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Die schöne alte Zeit

damals beim Kaiser....
von

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Verlobung mit Hindernissen

Auf dem Gut der Livenlanders saß man freudig beim Diner. Man ließ den Abend eines schönen Tages ausklingen. Es hatte viel gutes zu Essen gegeben und alle hatten das Diner mit glänzenden Unterhaltungen und Gelächter verbracht. Als man nun zum Degistif überging, stand Nikolas plötzlich auf. Er hielt rief dem Dienstmädchen zu, es möge eisgekühlten Champagner bringen lassen. Als dies geschehen war, hob er sein Glas und begann eine Rede zu halten:

" Sehr geehrte Frau von Troßburg, meine liebe Geneviève, Andreas, Mutter, Vater und Emilie. Zunächst einmal möchte ich sagen wie dankbar ich bin diesen Tag mit euch allen verbracht haben zu dürfen. Das allein wäre schon Grund genug für eine feierliche Rede, doch es gibt noch etwas das ich euch unbedingt mitteilen möchte. Liebe Frau von Troßburg, da ihr werter Herr Gemahl nunmal leider nicht anwesend sein kann, sind sie momentan das Familienoberhaupt. Und deswegen wende ich mich an sie. Ich muß ihnen gestehen, dass ich ihre Tochter Geneviéve liebe, und zwar aufrichtig und von ganzem Herzen. Ich weiß, das auch sie mir gut ist. Und so haben wir beschlossen uns zu heiraten. Ich halte hiermit ganz offiziell um die Hand Ihrer Tochter an. Und ich verspreche, dass ich sie immer beschützen und sehr gut für sie sorgen werde, Sie wissen, es wird Geneviéve an nichts fehlen. Das einzige was uns momentan noch fehlt zu unserem Glück, ist ihr Einverständnis."

Sophie von Troßburg saß da und konnte sich nicht rühren. Natürlich hatte sie es gewusst, dass ihre einzige Tochter einmal heiraten würde, und Nikolas wäre ein vorzüglicher Ehemann. Sie hatte es ja schon die ganze Zeit über geahnt, dass zwischen den beiden mehr war als nur höfliche Freundschaft. Dennoch rührte dieser formvollendete Heiratsantrag an ihr Herz. Nach einigen Minuten bedrückenden Schweigens, konnte sie ihren Kindern aber endlich die erlösende Einverständniserklärung geben. "Oh lieber Nikolas, natürlich stimme ich der Verlobung meiner Tochter mit Ihnen zu! Ich bin nur so gerührt. Es tut mir leid, sollte ich euch beiden mit meinem Zögern erschreckt haben. Sei herzlich willkommen in unserer Familie. Auch im Namen meines Gatten."

Sie lächelte glücklich als sie die Freude der beiden Kinder sah. Herr von Livenland beschloss, man müsse natürlich sofort eine Bowle ansetzen lassen um auf die Familienzusammenführung anzustoßen. Als ein Diener eine saftige und sanft perlende Pfirsichbowle bringen ließ fielen sich die beiden Schwiegermütter in die Arme, auch Andreas und Nikolas -er und Genevieve vor allen Anderen-waren froh, von nun an eine Familie zu sein. Man war guter Dinge, war vergnügt und ausgelassen. Die Familien beschlossen schon am nächsten Tag mit den Hochzeitsvorbereitungen zu beginnen und zu planen. Denn es gab viel zu besprechen. Alle nahmen an den Gesprächen teil, nur Emilie blieb still. Sie war ja von Natur aus schon ein stilles Mädchen gewesen, aber heute abend stach sie noch mehr gegen die laute Runde der Anderen ab. Genevieve hatte sogar schon wieder ihre Anwesenheit vergessen. Emilie seufzte. Was war nur mit Andreas? Hatte er nicht auch gemerkt, dass er ihr mehr bedeutete? Hatte Genevieve nicht auch Andeutungen gemacht? Er habe ebenso eine Überraschung aus Insterburg für sie mitgebracht? Er hätte doch die Gelegenheit heute abend nutzen könne, und man hätte Doppelverlobung feiern können! Aber nein, sie hatte wohl zuviel erwartet. Traurig stand Emilie plötzlich von der Tafel auf, und ließ sich entschuldigen. Da erst bemerkte Genevieve in all dem Trubel, dass sie die Freundin ganz vergessen hatte. Und da sie schlau war, wusste sie auch was Emilie momentan so bedrückte. Leise bat sie Nikolas um ein Gespräch, und man trat aus dem Speisesaal hinaus auf die Terasse und in den Garten hinab. Unter der alten Eiche ließen sie sich nieder. Von weiter oben schimmerten die Lichter des Anwesens. An Nikolas geschmiegt, begann Genevieve ihr Anliegen hervorzubringen.

"Mein Liebster ist es nicht ironisch?-Hier saß ich die letzte Zeit und habe deine Schwester über dich ausgefragt. Und nun muß ich dich auch etwas fragen, was sie betrifft." Sie zögerte leicht.

"Sprich nur meine Elfe, sag mir was dir auf dem Herzen liegt!"

"Nun Nikki...Sag mir, was ist mit meinem Bruder Andreas? Emilie mag ihn so sehr. Sie war wahnsinnig enttäuscht, dass mein Bruder sich nicht mit dir zusammengetan hat um uns beiden einen Antrag zu machen. Und ich verstehe es auch nicht. Ich glaube ich habe ihr sogar noch berechtigte Hoffnungen gemacht, das mein geliebter Bruder Emilie mag. Kannst du mir in dieser Situation weiterhelfen? Du kennst ihn in solchen Dingen bestimmt besser als ich..."

Nikolas hatte aufgeregt zugehört. Nun sprang er erregt von seinem gemütlichen Plätzchen auf.

"Was sagst du da? Bist du dir ganz sicher mein Liebling, dass du dich nicht irrst und Emilie Andreas nur als Freund sieht???" Als Genevieve den Kopf schüttelte, begann er ein wenig ratlos hin und her zu laufen.

"Ich hatte ja keine Ahnung, wie es um meine Schwester steht. Nie hat sie sich etwas anmerken lassen. Und nun wurde sie so herb enttäuscht! Aber ich kann es nicht ändern, so sehr ich Emilie als meine Schwester liebe, ich kann Andreas nicht zwingen sie zu heiraten, nur weil er mein Freund ist. Oh, wenn du wüßtest Liebling, wenn du wüsstest..."

"So rede doch Nikolas! Wovon weiß ich nichts? Gibt es eine andere Frau in Andreas Leben? Dann sag es mir, dass ich Emilie zerstreuen und ihr helfen kann!"

"Nein Genevieve, so sehr ich dich auch liebe - das musst du mit deinem Bruder selbst ausmachen. Das kann ich euch beiden nicht abnehmen, das ist eine Sache zwischen euch beiden. Das verstehst du doch oder meine Elfe?"

Zart umfasste er seine zukünftige Frau und streichelte über ihr blondes Haar. Im Mondschein sah sie aus wie eine Fee, und er war froh, dass er sie heiraten und sie nur ihm gehören würde. Traurig nickte Genevieve. Sie musste selbst mit Andreas sprechen, und das würde sie auch tun. Denn feige war sie nie gewesen. Auch wenn es ihr um Emilie leid tat. Aneinander geschmiegt küsste sich das frischgebackene Brautpaar sanft. Dann gingen sie wieder Arm in Arm den Lichtern entgegen.

Etwas später saß Genevieve in ihrem Ankleidezimmer und bürstete sich ihre goldenen Locken. Ein wenig eitel war sie ja schon, dass sie schön war konnte niemand leugnen, und so verwand sie einige Stunden des Tages auf ihre Körperpflege. Aber heut nacht war sie nicht ganz bei der Sache. Sie wartete, dass Andreas zu ihr kam, sie hatte ihm durch ihre Zofe eine Nachricht zukommen lassen, er möge vor dem zu Bett gehen unbedingt noch einmal bei ihr hereinsehen. Wie lang er nur brauchte! Schrecklich! Endlich klopfte es und sie bat ihn herein. Lächelnd setzte sich Andreas auf einen Divan im Ankleidezimmer und zündete sich eine Zigarette an. Gespannt blickte er seine Schwester an. Nikolas hatte wirklich Glück sie zu heiraten. Wenn es bei ihm nur auch so glatt gehen würde...Nervös begann er das Gespräch.

"Nun Schwesterherz? Was möchtest du von deinem alten Bruder? Ist es etwas wichtiges?"

Genevieve legte langsam die Bürste ab, dann drehte sie sich um und begann zu fragen.

"Andreas du weißt ich liebe dich überalles mein Bruder. Ich muss dich heute etwas fragen, was dein Lebensglück betrifft. Bitte sage mir frei heraus, ob es für dich eine Frau im Leben gibt, so wie für mich Nikolas. ich muß es wissen."

Er zögerte einen Moment, dann lachte er. "Oh Schwesterchen, da du jetzt verlobt bist, erträgst du es da nicht, das deinem Bruder nicht das gleiche Glück zuteil wird?" Er stand auf und umarmte sie, dann fuhr er fort. "Nun, wenn du es genau wissen willst - ja es gibt eine, aber wer sie ist verrate ich dir nicht, und wenn du noch so sehr bettelst und bittest, oder irgendwelche gemeinen Tricks anwendest. Ich sage nur eins noch dazu, und zwar, dass du es nächstes Wochenende beim Herbstball erfahren wirst wer meine Auserwählte ist. Bis dahin musst du dich gedulden...Ich sage dir aber, es ist mit Sicherheit nicht deine neue Freundin Emilie!"

Schnell streichelte er ihr über den Kopf und ging dann ohne die Antwort seiner Schwester abzuwarten, hinaus. Ratlos und dennoch neugierig blieb sie allein in ihrem Ankleidezimmer sitzen. Nun gut, sie würde ja sehen, ob sie es vor dem Herbstball noch herausbekommen würde...Was für ein Verlobungstag. Einerseits schön, andererseits aber auch mit erschreckenden Erkenntnissen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kira-Luzifer
2008-04-29T18:45:39+00:00 29.04.2008 20:45
Gute Okay Du hast Gewonnen!!! *zur Geschichte schau* Ich bin ein FAN!! *lach*
Von:  SomeSpirit
2007-07-30T16:54:22+00:00 30.07.2007 18:54
Da bin ich ja mal gespannt. ^^


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