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Zufall oder doch eher Schicksal?

von

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Unerwartete Gesellschaft

Soooo, da hab ich schon wieder eine Story angefangen!^^'

Mal schauen wie weit ich diesmal komme! Aber ich bin ziemlich optimistisch, was dies anbelangt, weil ich die Charas aus dieser Story unglaublich gerne mag und ich noch unglaublich viele Ideen für die Fortsetzung habe! Ihr dürft also gespannt sein! ^-^Ö
 

Infos:

Titel: Zufall oder doch eher Schicksal?

Autor: Lyra_ (auf Fanficton Blackberry)

E-Mail: weise_carolin@freenet.de

Genre: Übernatürliches, Liebesromanze

Bewertung: ab 16 (später ab 18)

Warnung: fear/ dark/ gothic/ lime(später lemon hrhrhrh)/ shounen-ai !!!!!!! (liebe unter Männern!)

(Dis)claimer: ALLES MEINS!!! Abgesehen der erwähnten Städte!^^ Ach ja und ich verdiene hiermit (leider) kein Geld! ^-^Ö

Widmung: Meinen absoluten Lieblingsautoren, die mich zu dieser Story mitinspiriert haben! Vielen Dank also an Lelis, angelheart, Mondsuechtig und Absolutely Black Rain!^^
 

Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen! ^.^Ö
 

Zufall oder doch eher Schicksal?
 

„Die zwei größten Tyrannen der Erde: der Zufall und die Zeit.“

Johann Gottfried von Herder (25.08.1744 - 18.12.1803)

dt. Dichter, Philosoph und Theologe
 

„Man weiß nie, wann das Schicksal zum Streich ausholen wird.“

Aus: Graham Greene: Der dritte Mann
 

Unerwartete Gesellschaft
 

Wumm.Wumm........WuWumWumm.......

Laut dröhnte der Lärm der starkbefahrenen Autobahn in seinen Ohren. Fast wie ein Schwarm zu groß geratener Insekten. Mit entschlossenen Schritten bahnte sich der schwarzhaarige schlanke Studente seinen Weg in der Dunkelheit, das Ziel immer vor Augen:

Die Raststätte!

Denn es war kalt oder um es deutlicher zu machen- es war SAUKALT!

Fröstelnd vergrub Kain die Hände in seinem sonst so zuverlässig wärmenden Kapuzenpullover. Der Wetterbericht hatte relativ warmes Wetter vorher gesagt und so traf ihn die Kälte vollkommen unerwartet.

Niemals wieder würde er diesen verfluchten anzugtragenden Lackaffen glauben schenken, soviel war schon mal klar! Das alles half ihm jedoch im Moment herzlich wenig und so fluchte er nur leise vor sich hin und fokussierte die hellerleuchtete Zufluchtsstätte.

Schon jetzt ließ ihm der Gedanke nachher aus der Raststätte wieder heraus zu gehen und in das unterkühlte klappernde Gerät, welches sich sein Fahrzeug nannte zurückzukehren, eine Gänsehaut auf seinem Körper entstehen.

In letzter Zeit schien er das Unglück aber auch gepachtet zu haben.

Erst hatte er diese furchtbare Grippe gehabt, die ihn fast ein halbes Jahr ans Bett gefesselt hatte und ihn so, jetzt wo er wieder fit war, stundenlange Nachhohlarbeit kostete, damit er wenigstens den Hauch einer Chance hatte, im nächsten Monat seine Prüfungen zu bestehen.

Dann verließ ihn auch noch sein Freund, ohne auch nur irgendeinen Grund zu nennen und ließ ihn mit gebrochenem Herzen zurück, während er mit dieser Tunte in der Nacht durchbrannte. Und zu guter Letzt hatte dann auch noch sein heißgeliebter Golf den Geist aufgegeben, sodass er sich nun mit dieser Rostlaube von Gebrauchtwagen auf den Weg zu seinem alten Schulfreund Kai machen musste, um sich bei diesem den Frust von der Seele zu reden

- sprich sich hemmungslos zu besaufen.

Gott sei Dank waren wenigstens gerade Semesterferien weshalb der 18 jährige Überflieger (soll heißen er hat einige Klassen übersprungen) überhaupt die Gelegenheit dazu hatte diese kleine Weltreise nach Hannover zu unternehmen.

Er selbst studierte in Berlin, war aber kein sehr reiselustiger Mensch, weshalb ihm diese verhältnismäßig kurze Strecke schon fast zu viel war.

Aber er musste einfach weg!

Raus aus Berlin, irgendwo möglichst weit von diesem Mistkerl entfernt, sodass er sich schließlich doch zu diesem Abenteuer entschlossen hatte.

Erleichtert betrat Kain jetzt jedoch erst einmal das Rasthaus, nachdem er die knapp 500m vom Parkplatz bis zur Raststätte erfolgreich überwältigt hatte und ließ sich von der köstlichen Wärme berieseln.

Einen Moment wartete er noch, bis er es für warm genug empfand, um seine Hände wieder aus den weiten seines Kapuzenpullis herauszunehmen, dann begann er sich diesen Konsumtempel anzusehen.

Auf den ersten Blick sah die Raststätte aus wie jede andere, aber auf den Zweiten wurde Kain klar, dass die Hütte seine besten Zeiten auch schon hinter sich hatte, falls sie so was überhaupt jemals gehabt hatte!

Dafür gab es mehrere Anhaltspunkte:

1. Der Kunststoffboden war arg verschmiert und es klebte allerlei Zeug daran.

2. Die Tapeten rollten sich die Wände hoch und ließen den Blick auf kahle schlechtverputzte Wände frei.

3. Die Holzdecke sah irgendwie schwammig aus woraus Kain schloss, dass wohl auch das Dach undicht war.

Ja, ja wäre er Raststättenhygienekontrolleur hätte er viel Spaß gehabt!

Aber egal! Langsam setzte er sich in Bewegung und ihm fiel auf, dass aus antiken Lautsprechern die scheußlichen Töne eines Schlagers dudelten.

Er stöhnte auf und verdrehte die Augen.

Das die Leute hier aber auch gar keinen Geschmack hatten!

Schon leicht genervt konzentrierte er sich wieder auf seine Umgebung.

Links ging es zu einem kleinen Shop, indem sich ein älterer Kassierer gelangweilt ein Video auf dem Überwachungsbildschirm, der im Laden installierten Kameras, ansah.

Rechts ging es zur eigentlichen Raststätte oder zum „Restaurant“, wie ein knallpinkes Plastikschild die bessere Pommesbude benannte.

Kurz überlegte Kain kam dann aber zu dem Entschluss, dass er sich in seinem Frust ruhig einmal ein schlappes Würstchen leisten konnte (man gönnt sich ja sonst nichts! XP) und bog so im Gang rechts ab.

Genau wie im Shop langweilten sich die Angestellten hier fast zu Tode und hingen lustlos an Theke und Kasse herum.

Wirklich verwunderlich war dieses Verhalten nicht, schließlich war es schon 11:30 Uhr, wie er mit einem raschen Blick auf seine Armbanduhr feststellte und außer ihm und einem stämmigen Fernverkehrfahrer, der in einer Ecke im Verzehrraum müde ein Brathuhn zerrupfte, war weit und breit kein Gast zu sehen.

//Irgendwie schon unheimlich! // ,ging es ihm durch den Kopf, //eigentlich wäre dies hier die perfekte Szenerie für einen Horrorfilm in dem ein geisteskranker Massenmörder in der menschenleeren Gaststätte einfällt und den ahnungslosen Studenten zerfleisch, der sich doch nur bei einer Tüte Pommes ein wenig aufwärmen wollte.//

Er erschauderte. Normalerweise liebte er Horrorfilme, da er meist der einzige war, der sich keine Angst durch Filmblut und abgetrennte Plastikgliedmaßen einjagen ließ.

In dieser Umgebung aber ließ ihn diese Vorstellung nicht ganz so kalt.

Über sich selbst den Kopf schüttelnd ging er zur Theke, nahm sich im vorbeigehen ein Tablett und begutachtete mit abnehmender Begeisterung das Sortiment der aufgebahrten Scheußlichkeiten der modernen Frittierküche.

Schließlich entschied er sich bei der gigantischen Auswahl von frittiertem Fisch mit Pommes, frittierten Huhn mit Pommes, frittierten Schweineschnitzel mit delikaten Kartoffelstreifen, sprich Pommes, und einer seltsam grünlichen Suppe für das Schweineschnitzel (mit Pommes natürlich! ^.~) und gab seine Bestellung bei der jungen Dame ab, die ihm erfreut über die Tatsache etwas zu tun zu haben, schon zum fünften Mal einen guten Abend wünschte.

Übereifrig gab sie ihm eine Nummer und beteuerte sogleich mit glänzenden Augen, seine Bestellung bei ihm vorbei zu bringen, sobald das „Gericht“ fertig war, bzw. die Mikrowelle „pling!“ machte und die halb zerfrittierten Pommes sich freudeschreiend selbst aus dem Fettbad auf seinen Teller retteten.

Gezwungen höflich nickte er lächelnd und holte sich noch eine Coke, bevor er an der Kasse bezahlen ging.

Der Preis kam einer Beleidigung gleich, aber der Schwarzhaarige war zu müde und demotiviert, um sich aufzuregen und so sparte er nur das höfliche Lächeln ein, während er bezahlte.

Eilig griff er sich Besteck und Servietten aus einer hölzernen Ablage und machte sich auf den Weg zum Verzehrbereich.

Gott! Wie dieser fette Typ hinter der Kasse ihn angesehen hatte!

Als wäre er entweder etwas zu Essen oder seine Lieblingspuppe.

Richtig widerlich! Kain wollte gar nicht wissen was sich im Kopf dieses Typen gerade abspielte und als besagter ihm dann noch ein schmieriges „Guten Appetit noch, Süßer!“ hinterher rief, hatte der Student es auf einmal doch rech eilig sich einen Platz zu suchen.

Ein Schauer lief ihm den Rücken herunter.

Vielleicht war es doch gar nicht so schlecht von einem Massenmörder abgeschlachtet zu werden.

Dann liefe er wenigstens nicht Gefahr, dass dieser ekelhafte Typ ihn zu irgendwelchen perversen Dingen zwang.

Am Besten wäre natürlich gewesen, wenn er die Raststätte gar nicht erst betreten hätte, aber bei seinem Glück war der Tank seiner Rostlaube natürlich gerade an dieser Stelle leer gewesen, weshalb er den erzwungenen Stopp überhaupt erst einlegen musste und ihn nun nur sinnvoll nutzen wollte, um einen kleinen Imbiss einzunehmen.

Sich gar nicht in seiner Haut wohlfühlend ließ er sich steif an einem der Kunststofftische nieder, die hinter einer Wand gelegen waren und Schutz vor den (Blicken der) Angestellten versprachen.

Flüchtig streifte sein Blick den orangenen Zettel, auf dem die Nummer für sein Abendessen (oder sollte er besser Frühstück sagen?) stand.

In großen Druckbuchstaben strahlte ihm ironischerweise eine schwarze 13 entgegen.

Also, irgendwie war das ja klar gewesen!

Seufzend fuhr er sich durch das etwa kinnlange fransig geschnittene Haar, dass daheim an seiner Uni so viele Bewunderer hatte, da es im Sonnenlicht wie die Flügel eines Raben, bläulich schimmerte.

„Ja, ja es gibt Tage an denen man sich wirklich fragt, ob man die da oben irgendwie geärgert hat und nun die Rache dafür ausbaden muss!“

Erschrocken fuhr Kain hoch und blickte in verschmitzt glimmende grüne Augen.

Deren Besitzer war ein Mann um die 20, der an einem Tisch weiter saß.

Er hatte ungewöhnlich blasse Haut und sein scheinbar perfekt geformtes Gesicht umrahmte helles kupferfarbenes Haar, das mit einem Haarband so locker zusammengebunden war, dass ihm einige Strähnen vorwitzig in die Augen vielen und in Kain der Wunsch entstand, sie dem jungen Mann aus dem Gesicht zu streichen.

Am beeindruckesten aber waren trotzdem die katzenartigen smaragdgrünen Augen, die ihn interessiert musterten. Kain schluckte unsicher.

Er konnte sich nicht daran erinnern, den Mann eben schon im Raum gesehen zu haben, denn so ein zweifellos verdammt attraktiver Mann wäre ihm auf jeden Fall aufgefallen, dessen war er sich mehr als nur sicher.

Verwirrt schüttelte er über sich selbst den Kopf.

Wahrscheinlich hatte er einfach nicht genau genug hingesehen.

„Das ist wahr aber dank Gottes Gnade ist dieser Tag ja bald vorbei!“

Ein Lächeln umspielte seine Lippen und er sah, dass auch der Fremde schmunzelte.

Seine Augen schienen von Innen heraus zu leuchten und in seinem Gesicht spiegelte sich unverhohlenes Interesse.

„Sag mal, was hältst du eigentlich von der Idee mir ein wenig Gesellschaft zu leisten?“ , seine melodische Stimme klang verlockend.

Kains Gehirn arbeitete auf Hochtouren.

War das normal, dass ein wildfremder Mann ihn einlud sich zu ihm zu setzen?

Wollte dieser Kerl ihm vielleicht in irgendeiner Weise weh tun?

Skeptisch musterte Kain den Fremden.

Wirklich gefährlich sah er nicht aus, denn er war zwar muskulös, was deutlich durch den körperbetonten beigefarbenen Pullover zu sehen war, aber er wirkte entspannt und sein Gesicht zierte ein warmes einladendes Lächeln.

Doch auf wessen Stirn stand schon geschrieben, dass er ein Massenmörder, Attentäter oder sonst was war?

Andererseits war ihm diese Raststätte mit dem fetten Kassentyp nicht geheuer und wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er gegen ein wenig Gesellschaft und ein nettes Gespräch absolut nichts einzuwenden.

Zumal der Typ wirklich heiß war und wenn ihn sein erster Eindruck nicht täuschte auch ein recht intelligenter Mann.

Außerdem war er selbst ja auch nicht gerade wehrlos, schließlich übte er seit seinem 7. Lebensjahr verschiedene Kampfsportarten aus.

Keck hob er eine Augenbraue.

„Da ich nicht annehme, dass du vorhast mich zu fressen; Klar warum nicht?“

Entschlossen nahm er sein fast leeres Tablett und setzte sich dem Anderen gegenüber.

„Tja, dann werde ich mich wohl stark zusammenreißen müssen, um dich nicht anzuknabbern, wo du doch so ein attraktiver junger Mann bist!“

Schelmisch funkelten die Smaragde ihn an und wanderten musternd über Kains schlanken Oberkörper.

Verlegen senkte Kain den Blick auf sein Tablett und ein rosa Schimmer überzog seine sonst so blassen Wangen.

Gott! Hatte dieser absolut scharfe Beau gerade mit ihm geflirtet?

Der Schwarzhaarige konnte sein Glück gar nicht fassen.

Sollte dies das Ende seiner endlos erscheinenden Pechsträhne sein?

Jetzt durfte bloß nichts schief gehen!

Fieberhaft überlegte er ob sein Styling stimmte.

Das Ergebnis war zufriedenstellend, denn er trug seine helle Lieblingsjeans, die ihm etwa bis über die Hüfte reichte.

Darüber befanden sich zwei schwarze Nietengürtel und schließlich, seiner Brust schmeichelnd, den graublauen grobgestrickten Kapuzenpulli, den er zum Geburtstag von ein paar Freunden geschenkt bekommen hatte.

Seine feinen Haare waren durch die Fahrt zwar höchst wahrscheinlich ziemlich durcheinander, aber sein Exfreund hatte niemals eine Gelegenheit ausgelassen, um ihm zu sagen wie unglaublich gut ihm das stand.

Er selbst konnte sein Aussehen nie gut einschätzen, aber da er schon immer viele sowohl männliche als auch weibliche Verehrer hatte, glaubte er dem Fremden einfach einmal, dass er im Moment ganz gut aussah.

„Nun dann bin ich ja beruhigt, dass ich deinem guten Ruf nicht schade, falls uns jemand zusammen sieht!“ ,zwinkernd nahm der Schwarzhaarige einen Schluck von seiner Cola.

Sein Gegenüber nickte leise lachend und zeigte dann ein Lächeln, dass Kain fast vom Stuhl gerissen hätte.

Wie konnte ein Mann nur so gut aussehen?

Solche Kerle bekam man sonst doch nur auf den Seiten von Hochglanzmodemagazinen zu sehen!

Bewundernd starrte er seinen Tischnachbarn an und war sich selbst dabei im klaren, dass er im Moment nicht nur unhöflich war, sondern auch noch ziemlich dämlich aussehen musste. Zum Glück kam in diesem Augenblick das Mädchen von der Theke, um ihm sein Schnitzel zu bringen, sodass er die Gelegenheit hatte sich von den smaragdgrünen Augen zu lösen.

Noch ein wenig durcheinander nahm er das Schnitzel dankbarlächelnd an und gab der jungen Dame den Zettel mit der 13.

Diese lächelte schüchtern zurück und wünschte ihm noch einen guten Appetit, obwohl Kain sich sicher war, dass er wahrscheinlich in der Gegenwart dieser gottgleichen Kreatur kaum einen Bissen hinunter kriegen würde.

Ein Seufzen verließ seine Lippen. Er konnte ja wenigstens so tun, als ob er essen würde. Lustlos ergriff er Messer und Gabel und begann das Schnitzel in mundgerechte Stücke zu zerlegen.

Währenddessen spürte er, wie der Andere ihn beobachtete und die Stille, die zwischen ihnen herrschte begann, Kains Meinung nach, langsam unangenehm zu werden.

Es musste doch etwas geben, worauf er den Anderen ansprechen konnte.

Gerade wollte er Eines, der Schnitzelstückchen mit seiner Gabel aufspießen, als ihm etwas auffiel.

Leicht verwirrt schaute er auf und begegnete dem immer noch unwahrscheinlich intensiven Blick des Anderen.

„Äh... wie heißt du eigentlich?“

In den Augen des Fremden blitzt es belustigt.

„Wie unhöflich von mir. Habe ich doch wirklich vergessen mich vorzustellen! Da siehst du es! Deine anmutige Gestalt hat mich so fasziniert, dass ich all meine guten Manieren vergessen habe!“ Er lachte leise und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.

„Mein Name ist Cedric Webber.“

Grinsend hielte er dem Schwarzhaarigen seine rechte Hand hin.

„Und wie heißt du?“

Wegen des Komplimentes wieder rot wie eine Tomate, reichte Kain ihm ebenfalls die Hand. „Kaine! Kaine Wessling!“

Erfreut schüttelte Cedric seine Hand und dachte gar nicht daran sie wieder loszulassen. Stattdessen begann er mit seinem Daumen über Kains Handrücken zu streichen.

Dabei blickte er nicht ein einziges Mal auf, sondern fokussierte die dunklen Augen des Schwarzhaarigen.

„Kaine. Ein schöner Name!“

Dem Angesprochenen lief es eiskalt den Rücken hinunter.

Eigentlich mochte er seinen Namen nicht besonders, aber hier und jetzt, wo ihn dieser Halbgott aussprach, war er das schönste Wort auf der ganzen Welt. Doch dann, ganz plötzlich klinkte sich wieder sein Verstand ein.

Was ging hier eigentlich vor sich?

Seit wann war er so anfällig auf Komplimente?

Und was am aller wichtigsten war: Seit wann ließ er sich von einem Mann betatschen, den er gerade erst 10 Minuten kannte?

Aber irgendwie entglitten ihm diese Gedanken immer wieder und er fühlte sich plötzlich an den Abend zurückversetzt, an dem er sein erstes und letztes Mal mit ein paar seiner Studienkollegen Marihuana geraucht hatte.

Es ging ihm damals so schlecht, dass er im Badezimmer übernachten musste.

Was ihm aber am meisten Angst gemacht hatte war, wie unglaublich träge und zugenebelt er gewesen war und dass er hätte ihn jemand gefunden, der ihm böses wollte vollkommen hilflos gewesen wäre.

Genauso fühlte er sich nun und wie an dem Abend vor einem halben Jahr machte ihm das wirklich Angst.

Mit großer Mühe schloss er seine Augen und entkam so dem hypnotischen Blick des Älteren. Wie als hätte jemand die Belüftung in seinem Gehirn angeschaltet verschwand der Nebel plötzlich.

Erleichterung durchflutete Kain und er begann erst einmal seine Gedanken wieder zu ordnen. Was war denn eben geschehen?

Wahrscheinlich war es die Müdigkeit! Vielleicht sollte er sich hier in der Raststätte ein Zimmer nehmen und erst morgen Früh weiter fahren.

Allerdings war da ja auch immer noch der fette Kassentyp.

Na ja, er würde schon eine Lösung finden.

Erschöpft öffnete er die Augen wieder und entzog Cedric seine Hand.

Vorsichtig schaute er den Orangehaarigen wieder an, um herauszufinden, ob dieser sich nun abgewiesen vorkam.

Was er aber nun wirklich in Cedrics Augen sah, war kein Ärger, sonder Überraschung.

Der Langhaarige sah ihn an, als wäre er das achte Weltwunder und das verwirrte den Schwarzhaarigen zutiefst.

Um seine Verlegenheit zu überspielen, begann er sich mit seinem nun schon lauwarmen Schnitzel zu beschäftigen.

Er ging höchst sorgfältig vor und nahm es sehr ernst, das nach Gummi schmeckende Fleisch zu zerkauen und dabei Muster mit seinen Pommes zu legen, um nicht zu seinem Gegenüber schauen zu müssen.

Daher entging ihm aber auch, wie sich Cedrics Gemütslage veränderte und sich auf seinem eben noch vor erstaunen geöffneten Mund ein hinterlistiges Grinsen schlich.

Auch die immer noch ausgestreckte Hand nahm er vom Tisch und verschränkte sie mit dem anderen Arm lässig vor der Brust.

„Sag mal Kaine. Nur aus reinem Interesse! Schmeckt das Zeug eigentlich so schlecht wie es aussieht?“

Der Schwarzhaarige fühlte sich ertappt und verschluckte sich auch prompt an einer halben Pomme (Einzahl von Pommes? Ô.o).

Nachdem er es schließlich geschafft hatte, das frittierte Kartoffelstückchen aus seiner Luftröhre zu katapultieren, schaue er wieder zu Cedric hinüber und wahr unendlich erleichtert, als er sah, dass dieser ihm wieder freundlich zulächelte.

„Schlimmer und zwar um einiges!“

Auch auf sein Gesicht schlich sich nun ein schiefes Lächeln.

„Aber ich bin eben ein armer brotloser Student und muss essen, was ich zwischen die Zähne bekomme!“

Um seine Worte zu untermalen steckte er sich ein weiteres Schnitzelstück in den Mund und verzog angewidert das Gesicht.

Dabei viel sein Blick auf Cedrics Tischseite und er bemerkte erst jetzt, dass der Andere überhaupt nichts in der Raststätte geholt hatte.

Weder etwas zu Essen noch irgendein Getränk und was Kain am meisten verwunderte, nicht mal ein Tablett.

Cedric hatte seinen Blick anscheinend bemerkt, denn er antwortete direkt auf die ungestellte Frage. „Also, bei mir hat das Zeug schon beim Ansehen Übelkeit erregt und Getränke habe ich in meinem Auto selber und vor allem um einiges billiger! Aber egal, das ist ja jetzt auch völlig unwichtig, was mich dagegen viel mehr interessiert ist, was du eben gesagt hast! Du studierst? Wow! Ich hätte dich auf höchstens 19 geschätzt, aber wenn du schon studierst musst du ja um einiges Älter sein!“

Diesmal schien er wirklich interessiert zu sein, denn er beugte sich über den Tisch näher zu Kain heran.

„Nein, nein!“ ,lachte dieser und ließ nun endgültig Pommes, Pommes sein, denn wenn er heute eines gelernt hatte, dann das, dass er nie wieder in einer Raststätte etwas „frisch“ zubereitetes Bestellen würde.

„Du liegst ganz richtig mit deiner Schätzung. Na ja, fast jedenfalls. Ich bin nämlich 18 und habe in der Grundschule eine Klasse übersprungen und dann auf dem Gymnasium noch einmal Zwei! Deshalb studiere ich schon.“ Er zuckte mit den Schultern.

„Und was ist mit dir? Wie alt bist du?“

Auch Kain wurde langsam Neugierig, vor allem jetzt, wo das Gespräch endlich anfing interessant zu werden.

„Ich sitze also neben einem kleinen Genie, jah?!“ Cedric pfiff leise.

„Ich bin beeindruckt. Ich kann leider nicht von mir behaupten, je eine Klasse übersprungen zu haben, aber Intelligenz ist ja auch nicht alles!“

Gespielt beleidigt zog er eine Schnute und fuhr sich übertrieben eitel, wie ein typisch amerikanisches Model, wie man es aus etlichen Filmen kannte, durch seine Haare.

Lachend applaudierte Kain. „Du solltest am nächsten Carsting für „Natürlich Rotblond“ teilnehmen! Auf jemanden wie dich warten die da wahrscheinlich schon sehnsüchtig!“

Cedric machte ein trauriges Gesicht und schlug sich theatralisch eine Hand vor die Stirn (Ich hoffe ihr wisst was ich meine! ^^’).

„Ach herrje! Immer auf das Schlimme! Ich war beim letzten Carsting, aber die meinten ich hätte zu wenig Oberweite, also wirklich!“

Er war der geborene Schauspieler, soviel wurde Kain in diesem Augenblick klar, denn der Ältere brachte das Ganze so echt rüber, dass Kain schon nach den ersten Wörtern lachend über dem Plastiktisch hing.

„Als wäre denen ein C-Körbchen nicht genug!“ ,zeterte Cedric in tuntigem Ton weiter. „Gnade! Hör auf ich kann nicht mehr!“ ,lachend hielt der Schwarzhaarige sich den Bauch und versuchte sich gerade wieder zu beruhigen.

„Na gut, aber nur weil du es bist!“, keck zwinkerte der Rotblonde ihm zu,

„Wo waren wir eigentlich stehen geblieben... Ach ja beim Alter! Uhu, immer diese heiklen Themen, aber gut! Du hast deins ja schließlich auch verraten! Also, falls es dich noch interessiert ich bin 22!“

Abschätzend sah Kain ihn an.

„Da hast du dich aber gut gehalten! Ich hätte dich jünger eingeschätzt.“ Dieses Mal war es Cedric, der sich lachend über den Plastiktisch beugte (Und wer oben unter Thema „Übernatürliches“ gelesen kann sich denken warum).

„Ha... ja, ja das ist wahr!“

Kain wusste zwar nicht warum der Ältere plötzlich einen Lachflash bekam, aber er freute sich darüber, dass er der Auslöser dafür war.

Außerdem war er hin und weg von diesem unglaublichen schönen Geräusch! Sein eigenes Lachen hörte sich immer an wie ein Schwarm liebeskranker Krähen, aber Cedrics war wunderschön. Alles an diesem Mann war schön!

„Ich weiß zwar nicht warum du das Ganze so lustig findest, aber keine Angst! Ich werde aus reiner Höflichkeit mitlachen! Ha ha ha!“

Langsam bekam sich der andere wieder ein.

„Sorry, das war ein Insider. Aber danke, den hat schon lange keiner mehr gebracht! Insgesamt scheinst du ja ein ziemlich heiterer Kerl zu sein! Woher kommst du?“

Belustigt schaute er Kain in die Augen und auch wenn dieser es nicht zu bemerken schien, ihm viel sehr wohl auf, dass nur noch wenige Zentimeter die beiden voneinander trennten, da sie sich beide über die jeweilige Tischkante beugten. Wieder stahl sich das hinterlistige Grinsen auf sein Gesicht. O Ja! Er hatte seinen ursprünglichen Plan noch nicht vergessen. Verstohlen sah er auf seine Armbanduhr. 0:02 Uhr er sollte sich beeilen, aber ein wenig Zeit brauchte er wohl noch, denn der Kleine war noch nicht so weit.

Das spürte er.

„Nun ja, das kommt immer darauf an in wessen Gesellschaft ich mich befinde, ob ich heiter bin oder nicht!“, verschmitzt schaute der Schwarzhaarige auf,

„Ein wenig liegt es vielleicht auch an meinem derzeitigen Zuhause, schließlich sagt man im Algemeinen, dass die Berliner ein recht lustiges Völkchen sind und ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ein wenig davon auf mich abgefärbt ist.“

Nachdenklich sah der Ältere Kain an.

„Mhm Berlin... passt irgendwie zu dir! Schöne Stadt mit vielen offenen netten Leuten, die einem schon beim ersten zusammentreffen ihre Meinung sagen! Doch, ich mag Berlin, auch wenn ich erst ein paar Mal dort war!“

Kain nickte zustimmend und ein begeistertes Funkeln zierte seine Onyxfarbenden Augen.

„Ja! Berlin ist wirklich toll! Vor allem die Stimmung auf den Straßen und das Gemüt der Leute. Ich habe es nie bereut dorthin gezogen zu sein.“

„Kann ich mir vorstellen und...“

«Ping pi pi pi pi ping. Pi pi pi pi ping.»

(Man stelle sich ein Handy mit dem Klingelton von Phantom der Oper vor! :)

Erschrocken fuhr Kain hoch, fasste sich aber einen Moment später wieder.

„Deins?“ ,fragte er.

Seufzend nickte Cedric holte sein Handy hervor, sah kurz auf das Display und stand auf.

„Ich bin gleich wieder da!“

Lächelnd ging er in Richtung Ausgang und winkte Kain noch einmal kurz zu ,bevor er aus dessen Gesichtsfeld verschwand.
 

Mit schnellen Schritten verließ er fast fluchtartig die Raststätte und schaute sich um, ob auch weit und breit keine Zuhörer in sicht waren.

Dann nahm er ab.
 

„Was willst du?“

„Einmal noch deine erotische Telefonstimme hören! Was sonst?!“

„Für Späße derart niedriger Qualität bin ich im Moment leider taub versuchen Sie es später noch einmal!“

„Lass den Scheiß Ced! Du weißt ganz genau warum ich anrufe. Du wolltest schon vor einer Stunde da sein! Was treibst du wieder?“

„Sorry ich hatte wirklich aufrichtig geplant heute pünktlich zu kommen, aber dann ist mir doch noch etwas dazwischen gekommen.“

„Etwas oder jemand? Oh sag es nicht, da du es bist wohl eher jemand! Aber scheiße Cedric du brauchst doch sonst auch nicht so lange.“

„....“

„Cedric!“

„Er ist anders als die anderen!“

„Was laberst du da für einen Müll! Du musst ihm nur in die Augen sehen, dass kann doch nicht so schwer sein!“

„Ich sage doch er ist anders! Ich habe es längst probiert, aber er hat sich aus meinem Bann befreit kannst du dir das vorstellen?! So was ist mir noch nie passiert!“

„....Befreit bist du dir sicher?“

„Sicher bin ich mir sicher oder meinst du ich kenne den Unterschied nicht!“

„Doch klar weiß ich, dass du den Unterschied kennst, aber ich mein ja nur! Kannst du dir nicht jemand anderen suchen? Du bist doch auf einer Raststätte, da gibt es doch bestimmt noch andere Gäste und Angestellte!“

„Klar, aber die sehen entweder alle beschissen aus, haben ne fette Wampe oder sind noch kleine überdrehte Mädchen! Die mag ich nicht! Außerdem ist der Junge den ich am Wickel habe verdammt heiß! Ich will ihn, verstehst du?! Ihn und niemand anderen sonst! Jetzt wo ich bemerkt habe, dass meine Fähigkeiten nicht auf ihn wirken noch viel mehr!“

„Cedric?“

„WAS?“

„Ist er ein Sänger?“

„Ein Sänger? Wieso das?“

„ Ich meine ob sein Blut für dich singt!“

„....“

„CEDRIC!“

„Wenn du damit meinst, dass ich ihn schon anfallen will, wenn ich ihn nur sehe, dass mein Puls rast, wenn er mir näher kommt, dass ich all meine Kräfte brauche, um mich zurückzuhalten, wenn... “

„DANKE CED DAS WAR ZIEMLICH DEUTLICH!“

„SCHREI MICH NICHT AN DAS TUT IN DEN OHREN WEH!“

„Okay okay! Komm mal wieder runter Großer. Was willst du jetzt tun?“

„Ich will versuchen ihn rumzukriegen, ihn dann aus der Raststätte herauszulotsen und seine Leiche später auf die Autobahn legen.“

„Klingt nach einem recht einfachen, aber wirkungsvollen Plan.“

„Du bist also einverstanden?“

„Klar warum nicht? Aber eins noch Ced!“

„Was?“

„Beeil dich verdammt noch mal! Das kann doch echt nicht so lange dauern den Kleinen abzuschleppen!“

„Was soll ich denn machen? Ich kann ihn doch nicht einfach aus der Raststätte zerren!“

„Dann gib ihm doch einfach was von dem Zeug was ich dir letztens gegeben habe!“

„....“

„Du kannst mir später danken und jetzt mach hinne!“

„Mhm, okay ich beeile mich! Ciao!“

„Guten Appetit Großer! Bis gleich...“
 

Genervt klappte Cedric sein Handy zu.

„Schade eigentlich um den Kleinen ich hätte sicher noch viel Spaß mit ihm haben können!“

Schwungvoll drehte er sich um und ging mit großen Schritten zurück zu dem Ort, an dem seine Beute schon auf ihn wartete.

Es war allerhöchste Zeit mit den Spielereien Schluss zu machen!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Tja ja, ich weiß das is ein ziemlich mieser Cliffhanger, aber ich hab halt Angst, dass die Geschichte sonst keiner weiter liest! T.T *schnief*

Na ja falls es euch doch gefallen hat: ich falle jedem tausend Mal dankend um den Hals, der mir einen Kommi schreibt!^^ *Bettelblick mach*

Ich erwarte ja auch keine Romane oder so, mir reichen schon wenige Wörter, wenn ich diesen entnehmen kann wie euch die Story gefallen hat und wie ich sie noch verbessern könnte! ^-^ö

Dann geht es auch schnell weiter!!!^^

Die Geschichte ist mir richtig ans Herz gewachsen und dabei hatte ich die Idee dazu witziger Weise, als ich mit meinen Eltern nachmittags an einer Raststätte gehalten habe, ich mich tierisch über das ekelige Essen aufgeregte und mir vorstellte, wie es wäre wenn zwei wirklich hübsche Boys in meiner Situation wären und voilá Cedric und Kain waren geboren.

Nun ja... *hüstel* Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, wie ungestört die beiden Hübschen wären, wenn niemand sonst im Verzehrraum sitzen würde und was sie da hätten anstellen können...hrhrhr... *wieder mal pervers denk*

Aber egal!^^'
 

Ich hoffe wir lesen uns noch einmal

Lyra_
 

P.S.: Wer einen Rechtschreib- und/oder Tippfehler findet darf ihn sich eintüten und mit nach Hause nehmen! Bei bedarf signier ich ihn auch! ^-^ö

Der Junge, der anders ist

*Reinkugel*

Halli hallo da bin ich wieder!^.^

Und ich hab euch ein Pitelchen mitgebracht.

Ich hoffe es ist genauso gut wie das 1. Kapitel geworden, aber ich bin ganz zufrieden damit.

Übrigens wundert euch nicht, aber ich habe bei diesem Kapitel die Erzählperspektive geändert, da ich mich schon beim ersten Kapi des öfteren dabei erwischt habe in die „ich“-Perspektive zu verfallen.^//.//^

Tja da hab ich es jetzt einfach mal Ausprobiert.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreibt wie ihrs fandet!

Dann ist das nächste Kapi auch bestimmt bald da!^.~
 

Infos:

Titel: Zufall oder doch eher Schicksal?

Autor: Blackberry (auf animexx Lyra_)

E-Mail:weise_carolin@freenet.de

Genre: Übernatürliches, Liebesromanze

Bewertung: ab 16 (später ab 18)

Warnung: fear/ dark/ gothic/ lime(später lemon hrhrhrh)/ shounen-ai !!!!!!! (liebe unter Männern!)

(Dis)claimer: ALLES MEINS!!! Abgesehen der erwähnten Städte!^^ Ach ja und ich verdiene hiermit (leider) kein Geld!^-^Ö

Widmung: Meinen absoluten Lieblingsautoren, die mich zu dieser Story mitinspiriert haben! Vielen Dank also an Lelis, angelheart, Mondsuechtig und Absolutely Black Rain!^^
 

Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß beim lesen! ^.^Ö
 

Zufall oder doch eher Schicksal?
 

„Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, daß die Dinge so kommen, wie man sie nehmen möchte.“

Curt Goetz (17.11.1888 - 12.09.1960)

dt. Schriftsteller und Schauspieler
 

„Man wird vom Schicksal hart oder weich geklopft, es kommt nur auf das Material an.“

Marie von Ebner-Eschenbach (13.09.1830 - 12.03.1916)

österreichische Schriftstellerin
 

Kapitel 2: Der Junge, der Anders ist
 

~~~Kain ~~~~
 

Mit klopfendem Herzen sah ich ihm nach und war wieder einmal vollkommen überwältigt von seiner unglaublichen Schönheit.

Seine Schritte waren so elegant wie die einer Raubkatze und es schien mir fast, als berührten seine Füße kaum den Boden.

Dann verschwand er aus meinem Blickfeld. Ich seufzte laut.

Wieso benahm ich mich in seiner Gegenwart eigentlich immer wie ein Vollidiot?

Ich hatte doch eben so einen Mist gelabert.

Es würde mich ehrlich gesagt kein bisschen wundern, wenn Cedric nicht wieder von seinem kleinen Handyausflug zurückkehren würde, denn was bitte schön hatte ich ihm zu bieten?

Ich war nur ein totaler Durchschnittstyp und er...er war einfach perfekt!

Ich seufzte noch einmal laut auf und massierte mir die Schläfen.

Ich musste mir unbedingt einen Plan dafür machen, was ich tun würde, wenn er zurück käme, falls er zurück käme!

Aber er hatte es schließlich selbst gesagt!

„Ich bin gleich wieder zurück!“ Ein Schaudern durchfuhr mich als ich an den Blick dachte, den er mir dabei zugeworfen hatte und allein die Vorstellung er könnte zurückkommen, erweckte in mir schamlose Vorfreude.

Nervös tippte ich mit den Fingern auf dem Plastiktablett herum, auf dem immer noch mein angefangenes Gummischnitzel vor sich hin vegetierte.

Ich sah es mir ein wenig genauer an und meinte darauf etwas, das sich bewegte zu erkennen. Schnell schaute ich wieder weg und beschloss spontan, dass ich in Cedrics Abwesenheit doch schon einmal mein Tablett wegräumen könnte und brachte dieses auch sogleich zu einem der Fließbänder, die ca. 89%, der in der Raststätte gekauften „Gerichte“ (da jeder Mensch mit halbwegs gutem Geschmack sicherlich meine Meinung teilt und nach den ersten Bissen von dem leckeren Raststättenfraß abließ ;) in die Raststättenküche chauffierten, wo sie endlich entsorgt wurden.

Ohne viel Abschiedsschmerz, dafür aber mit umso größerer Erleichterung sah ich meinem Tablett hinterher, bis es in der Dunkelheit, der nun schon geschlossenen Küche verschwunden war. Zufrieden mit mir und der Welt setzte ich mich wieder und betrachtete mein Spiegelbild in einem Fenster in der Nähe.

Gott sah ich zerzaust aus!

Hastig versuchte ich meine Haare wieder in Form zu bringen, aber irgendwie gelang es mir nicht so recht. Plötzlich fiel mein Blick auf meine Hände und ich sah, dass sie zitterten.

War ich wirklich so nervös? Ja. Das war ich!

Und wie nervös ich war, denn ich hatte zweifellos gerade den Mann meiner Träume getroffen und wenn ich viel Glück hatte kam er schon gleich wieder.

Am liebsten hätte ich vor Freude aufgeschrieen, aber ich besaß noch so viel Anstand, dass ich mich zurück hielt.

Den fetten Kassentypen, meinen Exfreund und das ganze Pech, das ich in letzter Zeit gehabt hatte war längst vergessen.

Es schien in weite Ferne gerückt zu sein, oder einfach von dem unglaublichen Glücksgefühl, das ich gerade verspürte überdeckt zu werden.

Genießerisch schloss ich die Augen.

Wurde ja auch langsam Zeit, dass das Glück zu mir zurückkehrte.

„Hey Kain träumst du?“ Ich fuhr hoch und sah direkt in seine katzenartigen Augen.

YES! Er war tatsächlich zurück gekommen!

Vielleicht hatte ich ja sogar eine winzige Chance, dass ich ihm so sehr gefiel wie er mir.

Ich schaute ihn verführerisch an.

„Sicher träume ich, aber keine Angst meine Träume handelten nur von dir!“

Ich zwinkerte ihm zu, um ihm zu zeigen, dass ich das scherzhaft meinte, obwohl es ja im Grunde genommen der Wahrheit entsprach.

Er lachte wieder sein unglaubliches Lachen und stützte dabei seine Ellenbogen auf die Tischplatte.

Ich musste mir eingestehen, dass ich gar nicht mitbekommen hatte wann genau er sich wieder mir gegenüber hingesetzt hatte, aber das spielte auch gar keine Rolle.

Wichtig war nur, dass er wieder hier war.

Hier bei mir und nicht in seinem Wagen irgendwo auf der Autobahn, wo er sich jetzt zweifellos befunden hätte, wenn er kein Interesse an mir gehabt hätte und eben nach seinem Telefonat einfach davon gegangen wäre.

Mein Herz schien sich vor Freude zu überschlagen, aber ich unterdrückte trotzdem mühsam, den Fluss der Hoffnung, der mich mit einem Meer aus Bilder aus meiner eventuellen Zukunft mit Mr. Perfekt zu überfluten drohte, denn ich wusste, sollten sich diese Hoffnungen nicht erfüllen und ich interpretierte in Cedrics Verhalten mehr hinein, als da in Wahrheit vorhanden war, würde der Schmerz über diesen Verlust viel Größer sein, als die abwartende Ungewissheit, die im Moment in meinem Inneren brodelte.

Dann schaute ich auf und wieder begegnete ich seinem intensiven Blick. Die Augen schienen zu glühen und sich in meine Netzhaut zu brennen.

Sein Mund verzog sich plötzlich zu einem berechneten Grinsen und er lehnte sich über den Tisch näher zu mir herüber.

„Sag mal Kain. Magst du mich eigentlich?“

Mein Herzschlag verschnellerte sich abrupt. Meinte er das ernst?

Ich war so überrumpelt, dass ich instinktiv mit dem antwortete, was mir gerade in den Sinn kam.

„Ja...ja klar!“

Sein Grinsen wurde breiter, aber gleichzeitig verlor es all seine Freundlichkeit und plötzlich erschien es mir, als würde ich einem Raubtier mit gebleckten Zähnen gegenübersitzen.

Ein Schaudern durchfuhr mich, aber obwohl ich mich später immer noch mit großer Angst an diesen Augenblick erinnerte, war ich als es tatsächlich passierte seltsam ruhig, wenn überhaupt ein wenig eingeschüchtert.

Ich sah noch, wie er sich etwas kleines weißes in den Mund steckte, dann zog er mich mit einer Kraft zu sich heran, die ich ihm nicht zugetraut hätte.

Ich war zu überrascht, um mich zu wehren, was zweifellos sowieso nichts gebracht hätte, da er einfach viel stärker war als ich.

Bedeutungsvoll sah er mich an, doch dann schloss er seine Augen und küsste mich, wie um seine vorangegangene raue Art zu entschuldigen, unglaublich zärtlich auf den Mund.

Wenn es jemals einen Augenblick in meinem Leben gab, an dem ich nicht mehr wusste was zu tun war, dann war es dieser.

Völlig hilflos ließ ich es über mich ergehen, denn in mir herrschte ein Chaos epischen Ausmaßes.

Tausende Fragen schwirrten in meinem Kopf.

Warum tat Cedric das?

Was bezweckte er damit, wo er doch vorher nur mäßiges Interesse an mir gezeigt hatte?

Und warum so abrupt?

Doch gleichzeitig genoss ich diesen Kuss, wie keinen anderen zuvor.

Ich spürte seine unglaublich weichen Lippen auf meinen und wie er besitzergreifend mein Kinn umfasste.

Ich wusste, nie mehr würde ich jemanden küssen können ohne enttäuscht zu sein, weil dieses Gefühl einfach das Beste auf der ganzen Welt war!

Und ich wollte mehr davon!

Leidenschaftlich begann ich den Kuss zu erwidern und konnte fühlen, wie Cedrics Mundwinkel sich zu einem erfreuten Grinsen hoben, als er es bemerkte.

Dann ging er weiter.

Wild zwang er meine Lippen auseinander und brach mit seiner Zunge in meine Mundhöhle ein.

Ein erfreutes Stöhnen entwich meinen Lippen und da ich mich viel zu sehr auf dieses unbeschreiblich gute Gefühl, welches seine Zunge an meinem Gaumen verursachte konzentrierte, bekam ich erst mit, dass das weiße Ding, das Cedric sich zuvor in den Mund gesteckt hatte und sich nun mit seiner Zunge in meinem Mund befand, eine Pille war, als ich sie aus Versehen herunterschluckte.

Ich machte mir keine weiteren Gedanken darüber, denn ich hatte weit aus mehr damit zu tun nicht den Verstand zu verlieren, so gut und vor allem richtig fühlte sich seine Zunge an meiner an.

Ich seufzte wieder und ließ mich mit Freuden auf das Spiel ein, zu dem mich seine Zunge aufforderte.

Es war ein raues ungezügeltes Spiel, aber es gefiel mir gut und erregte mich ungemein.

Wäre es nach mir und nicht nach meinem Körper und seinem Bedürfnis nach Sauerstoff, gegangen, hätte dieses Spiel niemals ein Ende gefunden.

Leider jedoch hatte ich in dieser Situation nicht das Sagen und so mussten Cedric und ich unseren Kuss schon nach viel zu kurzer Zeit beenden, um nach Luft zu schnappen.

Meine Wangen glühten, das spürte ich genau und irgendwie hatte ich auch Angst Cedric in die Augen zu sehen, weil ich befürchtete darin Ablehnung oder Missfallen zu sehen, daher schaute ich verlegen auf meine Hände.

„Und? Hat es dir gefallen?“

Erstaunt sah ich ihn nun doch an, war aber immer noch etwas außer Atem, weshalb ich einfach nur nickte.

Natürlich hatte es mir gefallen!

Was für eine Frage.

Dieser Kuss war einfach der helle Wahnsinn gewesen.

Auf sein Gesicht schlich sich wieder das eigenartige Raubtiergrinsen und dieses Mal meinte ich sogar die Enden von spitze Fangzähne unter seiner Oberlippe hervor blitzen zu sehen.

Auch sein Blick hatte sich von einem auf den anderen Augenblick drastisch verändert.

Wo eben noch Schalk und Freundlichkeit Einhand gegangen waren, herrschte nun die Kälte des antarktischen Winters.

Seine feinen Lippen kräuselten sich und ich sah wie er mit der Zunge über seine Lippen fuhr. „Fein, dann hast du sicherlich nichts dagegen, wenn ich von dir auch einen Gefallen verlange!“

Ich verstand nicht. Ich verstand überhaupt nichts mehr.

Was meinte er mit „einen Gefallen“? Ich war verwirrt und schaute ihn Ratlos an.

Plötzlich, als hätte mir jemand einen Eimer mit Eiswasser über den Kopf geschüttet, überkam mich eine unglaubliche Kälte.

Sie kroch von meinen Beinen aufwärts, über meinen Bauch, über die Brust, hinein in die Arme, bis in die Fingerspitzen und als sie schließlich meinen Kopf erreichte setzte die Angst ein, die ich vorher vermisst hatte.

Ich begann heftig zu zittern und schlang die Arme schützend um meinen Oberkörper. „Wa...w..was zum Teufel passiert hier?“

Ich hörte wie meine Zähne heftig aufeinander schlugen, so sehr zitterte ich, aber ich bemerkte es kaum.

Die rosa Seifenblase, in der ich mich bis eben befunden hatte, platzte mit einem lauten Knall und auf einmal wurde mir klar, dass Cedric nicht der war, für den er sich ausgab, dass er gefährlich war und dass er mir etwas antun würde.

Ich war also mit offenen Armen in mein Verderben gerannt und meine hoffnungsvollen Träume von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm, waren in Wirklichkeit grausame, aber wahrgewordene Albträume.

Mit panikgeweiteten Augen starrte ich ihn an und als er dieses mal die Lippen zu einem Grinsen verzog, konnte ich die Fangzähne deutlich sehen.

Sie waren mindestens 3cm lang und rasiermesserscharf.

„Keine Angst mein Kleiner. Sobald, sich das Mittelchen, das du soeben geschluckt hast, in deinem Blut verteilt hat und dein Gehirn erreicht wird die Kälte in deinem Körper verschwinden und dabei dein gesamtes Bewusstsein lahm legen. Ich versichere dir also, dass du nicht das geringste spüren wirst! Du solltest mir dankbar sein! Immerhin hätte ich dich auch bei vollem Bewusstsein töten können.“

Er zauberte ein engelsgleiches Lächeln auf sein Gesicht und um die surreale Wirkung dieses Augenblickes noch zu verstärken stand er auf, setzt sich neben mich und strich mir beruhigend durchs Haar.

Ich weiß nicht, ob es das Betäubungsmittel war, das langsam seine Wirkung zeigte und meinen Verstand vernebelte, oder einfach nur der Schock darüber, dass mir bewusst wurde, dass ich in wenigen Minuten sterben würde, aber egal was es war, es brachte mich dazu stocksteif an meinem Platz zu verweilen und mir Cedrics Zärtlichkeiten gefallen zu lassen. Wahrscheinlich war es ein Mix aus beidem, denn schon jetzt konnte ich meine Beine nicht mehr spüren, soweit war die Droge schon voran geschritten.

Auch mein Bauch wurde von einem eigenartigen Kribbeln durchzogen, das sich anfühlte, als würde ein Heer aus Ameisen von den Beinen aus meinen Körper empor klettern.

Ich hatte also nicht mehr viel Zeit, bis dass ich mein Bewusstsein verlieren würde und in eine Schwärze eintauchte, aus der es kein Erwachen mehr geben würde.

Nun kribbelte meine Brust, aber ich konnte mich meinem Schicksal noch nicht ergeben, denn da war eine Sache, die ich unbedingt noch wissen musste.

Es viel mir sehr schwer einen klaren Gedanken zu fassen und die Frage zu stellen, die in mir brannte, aber es gelang mir.

Mit den leeren Augen eines Wesens, das wusste das es kein Morgen mehr geben würde schaute ich meinen zukünftigen Mörder an und stellte ihm diese eine Frage:

„Warum ich?“

Meine Lippen zitterten so sehr, dass ich kaum sprechen konnte, aber er schien verstanden zu haben, denn er lächelte mich mit traurigem Blick an.

„Oh es hat nichts mit dir persönlich zu tun. Du bist nur zur falschen Zeit am falschen Ort, das ist alles!“

In diesem Moment erreichte die Droge mein Gehirn und während ich in die warme Schwärze der Bewusstlosigkeit glitt wurde, mir eines klar:

Ich hatte mich in Cedric geirrt!

Er war nichts besonderes!

Nein, er war genau wie alle Anderen, denn genau wie sie hatte er mich nur benutzt.
 


 

~~~Cedric~~~

Fast lautlos brach sein dünner Körper unter ihm zusammen und geschickt fing ich ihn auf.

Wer hätte gedacht, dass Laurents Zeug so gut wirkte.

Er hatte ganz recht gehabt.

Ich würde mich bei ihm wohl noch bedanken müssen, sobald diese Geschichte hier endlich beendet war und wenn es nach mir ginge und das tat es zweifellos, würde dies nun eh so schnell wie möglich geschehen, denn ich konnte meinen Blutdurst kaum noch zurückhalten jetzt wo der Kleine Engel mit entblößter Kehle und vollkommen hilflos in meinen Armen lag. Aber ich würde mir meine mühselige Vorarbeit, möglichst unbemerkt zu bleiben nicht kaputt machen, indem ich jetzt die Kontrolle verlor.

Nein.

Ich würde ihn jetzt wie geplant hinaustragen, mich an ihm endlich gütig tun und dann zu Laurent weiter fahren, nachdem ich seine Leiche an den Rand der Autobahn gelegt hatte.

Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht.

Nun würde sich meine harte Arbeit endlich bezahlt machen.

Entschlossen stand ich auf und hob meinen kleinen Engel hoch, wobei ich staunend feststellte wie leicht er war.

Zuvor war mir schon aufgefallen, dass er äußerst zierlich gebaut war, aber nun, wo er in meinen Armen lag, sah er so schwach und verletzlich aus als wäre er aus Glas und eine winzige falsche Bewegung von mir könnte ihn zerbrechen.

Es war faszinierend!

Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich ihn noch länger betrachtet und seine unglaubliche Schönheit für alle Ewigkeit in mein Gedächtnis gebrannt, aber ich hatte keine Zeit!

Was mein erneut aufwallender Blutdurst mir nur allzu deutlich zeigte.

Also begann ich hastig Richtung Ausgang zu laufen.

„Hey Sie da! Warten Sie!“ ,rief mir eine penetrante Stimme hinterher.

Ich seufzte innerlich, was kam jetzt schon wieder?

Ich zwang mich zur Ruhe und drehte mich leichtfüßig um, wobei ich ein freundliches Gesicht aufsetze.

„Was ist denn? Habe ich irgendetwas falsch gemacht?“

Ich ließ meine Stimme schuldbewusst klingen und schaute mit einem entsprechenden Blick zu dem Störenfried.

Es war der füllige Mann, der mir beim betreten der Raststätte schon an der Kasse aufgefallen war und mich zutiefst anwiederte.

Er hatte offensichtlich nicht mit so einer Reaktion meinerseits gerechnet, denn er blickte mich einen Moment verdattert an, bis ihm wieder einfiel, was er mir sagen wollte.

„Äh...was machen Sie da mit dem Jungen?“

Mit zitterndem Finger zeigte er auf Kain. Ich lächelte sanft.

„Oh wissen Sie, er ist ein Studienkollege von mir und wir wollen zusammen nach Köln, aber eben beim Essen ist er einfach eingeschlafen!“

Ich zuckte mit den Schultern, was sich gar nicht so einfach gestaltete, da ich den Kleinen schließlich immer noch auf den Armen trug.

„Er ist bis hierher gefahren, wahrscheinlich hat ihn das ziemlich fertig gemacht, deshalb wollte ich ihn auch nicht wecken verstehen Sie.“

Ich hatte die letzten Worte geflüstert, um dem Kerl zu zeigen, dass auch er leise sein sollte.

Er schien zu verstehen, denn er nickte und fuhr deutlich eingeschüchtert um einiges leiser fort.

„Nun, entschuldigen Sie bitte meine unhöfliche Art, aber äh...wäre es nicht sinnvoller hier in der Raststätte ein Zimmer zu nehmen und ihrem Freud die nötige Ruhe zu gönnen?“

Ich lächelte wieder mein Engelslächeln, von dem ich wusste, das es die Menschen dahinschmelzen ließ.

„Sinnvoller schon, aber wir sind sehr in Eile und daher werde ich einfach ans Steuer gehen und Kain schlafen lassen! Es ist jedoch sehr nett von ihnen, dass sie sich solche Sorgen um unser Wohlergehen machen. Vielen Dank dafür!“

Ich deutete eine Verbeugung an, drehte mich um und stolzierte davon.

Den Mann ließ ich einfach stehen, aber er meldete sich auch nicht mehr zu Wort, also hatte ich ihn scheinbar mit meinen Argumenten überzeugen können.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

Ich war schon immer ein guter Lügner gewesen, das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich bisher so problemlos durchs Leben (oder sollte ich lieber Tod sagen?) gekommen war.

Ratternd schlossen sich die automatischen Schiebetüren der Raststätte hinter meinem Rücken und kalte Nachtluft umgab mich.

Ich sah mich in der Dunkelheit um.

Wo sollte ich den Kleinen beißen?

Es müsste etwas abseits sein, da sonst noch die Gefahr bestand, dass jemand mich bemerkte. Mhm. Mal sehen.

Da erspähte ich ihn.

Es war ein kleiner alter Hunday Accent, den man mehr schlecht als recht, als ein Fahrzeug bezeichnen konnte, da er schon an allen Ecken und Enden rostete und ziemlich arg zerbeult war und trotzdem erregte er meine Aufmerksamkeit.

Er stand am Rande des Parkplatzes in der Nähe eine Böschung und rundherum standen keine anderen Autos.

Ich kräuselte erfreut die Lippen.

Dies schien ein absolut perfekter Tatort für mein Vorhaben zu sein, zumal ich Kains Geruch an diesem Gefährt roch.

Zweifellos schien es sich also auch um sein Auto zu handeln.

Zielstrebig ging ich auf den Kleinwagen zu.

Je näher ich kam desto mehr bezweifelte ich, dass dieses Ding überhaupt fahren konnte, denn es wirkte wie ein Haufen zusammengetackerter Metallbauteile vom Sperrmüll.

Ich hatte beinah Angst genauer hin zu sehen, da ich befürchtete es könnte unter meinem forschenden Blick zusammenbrechen.

Doch obwohl, wen würde es schon kümmern, denn Kain würde es garantiert nicht mehr benötigen, wenn ich mit ihm fertig war.

Wobei wir wieder beim eigentlichen Thema wären.

Ich leckte mir Vorfreudig über die Lippen.

Verstohlen sah ich hinab zu dem betäubten Engel in meinen Armen und erstarrte, denn die Augen die eigentlich friedlich geschlossen sein sollten blickten mich dunkel vor Müdigkeit, dafür aber deutlich Vorwurfsvoll an.

Ich war geschockt.

Laurents Mittel hatten noch nie versagt und bis eben hatte es auch tadellos gewirkt.

Was zum Teufel war hier los?

Irgendetwas lief hier ganz gewaltig schief!

Ich versuchte die Ruhe zu bewahren.

„Kain? Kannst du mich verstehen?“

Zur Antwort erhielt ich ein unverständliches Brummen.

Ich schluckte hart.

Er konnte zwar nicht sprechen, aber er war soweit bei Bewusstsein, dass er mich verstand. Das verkomplizierte die ganze Sache erheblich!

Ich ging auf das Auto zu und setzte ihn auf die Motorhaube.

Er schwankte hin und her und drohte umzukippen, aber ich hielt ihn fest.

Sanft kniff ich in seine Wange und er zuckte erschrocken zusammen.

Er verspürte also Schmerz.

Aber warum?

Die Frage ließ mich nicht mehr los.

Schon wieder zeigte dieser hübsche Junge, das er anders war als all die anderen Menschen, die ich zuvor zu meiner Beute erklärt hatte.

Dafür musste es doch einen Grund geben, dessen war ich mir sicher.

Nur welchen?
 


 

~~~Kain~~~

Ich wusste, dass ich mich an der frischen Luft befand.

Ich wusste, das es Nacht war.

Ich wusste, wer ich war und ich wusste, dass Cedric sich über mich beugte.

Das war aber schon alles, was durch den dicken schwarzen Nebel, der meinen Verstand gefangen hielt zu mir durchsickerte.

Meine Gedanken gingen unglaublich träge und es viel mir schwer mich zu konzentrieren. Immer wieder drangen verschiedene Eindrücke und Gedankenfetzen durch den Nebel zu mir vor, aber ich konnte sie nicht verarbeiten und so beachtete ich sie nicht weiter.

Außerdem fühlte ich mich unglaublich elend.

Mir war schlecht und mein Körper fühlte sich an als würde er nicht mir gehören.

Was war passiert?

Warum ging es mir so schlecht und wieso war Cedric mit mir hier...wo immer wir auch waren?

Mühsam hob ich einen Arm, der sich nicht wie meiner anfühlte und versuchte den Älteren kraftlos von mir zu schieben.

Ich wusste nicht warum, aber irgendwie empfand ich seine Nähe als unangenehm.

Wie zu erwarten gelang es mir nicht.

Gott ich fühlte mich so schlapp.

Ich versuchte es noch einmal erfolglos.

„Gn..lass mich los!“

Ich brauchte fast meine ganze verbliebene Kraft, um diese drei Wörter zu formen und auszusprechen und da Cedric in keinster Weise darauf reagierte, war ich mir überhaupt nicht sicher, ob sie meinen Mund überhaupt verlassen hatten.

Resignierend gab ich es auf und versuchte etwas anderes.

Nach mehreren Versuchen gelang es mir schließlich auch und ich öffnete meine Augen.

Erst konnte ich nichts erkennen.

Alles verschwamm vor meinen Augen und wurde zu einem Wirrwarr aus Farben und Lichtern, aber nach und nach klärte sich meine Sicht.

Was nicht zwangsläufig bedeutete, dass ich mehr erkannte.

Irgendwie schien in meinem Gehirn die Nervenbahn für das Sehen in Ordnung zu sein, die fürs Verstehen und deuten der Bilder jedoch nicht.

Orientierungslos ließ ich meinen Blick schweifen und blieb an zwei unglaublich grünen Kreisen hängen.

Ich kniff die Augen zusammen.

Was war das?

Cedric?

- Seine Augen.

Sagte eine Stimme tief in meinem Unterbewusstsein.

Mhm...könnte sein. Schaute er mich eigentlich an?

Ja das tat er und ich kannte diesen unglaublich intensiven Blick, der von innern heraus zu leuchten schien.

Ich hatte ihn schon einmal gesehen, aber je mehr ich versuchte mich daran zu erinnern, wann und wo es gewesen war, desto schlimmer wurden die Kopfschmerzen, die sich hinter meiner Stirn eingenistet hatten.

Als sie unerträglich wurden gab ich es auf und fasste mir stöhnend an die rechte Schläfe.

Es war so ein richtig gemeiner Schmerz, als würde jemand mit einer glühenden Nadel in meinen Kopf stechen.

Ich erschrak, als eine eiskalte Hand unter mein Kinn griff und mich zwang ihrem Besitzer wieder in die Augen zu sehen.

„Warum Kain? Warum bist du wach, wo du doch tief und selig schlafen solltest?“

Wach?

War ich das überhaupt?

Ich fühlte mich auf jeden Fall nicht so, denn die Umgebung vor meinen Augen begann schon wieder sich wie verrückt zu drehen und die Kopfschmerzen nahmen an Intensität zu.

Ich verspürte den unglaublichen Drang mich hinzulegen, egal wo ich mich befand, ich wollte nur diesem grässlichen Gefühl entgehen.

Ich spürte wie meine Augen sich mit Tränen füllten.

Warum passierte ausgerechnet mir das?

Betreten schaute ich weg, da ich nicht wollte, dass Cedric sah wie schwach und verletzlich ich war.

Dieses Mal ließ er es sogar geschehen.

Ich kniff die Augen zusammen und hoffte, dass dieses ganze Szenario doch nur ein Albtraum war und dass ich gleich durchgeschwitzt aber in Sicherheit und vollkommen Gesund in meinem WG-Zimmer aufwachten würde, aber es war kein Traum und folglich konnte ich auch nicht aus ihm erwachen.

Ungewollt präsentierte ich dabei Cedric meine Kehle.

Er schien dies als eine Art Einladung zu sehen, dann er beugte sich plötzlich über mich und riss meinen Kopf fast gewalttätig zur Seite, um besseren Zugriff auf meinen Hals zu bekommen.

Erschrocken zog ich die Luft ein.

Ich wollte schreien, aber meine Kehle blieb stumm.

Was hatte dieser Mann vor?

Da flackerte plötzlich ein Schimmer Erkenntnis in meinem vernebelten Gehirn auf.

Ich sah vor meinem inneren Auge ein Bild, das mich und Cedric in der Raststätte zeigte, als ich das erste Mal sein Raubtiergebiss sah.

Ich spürte, dass Angst mit diesem Erinnerungsfetzen verbunden war, doch blieb mir keine Zeit länger darüber nachzudenken, denn plötzlich spürte ich wie zwei kalte klingenähnliche Dinge, meine Kehle berührten und durch die Haut ins Gewebe eindrangen.

Im ersten Moment spürte ich nur ein kurzes Stechen an der linken Halshälfte, dann setzte der Schmerz ein.

Reißend durchfuhr er mich vom Hals an abwärts und wurde immer schlimmer.

Es schien mir, als würde mir jemand pures Feuer durch die Adern jagen, so sehr brannte es in mir.

Tränen schossen mir in die Augen und dieses mal gelang es mir sogar zu schreien.

Spitz und unendlich Schrill klang meine eigene Stimme und doch schien sie wie aus weiter Ferne zu kommen.

Überdeckt von einer Tsunamischmerzwelle.

Ich zuckte unkontrolliert, als das Ziehen plötzlich stärker wurde.

Es fühlte sich so an, als würde mich eine stählerne Hand am Hals packen und Haut samt Muskulatur herausreißen.

Mein Schreien verebbte und wurde durch ein Keuchen ersetzt.

Ich fühlte mich auf einmal so unglaublich schwach.

Was passierte hier verdammt noch mal?

Die Angst und der Schmerz machten mich fast Wahnsinnig und ich wünschte mir einfach nur, dass es endlich vorbei sein würde.

Mir war egal, ob ich danach ein Krüppel, Psychopath, Tod oder Lebendig wäre, das einzige was zählte war, dass dieser Albtraum endlich ein Ende fand.

Heiße Tränen liefen meine Wangen hinab.

Gepeinigt Stöhnte ich auf und krallte meine Finger in die Schulter meines Angreifers.

„Ce..Cedric hilf mir!“

Ich wusste nicht wieso ich das gesagt hatte, geschweige denn, wie es mir unter den Schmerzen überhaupt gelang, aber es schien zu wirken, denn auf einmal überkam mich wieder die Taubheit.

Wie zuvor breitete sie sich in meinem Körper aus und spreizte ihre schwarzen Flügel bis in die entferntesten Winkel meines Daseins.

Der Nebel in meinem Verstand verdichtete sich ebenfalls, doch mit dem schwinden meines Bewusstseins ließ auch der grausame Schmerz nach und hörte schließlich ganz auf.

Ich seufzte innerlich.

Es schien als hätte ich es überstanden und obwohl mich nur Schwärze umhüllte, hatte ich keine Angst mehr.

Ich war an einem Punkt angekommen an dem mir so oder so alles egal war.

Allerdings konnte ich nicht von mir behaupten, dass ich nichts spürte, denn das tat ich.

In diesem Augenblick zum Beispiel, spürte ich wie etwas warmes feuchtes an meiner Kehle war, das dort auf und ab fuhr, doch auch das war mir egal und so ließ ich es unbeeindruckt geschehen, sowie auch alles weitere.

Das feuchte Etwas verschwand und der kalte Nachtwind zerrte an meinen Kleidern.

Dann wurde ich in etwas warmes gewickelt und von etwas hartem kalten hochgehoben.

Die Brust an die ich gedrückt wurde war ebenfalls kalt und hart, also schloss ich daraus, dass es die selbe Person war.

Diese war es auch, die sich nun in Bewegung setzte, wohin wusste ich nicht und das wir uns überhaupt bewegten bemerkte ich nur, weil meine ermatteten Arme hin und her schwankten. Dann hörte ich sie.

Eine unglaublich zarte und samtene Stimme, die, da war ich mir ganz sicher, nur einem Engel gehören konnte.

Leise sprach sie auf jemanden ein, doch durch den Nebel meines Bewusstseins drangen nur Satzfetzen hindurch und auch diese ergaben in meinen Ohren absolut keinen Sinn.

„...anders Überlegt... doch sehr müde...ein Zimmer für diese Nacht nehmen?“

„....sicher doch!...Frühstück....10 Uhr ...ah in Ordnung...Fragen?.“

Das war eine andere Stimme irgendwie schmierig und unharmonisch, das war ganz sicher irgendein niederes Wesen.

Dann ging die Person die mich trug (der Engel^.~) weiter, ich merkte es, denn mein Körper schlackerte wieder.

Irgendwann blieben wir stehen.

Ich konnte jedoch nicht sagen wie lange wir gegangen waren, denn ich hatte jegliches Zeitgefühl längst verloren.

Irgendetwas klirrte und es wurde ein Schlüssel in einem Schloss herum gedreht.

Ich horchte auf.

Was geschah nun?

Eine Tür ging knackend auf und verbrauchte muffige Luft umhüllte mich.

Die Tür knallte wieder an ihren alten Platz zurück und ich wurde durch den Raum getragen und schließlich auf einer weichen Matratze abgelegt.

Ich Stöhnte auf.

Eine bleierne Müdigkeit machte sich in meinen Gliedern breit und ich sehnte mich nach dem Schlaf und der Ruhe, die mir helfen würden all diese seltsamen Erlebnisse zu verarbeiten. „Keine Angst, Kleiner. Ich werde dir, fürs Erste, nichts mehr antun. Du kannst also bedenkenlos einschlafen!“

Es dauerte eine Weile, bis ich verstand, dass der fremde Mann, mit der schönen Stimme, zu mir sprach.

Ich lächelte Innerlich und versuchte zu nicken, aber mein Körper reagierte immer noch nicht auf meine Befehle.

Dann spürte plötzlich kalte Hände, die begannen mich geschickt zu entkleiden und dabei öfter über meine vergleichsweise heiße Haut strichen, als für so eine Aktion angemessen gewesen wäre.

Aber es störte mich nicht, ganz im Gegenteil, es gefiel mir sogar.

Leider hatte ich viel zu wenig an und daher beendeten die streichelnden Hände auch viel zu früh ihre Tätigkeit, als sie mich soweit ausgezogen hatten, dass ich nur noch meine Boxershorts trug.

Dafür aber kam ich in den Genuss seiner verführerischen Stimme, die leise etwas wie: „So...zart, so zerbrechlich, so unglaublich schön!“ vor sich hin flüsterte.

Erst später wurde mir klar, dass er mich meinte.

Doch viel bekam ich eh nicht mehr mit, denn die Müdigkeit wurde größer und ich konnte mich ihr kaum noch erwehren, aber ich kämpfte tapfer gegen sie an, denn ich hatte das Gefühl, dass wenn ich einschliefe, der Engel von meiner Seite wich und ich ihn nie wieder sehen würde.

Sicher mir war klar, dass ich diesen Kampf verlieren würde, aber ich wollte die Anwesenheit des Fremden noch so lange genießen wie ich konnte.

Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekam, wie das Objekt meiner Begierde aufstand und etwas holte womit er sich wieder zu mir setzte.

Beinahe zärtlich ergriff er dann meinen rechten Arm und band mir fest, irgendein kaltes Stück Stoff um den Oberarm.

Warum er das nur tat?

Danach strich er mit einem feuchten Tuch über die Innenseite meines Ellenbogens und ich hörte wie er etwas hervorholte.

Da ich nichts sehen konnte, musste ich mich ganz auf meine anderen Sinne verlassen und erschreckte mich maßlos, als ich ein Stechen an besagter rechter Ellenbogeninnenseite spürte. Irgendetwas langes spitzes steckte darin, ich konnte es fühlen und dann begann das Ziehen. Mit erschrecken stellte ich fest, dass es das selbe Ziehen war, wie vorhin nur, dass es diesmal weniger stark und schmerzhaft war.

Hätte ich mich nicht so sehr darauf konzentriert, hätte ich es womöglich gar nicht richtig gespürt.

Was zu Teufel war das nur?

Doch ich konnte mich nicht rühren und so ließ ich die Prozedur klaglos über mich ergehen, doch je länger es dauerte, desto kraftloser wurde ich.

Mein Herz schien irgendwie langsamer zu schlagen.

Nicht so das es gefährlich für mich wurde, aber trotzdem langsamer.

Auch meine anderen Organe schienen sich dem neuen Rhythmus anzupassen, denn auch sie verlangsamten ihre Arbeit und ich spürte wie ich nun endgültig in die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit hinüber glitt.

Am Rande bekam ich noch mit, dass das spitze Ding in meiner Armbeuge herausgezogen wurde und der Fremde, Cedric wie mir in diesem Moment sein Name wieder einfiel, sich über mich beugte und über die wunde Stelle leckte.

Ein Schaudern durchfuhr mich und ich sah ein, dass es sinnlos war sich weiter gegen die Ohnmacht zu wehren und wünschte mir noch, dass ich heute Nacht von dem Engel träumte, der mich von dem Kerl gerettet hatte, welcher mir so unglaublich weh getan hatte.

Das der Engel und der schreckliche Kerl, ein und die Selbe Person waren, sollte mir jedoch erst viel später klar werden.

Eine Person namens Cedric.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Sooooo das wars!^^

Aber keine Angst: Fortsetzung folgt.

In welcher Perspektive diese sein wird weiß ich jedoch noch nicht.

Denn die „Ich“-Perspektive bei Kain hat sich quasi selbst geschrieben so leicht ist es mir gefallen, aber Cedric ist doch irgendwie...komplexer! XD

Na ja eure Meinung spielt bei der Entscheidung natürlich auch eine große Rolle!

Also bitte sagt mir was ihr besser fandet!^.~

Ein zweites Mal unerwartete Gesellschaft

Kapitel 3: Ein zweites Mal unerwartete Gesellschaft
 

„Der Zufall ist der einzig legitime Herrscher des Universums.“

Napoleon (15.08.1769 - 05.05.1821)

frz. Herrscher
 

„Das Schicksal zwingt nicht die Menschen, voreinander davonzulaufen, in Gegenteil, es führt sie zusammen.“

Aus: John Knittel: Via Mala
 


 

~~~Kain~~~
 

Mit einem ausgedehnten Seufzen ließ ich mich auf die Parkbank fallen.

Kalter Wind umwehte mich und riss und zog an meinem blaugrauen Mantel, was mich wieder ein mal daran erinnerte, dass ich viel zu dünn angezogen war.

Ich hatte das Gefühl schon nach diesen wenigen Sekunden an der Bank festgefroren zu sein und schlang wärmesuchend die Arme um meine Brust.

Scheißtag.

Langsam ließ ich meinen Blick durch den Park wandern.

Vor mir erstreckte sich eine große Wiese, die in einem kleinen Teich endete auf dem vergnügt einige Enten ihre Runden schwammen.

Rechts von mir stand ein kleiner runder Brunnen, von dem ich wusste, dass er im Sommer eine zierliche Wasserfontäne in den Himmel spie, der nun aber irgendwie nur traurig und verlassen wirkte.

Insgesamt machte die Parkanlage eher einen trostlosen Eindruck auf mich, was vermutlich aber auch daran lag, dass die Bäume noch kahl waren und auch der Rasen ziemlich ungesund struppig aussah.

Wahrscheinlich sah der Park im Sommer ganz anders aus, mit sattem grünen Gras und voller Blüten, umherlaufender lachender Kinder und kleinen Spatzen und Hunden, die sich im Grünen vergnügten, sowie ich ihn auch aus meiner Kindheit noch in Erinnerung hatte.

Aber man sagte ja, dass Kinder eine andere Sicht der Dinge hatten und womöglich war dieser Park schon immer so trostlos gewesen.

Resigniert schaute ich auf meine Armbanduhr und stöhnte auf.

Noch eine dreiviertel Stunde, bis mein alter Schulfreund Christian kommen und mich hier abholen würde.

Bis dahin war ich doch garantiert schon erfroren!

Doch was sollte ich daran schon groß ändern?

Ich hatte keine andere Wahl, denn außer dem Park und ein paar verschwommenen Kindheitserinnerungen kannte ich von dieser Stadt nicht das Geringste und da Chris nun einmal arbeiten ging musste ich warten, bis er Zeit hatte, um mich aufzulesen.

Genervt ließ ich den Kopf auf die Banklehne fallen.

Ich hatte doch alles so gut geplant!

Um kurz nach 3 Uhr in der früh wäre ich laut diesem Plan, heute morgen hier am Park angekommen und Chris hätte mich abgeholt, um mit mir zu seiner Wohnung zu fahren, wo ich dann den Rest der Woche verbracht hätte.

Aber es war so ziemlich alles schief gelaufen, was hätte schief laufen können.

Müde schloss ich die Augen.

Ich musste daran denken, wie miserabel der Tag schon begonnen hatte, obwohl ich mich peinlicherweise nicht einmal an irgendwelche Einzelheiten erinnern konnte.

Was ich mit Sicherheit noch sagen konnte war, dass ich in einer wirklich schäbigen Raststätte halt gemacht hatte, weil der Tank von meinem Mietwagen leer gewesen war.

Ich erinnerte mich auch noch daran, dass da an der Kasse so ein fetter Typ gesessen hatte, der mich schmierig versuchte anzumachen, aber was danach geschehen war....ich erinnerte mich schon an einige Dinge, aber es waren größtenteils nur einzelne Bilder oder verschwommene Erinnerungsfetzen, weshalb ich mir wirklich nicht sicher war, ob ich das ganze nur geträumt hatte, denn als ich wieder begann meine Umgebung bewusst wahrzunehmen lag ich in einem Bett in einem der Raststättengästezimmer.

Allein.

Und ohne die geringste Ahnung, wie ich dorthin gekommen war, dafür aber mit einer doppelten Portion Kopfschmerzen.

Es dauerte mindestens zwanzig Minuten, bis ich mich soweit von diesem Schock erholt hatte, dass ich beginnen konnte Ordnung in das Chaos in meinem Kopf zu bringen.

Das Resultat war eindeutig.

Ich hatte jemanden getroffen.

Jemanden mit orangen Haaren und einer wundervollen Stimme, aber wer dieser jemand war und was er mit mir gemacht hatte wusste ich nicht.

Blackout.

Und überhaupt warum hatte er mich allein gelassen?

Den nächsten herzinfarktähnlichen Schock hatte ich, als ich bemerkte, dass meine Klamotten ordentlich gefaltet auf einem Stuhl neben dem Bett lagen und ich folglich außer meiner Boxershorts nicht weiter trug.

Sollte das etwas bedeuten, dass ich und dieser Fremde miteinander geschlafen hatten?

Ich war knallrot angelaufen, doch obwohl einige Dinge dafür sprachen, das diese Vorstellung von mir der Wahrheit entsprach, unter anderem die Tatsache, das ein gutaussehender Fremder ein Zimmer in der Gaststätte für mich gemietet hatte und mich allem Anschein nach auch noch ausgezogen hatte, spürte ich...nein WUSSTE ich, dass es nicht soweit gekommen war. Woher diese Erkenntnis kam wusste ich selber nicht.

Es war eher so eine Art innerer Eingebung, aber sie war so ausgeprägt, dass ich nicht an ihr zweifelte.

Nun gut, aber wenn er nicht mit mir geschlafen hatte, was hatte er dann gewollt?

Ich begann schon zu grübeln und durchforstete meine Erinnerung nach irgendwelchen Hinweisen, die mir verrieten was ich in diesem muffigen Raststättenbett zu suchen hatte.

Und tatsächlich stieß ich auf etwas.

Ich meinte mich zu erinnern, dass ich auf diesem Bett gelegen hatte und der Fremde dicht neben mir war. Er hatte irgendetwas gemacht.

Er hatte etwas mit meinem Arm gemacht.

Genauer gesagt hatte er etwas hinein gesteckt.

Etwas langes spitzes aus Metall.....was konnte das bloß gewesen sein?

Wie als hätte jemand in meinem Kopf den Lichtschalter gefunden wusste ich auch was es gewesen war.

Ich schluckte schwer und fröstelte.

Auf einmal hatte die warme Luft im Raum allen Reiz verloren gehabt und ich hatte gemeint einen kalten Windzug zu spüren.

Mein Blick war auf meinen rechten Arm geglitten und fixierte die Armbeuge.

Es war eine Spritze gewesen und der Fremde hatte auch davon gebrauch gemacht!

Ich meinte mich an ein ziehen zu erinnern, folglich musste er mir irgendwie Blut abgenommen haben, was auch erklärte warum ich mich so schlapp fühlte.

Doch als ich meine Armbeuge noch genauer studierte stutzte ich.

Wenn er mir tatsächlich Blut abgenommen hatte, hätte dort ein Einstichloch sein müssen, aber dem war nicht so.

Irritiert befühlte ich jeden cm² meines Armes doch ich fand absolut nichts!

Langsam aber sicher war es mir unheimlich geworden, denn das gleiche Gefühl, dass mir unumstößlich sagte, dass ich keinen Sex mit dem Mann gehabt hatte, befiel mich und unterstützte meine Erinnerung an die vergangenen letzten Stunden.

Also hatte ich mir das nicht nur eingebildet!

Wer aber war dieser Fremde gewesen?

Diese Frage hatte mir keine Ruhe gelassen und selbst jetzt, wo mich und die unheimliche Raststätte mehr als 200km Fahrtstrecke trennten, geisterte diese Frage in meinem Kopf herum.

Und doch wollte ich ihn wiedersehen, denn ich wollte mir selbst beweisen, dass ich nicht durchdrehte und Halluzinationen von orangehaarigen Beaus hatte.

Dass er wirklich dort gewesen war.

In der Raststätte.

Denn sicher war ich mir in zwischen nicht mehr.

Klar die Erinnerung an ihn war unwiderruflich in meinem Gehirn festgetackert und doch konnte sich keiner der Raststättenangestellten, die ich während des Frühstücks nach meiner Begleitung fragte, an ihn erinnern. Niemand hatte den Mann gesehen, der das Zimmer gemietet hatte, in dem ich aufgewacht war und niemand wusste, wo sich der fette Kassentyp aufhielt, welcher laut ihrer Aussage für die Zimmer zuständig war.

Er war seid dem frühen Morgen spurlos verschwunden.

Frustriert fuhr ich mir über die Schläfen.

Das war doch nicht zum aushalten!

Schon seid Stunden drehten sich meine Gedanken im Kreis.

Das brachte doch nichts!

Warum also machte mich diese Ungewissheit so fertig?

Cedric.

Ich war mir mittlerweile fast sicher, dass dies sein Name war, denn genauso penetrant wie die Erinnerungen an den Fremden, schwirrte dieser Name seid dem Morgen in meinem Kopf herum.

„Man ich wusste gar nicht, dass man wegen einem Exfreund und einer Autopanne so fertig sein kann!“

Erschrocken fuhr ich aus meinen Gedanken hoch und schaute in zwei warme braune Augen. Chris.

Ich erkannte ihn sofort, obwohl wir uns schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hatten.

Er hatte sich zweifellos verändert, das runde kindliche war aus seinem Gesicht verschwunden und war markanten harten Zügen gewichen.

Abgerundet wurden diese Veränderungen schließlich von glatten blonden Strähnen, die ihm vorwitzig in die Augen vielen.

Trotzdem zierte seine Züge immer noch dasselbe dauerfröhliche Lächeln, welches Chris immer an den Tag legte, weil er nun einmal ein hoffnungsloser Optimist war, und das ich während unserer gemeinsamen Kindheit zu lieben gelernt hatte.

An diesem erkannte ich ihn auch mehr oder weniger ohne Schwierigkeiten wieder.

Ich versuchte sein Lächeln zu imitieren, war mir aber fast sicher, dass die Aktion gründlich daneben ging.

„Na ja, es war ja nicht nur die Autopanne, ich habe auch so, irgendwie extremen Schlafmangel, weswegen ich mir ja auch das Zimmer genommen hatte! Tut mir übrigens immer noch Leid, dass ich dir nicht bescheid gesagt habe und du dir grundlos (na ja....ganz so grundlos dann auch wieder nicht! XD) Sorgen gemacht hast.“

Meinen Ex erwähnte ich erst gar nicht. Ich war froh, dass ich ihn wegen der unheimlichen Vorfälle für ein paar Stunden aus meinem Kopf verbannt hatte.

„Schwamm drüber und ruf beim nächsten Mal einfach nur an, ja?“

Chris lächelte mir aufmunternd zu und wuschelte durch meine Haare.

Was hatten bloß alle Leute mit meinen Haaren?

Es schien fast so, als würden sie magische Signale aussenden, die alle Lebewesen im Umkreis von 3m dazu brachte mir über den Kopf zu streichen.

Das Lächeln verschwand von Chris Gesicht und machte einem besorgten Blick platz.

„Gott du siehst echt kaputt aus! Du bist so bleich wie meine Mutter, als ich ihr gestanden habe, dass ich schwul bin! Am Besten bring ich dich schnell zu mir und steck dich erst Mal ins Bett.“

Ich nickte nur stumm und ergriff dankbar Chris Hand, die mir hoch helfen wollte.

„Vielen Dank, ich glaube das ist wohl auch das Beste. Ich fühle mich nämlich ehrlich gestanden wirklich furchtbar.“

Er lächelte wieder.

„Ist doch logisch, dass ich dir in schlechten Zeiten zur Seite stehe. Das machen Freunde nun einmal so! Außerdem ist es ja nicht so, als hätte ich selber nichts davon! Schließlich habe ich endlich mal wieder die Gelegenheit einen guten Freund wieder zu treffen, der zudem auch noch absolut hinreißend aussieht, selbst wenn er total depri, verheult und obendrein noch müde ist.“

Sein Blick war so offen und freundlich, dass ich das plötzliche Verlangen verspürte, mich an seine Brust zu werfen und mich einfach einmal fallen zu lassen.

Nur für ein paar Sekunden nicht immer für Allen und Jeden da sein zu müssen.

Ein schöner Gedanke, aber ich wollte Chris nicht gleich mit meinen Problemen überschütten, immerhin würde ich ihm schon noch genug zur Last fallen.

Ich richtete mich endlich auf und streckte meine steifen Glieder.

Ich zitterte und nun begann ich auch noch zu schwanken, weil mein Herz den plötzlichen Bewegungsanforderungen nicht gewachsen war.

Beschissener niedriger Blutdruck und beschissener Cedric, der ihn auch noch gesenkt hatte, indem er mir von meinem roten Lebenssaft geklaut hatte.

Ich grummelte in meinen nichtvorhandenen Bart.

„Was hast du gesagt?“

Chris schaute mich wieder besorgt an und legte mir schützend einen Arm um die Taille. „Nicht so wichtig!“

Ich lächelte ihn an und hielt mich an seiner Schulter fest, da mir schon wieder schwindelig wurde.

Bei dieser Gelegenheit bemerkte ich zudem, dass er äußerst muskulös geworden war und sein starker Oberkörper unheimlich zum Ankuscheln einlud.

Obwohl ich fröstelte durchfuhr mich ein warmes Gefühl und die Eiseskälte, die seid meiner Begegnung mit Cedric partout nicht aus meinen Gliedern verschwinden wollte, verlor an Intensität.

Ich schloss die Augen und genoss diesen kleinen stillen Erfolg, der mich einen Schritt weiter zurück in mein altes Leben brachte und darüber war ich froh, denn ich hasste Veränderungen jeglicher Art.

„Wollen wir gehen?“

Ich spürte wie Chris mich näher zu sich heran zog und seine schokoladenbraunen Augen auf meine gerichtet waren.

Ich lächelte, öffnete die Augen und begegnete seinem Blick.

„Klar warum nicht?!
 

Die nächsten Tage vergingen fast wie im Flug.

Chris kümmerte sich rührend um mich und ich genoss es in vollen Zügen.

Es schien als hätte sich nichts zwischen uns verändert und obwohl ich vorher niemals gedacht hätte, dass so etwas möglich war, hatten die Jahre in denen wir nichts von einander gehört hatten uns nicht auseinandergerissen.

Schon am nächsten Tag war ich wieder vollkommen genesen und die unheimlichen Geschehnisse auf der Raststätte rückten immer weiter in die Ferne und bald gelang es mir sogar nicht jedes Mal, wenn ich die Augen schloss Cedrics Gesicht vor mir zu sehen. Komischerweise, erinnerte ich mich jetzt kaum noch, an das, was passiert war, sein Gesicht jedoch schien sich mit allen Details in mein Gedächtnis gebrannt zu haben.

Aber wie gesagt hatte ich kaum Zeit darüber nachzudenken, denn Chris wusste es geschickt mich abzulenken.

In den wenigen Tagen waren wir zwei Mal im Kino und etliche Male in dem schnuckeligen Café in der Nähe von Chris Wohnung gewesen, zudem ließ er keine Gelegenheit aus, um mir meine alte Heimatstadt zu zeigen und in alten Erinnerungen zu schwelgen.

Ansonsten verbrachten wir fast jeden Abend bei ihm und schauten uns Filme an oder spielten Karten mit einigen alten Freunden, die ich selbst noch aus meiner Schulzeit kannte und die sich, zu meiner großen Freude, alle noch an mich erinnerten.

Einer von ihnen, Sven, flirtete sogar heftig mit mir und ich ging darauf ein, denn ich hatte Lust einfach mal wieder Spaß zu haben.

Insgesamt war dies eine Woche der vollkommenen Erholung und Entspannung für mich und ich fühle mich pudelwohl.

Der einzige Schatten, der sich in meine sonnenüberflutete Welt wagte, war der, dass meine Ferien schon bald wieder vorbei sein würden.

So kam es auch, dass es ehe ich mich versah schon Samstagabend war, sprich der Abend vor meiner Abreise.

Glücklicherweise hatte Sven mich und Chris eingeladen, mit ihm ins „Midnight Sun“, einem absolut angesagten Club zu gehen und dort an meinem letzten Abend noch einmal so richtig abzufeiern, weshalb keine Zeit für Abschiedsschmerz war.

Hätte ich gewusst, was dieser Abend noch für mich bereit hielt, hätte ich Svens Einladung sicherlich nicht so leichtfertig angenommen, aber da ich kein Hellseher war freute ich mich einfach nur auf einen netten Abend und nahm die Einladung ohne Zögern an.
 

Schließlich war es so weit und Chris und ich trafen uns mit Sven vor dem „Midnight Sun“. Eine gigantische Schlange aus jungen Discogängern wartete schon vor dem Eingang, um mit Glück von den bulligen Türstehern als würdig anerkannt zu werden und so endlich in den heißbegehrten Schuppen gelassen zu werden.

Ich schluckte schwer.

Man, der Laden musste ja wirklich gut sein.

Ob wir heute überhaupt noch rein kommen würden?

Ich war mir ganz und gar nicht sicher, doch meine Begleiter waren da anderer Meinung und so stellten wir uns hinten an.

Mit dem Warten hatte ich ja auch gar kein Problem, aber die Kälte machte mir zu schaffen, denn noch immer hatte ich nur meine Sommersachen an und fror wieder einmal erbärmlich. Seit wann genau war ich eigentlich zur Frostbeule mutiert?

War ja echt nicht mehr zum aushalten!

Hoffentlich hatte der Frühling nicht vergessen, dass seine Normaltemperatur sich nicht auf gefühlte –2° belief.

Ich schüttelte mich.

Brrr, was für eine Vorstellung!

Besser nicht weiter darüber nachdenken.

Vielleicht wäre mir auch nur halb so kalt, wenn ich einfach nicht auf Chris dummes Geschwätz gehören hätte und mir statt der megadünnen Disco- und Ausführklamotten meinen kuscheligen Kapuzenpullover angezogen hätte.

Fazit: auf meiner „Was ich ab heute besser machen werde“-Liste vermerken: Sich nie wieder von Chris beschwatzen lassen.

Plötzlich sah mich jemand an, das spürte ich, also schaute ich auf und blickte in Svens dunkelgrüne Augen.

Als er sah, dass ich seinen Blick bemerkte begann er zu grinsen.

„Wenn dir kalt ist musst du nur bescheid sagen! Ich bin jederzeit dazu bereit dich zu wärmen!“

Seine Augen funkelten belustigt und er streckte einladend einen Arm nach mir aus.

Chris gab ihm einen Schlag auf den Hinterkopf.

„Ach halt die Klappe Sven und lass ihn gefälligst in Ruhe!

Denn erstens: Kommt Kain geradewegs aus einer gescheiterten Beziehung und will daher absolut nichts von so plumpen Anmachen hören!

Zweitens: Er hat gerade Ferien und somit, Schonfrist!

Und drittens und am Allerwichtigsten: Wenn ihn einer wärmt, dann bin ich das!“ Besitzergreifend zog er mich zu sich und legte einen Arm um meine Schultern.

Sven grinste nur und legte mir auf der anderen Seite einen Arm um die Taille.

„Also ersten: Ist deine Argumentation ja wohl total bescheuert!

Zweitens: Gerade weil er aus einer gescheiterten Beziehung kommt täte es ihm gut, wenn ich ihn ein wenig ablenken würde,

Und drittens: Steht auf seiner Stirn etwa „Eigentum von Chris“?“

Gespielt verunsichert zog er mich weiter zu sich hin und musterte skeptisch meine Stirn. „Also ich kann nichts dergleichen erkennen!“

„Willst du dich mit mir an legen mein Freund?“

„Wenn du es darauf ankommen lässt!“

Die Blicke, die die Beiden austauschten schienen mir fast tödlich, aber trotzdem erinnerten sie mich irgendwie an zwei liebestolle Hähne, die sich gegenseitig die Augen auspickten, weil sie sich um ein von beiden begehrtes Weibchen (mich) stritten.

Ich lachte leise und machte mich aus der immer enger werdenden Umarmung der Beiden frei. „Ihr spinnt doch, aber trotzdem sehr nett von euch, dass ihr euch so um mich sorgt! Wenn mir dann tatsächlich kalt wird, werde ich auf die beiden Heizöfen meines Vertrauens zurückkommen.“

Ich zwinkerte ihnen keck zu.

„Und jetzt hört auf euch eure hübschen Gesichter zu zerkratzen! Die Leute gucken schon ganz komisch! Außerdem wäre es wirklich schade um sie.“

Chris und Sven warfen sich einen kurzen Blick zu, den ich nicht zu deuten wusste.

Dann nickten sie beinah synchron und stürzten sich auf mich wie zwei ausgehungerte Berglöwen.

Leider wussten beide von meiner Schwäche kitzelig zu sein und nutzten diesen lächerlich kleinen Vorteil erbarmungslos aus, und daher hatten sie mich schon nach wenigen Minuten soweit, dass ich keuchend um Gnade flehte.

Es war wirklich unfair, zumal sie deutlich in der Überzahl waren!

Trotzdem und das verwirrte mich am Meisten fühlte ich mich so befreit und unbefangen wie schon lange nicht mehr und strahlte bis über beide Wangen.

So schnell wie der Wind sich drehte, so hatte sich meine Stimmung fast um 180° gedreht und ich fieberte dem kommenden Abend nun mit vollem Elan entgegen.

Dank eines Freundes von Sven, den dieser kurz nach unserer kleinen Rauferei ganz vorne in der Schlange erspähte kamen wir sogar schneller in den Club, als es sich einer von uns erträumt hatte.

Was für ein Glück wir gehabt hatten wurde mir aber erst bewusst, nachdem wir unsere Jacken an der Garderobe abgegeben hatten und den Club betraten, denn dieser war einfach der helle Wahnsinn.

Es war seltsam, aber ich fühlte mich hier auf anhieb wohl und betrachtete meine Umgebung mit wachsendem Interesse.

Die Ausstattung war wirklich liebevoll ausgesucht und passte sich perfekt dem Ambiente an und je mehr ich von dem Club zusehen bekam, desto klarer wurde mir, dass der Besitzer dieses Clubs sich wirklich Mühe gegeben hatte und ein absoluter Perfektionist war, denn selbst so kleine Details, wie die Form der Coctailgläser, das Material des Fußbodens oder die Anordnung vieler kleiner Lichter und Kerzen, die ein wundervolles warmes Licht von sich gaben und somit eine heimliche Stimmung erzeugten, welche nicht einmal durch die grellen Neonlichter und harten Beats zerstört wurde, die von der nahegelegenen Tanzfläche herüberdrangen, passten sich wie Puzzelteile zu einem großen Ganzen zusammen.

Einem Ganzen, dass mit den Kontrasten edel und billig, antik und modern, sowie hell und dunkel spielte und diese scheinbar völlig unpassenden Dinge perfekt zu kombinieren wusste. Ich war milde gestanden total begeistert!

Der ganze Club bestand aus einem scheinbar nicht endenden Raum, der aber durch einen Höhenunterschied in zwei Teile geteilt war.

Der obere Teil war stilvoll mit hellen Pastellfarbenen Coachen, Stühlen, Barhockern und Liegen ausstaffiert, die sich um runde Glastische anordneten und um welche edel gekleidete äußerst gutaussehende Kellner und Kellnerinnen tänzelten.

Soweit ich es erkennen konnte waren die Wände dort oben sogar holzvertäfelt und über das gesamte hintere Wandende zog sich eine Ba, an deren Rückseite allerlei alkoholische Getränke in Glaskaraffen standen und aus denen die Bardamen und Herren herrlich bunte Coctails mischten.

Aber das war nicht alles, denn als ich mir meine Umgebung genauer ansah, bemerkte ich, dass dieser obere Teil in Wirklichkeit aus Zweien bestand, die sich durch verschiedene Beleuchtung und Ausstaffierung voneinander unterschieden.

Links so wurde mir klar war ein Teil, der das Licht und den Tag darstellte, denn er war deutlich heller beleuchtet und an den Wänden waren eindrucksvolle Malereien von Lichtgestalten zu bewundern.

Rechts dagegen widmete man sich der Nacht und der Dunkelheit, denn es gab viele kleine Nischen, in denen man sich ungesehen zurückziehen konnte und die einzige Beleuchtung waren hier kurze schwarze Kerzen, sodass ich in der Dunkelheit nur sehr wenig von den Wandmalereien und Dekorationen sehen konnte.

Sogar die Kellner waren nach den beiden Themengebieten gekleidet und auch vom Typ her ausgewählt worden.

So bedienten links vollbusige Blondinen und engelsgesichtige Knaben in strahlend weißen Klamotten und rechts schwarzhaarige elfenhafte Mädchen und blasse verschlagen aussehende junge Männer in enger schwarzer Tracht.

Wahnsinn!

Ich konnte mich nur schwerlich von diesem Anblick lösen, doch schließlich widmete ich mich dem unteren Teil des Clubs und war wieder einmal überrascht wie perfekt die beiden Teile des Raumes miteinander harmonierten, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein konnten. Unten nämlich war nichts mehr von der ruhigen idyllischen Atmosphäre zu spüren.

Grelle Neonblitze zuckten wild über eine Masse aus sich windenden tanzenden Paare und Singles, die alle Hemmungen über Bord warfen und sich ganz der Musik hingaben.

Bunte Scheinwerfer jagten über hallenartigen Betonwände und die spärliche Möblierung, die sich um Runde kleine Barinseln am Rande der Tanzfläche reihten, glichen modernistischen Eisengestängen.

Hier gab es keine Kellner und man musste zu den kleinen Bars gehen um sich ein Erfrischungsgetränk zu hohlen und diese waren zweifellos oft von Nöten, da die Stimmung hier aufreizend, wild und temperamentsvoll war und beinah jeder Gast beim tanzen alles gab. Ich spürte wie auch in mir der Wunsch aufkeimte auf die Tanzfläche zu gehen und einer unter vielen zu werden und mich für kurze Zeit einmal vollkommen fallen zu lassen.

Ich lächelte unwillkürlich.

Ja dieser Club war wirklich spitze und ich würde diesen Abend unvergesslich für mich machen!

Meine Begleiter waren höchst erfreut über meine Begeisterung und forderten mich auch gleich zum Tanzen auf.

Lachend zogen sie mich auf die Tanzfläche und so, wie ich es mir eben noch gewünscht hatte, ließ ich alle Ängste und Sorgen einfach von mir abfallen, tauchte vollkommen in die Musik ein und begann zu tanzen.

Immer wilder wurde der Beat, aber ich konnte problemlos mithalten.

Ich schloss die Augen, ließ genießerisch die Hüften kreisen, fuhr mit den Händen über meinen eigenen Körper und lies mich und meine Umgebung dabei einfach außer Acht.

Dieser Augenblick sollte nur mir gehören!

Deshalb ließ ich mich werde von der Zeit, noch von der Hitze beeinflussen, die sich, vermischt mit einer Menge Adrenalin in meinem Körper ausbreitete.

Das Einzige was zählte war die Musik und meine Bewegungen, die sich ihr perfekt anpassten. Ich ließ mich treiben, badete in der Masse und wurde von der Musik, von Höhen über Tiefen und wieder zurückgetragen.

Schon längst hatte man mir platz gemacht und viele bewundernde und oft auch neidische Blicke streiften über meinen Körper, verfolgten jede meiner Bewegungen.

Einer dieser Blicke jedoch war intensiver, forschender, gefährlicher, als all die anderen.

Ein Blick, der mir durch Mark und Bein gegangen wäre, hätte ich ihn bemerkt, denn es war der selbe Blick, mit dem mich vor einigen Tagen schon einmal jemand gemustert hatte.

Fast so, als wäre ich die ahnungslose Beute eines hungrigen Raubtiers.

Von all dem bekam ich selbst jedoch, wie gesagt, wenig mit, genauso wenig, wie ich bemerkte, dass Sven für mich einen Drink an der Bar holen gegangen war und dass Chris am anderen Ende der Tanzfläche mit einem braungebrannten Latino flirtete.

Daher fand ich mich, als ich endlich aus meinem tranceähnlichen Zustand erwachte völlig allein auf der Tanzfläche wieder.

Klar, allein ist vielleicht das falsche Wort, schließlich waren da noch die anderen Besucher, die mir zujubelten und heftig applaudierten, aber nirgendwo erspähte ich ein vertrautes Gesicht.

Zudem brauchte ich erst einmal einen Moment, um zurück in die Wirklichkeit zu finden. Dieser Moment jedoch reichte aus, um das Raubtier davon zu überzeugen, dass ich eine absolut lohnenswerte Beute abgab, für die es, wenn nötig, sogar die Krallen ausfahren würde.

Denn es wollte mich und es bekam immer was es wollte!

Immer...

Ich war so darin vertieft mir darüber Gedanken zu machen, wie ich die anderen wohl am Besten wiederfände, dass ich gar nicht bemerkte wie das Raubtier, in der Gestalt eines wirklich attraktiven jungen Mannes, auf mich zu schritt.

Umso heftiger erschrak ich, als sich zwei muskulöse Arme um meine Taille legten und ich an eine feste durchtrainierte Brust gezogen wurde.

Ich meinte mein Herz würde versagen, so sehr war ich erschrocken.

Ich wagte mich nicht einmal mehr meinen kleinen Finger zu bewegen!

„Na, kleines Kätzchen hast du dich verlaufen?“

Schnurrte es mit zugegeben sehr wohltuender Stimme an meinem rechten Ohr und mich durchfuhr unwillkürlich ein Schaudern.

Wer zum Henker war das?

Hatte ich eben noch Hoffnungen gehegt, es könnte sich bei dem Fremden um Chris oder Sven handeln, so lösten sie sich gerade in Feinstaub auf.

Ich schluckte einen dicken Kloß herunter, der gerade begann sich in meiner Kehle breit zu machen und zwang mich ruhig zu bleiben.

Mit neu gewonnenem Selbstbewusstsein drehte ich mich um und sah dem Fremden keck ins Gesicht.

„Und wenn es so wäre?“

Ha guter Konter! Fand ich jedenfalls.

Wäre ja auch gelacht, wenn ich mit diesem Verehrer nicht fertig werden würde.

Schließlich war er weiß Gott nicht der Erste, der mich dumm anmacht, nur weil er meinte mit mir leichtes Spiel zu haben.

Schließlich war ich definitiv kein Betthäschen, dass für eine Nacht Befriedigung schafft und dann wieder davon hoppelt. Nein!

Na ja meistens jedenfalls war ich kein Betthäschen, aber na ja.....bei diesem Kerl erwischte ich mich trotzdem dabei mir vorzustellen wie es wäre wenn....Nein!

Ich schüttelte innerlich heftig den Kopf.

Was dachte ich mir da wieder für einen Schwachsinn zusammen?

Nur weil der Typ gut, okay verdammt heiß aussah hieß das noch lange nicht, dass er bekam was er wollte..., jedenfalls nicht ohne etwas dafür zu tun.

„Nun wenn es so wäre, dann würde ich dich hilfsbereit wie ich bin zu einer der Bars bringen, dir einen Drink spendieren und mit dir dort warten, bis deine Freunde dich wieder aufgabeln!“

Seine Augen funkelten belustigt und auf seine Lippen legte sich ein freches Grinsen.

Erst jetzt bemerkte ich, dass er wundervolle Augen hatte.

Sie waren leicht mandelförmig und hatten einen dunkelbraunen Farbton.

Nun ja, eigentlich schien alles an dem Fremden wundervoll zu sein; so weit ich das im Halbdunkeln erkennen konnte.

Er war schlank und muskulös und seine Bewegungen waren geschmeidig wie die, eines Geparden.

Seine langen, glatten, dunkelbraunen Haare hatten einen leichten rot Stich und waren zu einem Pferdeschwanz gebunden, der ihm über die Schulter fiel.

Nur ein paar vorwitzige Strähnen ließen sich nicht bändigen und waren hinter seine Ohren gestrichen worden, die mit stielvollen silbernen Ohrringen gespickt waren.

Was mir aber als erstes auffiel war seine alabasterfarbene makellose Haut, denn sie schien in der Dunkelheit fast weißlich zu schimmern.

Begehrend zog er mich wieder näher zu sich heran und begann mit einer meiner blauschwarzen Haarsträhnen zu spielen.

„Also, nimmst du zu mein Angebot an?“

Ich legte meinen Kopf schief und überlegte.

Der Typ sah verdammt gut aus und schien auch nicht gerade auf den Kopf gefallen zu sein, also würde ich sicherlich viel Spaß mit ihm haben können, aber andererseits hatte er irgendetwas an sich, dass in mir die Alarmglocken schrillen ließ.

Ich konnte nicht genau sagen, warum oder wieso dies geschah.

Es war wieder diese Art Innere Eingebung, die ich schon zuvor gehabt hatte und sie sagte mir, dass dieser Mann gefährlich war.

Doch, was könnte er mir schon großartig antun?

Immerhin konnte ich mich recht gut selbst verteidigen und ich...

Siedendheiß durchfuhr es mich.

Verdammt diese Situation kannte ich doch!

Ärgerlich biss ich die Zähne zusammen.

Genau das hatte ich auch gedacht, als ich Cedric traf.

Wie als hätte dieser Gedanke eine versteckte Erinnerung in meinem Unterbewusstsein freigelassen, sah ich es gestochen scharf vor mir.

Den billigen Raststättentisch an dem ich gesessen hatte, das Tablett mit dem orangen Zettelchen direkt vor mir und er, der er am Nachbartisch saß. Mit seinem charmanten Lächeln und den unglaublichen smaragdgrünen Augen, wie er mich angesehen hatte, als er mich fragte, ob ich mich nicht zu ihm setzen wolle.

An all das erinnerte ich mich plötzlich wieder, doch statt mich davon abzubringen mit diesem Fremden zu gehen entfachte es in mir eine grelle Flamme des Triumphes.

Wenn ich mit diesem Typen zusammen wäre, der mich so an Cedric erinnerte, dann würden nach und nach vielleicht noch mehr Erinnerungsfetzen wiederkehren und ich hätte endlich Gewissheit darüber, was an jenem Abend tatsächlich vorgefallen war.

Mit grimmiger Entschlossenheit blickte ich meinen Gegenüber an und lächelte.

„Klar, ich sehe keinen Grund warum nicht?“

Er grinste.

„Fantastisch, na dann mal los!“

Rasch ergriff er eines meiner Handgelenke und zog mich mit sich in Richtung des höhergelegenen Bereiches.

Es beeindruckte mich, wie zielsicher er sich durch die Menge bahnte.

Es schien beinahe so, als würden die Leute ihm platz machen, aber ich hatte kaum Zeit weiter darüber nachzudenken.

Meine Gedanken drehten sich eher um seine kalte starke Hand, die mich bestimmend hinter ihm her zog und daran, was sie wohl noch alles mit mir anstellen konnte.

Als ich meinen Blick endlich von unseren Händen löste bemerkte ich, dass wir schon im höheren und somit edleren Teil des Clubs angekommen waren und der Fremde nun geradewegs auf den dunklen Bereich zuhielt.

Den Bereich, welcher der Dunkelheit gewidmet war.

Irgendwie überkam mich auf einmal ein seltsames Gefühl.

Ähnlich einer Vorahnung erschienen mir die Schatten plötzlich größer und bedrohlicher zu werden und ich begann zu frösteln.

Mir war klar, dass ich mir das Ganze nur einbildete und doch konnte ich nicht leugnen, dass ich mich nun nicht mehr ganz so wohl in meiner Haut fühlte, wie vorhin.

Mir schien, als hätte ich soeben mein Todesurteil unterschrieben und in gewisser weise stimmte das sogar.

Ich habe später oft überlegt, was passiert wäre, wenn ich damals nicht mit dem dunklen Fremden gegangen wäre.

Vielleicht hätte sich nichts geändert an dem, was geschah, dann hätten manche Leute behauptet es wäre mein Schicksal gewesen.

Vielleicht aber, wäre auch alles ganz anders gekommen und es war reiner Zufall, dass ich ausgerechnet ihn in dem Club traf.

Aber es ist sinnlos darüber nachzudenken, was passiert wäre wenn, denn Dinge lassen sich nicht rückgängig machen und so ging ich zwar mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, aber trotzdem ahnungslos, hinter meiner neuen Bekanntschaft her und ließ mich zu einer der abgeschiedenen Nischen führen, die ich vorhin noch so begeistert betrachtet hatte.

Ich ließ mich auf einen, mit schwarzem Samt bezogenem, Sessel nieder und der Fremde setzte sich mir gegenüber.

Sein Grinsen schien noch größer geworden zu sein und seine dunklen Augen fuhren forschend über meinen Körper.

Ich wurde leicht verlegen und richtete meinen Blick auf die kleinen Kerzen, auf dem Glastisch.

Was tat ich da?

Ich hatte doch einen Plan!

Am Liebsten hätte ich mich selbst geohrfeigt.

Wenn ich wollte, dass ich diesen Fremden näher kennerlernte, um weitere Erinnerungen an Cedric zu bekommen, dann musste ich in die offensive gehen!

Mit neuer Entschlossenheit begegnete ich seinem Blick.

„Wolltest du mir nicht eigentlich einen Drink ausgeben oder war das nur ein Vorwand, um mich hier her zu schaffen?“

Ich zog gespielt skeptisch eine Augenbraue hoch.

Das brachte ihn zum Lachen und er schüttelte belustigt den Kopf.

„Keines Wegs! Ich wollte dir nur ein wenig Zeit geben dir die Umgebung anzusehen!“

Er imitierte meinen Gesichtsausdruck und zog eine Augenbraue empor, dann drehte er sich jedoch um und winkte einem dunkelhaarigen Kellner, der ihm mit einem Nicken klar machte, dass er gleich zu uns kommen würde.

„Zufrieden?“

Grinsend lehnte er sich zurück.

„Jetzt ja!!“

Ich lächelte zurück und da viel mir etwas ein.

„Obwohl, da wäre schon noch etwas, was mich interessieren würde!“

Ich zog meine Stirn kraus.

„So? Und das wäre was genau?“

Seine Augen funkelten mich deutlich Neugierig an.

„Nun ich würde gerne wissen mit wem ich es zu tun habe!“

„Spielt das denn eine Rolle?“

Ich sah ihn herausfordernd an.

„Du kannst mich ja gerne weiter Süßer, Hübscher, oder wie war das vorhin? Ach ja... Kätzchen nennen Hauptsache nicht Kleiner, denn darauf reagiere ich für gewöhnlich allergisch!“

Ich sah wie er wieder begann zu lachen und wartete bis ich wieder seine vollkommene Aufmerksamkeit hatte.

„Aber,...ich wüsste schon gerne wie du heißt!“

Er schmunzelte immer noch vor sich hin sah mich aber bedeutungsvoll an.

„Nun, wenn es dir so wichtig ist, werde ich dir diese Bitte kaum abschlagen können!“

Formell streckte er mir eine Hand entgegen.

„Freut mich dich kennen zu lernen Kätzchen. Mein Name ist Laurent! Laurent Kornet, um genau zu sein!“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Kommi Bitte, damit ich weiß, ob euch die Story gefällt und ob ihr sie überhaupt noch lest! *plüschaugen macht*

Bitte bitte!;_;

Dann gibts das nächste Kapitel auch ganz schnell!^___^



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Von:  Grell_Twin
2010-08-04T08:50:11+00:00 04.08.2010 10:50
mehr mehr bitte *Tränen im gesicht* so so schön

Von:  Grell_Twin
2010-08-03T19:51:35+00:00 03.08.2010 21:51
TOLL TOLL super süß und spannend *Tränen über das gesicht farn* hab ich ärwänt das es süß ist?So TOLL :-)
Von:  Grell_Twin
2010-08-03T18:45:43+00:00 03.08.2010 20:45
Toll Toll! *In tränen ausbricht* So spannend und schön erzält:-)

Von:  InkGirl
2009-12-05T21:19:58+00:00 05.12.2009 22:19
Am Anfang fand ich die Story langweilig aber jetzt würde ich gerne mehr lesen :)
Von:  Kylia
2008-05-20T17:34:12+00:00 20.05.2008 19:34
...hast du nicht zumindest lust auch die anderen schon fertigen kapitel hier hoch zu laden? *lieb schau* (ich weiß ganz genau das es schon einiege mehr gibt XD)
hab die geschicht nämlich eingentlich immer total begeister auf o-bishi gelesen, aber da die seite bei mir nicht mehr will, war ich erst total truarig ich will doch umbeding wissen wie es weiter geht *gespannt ist*
und wo dann doch dass glück hatte sie zufällig hier wieder zu finden würde ich mich wahnsinnig da drüber freuen *hoff*

Lg Kylia

Von:  Asuchirel
2008-03-05T01:34:48+00:00 05.03.2008 02:34
BIIITTEEE schreib weiter !!!
die ff ist wirklich super und ich
möchte so gern wissen wie es mit dem
süßen kain weitergeht und vor allem
was er selbst für eine ungewöhnliche
-nennnen wir es einfach mal^^-Fähigkeit
hat

ich hoffe auf weiteres !!

bye
hirel
Von:  Himena
2007-10-14T21:06:59+00:00 14.10.2007 23:06
boah das war wiede soou~ cuul das kap >//<
schreib bloß weiter!! o.o/
ich werde jedes kapi lesen oO/
das ende war echt spannend^^
wem kain da begegnet ist O_O uiii

+bin total aufs nächste kap gespannt!
bai bai^^
Von: abgemeldet
2007-10-07T20:11:35+00:00 07.10.2007 22:11
Ich bin begeistert!!!!
Selten liest man so gute Vampirstorys, ich hab keine Ahnung wie es weitergehen könnte u7nd das kommt bei FFs nicht besonders oft vor, also, schreib unbedingt ganz schnell weiter und, könntest du mir 'ne ENS schicken, wenn das neue Kapi rauskommt? Das wäre nett.

Bye, Jessi.
Von: abgemeldet
2007-09-28T19:29:42+00:00 28.09.2007 21:29
wow!!! Das is ein befehl(xD*lach), du musst unbedingt weiterschreiben^^ das is jaaaaaaaaaaaaa sowasd von geiL^^.hab sie gleich auf meine fav. site gestellt=P. Kommen jetzt eig Ced un Kain zusammen??? ui, schreib aba büdde mehr so von der Liebe vond en beiden.
Ich freu mich schon auf dein neues kapi^^
wenn es dir keine umstände macht, dann sag mir büdde bescheid wenn du es hochgestellt hast
thx^^
baiiibaiii
Von:  RockCherry
2007-09-28T16:13:02+00:00 28.09.2007 18:13
oh du musst unbedingt weida schreiben ....ich hhab mikhc soooooo gefreut als es endlich weida ging wehe du hörtst auf ....sonst sterb ik X.x

du MUSST einfach weiter schreiben *anfleh*


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