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Durch Ewigkeit gebannt

von

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„Die Zeit ist gekommen“ dröhnt eine Stimme, mit niemals endendem Echo in meinen tauben Ohren.

„Gewähre mir ...“

„Du hattest deine Zeit!“

„ ... meinen Abschied“

„Es sei dir gewährt.“

Ich kehre ihm den Rücken, um zu erblicken was nicht sein dürfte. Um Lebwohl zu sagen, zu Dingen die mich nicht wahrnehmen. Mein Mund öffnet sich, doch der Klang meiner Stimme ward niemals bekannt. Meine Augen schweifen durch das grüne Land, trübe scheint es mir, wie es noch nie war gewesen. Ich kann nicht fassen, das entschwindet nun, was noch nie war jemandem bekannt. Nie wurde ich beachtet. Doch geklagt hatte ich nie. War ich doch immer Teil dieser Welt. Bin ich doch gewachsen, durch sie und in sie. Existent war ich, unabhängig der Realität Anderer. Ich wusste es; das reichte doch.

Doch wenn ich nun gehe, ist es, als sei ich niemals hier gewesen. In keiner Erinnerung werde ich weiterleben. Ich frage mich, wie diese Welt sich gestalten mag, sobald ich fort bin. So wie sie ist, darf sie nicht sein und ich spüre in mir illusionierte Schuld darüber. Wie wird sie sich also weiterentwickeln? Diese Wüsten der Gemüter, in diesen Oasen des Landes.

Ein kurzer Abschied, den ich gerne in die Ewigkeit gezogen hätte, so wie es mein Aufenthalt hier gewesen war. Doch auch dies darf nicht sein.

Der Gebieter über jene dröhnende Stimme trägt mich fort. Er befreit mich meiner Hülle, welche mich umschloss wie eine Gebärmutter.

Ich spüre die Klauen einer Kälte die nach mir greifen und tausende Blicke, leerer Augen, die niemals etwas wahrnahmen. Ich spüre ein Verlangen, Durst und Lust. In meiner Gebärmutter war ich wie tot, dies ist nun vorbei. Deswegen war ich nie wahrgenommen.

Doch wessen Teil bin ich nun? Teil ihrer Realität? Plötzlich wünsche ich mich zurück. Zurück in die Vergessenheit, zurück in die Existenz welche sich auf die eigene Realität beschränkt. Zurück, ohne dieses Gefühl zu kennen. Zurück in meine Schuld, welche war eine andere, als jene die ich nun zu tragen habe.

Und der feste Griff jener tosender Stimme trägt mich noch immer. Sie zerrt an mir, mich zu tragen durch diese Realitäten. Mit Konsequenz zeigt er mir, hart und erbarmungslos, all jenes, das ich nie kannte. Wonach mir nie Verlangte.

„Wohin?“

„Was?“

„Wohin führst du mich?“

„Du wusstest es würde so kommen!“

„Ich wusste meine Zeit sei begrenzt, ich wusste ich würde mich verändern. Hatte ich doch selber, mir meine Zeit genommen. Jene Welt so erschaffen wie sie die ganze Zeit vor mir lag.“

„Warum klagst du also?“

„Ich weiß es; doch verstehe ich es nicht.“

„Daran habe ich nichts zu schaffen.“

„Dann, woran hast du dann zu schaffen? Mich zu führen durch dieses Leid?“

„Du kennst kein Leid, so behaupte nicht du würdest es nun erblicken! Ich zeige dir; Köpfe, ihren abstrusen Inhalt. Ich suche, einen neuen Ort für dich.“

„Ich danke dir“

...

„Ich danke dir“

Meine Stimme ist schwach, er ist der Einzige der sie kennt. Er führt mich. Lange währt unsere Reise, doch er wird schwach, denn ich bin schwer zu tragen.

Er weiß nicht wohin mit mir, dabei bin ich doch mit jeglichem zufrieden. Was für ein Ort schwebt ihm vor? Erkennt er überhaupt, was seine Augen ihm zeigen?

Ich trenne seine Hand und seinen festen Griff.

„Lass mich gehen.“

„Ich habe dich zu führen.“

„Du weist ja selber nicht wohin. Ich suche allein.“

„Dann hab ich keine Aufgabe mehr.“

„Daran habe ich nichts zu schaffen.“ Meine kalte Stimme, so erbarmungslos wie damals seine.

„ ... “

„So ergib dich der Sinnlosigkeit, oder suche nach neuen Wegen. Ich verbleib nun ohne dich.“

Doch er folgt mir. Was hat er denn sonst auch zu tun?

Und mein Weg führt, durch jede Realität die er mir bereits zeigte. Endlose nutzlose suche!

Letztlich unterliege ich der Sinnlosigkeit. Kehre zurück in eine Gebärmutter. In die Vergessenheit. Beobachte wieder eine Welt, der ich niemals Teil werden würde. Eine Andere als zuvor, doch dies spielt keine Rolle. Realitäten sind verschieden und durch sie wird alles möglich. Doch macht es mir keinen Unterschied. Hauptsache ich bin in der Genugtuung, meiner persönlichen Sinnlosigkeit.

Doch was meine Augen nicht erblicken, ist er. Wie er neben dieser Gebärmutter zusammenkauert; verzweifelt. Tränen seine Augen verlassen und jeglichen ihn umgebenden Grund benetzen.

Warum verzweifelt er so? Es ist doch nur meine Wertlosigkeit, die ich überwältige, durch die Rolle eines passiven Beobachters. Eines Unwichtigen, da dieser niemals eine Rolle spielen wird, für jenes was er beobachtet. Dennoch weint der Gebieter jener Stimme um mich. Wie lange es uns wohl so erging?

Jene neue Realität jedoch, nimmt ihn war. Versucht zu lindern seine Pein, welche sie nie verstanden, welche sie nie abwenden konnten. Doch selbst durch ihn, konnten sie mich nie erkennen.

So stehen wir noch heute, ich im halbtot in meiner Gebärmutter und er versteinert zur Statue, neben mir. Wer uns aufsucht, wird finden wonach er nie begehrte und zurück kehren, mit Wissen das ihm unnütz erscheint. Wer uns aufsucht, mit solch dröhnender Stimme, wie es die seine einst war, der kann uns vielleicht erlösen. Doch sollte er gewarnt sein, er würde enden als Dritter in unserer Mitte.

Eines Tages, da werden jene Klauen der Kälte gefunden haben, wonach sie greifend suchen. Eines Tages, da wird kein Auge blind sein und es wird nicht in der Lage sein, sich mit Lidern zu überdecken. Eines Tages, wird jedes Verlangen, verlangen nach sich selber. Da wird sich nichts trüben. Und keine Griffe werden erlaubt sein, jemanden fortzuführen. Und die Sinnlosigkeit, wird verstanden werden, für das was sie wirklich ist. Und auch die Zeit, wird nicht mehr genommen, oder aufgebraucht werden können, sie wird wieder zu der Geltung aufkommen, die sie einst hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Last_Tear
2008-08-19T22:38:07+00:00 20.08.2008 00:38
Wusste gar nicht, dass du schreibst^^°
Aber das is schön geworden, ich weiß nicht wieso, aber irgendwie spricht es mich an.
*knuddel*


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