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Sweet Sakura

Reita x Satoshi
von

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An dieser Stelle möchte ich mich mal ganz herzlich bei allen lieben Kommi-Schreibern bedanken!^^ Ich bin zu faul das bei jedem einzeln zu tun... Und ich schreib jedem dieser netten Menschen eine ENS wenn ein neues Kapitel on ist!! So, das war's schon.
 

~3~
 

Mürrisch warf er seine Klamotten, die er für das neue Musikvideo getragen hatte, auf das Sofa neben sich anstatt sie ordentlich mit einem Kleiderbügel zu den Outfits der anderen zu hängen. Seine Bandkollegen beachteten ihn nicht weiter, sie wußten wie unangenehm dem Bassisten Videodrehs waren und ließen ihn danach immer in Ruhe. Was sie allerdings nicht davon abhielt, untereinander wie gewohnt herumzualbern, was Reita fast ebenso nervte. Er wollte nur noch nach Hause und endlich allein sein, vielleicht noch einen Film ansehen und dann ins Bett. Der Tag war ziemlich beschissen gewesen, erst der Streit mit Kyo und dann dieser dämliche Dreh, der einzige Lichtblick war das Zusammentreffen mit Girugämesh. Er hatte sich richtig gefreut, den 'Kleinen' wiederzusehen.
 

Reita drehte sich zu den anderen The GazettE-Mitgliedern um und beobachtete einige Sekunden lang wie Ruki, gefolgt von einem ziemlich wütenden Aoi, mit dessen Handy um den kleinen Couchtisch und das zweite Sofa im Raum rannte. Als ihm das Treiben seiner Freunde zu dumm wurde räusperte er sich und beide blieben stehen und sahen ihn fragend an, genau wie Kai und Uruha. "Ich verzieh mich, also bis morgen dann." murmelte er und hob in einer Andeutung von einem Winken die Hand. Ruki grinste ihn frech an. "Bis morgen, und einen schönen Abend noch!" säuselte er und Reita verdrehte die Augen. "Ja ja, du mich auch..." Mit diesen Worten ging er zur Tür und verließ das Zimmer, und so sah er nicht wie Aoi den Sänger, der seinen kleinen Streich für einen Moment ganz vergessen hatte, ansprang und unter sich begrub. Das triumphierende Grinsen des Gitarristen, der dem geplätteten Ruki das Handy aus der Hand riss, hätte die Laune des Bassisten bestimmt ein wenig gehoben.
 

****
 

Normalerweise hätte Reita die U-Bahn genommen, aber da er nicht allzu weit vom Studio entfernt wohnte und um die späte Uhrzeit kaum Menschen zu sehen waren, entschied er sich dafür nach Hause zu laufen. Nach etwa der Hälfte der Strecke bog er von der Straße ab und nahm die Abkürzung durch den nur spärlich beleuchteten Park. Er ließ sich aber Zeit und ging langsam die dunklen Wege entlang. Ihm gefiel die Ruhe...
 

Plötzlich blieb er stehen. Einige Meter von ihm entfernt saß jemand auf einer Bank unter einer Laterne. Es war ein junger Mann, wahrscheinlich erst so um die zwanzig Jahre alt. Reita, der ziemlich oft durch den Park schlenderte, hatte ihn schon mehrmals auf dieser Bank gesehen, er saß da immer allein und starrte in den Himmel oder kritzelte etwas in ein Notizbuch. Heute Abend war anscheinend wieder der Himmel dran. Der Typ hatte Reita noch nicht bemerkt, und so ging dieser weiter und kam schließlich an ihm vorbei. Er warf aus dem Augenwinkel einen flüchtigen Blick auf den Fremden, der ihn nun ebenfalls ansah, und stutzte. Auch wenn er ihn schon ein paar Male gesehen hatte, heute kam er ihm irgendwie anders vor... irgendwie vertraut... Doch Reita verwarf diesen Gedanken gleich wieder und ging weiter.
 

"Dir auch einen schönen guten Abend, Reita!" kam es plötzlich von dem Typen auf der Bank. Der Bassist blieb wie angewurzelt stehen. Sein erster Gedanke war 'Wie hat er mich erkannt?'. Da fiel ihm erst auf dass er nach dem Dreh mal wieder vergessen hatte, sein Nasenband abzulegen. Also hatte sich das schon mal geklärt. Die nächste Frage war: Warum kam ihm diese Stimme so bekannt vor? Reita drehte sich zu dem Fremden um und kam näher. Als er vor ihm stand und sein Gesicht genauer betrachtete weiteten sich seine Augen vor Überraschung. "Satoshi?" Der Sänger schaute ihn verwirrt an. "Sag bloß du erkennst mich nicht."
 

Reita konnte es kaum fassen. Er hatte Satoshi ja noch nie ungestylt gesehen, und der Unterschied war unglaublich! Blassgeschminkte Haut war auf einmal leicht gebräunt und statt fast weißer Kontaktlinsen-Augen, die bisher großzügig mit schwarzem Kajal umrandet gewesen waren, sahen ihm nun große dunkle, ungeschminkte Augen entgegen, die von völlig glatt anliegendem pechschwarzen Haar teilweise verdeckt wurden. Reita kam es fast so vor als würde da ein ganz anderer Mensch sitzen. So oder so ähnlich mußte er Satoshi auch angesehen haben, denn dieser sah jetzt nicht mehr erstaunt sondern eher amüsiert aus. "Na, genug angestarrt?"
 

"Hä? Oh, sorry, es ist nur... du siehst echt total anders ohne Make-up aus. Ich hätte dich von allein nie erkannt." entschuldigte sich der Bassist sofort und Satoshi lächelte. "Kein Problem, das höre ich ständig. Aber es hat ja auch was für sich wenn man nicht dauernd auf der Straße erkannt wird." Sofort nickte Reita, dem dieser Gedanke sehr vertraut vorkam, und saß im nächsten Moment auch schon neben dem Sänger auf der Parkbank. "Stimmt, ich hab dich auch schon ab und zu hier sitzen sehen, aber dass du das bist..." Jetzt sah Satoshi den anderen wieder verwirrt an. "Echt, du kommst öfters durch diesen Park?" Reita grinste. "Klar, ich wohne ja nur ein paar Straßen von hier entfernt."
 

"Hey, ich auch!" rief Satoshi und strahlte ihn an. Er schien sich über diese Neuigkeit sehr zu freuen, und auch Reita war angenehm überrascht. "Das nenn ich doch mal einen witzigen Zufall. Und auch dass wir uns heute schon zum zweiten Mal über den Weg laufen." meinte er grinsend, sah dann in den fast schwarzen Himmel und streckte sich erst einmal ausgiebig, wobei ihn Satoshi unbemerkt von oben bis unten musterte. Dieser schickte auch sofort ein kleines Dankgebet an die höheren Mächte, die ihm den Bassisten nun schon zum vierten Mal vorbeigeschickt hatten und es so gut mit ihm meinten. Es konnte einfach kein Zufall sein dass Reita und er so nah beieinander wohnten, schon gar nicht in so einer riesigen Stadt wie Tokyo. Satoshi deutete das daher als einen himmlischen Wink mit dem Zaunpfahl und dachte gar nicht daran seine Chance, sich mit dem Bassisten wenigstens anzufreunden, ungenutzt zu lassen. Denn auch wenn daraus nie mehr werden würde, da Reita sehr wahrscheinlich hetero war – stockhetero, wie Ryo sagen würde - wäre Satoshi gern sein Freund, weil der Bassist nicht nur sexy sondern auch sympathisch und freundlich war, zumindest zu den Leuten die er mochte.
 

Der Sänger wurde aus seinen Gedanke gerissen als sein Banknachbar ihm wieder das Gesicht zuwandte. "Ich nehme mal an dass du hier meist an den Texten für eure Songs bastelst, nicht wahr?" fragte er und Satoshi sah ihn verblüfft an. "Woher weißt du das?" Reite zuckte mit den Schultern. "Naja, ich hab dich oft mit einem Notizbuch gesehen, und da liegt der Gedanke ja nahe dass du dir hier deine Inspiration holst." antwortete er während er seine Jacke zuknöpfte. Es war schon fast Mitternacht, kein Wunder dass es langsam kühl wurde. Satoshi schienen die sinkenden Temperaturen nicht sonderlich zu stören, er hatte ja auch eine dicke Jacke an, in der er sogar noch kleiner und jünger und süßer aussah als er sowieso schon war.
 

Reita hielt plötzlich inne. Da war es wieder, dieses Wort. Süß. Das war nun schon das dritte oder vierte Mal, dass ihm dieses Wort im Zusammenhang mit Satoshi einfiel, und er wußte nicht was das zu bedeuten hatte. "Sag mal, was fällt dir bei dem Wort 'süß' ein?" fragte er den Sänger daher einfach ohne zu überlegen. 'Du' kam es diesem spontan in den Sinn, aber er hütete sich natürlich davor, diesen Gedanken laut auszusprechen. Stattdessen blinzelte er nur verwirrt. "Was ist denn das für 'ne Frage?" Reita starrte ihn noch einen Moment lang wortlos von der Seite an, dann richtete er seinen Blick wieder in den sternklaren Nachthimmel. "Schon gut, vergiss es..." murmelte er nachdenklich.
 

Satoshi, der zwar nicht wußte warum ihm Reita diese merkwürdige Frage gestellt hatte aber auch nicht weiter nachbohren wollte, entschied sich für einen Themenwechsel. "Ihr seid wohl erst so spät mit dem Videodreh fertig geworden, ne? Wie lief's denn?" Da seufzte Reita und ließ die Schultern hängen. "Fertig geworden? Schön wär's, aber wir müssen da morgen noch mal hin. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie mich das ankotzt..." Aber da irrte er sich. "Oh doch, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Wir haben heute zwar erst unser drittes Musikvideo gedreht, aber ich weiß jetzt schon dass das zu den Aufgaben in unserem Beruf gehört, die ich am wenigsten mag. Ich komme mir total blöd vor wenn mir jemand eine Kamera direkt vor die Nase hält während ich so tun muß, als würde ich singen." sagte Satoshi und wunderte sich im Stillen darüber, dass Reita ihn bei diesen Worten ganz merkwürdig ansah. "Dann geht das also nicht nur mir so!" stellte dieser schließlich erfreut fest und der Sänger grinste ihn an. "Sieht so aus. Aber ich denke es geht da auch vielen anderen so, nicht nur uns."
 

"Ja, vielleicht, aber dann zeigen die das nicht so offen wie ich. Mich sollte man nach einem Videodreh nicht unbedingt ansprechen, ich kann da manchmal ganz schön gereizt sein." erwiderte Reita. "Beim Dreh von 'Hyena' hat auch einer mit seiner Kamera die ganze Zeit auf mich draufgehalten während die Statisten im Hintergrund am dem Gitter gerüttelt und wie verrückt rumgebrüllt haben. Ich weiß ja dass das ihr Job war, aber trotzdem kam ich mir vor wie im Irrenhaus! Danach bin ich gleich abgedampft, sonst hätte bestimmt noch ein Unschuldiger unter meiner schlechten Laune leiden müssen." Satoshi sah ihn mitfühlend an. "Ich kann mir gut vorstellen dass dir der ganze Zirkus mächtig auf den Keks gegangen ist. Wie ist das denn bei eurem neuen Video, worunter hast du denn da zu leiden?" Ein listiges Grinsen schlich sich auf Reita's Gesicht. "Ha, das hättest du wohl gerne. Aber ich erzähl dir nicht was passiert, da mußt du schon warten bis es gesendet wird, Kleiner." antwortete er und rieb Satoshi damit genüsslich unter die Nase, dass er seine Absicht durchschaut hatte. Dieser grinste ebenfalls und zwinkerte ihm zu. "Einen Versuch war's wert."
 

****
 

Sie hatten sich noch eine Weile unterhalten und schließlich voneinander verabschiedet. Dann waren sie allerdings in die gleiche Richtung losmarschiert, und nachdem sie sich von einem erneuten Lachanfall erholt hatten waren sie noch ein gutes Stück des Weges gemeinsam gegangen. Als sie sich dann aber wirklich trennen mußten hatten beide überrascht festgestellt dass sie tatsächlich nur drei Straßen voneinander entfernt wohnten. Sie hatten, auf Reita's Vorschlag hin, dann noch schnell ihre Telefonnummern ausgetauscht. Man könne sich ja mal treffen und ein bisschen über Musik oder sonstwas quatschen, hatte der Bassist gemeint, und Satoshi war natürlich sofort einverstanden gewesen.
 

Nun, eine Stunde später, lag er in seinem Bett und konnte nicht einschlafen. Wie denn auch, seiner Meinung nach schlief er ja schon die ganze Zeit und träumte, immerhin war dieser Tag einfach unglaublich gewesen. Das unerwartet schnelle Wiedersehen hatte er noch als glücklichen Zufall abgestempelt, aber dass Reita ihn vor Kyo in Schutz genommen und Girugämesh in den höchsten Tönen gelobt hatte, sie sich am selben Tag zum zweiten Mal in einem menschenleeren Park getroffen hatten, fast nebeneinander wohnten und Reita's Nummer nun in Satoshi's Handy gespeichert war – nein, das konnte er nur träumen. Oder es war einfach sein absoluter Glückstag gewesen...
 

Was den Sänger zusätzlich noch wunderte war, dass er sich so ungezwungen mit Reita unterhalten und mit ihm herumalbern konnte. Vor ihrem ersten Zusammentreffen hatte er immer gedacht, wenn es soweit wäre würde er keinen Ton rausbringen und tomatenrot werden, aber dann hatte er festgestellt dass er mit seinem 'Schwarm' – er hasste dieses Wort – ganz normal und locker umgehen konnte. 'Naja, Reita ist eben auch nur ein Mensch... aber was für einer!' dachte er und drückte sein grinsendes Gesicht ins Kopfkissen. Aber bei dem Gedanken an Reita's verträumten Blick, als er in den Himmel geschaut hatte, verwandelte sich sein Grinsen in ein sanftes Lächeln, und mit diesem auf den Lippen schlief er dann auch endlich ein.
 

****
 

Mittlerweile waren drei Wochen vergangen, in denen sie sich ziemlich häufig besucht hatten. Meist kam Satoshi abends zu Reita, weil dieser als eingefleischter Filmfreak sein Wohnzimmer zu einem kleinen Heimkino mit riesengroßer Bett-Couch und 50-Zoll-Plasma-Fernseher umfunktioniert hatte, und sahen sich Filme aus seiner DVD-Sammlung an (denn wie es der Zufall, das Schicksal oder irgendwelche himmlischen Mächte gerade wollten, waren Filme auch Satoshi's liebstes Hobby*). Ansonsten hörten sie Musik und diskutierten dann darüber, erzählten sich von ihrer Kindheit oder was ihnen eben gerade einfiel. Langweilig wurde den beiden jedenfalls nie, und Reita sprühte in dieser Zeit nur so vor guter Laune. Dies fiel auch seinen Bandkollegen auf. Heute betrat der Bassist das Tonstudio von The GazettE ebenso auffallend fröhlich, aber das sollte sich ändern...
 

Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen eilte auch schon Uruha auf ihn zu. "Da bist du ja endlich! Los, komm mit, wir haben eine super Idee für einen neuen Song!" Mit diesen Worten fiel er über den armen unvorbereiteten Reita her und zog ihn am Handgelenk mit sich in den Nebenraum, wo die anderen schon fleißig probten. Aoi spielte anscheinend gerade einen Part des neuen Liedes, denn die Melodie kam Reita sehr unbekannt vor. Und auch den langsamen Takt, den Kai an seinen Drums vorgab, erkannte er nicht. 'Na da bin ich ja mal gespannt was dabei am Ende rauskommen wird.' dachte sich der Bassist und grüßte seine Freunde. Als Ruki ihn sah sprang er sofort auf und rannte mit glänzenden Augen auf Reita zu. Dieser befürchtete schon, dass der kleine Sänger ihn gleich anspringen würde, aber Ruki kam glücklicherweise kurz vor ihm zum Stehen und begnügte sich damit, auf und ab zu hüpfen. "Oh Reita, das ist so toll, das mußt du dir anhören!"
 

"Ist ja schon gut, mach mal keinen Stress, ich bin ja jetzt da." versuchte der Bassist den aufgeregten Sänger zu beruhigen, stellte erst einmal seinen Rucksack ab und hing die Jacke über eine Stuhllehne. Dann trat er zu Aoi und Uruha, die mit ihren Gitarren bewaffnet nebeneinander saßen und schon wieder am Herumprobieren waren. "Dann lasst mal was hören." Beide schauten gleichzeitig zu ihm auf und grinsten. "Sehr gern." erwiderte Aoi, sah dann hinüber zu Kai und nickte ihm zu. Dieser gab drei Schläge vor, dann setzten die Gitarren ein. Während die drei spielten machte Reita es sich neben Ruki auf dem Sofa bequem. Im Gegensatz zu dem Sänger, der übers ganze Gesicht strahlte, verriet Reita's konzentrierte Miene nicht, was er von dem hielt was er da hörte.
 

Nachdem die beiden Gitarristen zum letzten Mal die Saiten angeschlagen hatten und die Töne verklungen waren, sahen alle Reita erwartungsvoll an. "Und? was sagst du?" fragte Uruha und der Bassist atmete gedehnt ein und wieder aus, so als wolle er Zeit schinden. "Es ist so... ruhig..." antwortete er schließlich und erntete dafür ein Kichern von Ruki. "Das haben Balladen nun mal so an sich, du Genie." Reita schnaubte genervt. "Eben, das ist es ja. Es ist eine Ballade!" Verwirrung stand deutlich in den Gesichtern der anderen geschrieben. "Und ist das jetzt irgendwie schlimm?" wollte Kai wissen, der hinter seinem Drumset hervorkam und Reita dabei beobachtete, wie dieser sichtlich nach den richtigen Worten suchte. Nach einigen Augenblicken hatte er sie anscheinend gefunden. "Findet ihr nicht, dass wir von solchen Songs schon genug haben?"
 

"Heißt das es gefällt dir nicht?" stellte Aoi die Gegenfrage an ihn, und ein Hauch von Vorwurf lag in seiner Stimme. Reita vermutete, dass der schwarzhaarige Gitarrist der Begründer des neuen Songs war. "An sich gefällt es mir schon." versuchte er ihn zu besänftigen. "Aber?" hakte Aoi nach und Reita seufzte innerlich. Jetzt hatte er den Salat. "Naja, ich hatte einfach gehofft wir würden von diesen poppigen oder ruhigen Nummern ein bisschen Abstand nehmen und wieder etwas härtere Musik machen, so wie früher."
 

"Findest du 'Hyena' etwa poppig?" fragte Ruki und sah ihn dabei an, als zweifle er an Reita's Geisteszustand. Warum wollten sie ihn denn nicht verstehen? "Ich rede ja nicht unbedingt von 'Hyena'. Aber warum machen wir nicht mehr solche Lieder wie 'Maggots' oder 'Discharge'?" entgegnete er und fühlte sich immer mehr in eine Ecke gedrängt. Seine Frage beantwortete ihm Uruha in einem Ton, als würde er mit einem kleinen Kind reden. "Weil wir uns weiterentwickelt haben."
 

So ging die Diskussion noch eine Weile weiter, bis Reita sich schließlich geschlagen gab und zusammen mit den anderen an dem neuen Lied feilte. Aber die Stimmung war gedrückt und man verabschiedete sich schon bald voneinander. Die Laune des Bassisten war mal wieder im Keller gelandet, und ihm fiel nur ein Weg ein, um das schnellstmöglich zu ändern. Er mußte zu Satoshi.
 

*Anm. der Autorin: In ihren Internet-Steckbriefen steht bei beiden wirklich als Hobby 'Filme' und bei Reita als Sammlung 'DVD' (^_^)v Ich halte mich eben gerne wenigstens ein bisschen an die Realität...
 

****
 

Als er vor dessen Wohnungstür stand und klingelte fiel ihm erst ein, dass er vorher hätte anrufen sollen. Vielleicht war Satoshi ja selbst mit seiner Band beim Proben oder bei Aufnahmen oder irgendeinem anderen Termin. Aber er brauchte sich darüber nicht lange Gedanken machen, denn schon nach wenigen Sekunden wurde die Tür geöffnet und ein offensichtlich ziemlich überraschter Sänger stand vor ihm. "Hi Reita, waren wir verabredet?"
 

"Nein, aber ich bräuchte jetzt jemanden zum reden, und da bist du mir als erster eingefallen. Kann ich reinkommen oder störe ich?" erwiderte der Bassist und sah ihn fragend an. Satoshi, dem diese Worte natürlich runtergingen wie Öl, öffnete die Tür noch weiter und bat ihn herein. Während Reita damit beschäftigt war, seine Schuhe auszuziehen, warf der Jüngere noch schnell einen Blick in den Flurspiegel um sicherzugehen, dass sein Gesicht nicht mit einer verräterischen Röte überzogen war. Er hatte Glück.
 

Wenige Minuten später saßen die beiden auf Satoshi's Couch und tranken Tee. Reita ging es schon viel besser, und dabei hatte er noch gar nichts erzählt. Es war merkwürdig, irgendwie wirkte Satoshi auf ihn wie ein Antidepressivum. Besagtes Medikament wurde nun aber doch langsam neugierig. "Und, sagst du mir jetzt was passiert ist? Oder soll ich's aus deinem Teesatz lesen?" fragte er und beobachtete zufrieden, wie ein Grinsen den Weg auf Reita's nachdenkliche Gesichtszüge fand. 'Würde mich ja mal interessieren zu wem er in solchen Situationen gehen würde, wenn wir uns nicht kennengelernt hätten. Ob ich für ihn wirklich schon so wichtig bin, dass er mit seinen Problemen gleich zu mir kommt? Nein Satoshi, ganz ruhig, jetzt mach dir bloß keine falschen Hoffnungen! Das hat gar nichts zu sagen!' dachte er für sich im Stillen, widmete seine Aufmerksamkeit dann aber wieder voll und ganz seinem Gast, der in diesem Moment seine Tasse geleert hatte.
 

"So gern ich dir auch dabei zusehen würde wie du meinen Teesatz anstarrst, ich glaube es geht schneller wenn ich's dir einfach erzähle. Eigentlich ist es auch nicht weiter tragisch, ich hatte bloß bei einem neuen Song eine etwas andere Meinung als meine geschätzten Kollegen. Jetzt wird er natürlich so wie die anderen ihn haben wollen, weil es 4:1 stand, und da mußte ich an deine Worte denken." Satoshi hatte zwar eine ziemlich gute Vorstellung davon was Reita damit meinte, aber er fragte trotzdem nach, nur um sicherzugehen. Und er behielt Recht. "Du hast damals nach dem 'Sakura Live' gesagt, man solle bei der Musik keine Kompromisse eingehen. Und dass man ein Lied, mit dem man nicht 100-prozentig zufrieden ist, gar nicht erst aufnehmen sollte. Heute ist mir mal wieder richtig bewußt geworden, dass das bei uns nicht möglich ist und dass es mich auch ein wenig stört." erklärte Reita und sah seinen Freund plötzlich verschwörerisch an. "Sag es bitte keinem, aber ich wünschte The GazettE würden wieder etwas aggressivere Musik machen, so wie ihr." Als er das hörte klopfte Satoshi dem Bassisten auf die Schulter und sah ihn gespielt mitleidig an. "Tja, tut mir ja sehr leid Kumpel, aber unsere Band ist schon komplett." Da lachte Reita laut auf. "Das war doch kein Bewerbungsvorsprechen, du Scherzkeks! Ich bin nur mal wieder so verdammt ehrlich und-"
 

"Mir gefällt das." fiel Satoshi ihm ins Wort und sah ihn ernst an. "Ich meine dass du immer ehrlich bist und sagst was du denkst. Es gibt leider nicht viele Menschen, die so sind wie du..." Reita wußte erst gar nicht wie er auf dieses Kompliment reagieren sollte, er hoffte nur dass sein Gesicht nicht so rot war wie es sich gerade anfühlte. Wortlos starrte er den anderen an. Wie schaffte es der Sänger nur, dieses merkwürdige Gefühl in ihm auszulösen?
 

Schließlich riss sich der Bassist zusammen und lächelte Satoshi an, der durch sein Schweigen etwas verlegen geworden war. "Und weißt du was mir an dir gefällt? Also mal abgesehen davon dass du so ein toller Sänger bist und ich dich echt gut leiden kann." Jetzt war Satoshi an der Reihe, rot zu werden. "Ääähh... keine Ahnung. Vielleicht dass ich kleiner bin als du?" Reita schmunzelte darüber, wurde dann aber ernst. "Mir gefällt dass du mich nicht ein einziges Mal auf mein Nasenband angesprochen hast. Bis jetzt hat mich wirklich jeder gefragt warum ich das Ding trage, manche haben sogar darum gebeten dass ich es mal für sie abnehme! Nur du nicht..."
 

Satoshi sah ihn überrascht an, dann zuckte er mit den Schultern. "Warum sollte ich auch? Du hast mich doch auch nie gebeten, meine Schuhe oder meine Hose auszuziehen." Bei den letzten Worten war Reita sich sicher, dass sein Kopf die Farbe einer vollreifen Tomate angenommen hatte. Falls dem wirklich so war merkte Satoshi es nicht, denn dieser redete einfach weiter. "Ich finde es ist ganz allein deine Sache wie du rumläufst. Außerdem könnte ich mir vorstellen dass das Band ziemlich praktisch ist. So erkennt man dich auf der Straße bestimmt nicht so leicht."
 

Er grinste ihn an und Reita hätte den Sänger am liebsten umarmt. Endlich jemand der ihn verstand! Er freute sich so sehr darüber dass Satoshi ihm mit einer Hand vor dem Gesicht herumwedeln mußte, um ihn zurück in die Realität zu holen. "Ach ja, sorry dass ich dich vorhin unterbrochen habe. Du wolltest doch noch etwas sagen." entschuldigte er sich und sah den Bassisten erwartungsvoll an. Diesem fiel erst nach einigen Sekunden wieder ein, was es gewesen war. "Stimmt, hätte ich glatt vergessen. Also ich wollte sagen dass ich auch gar nicht in eure Band passen würde. Ich gehöre zu The GazettE, wir haben uns gefunden und sind so etwas wie eine Einheit. Ich weiß auch nicht... es stimmt einfach alles. Das ist mir auch schon bei anderen Bands aufgefallen, die erfolgreich sind. Die gehören einfach zusammen. Und bei euch ist es das gleiche. Irgendwie glaube ich, dass es vorherbestimmt war dass jeder von uns in der Band gelandet ist, in der er jetzt spielt."
 

"Du glaubst also an Schicksal?" hakte Satoshi neugierig nach und Reita nickte langsam. "Ja, ich denke schon..." Daraufhin sagten beide für eine Weile kein Wort, starrten vor sich hin und dachten nach. Dann durchbrach Satoshi plötzlich die Stille. "Und glaubst du denn auch dass es Schicksal war dass wir beide uns kennengelernt haben?" fragte er leise und wagte nicht, den anderen anzusehen. Ein Stupsen an seiner Schulter brachte ihn schließlich doch dazu, sich zu Reita umzudrehen. Dieser grinste ihn an. "Nein, das glaube ich nicht... das weiß ich."



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-04-29T10:31:40+00:00 29.04.2007 12:31
Das is sooo toll ><
Ich will unbedingt wissen wies weitergeht x3
Was ist den das für ne Ballade? Also die Reita nicht gefallen hat. Gibts die wirklich? o.o Das lässt mich nich mehr los ^^°
Aja, und dank dir gefällt mir das pairing jetz total *____* Ich hab mir übrigens das Vid angeguckt wo Ruke Reita in den Schritt fast xDDD omg ich wenn ich an seiner stelle wäre, hätt ich ihn glaub ich vor der Kamera verprügel <DDDD

Weißt du eigentlich das Ruki auf russisch Hände heißt? Das Wort wird superoft in russischen Songs benutzt und es gibt eine geile Band die Ruki Vverch heißt ^^ (also, die typen sehn nich besonders gut aus, aber die musik is tol x3)
Oh tut mir leid ^^° ich hör schon auf xDDD Ich wollts bloß mal gesagt haben.

Ich hoffe es geht bald weita ^^

Schön Tag noch, bis zum nächtsen kommi O^____^O
Von:  Susulein
2007-04-23T20:35:05+00:00 23.04.2007 22:35
"Es war merkwürdig, irgendwie wirkte Satoshi auf ihn wie ein Antidepressivum. Besagtes Medikament wurde nun aber doch langsam neugierig." *Best phrase award* ^^ ...
Ach mir fällt grad nix ein.. hmm außer das es bei der Sache mit der "Echtheit" .. ich mein bei ner Real FF ist das doch selbstverständlcih, dass man Fakten mit Fiktion vermischt, das machts für nen Fan doch viiiiel lustiger zu lesen...
Von: abgemeldet
2007-04-23T14:31:24+00:00 23.04.2007 16:31
Süß! ^^ (Zum wievielten Mal hab ich das jetz schon gesagt? XD)
Nya, schön auf jeden Fall, dass du es langsam angehst in der FF. Überstürten FFs fehlt meistens was...
Und ich find es auch richtig gut, dass du dich da, wo es möglich ist, an die Realität hältst. ^^
Und ich höre dein Wunschdenken trotzdem raus. XP
XDDD
Nya, mach weiter so, ne.
Bin gespannt, wann Reitas Bauchgefühl so weit ist, dass er auch langsam danach handelt. ^^
Von:  morphing
2007-04-23T12:20:02+00:00 23.04.2007 14:20
waii^^
Reitas Antwort ist so goldig *strahl*
das Kapitel gefällt mir echt gut, vor allem gefällt mir, dass es mit den beiden etwas langsamer von statten geht XD~
ich bin auf jeden fall gespannt wie es mit den beiden weiter geht und was mit dem neuen gazettesong passiert^^
bitte schreib schnell weiter^^
p.s.: dein stil ist klasse (immer noch XD~)
Von:  sayonarakagerou
2007-04-23T11:39:05+00:00 23.04.2007 13:39
kawaiiiiiiiii! ich kann echt nicht anders, aba es geht ja auch nich um dir en grey. ich liebe deinen schreibstil, diesw echtheit ist echt göttlich.^^
bin gespannt wie es weiter geht
wie reagiert Satoshi wohl auf diese Antwort?o.O


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