlich, wenn man die Auge auf machte und jemand mit einer großen Eule auf der Schulter neben einem saß:

• „Ich denke mal, du hattest wieder diesen Traum?“, fragte Harry verständnisvoll.

Fili hatte sich aufgesetzt und schaute Harry an.

• „Ja, ich war wieder an diesem unheimlichen Ort und wurde gefoltert. Jedes Mal kommt es mir so real vor und ich weis nicht, was ich dagegen machen kann.“

• „Man kann dummer Weise nicht wirklich etwas dagegen machen. Ich bin oft schweißgebadet aufgewacht, wenn ich mal wieder geträumt habe, wie mein Pate Sirius durch den Torbogen stürzt. Ich träume auch heute noch ab und zu davon aber es ist nicht mehr so schlimm.“

Sie unterhielten sich eine ganze Weile über Alpträume und nach einer Weile sagte Fili schließlich:

• „Würdest du den Anderen bitte nichts davon erzählen.“

Harry schaute sie kurz verwundert an, dann nickte er und erwiderte:

• „Irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor. Ich weis wie sehr es nerven kann, wenn sich ständig jemand um einen sorgt. Wenn du es nicht möchtest, bleibt das Ganze unter uns.“

Fili schaute Harry dankbar an, es war angenehm, jemanden zu haben, der einen so gut verstand. Harry war aufgestanden:

• „Wie wäre es, wenn ich mal schaue, ob ich in der Küche etwas zum Mittag zusammen bekomme. In der Zwischenzeit kannst du dich ja fertig machen.“

• „Das klingt gut, ich beeile mich und nach dem Essen kannst du mir ja das Haus zeigen.“

Während Fili ins Badezimmer verschwand, ging Harry zurück in sein Zimmer und brachte Hedwig in den Käfig. Sniff, der Harry heimlich gefolgt war zischte leise:

• „Einen seltsamen Gast hast du aber auch etwas Besonderes. Ich kann nur noch nicht sagen, was es genau ist.“

• „Das Gefühl habe ich.“, gestand Harry. „Wir werden sehen, was die Zukunft noch bringt.

Sniff hatte sich einen Fleck im Zimmer gesucht, wo die Sonne den Fußboden erwärmte und rollte sich zufrieden zusammen, während Harry in die Küche ging und sich nach Zutaten für ein Mittagessen umschaute. Doch es war bis auf Gewürze und ein paar Zwiebeln nicht viel Nützliches zu finden. Hinzu kam, dass Harry’s Kochkünste kaum über Eier mit Speck oder Spagetti hinausreichten. Er hatte bisher selten die Gelegenheit gehabt Mittagessen zu kochen. Rührei oder Eier mit Speck waren eine seiner fast täglichen Aufgaben im Ligusterweg gewesen. Sicher, Harry konnte Dobby bitten, ihm Essen aus Hogwarts zu bringen aber aus irgendeinem Grund gefiel Harry die Idee, das Mittagessen selbst zuzubereiten. Also lief Harry nach oben auf sein Zimmer und kramte in seinen Sachen nach Muggelgeld. Es würde sicher in der Nähe ein Geschäft geben, wo man ein paar Lebensmittel kaufen konnte und so begab sich Harry sich zielstrebig nach Draußen.

Nur 10 Minuten später war Harry zurück. Tatsächlich war gleich in der nächsten Seitenstraße ein kleiner Lebensmittelladen, wo Harry für sein letztes Geld ein paar Nudeln, Tomatensoße und Käse sowie etwas Schinkenspeck bekommen hatte. Er setzte Wasser auf, schälte eine der Zwiebeln und schnitt diese zusammen mit dem Schinkenspeck in kleine Würfel, die dann schon bald in einer Pfanne brutzelten. Bald duftete die ganze Küche nach gebratenen Speck und der Duft stieg auch die Treppe nach oben.
 

So dauerte es auch gar nicht lange, bis Fili die Treppe herunter kam.

• „Das ganze Haus duftet schon, da bekomme ich ja richtig Hunger. Kann ich etwas helfen?“

Harry rührte gerade die Töpfe mit der Soße und den Nudeln.

• „Vielleicht findest du etwas, womit wir den Käse klein bekommen.“

Tatsächlich fand Fili eine alte, etwas angerostete Reibe, die aber ihren Dienst noch redlich verrichtet. Daher saßen bei auch bald am Tisch, jeder mit einer großen Portion Spagetti nach Muggelart.

• „Es ist schon komisch“, sagte Fili. „Bisher habe ich nie selber etwas zum Mittag gekocht bzw. kochen müssen, aber es macht auch irgendwie Spaß.“

• „Nun, mehr als Spagetti habe ich bisher auch noch nie gemacht.“ lachte Harry. „McGonagall hat mir angeboten, Essen aus Hogwarts bringen zu lassen aber wir können auch gern das ganze Wochenende probieren.“

Die Beiden saßen noch am Tisch, als plötzlich die Türglocke schallte und Tonks wenig später in der Küche stand.

• „Bei euch riecht es aber gut. Ich soll mich hier bei euch mit Mad Eye treffen. Er müsste jeden Augenblick hier eintreffen. Aber sagt mal, ist noch etwas von eurem Essen übrig?“

Harry füllte lachend einen weiteren Teller und Tonks setzte sich zu den beiden jungen Leuten. Doch kaum hatte sie etwas gegessen, als die Glocke erneut schallte und Moody in die Küche kam.

• „Ah, da seit ihr ja, wir haben ein paar wichtige Dinge zu bereden. Ich komme gerade aus dem St. Mungo. Den meisten Verletzten des Überfalls geht es bereits besser und viele wurden auch schon nach Hause geschickt. Die einzigen, die immer noch ohne Bewusstsein liegen, sind Ron, Ginny und Gabriele. Meister Mingus hat mich etwas seltsames gebeten. Er bittet dich, bei den Dreien vorbei zu kommen und etwas ganz bestimmtes mitzubringen. Kannst du mir verraten was er meint?“

Harry überlegte, doch sicher konnte er den Anwesenden hier vertrauen.

• „Er meint meinen Talisman, ein Geschenk von einem alten Mann aus der Winkelgasse.“ Dabei zog er unter seinem Shirt den Dolch hervor und reichte ihn Moody. Soweit wir wissen, hat er gewisse heilende Eigenschaften.“

• „Du überraschst mich doch immer wieder.“ stellte Mad Eye fest und musterte neugierig den Dolch. „Ich habe von solchen Gegenständen gehört, aber ich weis auch, dass nur ganz bestimmte Zauberer die Fähigkeit besitzen, diese auch zu nutzen.“

• „Soweit haben wir das auch schon heraus gefunden und ich kann den Dolch benutzen. Nur leider haben wir noch nicht herausgefunden wie genau es funktioniert.“

Moody reichte den Dolch zurück an Harry und dieser begann in Harry’s Hand zu leuchten. Schnell lies dieser ihn aber wieder unter dem Shirt verschwinden.

• „Dann sollte ich mich so schnell wie möglich ins Krankenhaus begeben, ich zieh mir nur schnell was anderes an.“ Harry sprang auf und verschwand nach oben.

• „Doch jetzt zu dir“, und damit wandte er sich an Fili. „Der Orden trifft sich heute Nachmittag mit dir um dich zu befragen. Wir treffen uns 14 Uhr in der Eingangshalle von Hogwarts.“

Fili schaute verängstigt auf Mad Eye:

• „Eine Befragung vor dem Orden, aber ich habe nichts getan.“

• „Das hat auch gar keiner behauptet. Wir ziehen einen Spezialisten für unterdrückte Erinnerungen hinzu und wollen nur noch einmal über deinen Alptraum reden.“

• „Wird Harry auch dabei sein.?“ Dieser kam eben wieder die Treppe herunter und schaute verständnislos auf die Beiden.

• „Harry ist noch kein Mitglied des Ordens, er ist noch nicht volljährig.“

• „Darf er mich nicht begleiten, dann habe ich nicht so eine Angst.“ Bei diesen Worten blickte sie flehend auf Moody der abwägend zwischen ihr und Harry hin und herblickte.

• „Von mir aus, wenn Harry möchte, kann er dich begleiten.“

Fili war sichtlich erleichtert und Tonks flüsterte Mad Eye ins Ohr:

• „Du wirst doch auf deine alten Tage nicht etwa weich, Moody?“

Harry wusste immer noch nicht um was es eigentlich ging, doch als Fili ihn bat, sie zur Anhörung nach Hogwarts zu begleiten, stimmte er gern zu.

„Zumindest ist dann auch jemand dabei, der weis, wie ihr nach Hogwarts kommt.“ stellte Moody nüchtern, mit einem Seitenblick auf Tonks, fest.

Harry verabschiedete sich und versprach rechtzeitig wieder hier zu sein, bevor er ins St. Mungo apparierte.
 

Im Krankenhaus

Harry tauchte in der Eingangshalle des St. Mungo auf und stellte sich unauffällig in eine der Reihen. Die Dame an der Annahme begrüßte in freundlich und erklärte ihm, dass Meister Mingus ihn bereits in seinem Büro erwartete. Harry bedankte sich höflich und ging zügig den Weg in die Bürobereiche des St. Mungo. Langsam kannte sich Harry hier im Krankenhaus gut aus und kurze Zeit später stand er vor der Tür von Meister Mingus.

Anders als bei seinem letzen Besuch klopfte Harry diesmal höflich und wartete, bis er herein gerufen wurde.

• „Hallo Harry“, begrüßte ihn der Heiler freundlich. „Schön das du so schnell Zeit gefunden hast.“

• „Das ist doch das Mindeste, immerhin sind es meine besten Freunde. Aber wieso glauben sie, dass ich ihnen behilflich sein kann?“

• „Glauben wäre vermutlich zuviel gesagt, sagen wir lieber ich hoffe es. Hast du in der Zwischenzeit noch etwas über den Dolch herausgefunden?“

• „Mein spezieller Freund und ich sind uns relativ sicher, dass der Dolch aus einer fremden Welt stammt. Wir haben nämlich einen weiteren Gegenstand gefunden, der sicher aus dieser fremden Welt stammt und dem Dolch in gewisser Weise ähnelt.“

• „Das klingt ja sehr interessant, ich würde mir bei Gelegenheit diesen Gegenstand gern einmal ansehen.“

Harry überlegte kurz, doch dann griff er in seinen Umhang und holte den Schlangenstab hervor.

• „Bisher habe ich den Stab noch niemanden weiter gezeigt, ich bin mir nicht sicher, wie andere Zauberer reagieren, wenn sie die beiden Schlangen sehen.“

Meister Mingus betrachtet staunend den Stab, der in Harry’s Hand wieder begonnen hatte zu glimmen. Doch als er seine Hand danach ausstreckte, funkelten plötzlich die Augen der beiden Schlange und ein drohendes Zischen war zu hören und Harry schnell den Stab zurück zog.

• „Ein alter Hausgeist hat mir erzählt, dass jeder, der den Stab bisher angefasst hat, das nicht unbeschadet überstanden hat. Ich bin bisher der Erste, der den Stab in die Hand nehmen und auch benutzen kann.“

Ein wenig misstrauischer blickte der Heiler auf den Schlangenstab, doch dann sagte er:

• „Es ist wohl doch ehr eine Sache des Zauberers ob ein Zauber gut oder böse wird und keine Angst, ich werde es nicht weiter erzählen. Aber wir sollten nach deinen Freunden sehen, vielleicht kannst du ihnen ja doch helfen.“

Harry steckte den Stab wieder in seinen Umhang und folgte Meister Mingus in das Zimmer, wo seine Freunde noch immer lagen. Wieder spürte Harry das beklemmende Gefühl, welches ihn schon beim letzten Mal befallen hatte, als er seine Freunde so liegen sah.

• „Wir sind kaum in der Lage ihnen ein paar Stärkungstränke einzuflößen, wenn sich nicht schnell etwas ändert, werden wir auf Muggeltechnik zurückgreifen müssen und sie über Infusionen ernähren.“ erklärte der alte Heiler Harry.

• „Und was soll ich jetzt machen?“, fragte Harry.

• „Ich hatte eigentlich gehofft, dir würde intuitiv etwas einfallen.“

Harry setzte sich auf Ginnys Bett und betrachtete das blasse Gesicht. Ein Versuch konnte ja nichts schaden und bei ihm hatte der Dolch auch allein gewirkt. Also zog Harry den Dolch hervor. Der Dolch glimmte genau wie vorhin der Stab in Harry Hand, doch je dichter er damit an Ginny heran kam, umso heller wurde das Leuchten. Harry drückte den Dolch auf Ginnys Brust und ihr ganzer Körper war plötzlich von einer grün schimmernden Aura umgeben. Plötzlich drehte Ginny den Kopf ein wenig zur Seite, holte tief Luft und blieb dann ruhig liegen..

• „Darf ich?“, fragte Meister Mingus, der jetzt hinzu getreten war, um Ginny zu untersuchen. Harry trat einen Schritt zur Seite und der Heiler untersuchte das Mädchen.

• „Das ist doch hoffnungsvoll. Es sieht wirklich besser aus, was auch immer du jetzt gemacht hast.“

Tatsächlich konnte man jetzt auch wieder ein wenig Farbe in Ginny’s Gesicht erkennen, die jetzt mit gleichmäßigen Atemzügen zu schlafen schien.

• „Kannst du mir sagen, was du gemacht hast.“ Fragte Meister Mingus jetzt.

• „Eigentlich war es mehr so etwas wie ein Gefühl oder besser ein Drang etwas gegen diesen Zustand zu unternehmen. Aber vielleicht war es auch einfach nur der Dolch.“

• „Nun, das können wir relativ einfach ausprobieren. Du gibst mir den Dolch und ich lege ihn deinem Freund Ron auf die Brust, dann werden wir sehen was passiert.“

• „Einverstanden“, Harry reichte dem Heiler den Dolch und beobachtete neugierig was passierte. Doch es passierte überhaupt nichts, erst als Harry dazu trat und den Dolch berührte, wurde auch Ron in die grüne Aura gehüllt. Nach wenigen Minuten ging es Ron sichtlich besser doch Meister Mingus musterte skeptisch Harry.

• „Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte er besorgt, „du siehst erschöpft aus.“

• „Es ist ein seltsames Gefühl, als würde ich müde während der Dolch leuchtet.“

Harry war in der Zwischenzeit zu Gabriell’s Bett hinüber gegangen und hatte die Prozedur bei ihr wiederholt. Als es auch ihr besser ging, konnte Harry sich kaum noch auf den Beinen halten und schwankte gefährlich. Hätte Meister Mingus nicht hinter ihm gestanden und ihn jetzt gestützt, wäre er vermutlich gestürzt. Der Heiler untersuchte jetzt zuerst Harry:

• „Du bist ja völlig erschöpft, das Heilen scheint dir eine Menge Energie abzuverlangen.“

Harry hatte sich auf ein freies Bett gesetzt und um ihn herum drehte sich alles. Meister Mingus hatte kurz den Raum verlassen und kehrte jetzt mit zwei grell grünen Tränken zurück.

• „Trink das, ich denke dann wird es dir wieder besser gehen.“, und er reichte die kleinen Fläschchen Harry.
 

Harry spürte wie die dicke Flüssigkeit seinen Hals hinunter lief und von seinem Magen ein angenehmes Gefühl seinen Körper durchströmte. Das Drehen hatte aufgehört und als Harry auch den zweiten Trank geleert hatte, fühlte er sich besser.

• „Danke, eine ungewöhnliche Medizin, die Tränke aus Hogwarts, die so gut wirken schmecken in der Regel scheußlich und es geht auch nie so schnell.“

Meister Mingus schmunzelte und erklärte dann:

• „Die Tränke sind auch sehr selten und wir benutzen sie daher nicht häufig. Doch schließlich hast du uns hier sehr geholfen, ich denke da ist es nur fair. Du solltest dich aber heute nicht mehr zu sehr verausgaben, denn die Wirkung des Trankes lässt dann auch schnell wieder nach.“

Harry war aufgestanden und schaute auf die große Wanduhr. Es war bereits kurz nach halb Zwei und wollte Harry nicht zu spät kommen, musste er sich beeilen. In diesem Moment klopfte es und Bill betrat gefolgt von Fleur leise das Zimmer. Als sie Harry und Meister Mingus sahen, blieben sie kurz verwundert kurz stehen, kamen aber auf die Beiden zu und begrüßten zunächst den Heiler und dann freudig.

• „Mit dir haben wir ja hier wirklich nicht gerechnet. Mein Vater hat erzählt, dass viele von uns von dir hierher gebracht wurden, ich weis nicht, wie wir uns dafür bedanken sollen.“

Fleur hatte Harry stürmisch umarmt und war jetzt an das Bett ihrer Schwester getreten.

• „Gabrielle sieht heute viel besser aus.“

• „Nun, wir haben eine Spezialbehandlung durchgeführt und hatten damit Erfolg.“ erklärte jetzt Meister Mingus den Beiden.

• „Wir?“ wunderte sich Bill und schaute ungläubig auf Meister Mingus.

• „Ja, dank der Mithilfe von Harry.“

Harry unterbrach die Erläuterung

• „Entschuldigung, aber ich habe versprochen Filipulla zu einer Anhörung zu begleiten und müsste euch verlassen. Meister Mingus, wenn sie noch einmal Hilfe brauchen sagen sie bitte Bescheid und vielen Dank für den Trank.“

Dann verabschiedete sich Harry noch von den Fleur und Bill,

• „Meister Mingus soll es euch ruhig erläutern, wir sehen uns spätestens nächste Woche“ und dann verschwand Harry lautlos und lies ein verwirrtes Brautpaar zurück.

Meister Mingus erzählte den Beiden, was Harry getan hatte während dieser in der Küche des Grimmauldplatzes wieder auftauchte. Fili lief bereist nervös die Küche auf und ab und war erleichtert, als Harry erschien.

• „Ich hatte schon Angst, du kommst nicht. Tonks ist schon weg und hat mir eingeschärft rechtzeitig zu erscheinen und nicht zu vergessen, dass man auch von Hogsmeade noch ein paar Minuten bis zum Schloss laufen muss. Wir treffen uns in der Eingangshalle mit McGonagall.“

• „Keine Angst Fili, ich kenne eine Abkürzung“ lachte Harry. „Gib mir zwei Minuten und dann sind wir immer noch früh genug da.“
 

15.3 Zurück nach Hogwarts

Harry lief nach oben in sein Zimmer, er hatte Sniff vorhin im Zimmer zurückgelassen, die Schlange hatte keine Lust schon wieder einen Besuch im Krankenhaus zu machen und hatte ein Schläfchen in der Sonne vorgezogen. In der Zeit in der sich Harry umzog und überlegte, ob er seinen neuen grauen oder eine Hogwarts Umhang anziehen sollte, kam Sniff aus einer Zimmerecke und musterte Harry neugierig. Dieser entschied sich gerade für einen der Schulumhänge, als ihm die Schlange auffiel:

• „Ich begleite Fili zu einer Anhörung nach Hogwarts, hast du Lust mitzukommen?“, fragte Harry.

• „Gern, auch wenn die Variante ‚Armreif‘ nicht sonderlich bequem ist aber deine Schule möchte ich gern kennenlernen.“

• „Schön, vielleicht ergibt sich ja sogar die Gelegenheit dich meinem Freund Hagrid vorzustellen. Er schwärmt für alle Arten von Tieren und je ausgefallener umso besser.“

Nachdem also Sniff sich wieder um Harry Arm gewunden hatte und unsichtbar war, lief dieser zurück in die Küche, wo Fili schon aufgeregt auf ihn wartete.

• „Harry, wir kommen noch zu spät und du hast mir immer noch nicht gesagt, wie wir überhaupt hinkommen.“

• „Wir apparieren.“

• „Aber Tonks hat doch gesagt, dass wir dann noch ein ganzes Stück laufen müssen.“

• „Ich bring‘ uns ein wenig näher hin, mach dir keine Sorgen. Bist du soweit?“

Als Fili nickte griff Harry ihren Arm und im nächsten Augenblick standen sie in der Eingangshalle von Hogwarts. Beeindruckt schaute sich Filipulla um:

• „Ein wirklich magischer Ort, ich würde gern ein wenig mehr davon sehen.“

Verwundert blickte Harry sie an.

• „Ich dachte, du wärst auch in Hogwarts. Wo bist du denn dann in die Schule gegangen?“

• „Meine Eltern waren ständig unterwegs, daher hatte ich Privatlehrer. Die Prüfungen habe ich dann direkt im Ministerium gemacht.“

Weiter konnte Fili nicht erzählen, da aus einer Seitentür plötzlich Professor McGonagall erschien.

• „Hallo Ms. Tesla, hallo Harry, wie ich sehe haben sie es problemlos geschafft.“

Sie reichte Fili freundlich die Hand und nachdem sie auch Harry begrüßt hatte, sagte sie zu ihm:

• „Sie schulden mir noch eine Erklärung Mr. Potter.“

Harry begrüßte sie Schulleiterin ebenfalls freundlich:

• „Hallo Professor, wir hatten bisher ja leider noch nicht wieder Gelegenheit aber wenn sie nach der Anhörung ein wenig Zeit haben, erkläre ich ihnen gern einige Dinge.“

• „Wir werden sehen, aber jetzt folgen sie Beide mir bitte.“

Die Schulleiterin führte die beiden in Richtung der Kerker, was bei Harry ein unangenehmes Gefühl auslöste. Sie betraten die ehemaligen Herrschaftsbereiche von Professor Snape und auch wenn dieser im letzten Jahr nicht mehr hier unterrichtet hatte, würden die Kerker Harry immer an diesen erinnern. Harry wurde aus seinen Gedanken gerissen als Fili plötzlich leise flüsterte:

• „Es ist unheimlich hier, weist du wohin wir gehen?“

• „Wir hatten hier unten Unterricht in Zaubertränken und ich habe hier meine unangenehmsten Stunden verbracht. Es ist nicht unbedingt ein Ort, den ich für eine Besichtigung ausgewählt hätte.“

Doch dann bogen sie von dem üblichen Gang ab und McGonagall führte sie in einen Teil, den auch Harry noch nicht kannte.

• „Wohin gehen wir?“, fragte er verwundert und die Schulleiterin drehte sich um und sagte dann verschwörerisch:

• „Es ist doch schön, zu sehen, dass ich auch sie einmal mehr überraschen kann Mr. Potter. Wir haben einen alten Lagerbereich geräumt und dort Platz für einen Versammlungsraum geschaffen. Sie blieben vor einer uralten massiven Holztür stehen.

• „Dann wollen wir die anderen nicht warten lassen.“, und damit öffnete sie die Tür.

Der Raum war ein großes Gewölbe in dem halbkreisförmig Tische und Bänke aufgestellt waren, auf denen bereits eine Mange Leute Platz genommen hatten. Alastor Moody saß in der Mitte und nickte den Beiden zur Begrüßung zu.

Sie folgten McGonagall, die neben einem kleinen Tisch mit zwei Stühlen stehen geblieben war.

Sie deutete auf die beiden Stühle und sagte,

• „Setzten sie beide sich doch hierher, es wird bestimmt gleich los gehen.“ Als sie sah, wie beängstigt die junge Frau die Anwesenden musterte, fügte sie hinzu: „Es wirkt unfreundlich, doch keine Sorge, nur ein kleiner Teil des Ordens ist anwesend und es ist wirklich nur eine informative Anhörung.“

Fili lies sich davon jedoch überhaupt nicht beruhigen, ihr war plötzlich kalt und am liebsten hätte sie sich umgedreht und wäre zur Tür hinaus gelaufen. Da diese Möglichkeit aber nicht bestand, griff sie statt dessen nach Harry’s Hand. Dieser hatte gerade die Anwesenden gemustert und doch noch einige bekannte Gesichter entdeckt. Neben Arthur und Molly, die ihm freundlich zu winkte, saßen die Zwillinge und der leere Platz neben ihnen, war vermutlich für Bill freigehalten. Als Fili nach seiner Hand griff, blickte Harry sie verwundert an:

• „Du hast ja eiskalte Finger, du musst dir keine Sorgen machen.“ Harry drückte ihre Hand und sie blickte dankbar auf. McGonagall hatte die kleinen Gestern sehr wohl gesehen, sagte aber nichts sondern ging zu ihrem Platz neben Mad Eye und setzte sich.

• „Komm, setzen wir uns auch“, sagte Harry und schob Filipulla auf einen der beiden freien Stühle. Es dauerte noch einige Minuten und fast als letzte kamen Remus und Tonks und schauten verwundert auf Fili und Harry. Doch es war keine Zeit noch etwas zu sagen, denn Mad Eye begrüßte bereits die Anwesenden.

• „Ich möchte mich für euer kurzfristiges Erscheinen bedanken. Es hat sich etwas ergeben, dass uns gewisse Möglichkeiten einräumt. Die junge Frau, die neben Mr. Potter sitzt ist Filipulla Tesla, eine Mitarbeiterin des Ministeriums. Bei einem Zwischenfall wurde sie verletzt und durch gewisse zufällige Ereignisse ist ein Alptraum bekannt geworden, welcher möglicher Weise eine Erinnerung wiedergibt. Wir haben ein wenig diesbezüglich recherchiert und es zeigt sich, dass es für einige Tage in den Dienstplänen der jungen Frau Unregelmäßigkeiten gibt, als hätte jemand versucht etwas zu verbergen.

Es sprechen also eine ganze Reihe von Fakten dafür, dass es sich tatsächlich um eine blockierte Erinnerung handelt. Ich habe Ms. Tesla hierher gebeten, damit sie uns den Traum noch einmal schildern kann. Zumindest den Teil, der im Ministerium handelt. Im Anschluss würde ich dazu gern ihre Meinung dazu hören.“

Damit wandte er sich direkt an Filipulla:

• „Ms. Tesla, ich weis, dass es ihnen nicht leicht fällt, darüber zu reden, dennoch bitte ich sie, uns zu berichten, was sich in ihrem Traum im Ministerium zugetragen hat. Danach möchte ich ihnen noch jemanden vorstellen. Er ist ein Spezialist für Gedächtnisblockaden. Ich habe keine Zweifel daran, dass Meister Mingus im St. Mungo sein möglichstes geleistet hat, doch wie gesagt ist dieser Mann ein Spezialist.“

Harry, der immer noch die Hand von Fili hielt, konnte spüren, dass Fili immer noch zitterte. Dennoch nickte sie und begann den Anwesenden das Geschehen im Ministerium zu berichten. Danach begann eine angeregte Diskussion. Die Anwesenden waren sich schnell einig darüber, dass es tatsächlich so sein könnte, man fand allerdings keine Einigung darüber, wie man jetzt vorgehen sollte. Ein Teil war dafür, dass Ministerium nicht zu informieren und die Chance zu nutzen, Voldemort falsche Informationen zuzuspielen. Der andere Teil wollte umgehend mit dem Minister reden und die Abhöreinrichtung entfernen. Mad Eye hatte die ganze Diskussion ruhig verfolgt, doch dann bat er um Ruhe:

• „Wir haben bei der ganzen Diskussion zwei wichtig Dinge nicht bedacht.“

Die Anwesenden blickten überrascht auf Moody.

• „Es hat bisher niemand über die Konsequenzen für Ms. Tesla geredet oder wie sie darüber denkt. Wir sollten berücksichtigen, dass so lange Voldemort denkt, das Geheimnis ist noch nicht gelüftet, sie weiterhin in Gefahr schwebt. Gleichzeitig fällte es sicherlich auf, wenn sie auf Dauer verschwunden bleibt.“

Filipulla schaute dankbar zu Moody, doch dann sagte sie:

• „Wenn ich damit helfen kann, bleibe ich so lange im Versteck wie nötig.“

Mad Eye lächelte freundlich zu der junge Frau:

• „Das ist sehr mutig von ihnen, Ms. Tesla aber es gibt noch ein paar Sachen zu bedenken. Wir wissen auch nicht, wer eventuell noch informiert ist und es kann auch so passieren, dass unser Plan auffällt. Aber wir könnten es vielleicht für einen kurzen Zeitraum noch ins Auge fassen.“

Die Diskussion entbrannte damit auf ein Neues und Mad Eye kam in Begleitung von Professor McGonagall und einem fremden Mann zu dem Tisch mit den beiden jungen Leuten.

• „Ich möchte euch beiden Mr. Chian vorstellen. Wie ihr unschwer erkennen könnt, stammt er nicht von hier, sondern aus China und ist der erwähnte Spezialist. Ich würde vorschlagen, Ms. Tesla geht mit ihm in das Nachbarzimmer, wo sie sich ungestört unterhalten können.“

Filipulla und Harry waren aufgestanden und begrüßten den Fremden freundlich. Dann ging dieser gefolgt von Fili in Richtung einer Seitentür, auf die Moody gerade gedeutet hatte. Harry war zusammen mit der Schulleiterin und Mad Eye stehen geblieben.

• „Kommst du nicht mit?“, fragte plötzlich Fili, der erst an der Tür auffiel, dass Harry nicht mitgekommen war. Auch Mr. Chian hatte sich wieder umgedreht und schaute skeptisch auf Harry.

• „Es sollten möglichst wenig Leute und besonders keine Fremden anwesend sein.“

• „Harry ist kein Fremder!“, sagte sie trotzig.

Harry ging zu ihr,

• „ich bin gleich hier draußen, wenn du mich brauchst oder etwas passiert ruf einfach und ich bin sofort da.“

Fili nickte und folgte dem Fremden in das Nebenzimmer und Harry blickte ihr kurz nach.

In der Zwischenzeit war es ruhiger geworden und man hatte sich prinzipiell geeinigt. Wenn Filipulla damit einverstanden war, sollt sie noch etwa 3 Wochen versteckt bleiben. Das konnte man mit notwendigen Nachbehandlungen begründen und in der Zwischenzeit wollte man herausfinden, wer vielleicht im Ministerium in die Sache verwickelt war. Es waren nur noch einige Zauberer anwesend und McGonagall hatte die Gelegenheit genutzt und war auf das Thema Apparieren in Hogwarts gekommen. Sie stand zusammen mit Moddy und Harry etwas abseits.

• „Ich verstehe beim besten Willen nicht, wie Harry hier so einfach apparieren kann und dann auch noch Leute mitbringt.“, stellte sie fest und blickte dabei zu Moody in der Hoffnung, vom ihm eine Erklärung zu bekommen.

• „Also Minerva, ich kann dir dazu auch nicht mehr sage, meine Recherchen haben nichts ergeben. Es ist bisher kein solcher Fall bekannt. Samuel Flipp hat mir nur berichtet, dass Harry ein ungewöhnlich großes Talent hat. Harry, kannst du uns noch etwas dazu sagen?“

Harry hatte nicht gewusst, dass Moody über ihn recherchiert hatte und war daher ein wenig überrascht.

• „Ich kann eigentlich auch nicht sagen, wie es funktioniert. Das Seite-an-Seite-Apparieren konnte ich einfach. Das erste Mal habe ich es an dem Abend versucht als ich mit Professor Dumbledore unterwegs war und ich ihn nach Hogsmeade zurück gebracht hätte. Hätte ich damals nur schon gewusst, dass ich auch direkt hierher hätte kommen könne.“

Harry stockte kurz, das bedrückende Gefühl breite sich in seinem Inneren aus, doch er erzählte weiter.

• „Ich habe in der Bibliothek der Blacks ein altes Buch gefunden, in dem über Stufen des Apparierens geschrieben wurde und habe dann ein wenig geübt. Eigentlich war es Zufall bei dem ich entdeckte, trotz Schutzzauber zu apparieren. Ich habe nichts von dem Zauber gewusst und bin trotzdem in den Grimmaulplatz appariert. Doch außer einem ungewöhnlichen Gefühl und einer Erschöpfung, von der ich damals annahm, es käme vom Üben, war mir nichts aufgefallen. Dann hat mir Remus von dem Zauber erzählt und den Rest kennt ihr.“

McGonagall schüttelte mit dem Kopf:

• „Sie sind schon ein seltsamer Fall, Harry. Manchmal glaubt man, ihnen gelingt der einfachste Zauber nicht und dann überraschen sie uns mit so etwas. Ich habe mit den Kollegen und den alten Schulleitern gesprochen und auch ihnen ist kein solcher Fall bekannt.“

Sie wurde unterbrochen, als die Familie Weasley herüber kam. Unabhängig davon hatte sich das unangenehme Gefühl in Harrys Bauch in den letzten Minuten geändert. Es war wie eine Vorahnung, dass etwas nichts stimmte und wie zur Bestätigung spürte Harry an seinem Arm eine Bewegung. Als er Sniff dichter an sein Ohr hielt, zischte dieser leise:

• „Kannst du es auch spüren, es liegt eine Gefahr im Raum.“

• „Ich fühle es, es ist aber anders als damals im Garten.“

Doch jetzt hatte ihn Molly erreicht und war nicht zu bremsen.

• „Harry mein Junge, ich konnte dir noch gar nicht danken. Was hätten wir nur ohne dich gemacht.“

• „Ein ruhigeres Leben geführt.“, rutschte es Harry heraus und erschrocken lies Molly ihn los und starrte ihn überrascht an. Arthur, der neben ihr gestanden hatte, war genauso überrascht, doch dann sagte er:

• „Wie kannst du so etwas sagen, fast jeder von uns verdankt dir in der Zwischenzeit mindestens einmal sein Leben und du bist für uns so etwas wie ein Sohn geworden.“

Als Harry die Worte herausgerutscht waren, hatte er sie auch schon bedauert. Im Prinzip war es genau das, was er auch dachte aber den Weasleys wollte er so etwas nicht sagen, denn auch für ihn, waren sie so etwas wie eine Familie.

• „Aber ich bringe nun mal jeden in Gefahr, der mir nahe steht!“

Arthur blickte Harry an,

• „Das glaubst du? Wir alles sind in Gefahr und auch wenn du ein bevorzugtes Ziel bist, hätten wir genauso ohne dich verletzt werden können. Harry, du kannst nicht die Sorgen für alle auf dich nehmen, sondern du musst anfangen dein Leben zu leben!“

Harry dachte über die Worte nach doch ein lauter Knall und ein lauter Schrei unterbrach ihn.
 

Dieser Schrei traf Harry wie ein Stich. Er hatte von Anfang an ein ungutes Gefühl als Fili mit dem Fremden verschwand. Ohne auf die Anderen zu achten, rannte er zu der Tür, durch die Fili vor wenigen Minuten verschwunden war. Noch bevor er die Tür überhaupt erreichte, schlug Harry eine regelrechte Kältewelle entgegen. Die Tür war verschlossen und Harry musste sich mit aller Kraft dagegen werfen. Mit einem klirrenden Geräusch flog die Tür auf, doch Harry blieb wie angewurzelt stehen.

Der ganze Raum war mit einer dicken Reifschicht überzogen und glitzerte in der einfallenden Sonne so hell, dass Harry die Augen zusammen kneifen musste. Es hatte den Anschein, als würde er bei dem nächsten Schritt, würde er eine andere Welt betreten. Sobald sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, konnte er Fili und Mr. Chian in der Mitte des Raumes liegen sehen. Sie bewegten sich Beide nicht mehr und als er Harry den Raum betrat, spürte er die eisige Kälte. Harry stürzte zu Fili und konnte im Vorbeigehen sehen, wie der Atem aus Mr. Chian’s Mund in der Luft gefror. Nur bei Fili war nichts zu sehen, sie lag völlig bewegungslos am Boden. Ohne an etwas Anders zu denken, zog Harry den Dolch hervor und drückte diesen auf die Brust des jungen Mädchens. Im selben Augenblick erstrahlte der Dolch in einem gleißend grünen Licht wie noch nie zuvor. Doch dann bildete sich wie schon zuvor im Krankenhaus die grüne Aura, nur das sie diesmal auch Harry mit einschloss. Er fühlte, wie etwas seinen Körper durchströmte und in dem Augenblick, als Fili einen tiefen Atemzug nahm, brach Harry bewusstlos zusammen.

McGonagall und Alastor Moody, die direkt nach Harry den Raum erreichten, hatte gebannt auf Harry geschaut und nicht gewagt einzugreifen. Als Harry jedoch zusammen brach, stürzten auch sie zu den beiden. Während McGonagall Fili und Harry untersuchte, sah sich Mad Eye Mr. Chian an.

• „Es ist unglaublich, und so etwas hier!“ Nachdem Moody gesehen hatte, dass Mr. Chian regelmäßig atmete, hatte er begonnen, diesen genauer zu untersuchen. Dabei hatte er auch die Armreifen über seiner linken Hand zur Seite geschoben und starrte auf das, was darunter zum Vorschein kam.

• „Wie konnten wir so etwas nur übersehen, ich kenne Chian seit Jahren!“

In der Zwischenzeit waren einige andere Leute zur Tür hereingekommen und Jemand war losgelaufen um Madam Pomfrey zu holen. McGonagall war zu Moody gegangen, um zu sehen was diesen so schockiert hatte. Als sie auf den Unterarm des Mannes blickte, wurde sie blass.

• „Er ist ein Todesser!“, stieß sie hervor.

Ein Raunen ging durch die Menge die sich in der Zwischenzeit in den Raum quetschte. Doch bevor jemand etwas sagen konnte war von hinten eine Stimme zu hören.

• „Nun macht doch endlich Platz und lasst uns durch!“ war die energische Stimme von Molly Weasley zu hören und kurz darauf bahnte sie sich auch schon einen Weg durch die Menge. Direkt hinter ihr folgten Arthur mit Madam Pomfrey und Tonks mit Remus.

Madam Pomfrey untersuchte alle, wobei sie Molly förmlich zur Seite drängen musste um Harry zu untersuchen. Sie ordnete an alle sofort in die Krankenstation zu verlegen.

• „Dieser Kerl gehört nach Askaban und nicht in den Krankenflügel“, empörte sich Remus und die Meisten stimmten sofort zu.

• „Ich bin Heilerin und das heißt ich versorge zunächst alle Verletzten, dann könnt ihr machen was ihr wollt. Im Moment sieht der hier nicht so aus, als würde er etwas unternehmen und vielleicht bekommt ihr so noch die Gelegenheit ihn einige Fragen zu stellen.“

• „Sie hat Recht.“, stimmte Moody zu, „aber passt auf den Kerl auf.“

Molly stand immer noch fassungslos neben Harry und wandte sich dann an McGonagall:

• „Minerva, was ist denn geschehen? Harry ist doch nur Sekunden vor euch hier gewesen.“

McGonagall, die bisher nichts von dem Talisman wusste, schüttelte betrübt den Kopf.

• „Molly, es tut mir Leid aber ich kann es dir auch nicht sagen. Es sah so aus, als hätte Harry etwas auf Ms. Tesla gelegt und sie damit wiederbelebt. Vielleicht weis Alastor etwas, er wirkte nicht so überrascht.“

Doch dieser folgte gerade den beiden Männern, die den bewusstlosen Totesser aus dem Zimmer trugen. Also warteten sie bis auch Harry und Filipulla auf eine Trage gelegt wurden und folgten dann ebenfalls zum Krankenflügel. Während Mad Eye mit der Organisation der Sicherheitsmaßnahmen beschäftigt war, kam Fili bereits wieder zu sich. Verwundert schaute sie sich um:

• „Entschuldigung, aber könnte mir Jemand sagen, was passiert ist.“

McGonagall, die direkt neben dem Bett der jungen Frau stand war überrascht, dass Diese so schnell ihr Bewußtsein zurück erlangt hatte.

• „Eigentlich hatten wir gehofft, sie könnten uns dazu etwas sagen.“

• „Ich weis nur, dass ich diesem Mr. Chian in das kleine Zimmer gefolgt bin. Als er hinter mir die Tür schloß, hörte ich ein seltsames Murmeln und drehte mich zu ihm um. Der Mann grinste mich böse an und sagte: „Mein Lord wird zufrieden mit mir sein.“, und dann richtete er seinen Zauberstab auf mich. Hilflos hob ich meine Hände und dann war alles plötzlich strahlend hell, kurz darauf muß ich hier aufgewacht sein.“

Mad Eye hatte sich während der Erzählung dazugesellt und zugehört. Als Filipulla geendet hatte, räusperte er sich und sagte:

• „Nun Ms. Tesla, in diesen Zimmer ist ein mächtiger Zauber ausgelöst worden, der sie fast das Leben gekostet hätte. Harry hat seinen Talisman benutzt und sie auf diese Weise vermutlich gerettet.“

• „Von was für einem Talisman reden sie, Alastor?“, mischte sich Madam Pomfrey ein. Auch Molly und Minerva kamen näher, als Moody den Dolch an die Heilerin reichte. Sie bestaunte den Dolch und sagte schließlich:

• „Ich habe von so etwas gehört, hielt es aber immer für ein Gerücht. Wie ist Mr. Potter dazu gekommen?“

• „Genau kann ich es euch auch nicht sagen. Heute Morgen hat mich Meister Mingus im St. Mungo gebeten, Harry zu bitten mit einem bestimmten Gegenstand bei ihm im Krankenhaus vorbei zu kommen. Daraufhin hat Harry mir den Dolch gezeigt und erzählt, er hätte diesen als Dankeschön geschenkt bekommen. Wir sollten Kontakt zu Meister Mingus aufnehmen, vielleicht kann er uns etwas mehr dazu sagen.“

Es war immer noch eisig vielleicht sogar noch kälter. Aber es war nicht mehr das kleine Zimmer. Harry drehte sich um und erkannte den Bogen, durch den er aus der Feuerhöhle entkommen war. Offensichtlich befand er sich auf der anderen Seite, die das genaue Gegenteil zu sein schien. Die Höhle war ebenfalls riesig und der schmale Felsgrad auf dem Harry stand, verschwand nach wenigen Metern hinter bizarren Eisformationen.

Riesige Eiszapfen ragten bedrohlich von der Decke und den überhängenden Felskanten. Die Luft schien vor lauter Kälte zu knistern und von Zeit zu Zeit fielen kleine Eisstücken von oben herab, wo sie auf der glatte Eisfläche, die wie ein Spiegel auf beiden Seiten des Weges den Boden bedeckte, zerschellten.

Beim Aufprall entstand ein seltsamer Ton, der als Echo unheimlich von Wänden hallte.

War es in der letzten Höhle heiß gewesen, begann sich hier die Kälte hier wie kleine Nadeln in die Haut zu bohren. Harry hatte wohl keine Wahl, zurück in die Feuerhöhle war keine Alternative, daher folgte er weiter dem Felsgrad durch die Höhe.

Es klopfte und Bill trat ein.

• „Entschuldigt die Verspätung, wir wurden im St. Mungo aufgehalten.“ Dann erblickte er seine Eltern: „Ich war mit Fleur bei den Kindern und es geht ihnen besser, Ron hat sogar schon das Bewußtsein wiedererlangt und nach euch gefragt. Meister Mingus hat uns erklärt, dass es zu großem Maße Harry zu verdanken ist."

Doch entgegen seiner Erwartung schien Molly sich nicht zu freuen, sondern brach in Tränen aus. Völlig verwirrt blickte Bill auf sein Mutter. Er hatte keine Ahnung, was das zu bedeuten hatte. Arthur trat ein Stück zur Seite und gab damit den Blick auf Harry’s Bett frei. Als Bill Harry erkannte, war auch er bestürzt.

• „Was ist hier passiert, wir haben Harry vorhin gesehen und es war alles in Ordnung.“

• „Soweit wir wissen, hat Harry Ms. Tesla geholfen, die durch einen Zauber schwer verletzt wurde.“, erklärte McGonagall.

• „Aber Meister Mingus hat doch Harry extra gesagt, dass er jedwede Anstrengung heute vermeiden sollte, er war doch im Krankenhaus schon völlig erschöpft und der Trank hat keine nachhaltige Wirkung.“

• „Seit wann hält sich Harry an so was, vor Allem wenn es um seine Freunde geht.“, mischte sich Remus ein.

• „Ich glaube Meister Mingus hat das befürchtet und mir das hier mitgegeben.“ Bill reichte Madam Pomfrey einen kleinen Beutel. Sie öffnete ihn und zog eine kleine Flasche mit dem grünen Trank hervor. Staunend betrachtet sie die Flasche.

• „Und die hat ihnen der Chef des St. Mungo einfach so mitgegeben. Dieser Trank ist wertvoll und schwer zu beschaffen.“

• „Er sagte, es wäre für Notfälle, hat er uns erklärt.“

Die Heilerin blickte noch immer staunend auf den Trank bevor sie vorsichtig begann, Harry einige Tropfen einzuflössen. In der plötzlichen Ruhe war aus dem Hintergrund ein leises Schluchzen zu hören. Niemand hatte seit der Ankunft von Bill auf Filipulla geachtet, die nachdem sie hörte, was Harry getan hatte, in Tränen ausgebrochen war. Nur Tonks war zu ihrer Freundin ans Bett gekommen und versuchte sie zu trösten.

• „Mach dir keine Sorgen, Harry ist bestimmt nur erschöpft.“

• „Ich bring ihm nur Unglück!“, schluchzte sie.

• „Nicht doch, Harry kann einfach nicht anders, du kannst nichts dafür.“

Unterdessen hatte Madam Pomfrey Harry die ganze Flasche eingeflösst und nur wenig später schlug er die Augen auf.

• „Madam Pomfrey? Wo bin ich oder besser was mache ich hier?“

• „Nun Mr. Potter, der Krankenflügel ist ja wohl kein unbekannter Ort und warum sie hier sind, dass lassen sie sich besser von ihren Freunden erklären.“

Remus der zusammen mit Bill an Harry’s Bett stand erklärte:

• „Indem du dich nicht an die Weisung des Arztes gehalten hast und wieder den Retter spielen mußtest.“

• „Fili, wie geht es ihr?“

Fili hatte Harry’s Stimme gehört.

• „Harry? Geht es dir gut?“

Harry sprang zum Erstaunen der Umstehenden aus dem Bett und wollte sich gerade einen Weg durch die ganzen Menschen zu Filis Bett bahnen, als er fest umklammert wurde. Es gab noch Jemanden, der mit großer Freude Harry’s Stimme vernommen hatte. Molly war zu ihm gestürzt und hatte ihn fest in ihre Arme geschlossen:

• „Mein Junge, was machst du nur immer wieder für Sachen, aber wie sollen wir dir nur jemals für alles danken?“

• „Vielleicht erst mal Atem holen lassen“, flüsterte Harry, der kaum noch Luft bekam. Molly lockerte ihre Umarmung, war aber noch nicht bereit Harry gänzlich zu entlassen. Schließlich gab sie ihn aber frei und Harry ging hinüber zum Bett von Fili. Madam Pomfrey untersuchte dieser gerade und als sich Harry neben sie auf das Bett setzte, fragte sie:

• „Mr. Potter, sind sie so nett und erklären uns, was das hier ist.“ Dabei reichte sie Harry den Dolch, welcher in dessen Hand sofort wieder zu schimmern begann und damit noch mehr neugierige Blicke auf sich zog.

• „Das kann ich nicht genau sagen, weil ich es selber nicht weiß. Der Dolch ist ein Geschenk von Mr. Filius.“

• „Davon hast du mir gar nichts gesagt,“ stellte Mad Eye fest. „Ich kenne den alten Mann, bei ihm wurden vor kurzem zwei Totesser überwältigt. Wie lange hast du den Dolch eigentlich schon?“

Harry bereute es schon den Namen genannt zu haben, bisher hatte er es vermieden.

• „So lange ist das noch nicht her, ich war zufällig bei ihm im auf der Suche nach einen Geschenk für meine Tante.“

• „Und da waren nicht zufällig zwei Totesser im Laden?“, fragte Moody, der inzwischen einen Verdacht hatte. „Die konnten nämlich bei ihrem Verhör nicht sagen, wie sie überwältigt worden sind.“
 

Harry fühlte sich ertappt:

• „Was soll ich sagen, vielleicht war es der Tag.“

Mad Eye hatte genug gehört und beließ es dabei. Die Sache war eine Weile her und wenn er ehrlich war, hatte Harry ungewöhnlich umsichtig gehandelt und es schien Schicksal zu sein, das er auf diese Weise an den Dolch gelangt war. Daher lies er die Anderen stehen und kümmerte sich wieder um den noch bewußtlosen Totesser.

Es war aber auch nicht nötig gewesen noch mehr zu sagen. Die meisten Anderen konnten sich auch so den Rest denken. Remus stellte sich hinter Harry und sagte leise:

• „Ich sollte vermutlich böse auf dich sein, weil du dich wiedermal in Gefahr gebracht hast, doch ich muss zugeben, dass ich stolz auf dich bin. Besonders weil du dabei nicht, wie sie so oft überstürzt gehandelt hast. Wie viele solcher Geheimnisse kommen eigentlich noch zu Tage?“

Harry lächelte und zuckte mit den Schulter:

• „Wer weis, wir werden sehen.“

Madam Pomfrey war es gelungen einen Großteil der Leute aus dem Zimmer zu schmeißen, so dass endlich auch ein wenig Ruhe in den Krankenflügel einkehrte. Während sich die verbliebene Gruppe um Fili’s Bett erleichtert unterhielt, wartete Alastor Moody darauf, dass der gefangene Todesser endlich wieder zu sich kam. In den letzten Minuten hatte eine deutliche Veränderung eingesetzt und der Mann hatte jetzt keine Ähnlichkeit mehr mit einem Chinesen.

Auf dem Bett lag ein großer, dürrer Mann mit langen schwarzen Haaren und blassen, kantigem Gesicht. Über seiner rechten Schläfe war eine auffällige Narbe und auch das dunkle Mal auf seinem Arm trat jetzt deutlich hervor.

• „Minerva, Remus kommt ihr bitte mal!“, rief Mad Eye. „Ich denke wir haben hier jemanden, den ihr auch kennen müsstet.“

Als die Beiden auf den veränderten Totesser blickten, verfinsterten sich die Gesichtszüge von Remus und Minerva.

• „Ich kann mich gut an ihn erinnern. Er war in unserem Jahrgang, sein Name ist David Patkins und machte schon damals keinen Hehl daraus, ein Freund von Voldemort zu sein. Wenn ich mich recht entsinne war er auch ganz gut mit Severus Snape befreundet, bevor er von der Schule flog.“

• „Ich kann mich auch noch gut an ihn erinnern,“ stelle McGonagall fest. „Es kam heraus, dass er die Gedächtnisse seiner Mitschüler verändert hatte und sie auch auf geistige Weise angegriffen hat. Daraufhin wurde er der Schule verwiesen. Er ist also tatsächlich ein Spezialist was Gedächtnisse angeht.“

Moody hatte zugehört.

• „Dachte mir schon, dass ihr ihn noch kennt. Wir suchen ihn auch schon eine ganze Weile, er ist sozusagen Voldemorts Spezialist, wenn es um das Beschaffen von Informationen geht.“

• „Was wird nun aus ihm, ich möchte ihn so schnell wie möglich wieder aus der Schule haben.“

• „So bald er wieder bei Bewußtsein ist, werden wir ihn unter Veritasserum befragen und dann bringen wir ihn nach Askaban.“

Bei den beiden jungen Leuten hatte sich die Stimmung gebessert. Madam Pomfrey hatte in der Zwischenzeit mit Meister Mingus gesprochen und dieser hatte zugesagt am Abend in Hogwarts vorbeizukommen und nach Filipulla zu sehen. Auf Anweisung der Heilerin sollten Harry und Filipulla die Nacht hier verbringen. Auch wenn sie keine direkte Bettruhe anordnete, wollte sie die Jugendlichen unter Beobachtung wissen. Von draußen schien die Nachmittagssonne ins Zimmer, deshalb fragte Harry, ob sie Hagrid besuchen dürften. Harry wollte Fili unbedingt mit ihm bekannt machen und Hagrid auch noch etwas anderes zeigen. Nachdem sich die Weasleys ebenfalls verabschiedet hatten, ging Harry zunächst zu Professor McGonagall.

• „Professor, hätten sie etwas dagegen, wenn ich Filipulla ein wenig durch Hogwarts führe. Ich würde ihr gern noch etwas anderes als die Kerker und den Krankenflügel zeigen.“

Die Schulleiterin schien kurz abzuwägen,

• „Ich habe nichts dagegen, solange ihr um sieben Uhr zum Abendessen in der großen Halle seid. Entfernt euch möglichst nicht zu weit, es ist auch hier nicht mehr 100 prozentig sicher.“

Harry bedankte sich und wollte schon gehen als McGonagall leise zu ihm sagte:

• „Das Paßwort ist Et in obscuritum est spes.“

• „WIE BITTE?“, Harry drehte sich um und blickte die Schulleiterin verwirrt an. „Wer soll sich denn so etwas merken können.“

• „Sie Mr. Potter, wenn sie ihrer Freundin den Gryffindorturm zeigen wollen.“

• „Et in obscuritum est spes, ich werde mir Mühe geben.“, wiederholte Harry die Worte und verabschiedete sich.

Als Harry zurück an Fili’s Bett kam, hatte Madam Pomfrey gerade ihre letzte Untersuchung beendet.

• „Also, sie Beide finden sich direkt nach den Abendessen wieder hier ein, und Mr. Potter, keine Anstrengungen mehr für heute!“ Damit waren die beiden junge Leute entlassen.

• „Was möchtest du sehen?“, fragte Harry.

• „Alles!“ lachte Fili und stieg aus dem Bett.

• „Alles dürfte ein wenig schwierig werden“, entgegnete Harry. Ich würde vorschlagen, ich führe dich mit ein paar Umwegen zu unserem Gemeinschaftsraum und dann besuchen wir Hagrid unseren Wildhüter und einen guten Freund von mir.

• „Das klingt doch viel versprechend“, freute sich Fili und nachdem sie sich von den restlichen Anwesenden verabschiedet hatten, machten sich Beide auf den Weg. Als sie das Treppenhaus erreichten, blieb Harry stehen und deutete nach oben.

• „Das Treppenhaus ist etwas gewöhnungsbedürftig. Die Treppen haben die dumme Angewohnheit die Richtung zu wechseln.“ Harry konnte sich noch gut an seinen ersten Tag hier erinnern und wie sie damals von den Vertrauensschülern in ihre Räume geführt wurden. Sechs Jahre waren seitdem vergangen, doch Nichts hier hatte seine Faszination verloren.

Fili blickte ebenfalls beeindruckt nach oben:

• „Und wie kommt man dann dorthin wohin man will?“ fragte sie und folgte Harry, der langsam voraus ging.

• „Es gibt unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel und nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran. Die Treppen ändern ja auch nicht ständig ihre Richtung.“

Doch genau in diesem Augenblick setzte sich die Treppe auf der sie gerade standen mit einem leichten Ruck in Bewegung. Fili stieß einen Schrei aus und klammerte sich an Harry. Dieser musste lächeln:

• „Das nennt man wohl Vorführeffekt aber das ist gar nicht so schlecht, wenn du Lust hast, können wir einen Blick in unser Klassenzimmer für Verwandlung werfen. Ich denke es ist offen, da sowieso keine Schüler im Haus sind.“

Fili hielt sich noch immer an Harry’s Arm fest, so ganz geheuer waren ihr diese Stufen nach wie vor nicht. Als die Treppe endlich zum Stillstand kam, machte sie einige schnelle Schritte um den nächsten Absatz zu erreichen.

• „Wie ich schon sagte“, neckte Harry sie, „man gewöhnt sich daran.“

• „Ich fand das nicht so komisch“, schmollte sie, „und was für Überraschungen hast du noch zu bieten?“

• „Ich denke ein paar könnten es schon noch sein.“ erwiderte Harry und machte dabei ein todernstes Gesicht.

• „Du bist manchmal unmöglich!“

• „Ach komm schon, bisher hab ich doch gut auf dich aufgepasst.“, und ohne groß darüber nachzudenken, griff er ihre Hand und zog sie weiter. So erreichten Beide das Klassenzimmer, welches auch tatsächlich nicht verschlossen war.

• „Als ich zum ersten Mal hier Unterricht hatte, sind mein Freund Ron und ich zu spät gekommen. Wir hatten uns auf den Gängen ein wenig verirrt und waren froh, dass Professor McGonagall noch nicht in der Klasse war. Nur eine Katze saß auf dem Pult, die sich aber einen Augenblick später in die Professorin verwandelte. Ich war total beeindruckt und werde das wohl auch nie vergessen. Bist du eigentlich ein Animagus?“

Filipulla schaute Harry verwundert an.

• „Das kann ich dir nicht sagen, es war bisher nicht Bestandteil meines Privatunterrichts.“

• „Wir behandeln es wohl auch erst im kommenden Schuljahr.“

Harry schlenderte noch einmal quer durch den Raum, als er sich umblickte stand Fili immer noch an der Tür.

• „Was ist mit dir?“

• „Das mag zwar seltsam klingen aber ich hätte auch lieber Unterricht mit Anderen zusammen gehabt. Meine Muggelschule habe ich ziemlich vermisst.“

• „Ich habe in Hogwarts das erste Mal wirklich Freunde gefunden. Für mich war dieses Schloss immer mehr ein zu Hause als der Ligusterweg in London, doch wir sollten weitergehen.“

Harry führte Fili durch einige Gänge zum Gryffindorturm. Als sie die Stufen zum Eingang nach oben stiegen, verfehlte etwas nur knapp ihre Köpfe und schlug katschend auf den Stufen auf. Dicht neben einem der Kronleuchter schwebte Peeves, der erfreut war, endlich Jemanden gefunden haben, den er ärgern konnte. Jedenfalls höhnte er von oben herab:

• „Potter ist in den Ferien hier um mit Peeves zu spielen und hat auch noch eine Freundin mitgebracht.“

• „Peeves verschwinde und such dir jemand Anderen zum Ärgern. Ich will meinem Gast die Schule zeigen und du bist kein gutes Beispiel!“

Der Geist verharrte einen Augenblick und Harry bereute es bereits, so etwas gesagt zu haben. Doch seltsamer Weise verschwand Peeves durch die Wand.

• „Gib es noch mehr Geister hier?“, fragte Fili und starrte dabei auf die Stelle, wo der Geist durch die Wand verschwunden war.

• „Es gibt noch eine ganze Menge“, erklärte Harry, „aber Peeves ist so etwas wie der Spaßvogel unter ihnen. Es gibt Niemanden der unseren Hausmeister so gut in Rage bringen kann wie Peeves. Ich mag ihn trotzdem oder gerade deswegen irgendwie.“

• „Oh, danke Mr. Potter, aber es tut mir trotzdem überhaupt nicht leid!“ Suchend schaute Harry sich um und in dem Augenblick, als er über sich blickte, trafen ihn zwei große Wasserbomben.

• „Volltreffer!“ grölte Peeves. Fili war es gelungen zur Seite zu springen und hatte nur ein paar Spritzer abbekommen, während Harry von oben bis unten durchnässt war.

• „Du hast Recht“, lachte Fili „er ist ein echter Spaßvogel.“

• „Na warte!“, schimpfte Harry, „ich habe auch ein paar neue Späße gelernt.“

Er wollte nach seinem Zauberstab greifen, als ihm einfiel, dass er diesen nicht mit zur Anhörung genommen hatte. Ihm war das Risiko zu groß, das aus irgendwelchen Gründen der halbe Orden den Stab zu sehen bekam.

• „Na Potter, was hast du gelernt?“

Ob es ohne Stab funktionieren würde, er hatte so sehr für den Streich bei seinen Freunden geübt und das, was er jetzt vor hatte war eigentlich nur Beiwerk zum Streich. Harry konzentrierte sich, denn Peeves hatte schon die nächste Wasserbombe in der Hand. Als jedoch plötzlich feine Nebelschwaden aus der Decke strömten und sich um den Geist zu sammeln begannen, verharrte dieser und vergaß seinen nächsten Wurf und begutachtete den Nebel. Immer mehr Nebel sammelte sich um den Geist, bis sich eine kleine Wolke gebildet hatte.

Zufrieden blickte Harry auf die Nebelwolke:

• „Also Peeves entweder du lässt uns jetzt in Ruhe ...“

• „Oder was, wollt ihr euch im Nebel verstecken.“ und mit diesen Worten warf er die nächste Wasserbombe.

• „Deckung!“ rief Fili und schob Harry ein wenig beiseite. Die Wasserbombe schlug klatschend weiter unten auf die Treppe.

• „Du hast es so gewollt!“ schimpfte Harry und mit einer Handbewegung begann sich die Wolke langsam zu drehen und bildete einen Wirbel. Immer schneller drehte sich der Wirbel und bevor Peeves wusste wie ihm geschah, wurde er auch schon mitgerissen. Die Wolke bewegte sich nach unten und nahm dabei den wütend schreienden Peeves mit.

• „Wie hast du das gemacht und ganz ohne Zauberstab?“, wunderte sich Fili.

• „Das würde mich auch interessieren, mich auch“, meldeten sich jetzt ein paar Zauberer in den Gemälden an der Wand.

• „Das bleibt vorerst mein Geheimnis“, schmunzelte Harry „wir sollten aber endlich weiter gehen, ich brauche etwas trockenes zum Anziehen. Als sie das Portrait erreichten wunderte sich die fette Dame.

• „Nanu Mr. Potter, was wollen sie denn in den Ferien hier.“

• „Ich möchte dieser jungen Frau unseren Turm zeigen.“

• „Sie wollen einer Fremden den Gryffindorturm zeigen, so etwas gibt es nicht!“

• „Wir haben die Genehmigung von Professor McGonagall.“

• „Ach ja und wie lautet das Passwort?“

Als Harry das Passwort genannt hatte, gab die Dame widerwillig den Eingang frei und das Portrait schwang herum. Doch die Beiden konnten sie noch immer schimpfen hören, so etwas hätte es bisher noch nie gegeben. Ein Schüler bringt eine Freundin mit in den Hausturm.

Fili blickte sich in dem gemütlichen Raum um:

• „Schön habt ihr es hier.“

Harry war schon in Richtung der Jungsschlafräume gegangen.

• „Wir haben hier unten manchen Abend verbracht, ich gehe kurz hoch und schau mal, ob ich noch etwas trockenes zum Anziehen finde. Mach es dir so lange bequem.“

Als Harry kurz darauf zurückkam, saß Fili auf einem der Sofas und hatte ein Bild vor sich liegen.

• „Habe gar nicht gewusst, dass du Spieler der Hausmannschaft bist.“ Sie schaute auf und schmunzelte.

• „Nun schau nicht so, es war nichts Anderes mehr da zum Anziehen, nur meine Trainingssachen vom Quidditch. Wie du ja schon gesehen hast, spiele ich in der Hausmannschaft. Quidditch ist für mich das Beste, was mir hier widerfahren ist, abgesehen natürlich von meinen Freunden.“

• „Ich fand die Spieler immer echt toll und war immer etwas neidisch, wenn ich Jemanden so auf dem Besen dahinrasen sah. Besonders, da ich kein besonderes Talent zum Fliegen habe.“

• „Da hab ich später vielleicht noch eine Idee, lass dich überraschen.“ Harry setzte sich zu ihr, „für Zwei, die so wenig voneinander wissen und sich eigentlich auch erst seit Kurzem kennen, verstehen wir uns wirklich ausgezeichnet. Aber ich wollte dir ja heute ein paar Freunde vorstellen. Vorher muss ich aber etwas wissen. Hast du Angst vor Schlangen?“

Fili blickte überrascht und auch ein wenig misstrauisch auf Harry.

• „Nein ich habe keine Angst vor Schlangen, ich finde sie faszinierend. Doch sie sind ja eigentlich Symbole für dunkle Magie und so genau hab ich mich damit nie beschäftigt.“

• „Also ich bin der Meinung, dass es nicht an den Tieren liegt, wenn ein Magier böse ist.“

Harry war überrascht, denn die Meisten hatten Angst vor Schlangen oder mieden sie wenigstens und warum hatte sie ihn bei der Erwähnung der Schlange so seltsam angeschaut. Die letzen Worte schienen Fili zu beruhigen und abwartend schaute sie Harry jetzt an.

• „Dann werde ich dir eine faszinierende Schlange und einen guten Freund vorstellen.“ Harry hatte als er sich oben neue Sachen gesucht hatte mit Sniff abgesprochen, wie er sich das mit Fili dachte. Sniff hatte den ganzen Nachmittag ruhig an Harrys Arm verbracht und war froh, dass zunächst alles glimpflich abgelaufen war. Er war Harry unsichtbar nach unten gefolgt und wurde jetzt auf dem kleinen Tisch wieder sichtbar. Fasziniert blickte Filipulla auf die goldene Schlange, welche sich zusammengerollt hatte und die junge Frau beobachtete.

• „Das ist Sniff“, stellte Harry die Schlange vor. „Wir sind in der letzten Zeit wirklich gute Freunde geworden und ich hoffe ihm eines Tages helfen zu können, den Weg zurück in seine Heimat zu finden.“ Sniff zischte leise und Harry übersetzte:

• „Er freut sich dich kennen zu lernen.“

• „Das hab ich verstanden.“ flüsterte Fili und blickte erwartungsvoll Harry an. Dieser war sprachlos, da macht er sich Sorgen darüber, wie sie auf Schlangen reagieren würde und dann so etwas.

• „Du bist ein Parselmund?“, fragte er ungläubig.

• „Erzähl es bitte Niemanden, es ist eines meiner größten Geheimnisse und du weist ja selbst, wie die Meisten auf so etwas reagieren.“

Sniff hatte in der Zwischenzeit seinen Vorderkörper aufgerichtet:

• „Du kannst mich wirklich verstehen. Dann gibt es jetzt noch Jemanden, mit dem ich mich unterhalten kann.“

Harry hatte über Fili’s Worte nachdenken müssen.

• „Von mir wird Niemand etwas darüber erfahren aber wie hast du das gemeint, eines deiner größten Geheimnisse?“

• „Du hast doch auch eine Menge Geheimnisse oder was war das vorhin auf der Treppe ohne Zauberstab. Wie sagtest du, das bleibt vorerst auch mein Geheimnis.“

• „Das hab ich nun davon“, lachte Harry. „Aber ich brauche jetzt erst mal einen Tee und das ist auch die Gelegenheit dir noch Jemanden vorzustellen.“

Harry zwinkerte Fili zu:

• „Dobby, hast du einen Moment Zeit.“

Einen Augenblick später stand der Hauself vor den Beiden.

• „Oh, Master Harry Potter hat Dobby gerufen. Was kann Dobby für Harry Potter tun?“

Dobby konnte es einfach nicht lassen.

• „Dobby, du sollst mich doch einfach nur Harry nennen aber ich möchte dir Jemanden vorstellen. Das hier ist Filipulla Tesla, eine gute Freundin von mir. Ich zeige ihr die Schule und wollte dich bitten, ob du uns etwas Tee beschaffen könntest.“ Dann sah Harry, dass Dobby mit seinen großen Augen starr auf die goldene Schlange starrte. „Hätte ich doch fast vergessen, das ist Sniff, ebenfalls ein guter Freund.“

Dobby starrte immer noch gebannt auf die Schlange:

• „Natürlich, Dobby freut sich wenn er etwas für Master Harry ... für Harry tun kann. Aber ist Harry Potter sicher, dass es eine gute Idee ist, eine Schlange hierher mitzubringen, besonders wenn es auch noch ein magisches Wesen ist?“

• „Woher weist du das?“, wunderte sich Harry.

• „Magische Wesen spüren Ihresgleichen“, erklärte Dobby geheimnisvoll. Dann war er in der gleichen Sekunde verschwunden.

• „Geheimnisvolle Freunde hast du und so einen ungewöhnlichen Hauselfen habe ich auch noch nicht gesehen.“, wunderte sich Fili. „Er trägt Sachen, wenn auch in einer seltsamen Zusammenstellung.“

• „Du musst wissen“, erklärte Harry, „Dobby ist frei, er gehörte früher den Malfoys, wo er schlimm behandelt wurde. Vor vier Jahren habe ich Lucius Malfoy ausgetrickst und so Dobby befreit. Seither sind wir gute Freunde.“

• „Dobby wird immer Harry Potter’s Freund sein.“, meldete sich der Elf, welcher soeben lautlos am Tisch erschienen war. Nachdem zwei Tassen, eine kleine Kanne Tee und etwas Gebäck auf dem Tisch standen, fragte Harry, ob Dobby ihnen ein wenig Gesellschaft leisten wollte. Der Elf war vor Freude wieder einmal völlig außer sich und da zur Zeit in der Schule wenig zu tun war blieb er gern ein Weilchen. So erzählten sie in der gemütlichen Runde über Neuigkeiten und einige Geschichten über Harry’s Zeit hier an der Schule. Nach einer ganzen Weile blickte Harry an die große Wanduhr:

• „Es ist ja schon fast sechs Uhr, ich will dir und Sniff heute noch Jemanden vorstellen. Dobby wir müssen uns….“

• „Da ist kein Problem für Dobby, Dobby soll am Wochenende Harry Potter Essen aus Hogwarts bringen. Dobby wird sich wirklich freuen Harry Potter dort zu besuchen.“

Harry brachte es nicht übers Herz, dem Hauself zu sagen, dass sie eigentlich mit ihren Kochkünsten experimentieren wollten aber vielleicht war ja auch Beides möglich. Sie verabschiedeten sich und verließen den Gemeinschaftsraum. Harry führte Fili hinunter zur Eingangshalle und durch das Tor nach draußen. Als sie das Schloss verließen, schlug ihnen die warme Abendluft entgegen und vom Wald duftete es nach Nadeln und Pilzen er.

• „Wir müssen zu der kleinen Hütte dort unten am Waldrand“ und deutete zum verbotenen Wald. Auf den abschüssigen Weg zu Hagrid’s Hütte hinunter blieb Harry stehen und drehte sich um. Die Sonne, hinter dem Schloss, hüllte dieses in einen Strahlenkranz und ließ es im wahrsten Sinne magisch wirken. Harry wies auf die Brücke weit hinter dem Schloss:

• „Über diese Brücke fährt der Hogwarts Express zum Bahnhof nach Hogsmeade. Das kleine Dorf können wir von hier nicht sehen, da es auf der anderen Seite des Schlosses liegt. Dort drüben“, und der deutete auf ein paar hölzerne Turmspitzen, „ist unser Quidditchfeld.“

Sie gingen langsam weiter und Harry erklärte unterwegs, wo die Gewächshäuser, der große See und einige andere Sachen lagen.

• „Und dieser Hagrid ist auch ein Freund von dir?“ Fili hatte schon einige ungewöhnliche Freunde von Harry kennen gelernt und war ein wenig misstrauisch.

• „Hagrid hat mich damals bei meinen Verwandten abgeholt. Er war sozusagen der Erste dem ich in der magischen Welt begegnet bin. Er ist der Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts und unser Lehrer für die Pflege magischer Geschöpfe und nicht zu vergessen, wie du richtig verstranden hast ebenfalls ein guter Freund von mir.“

Fili war zunächst beruhig und währenddessen hatten sie die Hütte erreicht. Harry klopfte und von Drinnen war ein Winseln zu hören, welches Fili veranlasste einige Schritte zurückzutreten. Dann folgten schwere Schritte und die Tür öffnete sich. Fang drängte als Erster heraus und begrüßte freudig Harry, bevor er neugierig die junge Frau beschnüffelte. Hagrid war aus der Tür getreten:

• „Hallo Harry, schön dich endlich wieder zu sehen.“ Dann blickte er auf Filipulla, die ihn verblüfft anstarrte. „Deiner Freundin hat es wohl zunächst die Sprache verschlagen?“

Harry drehte sich um, griff nach Fili’s Hand und zog sie dichter heran:

• „Darf ich vorstellen, Filipulla Tesla, Ministeriumsmitarbeiterin und eine gute Freundin; Rubies Hagrid, Wildhüter sowie Einiges mehr und ebenfalls ein guter Freund von mir.“

Fili hatte ihre Sprache wieder gefunden.

• „Hallo“, sagte sie leise, reichte Hagrid aber freundlich die Hand, welche dieser auch sofort kräftig schüttelte.

• „Na dann kommt mal rein ihr Beiden, McGonagall hat euch schon angekündigt und ich habe Tee aufgesetzt.“ Hagrid ging voraus und Fili hielt Harry kurz fest:

• „Du hast mir nicht gesagt, dass er ein Riese ist!“

• „Du hast ja auch nur gefragt wer er ist und nicht was“, lachte Harry „und außerdem ist Hagrid nur ein Halbriese.“

• „Das bekommst du irgendwann zurück!“, flüsterte sie und knuffte Harry in die Seite.

• „Wir werden sehen aber ich muss dich doch vor etwas warnen, bei Hagrid’s Keksen musst du aufpassen!“ Fili blickte ihn fragend an, doch Harry machte ein ernstes Gesicht und zog Fili mit in die Hütte.

Wie immer herrschte in der Hütte ein ziemliches Durcheinander, denn für seine Säuberlichkeit war Hagrid nicht gerade bekannt. Doch das störte Harry nicht im Geringsten. Sie setzten sich an den Tisch, wo zwei riesige Teetassen standen und der Halbriese sie erwartungsvoll ansah.

• „Nun ihr Beiden, was führt euch zu mir?“

• „Seit wann brauche ich denn einen Grund, um bei dir vorbeizuschauen“, beschwerte sich Harry, zwinkerte Hagrid dabei aber zu. „Aber du hast Recht, einerseits wollte ich dir Fili vorstellen bzw. euch einander und andererseits möchte ich dir Jemanden zeigen.“ Er streckte den Arm auf den Tisch und vor Hagrids großen Augen, wurde die goldene Schlange sichtbar. Dieser war begeistert:

• „So etwas habe ich ja noch nie gesehen aber was machst du mit einer Schlange?“

Harry erzählte zum wiederholten Mal in Kurzform die Geschichte und Hagrid hörte staunend zu. Während sie erzählten schob Hagrid eine große Schüssel herüber:

• „Kekse, habe sie heute frisch gebacken.“

Harry hatte alle Mühe sich ein Lachen zu verkneifen, als er den Ausdruck auf Fili’s Gesicht sah, doch nachdem Harry von den Keksen genommen hatte, traute auch sie sich.

Es gab noch eine ganze Menge zu erzählen und so dauerte es auch nicht lange, bis die Uhr viertel vor Sieben zeigte. Harry stand auf und flüsterte Hagrid etwas ins Ohr. Verwundert blickte dieser ihn an, doch dann konnte man ein Funkeln in seinen Augen erkennen und er ging nach draußen. Er steckte noch einmal den Kopf herein:

• „Kommt in einer Minute nach!“

• „Was hat das jetzt zu bedeuten?“, fragte Fili.

• „Ich habe eine Idee und Hagrid hilft mir dabei, lass dich überraschen!“

• „Eigentlich hatte ich heute schon genügend Überraschungen.“

Von draußen war ein lauter Pfiff zu hören und wenig später ein undefinierbares Geräusch.

• „Dann lass uns mal nach draußen gehen, es ist leider nicht mehr viel Zeit.“

• „Harry?...“ doch dieser zog Fili einfach hinter sich her.

Als sie um die Hausecke bogen, blieb Fili wie erstarrt stehen. Neben Hagrid stand niemand anderes als Seidenschnabel. Als er die beiden jungen Leute um die Ecke kamen, hielt er kurz den Kopf schief, doch als er Harry erblickte lief er direkt auf diesen zu. Ohne die übliche förmliche Begrüßung, stieß er vorsichtig an Harrys Arm und ließ sich von ihm am Kopf kraulen. Für Fili war es ein seltsames Schauspiel, der riesige Hippogreif kam zu Harry und lies sich wie ein kleines Hündchen kraulen.

Harry drehte sich nach seiner Freundin um.

• „Du musst keine Angst haben, weist du wie du dich verhalten musst.“ Fili nickte und kam vorsichtig zwei Schritte näher, sie verneigte sich und ohne zu zögern verneigte sich auch Seidenschnabel vor ihr. Hagrid war begeistert:

• „Ich habe gar nicht gemerkt, dass Seidenschnabel dich so vermisst hat, Harry und deine Freundin schein er ja auch zu mögen. Dann steht dem Ganzen ja nichts mehr im Wege.“

Verwirrt blickte Filipulla Hagrid an:

• „Was meinst du damit, Hagrid?“

• „Lass dir das mal von Harry erklären meine Liebe, ich denke wenn ihr nicht zu spät bei Minerva sein wollt, müsst ihr euch beeilen, wir sehen uns morgen noch zum Frühstück in der Halle.“

Harry verabschiedete sich und wandte sich Fili zu:

• „Du hast mir gesagt auf dem Besen machst du keine so gute Figur aber das Fliegen fändest du gut. Ich denke wir Beide verschaffen dir noch einen luftigen Überblick.“ Dabei streichelte er wieder den Kopf des Hippogreif’s der nickte als hätte er jedes Wort verstanden.

• „Das ist nicht dein Ernst oder?“ Sie blickte Harry mit aufgerissenen Augen an.

• „Es hat sogar Hermine gefallen und die hat eigentlich so etwas wie Flugangst, also komm schon her.“

Seidenschnabel hatte sich auf den Boden gelegt und Harry zog Fili förmlich auf dessen Rücken. Nachdem Harry sich hinter sie gesetzt hatte und stand Seidenschnabel auf, nahm eine Schritte Anlauf und erhob sich in die Lüfte. Im ersten Augenblick hatte Fili die Luft angehalten, doch bevor sie Zeit fand wirklich Angst zu haben hatten sie schon eine beachtliche Höhe erreicht und es bot sich eine zauberhafte Aussicht. Die abendliche Sonne tauchte Schloss und Landschaft in ein goldenes Licht und als ihr Blick auf den See fiel, hätte man dort eine zweite Sonne vermuten können, so funkelte das Wasser. Seidenschnabel überflog das Schloss in einer weiten Kurve und nahm dann Kurs auf die schillernden Wasserflächen. Von einem Augenblick zum Anderen stürzte er plötzlich in die Tiefe um dann knapp über der Wasserfläche dahin zu gleiten. Fili’s Schrei hallte über die ganzen Ländereien von Hogwarts als der Hippogreif plötzlich nach unten stürzte. Doch diesmal schwang darin so etwas wie Begeisterung mit. McGonagall, die in ihrem Büro arbeitete, trat ans Fenster und schüttelte mit dem Kopf. Doch dann lächelte sie, ‚Wir waren alle einmal jung und es ist gut in dieser Zeit für einen Augenblick die Sorgen zu vergessen.’

Seidenschnabel überflog mit den beiden jungen Leuten die ganze Umgebung und Harry konnte Fili auch die Orte noch zeigen, die zu Fuß nicht erreichbar gewesen waren. Pünktlich kurz vor sieben Uhr landete der Hippogreif vor dem Schlossportal und die Beiden stiegen ab. Fili und Harry kraulten den Hipogreif zu Abschied den Kopf bevor dieser in Richtung verbotener Wald verschwand.

• „Dankeschön!“, flüstere Fili, „es war ein großartiges Gefühl.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  smilingcat
2007-08-06T18:54:23+00:00 06.08.2007 20:54
hey... trotz des fiesen spions haben harry und filli noch spaß... find ich gut ... und toll das sie auch parsel kann.. ob sie irgentwie mit voldi verwandt ist und es nicht weiß ?

lg
cat *maunz*


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