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Zufall oder doch eher Schicksal?

von

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Unerwartete Gesellschaft

Soooo, da hab ich schon wieder eine Story angefangen!^^'

Mal schauen wie weit ich diesmal komme! Aber ich bin ziemlich optimistisch, was dies anbelangt, weil ich die Charas aus dieser Story unglaublich gerne mag und ich noch unglaublich viele Ideen für die Fortsetzung habe! Ihr dürft also gespannt sein! ^-^Ö
 

Infos:

Titel: Zufall oder doch eher Schicksal?

Autor: Lyra_ (auf Fanficton Blackberry)

E-Mail: weise_carolin@freenet.de

Genre: Übernatürliches, Liebesromanze

Bewertung: ab 16 (später ab 18)

Warnung: fear/ dark/ gothic/ lime(später lemon hrhrhrh)/ shounen-ai !!!!!!! (liebe unter Männern!)

(Dis)claimer: ALLES MEINS!!! Abgesehen der erwähnten Städte!^^ Ach ja und ich verdiene hiermit (leider) kein Geld! ^-^Ö

Widmung: Meinen absoluten Lieblingsautoren, die mich zu dieser Story mitinspiriert haben! Vielen Dank also an Lelis, angelheart, Mondsuechtig und Absolutely Black Rain!^^
 

Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen! ^.^Ö
 

Zufall oder doch eher Schicksal?
 

„Die zwei größten Tyrannen der Erde: der Zufall und die Zeit.“

Johann Gottfried von Herder (25.08.1744 - 18.12.1803)

dt. Dichter, Philosoph und Theologe
 

„Man weiß nie, wann das Schicksal zum Streich ausholen wird.“

Aus: Graham Greene: Der dritte Mann
 

Unerwartete Gesellschaft
 

Wumm.Wumm........WuWumWumm.......

Laut dröhnte der Lärm der starkbefahrenen Autobahn in seinen Ohren. Fast wie ein Schwarm zu groß geratener Insekten. Mit entschlossenen Schritten bahnte sich der schwarzhaarige schlanke Studente seinen Weg in der Dunkelheit, das Ziel immer vor Augen:

Die Raststätte!

Denn es war kalt oder um es deutlicher zu machen- es war SAUKALT!

Fröstelnd vergrub Kain die Hände in seinem sonst so zuverlässig wärmenden Kapuzenpullover. Der Wetterbericht hatte relativ warmes Wetter vorher gesagt und so traf ihn die Kälte vollkommen unerwartet.

Niemals wieder würde er diesen verfluchten anzugtragenden Lackaffen glauben schenken, soviel war schon mal klar! Das alles half ihm jedoch im Moment herzlich wenig und so fluchte er nur leise vor sich hin und fokussierte die hellerleuchtete Zufluchtsstätte.

Schon jetzt ließ ihm der Gedanke nachher aus der Raststätte wieder heraus zu gehen und in das unterkühlte klappernde Gerät, welches sich sein Fahrzeug nannte zurückzukehren, eine Gänsehaut auf seinem Körper entstehen.

In letzter Zeit schien er das Unglück aber auch gepachtet zu haben.

Erst hatte er diese furchtbare Grippe gehabt, die ihn fast ein halbes Jahr ans Bett gefesselt hatte und ihn so, jetzt wo er wieder fit war, stundenlange Nachhohlarbeit kostete, damit er wenigstens den Hauch einer Chance hatte, im nächsten Monat seine Prüfungen zu bestehen.

Dann verließ ihn auch noch sein Freund, ohne auch nur irgendeinen Grund zu nennen und ließ ihn mit gebrochenem Herzen zurück, während er mit dieser Tunte in der Nacht durchbrannte. Und zu guter Letzt hatte dann auch noch sein heißgeliebter Golf den Geist aufgegeben, sodass er sich nun mit dieser Rostlaube von Gebrauchtwagen auf den Weg zu seinem alten Schulfreund Kai machen musste, um sich bei diesem den Frust von der Seele zu reden

- sprich sich hemmungslos zu besaufen.

Gott sei Dank waren wenigstens gerade Semesterferien weshalb der 18 jährige Überflieger (soll heißen er hat einige Klassen übersprungen) überhaupt die Gelegenheit dazu hatte diese kleine Weltreise nach Hannover zu unternehmen.

Er selbst studierte in Berlin, war aber kein sehr reiselustiger Mensch, weshalb ihm diese verhältnismäßig kurze Strecke schon fast zu viel war.

Aber er musste einfach weg!

Raus aus Berlin, irgendwo möglichst weit von diesem Mistkerl entfernt, sodass er sich schließlich doch zu diesem Abenteuer entschlossen hatte.

Erleichtert betrat Kain jetzt jedoch erst einmal das Rasthaus, nachdem er die knapp 500m vom Parkplatz bis zur Raststätte erfolgreich überwältigt hatte und ließ sich von der köstlichen Wärme berieseln.

Einen Moment wartete er noch, bis er es für warm genug empfand, um seine Hände wieder aus den weiten seines Kapuzenpullis herauszunehmen, dann begann er sich diesen Konsumtempel anzusehen.

Auf den ersten Blick sah die Raststätte aus wie jede andere, aber auf den Zweiten wurde Kain klar, dass die Hütte seine besten Zeiten auch schon hinter sich hatte, falls sie so was überhaupt jemals gehabt hatte!

Dafür gab es mehrere Anhaltspunkte:

1. Der Kunststoffboden war arg verschmiert und es klebte allerlei Zeug daran.

2. Die Tapeten rollten sich die Wände hoch und ließen den Blick auf kahle schlechtverputzte Wände frei.

3. Die Holzdecke sah irgendwie schwammig aus woraus Kain schloss, dass wohl auch das Dach undicht war.

Ja, ja wäre er Raststättenhygienekontrolleur hätte er viel Spaß gehabt!

Aber egal! Langsam setzte er sich in Bewegung und ihm fiel auf, dass aus antiken Lautsprechern die scheußlichen Töne eines Schlagers dudelten.

Er stöhnte auf und verdrehte die Augen.

Das die Leute hier aber auch gar keinen Geschmack hatten!

Schon leicht genervt konzentrierte er sich wieder auf seine Umgebung.

Links ging es zu einem kleinen Shop, indem sich ein älterer Kassierer gelangweilt ein Video auf dem Überwachungsbildschirm, der im Laden installierten Kameras, ansah.

Rechts ging es zur eigentlichen Raststätte oder zum „Restaurant“, wie ein knallpinkes Plastikschild die bessere Pommesbude benannte.

Kurz überlegte Kain kam dann aber zu dem Entschluss, dass er sich in seinem Frust ruhig einmal ein schlappes Würstchen leisten konnte (man gönnt sich ja sonst nichts! XP) und bog so im Gang rechts ab.

Genau wie im Shop langweilten sich die Angestellten hier fast zu Tode und hingen lustlos an Theke und Kasse herum.

Wirklich verwunderlich war dieses Verhalten nicht, schließlich war es schon 11:30 Uhr, wie er mit einem raschen Blick auf seine Armbanduhr feststellte und außer ihm und einem stämmigen Fernverkehrfahrer, der in einer Ecke im Verzehrraum müde ein Brathuhn zerrupfte, war weit und breit kein Gast zu sehen.

//Irgendwie schon unheimlich! // ,ging es ihm durch den Kopf, //eigentlich wäre dies hier die perfekte Szenerie für einen Horrorfilm in dem ein geisteskranker Massenmörder in der menschenleeren Gaststätte einfällt und den ahnungslosen Studenten zerfleisch, der sich doch nur bei einer Tüte Pommes ein wenig aufwärmen wollte.//

Er erschauderte. Normalerweise liebte er Horrorfilme, da er meist der einzige war, der sich keine Angst durch Filmblut und abgetrennte Plastikgliedmaßen einjagen ließ.

In dieser Umgebung aber ließ ihn diese Vorstellung nicht ganz so kalt.

Über sich selbst den Kopf schüttelnd ging er zur Theke, nahm sich im vorbeigehen ein Tablett und begutachtete mit abnehmender Begeisterung das Sortiment der aufgebahrten Scheußlichkeiten der modernen Frittierküche.

Schließlich entschied er sich bei der gigantischen Auswahl von frittiertem Fisch mit Pommes, frittierten Huhn mit Pommes, frittierten Schweineschnitzel mit delikaten Kartoffelstreifen, sprich Pommes, und einer seltsam grünlichen Suppe für das Schweineschnitzel (mit Pommes natürlich! ^.~) und gab seine Bestellung bei der jungen Dame ab, die ihm erfreut über die Tatsache etwas zu tun zu haben, schon zum fünften Mal einen guten Abend wünschte.

Übereifrig gab sie ihm eine Nummer und beteuerte sogleich mit glänzenden Augen, seine Bestellung bei ihm vorbei zu bringen, sobald das „Gericht“ fertig war, bzw. die Mikrowelle „pling!“ machte und die halb zerfrittierten Pommes sich freudeschreiend selbst aus dem Fettbad auf seinen Teller retteten.

Gezwungen höflich nickte er lächelnd und holte sich noch eine Coke, bevor er an der Kasse bezahlen ging.

Der Preis kam einer Beleidigung gleich, aber der Schwarzhaarige war zu müde und demotiviert, um sich aufzuregen und so sparte er nur das höfliche Lächeln ein, während er bezahlte.

Eilig griff er sich Besteck und Servietten aus einer hölzernen Ablage und machte sich auf den Weg zum Verzehrbereich.

Gott! Wie dieser fette Typ hinter der Kasse ihn angesehen hatte!

Als wäre er entweder etwas zu Essen oder seine Lieblingspuppe.

Richtig widerlich! Kain wollte gar nicht wissen was sich im Kopf dieses Typen gerade abspielte und als besagter ihm dann noch ein schmieriges „Guten Appetit noch, Süßer!“ hinterher rief, hatte der Student es auf einmal doch rech eilig sich einen Platz zu suchen.

Ein Schauer lief ihm den Rücken herunter.

Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht von einem Massenmörder abgeschlachtet zu werden.

Dann liefe er wenigstens nicht Gefahr, dass dieser ekelhafte Typ ihn zu irgendwelchen perversen Dingen zwang.

Am Besten wäre natürlich gewesen, wenn er die Raststätte gar nicht erst betreten hätte, aber bei seinem Glück war der Tank seiner Rostlaube natürlich gerade an dieser Stelle leer gewesen, weshalb er den erzwungenen Stopp überhaupt erst einlegen musste und ihn nun nur sinnvoll nutzen wollte, um einen kleinen Imbiss einzunehmen.

Sich gar nicht in seiner Haut wohlfühlend ließ er sich steif an einem der Kunststofftische nieder, die hinter einer Wand gelegen waren und Schutz vor den (Blicken der) Angestellten versprachen.

Flüchtig streifte sein Blick den orangenen Zettel, auf dem die Nummer für sein Abendessen (oder sollte er besser Frühstück sagen?) stand.

In großen Druckbuchstaben strahlte ihm ironischerweise eine schwarze 13 entgegen.

Also, irgendwie war das ja klar gewesen!

Seufzend fuhr er sich durch das etwa kinnlange fransig geschnittene Haar, dass daheim an seiner Uni so viele Bewunderer hatte, da es im Sonnenlicht wie die Flügel eines Raben, bläulich schimmerte.

„Ja, ja es gibt Tage an denen man sich wirklich fragt, ob man die da oben irgendwie geärgert hat und nun die Rache dafür ausbaden muss!“

Erschrocken fuhr Kain hoch und blickte in verschmitzt glimmende grüne Augen.

Deren Besitzer war ein Mann um die 20, der an einem Tisch weiter saß.

Er hatte ungewöhnlich blasse Haut und sein scheinbar perfekt geformtes Gesicht umrahmte helles kupferfarbenes Haar, das mit einem Haarband so locker zusammengebunden war, dass ihm einige Strähnen vorwitzig in die Augen vielen und in Kain der Wunsch entstand, sie dem jungen Mann aus dem Gesicht zu streichen.

Am beeindruckesten aber waren trotzdem die katzenartigen smaragdgrünen Augen, die ihn interessiert musterten. Kain schluckte unsicher.

Er konnte sich nicht daran erinnern, den Mann eben schon im Raum gesehen zu haben, denn so ein zweifellos verdammt attraktiver Mann wäre ihm auf jeden Fall aufgefallen, dessen war er sich mehr als nur sicher.

Verwirrt schüttelte er über sich selbst den Kopf.

Wahrscheinlich hatte er einfach nicht genau genug hingesehen.

„Das ist wahr aber dank Gottes Gnade ist dieser Tag ja bald vorbei!“

Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er sah, dass auch der Fremde schmunzelte.

Seine Augen schienen von Innen heraus zu leuchten und in seinem Gesicht spiegelte sich unverhohlenes Interesse.

„Sag mal, was hältst du eigentlich von der Idee mir ein wenig Gesellschaft zu leisten?“ , seine melodische Stimme klang verlockend.

Kains Gehirn arbeitete auf Hochtouren.

War das normal, dass ein wildfremder Mann ihn einlud sich zu ihm zu setzen?

Wollte dieser Kerl ihm vielleicht in irgendeiner Weise weh tun?

Skeptisch musterte Kain den Fremden.

Wirklich gefährlich sah er nicht aus, denn er war zwar muskulös, was deutlich durch den körperbetonten beigefarbenen Pullover zu sehen war, aber er wirkte entspannt und sein Gesicht zierte ein warmes einladendes Lächeln.

Doch auf wessen Stirn stand schon geschrieben, dass er ein Massenmörder, Attentäter oder sonst was war?

Andererseits war ihm diese Raststätte mit dem fetten Kassentyp nicht geheuer und wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er gegen ein wenig Gesellschaft und ein nettes Gespräch absolut nichts einzuwenden.

Zumal der Typ wirklich heiß war und wenn ihn sein erster Eindruck nicht täuschte auch ein recht intelligenter Mann.

Außerdem war er selbst ja auch nicht gerade wehrlos, schließlich übte er seit seinem 7. Lebensjahr verschiedene Kampfsportarten aus.

Keck hob er eine Augenbraue.

„Da ich nicht annehme, dass du vorhast mich zu fressen; Klar warum nicht?“

Entschlossen nahm er sein fast leeres Tablett und setzte sich dem Anderen gegenüber.

„Tja, dann werde ich mich wohl stark zusammenreißen müssen, um dich nicht anzuknabbern, wo du doch so ein attraktiver junger Mann bist!“

Schelmisch funkelten die Smaragde ihn an und wanderten musternd über Kains schlanken Oberkörper.

Verlegen senkte Kain den Blick auf sein Tablett und ein rosa Schimmer überzog seine sonst so blassen Wangen.

Gott! Hatte dieser absolut scharfe Beau gerade mit ihm geflirtet?

Der Schwarzhaarige konnte sein Glück gar nicht fassen.

Sollte dies das Ende seiner endlos erscheinenden Pechsträhne sein?

Jetzt durfte bloß nichts schief gehen!

Fieberhaft überlegte er ob sein Styling stimmte.

Das Ergebnis war zufriedenstellend, denn er trug seine helle Lieblingsjeans, die ihm etwa bis über die Hüfte reichte.

Darüber befanden sich zwei schwarze Nietengürtel und schließlich, seiner Brust schmeichelnd, den graublauen grobgestrickten Kapuzenpulli, den er zum Geburtstag von ein paar Freunden geschenkt bekommen hatte.

Seine feinen Haare waren durch die Fahrt zwar höchst wahrscheinlich ziemlich durcheinander, aber sein Exfreund hatte niemals eine Gelegenheit ausgelassen, um ihm zu sagen wie unglaublich gut ihm das stand.

Er selbst konnte sein Aussehen nie gut einschätzen, aber da er schon immer viele sowohl männliche als auch weibliche Verehrer hatte, glaubte er dem Fremden einfach einmal, dass er im Moment ganz gut aussah.

„Nun dann bin ich ja beruhigt, dass ich deinem guten Ruf nicht schade, falls uns jemand zusammen sieht!“ ,zwinkernd nahm der Schwarzhaarige einen Schluck von seiner Cola.

Sein Gegenüber nickte leise lachend und zeigte dann ein Lächeln, dass Kain fast vom Stuhl gerissen hätte.

Wie konnte ein Mann nur so gut aussehen?

Solche Kerle bekam man sonst doch nur auf den Seiten von Hochglanzmodemagazinen zu sehen!

Bewundernd starrte er seinen Tischnachbarn an und war sich selbst dabei im klaren, dass er im Moment nicht nur unhöflich war, sondern auch noch ziemlich dämlich aussehen musste. Zum Glück kam in diesem Augenblick das Mädchen von der Theke, um ihm sein Schnitzel zu bringen, sodass er die Gelegenheit hatte sich von den smaragdgrünen Augen zu lösen.

Noch ein wenig durcheinander nahm er das Schnitzel dankbarlächelnd an und gab der jungen Dame den Zettel mit der 13.

Diese lächelte schüchtern zurück und wünschte ihm noch einen guten Appetit, obwohl Kain sich sicher war, dass er wahrscheinlich in der Gegenwart dieser gottgleichen Kreatur kaum einen Bissen hinunter kriegen würde.

Ein Seufzen verließ seine Lippen. Er konnte ja wenigstens so tun, als ob er essen würde. Lustlos ergriff er Messer und Gabel und begann das Schnitzel in mundgerechte Stücke zu zerlegen.

Währenddessen spürte er, wie der Andere ihn beobachtete und die Stille, die zwischen ihnen herrschte begann, Kains Meinung nach, langsam unangenehm zu werden.

Es musste doch etwas geben, worauf er den Anderen ansprechen konnte.

Gerade wollte er Eines, der Schnitzelstückchen mit seiner Gabel aufspießen, als ihm etwas auffiel.

Leicht verwirrt schaute er auf und begegnete dem immer noch unwahrscheinlich intensiven Blick des Anderen.

„Äh... wie heißt du eigentlich?“

In den Augen des Fremden blitzt es belustigt.

„Wie unhöflich von mir. Habe ich doch wirklich vergessen mich vorzustellen! Da siehst du es! Deine anmutige Gestalt hat mich so fasziniert, dass ich all meine guten Manieren vergessen habe!“ Er lachte leise und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

„Mein Name ist Cedric Webber.“

Grinsend hielte er dem Schwarzhaarigen seine rechte Hand hin.

„Und wie heißt du?“

Wegen des Komplimentes wieder rot wie eine Tomate, reichte Kain ihm ebenfalls die Hand. „Kaine! Kaine Wessling!“

Erfreut schüttelte Cedric seine Hand und dachte gar nicht daran sie wieder loszulassen. Stattdessen begann er mit seinem Daumen über Kains Handrücken zu streichen.

Dabei blickte er nicht ein einziges Mal auf, sondern fokussierte die dunklen Augen des Schwarzhaarigen.

„Kaine. Ein schöner Name!“

Dem Angesprochenen lief es eiskalt den Rücken hinunter.

Eigentlich mochte er seinen Namen nicht besonders, aber hier und jetzt, wo ihn dieser Halbgott aussprach, war er das schönste Wort auf der ganzen Welt. Doch dann, ganz plötzlich klinkte sich wieder sein Verstand ein.

Was ging hier eigentlich vor sich?

Seit wann war er so anfällig auf Komplimente?

Und was am aller wichtigsten war: Seit wann ließ er sich von einem Mann betatschen, den er gerade erst 10 Minuten kannte?

Aber irgendwie entglitten ihm diese Gedanken immer wieder und er fühlte sich plötzlich an den Abend zurückversetzt, an dem er sein erstes und letztes Mal mit ein paar seiner Studienkollegen Marihuana geraucht hatte.

Es ging ihm damals so schlecht, dass er im Badezimmer übernachten musste.

Was ihm aber am meisten Angst gemacht hatte war, wie unglaublich träge und zugenebelt er gewesen war und dass er hätte ihn jemand gefunden, der ihm böses wollte vollkommen hilflos gewesen wäre.

Genauso fühlte er sich nun und wie an dem Abend vor einem halben Jahr machte ihm das wirklich Angst.

Mit großer Mühe schloss er seine Augen und entkam so dem hypnotischen Blick des Älteren. Wie als hätte jemand die Belüftung in seinem Gehirn angeschaltet verschwand der Nebel plötzlich.

Erleichterung durchflutete Kain und er begann erst einmal seine Gedanken wieder zu ordnen. Was war denn eben geschehen?

Wahrscheinlich war es die Müdigkeit! Vielleicht sollte er sich hier in der Raststätte ein Zimmer nehmen und erst morgen Früh weiter fahren.

Allerdings war da ja auch immer noch der fette Kassentyp.

Na ja, er würde schon eine Lösung finden.

Erschöpft öffnete er die Augen wieder und entzog Cedric seine Hand.

Vorsichtig schaute er den Orangehaarigen wieder an, um herauszufinden, ob dieser sich nun abgewiesen vorkam.

Was er aber nun wirklich in Cedrics Augen sah, war kein Ärger, sonder Überraschung.

Der Langhaarige sah ihn an, als wäre er das achte Weltwunder und das verwirrte den Schwarzhaarigen zutiefst.

Um seine Verlegenheit zu überspielen, begann er sich mit seinem nun schon lauwarmen Schnitzel zu beschäftigen.

Er ging höchst sorgfältig vor und nahm es sehr ernst, das nach Gummi schmeckende Fleisch zu zerkauen und dabei Muster mit seinen Pommes zu legen, um nicht zu seinem Gegenüber schauen zu müssen.

Daher entging ihm aber auch, wie sich Cedrics Gemütslage veränderte und sich auf seinem eben noch vor erstaunen geöffneten Mund ein hinterlistiges Grinsen schlich.

Auch die immer noch ausgestreckte Hand nahm er vom Tisch und verschränkte sie mit dem anderen Arm lässig vor der Brust.

„Sag mal Kaine. Nur aus reinem Interesse! Schmeckt das Zeug eigentlich so schlecht wie es aussieht?“

Der Schwarzhaarige fühlte sich ertappt und verschluckte sich auch prompt an einer halben Pomme (Einzahl von Pommes? Ô.o).

Nachdem er es schließlich geschafft hatte, das frittierte Kartoffelstückchen aus seiner Luftröhre zu katapultieren, schaue er wieder zu Cedric hinüber und wahr unendlich erleichtert, als er sah, dass dieser ihm wieder freundlich zulächelte.

„Schlimmer und zwar um einiges!“

Auch auf sein Gesicht schlich sich nun ein schiefes Lächeln.

„Aber ich bin eben ein armer brotloser Student und muss essen, was ich zwischen die Zähne bekomme!“

Um seine Worte zu untermalen steckte er sich ein weiteres Schnitzelstück in den Mund und verzog angewidert das Gesicht.

Dabei viel sein Blick auf Cedrics Tischseite und er bemerkte erst jetzt, dass der Andere überhaupt nichts in der Raststätte geholt hatte.

Weder etwas zu Essen noch irgendein Getränk und was Kain am meisten verwunderte, nicht mal ein Tablett.

Cedric hatte seinen Blick anscheinend bemerkt, denn er antwortete direkt auf die ungestellte Frage. „Also, bei mir hat das Zeug schon beim Ansehen Übelkeit erregt und Getränke habe ich in meinem Auto selber und vor allem um einiges billiger! Aber egal, das ist ja jetzt auch völlig unwichtig, was mich dagegen viel mehr interessiert ist, was du eben gesagt hast! Du studierst? Wow! Ich hätte dich auf höchstens 19 geschätzt, aber wenn du schon studierst musst du ja um einiges Älter sein!“

Diesmal schien er wirklich interessiert zu sein, denn er beugte sich über den Tisch näher zu Kain heran.

„Nein, nein!“ ,lachte dieser und ließ nun endgültig Pommes, Pommes sein, denn wenn er heute eines gelernt hatte, dann das, dass er nie wieder in einer Raststätte etwas „frisch“ zubereitetes Bestellen würde.

„Du liegst ganz richtig mit deiner Schätzung. Na ja, fast jedenfalls. Ich bin nämlich 18 und habe in der Grundschule eine Klasse übersprungen und dann auf dem Gymnasium noch einmal Zwei! Deshalb studiere ich schon.“ Er zuckte mit den Schultern.

„Und was ist mit dir? Wie alt bist du?“

Auch Kain wurde langsam Neugierig, vor allem jetzt, wo das Gespräch endlich anfing interessant zu werden.

„Ich sitze also neben einem kleinen Genie, jah?!“ Cedric pfiff leise.

„Ich bin beeindruckt. Ich kann leider nicht von mir behaupten, je eine Klasse übersprungen zu haben, aber Intelligenz ist ja auch nicht alles!“

Gespielt beleidigt zog er eine Schnute und fuhr sich übertrieben eitel, wie ein typisch amerikanisches Model, wie man es aus etlichen Filmen kannte, durch seine Haare.

Lachend applaudierte Kain. „Du solltest am nächsten Carsting für „Natürlich Rotblond“ teilnehmen! Auf jemanden wie dich warten die da wahrscheinlich schon sehnsüchtig!“

Cedric machte ein trauriges Gesicht und schlug sich theatralisch eine Hand vor die Stirn (Ich hoffe ihr wisst was ich meine! ^^’).

„Ach herrje! Immer auf das Schlimme! Ich war beim letzten Carsting, aber die meinten ich hätte zu wenig Oberweite, also wirklich!“

Er war der geborene Schauspieler, soviel wurde Kain in diesem Augenblick klar, denn der Ältere brachte das Ganze so echt rüber, dass Kain schon nach den ersten Wörtern lachend über dem Plastiktisch hing.

„Als wäre denen ein C-Körbchen nicht genug!“ ,zeterte Cedric in tuntigem Ton weiter. „Gnade! Hör auf ich kann nicht mehr!“ ,lachend hielt der Schwarzhaarige sich den Bauch und versuchte sich gerade wieder zu beruhigen.

„Na gut, aber nur weil du es bist!“, keck zwinkerte der Rotblonde ihm zu,

„Wo waren wir eigentlich stehen geblieben... Ach ja beim Alter! Uhu, immer diese heiklen Themen, aber gut! Du hast deins ja schließlich auch verraten! Also, falls es dich noch interessiert ich bin 22!“

Abschätzend sah Kain ihn an.

„Da hast du dich aber gut gehalten! Ich hätte dich jünger eingeschätzt.“ Dieses Mal war es Cedric, der sich lachend über den Plastiktisch beugte (Und wer oben unter Thema „Übernatürliches“ gelesen kann sich denken warum).

„Ha... ja, ja das ist wahr!“

Kain wusste zwar nicht warum der Ältere plötzlich einen Lachflash bekam, aber er freute sich darüber, dass er der Auslöser dafür war.

Außerdem war er hin und weg von diesem unglaublichen schönen Geräusch! Sein eigenes Lachen hörte sich immer an wie ein Schwarm liebeskranker Krähen, aber Cedrics war wunderschön. Alles an diesem Mann war schön!

„Ich weiß zwar nicht warum du das Ganze so lustig findest, aber keine Angst! Ich werde aus reiner Höflichkeit mitlachen! Ha ha ha!“

Langsam bekam sich der andere wieder ein.

„Sorry, das war ein Insider. Aber danke, den hat schon lange keiner mehr gebracht! Insgesamt scheinst du ja ein ziemlich heiterer Kerl zu sein! Woher kommst du?“

Belustigt schaute er Kain in die Augen und auch wenn dieser es nicht zu bemerken schien, ihm viel sehr wohl auf, dass nur noch wenige Zentimeter die beiden voneinander trennten, da sie sich beide über die jeweilige Tischkante beugten. Wieder stahl sich das hinterlistige Grinsen auf sein Gesicht. O Ja! Er hatte seinen ursprünglichen Plan noch nicht vergessen. Verstohlen sah er auf seine Armbanduhr. 0:02 Uhr er sollte sich beeilen, aber ein wenig Zeit brauchte er wohl noch, denn der Kleine war noch nicht so weit.

Das spürte er.

„Nun ja, das kommt immer darauf an in wessen Gesellschaft ich mich befinde, ob ich heiter bin oder nicht!“, verschmitzt schaute der Schwarzhaarige auf,

„Ein wenig liegt es vielleicht auch an meinem derzeitigen Zuhause, schließlich sagt man im Algemeinen, dass die Berliner ein recht lustiges Völkchen sind und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ein wenig davon auf mich abgefärbt ist.“

Nachdenklich sah der Ältere Kain an.

„Mhm Berlin... passt irgendwie zu dir! Schöne Stadt mit vielen offenen netten Leuten, die einem schon beim ersten zusammentreffen ihre Meinung sagen! Doch, ich mag Berlin, auch wenn ich erst ein paar Mal dort war!“

Kain nickte zustimmend und ein begeistertes Funkeln zierte seine Onyxfarbenden Augen.

„Ja! Berlin ist wirklich toll! Vor allem die Stimmung auf den Straßen und das Gemüt der Leute. Ich habe es nie bereut dorthin gezogen zu sein.“

„Kann ich mir vorstellen und...“

«Ping pi pi pi pi ping. Pi pi pi pi ping.»

(Man stelle sich ein Handy mit dem Klingelton von Phantom der Oper vor! :)

Erschrocken fuhr Kain hoch, fasste sich aber einen Moment später wieder.

„Deins?“ ,fragte er.

Seufzend nickte Cedric holte sein Handy hervor, sah kurz auf das Display und stand auf.

„Ich bin gleich wieder da!“

Lächelnd ging er in Richtung Ausgang und winkte Kain noch einmal kurz zu ,bevor er aus dessen Gesichtsfeld verschwand.
 

Mit schnellen Schritten verließ er fast fluchtartig die Raststätte und schaute sich um, ob auch weit und breit keine Zuhörer in sicht waren.

Dann nahm er ab.
 

„Was willst du?“

„Einmal noch deine erotische Telefonstimme hören! Was sonst?!“

„Für Späße derart niedriger Qualität bin ich im Moment leider taub versuchen Sie es später noch einmal!“

„Lass den Scheiß Ced! Du weißt ganz genau warum ich anrufe. Du wolltest schon vor einer Stunde da sein! Was treibst du wieder?“

„Sorry ich hatte wirklich aufrichtig geplant heute pünktlich zu kommen, aber dann ist mir doch noch etwas dazwischen gekommen.“

„Etwas oder jemand? Oh sag es nicht, da du es bist wohl eher jemand! Aber scheiße Cedric du brauchst doch sonst auch nicht so lange.“

„....“

„Cedric!“

„Er ist anders als die anderen!“

„Was laberst du da für einen Müll! Du musst ihm nur in die Augen sehen, dass kann doch nicht so schwer sein!“

„Ich sage doch er ist anders! Ich habe es längst probiert, aber er hat sich aus meinem Bann befreit kannst du dir das vorstellen?! So was ist mir noch nie passiert!“

„....Befreit bist du dir sicher?“

„Sicher bin ich mir sicher oder meinst du ich kenne den Unterschied nicht!“

„Doch klar weiß ich, dass du den Unterschied kennst, aber ich mein ja nur! Kannst du dir nicht jemand anderen suchen? Du bist doch auf einer Raststätte, da gibt es doch bestimmt noch andere Gäste und Angestellte!“

„Klar, aber die sehen entweder alle beschissen aus, haben ne fette Wampe oder sind noch kleine überdrehte Mädchen! Die mag ich nicht! Außerdem ist der Junge den ich am Wickel habe verdammt heiß! Ich will ihn, verstehst du?! Ihn und niemand anderen sonst! Jetzt wo ich bemerkt habe, dass meine Fähigkeiten nicht auf ihn wirken noch viel mehr!“

„Cedric?“

„WAS?“

„Ist er ein Sänger?“

„Ein Sänger? Wieso das?“

„ Ich meine ob sein Blut für dich singt!“

„....“

„CEDRIC!“

„Wenn du damit meinst, dass ich ihn schon anfallen will, wenn ich ihn nur sehe, dass mein Puls rast, wenn er mir näher kommt, dass ich all meine Kräfte brauche, um mich zurückzuhalten, wenn... “

„DANKE CED DAS WAR ZIEMLICH DEUTLICH!“

„SCHREI MICH NICHT AN DAS TUT IN DEN OHREN WEH!“

„Okay okay! Komm mal wieder runter Großer. Was willst du jetzt tun?“

„Ich will versuchen ihn rumzukriegen, ihn dann aus der Raststätte herauszulotsen und seine Leiche später auf die Autobahn legen.“

„Klingt nach einem recht einfachen, aber wirkungsvollen Plan.“

„Du bist also einverstanden?“

„Klar warum nicht? Aber eins noch Ced!“

„Was?“

„Beeil dich verdammt noch mal! Das kann doch echt nicht so lange dauern den Kleinen abzuschleppen!“

„Was soll ich denn machen? Ich kann ihn doch nicht einfach aus der Raststätte zerren!“

„Dann gib ihm doch einfach was von dem Zeug was ich dir letztens gegeben habe!“

„....“

„Du kannst mir später danken und jetzt mach hinne!“

„Mhm, okay ich beeile mich! Ciao!“

„Guten Appetit Großer! Bis gleich...“
 

Genervt klappte Cedric sein Handy zu.

„Schade eigentlich um den Kleinen ich hätte sicher noch viel Spaß mit ihm haben können!“

Schwungvoll drehte er sich um und ging mit großen Schritten zurück zu dem Ort, an dem seine Beute schon auf ihn wartete.

Es war allerhöchste Zeit mit den Spielereien Schluss zu machen!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tja ja, ich weiß das is ein ziemlich mieser Cliffhanger, aber ich hab halt Angst, dass die Geschichte sonst keiner weiter liest! T.T *schnief*

Na ja falls es euch doch gefallen hat: ich falle jedem tausend Mal dankend um den Hals, der mir einen Kommi schreibt!^^ *Bettelblick mach*

Ich erwarte ja auch keine Romane oder so, mir reichen schon wenige Wörter, wenn ich diesen entnehmen kann wie euch die Story gefallen hat und wie ich sie noch verbessern könnte! ^-^ö

Dann geht es auch schnell weiter!!!^^

Die Geschichte ist mir richtig ans Herz gewachsen und dabei hatte ich die Idee dazu witziger Weise, als ich mit meinen Eltern nachmittags an einer Raststätte gehalten habe, ich mich tierisch über das ekelige Essen aufgeregte und mir vorstellte, wie es wäre wenn zwei wirklich hübsche Boys in meiner Situation wären und voilá Cedric und Kain waren geboren.

Nun ja... *hüstel* Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, wie ungestört die beiden Hübschen wären, wenn niemand sonst im Verzehrraum sitzen würde und was sie da hätten anstellen können...hrhrhr... *wieder mal pervers denk*

Aber egal!^^'
 

Ich hoffe wir lesen uns noch einmal

Lyra_
 

P.S.: Wer einen Rechtschreib- und/oder Tippfehler findet darf ihn sich eintüten und mit nach Hause nehmen! Bei bedarf signier ich ihn auch! ^-^ö



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
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Von:  Grell_Twin
2010-08-03T18:45:43+00:00 03.08.2010 20:45
Toll Toll! *In tränen ausbricht* So spannend und schön erzält:-)

Von:  angel-like
2007-03-17T18:30:52+00:00 17.03.2007 19:30
Nja für den Kommi will ich jetzt aber auch das 1000 mal um den Hals fallen^^
Scherz beiseite:
Die Story gefällt mir echt gut und ich würde mich freuen wenn du weiter schreibst! (und mir ne Ens Schreibst da ich es sonst verraff^^)
Von:  Samara05
2007-03-15T12:43:40+00:00 15.03.2007 13:43
Hi, deine Geschichte ich bis jetzt sehr gut gelungen.
Du kannst richtig Spannung aufbauen ( die ich jetzt noch hab, weil ich unbedingt wissen will wies weiter geht ) *g*
Eiegentlich gibt es nicht viel darüber zu meckern....( ist mir zumindenst nichts aufgefallen ) Also mach weiter so!

Gibst du mir Bescheid wanns weiter geht? Wie schon gesagt, bin mächtig neugierig darauf...

Gruß,
Samara
Von:  RockCherry
2007-02-23T10:52:22+00:00 23.02.2007 11:52
hö....noch kein kommi?
naja dann hier der erste ^-^:

dein story ist bisz hier vooooll klasse, hoffe das es schnell weiter geht *anfeuer*
kann ch nur weida empfehlen...^^


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