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Zeit

Die Legende der Allerersten
von

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Eine Vision

Eine Vision

Noch nicht einmal die Hälfte eines Jahrhunderts dauerte es bis Suprim wieder in Aufruhr versetzt wurde. Dieses Mal wurde der Planet von einem Wesen aus dem All bedroht. Eine der mächtigsten und bösartigsten Kreaturen hatte Suprim und alles was sich darauf befand zu seinem Eigentum erklärt. Vooth, der Schwarze Drache versuchte das Land zu unterjochen.

Das ›Ehrwürdige Orakel der Berge‹, Wasilisc hatte Vooths Ankunft schon Monate vorhergesehen. Er kannte die Stärken von Suprims Armeen und wußte, daß Vooth über sie nur lachen würde.

Wasilisc hatte in seinen Träumen immer wieder eine Fremde gesehen, die den Schwarzen Drachen jedes Mal bezwungen hatte. Sie mußte einer der mystischen Schatten sein, anders ließ sich ihre Kraft nicht erklären.

So beschloß Wasilisc zu handeln. Zum ersten Mal seit unzähligen Generationen verließ das Ehrwürdige Orakel der Berge seinen Tempel. Er hatte sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau gemacht, einem Wesen das er nur aus seinen Visionen kannte. Sie war ihm immer mit leuchtend blauen Haaren und geheimnisvoll rot glänzenden Augen erschienen. Wasilisc mußte nicht, wieviel Wahrheit in den Mythen und Legenden über die Schatten lag. Ob sie wirklich so mächtig waren, oder ob alles nur Übertreibung war.

Wochen waren bereits verstrichen, ohne das Wasilisc auch nur den kleinsten Anhaltspunkt von jener geheimnisvollen Frau wahrgenommen hatte. Doch jede Nacht quälten ihn die selben Träume, immer und immer wieder kämpfte Suprim hoffnungslos gegen Vooth. Immer war es finster bis jene Frau auftauchte und den Drachen schlug. Dabei glänzten ihre Augen in einem seltsamen Licht.

Wasilisc verzweifelte bald an diesem Traum. Sollte er bedeuten, daß alles zerstört wurde, bevor ein Lichtschein von Hoffnung am Horizont erschien?

Wasilisc wurde jedenfalls von einer Kraft getrieben, die er nicht beschreiben und auch nicht erklären konnte. Sie war ebenso mysteriös und geheimnisvoll, wie seine Träume. Er war dem Aufgeben schon nahe, als er endlich einer schönen Frau im Wald nahe Patriza begegnete. Sie hatte safierblaues Haar und ihre Augen schienen in einem geheimnisvollem Robinrot zu leuchten. Auf keine Andere hatte die Beschreibung so perfekt gepaßt, wie auf sie. Nur sie konnte das Wesen aus seinen Träumen sein.

Aber sein Bitten und Betteln hatte nichts gebracht, sie hatte immer mit „NEIN!” geantwortet. Er hatte nicht vermocht ihre Entscheidung zu ändern. Wasilisc war ratlos, wie konnte sie nur so kalt und herzlos sein? Aber eins war ihm nun klar: Er dürfte auf keinen Fall aufgeben, so folgte er ihr.

Tagelang war sie nach Norden gezogen, in Richtung des Tempels der Berge. Aber nun lag der Tempel schon einen ganzen Tagesmarsch hinter ihnen. ›Wo konnte diese Frau nur hin wollen?‹ Wasilisc wußte nicht was er ihr noch anbieten sollte. Weder Gold, noch Edelsteine, Land oder Macht waren verlockend genug. Ankora, so war ihr Name, hatte alles abgelehnt.

In den vergangenen Tagen hatte Ankora diesen jungen Mann genau beobachtet. Jung & naiv, etwas aufdringlich, aber sonst ganz passabel, lautete ihre Einschätzung. Über hohe Pässe und steile Pfade war er ihr unermüdlich gefolgt. ›So muß er auch einen sehr starken Willen besitzen.‹ urteilte Ankora. Jetzt, am Ende der Wanderung war auch Ankora sich sicher, daß Wasilisc der Richtige war, derjenige, den sie suchte.

Nun betraten sie schon die große Halle, in der einst Cosmo aufgebahrt war. Licht, das scheinbar aus dem Nichts kam, erhellte den Raum. Noch war Wasilisc ahnungslos, wußte nicht was ihn erwartete. Stumm bestaunte er die grandiose Schönheit, die sich hier offenbarte. Ankora war inzwischen zu dem Podest gegangen und hatte seinen Deckel abgehoben. Sein Inneres hatte unzählige Schmuckstücke und reich verzierte Waffen für viele Generationen vor den Menschen verborgen.

Ankora kramte darin herum, als Wasilisc zu ihr trat. Einen Augenblick stand er hinter ihr, leicht geblendet von dem Glanz. „Da ist es ja!” meinte Ankora und hielt ihm schon eines der Schwerter vor die Nase. Der Griff war mit kostbaren Steinen besetzt und seine Scheide war aus Gold gearbeitet. Als sie es mit einem metallischem Geräusch herauszog, sprach sie leise:„Meine Dienste sind nicht verkäuflich, aber dennoch werde ich mit euch kämpfen. Wenn ihr es noch wünscht.” Das Schwert unterdessen glänzte verräterisch im Licht. Wasilisc war so benommen, das er kaum das „Ja” herausbrachte. Nach einigen Sekunden der Totenstille begann Ankora wieder zu sprechen: „Das einzige was ich begehre seit ihr allein, Auserwählter!” Obwohl Wasilisc ihre Worte nicht verstanden hatte, nickte er. Der erste Schritt in Richtung Freiheit war getan!



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